1878 / 11 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Jan 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Theater. Schaugpiele. Alessandro Stra⸗

Königliche Opernhaus. 12. Vorstellung.

della. Romantische Oper in 3 Abtheilungen mit

Tanz von W. Friedrich. Musik von F. von Flotow. Tanz von Paul Taglioni. (Hr. Wachtel.) An⸗ fang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 12. Vorstellung. Eine Famille.]

Original⸗= chauspiel in 5 Abtheilungen und einem Nachspiel von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. Anfang halb 7 Uhr.

„Montag: Opernhaus. 13. Vorstellung. Tann⸗ häuser und der Sängerkrieg auf der Wart⸗ burg. Große romantische Oper in 3 Akten von R. Wagner. (Hr. Niemann.) Letztes Auftreten der ““ vor ihrem Urlaube. Anfang halb 7 2

Schauspielhaus. 13. Vorstellung. Ein Lust⸗ spiel. Lustspiel in 4 Aufzügen von R. Benedix. Anfang 7 Uhr.

„Dienstag: Opernhaus. 14. Vorstellung. Der fliegende Holländer. Romantische Oper in 3 Akten von R. Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 14. Vorstellung. (I. Vor⸗ stellung im III. Abonnement.) König Richard der Zweite. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare, übersetzt von Schlegel, für die deutsche Bühne bearbeitet von W. Oechelhäuser.

nfang halb 7 Uhr.

Saal⸗Theater. Sonntag: Neunte Vorstellung der französischen Schauspieler⸗Gesellschaft, unter Direktion von Emil Neumann. Deuxième représen- tation de: Montjoye. Comédie en 6 tableaux par M. Octave Feuillet.

Montag: Keine Vorstellung.

Dienstag: Zehnte Vorstellung der französischen Schauspieler⸗Gesellschaft, unter Direktion von Emil

keumann. 1) Troisième représentation de: C'Ctait SGertrude. Comédie en 1 acte par M. Vercon- sin. 2) Qaatrième représentation de: Les mémoires du diable. Comédie en 3 actes Far M. M. Etienne Arago et Paul Vermond.

Wallner-Theater. Sonntag: Zum 29. Male: Hasemann’s Töchter. Volksstück mit Gesang in 3 Akten von A. L'Arronge.

Montag u. d. folg. Tage: Hasemann’'s Töchter.

Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Sonntag: Zum 50. Male: Rübezahl. Großes phantastisches Voltsmärchen in 4 Akten und 18 Bil⸗ dern mit Gesang und Ballets von E. Pasqué und H. Wilken. Musik von A. Mohr.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.

Sonntag: Gastsp. d. Frl. v. Meersberg: Fatinitza. Montag: Gastspiel d. Hrn. Haßkerl: Jeanne, Jeannette und Jeanneton.

Residenz-Theater. Sonntag: Auftreten

der Frau Niemann⸗Raabe. Dora. Montag: Die Spiritisten. Werbeoffiziere. Sonntag und Montag Nachmittags: Der ge⸗ stiefelte Kater. 6“ 8

Krolls Theater. Ermäßigte Preise. Sonn⸗ tag: Weihnachts⸗Ausstellung. Klein Däum⸗ ling. Rapunzel mit dem langen Haar und Riquet mit dem Schopf. Concert. Anfang 4, der Vorstellung 6 ½ Uhr.

Montag: Weihnachts⸗Ausstellung. Klein Däumling.

Woltersdorff-Theater. Zweite Berliner

Oper. Direktion Th. Habelmann. Sonntag: Die

Jüdin, große Oper in 5 Akten von Halevyvy. Montag: Die Zauberflöte, Oper in 4 Akten

von Mozart.

National-Theater. Sonntag, Nachmittags

4 Uhr. Halbe Preise. Maria Stuart. Abends: Gastsp. d. Hrn. Philipp Grobecker u. d. Fr. Hoppé v. Rigdno. Lumpacivagabundus.

stend-Theater. Große Frankfurterstraße 130.

Sonntag: Die Waise aus Lowood. Schauspiel in 2 Abtheilungen und 4 Akten von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. (Jane Eyre: Fr. R. Keller Ro⸗ chester: Hr. Fritsche a. G.) Anfang 7 Uhr. Montag: Dieselbe Vorstellung.

Stadt-Theater. Sonntag: Unter gefälliger Mitwirkung des Hrn. Direktor Th. Lebrun, sowie der Herren Engels und Meißner vom Wallner⸗ Theater, Wiederholung der Freitag so überaus günstig aufgenommenen Vorstellung von: Der Vetter. Lustspiel in 3 Akten von Roderich Benedix. Titel⸗ rolle: Hr. Direktor Lebrun. Vorher: Zum 1. Male: Der Wahrheit eine Gasse. Schwank in 1 Akt von F. Y. Z. (Bunnan: Hr. Engels Lustig: Hr. Meißner.) Zum Schluß: Nimrod. Poss mit Ge⸗ sang in 1 Akt von Salingré. (Adler: Hr. Engels Klumpatsch: Hr. Meißner.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Belle-Alliance-Theater. Sonntag: Gast⸗

spiel des Frl. Lina Mayr. Die Cousine aus Wien. (Kathi Schlaumeier: Frl. Lina Mayr.) Hierzu: Das Versprechen hinterm Heerd. (Nand'l: Frl. Lina Mayr Freiherr von Stritzow: A. Wolff.) Nachmittags⸗Vorstellung. Auf allg. Verlangen noch einmal wiederholt: Bibi, oder: Der Gänsekönig. Montag: Zum letzten Mal: Abonnementsvorstel⸗ lung. Die Cousine aus Wien. (Frl. Lina Mayr als Gast.) Dienstag: Therese Krones. (Cherese Krones: Frl. Lina Mayr als Gast.) 1

