1878 / 8 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Jan 1878 18:00:01 GMT) scan diff

sich bessern.

versammlung in Tilsit Aufhebung netenhaus.

D. e Kommission beantragte, die Petition rung zur Berücksichtigung zu überweisen.

Der Abg. von Ben

zu mißbilligen, welche in ausgeführt werde. Er Tagesordnung überzug⸗

dem Zuschlag eine Ausnahmebestimmung, da keine Staats⸗

bahn z. B. für die Brüͦ Zuschlag

Brückenzoll.

Der Regierungskommissar entgegnete,

Der Magistrat und die Stadtverordneten⸗

dieser Ausnahmemaßregel

Hier handle es

wenden sich nun mit der Bitte um an das Abgeord⸗

der Staatsregie⸗

da bemerkte, er könne sich nicht ent⸗ a vielen analogen Fällen unbeanstandet beantragte, über die Petition zur hen. Der Abg. Droese erkannte in bei Thorn und Dirschau einen sich um einen ungerechten

ücken

die Berechnung des

Entfernungszuschlages von etwa einer Meile für die Strecke 1

Tilsit⸗Pogegen sei durch die Rücksicht auf die unverhältniß⸗ mäßige Kostspieligkeit des Baues jener Strecke gegenüber dem geringen Umfang des Verkehrs und der Betriebseinnahmen Aehnliche, zum Theil höhere anderwärts konzessionsmäßig gestattet, so insbesondere für die Eisenbahnbrücken bei Hamburg, Düsseldorf, Wesel, Coblenz und

veranlaßt.

andere. Wenn die S

solchen Maßregeln abgesehen habe, so habe das daran gelegen, daß die betreffenden Brücken Theile großer Verkehrsstraßen

gewesen seien. Der Abg. Dr. Hamm

Brückenzoll zu sehen. Hier handle es bei welcher das Gesetz von Leistung und Gegenleistung eine solche Maßregel nothwendig mache. Der Abg. Donalies bat, dieses Unikum im Interesse

abzuschaffen. zuschlag für Bahn, in deren

in Bezug

wiesen.

b Ueber die Petition der deutschen Eisenbahnbaugesellschaft wegen Befürwortung der Rückgewähr der der Re ierung für die Konzession einer Eisenbahn von Lemförde na hinterlegten Kaution von

Tagesordnung über.

er höheren und höchsten ordnung von Bürgerme

10 000 Einwohnern unter den Landrath des Kreises ausein⸗

ander gehen, und daß Bürgermeister in solchen

und schädigt, diese 11 der

zu einem möglichst isation der

ngegangen.

der Kreisordnung durch Selbständigkeitserklärung eventuell der Regeeea Regulirung der

Kreisordnung entspricht.

Die Kommission beantragte, über die Petition wegen der entgegenstehenden Gesetzgebung zur Tagesordnung überzugehen,

aber in Würdigung der

an die Staatsregierung die

Landtage in kürzester Frist

treffend die Regelung der Verhältnisse der Landgemeinden 1 G

und der sogenannten selbständigen Gutsbezirke vorzulegen. zu ö“ viermehr nur zu vertagen, und würde bald Ueber die Petition des Lehrers Gapinski wegen Er⸗ 9

höhung seines Emeritengehaltes

nahme auf die sich aus dem Antwortschreiben der Königlichen

Regierung zu Bromberg Bereitwilligkeit, Hoffnung auf demgemäße ordnung über.

Eine Petition des Gemeindebürgers Jacob in Viersen beschwerte sich darüber, dortigen Realschule die Juden von dem Kuratorium aus⸗ geschlossen seien, indem man bestimmt habe, daß 6 Katholiken und 3 Evangelische Mitglieder sein sollen. beantragte den Ue

Kommission nung, während Abg. der

Staatsregierung zur Berücksichtig diesen Antrag sprachen

Gegen Windthorst (Meppen) und

Kommissar Geheime Regierungs⸗Rath Dr. Stauder aus, in⸗

dem sie darauf hinwiesen,

ein Akt der Selbstverwaltung sei,

fechten könne. Die

Abg roth erklärten, daß 8

Schluß gegen 2 Abends.

Uhr.

Nach der vom Reichseisenba 8 ⸗Amt aufgestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten

im Monat November deren Verspätungen

bahnen Deutschlands (exkl. länge von 25 803,68 Kilometern, an

befördert: 11 490 Courier⸗ züge, 36 099 gemischte u

Der Abg. Plath hielt diesen irrationell; derselbe müßte auf nteresse die Brücke gebaut sei, vert

nicht auf einen kleinen Theil derselben gelegt werden.

Der Kommissionsantra Die Petition des S Breitenhagen wegen Aenderung des §. 10 der Kreisordnung auf die Steuerverhältnisse der Staatsregierung als Material für

ald vorzulegenden Gesetze uͤber die Orga⸗ erwaltungsbehörden zu überweisen.

Von der Gemeinde Warmbrunn war von Neuem eine Petition über die Ausscheidung der Besitzungen des Grafen von Schaffgotsch als besonderen Schloßbezirk Warmbrunn Die Petenten beantragten: 1) die §§. 21 und 31 Feststellung der Erfordernisse für die

echtsverhältnisse zwischen Dominien und Landgemeinden auszusprechen; Warmbrunner Verhältnisse: zu Schloßbezirk bezeichneten Gräflichen Besitzungen in Warm⸗ fäll brunn niemals aufgehört haben, integrirende Theile von Warmbrunn zu sein, auch nicht eine bilden, welche dem Begriffe des selbständigen

dem Petenten entgegenzukommen, und in

es überhaupt Statuten derartiger Schulen Bestimmungen über die Kon⸗ fession der Kuratoren aufzunehmen. Das Haus genehmigte den Antrag der Kommission. Der Präsident beabsichtigt, um der Justizkommission für ihre Arbeiten möglichst viel Zeit reitag nur Abendsitzungen anzu ontag dagegen die Plenarsitzungen

