1878 / 25 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Jan 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Berliner VNiehmarkt. 28. Januar. auden: 2299 Rinder, 5512 Schweine, 890 Kälber und 4640 Ham- mel. Rindrieh in bester Waare wurde rasch, jedoch nur zu vorwöchentlichen Preisen 60 untergebracht, während II. und III. Qualität bei flauem Geschäft ebenfalls nur alte Preisc, 48 resp. 30 33 pr. 100 Pfd. Schlachtgewicht erzielte. Iu Schweinen war der Handel des geringen Auftriebes wegen ein animirter, so dass die Preise durchweg einen Aufschlag

Zum Ver’ auf

erfahren. Es galt besteo Waare 51 ℳ, II. 49 50 ℳ, III. 42 44 pr. 100 Pfd. Schlachtgewicht. Bachuner warden mit 49,50 bei einer Tara von 45 Pfd. bezahlt. Auch in Hammeln war das Geschäft bei Weitem besser, als vor 8 Tagen und wurden auch hier bessere Preise erzielt. Ausgegeben wurde für I. Qualität 23 25 ℳ, für II. 18 21 pr. 45 Pfd. Schlacht- gewicht. Kälber brachten bei ganz langsamem und flauem Ge- schäft nur 30 bis annähernd 50 pr. 1 Pfd. Schlachtgewicht.

31. Januar. Berliner Bank für Bauten. Berlin. 5. Februar. Berliner Kredit- und Diskonto-Bank, Eing. Gen. Ovrd. Gen.-Vers. zu Berlin

Harzer Werke zu Rübeland und Zorge. Ausserord. Gen.-Vers. in Braunschweig.

Generalversammnlangen. Ord. Gen.-Vers. in

——————ꝛ——

een

Ee.“

Taseat er.

Königliche Schauopiele. Dienstag: Opern⸗ haus. 25. Vorstellung. Zum ersten Male wiederholt: Die Ofsiziere der Kaiserin. Oper in 4 Akten, mit Benutzung einer Novelle des Sacher⸗Masoch von Ernst Wichert. Musik von Richard Wüerst. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr.

Dienstag: Schauspielhaus. 28. Vorstellung. Die bezähmte Widerspenstige. Lustspiel in 4 Akten von Shakespeare, nach der Bearbeitung von Dein⸗ hardstein, mit Benutzung der Schlegel⸗ Tieckschen

(Zölling). Gestorben: (Hannover).

nant a. D. Verw. Frau

Rittergutsbesitzer F. Koepke (Barnimscunow). Hrn. Prof. Blümner (Hottingen bei Eine Tochter: Hrn. Rittergutsbesitzer W. Gleim

Ludwig v. Harder (Casselwitz). ältesten Oswald Freiherrn v. Feili zsch Tochter Katharina (Pfaffendorf). Hr. O

geb. Krocker (Hochkirch bei Liegnitz).

oder doch so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens der Angeklagten oder eines gesetzlich zulässigen Vertreters wird mit der Verhandlung und Entscheidung der Sache in coentumaciam verfahren werden. Schweidnitz den 14. Dezember 1877. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Offene Requisition. Der Lotterie⸗Haupt⸗ collerteur Selmar Goldschmidt zu Braun⸗ schweig ist durch Erkenntniß des unterzeichneten Ge⸗

Hr. Amtshauptmann Ernst Roscher Hr. Hauptmann a. D. Adolph Hrn. Landes⸗

erst⸗Lieute⸗ Rudolf Roerdansz (Münster). Landschafts⸗Direktor Luise v. Wille,

Uebersetzung. Vorher: Eine alte Schachtel. Lust⸗ spiel in 1 Akt von G. zu Puttlitz. Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 26. Vorstellung. Sata⸗ nella. Phantastisches Baller in 3 Akten und 4 Bildern von Paul Taglioni. Musik von Pugni und P. Hertel. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 29. Vorstellung. Neu einstudirt: Die Jäger. Ländliches Sittengemälde in 5 Ab⸗ theilungen von Iffland. In Scene gesetzt vom Regisseur Deetz. Anfang halb 7 Uhr.

Saal⸗Theater. Dienstag: Zwanzigste Vor⸗ stellung der französischen Schauspiel⸗Gesellschaft, unter Direktion von Emil Neumann. Proisième représentation de: Nos hons villageois.

Steckbriefs⸗

Steckbrief.

Wallner-Theater. Dienstag: Zum 45. M.: Hasemann’s Töchter. Volksstück mit Gesang in 3 Akten von A. L Arronge.

Mittwoch und die folgenden Tage: Hasemann’'s Töchter.

Die Verhaftung

Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Dienstag: Zum 66. Male: Rübezahl. Großes phantastisches Voltsmärchen in 4 Akten und 18 Bildern mit Gesang und Ballets von E. Pasqué und H. Wilken. Musik von A. Mohr.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.

Dienstag: Prinz Methusalem. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

ersucht, auf den ports an das un

Behörden des fährigkeit versich 21. Januar 1878

Steckbrief.

Residenz-Theater. Dienstag und Mittwoch:

Vorletztes und letztes Gastspiel der Fr. Hedwi Niemann⸗Raabe. Dora. Fr. Hedwig

Krolls Theater. Extra⸗Vorstellung. Diens⸗

tag: Preis eines numerirten Sitzplatzes ohne Unter⸗ schied inkl. Entree 1 Stehplatz 50 ₰. Zum 50. und vorletzten M.: Klein Däumling, Ra⸗ punzel mit dem langen Haar und Riquet mit dem Schopf. Weihnachts⸗Ausstellung. Concert. Eröffnung 5, Anfang 5 ½, der Vorstellung 6 ½ Uhr.