B. Basch’s Theater. 19. Dorotheenstraße 19, Ecke der Friedrichstr. Sonntag, sowie alle fol⸗ ende Abende, 7 Uhr: Vorstellung. Physik, Magie,

ptik sowie Vorstellung der Original⸗Geister⸗ und Gespenster⸗Erscheinungen. Neu: Die Flugmaschine, Der Riesen⸗Photograph.

Concert-Haus. Concert des Kgl

Sonntag .

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Louise Meyer mit Hrn. Adolph v. Waitz (Lüneburg⸗Calbe a. S.). Frl. Wil⸗ helmine Neidig mit Hrn. Arthur Clasen (Hanau). Verehelicht: Hr. Kreisrichter Carl Schecle mit Frl. Elisabeth Seneca (Tempelburg⸗Arnsberg Geboren: Ein Sohn: Hrn. Assessor Reichen⸗ sperger (Coblenz). Eine Tochter: Hrn. Lieutenant⸗v. Stuckrad (Berlin). Hrn. Dr. Giese (Prenzlau). Hrn. Dr. Langen (Brieg). Gestorben: Hr. Kreisgerichts⸗Rath a. D. Hart⸗ wich (Posen). Frau Hauptmann Clärchen Hoffmann, geb. Krantz (Honnef a. Rh.). Fr. Marianne v. d. Horst, geb. Koch (Hannover).

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Ar⸗ beiter resp. Uhrmacher Hermann Adolf Ferdi⸗ nand Steiner wegen wissentlichen Meineids in den Akten 8. 1192 de 1877 unter dem 18. De⸗ zember 1877 erlassene Steckbrief wird hierdurch zu⸗ rückgenommen. Berlin, den 10. Januar 1878. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Unter⸗ suchungssachen. Kommission II. für Vorunter⸗ suchungen.

[329]

Der Buchbinder Ludwig Pöhler aus Offen⸗ bach, welcher sich auf eine hier wider ihn einge⸗ gangene Anzeige zu verantworten hat, wird hier⸗ durch aufgefordert, seinen derzeitinen Aufenthalt un⸗ gesäumt dem unterzeichneten Gerichte anzuzeigen. Alle Behörden und deren Organe aber werden hierdurch ersucht, Pöhler'n beim Betreffen auf diese Aufforderung hinzuweisen und darüber Nachricht anher gelangen zu lassen.

Leipzig, am 8. Januar 1878. Königlich Sächsisches Gerichtsamt im Bezirksgericht Abtheilung II. A.

v. Hellmann

Ediktal⸗Citation. Auf die Anklage des Staats⸗ Anwalts vom 13. Dezember 1877 ist gegen die An⸗ geklagten 1) Friedrich Louis Metzdorf, den 14. April 1852 zu Neuendorf geboren, 2) Carl Gustav Eugen Linke, den 16. September 1853 zu Nowaweß ge⸗ boren, 3) Adolf Emil Robert Selle, den 16. Juli 1854 zu Nowaweß geboren, auf Grund des §. 140 Nr. 1 des Strafgesetzbuches, weil dieselben in der Absicht sich dem Eintritt in den Dienst des stehen⸗ den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er⸗ laubniß das Bundesgebiet verlassen haben, die Unter⸗ suchung eingeleitet und haben wir zum mündlichen Verfahren einen Termin auf den 26. April 1878, Vorm. 9 Uhr, in unserem Gerichtslokale anbe⸗ raumt, wozu die dem jetzigen Aufenthalte nach un⸗ bekannten Angeklagten mit der Aufforderung vor⸗ geladen werden, zur festgesetzten Stunde zu erschei⸗ nen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Be⸗ weismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche unter genauer Angabe der dadurch zu erweisenden Thatsachen uns so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Erscheinen die Angeklagten oder deren Be⸗ vollmächtigte nicht, so wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.