Zuschläge, seien auch

taatseisenbahnverwaltung bisher von

acher erklärte, er vermöge hier keinen sich um eine Lokalbahn,

der ausgleichenden Gerechtigkeit Entfernungs⸗ die gesammte

eilt und

wurde angenommen. iffseigners Heinrich Sixdorf zu

der Stromschiffer wurde G

Bergheim

450 000 ging das Haus zur

In Erwägung, daß die Petition darthut, wie sehr die Ansichten Behörden über die istern in

Städten von mehr als

zu diese Unsicherheit die Stellung der Städten im hohen Grade herabdrückt Staatsregierung als Material

ru

eines Gutsbezirkes zu ergänzen gegenüber die Dringlichkeit der

in Bezug auf die

f ae

2) spezie öö

Ko derartige Körperschaft utsbezirks der

vielfach sich wiederholenden Klagen Aufforderung zu richten: dem den Entwurf eines Gesetzes, be⸗

na ging das Haus mit Bezug⸗

vom 22. Januar 1877 ergebende zu

Bethätigung derselben, zur Tages⸗

ornemann

daß in dem Statut der

Die auf ergang zur Tagesord⸗ zu Dr. Bergenroth die Petition der ung überweisen wollte. sich die Abgg. Dr. Franz, Dr. Techow sowie der Regierungs⸗ daß die Aufstellung des Statuts den man gesetzlich nicht an⸗ 8 . Dr. Langerhans und Dr. Bergen⸗ der zu vermeiden sei, in die sich

Vo ü lassen, Donnerstag und dies S am Sonnabend und

t ganz ausfallen zu lassen. Nächste Sitzung Donnerstag 7 Uhr ein

achweisung über v. Is. beförderte üge und wurden auf 57 größeren Eisen⸗ ayerns), mit einer Gesammt⸗

fahrplanmäßigen ügen und Schnellzüge, 75 108 Personen⸗ nd 69 933 Güterzüge; an außer⸗

klär der

denen Züge mit Personenbeförderung entfallen. en nen⸗ und gemischten Zügen im Ganzen 880 schließen, die wohlerwogene Maßregel der Eisenbahnverwaltung ( Fencsschten Zug 1,16 pCt. im Vormonat). den jedoch 325 durch hervorgerufen, so daß 0,61 pCt. im Vormonat) der be demselben Monat des Vorjahres verspäteten auf 63 Eisenbahnen 919 Züge,

pCt. versäumt (gegen 214

Rei

2 8 usführungsarbeiten (mit 21 lithographirten

Preis 2 ℳ).

eintretenden Tarifveränderungen sind neue Auflage des Telegraphenanstalten (Preis 1,50 ℳ) und: ein ab⸗ gekürzter Gebührentarif, Bestimmun nach dßm 3 europäischen und außereuropäischen Verkehr enthalten sind. (Preis 0,15 ℳ) Telegraphenamt aufgestellt, schlossen und, wie die Telegraphen⸗Bauordnung, zu beziehen von R. von Deckers Verlag, Marquardt u. Schen

preußischen Armee für 1878 ist soeben im Verlage der Königlichen Hof⸗Buchhandlung von E. S. Mittler und Sohn hierselbst erschienen. Die Eintheilung des Werkes ist im

die beabsichtigte Steuer⸗ eetomen der militärischen Strafanstalten, die Unteroffizier⸗

dert ist die Reihenfolge lich die Infanterie durch

recht der Hypothekengläubiger neben seinem dinglichen orderungsrecht auch einen persönlichen Anspruch gegen den

Eine Petition des Magistrates von Minden wurde durch mal folgenden Beschluß erkevigt Hypothekenschuldner, Das dingliche Forderungsrecht berechtigt

des Magistrates von Minden de een,.

ändet h 1 Frage der Unter⸗ phar een Grundstücks, und der

Erkenntniß des Ober⸗Tribunals (III. Senat vom 25. Sep⸗

1877), durch den Verfall des Schuldners in den Konkurs un

kordes alterirt. dadurch nicht berührt wird, des Hypothekengläubigers auf gegen Der Gläubiger kann demnach

Beendigung des Konkurses fällig ist, in voller hastation oder Sequestration dagegen die Exekution in Beendigung des Konkurses Schuldners nur wegen des akkordmäßigen Betrages bean⸗

Konkurses fällig gewordene Kapital resp.

der Schuldner in voller Höhe persönlich

burg⸗Stirum, ist Behufs Theilnahme an den Arbeiten es

chreibt: bsicht, die Kammern

Kammern erfolgen. tagung, die jedenfalls bis

waltungs⸗Gerichtshofes noch in beiden erledigen, Gesetzentwurf dürfte vor der Vertagung kaum zur Be⸗ rathung gelangen können.“ In der heutigen Sitzung der Ab ge⸗ ordnetenkammer beantragte bei der Berathung des Etats der Malzaufschlag s⸗Verwaltung der Abg. Schels, der vom Ausschuß vorgeschlagenen

von Riedel. Der Re postulat, nahme gelangte. Ebenso wurden die weiteren Postulate des Etats nach den Ausschußanträgen genehmigt. rathung der Bitte der Gemeinde Großkarlbach in der Pfalz um Wiederumwandlung der konfessionell gemischten Schule

in einer umfassenden Rede die ganze besonders eingehend die angegriffene Fücgs 1873,

Professoren Edel setzung der Debatte, Der etietee tcbenneth a. D. von

jahre

Kammer nahm nach tition der katholischen Aufhebung der Verordnung über die Simultanschulen mit 77

eine Verfassungsverletzung

ahrplanmäßi

heemischte, nzen

Zügen: 988 Courier⸗, Personen⸗ und und 32 485 Güter⸗ resp. Arbeitszüge. Im

wurden 629 750 894 Achskilometer bewegt, von 164 471 197 Achskilometer auf die fahrplanmäßigen Es verspäteten von Schnell⸗, Perso⸗ oder 0,72 pCt., in demselben Monat des Vorjahres, resp. Von diesen Verspätungen wur⸗ das Abwarten verspäteter Anschlußzüge 555 oder 0,45 pCt. (gegen örderten Züge entstanden. In

122 697 fahrplanmäßigen Courier⸗,

gegen 1,38 pCt.

oder 0,77 pCt. der beförderten Züge, sonach 0,32 In Folge der Verspätungen wurden 132 Anschlüsse

in demselben Monat des Vorjahres, resp. 50 im Vörmonat).