Mittwoch: Extra⸗Vorstellung. Zum 51. und letzten Male: Klein Däumling. Weihnachts⸗

aufsicht bestraft. geführt werden

Strafvollstreckun

Woltersdorff-Theater. Zweite Berliner Oper. Dienstag: Marie, oder: die Tochter des Regiments. Komische Oper in 3 Akten von Doni⸗ etti. Vorher: Beckers Geschichte. Liederspiel in

Akt von Jacobsohn.

Vorher: Abu

Mittwoch: Der Freischütz. 8 stag, Benefiz für Fr. G

onnerstag, Benefiz für Fr. Groß: Norma. Große Oper von Bellini. Abu Haoae 1

reisenden Fran wegen wiederhol

teln, zum Preise

National-Theater. Dienstag: Neu. Ermäß. Preise. Die Erbin von Maurach.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Donnerstag: Einmaliges Auftreten der Fr. Nie⸗ mann⸗Raabe aus Gefälligkeit und zum Benefiz für Hrn. Goppe: Dorf und Stadt.

zelnen wiederholt.

Ostend-Theater. Große Frankfurterstraße 130.

Dienstag: Die Semiramis des Nordens. S au⸗ spiel in 5 Aufzügen von Albert Lindner. (Schau. rina II. Kaiserin von Rußland: Frau Rosa Keller als Gast, Purieff: Hr. Fritsche.) Anfang 7 Uhr.

Stadt-Theater. Dienstag: Gastspiel des Direktors Hrn. Theodor Lebrun vom Wallner⸗ Theater und letztes Auftreten des Hrn. Carl Mittell. Auf allgemeines Verlangen, nochmalige Wiederholung von: Der Vetter. Lustspiel in 3 Akten von Roderich Benedix. (Titelpartie: Theodor Lebrun.) Vorher: Ein feiner Diplomat. Lustspiel in 1 Akt, frei nach Secribe von W. Mejo. Chevalier v. Chavigny: Hr. Carl Mittell.) Zum Schluß: Ein moderner Barbar. Lustspiel in 1 Akt von G. v. Moser. (Konstantin v. Horst:

Mittell.)

b Belle-Alliance-Theater. Tienstag: Zum

Male: Die Stützen der Gesellschaft. Schau⸗

spiel in 4 Akten von Henrik Ibsen.

üehe Lar 5 Henrik Ibsen. Deutsch von

ittwoch: Gastspiel des Frl. Lina Mayr.

9. Male: Durchgegangene Weiber. Ir. Zum

Hens mit Gesang in 3 Akten und 5 Bildern von acobson und Wilken. (Nanni: Frl. Lina Mayr.)

L. Basch’s Theater. 19. Dorotheenstraße 19, Erlaubniß das B Ecke der Friedrichstr. Programm ganz neu.

haben.

Darmsdorf mit Nachricht anher.

Haecker, geboren

nitz, 5) Johann am 24. Juni riedrich Ludwig 855 zu Freiburg

stehenden Heeres ist deshalb wege Gesetz⸗Buchs vor suchung wider si

Concert-Maus. Concert des Kgl. P; Hof⸗Musikdirektors Herrn Bilse.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna Gorisch mit Hrn. Guts⸗ besitzer Hermann Spiesecke (Belzig agösen). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor H. Roscher (Seggerde). Hrn. Premier⸗Lieutenant a. D. Otto Freiherrn v. 1 Se. (Himmelstädt).

Hrn. Pastor ollenberg (Güstrow).

klagten werden

9. Mai 1878, gerichts⸗Saale hie

zu erscheinen und Hrn.! nenden Beweismi

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Buchhalter Gustav Emil Gebhardt wegen Unter⸗ schlagung in den Akten G. 79, jetzt 221, rep. do 1870 unter dem 14. Februar 1870 erlassene Steck⸗ Araenae en 19. Januar 1878. Königliches Stadtgericht. d Abtbheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. ö““ für Voruntersuchungen.

Meyer aus Keller, altesten Sohn des zu Keller bei dem Ortsvorsteher Schulz in Arbeit stehenden Ar⸗ beiters Meyer ist die gerichtliche Haft wegen Ver⸗ dachts der Urkundenfälschung Verbrechen aus §§. 267 268 und bez. aus §. 263 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden.

weil der ꝛc. Meyer in und auch sonst hier Jeder, welcher von

Meyer Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizeibehörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Mi⸗ litärbehörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst

falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vor⸗ findenden Gegenständen und Geldern mittelst Trans⸗

wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent⸗ standenen baaren Auslagen, Auslandes eine gleiche Rechtswill⸗

. Der Knecht Friedrich Tuttaß in Lorch a./R. ist durch rechtskräftiges Erkenntniß des unterzeichneten Gerichts vom 14. Juni 1877 wegen schweren Diebstahls mit sechs Monaten Gefängniß, 1 Jahr Ehrverlust und

ꝛc. Tuttaß im Betretungsfalle festzunehmen und an die nächste Gerichtsbehörde abzulicfern, welche um

Sensburg, den 29. Dezember 1877. [592] Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Steckbrief. Gegen den angeblichen Geschäfts⸗