Potsdam, den 22. Dezember 1877.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

[10032] Oeffentliche Gegen nachbenannte, ihrem Aufenthalte nach unbekannte Personen a. den Theaterunternehmer Julius v. Szmuda aus Wol⸗ denberg, b. den Schauspieler Karl Sauermann aus Neustadt, c. den Schauspieler Hugo Hartmann aus Berlin, d. die Schauspielerin Julie Bur⸗ ezyunska aus Bromberg, und zwar: 1) gegen den ad a. Genannten, weil er im Juli und August d. J. in hiesiger Stadt Theatervorstellungen veranstal⸗ tet und dabei mehrere Schauspieler und Schauspielerin⸗ nen sowie mehrere Begleiter, die nicht in seinem Ge⸗ werbe⸗ und Legitimationsschein verzeichnet waren, be⸗ schäftigt hat, 2) gegen die ad b., c, d. Bezeichneten, weil sie im Juli und August d. J. in hiesiger Stadt sich an Theatervorstellungen ohne den vorschrifts⸗ mäßigen Gewerbe⸗ und Legitimationsschein betheiligt haben, ist auf Antrag des Königlichen Polizeianwalts 9. Oktober 8 vom 7. Novhr. 1877, gemäß §. 27 des Gesetzes vom 3. Juli 1876 (Gesetz⸗Sammlung Seite 259) die Untersuchung eröffnet. Zur öffentlichen münd⸗ lichen Verhandlung der Sache ist deshalb ein Ter⸗ min auf den 16. Februar 1878, Vormittags 10 Uhr, an unserer Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 1, vor dem Herrn Kreisrichter Petersen anbe⸗ raumt. Die Obengenannten werden zu diesem Ter⸗ min mit der Aufforderung vorgeladen, zur bestimm⸗ ten Stunde zu erscheinen, die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder so zeitig vor dem Termin uns anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Wenn die gedachten Personen zur bestimmten Ter⸗ minsstunde nicht erscheinen, wird gegen sie in con- tumaciam verfahren werden. Pyritz, den 8. No⸗ vember 1877. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.

Eubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

18002 Subhastations⸗Patent.

Das der verwittweten Handelsmann Müller, Justine Wilhelmine, gebornen Hernicke, zu Zehlen⸗ dorf gehörige, in Zehlendorf belegene, im Grund⸗ buch von Zehlendorf Band IV. Blatt Nr. 150 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 14. März 1878, Vormittags 11 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 22, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und damnpöchst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 19. März 1878, Mittags 12 Uhr, ebenda, Zimmer Nr. 12, verkündet werden. Das zu versteigernde Grundstück ist 37 Ar 95 Qu.⸗M. groß, zur Grundsteuer, bei einem der⸗ selben unterliegenden Gesammtflächenmaß von 25 Ar

158 Quadr.⸗Meter mit einem Reinertrag von 15

3 und zur Gebändesteuer mit einem jährlichen

8 Hof⸗Musikdirektors Herr

868

Nutzungswerth von 900 veranlagt.

Auszug aus der Stenerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grnndstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

5 Heesezigen; . oder ander⸗ weite, zur irksamkei egen Dritte der Ein⸗ tragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗ zumelden.

Berlin, den 20. Dezember 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

[10528] 8— Zwangsversteigerungs⸗Patent.

Das an der Wasserstraße zu Stralsund sub Nr. 30 belegene Grundstück, Vol. III. Folium 5 des Grundbuchs für Stralsund verzeichnet, als dessen Eigenthümer der Kaufmann August Ramm daselbst, über dessen Vermögen Konkurs eröffnet worden, eingetragen ist, und welches besteht aus einem un⸗ vermessenen Antheile an den ungetrennten Hof⸗ räumen und Hausgärten und den darauf errichteten Gebäuden, nämlich: .

a. einem Wohnhause zum jährlichen Nutzungs⸗

werth von 420 ℳ,

b. einem Stalle zum jährlichen Nutzungswerth von 75 soll c. pert. zur Zwangsversteigerung gebracht werden. Es haben deshalb alle Diejenigen, welche dingliche, im Grundbuche nicht eingetragene Ansprüche und For⸗ derungen an das Grundstück zu haben vermeinen, diese, und aus dem Grundbuche ersichtlichen Real⸗ gläubiger ihre Rückstände an Zinsen und Kosten an⸗ zumelden, und es haben alle Realgläubiger die für ihre Forderungen in Anspruch genommenen Vor⸗ zugsrechte, unter Abreichung der Dokumente auszu⸗ führen. Zu diesem Zwecke ist ein Termin auf den 28. Januar 1878, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Zimmer Nr. 1 anbe⸗ raumt, zu welchem die Gläubiger hierdurch geladen werden unter der Verwarnung, daß bei ihrem Aus⸗ bleiben ihre Forderungen und deren Vorzugsrechte nur insoweit Berücksichtigung finden, als sie sich aus dem Grundbuche ergeben.

Zur Lizitation des Grundstücks ist ein Termin auf den 28. Jannar 1878, Vormittags 11 ½ Uhr, anberaumt, und werden zu diesem hierdurch Kauf⸗ liebhaber und die Gläubiger zur Abgabe ihrer Er⸗ klärung über den Zuschlag geladen.

Stralsund, den 6. Dezember 1877.

Königliches Kreisgericht.