Die Telegraphen⸗ Bauordnung für das chs⸗Telegraphengebiet ist soeben erschienen und ent⸗

Abtheilung IJ. Vorbereitungsarbeiten; Abtheilung II. Figurentafeln,

Aus Anlaß der mit dem 1. Januar 1878 theilweise jind ferner publizirt: eine Gebührentarifes für die deutschen in welchem die hauptsächlichsten en über die Annahme von Telegrammen und die illigsten Wege berechneten Gebührensätze für den

Beide Tarife sind im Kaiserlichen General⸗ am 16. 1877 abge⸗

ck hierselbst. Die Rang⸗ und Quartierliste der Köͤniglich

anzen die bekannte geblieben; neu hinzugetreten sind die

orschule in Weilburg und andere Militärbehörden; verän⸗ an einigen Stellen, erweitert nament⸗ Besetzung der 13. Hauptmannsstelle.

Bekanntlich hat nach dem preußischen Hypotheken⸗

Subhastation oder Sequestration des ver⸗ b dstück persönliche Anspruch berechtigt die Exekution in das ern⸗ Vermögen des Schuldners

beantragen. Dieses Rechtsver ältniß wird jedoch, nach einem

durch den Abschluß

eines gerichtlichen Ak⸗ Während das 9

dingliche Forderungsrecht wird der persönliche Anspruch fälliges Kapital und Zinsen den Kridar auf den akkordmäßigen Betrag reduzirt. wegen seiner Hypothekenforde⸗ und Zinsen, soweit diese Forderung bei Höhe die Sub⸗ des verpfändeten Grundstücks, das übrige Vermögen des nach wieder zu Vermögen gelangten

ng an Kapital

gen. Dies gilt jedoch nur für das bis zur Beendigung des für die bis dahin rde Für das dagegen erst nach dem fällig werdende Hypothekenkapital resp. Zinsen ist

haftbar.

ig gewordenen Zinsen. nkurse

Der Königliche Gesandte in Weimar, Graf zu Hauses der

Bayern.

Abgeordneten wiederum hier eingetroffen.

München, 8. Januar. Die „Allg. Ztg.“ „Wie wir vernehmen, hat die Staatsregierung die nach Erledigung des Budgets nicht

dem Schlusse des Reichstages die Wiederberufung unserer Ob es möglich sein wird, bis zur Ver⸗ zum Zusammentritt des Reichtages den Gesetzentwurf bezüglich des Ver⸗ Kammern zu auch der Eisenbahn⸗

erfolgen hat,

erscheint sehr zweifelhaft;

1 Erhöhung des Ertrags des Malz⸗ schlags nicht ö“ vielmehr das Regierungspostulat genehmigen. vertheidigte der Finanz⸗Minister

erent Crämer erklärte sich fuͤr das Ausschuß⸗ welches schließlich nahezu mit Einstimmigkeit zur An⸗

Es folgte die Be⸗

eine konfessionell getrennte. Der Ausschuß beantragt, Bitte stattzugeben; der Korreferent Abg. Kuby erklärte dagegen. Der Staats⸗Minister Dr. von Lutz behandelte Frage und vertheidigte Verordnung vom 29. konfessionell gemischter Regierung zum Erlaß das Rechtsgutachten der Morgen folgt die Fort⸗ für die noch 15 Redner vorgemerkt sind. Petersen, Justizbeamter des Staats, ist im 75. Lebens⸗ eute gestorben. 9I 12. T. B.) Die Abgeordneten⸗ echsstündiger erregter Debatte die Pe⸗ Gemeinde von Großkerlbach behufs

betreffend die Errichtung ksschulen. Die Berechtigung der er Verordnung wurde auch durch und Pözl begründet.

hochverdienter

gegen 75 Stimmen an. Im Laufe der Debatte er⸗ te der Kultus⸗Minister von Lutz, daß eine Anerkennung

König empfing heuts die Sterbesakramente spendete,

lungen in Bayern vornähme.

Baden. Karlsruhe, 7. Januar. (Cöln. Ztg.) Die Zweite Kammer hielt heute ihre erste Sitzung in diesem Jahre, au deren Tagesordnung das Budget des Ministeriums des Großherzoglichen Hauses und der Justiz sich befand. Das⸗ selbe beträgt ohne die in Abrechnung zu bringenden Ein⸗ nahmen von 2 597 070 für die beiden Jahre 1878 und 1879 im ordentlichen und außerordentlichen Etat 11 032 746 ℳ, wovon die Budgetkommission nur eine geringe Summe zu streichen beantragt. In den Erläuterungen zum Budget fin⸗ det sich die Bemerkung, daß die Einführung der Reichs⸗Justiz⸗ gesetze eine erhebliche Steigerung der Ausgaben nicht zur Folge haben werde. Mit Beziehung darauf bemerkte der

erichterstatter, daß die Kommission das Vertrauen habe, die Regierung werde, wenn höhere Anforderungen nöthig werden sollten, rechtzeitig die Bewilligung der Stände nachsuchen.

Mecklenburg. Sternberg, 9. Januar. (W. T. B.) Der Landtag ist durch Verkündigung der Landtagsabschiede geschlossen worden. In dem schwerinschen Landtagsabschiede wird mitgetheilt, daß der Großherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin gleich nach dem glücklichen Abschlusse der die Gerichts⸗ organisation betreffenden Gesetzgebung im Einverständnisse mit dem Großherzog von Mecklenburg⸗Strelitz die Verhand⸗ lungen über eine Modifikation der Landesverfassung, und zwar, wie er hoffe, mit besserer Aussicht auf Erfolg wieder aufnehmen werde. 8 8

11 * 8 Großbritanntien und Irland. London, 8. Januar. Abermals ist ein liberaler Peer, der Lord Kinnaird ge⸗ storben. Er bekleidete verschiedene Hofämter und war Mit⸗ glied des Geheimen Raths. Sein Nachfolger ist Mr. Arthur Kinnaird, des Verstorbenen Bruder, geb. 1814, liberales

Unterhausmitglied für Perth, welcher Sitz jetzt vakant wird. Frankreich. Paris,

9. Januar. Der Präsident der Republik hat am 4. d. M. den schwedisch⸗norwegischen Gesandten, Baron Adelsward, in Abschiedsaudienz em⸗ pfangen. Der Unter⸗Gouverneur der Bank von Frankreich, Marquis de Ploeuc, ist zum Ehren⸗Unter⸗ Gouverneur und an seiner Stelle der bisherige Censor, Hr. Gustav Larsonnier, ernannt worden. Durch ein unter dem 4. d. M. erlassenes Dekret des Präsidenten der Re⸗ publik ist wieder 91 Kommuneverurtheilten der Rest ihrer Strafe erlassen, umgewandelt oder abgekürzt worden.