Derselbe führt seine Betrügereien dadurch aus, daß er Kaufleuten bläulich gefärbtes Salz in Schach⸗

welches die Eigenschaft besitzen soll, das Petroleum ährun 8 ück i ift: zu reinigen, die Leuchtkraft desselben zu 2e Püte und nghrang gusgedräckt verstegelt mit der das Explodiren der Petroleumlampen zu verhüten. Nach chemischer Untersuchung ist in den Schachteln gewöhnliches Kochsalz. lich 1 5 1“ ein, daß er ihnen eine General⸗Agentur für das gedachte Präparat si 3 anbietet, resp. überträgt, dies aber bei se erahgrat sich

festzunehmen und mich schleunigst zu benachrichtigen. Signalement: Der angebliche Büdgers hat einen bestimmten Wohnort Pee c teen in Zürich, Stuttgart und Rotterdam Ir ist von mittlerer Statur, hat dunkel⸗ blondes Haar, schwachen dunkelblonden Vollbart, sprach süddeutschen Dialekt, Ueberzieher und schwarzen runden Filzhut. Flensburg, den 25. Januar 1878. Der Staatsanwalt.

Steckbrief wegen Betrugs gegen Philipp Manns, Dienstknecht, von Wehrda, 34 Jahre 82, blond, mittlerer, gesetzter Statur. Hanau, den 23. Januar 1878. Der Untersuchungsrichter.

Steckbrief wid verfolgten Taglöhner Königliche Staatsanwaltschaft. Wilhelmi.

Die nachber annten Militärpflichtigen, als: 1) Ca 1 Robert Paul Beyer, geboren am 30. en er. 1855 zu Schweidnitz, nit, 3) Hugo August Roesler, geboren am 12. Sep⸗ tember 1855 zu Schweidnitz, 4) Alois Paul Eduard Lamm, geboren am 23. Dezember 1855 zu Schweid⸗

1855 zu Schweidnitz, lichen Staatsanwaltschaft hierselbst angeklagt, ohne

haben, oder sich außerhalb desselben aufzuhalten, um sich dadurch dem Eintritt in den

gegenwärtigen I“ nach unbekannten Ange⸗

und mündlichen Verhandlung der

der Aufforderung vorgeladen, zur festgesetzten Stunde

richts vom 21. Juni d. Js. rechtskräftig we een Beförderung des Verkaufs von Loosen in 8* wärtigen Lotterie zu einer Geldstrafe von dreißi

Mark oder im Unvermögensfalle für je zehn Mar mit einem Tage Gefängniß verurtheilt worden. Behufs Vollstreckung dieser Strafe werden alle Ge⸗ richtsbehörden, in deren Bezirk der Angeklagte sich betreffen läßt, ersucht, die Geldstrafe von 30 Mark d dschmidt einzuziehen, und im Un⸗ vermögensfalle die substituirte Gefängnißstrafe an ihm zu vollstrecken, auch uns von der Vollstreckung zu benachrichtigen. Schweidnitz, den 29. Dezember 1877. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Erledigung. Der hinter den

zurückgenommen. Berlin,

Gegen den Arbeitersohn Carl

Verkäufe, Verpachtungen, ““ Submissionen ꝛc.

1“

In dem am 6. Februar er. zu Klinger bei Osche von Vorm. 11 Uhr ab ee; Holz⸗ verkaufstermine kommen außer ca. 1200 St. Kiefern (Handelshölzer) 50 St. gute Eichen⸗Nutz⸗ enden, 2—300 St. stärkere Birken⸗Nutzenden, 50 St. Erlen⸗Nutzenden, 200 St. Espen⸗Nutzenden, sowie eine Quantität Eichen⸗ und Kiefern⸗Böttcher⸗ Fatpbols 1212“ E.-deeaeean

den Januar er Königl

Oberförster. Simon.

des Betruges Vergehen

hat nicht ausgeführt werden können, seiner bisherigen Wohnung nicht aufzufinden ist. Ein dem Aufenthalte des Carl

ꝛc. Meyer zu achten, im Betretungs⸗ [821] Die Lieferung frei Baustelle von

70 Tausend porösen Ziegeln 1 00 8 linkern, 8 für den Neubau des großen Männergefängnisses beim Kriminalgerichts⸗Etablissement soll vergeben werden und ist hierfür ein Submissionstermin auf: Montag, den 4. Februar cr., 12 Uhr Mittags, angesetzt. Verschlossene, von Proben begleitete Anerbieten sind im Baubüreau Alt⸗Moabit 125 II. kostenfrei abzugeben, woselbst die Bedingungen zur Kenntniß⸗ nahme und Unterschrift ausliegen. Berlin, den 25. Januar 1878. (à. Cto. 236/1.)

Die Vauverwaltung.

Lorenz, Reimann, Bau⸗Inspector. Landbaumeister. Bekanntmachung.

Die Abfuhr der Exkremente aus der Stadt⸗ voigtei und den zugehörigen, Barnimstraße Nr. 10 und Perlebergerstraße Nr. 10 belegenen Filial⸗ gefängnissen soll für die Zeit vom 1. April 1878 bis ultimo März 1879 dem Mindestfordernden im Wege der Submission im Ganzen oder für jede An⸗ stalt getrennt übergeben werden.