[328] Edictalladung.

getragen: 1

1) Tom. 33 Nr. 782 unter dem 24. November 1854 zu Gunsten des Kothsassen und Bauermeisters Friedrich Duderstadt in Lochtum und zu Lasten des Materialwaarenhändlers Conrad Ehrenberg in Dörnten zur Sicherheit einer Bürgschaft desselben für seinen Bruder, den Kaufmann Christoph Ehren⸗ berg in Goslar aus der Obligation vom 11. No⸗ vember 1854 für ein Kapital von 500 Thalern Courant eine Hypothek an dem Brinksitzerhause Nr. 29 zu Dörnten mit Zubehör und angekaufter Länderei;

2) Tom. 34 Nr. 64 unter dem 22. November 1860 zu Gunsten der Vormundschaft der minder⸗ jährigen Kinder des weiland Webers Christoph Röpke in Bredelem und zu Lasten der Wittwe Röpke, Marie, geb. Wesche, in Bredelem aus der Obligation vom 22. November 1860 für ein Kapital von 550 Thaler Courant eine Hypothek an dem ge⸗ sammten Vermögen, insbesondere der Hälfte des 111““ Nr. Ass. 6 zu Bredelem mit Zu⸗

ehör.

Es haben nun der Brinksitzer Ehrenberg, jetzt in Goslar, und die Wittwe Röpke, jetzige Ehefrau des Handelsmannes Friedrich Kahle in Goslar, indem sie versichern, daß die fraglichen Forderungen er⸗ loschen, die Urkunden aber verloren gegangen seien, den Erlaß einer Ediktalladung und die Löschung der fraglichen Hypotheken beantragt.

Nachdem nunmehr die in dem §. 501 (5 und 6) vorgeschriebenen eidlichen Versicherungen von den Betreffenden geleistet worden sind, werden damit alle Diejenigen, welche sich im Besitze der fraglichen Urkunden befinden oder welche Rechte auf die frag⸗ lichen Hypotheken zu haben vermeinen, aufgefordert:

Dienstag, den 19. Februar 1878, Morgens 11 Uhr, auf hiesiger Gerichtsstube erstere dem Gerichte vor⸗ zulegen und letztere anzumelden, widrigenfalls auf Antrag der oben Genannten die vermißten Urkunden für ungültig und wirkungslos und die Hypotheken für vollständig erloschen erklärt werden sollen. Liebenburg, den 2. Januar 1878. Königliches Amtsgericht. Graf v. Schweiniz.

In den hiesigen Hypothekenbüch rn findet sich 8

Verkäufe, Verpachtungen, Gubmissionen ꝛc.

Holzverkauf. Am Montag, den 21. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, sollen im Gerberschen Lo⸗ kale zu Lühbben folgende Hölzer aus der Königlichen Oberförsterei Börnichen 1) aus dem Schutzbezirk Camminchen, Jag. 3, 202 Stück kiefern Bau⸗ und Schneideholz, 2) aus dem Schutzbezirk Briefen, Jag. 29, 98 Stück kiefern Bau⸗ und Schneideholz, 3) aus dem Schutzbezirk Marien⸗ berg, Jag. 42 (Marienbusch) 57 Stück, Jag. 32

dem Reviertheil Lubolz, Jag. 99, III

150 Stück kiefern Bau⸗ und Schneideholz, 4) aug dem Schutzbezirk Biebersdorf, Jag. 57, 46 Stuch Jag. 51, 280 Stück kiefern Bau⸗ und Schneide⸗ holz, 5) aus dem Schutzbezirk Schlepzig, Jag. 72, 159 Stück kiefern Bau⸗ und Schneideholz 6) aus dem Schutzbezirk Ellerborn, Jag. 99 108 Stück kiefern Bau⸗ und Schneideholz, 7) auz Stück kiefern Bauholz, 8) aus dem Schutzbezirk Hart⸗ mannsdorf (Schlag 40) 20 Stück kiefern Bau⸗ holz, meistbietend verkauft werden. Die Verkaufs⸗ bedingungen koͤnnen im Büreau des Unterzeichneten eingesehen und werden im Termine bekannt gemacht werden. Die Hölzer werden auf Wunsch vorge⸗ zeigt. Börnichen, den 8. Januar 1878. Der Königliche Oberförster. Stosch. (z. Cto. 76/1.)

339 Feee h ee Bekanntmachung. Die Lieferung von 8 Tischler⸗Utensilien und Eisenwaaren für die Central⸗Kadettenanstalt in Lichterfelde soll im Wege der Submission verdungen werden. MDie Hedingungen sind in unserem Geschäftslokale, üerie Füsbla Nr. 17, einzusehen und versiegelte Sonnabend, den 19. d. M., Vorm. daselbst einzureichen. 0 war. Berlin, den 11. Januar 1878. 8 E. 1 8 2 8 Königliche Garnison⸗Verwaltung.