(Fr. C.) Im Senat hielt bei Eröffnung der Session, am Dienstag, Hr. Gaulthier de R umilly als Alters⸗ präsident folgende Ansprache: „Meine Herren Senatoren! Zum dritten Male gewährt mir das Privilegium des Alters die Ehre, dem Senate zu präsidiren und meinen verehrten Kollegen meine hingebungsvollen Gesinnungen auszusprechen. Die Ereignisse des letzten Monats müssen uns für Frank⸗ reich ein ruhigeres und gedeihlicheres Jahr hoffen lassen, als das vergangene gewesen ist. Die denkwürdige Bot⸗ schaft vom 14. Dezember hat das Land beruhigt und den Auf⸗ regungen und Verwirrungen, die mehr als sechs Monate ge⸗ währt hatten, ein Ziel gesetzt. Der Marschall Mac Mahon hat als Präsident der parlamentarischen Republik, durch weise Rathschläge aufgeklärt, von dem Geiste der Verfassung durch⸗ drungen und eingedenk der Botschaft vom 26. Mai 1873, welche das Recht der Majoritäten als die Richtschnur aller parlamentarischen Regierungen aufstellt, am 14. Dezember an⸗ erkannt, daß die Wahlen vom 14. Oktober noch einmal das Ver⸗ trauen des Landes zu den republikanischen Instituttonen bekräftigt Um also den parlamentarischen Regeln zu gehorchen, ildet er ein Kabinet aus Männern, welche den beiden Kammern angehören und entschlossen sind, die Staatseinrichtungen durch aufrichtige Uebung der Verfassungsgesetze zu vertheidigen und hochzuhalten. Die gegenseitigen Pflichten und Rechte der öffentlichen Gewalten sind, wie die denkwürdige Botschaft er⸗ klärt hat, durch die Verfassung bestimmt, und die Unab hängigkeit der Minister ist nach derselben die Grundbedingung ihrer solidarischen und individuellen Verantwortlichkeit. Nach dem Beispiele des Marschalls, der seinerseits wieder nur dem 1 Muster aller konstitutionellen Souveräne von Europa folgt, müssen auch wir, Beamte und Bürger, uns gehorsam der Verfassung fügen, und was den Senat betrifft, so besteht er aus erfahrenen Männern, welche von dem heilsamen Geiste der Mäßigung erfüllt sind.“

(TE Uebernahme des des linken Centrums hielt Léon Renault eine An⸗ sprache an die Mitglieder desselben, in welcher er hervorhob, daß die Republik sich beeilen werde, den Vertretern der aus⸗ wärtigen Mächte zu erklären, daß die Politik Frankreichs un⸗ abhängig sei von ultramontanen Doktrinen und dem Geiste einer feindlichen Eroberung und sozialistischen Propaganda widerstrebe. Das Kabinet müsse darüber wachen, daß die Armee niemals von ihrer Mission, das Vaterland und die Gesetze zu vertheidigen, abgelenkt werde. Frankreich müsse be⸗ weisen, daß die republikanische Verfassung fähig sei, dem Lande Frieden und Wohlstand zu verschaffen.

19. Januar. (W. T. B.) Das „Journal officiel“ publizirt die Ernennung des Generals Garnier zum Kom⸗ mandanten des VIII. Armee⸗Corps an Stelle des Ge⸗ nerals Ducrot, welcher für den General Borel zum Mit⸗ der gemischten Kommission für die öffentlichen

rbeiten ernannt ist. Das „Journal officiel“ bespricht den Tod des Königs von Italren und bemerkt: Dieses so plötzliche uud so smmergliche Ereigniß wird nicht nur in Italien einstimmiges und tiefes Bedauern um den Tod eines Souveräns erwecken, welcher in Europa eine so große Stellung einnahm. Es wird auch lebhaft in Frankreich empfuünden werden. Der Präsident der Republik hat bereits im Namen der französischen Nation dem neuen Könige den ausdrücken lassen, welchen er an der Trauer Italiens nimmt.

Italien. Der König ist heute Nachmittag 2 ½ Uhr gestorben, nach⸗ dem er mit den Tröstungen der Religion versehen worden war. Ueber seine letzten Augenblicke wird berichtet: Der achmittag einen Priester, welcher ihm in sehr ruhiger Stimmung und ließ sodann den Kronprinzen und dessen Gemahlin rufen und

Rom, 9. Fanxgar Nachmittags. (W. T. B.)

während einiger Minuten mit ihnen. Wenige Momente ana

nahm der Frieselausschlag zu. Darauf ließ der König

Jurisdiktion des altkatholischen Bischofs Reinkens sein würde. Die Regierung könne

seine Umgebung zu sich kommen und Worte. icke s

richtete an Jeden einige Einige Augenblicke später starb der König. Die Nach⸗

es jedoch nicht hindern, wenn Bischof Reinkens kirchliche Hand⸗

bestätigt.