Reflektanten wollen ihre Angebote, in Mark⸗

terzeichnete Gericht vaas. Es und den verehrlichen

ert. Lindow in der Mark, den Koöͤnigl. Kreisgerichts⸗Kommission.

nd Zulässigkeit von Polizei⸗ Seine Festnahme hat nicht aus⸗ können. Es wird ersucht, den

g und Nachricht hieher ersucht wird.

z Büdgers ist die gerichtliche Haft ten Betruges beschlossen

von 50 pro Schachtel, offerirt,

„Submission auf Abfuhr von Exkrementen ꝛc.“ bis zum 11. Februar er., Mittags 12 ½ Uhr, zum Submissionstermin, bei der unterzeichneten Direktion portofrei einreichen.

Später eingehende Offerten bleiben unberück⸗

Büdgers führt sich nament⸗

Die Bedingungen sind täglich Vormittags von 8 12 Uhr im Bureau des Oekonomie⸗Inspektors der Stadtvoigtei einzusehen und zu unterschreiben.

Berlin, den 17. Januar 1878. Cto. 161/1.) . Die Stadtvoigtei⸗Direktion.

Es wird ersucht, den Büdgers

nicht angegeben, will aber

[598] 88 Bekanntmachung.

Die Küchenabgänge und Knochen, sowie das zer⸗ legene Lagerstroh aus der Stadtvoigtei und deren, Barnimstraße Nr. 10 und Perlebergerstraße Nr. 10 belegenen, Filialgefängnissen sollen für die Zeit vom 1. April 1878 bis ultimo März 1879 den Meist⸗ bietenden im Wege der Submission überlassen werden.

Reflektanten wollen ihre Gebote nach der Mark⸗ währung schriftlich und versiegelt mit der Aufschrift: „Submission auf Küchenabgänge, Knochen und

„zerlegenes Lagerstroh“ 8 Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion bis zum 11. Februar d. J., Mittags 12 Uhr, zum Submissionstermin an vorgenannte Direktion portofrei einreichen.

Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt.

Die im Bureau des Oekonomie⸗Inspektors aus⸗ liegenden Bedingungen müssen vor Abgabe der Ge⸗ bote von den Betreffenden eingesehen und unter⸗ schrieben werden.

Berlin, den 16. Januar 1878. Cto. 158/1.)

Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion.

trug dunkelbraunen

er den wegen Diebstahls gerichtlich Ernst Heilgendorff aus Ersuchen um Festnahme und Cassel, den 24. Januar 1878.

2 Oskar Julius Cäsar

am 28. Januar 1855 zu Schweid⸗

[793]

Der Bedarf verschiedener Materialien für den Zeitraum 1. April 1878 bis dahin 1879 bei hiesiger Saline und zwar:

1) die Schreibmaterialien,

2) 4500 kg Wermuthkrautpulver, 3000 kg Eisenoxyd, 600 kg Plombirschnur, 600 kg Heede, 1000 kg Rüböl, 500 kg Petroleum, 50 kg Gummiplatte, 80000 Stück Draht⸗ nägel, 8000 Stück Holzschrauben, 30 000 Stück Chamottsteine, 50 t Cement,—

3) verschiedene klein: Betriebsmaterialien, 1

soll im Submissionswege vergeben werden, und es ist hierzu Termin auf den Donnerstag, den 14. Februar cr., Vormittags 11 Uhr, im Amts⸗ lokale anberaumt.

Versiegelte Offerten mit der Aufschrift: „Material⸗ Lieferung“ werden nur bis zur Terminsstunde ent⸗ gegengenommen. Die allgemeinen Lieferungsbedin⸗ gungen, sowie ein spezielles Verzeichniß aller Ma⸗

Carl August ; Se

August Scholz, geboren am 21. hnguft in Schlesien, sind von der König⸗

undesgebiet entweder verlassen zu

Dienst des oder der Flotte zu entziehen. Es n des im §. 140 Reichs⸗Straf⸗ gesehenen Vergehens die Unter⸗ e eröffnet worden. Die ihrem

ierdurch zu dem zur öffentlichen Sache auf den Mittags 12 Uhr, im Schwur⸗ rselbst anberaumten Termine mit

die zu ihrer Vertheidigung die⸗ ttel mit zur Stelle zu bringen,

22 cr mEÜEnönʒxnEn McenrEwenawmarlannsn terialien, kann in unserer Registratur eingesehen, oder gegen Erstattung von 60 Kopialien bezogen werden. Inowrazlaw, den 26. Januar 1878. Königliches Salzamt.

8 Bekanntmachung. Bau⸗, Nutz⸗ und Schneideholz⸗ Verkauf.

Am Montag, den 4. Februar d. J., Vormittags von 9 Uhr ab,

selbst folgende, größtentheils starke Hölzer vom diesjährigen Hiebe in den städtischen Forstrevieren, welche in der Nähe schiffbarer Gewässer belegen sind öffentlich meistbietend verkauft werden. „Rievier Gandenitz: 40 Stück Eichen Nutz⸗ und Pfostenenden, ca. 800 Kiefern Bau⸗ und Schneidehölzer 3 Rmtr. Eichen Nutzholz, ca. 10 Kiefern Nutzholz und 23 Eichen Klobenholz. 8 „Revier Streuse: .52 Stück Kiefern Bau⸗ und Schneidehölzer. Die Verkaufsbedingungen werden im Termine

in demselben der vierte Theil des Kaufgeldes anzu⸗ zahlen ist. Die Nummer⸗ in unserem Bureau eingesehen werden und sind die Revierförster angewiesen, die Hölzer auf Verlangen im Walde vorzuzeigen.