8

Bekanntmachung. Fiesrng von durch zöttcher, Klempner, Kupferschmi de, Zinn⸗ gießer, Lampen⸗, Reusilber⸗, und Glaswaarenhandlungen 1G für die Central⸗Kadettenanstalt in Lichterfelde zu liefernden Utensilien soll im Wege der Submission verdungen werden. „Die Bedingungen sind in zimmer, Michaelkirchplatz 17, 2,85 8 8 ontag, den 21. d. Mts., V 8 daselbst einzureichen. G Berlin, den 11. Januar 1878. Cto. 101/1.) Königliche Garnison⸗Verwaltung

unserem Geschäfts⸗ einzusehen und ver⸗

22 Vekanntmachung. 1 5 Sftpsensssche Train⸗Bataillon ollen: Beinleder, omplette Bocksättel Sattelpferde, 13 Sattelböcke ohne Bekitsattel 8 Sattelgurte, 10 Sattelgurtstrippen, 10 Obergurte 5 Kreuzriemen, 40 Paar Steigriemen, 61 Decken⸗ gurte, 4 Paar Stangen⸗ und 4 Paar Vorderkummt⸗ geschirre zu 4spännigen Geschirrzügen mit Kamm⸗ kissen, 70 Halfter, 163 Kardätschen, 6 Kammkissen mit Gurt, 8 Kreuzleinen, 31 Packriemengarnituren, 70 Hauptgestelle mit Zügel, 45 Striegel, 24 Tren⸗ sen für Handpferde, 30 Unterlegetrensen, 6 Unter⸗ kummte, 50 große Woylachs beschafft werden. Lieferanten werden ersucht, Offerten unter ge⸗ nauer Preisangabe pro Stück, franko Garnison, mit der Aufschrift: „Offerten auf Lieferung von Geschirr⸗ und Stallsachen“ versehen, der unter⸗ zeichneten Kommission bis zum 20. d. Mts, ein⸗

jeserungsbedingungen können auf Wunsch gegen dee der Kopialien abschriftlich Kmsch, eofn

n. Königsberg, den 7. Januar 1878.

Die Bekleidungs⸗Kommisston 8 des Ostpreußischen Train⸗Bataillons Nr. 1.

[325]% Königliche Militär⸗Eisenbahn.

Die Lieferung des Bedarfs an Kohlen, Schmier⸗ und Putzmaterialien für die Zeit vom 1. April 1878 bis ultimo März 1879 soll an den Mindest⸗ fordernden vergeben werden. Die Lieferungsbedin⸗ gungen können im Bureau der Betriebs⸗Abt eilung, Schöneberg Militärbahnhof, gegen Erlegung der Kopialien in Empfang genommen werden. Daselbst sind auch die Offerten getrennt für Kohlen und Schmier⸗ ꝛc. Materialien mit der ent⸗ sprechenden Aufschrift „Submission auf Kohlen ꝛc.“ bis zum 15. Februar cr., Vormittags 10 Uhr, frankirt und versiegelt einzureichen. Offerten, welche den vorstehenden Bedingungen nicht entsprechen, werden nicht angenommen.

Schöneberg, den 10. Januar 1878.

WVerschiedene Bekanntmachungen.

1es“ Es haben sich 500,000

fehlfarbene Cigarren angehäuft, welche wir, um zu räumen, unter Fabrikationspreisen verkaufen. Be⸗ sonders empfehlenswerth sind: Nr. 1. Blitar mit Havanna à 50 ℳ, Nr. 2. Blitar mit Havanna und Felix Brasil à. 40 ℳ, Nr. 3. Blitar mit Felix Brasil à 30 ℳ, Probekistchen 8 250 Stück pro Sorte versenden franco. Ferner empfehlen: Mavanna KRegalia La Pre- ckoza à 70 ℳ, Superior Havanna de Torene 85 ℳ, hochfeine avamnmna Re- galin Imperiales à 95 pro 1000 Stück. Die wirklich gute Qualität und billigsten Preise der⸗ selben befriedigen allseitig so, daß diese doppelt so theuren importirten Havannas vorgezogen werden. Von den Marken à 70, 85 und 95 versenden Probekistchen a 100 Stück pro Sorte franco, bitten aber uns unbekannte Abnehmer, den Betrag der Bestellung beiz fügen oder Postnachnahme zu

gestatten. (L. 379.) Friedrich & Co., 1

Cigarrenfabrik in Leipzig.

Eine tadellose Vervielfältigung von Schriften, Zeichnungen, Musikalien jeder Art in beliebiger

Anzahl von einem nur einmal zu schreibenden oder zu zeichnenden Original, ist das was nach meinem

neuerfundenen Verfahren

1 (M. à 1. die Autographische Presse leistet,

und können damit vom Bureaupersonal ohne Vorkenntnisse sofort

die Pressen in 4 Größen

Ich liefere und stehe mit erläuternden Prospekten,

denen die ehrendsten Zeugnisse höchster Behörden, sowie erster Firmen des Deutschen Reiches beigedruckt sind, gern zu Diensten.

Mugeo HocCks. 8,

Armee, Staatseisenbahnen, Landraths⸗ u. Bürger⸗

mannstraße 7 2 Marine,

Maschinen⸗Fabrik, Leipzig, Mahl⸗ Lieferant der Ministerien, Kaiserlichen

meister⸗Aemter, sowie Indnstrieller n. Kaufleute aller Branchen.

1“ 88

8 8

vierter Klasse, un

Nr. 1

.

X

. ische

8

Zas Abonnement beträgt 4 50 für das Uierteljahr.