9. Januar berichtet: Der Emanuel hat bei dem vom Papste entsendeten Sakri

im

Beileid auszudrücken. Der

Vorsitzes

richt von dem Tode des Königs verbreitete sich sofort durch die ganze Stadt und verursachte eine allgemeine große Be⸗ wegung. Die Kaufläden wurden geschlossen. 9. Januar, Abends. (W. T. B.) Der Kronprinz umbert ist zum König von Italien proklamirt worden. erselbe hat die Minister in ihren gegenwärtigen Stellungen

Ein wciteres Telegramm des „W. T. B.“ vom

stan des apostolischen Palais, Msgr. Marinelli, gebeichtet. Ebenso erhielt der König den Besuch des päpstlichen Hausprälaten, Cenni; der Kaplan des Königs, Arzino, ertheilte ihm die Kommunion. Der öster⸗ reichisch ungerische Botschafter, von Haymerle, welcher gerade Quirinal eintraf, wohnte mit dem Kronprinzen, der Kronprinzessin und den Staatswürdenträgern der Kom⸗ munion und der letzten Oelung bei. Um 2 ½ Uhr nahm die Beklemmung zu. Durch Einathmung von Orygengas schien der König sich leichter zu befinden. Er grüßte die Anwesenden, indem er sich drei Mal mit dem Kopfe verneigte, dann stieß er einen Seufzer aus und starb. In demselben Augenblicke erschien der russische Botschafter, Baron Uxkull⸗Gyllenbandt, mit einem Telegramm des Kaisers Alexander an den König. Die Thronbesteigung des Königs Humbert wurde dem diplomatischen Corps durch einen Abgesandten mitgetheilt. Das diplomatische Corps begab sich nach dem Quirinal, um dem Kön ge Humbert sein Präsident des Senats ist nach Rom berufen worden. Der Ministerrath trat nach dem Tode des Königs Victor Emanuel zusammen. 10. Januar. (W. T. B.) Die „Gazetta uffi⸗ ziale“, welche spät Nachts erschienen ist, meldet, daß der Kronprinz Humbert als König Humbert I. den Thron bestiegen und das Ministerium unter dem Präsidium von Depretis bestätigt habe. Die Minister haben dem Könige den Eid geleistet. König Humbert hat folgende Proklamation an das italienische Volk gerichtet: 1

„Das größte Unglück hat uns plötzlich getroffen: König Victor Emanuel, der Gründer des Königreichs Italien und seiner Einheit, ist uns entrissen worden. Ich war Beuge seines letzten Athemzuges, der der Nation galt, seiner letzten Wünsche für das Glück des Volkes und seiner letzten Worte, die in meinem Herzen stets widerhallen werden. Es fällt mir schwer, den Schmerz zu bekämpfen, was durch meine Pflicht geboten ist. In diesem Momente ist nur ein einziger Trost möglich: uns seiner würdig zu zeigen; ich, indem ich in seine Fußtapfen trete, Ihr, indem Ihr in den Bürgertugenden verharrt, mit deren Hülfe er das schwierige Unternehmen zu vollbringen vermochte, Italien groß und einig zu machen. Ich werde seinen großen Beispielen der Anhänglichkeit an das Vaterland, der Liebe zum Fortschritte und der Treue sh den freien Institutionen, die der Stolz meines Hauses sind, folgen. Mein einziger Ehrgeiz wird sein, die Liebe meines Volkes zu verdienen. Italiener! Euer erster König ist todt! Sein Nach⸗ folger wird Euch beweisen, daß die Institutionen nicht sterben. Stehen wir einig zusammen und befestigen wir in dieser Stunde des großen Schmerzes jene Eintracht, die stets das Heil Italiens war!“

Türkei, Konstantinopel, 9. Januar. (W. T. B.) Die Kammer hat heute die Regierung aufgefordert, das Budget und die in der Thronrede angekündigten Gesetzentwürfe vor⸗ ulegen. Mehemed Ali Pascha wohnte gestern dem Ministerkonseil bei und reiste darauf am Abend zur Armee ab.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 7. Janzlar. St. Pet. Herold.) Der Kaiser hat durch ein Allerhöchstes Kstribt dem General⸗Adjutanten, Chef des Dagestan⸗Gebiets und Kommandirenden der in diesem Gebiet befindlichen Trup⸗ n, General der Kavallerie, Fürsten Lewan Melikow, r die „glänzenden Verdienste, gekrönt durch musterhafte An⸗ ordnung, Mannhaftigkeit und Tapferkeit, welche derselbe bei der Dämpfung des Aufstandes im Dagestan⸗Gebiet in diesem Jahre an den Tag gelegt“, zum Ritter des Ordens des dei⸗ ligen Apostelgleichen Fuͤrsten Wladimir 1. Klasse mit den Schwertern ernannt.

Amerika. New⸗York, 9. Januar. (W. T. B.) Vertreter von hiesigen Banken und Finanzinstituten in Boston und Philadelphia sind hier zu einer Berathung der Silber⸗ frage zusammengetreten. Es wurde eine Kommission nieder⸗ gesetzt, die den Auftrag erhielt, dem Kongreß Vorstellungen gegen die Annahme des Gesetzentwurfs über die Silberwäh⸗ rung zu unterbreiten. Zugleich soll diese Kommission die Finanz⸗ und Handelsetablissements auffordern, ihre Geschäfte einzig oder doch hauptsächlich auf der Grundlage der Gold⸗ währung abzuschließen.

Der russisch⸗türkische Krieg.

St. Petersburg, 9. Januar. „(W. T. B.) Den Erfolgen, welche die russischen Truppen im Balkan errungen haben, legt die öffentliche Meinung, nachdem nun auch der Trajanspaß fo cirt worden ist, eine große Bedeutung bei. Man glaubt, daß die Widerstandsfähigkeit des Feindes gebrochen ist. Seine Verluste gelten für un⸗ ersetzbar, während die unserigen, obgleich groß, dennoch weit weniger als die Hälfte eines normalen Jahreskontingents be⸗ tragen. Um so mehr ist hier die Hoffnung vorherrschend, daß eine fremde Aufmunterung der Türkei nicht eintreten und daß so ein weiteres Blutvergießen werde vermieden werden.