Templin, den 24. Januar 1878.

Der Magistrat. 2.

Bekanntmachung..- Die Lieferung der für die Königlichen Stein⸗ kohlengruben bei Saarbrücken pro I. April 1878 b 5 E 18— e 731, Kg. Grubenschienen aus Schmiedeei 8 20,000 dto. aus Stahl 8ETö“ bage werden. ie erten sind portofrei und versiegelt mit der Aufschrift: 8 „Lieferung auf Grubenschienen“ bis zum 18. Februar d. J., Morgens 9 Uhr, bei der Unterzeichneten einzureichen, Lieferungsbedingungen eingesehen und auf portofreie Anfragen gegen Erstattung der Kopialien abschrift⸗ lich bezogen werden können. Cto. 177/1.)

St. Johann a. d. Saar, den 18. Januar 1878.

Königliche Vergfactorei.

[585] Die hiesige Bürgermeisterstelle ist vakant und soll mit einem Beamten besetzt werden, der entweder das juristische oder kameralistische Staats⸗ Examen gemacht oder sich durch mehrjährige Be⸗ schäftigung als Bürgermeister bewährt hat. Der⸗ selbe ist verpflichtet, das hiesige Standesamt zu ver⸗

walten. „Mit der Stelle ist ein Gehalt von 4500 jährlich, ohne weitere Emolumente, verbunden. Be⸗ werber belieben ihre Anträge bis zum 1. März d. J. präklusivischer Frist bei dem Unterzeichneten einzureichen. Brauusberg, den 19. Januar 1878. Der 8 iß.

Till 1. lwgrgfeKgl'g Ccg. gehrijflon Volhs- und Familien⸗Ausgabe. 8 -I. Serie: 22 Sände. II. Serie: 19 Wände. 8., eleg. Ausstattung.

In Lieferungen à 50 Pfennige . oder in Bänden à 3 Mark 50 Pfennige.

Inhalt der I. Serie:

Reisen (früher bei Cotta erschienen) Da alte Haus Achtzehn Monate in Süd⸗Amerik Eemseler. Panscenn edieafnnnaasreianen, ansas Flußpiraten de issippi Nach Amerika! Gold! Die beiden Sträfling Unter dem Aeguator Der Kunstreiter Die Colonie Mississippi⸗Bilder Aus zwei Welt⸗ theilen Nord⸗ und Süd⸗Amerika Insel⸗ welt Amerikanische Wald⸗ und Strombilder Abenteuer der deutschen Auswanderer Hell und Dunkel Blau Wasser Matrosenleben Aus der See Heimliche und unheimliche Geschichten Aus meinem Tagebuche Californische Skizzen Streif⸗ und Jagdzüge durch die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika Eine Gemsjagd in Tyrol. 8

Inhalt der II. Serie:

Eine Mutter Fortsehung von „Die Colonie“) General Franco Sennor Aguila Wilde Welt Die Missionäre Unter den Penchnenchen Der Erbe Die Blauen und Gelben In Mexiko Die Franctireurs Kriegsbilder eines Nachzüglers Das Wrack des Piraten Der Tolle Im Schiffbruch Neue Reisen durch die Vereinigten Staaten Hüben und Drüben Kreuz und Quer Buntes Treiben Im Eckfenster Unter Palmen und Buchen In merika. 1 Abonnenten können jederzeit eintreten und die Hefte in beliebigen Zwischenräumen nach⸗ beziehen. Alle 8— 14 Tage eine Lieferung. Nach Vollendung des Unternehmens tritt ein erhöhter Ladenpreis ein. Jede Serie kann auch für sich 22 werden. Abonnements über⸗ nimmt jede Buchhandlung.

Hermann Costenoble Verlagsbuchhandlung in Jena.

sollen im Gasthofe zum Deutschen Hause hier⸗

woselbst 8

bekannt gemacht und wird hier nur bemerkt, daß

9

und Aufmaaßverzeichnisse können

Erllaubniß zur Anlegung der ihm verliehenen Commandeur⸗

8 Dem Notar Friedrich August Mallo in Wörth ist

8 Ober⸗Regierungs⸗Rath; und

für das Vierteljahr. Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 3 R 8

Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an;

füur Berlin außer den Post-Anstalten auch die Expe⸗

dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.

Berlin,

den 29. Januar, Abends.

AImKAs.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Geheimen Hofrath Sommerfeld zu Berlin die

Insignien zweiter Klasse des Herzoglich anhaltischen Haus⸗ Ordens Albrechts des Bären zu ertheilen.