Insertionspreis für den Raum einer Druchzeile 30 33

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Pistor orcke zu Gifhorn den Rothen Adler⸗Orden dem Postdirektor Holscher zu Osnabrück den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Alllerhöchstihrem General⸗Adjutanten, General⸗Lieutenant on Werder, Militär⸗Bevollmächtigten in St. Petersburg, und dem Obersten Detmering, Commandeur des 2. Leib⸗ Husaren⸗Regiments Nr. 2, die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen Insignien, resp. des Kaiserlich russischen St. Wladimir⸗Ordens zweiter Klasse mit Schwertern und des Komthurkreuzes des Großherzoglich mecklenburgischen Haus⸗ Ordens der wendischen Krone, zu ertheilen. 8

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: ddeen nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur An⸗ legung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Ordens⸗Insignien zu ertheilen, und zwar: ] des Commandeurkreuzes des Ordens der Königlich

italienischen Krone: 1

dem Obersten Keßler, Abtheilungs⸗Chef im Großen

Generalstabe; des Komthurkreuzes des Königlich bayerischen Militär⸗Verdienst⸗Ordens:

dem Oberst⸗Lieutenant Petersen im 5. Pommerschen Infanterie⸗Regiment Nr. 42; und 11“ des Komthurkreuzes zweiter Klasse des Königlich 8 sächsischen Albrechts⸗Ordens: dem Major Freiherrn von Imhoff, Flügel⸗Adjutanten Sr. Hoheit des Herzogs Bernhard von Sachsen⸗Meiningen.

Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser haben im Namen des Reichs

den außerordentlichen Professor Dr. Liebmann zu Straß⸗ burg i. Els. zum ordentlichen Professor in der philosophischen

Fakultät der Kaiser Wilhelns⸗Universität Straßburg zu er⸗

unen geruht.

Von der unterzeichneten Kommission sind zur Unterstützung der Alkoholometerfabrikation neuerdings Proportional⸗ und Musterskalen— ergestellt worden, von denen Abzüge auf Papier an diejenigen lkoholometerfabrikanten, welche sich dieserhalb an die Kom⸗ mission wenden, gratis abgegeben werden können. Berlin, den 12. Januar 1878. Kaiserliche Normal⸗Eichungs⸗Kommission. Foerster.

8 Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Konsistorial⸗Sekretär Langewis 9 zu Berlin; und dem Konsistorial⸗Sekretäar Hartog zu Münster den Charakter als Kanzlei⸗Rath zu verleihen; ferner

in Folge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Danzig getroffenen Wahl, den seitherigen zweiten Bürgermeister von Halberstadt, Hagemann, als zweiten Bürgermeister der Stadt Danzig für die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren; und 13

den seitherigen unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Sommerfeld, Rentier Wilhelm Schmidt daselbst, der von der dortigen Stadtverordnetenversammlung getroffenen Wieder⸗ wahl gemäß, in gleicher Eigenschaft für eine fernerweite sechs⸗ jährige Amtsdauer zu bestätigen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und

Medizinal⸗Angelegenheiten.

An dem Schullehrer⸗Seminar zu Ottweiler ist der Lehrer Wilh. Schmidt zu Mülheim a. Rhein als Hülfslehrer an⸗ gestellt worden.

Der praktische Arzt Dr. Beermann zu Essen ist zum

Kreis⸗Physikus des Kreises Meschede; und

der seitherige kommissarische Verwalter der Kreis⸗Wund⸗ arztstelle des Kreises Gersfeld, Dr. Carl Vietor zu Hilders, unter Belassung in seinem Wohnsitz definitiv zum Kreis⸗

Wundarzt des gedachten Kreises ernannt worden.

45. Plenarsitzung des Hauses der Abgeordneten. Dienstag, den 15. Januar 1878, Abends 7 Uhr.

Tagesordnung: Erste Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Uebernahme einer Zinsgarantie des Staates für das Anlagekapital einer Eisenbahn von Pasewalk bis zur preußisch⸗ mecklenburgischen Landesgrenze. Erste und zweite Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Veränderungen der Grenzen der Provinzen Preußen und Pommern, sowie einiger Kreise in den Provinzen Preußen, Pommern und Sachsen.

Bericht der Rechnungskommissittzit Rechnung über den Staatshattszt die Rechnung über die Fonds z für dasselbe Jahr. Erste und zi Brathung des Entwurfs eines Gesetzes für die Provinz ezchleswig⸗Holstein, die Ver⸗ letzung der Dienstpflichten des Westiihes betreffend.

betreffend die allgemeine it des Jahres 1874, sowie ehemaligen Staatsschatzes

Betanuuuuung. In der Untersuchung wider hem Sattler Coenen und Ge⸗ nossen ist durch die Erkenntnisse hes Königlichen Stadtgerichts hierselbst vom 22. Januar 18 7c, beztehungsweise des König⸗ lichen Appellationsgerichts zu Fruztfurt a. O. vom 20. No⸗ vember 1877 angeordnet wordenz 1 daß der „Verein für Sattler und Berufsgenossen“, soweit derselbe sich auf Länder im Geltungsbereiche des preußi⸗ schen Vereinsgesetzes vom 11. 1850 erstreckt, zu

18⁄ 4 Solches wird unter Hinweis guf die Vorschrift des §. 16 Alinea 2 des preußischen Vereinsgesetzes vom 3. März 1850 zur allgemeinen Kenntniß gebracht. 1“ Berlist, den 9. Januar 1878. 2 e 89* Staatsanwalt am Königlichen Stadtgericht. Tessendorf.