Konstantinopel, 9. Januar. (W. DV ste Waffenstillstandsunterhandlungen sind beschlossene Sache, nachdem nunmehr auch die Zustimmung des Sultans erfolgt ist. Bezügliche Instruktionen ergehen an die Armee⸗ kommandanten. Der Entschluß ist gefaßt, nachdem auf ein letztes Telegramm Server Paschas an Musurus Pascha, in welchem diesem aufgetragen wurde, Lord Derby zu ersuchen, mit Rußland die Bedingungen des Waffenstillstandes zu ver⸗ einbaren, Lord Derby geantwortet hatte, Rußland werde jedes derartige Verlangen Englands ablehnen, England könne der Pforte nur zu direkten Verhandlungen mit Rußland rathen. Die Pourparlers zwischen England und Rußland bezüglich der späteren Arrangements dauern fort.

(W. T. B.) Am Schlusse seiner in der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer gehaltenen Rede erklärte der Minister des Auswärtigen, Server Pascha: wir haben

gewesen wir sind isolirt und haben keine Hoffnung auf europäische Allianzen, wir verhandeln über einen Waffenstillstand, der zu einem Frieden führt. So⸗ bald der Waffenstillstand abgeschlossen ist, wird derselbe der Kammer zur Genehmigung mitgetheilt werden. Die Kammer erklärte sich durch die von den Ministern gegebenen Ausein⸗ andersetzungen und namentlich durch die von Server Pascha befolgte Politik befriedigt 1— 3

W. T. B.) Der Cöln. Ztg.“ wird aus Konstantinopel vom 9. d. gemeldet: Mehemed Ali Pascha ist mit dem Ober⸗ kommando betraut worden und begiebt sich heute zur rume⸗ lischen Armee. Derselbe ist bereits mit Wei⸗ —. für den Abschluß eines Waffenstillstandes versehen.

Wien, 9. Januar. (W. T. B.) Der „Polit. Korr.“ wird aus Konstantinopel vom heutigen Tage gemeldet, die direkten Anknüpfungen wegen eines Waffenstill⸗ standes ließen in längstens drei Tagen dort die Mitthei⸗ lungen der russischen Waffenstillstandsbedingungen erwarten, man glaube, das russische Oberkommando werde jedoch höch⸗ stens einen sechswöchentlichen Waffenstillstand zuzugestehen geneigt sein.

London, 9. Januar. (W. T. B.) Wie der „Standard“ erfährt, hätte der englische Botschafter in Konstantinopel, Layard, die sofortige Absendung eines Schiffes der Mittelmeerflotte nach Kreta verlangt und die perma⸗ nente Stationirung eines Kriegsschiffes daselbst befürwortet. 10. Januar. (W. T. B.) Die „Morningpost“ spricht die Hoffnung aus, daß die russischen Friedens⸗ bedingungen nach Abschluß der Waffenruhe einem euro⸗ päischen Kongresse unterbreitet werde. . .

Europäischer Kriegsschauplatz.

St. Petersburg, 9. Januar. (W. T. B.) Offizielles Telegramm aus Bogot vom 8. Januar. In der Nacht vom 6. zum 7. d. sandte General Karzoff 4 Bataillone Infanterie und 300 Kosaken ab, um die Nosttion der Türken, welche den Weg vom Trajanswall versperrte, zu umgehen. Nachdem die Stellungen im Rücken der Türken bei Kornar besetzt waren, gingen auch die übrigen Truppen zum Angriff vor. Am 8. d. wurde die türkische Redoute, das sogenannte Nest, genommen und die Fahne des Regimentes Ingermanland auf einem der höchsten Punkte des Balkans aufgepflanzt. Die Türken flohen, von den Kosaken verfolgt. Unsere Avant⸗ arde wurde auf Teke dirigirt. Unsere Verluste sind gering. Am 7. d. vertrieb Oberst Krassowsky mit dem und dem Wiatka'schen Regiment 12 Tabors ürken aus der befestigten Position von Dewitschia Mogila (Mägdegrab) und warf die Türken bis Staraja Reka zurück. Die Türken ließen über 270 Todte auf dem Platze. Die bei der Einnahme von Achmedli gefallenen Türken wurden in 8 gemeinsamen Gräbern beerdigt. Oberst Krassowsky machte in Achmedli große Beute. Unser Verlust an den beiden Tagen beträgt zwei Offiziere und 187 Mann verwundet, 18 Mann todt und 7 S Besonders zeichneten sich aus das dritte Bataillon des Wiatka'schen Regimentes und die erste Halb⸗Escadron der Orden⸗Dragoner. 8

10. Januar. (W. T. B.) Offizielles Telegramm aus Lowtscha, den 9. d.: Am 9. d. nahm General Radetzky nach hartnäckigem Kampfe die ganze Schipka⸗Armee, bestehend aus 41 Bataillonen, 10 Batterien, einem Kavallerie⸗Regiment unter Ressel Pascha gefangen. Fürst Mirsky hält Kasanlyk besetzt, General Skobeleff das Dorf Schipka.

(W. T. B.) Aus Bukarest wird der „Pol. Korr. vom 8. d. Mts. berichtet, daß die Besatzung der Festung Widdin einen Ausfall gegen die rumänischen Truppen ge⸗ macht hätte. In Bulgarien habe die Kälte 18 Grad erreicht und fordere viele Opfer. .

Wien, 9. Januar. (W. T. B.) Nach einem Telegramm der „Presse“ aus Sistowa hat der Kommandant von Widdin, Mehemed Pascha, die Führer der anrückenden rumänischen und serbischen Truppenabtheilungen benachrichtigt, daß er Widdin bis auf den letzten Mann vertheidigen und dann nur einem russischen General übergeben werde.

Pera, 7. Januar. (Telegr d. „Presse.“) Ein Theil der türkischen Truppen aus dem Schipkapasse ist nach Jeni⸗Saara abgezogen, von wo aus die dort kon⸗ zentrirten Truppen die einzeln über den Balkan debouchiren⸗ den russischen Kolonnen sollen. Reouf Pascha, der neue Serdar Ekrem, soll sein Hauptquartier nach Jeni⸗Saara verlegen.

Konstantinopel, 9. Januar. (W. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten haben die regulären und Hülfstruppen bei Spuz und Malissouri die Monte⸗ negriner zurückgeschlagen und sie gezwungen, sich auf Jenikoi zurückzuziehen. 8 8

Asiatischer Kriegsschauplatz.