Deutsches Reich.

um 1. April d. J. die nachgesuchte Entlassung aus dem Vustizdienste des Reichslandes ertheilt.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungs⸗Rath von Fumetti zu Coblenz zum

den Landgerichts⸗Rath Eschweiler in Cöln zum Appella⸗ tionsgerichts⸗Rath bei dem Appellationsgerichtshofe daselbst zu ernennen; sowie

dem Regierungs⸗Rath Cöster zu Cassel den Charakter als Geheimer Regierungs⸗Rath; und

den 8.. .a274,72e0s Steuer⸗Inspektoren Gause zu Breslau, Weisse zu Greifenberg i./ Pomm., Baldus zu Rüdesheim, Ruffmann zu Billerfeld, Schlonski zu Johannisburg und Krause zu Frankfurt a./ O. den Charakt als Rechnungs⸗Rath zu verleihen. 8

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 29. Jannar. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen heute Morgen den Staats⸗ Minister Dr. Friedenthal und den Polizei⸗Präsidenten von Madai zum Vortrage, nahmen dann in Gegenwart des Kom⸗ mandanten, General⸗Lieutenants von Neumann, militärische Meldungen entgegen und ließen Sich hierauf durch den Chef der Admiralität, General der Infanterie von Stosch, und den Chef des Militär⸗Kabinets, General⸗Adjutanten von Albedyll’, Vortrag halten. G Außerdem empfingen Se. Majestät den regierenden Fürsten Reuß j. L. und den General⸗Feldmarschall Herwarth

von Bittenfeld.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der und die Kronprinzessin, Höchstwelche Sich gestern Vormittag um 10 Uhr nach Potsdam begeben hatten, kehrten Nachmittags um 2 Uhr nach Berlin zurück.

Abends besuchten Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Charlotte die Musikaufführung des Cäcilien⸗Vereins zum Besten der unter dem Uührung Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin stehenden Hülfsfonds der Pensions⸗ anstalt für Lehrerinnen und des Studien⸗ und Stipendien⸗ fonds des Victoria⸗Lyceums, in der Sing⸗Akademie.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz be⸗ gab Sich demnächst noch in das Königliche Schauspielhaus.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll⸗ und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen traten heute zu einer Sitzung zusammen.

Im weiteren Verlaufe der gestrigen (10.) Sitzung des Herrenhauses folgte die Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Errichtung der Land⸗ und. Ober⸗Landes⸗ gerichte. Die Justizkommission des Herrenhauses hat fol⸗

ende Aenderungen gegen die Beschlüsse des Abgeordneten⸗ Peen vorgenommen: Das Ober⸗-Landesgericht für Sachsen soll nach Halle statt nach Naumburg verlegt werden; für die Stadt Berlin soll nur 1 G errichtet werden; die Landgerichte sollen statt in Bielefeld, Fulda, Limburg an der Lahn resp. in Minden, Hanau und Wetzlar ihren Sitz haben, und an Stelle der Landgerichte in Breslau und Brieg soll nur eins in Breslau errichtet werden.

Aus dem Hause beantragte Herr Dr. von Goßler, das Ober⸗Landesgericht für Sachsen nach Naumburg, Graf Lippe, dasselbe nach Magdeburg zu legen. In Betreff der Land⸗ gerichte lagen von folgenden Herren Anträge vor: 1) von Mir⸗ bach: Loetzen statt Lyck, 2) von der Schulenburg: Fulda statt Hanau, 3) von Bernuth: Bielefeld statt Minden, 4) Dr. Beseler: Limburg a. d. Lahn statt Wetzlar, 5) von Kleist⸗Retzow: Her⸗ ford statt Minden, 6) Hausmann: Brandenburg statt Pots⸗ dam und 7) Fürst von belibe Waldenburg statt Schweidnitz als Landgerichtssitze zu bestimmen.

Witzleben sprach seine Bedenken aus, daß das

rage entscheiden zu müssen; die Bestimmung in diesen Dingen

tigung der

aber das Haus zu einer Entscheidung. Wegen Mangels an genauer Lokalkenntniß werde er sich zum allergrößten Theile den Vorschlägen der Regierung anschließen. Herr Dr. Dern⸗ burg plaidirte dafür, daß das Ober⸗Landesgericht für Sachsen nach Halle gelegt werde. Die Herren Dr. von Goßler und Dr. Beseler erklärten sich dagegen. Die Spezialdiskussion wendete sich zuerst dem §. 3 zu: „Die Bezirke der Ober⸗Landesgerichte und der Landgerichte werden nach Maßgabe des anliegenben Verzeichnisses gebildet.“ Bei dem Ober⸗Landesgerichtsbezirk Königsberg motivirte Herr von Mirbach seinen Antrag, Lvetzen statt Lyck zum Land⸗ gerichtssitz zu bestimmen, da ersteres dem Verkehr viel zugäng⸗ licher sei, als letzteres. Der Regisrungs⸗Kommissar, Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath Rindfleisch, verwies hiergegen darauf, daß die Provinzialbehörden Lyck als einzig möglichen Ort bezeichnet hätten. Der Kreis Sensburg, der am meisten für Lyck in⸗ teressirt sei, werde wahrscheinlich eine detachirte Strafkammer erhalten; ein anderes Hülfsmittel gebe es nicht. Das Haus trat den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses bei, ebenso in Betreff des Ober⸗Landesgerichtsbezirk Marienwerder. en Beschluß, für die Stadt Berlin nur ein Land⸗ ericht einzurichten, nicht zwei, räumlich begrenzte, wie das bgeordnetenhaus vorgeschlagen, motivirte der Spezialreferent Graf zur Lippe damit, daß der in kommunaler und administra⸗ tiver Beziehung eine Einheit bildende Berliner Stadt⸗ bezirk einen in sich so festen und starken Körper dar⸗ stelle, daß eine Trennung desselben in mehrere Theile auch bezüglich der jurisdiktionellen Organisation ohne die erheblichsten Verletzungen der bedeutendsten Interessen gar nicht durchzuführen sei. Eine prompte Strafrechtspflege sei in Berlin nur von einem einzigen Gerichte und einer Staatsanwaltschaft aus in Verbindung mit der einheitlich or⸗ ganisirten Kriminalpolizei zu erwarten, so schwer die Bewäl⸗ Masse des⸗ S es auch 8 möge. Auch auf dem Gebiete der Eihitzechtspflege werten sixk „. einer Trennung der Bezirke atsbald h viele und jetzt im anzen Umfange gar nicht zu e Nachtheile und Be⸗ fast ungen des rechtsuchenden Publikums ergeben, daß da⸗ durch die von anderer erwarteten Verbesserungen voll⸗ tändig aufgewogen würden. Der Dr. Leonhardt bemerkte, daß er swar auf Grund des Gutachtens sämmtlicher Vorstände der hiesigen Gerichte in der Vorlage vorgeschlagen habe, ein Landgericht für den Stadt⸗ und Landbezirk Berlins zu konstituiren; er wolle aber dem Antrage der Herrenhaus⸗Kommission nicht entgegentreten, der dahin gehe, für den Landbezirk ein beson⸗ deres Gericht neben dem städtischen Gerichte einzurichten.