Vormals Nassauisches Do 2 600 000 Fl. d. d 1

Die vierzigste öffentliche Verlobsingg d das Bankhaus der Herren M. A. tot Frankfurt a./M. negogtirten Anlehens bruar d. Js. und an den folgenden anfangend, im Rezierungs⸗Prs Kftdjalgeso; essenten hierdurch in Kenntn g geset.

Wiesbaden, den 10. Jantar 1878.

Der Regierungs⸗Präsiden von Wurmb. 9

uügust 1837. ig des oben bezeichneten, durch thschild & Söhne in teweitag, den 1. Fe⸗ seing rmittags um 9 Uhr

Preußen. Berlin, 14. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen gestern den Vortrag des Oberst⸗ Kämmerers Grafen Redern entgegen und empfingen heute den zur Beiwohnung der 1“ in Madrid kommandirten Flügel⸗Adjutanten, Oberst von Alten.

Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin war vorgestern in der zweiten Vorlesung des Wissenschaftlichen Vereins anwesend. Abends wohnte Ihre Majestät der letzten Andacht in der Gebetwoche der Evangelischen Allianz und gestern dem Gottesdienste im Dom bei. Das Familiendiner fand bei den Kaiserlichen Majestäten im Palais statt. Heute empfing Allerhöchstdieselbe die Landgräfin Anna von Hessen.

Ihre Königliche Hoheit die Frau Land⸗ gräfin Friedrich Wilhelm von Hessen, geb. Prin⸗ zessin von Preußen, ist mit Ihrer Hoheit der Prinzessin Elisabeth von Hessen heute früh aus Wiesbaden 8 ein⸗ etroffen und hat im Palais Sr. Königlichen Hoheit des rinzen Carl Wohnung genommen.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen, sowie der Ausschuß für Rechnungswesen hielten heute Sitzungen.

Von dem Mitgliede des Reichstags, Rittmeister a. D. Grafen von Ballestrem und achtzehn Mitgliedern des Hauses der Abgeordneten, ist unterm 5. November v. J. Sr. Majestät dem Kaiser und Könige eine von 7 Bänden Unterschriften begleitete Petition überreicht wor⸗ den. Die Petition betrifft Anträge wegen Wiederherstellung kirchlicher Zustände, wie sie vor Erlaß der Maigesetze bestanden haben und wegen Ertheilung des katholischen Religionsunter⸗ richts in den Volksschulen. Sie hat die nachstehende Erwi⸗ derung erfahren: 1

vns efehe⸗ der Kaiser und König haben die Petition, welche Ew. Hochgeboren in Gemeinschaft mit achtzehn Abgeordneten der Provinz Schlesien unterm 5. November v. J. an Allerhöchstdieselben gerichtet haben und die am 21. Dezember v. J. an Se. Majestät gelangt ist, zugleich mit 7 Bänden, welche 158 000 Unterschriften enthalten sollen, an mich mit dem Bemerken zur Verfügung zugehen zu lassen geruht, daß Allerhöchstdieselben keine Veranlassung gefunden haben, den darin gestellten beiden Anträgen wegen Wiederherstellung kirchlicher Zustände, wie sie vor Crlaß der Maigesetze bestanden haben, und wegen Ertheilung des katholischen Religionsunterrichts in den Volks⸗ . “] zu treten. In Folge dessen eröffne ich Ihnen

s jolgt. 8 Bi⸗ Klagen, welche die Zustände znf kirchlichem Gebiete zum Gegenstande haben, glauben diejenigen Mißstände, welche nach Erlaß der neueren kirchenpolitischen Gesetze hervorgetreten sind, auf diese Gesetze selbst zurückführen zu sollen, während doch 18. Erscheinungen nur nothwendige Folgen des unberechtigten Wider⸗