St. Petersburg, 10. Januar. (W. T. B.) Offi⸗ zielles .“ aus Tiflis vom 9. d.: Nach der Besetzung des bei Erzerum gelegenen Dorfes Ilidscha durch die Russen und nach mehreren in südlicher Richtung von Ilidscha vorge⸗ nommenen Rekognoszirungen wurde die direkte Verbin⸗ dung Erzerums mit Trapezunt unterbrochen. Moukhtar Pascha befindet sich mit einem kleinen Detache⸗ ment in Baiburt, Ismail Pascha hat das Kommando von Erzerum übernommen.

Das November⸗ und Dezember⸗Heft des „Centralblatts für die gesammte Nöterhchtsee. in Preußen hat folgenden Inhalt: Nachweisungen über die Zahl der vorhandenen Lehrer⸗ und Lehrerinnenstellen und deren Besetzung zu Anfang Juni 1877. Beschwerde aus verschiedenen Orten der Provinz Westfalen und der Rheinprovinz über Anordnungen der Staatsregierung auf dem Gebiete des Unterrichtswesens. Beschwerde einiger Mitglieder des Hauses der Abgeordneten über Anordnun en der Staatsregierung auf dem Gebiete des Unterrichtswesens. Behörde, bei welcher die kalkulatorische Feststellung der Bauanschläge zu erfolgen hat. Rektorat an der Universikät zu Halle. Arbeitstische für preußische Gelehrte in der zoologischen Station des Dr. Dohrn zu Neapel. Studium der Medizin im Aueslande Seitens deutscher Realschul⸗ Abiturienten in Beziehung auf Approbation als Arzt in Deutsch⸗ land. Verleihung goldener Medaillen an Künstler. Preis⸗ aufgabe für Angabe einer Masse zur Herstellung der Abgüsse von Kunstwerken. Controle über die Beschäftigung ungeprüfter Kan⸗ didaten an höheren Unterrichtsanstalten. Verwendung bezw. Rück⸗

fonds subventionirten höheren Unterrichtsanstalten. Zahl der an das Ministerium einzusendenden Programme. Stipendien⸗ Stiftungen bei dem Gomnasium zu Schleusingen. Verzeich⸗ niß der Königlichen Lehrer⸗ und Lehrerinnen⸗Seminare. Verträge über Einrichtung von Seminar⸗Uebungsschulen. Be⸗ sorgung der Rendantur bei Präparandenanstalten. Ausschluß der nicht in Preußen angestellten Lehrer von der zweiten Prüfung. Bericht über einen vierwächentlichen Turnkursus für Elementar⸗ lehrer. Berechtigung des Lehrers zur Nutzung der für die Schulstelle ausgesetzten Ländereien. Versicherung der Feldfrüchte der Lehrer gegen Hagelschaden. Fortfall der Wittwenkassenbeiträge von den mit Leh⸗ rerinnen definitiv besetz en bisherigen Lehrerstellen. 2. Nachtrag zu dem Statut der Allg. Deutschen Pensionsanstalt für Lehrerinnen und Er⸗ zieherinnen. Leitung und Ertheilung des kath Religionsunterrichts in der Volksschule. Unterrichtssprache für biblische Geschichte auf der Un⸗ terstufe utraquistischer Schulen. Methode des Schreibunterrichts. Führung des Lehrberichtes (Schultagebuches). Einrich ung einer paritätischen Schule mit aufsteigenden Klassen an Stelle von Kon⸗ fessionsschulen. Aufbringung der Schullasten in der Provinz Preußen, insbesondere Leistungen der Juden, Beihülfe aus Kommunal⸗ mitteln für öffentliche jüdische Schulen. Verleihung der Rechte der juristischen Person. Zuwendungen im Ressort der Unterrichts⸗ verwaltung. Personalchronik.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Beclin, 10. Januar. Dem Hause der Abgeordneten ist folgender Entwurf eines Gesetzes, betreffend Verände⸗ rungen der Grenzen der Provinzen Preußen Wund Pom⸗ mern, sowie einiger Kreise in den Provinzen Preußen, Pommern und Sachsen, vorgelegt worden:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc verordnen unter Zustimmung der beiden Häuser des Landtages Unserer Monarchie, was folgt:

§. 1. Die zum Kreise Dramburg und der Provinz Pommern ehörigen Landgemeinden Zadow und Alt⸗Lobitz. sowie der Guts⸗ benirk Zadow werden unter Abtrennung von ihrem bisherigen Kreis⸗ und Provinzialverbande dem Kreise Deutsch⸗Crone und der Provinz Preußen, unter gleichzeitiger Vereinigung mit den zu den Letz⸗ teren gehörigen Landgemeinden und dem Gutsbezirke gleichen Na⸗ mens zu je einer Landgemeinde und einem Gutsbezirke, zu⸗

geschlagen. §. 2. Es werden . 1 1) in der Provinz Pommern die Gutsbezirke Beßwitz, Techlipp, Varzin, Wussow, Misdow B. und Wendisch⸗Puddiger mit dem Vorwerke Misdow àA., sowie die Landgemeinden Beßwitz, Varzin, Wussow und Wendisch⸗Puddiger, unter Abtrennung vom Kreise Schlawe, mit dem Kreise Rummelsburg, 2) in der Provinz Sachsen die Landgemeinden Rathewitz, Scheip⸗ litz, Gieckau und Pohlitz, unter Abtrennung von dem Kreise Weißenfels, mi em Krei 1b 8 .“ 8 vereinigt. Urkundlich ꝛc.

Statistische Nachrichten.