Das Haus trat dem Kommissionsvorschlage mit großer Mehrheit bei.

Gobbin befürwortete den Antrag des Herrn Haus⸗ mann, der ein 1“ in Brandenburg, nicht in Potsdam, errichtet wissen will.

. Hen wine cer Dr. Leonhardt erklärte, daß nach reiflicher Erwägung die Regierung zu dem Entschluß gekommen sei, das Landgericht nach Potsdam zu verlegen, und die Kom⸗ missionen beider Häuser seien ihr nachgefolgt; deshalb könne die Regierung ihren Standpunkt nicht aufgeben.

Nachdem für Potsdam noch Herr Beyer eingetreten war, und Herr Hausmann seinen Antrag vertheidigt hatte, trat das Haus dem Vorschlage seiner Kommission bei und geneh⸗ migte die übrigen Ftiten Landgerichte nach den

eschlüssen des Abgeordnetenhauses. 8 gene 88 das Haus die Vorlage in Betreff der

Ober⸗Landesgerichtsbezirke Stettin und Posen unverändert. Um 3 Uhr vertagte das Haus die weitere Berathung.

In der heutigen (I1.) Sitzung des Herren⸗ hauses 3 welche 8-— Präsident Herzog von Ratibor um 11 ½ Uhr eröffnete und welcher der Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums

inanz⸗Minister Camphausen, der Justiz⸗Minister Dr. Leon⸗ Fena und mehrere Regierungskommissare beiwohnten, wurde die Spezial⸗Diskussion über den Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung der Landgerichte und Ober⸗Landesgerichte ortgesetzt. Die Debatte begann bei den Gerichten der See Schlesien. Die Kommission hat das Landgericht Brieg gestrichen und die Kreise Brieg, Ohlau und Strehlen dem Landgericht Breslau und die nördlichen Theile der Kreise Falkenberg und Grottkau dem Landgericht Neisse zuge⸗ wiesen. Der Referent Herr von Winterfeld berichtete zunächst über eine Petition der Stadt Ratibor, welche den Wunsch ausspricht, als Sitz eines Ober⸗Landes⸗ gerichts gewählt zu werden. Die Kommission habe von einer Berücksichtigung dieser Bitte Abstand nehmen zu müssen geglaubt, da nach der Auffassung der Regierung die Ober⸗ Landesgerichte als Provinzial⸗Gerichtshöfe gedacht seien, und deshalb ihren Sitz auch in den Provinzial⸗Hauptstädten haben ollen. Sodann befürwortete Redner die Annahme des Vor⸗ sane es der Kommission. Fürst Pleß hatte den Antrag gestellt, in dem Kommissionsbeschluß das Landgericht zu Brieg wieder einzufügen, und den für dasselbe in der Regierungsvorlage aufgestellten Bezirk wieder herzustellen, dagegen an Stelle des Landgerichtes Schweidnitz zu setzen

geboten. Der Kreis Waldenburg sei viel zahlreicher be⸗ völkert als der Kreis Schweidnitz, besitze eine sehr reiche r⸗ dustrie, und sei die Stadt Waldenburg auch für den Si eines Landgerichtes viel eher geeignet, als die Stadt Schweid⸗ nitz. Der Regierungs⸗Kommissar Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath Rindfleisch bat, die Anträge abzulehnen, da die Regierung nicht mehr auf den Sitz des Landgerichts in Brieg bestehe. Nachdem noch Herr Gobbin den Antrag gestellt, das Land⸗ ericht Brieg wieder herzustellen, wurde die Diskussion ge⸗ schlossen und der Antrag der Kommission angenommen. Fürst Pleß zog hierauf seinen Antrag in Bezug auf die Stadt Walden⸗ burg zurück, und das Haus genehmigte die übrigen zu Sitzen von Landgerichten vorgeschlagenen Städte der Provinz Schlesien. Es folgten die für die Provinz Sachsen bestimmten Gerichtssitze. Die Kommission hat beschlossen, an Stelle von Naumburg den Sitz des Oberlandesgerichts nach Halle zu verlegen. Der Spezialreferent, Graf von der Schulenburg⸗Angern, be⸗ fürwortete kurz diesen Antrag. Herr Dr. von Geßler bean⸗ tragt: Naumburg als Sitz des Oberlandesgerichts wieder⸗ herzustellen. Bei der sich hieran anknüpfenden Debatte bat der Justiz⸗Minister Dr. Leonhardt ebenfalls, an Stelle von Halle die Stadt Naumburg zu setzen. Dasselbe befürwortete auch Herr von Witzleben, während Herr Hasselbach die Stadt Magdeburg für den Sitz dieses Gerichts empfahl. (Schluß des Blattes.) Im weiteren Verlaufe der gestrigen (53.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten gelangte der Bericht der Budgetkommission über die Füt der Deputation der Aktionäre der Bergisch⸗Märkischen Hisehhagneegsag. be⸗ treffend die Eisenbahn von Finnentrop nach Rothemühle, zur Verhandlung. 3