standes sind, welchen jene, auf verfassungsmäßigem Wege zu Stande

ö

gekommenen und deshalb für Jedermann verbindlichen Gesetze Sei- tens der geistlichen Oberen und eines großen Theiles des Klerus der römisch⸗katholischen Kirche gefulden haben. In Bescheidung auf diesen Theil der Petition kann ich demgemäß nur auf meine, in der Sitzung des Hauses der Abgeordneten am 22. November v. Js. abgegebene Erklärung verweisen, wonach die Frage der Aufhebung der Mai gesetze für die Staatsregierung absolut indiskutabel ist; die Regierun aber auch, so lange die von den Herren Abgeordneten im Centrum vertretenen Grundsätze aufrecht erhalten werden, nicht in der Lage ist. eintreten zu lassen, ob Modifikationen sich empfehlen önnten. 1 1 Auch haben Se. Majestät der Kaiser und König Allerhöchstselbst bei Zufertigung der Füiher zum Ausdruck zu bringen seruht. da die Petenten in mehrfacher Beziehung besser gethan haben würden, anstatt ihre Klagen Allerhöchsten Orts vorzutragen, sich zur Er reichung ihrer Zwecke mit ihren Beschwerden und Anträgen an die jenige kirchliche Autorität zu wenden, welche dem grundsätzlichen Widerstande gegen die Gesetze des Staates ein Ziel zu setzen in der Lage ist. 1 Was sodann die Beschwerden wegen Beaufsichtigung der katholischen Volksschulen und Ertheilung des katholischen Re⸗ ligionsunterrichts anlangt, so sind diese Angelegenheiten bereits so häufig Gegenstand parlamentarischer Erörterung und öffent⸗ licher Kundgebung Seitens der Königlichen Staatsregierung gewor⸗ den, daß ich mich eines näheren Eingehens enthalten und darauf be⸗ 8 schränken darf, Abschrift desjenigen Bescheides nebst Anlage⸗ beizufügen, welcher auf eine Immediatvorstellung ähnlichen Inhalt unterm 13. November v. J. an den Herrn Abgeordneten Bachem von mir erlassen ist. Indem ich auf diesen Bescheid verweise, bemerke ich zugleich, daß die in der vorliegenden Immediatvorstellung spezie erhobene Beschwerde wegen des katholischen Religionsunterrichts in den Volksschulen des polnisch sprechenden Oberschlesiens jeder näheren Motivirung entbehrt und ich deshalb nicht in der Lage ge⸗ wesen bin, derselben näher zu treten. Soweit indessen ander 1 weit an mich die Wahrnehmung herangetreten ist, daß im einzelnen Fall den Vorschriften der Verordnung vom 20. Septembe

S. 658 abgedruckten Verfügun die Königliche Regierung ii Oppeln vom 9. November v. J. eninehmen Men. nicht Eaai 18 Remedur eintreten zu lassen. 8 1 1

Ew. Hochgeboren überlasse ich, den Herren Mitunterzeichnern der Immediatvorstellung, sowie Denjenigen, welche der letzteren beige⸗ treten sind, Kenntniß von I zu geben. Zu diesem Ende verfehle ich nicht die 7 Bände, welche Unterschriften enthalten

hier wieder anzufügen. 8 Berlin, den 12. Januar 1878. b 8 Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗

alk.

An 4 das Mitglied des Reichstages, Herrn Rittmeister a. D. ESrafen von Ballestrem, Hochgeboren Breslau.

Nach der im Reichs⸗Eisenbahn⸗Amt aufgestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung über die im Monat November v. J. auf deutschen Eisen⸗ bahnen excl. Bayerns vorgekommenen Un fälle waren im zu verzeichnen: 43 Entgleisungen un 19 Zusammenstöße fahrender Züge, und zwar wurden hiervon 20 Züge mit 16“ von je 6184 Zügen dieser Gattung Einer und 42 Güterzüge resp. leerfahrende Maschinen betroffen; ferner 40 Entgleisungen und 26 Zu⸗ sammenstöße beim Rangiren und 83 sonstige Betriebsereignisse (Ueberfahren von Fuhrwerken auf Wegeübergängen, Defekte an Maschinen und Wagen ec.). 1 In Folge dieser Unfälle wurden 15 Personen (2 Reisende, 11 Beamte und 2 fremde Personen) verletzt, 12 Thiere ge⸗ tödtet und 55 Fahrzeuge erheblich, 179 Fahrzeuge unerheb⸗ lich beschädigt. 8 8 Außer den vorstehend aufgeführten Verunglückungen von Personen kamen, größtentheils durch eigene Unvorsichtigkeit hervorgerufen, noch vor: 42 Tödtungen (2 Reisende, 18 Be⸗ amte, 9 Arbeiter und 13 fremde Personen), 100 Verletzungen 51 Beamte, 43 Arbeiter und 6 fremde Personen) und 8 ödtungen, 2 Verletzungen bei beabsichtigtem Selbstmorde. Faßt man sämmtliche Verunglückungen von Personen excl. der Selbstmörder zusammen, so entfallen auf: A. Staatsbahnen und unter Staatsverwaltung stehende Privatbahnen (bei 14 257 km Betriebslänge, 19 738 km Geleislänge und 375 514 729 geförderten Achskilometern) 110 Füle, darunter die größte Anzahl auf die Bergisch Märkische ahn (26), Oberschlestsche wahe (25) und die Sächsische Staats bahn (13); verhältnißmäßig, d. h. unter Berücksichtigung der im Betriebe gewesenen Geleislängen und der geförderten Achskilometer, sind jedoch die meisten Verunglückungen auf der Bergisch⸗Märkischen, Oberschlesischen und West älischen Eisenbahn vorgekommen. 3 B. Größere Privatbahnen mit je über 150 km. Länge (bei zusammen 10 462 km Betriebslänge, 13 780 km Geleislänge und 247 182 372 geförderten A kilometern) 45 Fälle, darunter die rößle Anzahl auf die Rheinische Eisenbahn (11), die Köln⸗Mindener Eisenbahn (9) und die Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahn (5); ver⸗ hältnißmäßig sind jedoch auf der Posen⸗Kreuzburger,

*) Abgedruckt in Nr. 269 und 242 des „Staats⸗Anzeigers; von 187 7. 1164“ .““ .“