Das Kaiserlich statistische Amt veröffentlicht in dem jetzt herausgegebenen Heft 11 der Monatshefte zur Statistik des Deut⸗ schen Reüchs für 1877 u. A. Uebersichten über die Pro⸗ duktion und Besteuerung des inländischen Rübenzuckers, sowie über Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im deut⸗ schen Zollgebiete für die Zeit vom 1. September 1876 bis 31; August 1877. Die erste dieser Uebersichten, welche die den Steuerbehörden bekannt gewordenen Angaben über die inländische Rübenzuckerfabrikation, über Zahl und Art der Fabrikanlagen, Um⸗ fang und Erg bnisse des Betriebes, Höhe des Steuerbetrages und Verhältniß zum Vorjahr mittheilt, läßt ersehen, daß in der Campagne 1876/77 im deutschen Zollgebiete einschl. Lurxremburg 328 Zucker⸗ fabriken (1875/76: 332) im Betriebe gewesen sind. In denselben wurden 2367 Dampfmaschinen (1875/76: 2297) mit zusammen 24 910 Pferdekräften (1875/76: 23 312) betrieben. Von diesen

abriken gewannen aus den zerkleinerten Rüben den Saft mittelst rens 98, mittelst Maceration 23, mittelst Ausschleuderns 10, mittelst Diffusion 197. Die Gesammtmenge der verarbeiteten Rüben belief sich auf 71 000 731 Ctr. und sind davon 49 803 073 Ctr. von den Fabriken selbst auf eigenen oder gepachteten Ländereien angebaut, die übrigen 21 197 658 Ctr. aber von anderen Anbauern gekauft worden. Die selbstgebauten Rüben wurden auf 98 725 ha, durchschnittlich also auf 1 va 504 Ctr. geerntet. Der Gesammtbetrag der entrichteten Rübenzuckersteuer belief sich auf 56 800 570 Im Vergleich zum Vorjahre 1875/76 ist wegen un⸗ günstiger Ernte die Menge der verarbeiteten Rüben um 12 224 952 Ctr. und der Steuerertrag um 9 779 976 zurückgegangen. Aus den im Jahre 1876/77 versteuerten Rüben wurden im Ganzen 8 110 071 Ctr. Füllmasse (1875/76: 10 056 365 Ctr.) gewonnen und aus dieser wieder erzielt: Rohzucker aller Produkte 5 238 501 Ctr. (1875/76: 6 446 223 Ctr.), Saftmelis 441 451 Ctr. (1875,76: 571 792 Ctr.) und Melasse 2 222 022 Ctr. ( 1875/76: 2 679 048 Ctr.). Reduzirt man den Saftmelis nach dem Verhältniß von 100: 125 auf Rohzucker, so berechnet sich die Gesammtproduktion des letzteren auf 5 788 453 Ctr. gegen 7 160 964 Ctr. in der Vorcampagne. Hiernach haben sich die Betriebsresultate in 1876/77, in folgender Weise ge⸗ staltet: Aus 100 Pfund verarbeiteter Rüben wurden gewonnen 11,42 Pfd. Füllmasse (1875/76: 12,08 Pfd.) und aus dieser wieder 8,15 Pfd. Rohzucker aller Produkte (1875/76: 8,60 Pfd.) und 3,13 P. d. Melasse (1875,/76: 3,22 Pfd.), zusammen also 11,28 Pfd. verkäufliche Produkte (1875/76: 11,82 Pfd.). Aus 100 Pfd. Füll⸗ masse sind durchschnittlich 71,37 Pfd. Rohzucker (1875/76: 71,21 Pfd.) und 27,40 Pfd. Melasse (1875/76: 26,64 Pfd.) erzielt worden. Im Ganzen waren aber zur Darstellung von 1 Ctr. Rübenzucker 12,27 Ctr. Runkelrüben (1875/76 nur 11,62 Ctr.) erforderlich.

Was die Ein⸗ und Ausfuhr von Zucker und Syrup betrifft, so gestaltete sich dieselbe in der Zeit vom 1. September 1876 bis Ende August 1877 folgendermaßen: Es gingen vom Aus⸗ lande ein und wurden durch Verzollung in den freien Verkehr ge⸗ setzt 154 194 Ctr. raffinirter Zucker gegen 290 545 Ctr. in 1875/76, u. a. aus Frankreich 106 372 Ctr. (1875/76: 224 781 Ctr.), aus den Niederlanden 17 948 Ctr. (1875/76: 22 460 Ctr.), aus Hamburg 8840 Ctr. (1875/76: 10 743 Ctr.), aus preußischen Zollausschlüssen 5201 Ctr. (1875,76: 4495 Ctr.), aus der Schweiz 5087 Ctr. (1875/76: 8192 Ctr.), aus Bremen 4122 Ctr. (1875/76: 4728 Ctr.), aus Belgien 3545 Ctr. (1875/76: 5543 Ctr.); ferner 20 344 Ctr. Rohzucker gegen 49 052 Ctr. in 1875/76, u. a. aus den Niederlanden 5556 Ctr. (1875/76: 14 079 Ctr.), aus Hamburg 2495 Ctr. (1875/76: 11 179 Ctr.), aus preußischen Zollausschlüssen 2465 Ctr. (1875/76: 621 Ctr.), aus Belgien 1685 Ctr. (1875/76: 713 Ctr.), aus Oester⸗ reich 1253 Ctr. (1875/76: 14 321 Ctr.); endlich 106 378 Ctr. Syrup gegen 96 793 Ctr. in 1875/76, u. a. aus amburg 59 503 Ctr. 1875/76: 56 854 Ctr.), ostseewärts 27 498 Ctr. (1875/76: 22 267

tr.), aus Bremen 5878 Ctr. (1875/76: 6466 Ctr), aus preußischen Zollausschlüssen 5148 Ctr. (1875/76: 3423 Ctr.), aus Frankreich 3143 Ctr. (1875/76: 2465 Ctr.). Der von dieser Einfuhr erhobene Zollbetrag belief sich im Ganzen auf 3 353 926 gegen 5 672 131 in 1875/76, hat sich also um 2 318 205 vermindert, weil die Uebertragung starker Zuckervorräthe aus der Campagne 1875/76 eine größere Zufuhr Zucker eselich areens er uhr umfaßte folgende Mengen: gegen Ausfuhrvergütung 147 870 Ctr. ehedns Zucker zu 11,50 Bonifikation (1875/76: 94 250 Ctr. 86 845 Ctr. anderer harter Zucker zu 10

Anstrengungen gemacht, um Europa für unsere Sache zu interessiren, unsere Anstrengungen sind leider! unfruchtbar

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lieferung /der Mehreinnahmen und der Ersparnisse der aus Staats⸗

(1875/76: 50 657 Ctr.), 924 378 Ctr. Rohzucker zu 9,40 Bon

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