Die Petenten beantragten, das Haus möge die Staats⸗ regierung auffordern: 1) dem Landtage eine Vorlage zu machen, daß die für den Bau der Bahn Sneg nach Rothemichle Ubernommene vedingre staurriche Zinsgarentie auf einen ferneren, zum Bau der Bahn erforderlichen Kapital⸗ betrag von 7 500 000. ℳ, ausschließlich der demselben zuzu⸗ rechnenden Coursverluste, ausgedehnt werde; 2) zu gestatten, daß das durch einen Betriebsüberschuß der Theilstrecke Finnen⸗ trop⸗Olpe bisher nicht gedeckte Erforderniß zur Verzinsung des festgesetzten Anlagekapitals und der von dem Heüpeschn ärki⸗ schen Stammunternehmen geleisteten Bauvorschüsse auf die Ruhr⸗Sieg⸗Betriebsrechnung übernommen werde. 8

Die Kommission beantragte: 1) die Petition der Regie⸗ rung zu überweisen zur nochmaligen Erwägung, ob es mit Rüchsicht auf die Leitung des Baues durch eine Königliche Eisenbahn⸗Direktion nicht geboten erscheint, dem Landtag eine Vorlage wegen Erweiterung der Zinsgarantie für die Eisen⸗ bahn von Finnentrop über Olpe nach Rothemühle zu machen; 2) die Regierung aufzufordern: a. dem Landtag mitzutheilen, ob und in welchem Umfange sie eine finanzielle Verantwort⸗ lichkeit des Staates beziehungsweise der Staatsbehörden, welche mit der Direktion von Privatbahnen betraut seien, gegenüber den betreffenden Aktiengesellschaften anerkenne; b. vor Ueber⸗ nahme neuer Privatbahnlinien in Staatsverwaltung durch beh die rechtliche der Staatsbehörden als Verwalter von Privatbahnen zu regeln. 8 Der Abah Dr. Lasker erklärte sich gegen die Annahme der Nr. 2b; dieselbe sei ein Arrestschlag, der auf die preußische Eisenbahnpolitik gelegt werden solle. Es solle nämlich die Regierung, bis ein solches Gesetz komme, Privateisenbahnen nicht verwalten dürfen. Würde beispielsweise eine Privatbahn so schlecht verwaltet, daß das Staatsinteresse darunter leide, solle man dann auch mit der Uebernahme der Verwaltung warten, bis das allgemeine 88 gegeben 98 Er meine dann, daß der Staat da, wo er im Wesentlichen die Kosten zu tragen habe, auch berechtigt sein müsse, die Verwaltung in die Hand zu nehmen. Der Antrag würde auch den Erfolg haben, daß bei derartigen Debatten wegen Uebernahme der Verwaltung einer Privatbahn gerade in Folge eines solchen Beschlusses des Hauses Viele auf Seiten der Gegner des Staatsbahn⸗ verwaltungssystems stehen würden. Er bitte, den Antrag 2 b abzulehnen. verf Abg. WI plaidirte für An⸗

me des Kommissionsantrages. . 8 Der Regierungs⸗Kommissar, Geheime Ober⸗Regierungs⸗ Rath Fröhlich bemerkte, daß bei den Verhandlungen über das in Frage ee Gesetz das Amendement Hammacher an⸗ genommen worden sei, welches die limitirte Zinsgarantie gesetzlich firirt habe, und es sei dabei ausdrücklich erklärt wor⸗ den, daß man sich für die Zukunft nicht binden wolle. Die Regierung sei 8 für die illimitirte Zinsgarantie gewesen, 8bS E“ t sie nicht mehr aufrecht erhalten könne. Zedlitz sprach gegen den Kommissions⸗

82 von Fien a g. Sr. Gen.

vertheidigten die Kommissionsvorschläge ad 1. Letzterer 88 , wenn auch sein Antrag in das Gesetz auf⸗ genommen sei, dadurch die vorherigen Verabredungen nicht entkräftet würden. Der Antrag der Kommission sub 2 sei ihm inacceptabel, weil derselbe die Stan zum Nachtheile des Landes fäben⸗ Der Abg. Dr. Virchow sprach die Ansicht aus, daß den Ausfü e des Abg. Lasker Rechnung

Der Abg. von antrag sub 2. Die Ab

Landgericht Waldenburg. Der Antragsteller befür⸗

sn überhaupt in die Lage gekommen sei, sich in dieser

sei eine Prärogative der Krone und der Regierung, welche man nicht aus den Händen lassen sollte; das Gesetz

zwinge

wortete diesen Antrag als durch die lokalen Verhältnisse

etragen würde, wenn in dem Kommissionsantrag 2 b. die Worse: „vor Uebernahme neuer Privatbahnlinien in Staats⸗