1878 / 36 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 11 Feb 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Mutter. Eine zweite Liebe wird in ihm wach; das Glück, welches 1“ er sich einst von der Mutter versprochen, um das ihn aber ein har⸗

tes Geschick betrogen, erhofft er sich jetzt von der Tochter. Wie eine

8 Erste Beilage he he n arde⸗ 8, eaze, Ss e ghelen m Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Sta

Lied: „die drei Sonnen“; ja, „Johannistrieb“ ist eigentlich nur ei 8 11“ 8 . 8 ramatisirte Ausführung dieses Gedichtes. Der Ve⸗ fasser liebt F ö““ 5 Berlin 9 Montag, den II. Februar

in seine Dramen bekannte Lieder bedeutender Dichter einzuflechten und versteht es, poetische Stimmung damit hervorzubringen. Diese Aufgabe war in „Maria und Magdalena“ Goethe’s Gedicht an den Mond, im „Erfolg“ einem Eichendorfschen Liede zugefallen Im „Johannistrieb’ wird das erwähnte Chamisso'sche Lied in drei Akten verwerthet. Der hervorstechendste vg des Stückes ist die Dürftigkeit in der Erfindung, der in allen Stücken des Verfasserz hervortritt. Der eigentlich dramatische Inhalt von „Johannistrieh⸗ ist für einen, höchstens für zwei Akte zureichend. Diesem Mangel gegenüber weiß der Dichter seine nicht zu leugnenden Vorzüge, einen wohl stilisirten, leichtfli ßenden Dialog, welcher mit mehr oder weniger witzigen und humoristischen, häufig an gerade gangbare Bon⸗ mots anklingende, Redewendungen reichlich ausgestattet wird, einige geschickt konzipirte, durch eine gewisse überraschende Keckheit wir⸗ kende Situationen und Fizuren in das hellste Licht zu stellen, und er gefällt. So verdankt derselbe seine Erfolge auf der Bühne weni⸗ ger jenen essentiellen Eigenschaften, welche den dramatischen Dichter machen, wie virtuoser Technik und einer sicher treffenden Findigkeit dem Geschmacke der Zeit Rechnung zu tragen. Gleichviel „Johannestrieb“ hat sich, nachdem das Stück in Dessau, Mün⸗ chen und Hamburg mit durchschlagendem Erfolge aufgeführt worden ist, was natürlich hier nicht unbekannt geblieben war, a

hier einer günstigen Aufnahme zu erfreuen gehabt. Der erste Akt, der mit seiner langgedehnten Exposition sehr in die Breite geht, ließ ziemlich kühl; nach dem interessanten zweiten Akte aber, mit sei⸗ ner wirksam angelegten Atelierscene, wurde die Stimmung eine wärmere. Der Dichter wurde zwei Mal gerufen, ebenso nach dem dritten und vierten Akte, obwohl sich nach den beiden letzten Akten, in denen breite Episoden das Fortschreiten der an sich schon knappen Handlung aufhalten, eine lebvafte Opposition geltend machte. Einen wesent⸗ lichen Antheil an der beifälligen Aufnahme hat die Darstellung, welche den mitwirkenden Künstlern von dem erfasser nicht leicht ge⸗ macht ist. So ist Fr. Frieb⸗Blumauer mit der Rolle der Fr. Emma Massow eine vollständig episodische Figur zugefallen, die im dritten Akte lediglich zu dem Zwecke auf der Bühne erscheint, um ihrem alten Freunde Philipp Harold eine Beschr ibung von dem Todez⸗ kampfe Mariannens zu geben. Die Scene ist von peinlicher Länge, doch entledigte sich die geschätzte Künstlerin ihrer undankbaren Auf⸗ gabe mit einer solchen Meisterschaft, daß ihr lauter Beifall wurde, Gleichfalls Episoden⸗Figuren, deren Zweck für den Verlauf der Hand⸗ lung nicht erfindlich ist, sind die der jungen Wittwe Leopoldine von Mosberg und des Malers Jordan. Beide sind schablonenhafte Bühnenfiguren von recht unsympathischer Wirkung, welche nur durch das frische, gewandte Spiel des Frl. Keßler und Hrn. Dehnicke, welcher freilich etwas zu grelle Farben auftrug, einiges Interesse zu erwecken vermögen. Frl. Meyer hatte die Rolle der Emma Eberhard darzustellen. Auch diese Partie, obwohl die weibliche Hauptrolle des Stückes, bietet der Darstellung sehr wenig dankbare Momente; es mangelt der Gestalt an aller Innerlichkeit und Vertiefung, so daß man schwer begreift, wie ein reifer Mann von der geistigen und charakterlichen Anlage Philipp Harolds eine tiefe Neigung zu einem so vollständig unbedeutenden Maͤdchen fassen kann. Gleichen Schla⸗ ges ist ihre Freundin Grete Massow, mit der sich Frl. Hofmeister abmühte. Aus dem larmoyanten Professor Eberhard machte Hr. Oberländer was irgend daraus zu machen war. Die gelungensten Figuren des Stückes sind die des Philipp Harold, des jungen Malers Julius Koebke und des Malermodells Edmund. Hr. Berndal gab den Philipp Harold mit warmer Empfindung und edler männlicher Haltung. Den leichtlebigen jungen Malerzeichnete Hr. Vollmer mit leben⸗

vermindert. Auch in den Steuererträgnissen ergiebt sich für das Jahr 1877 mit 39 351 gegen das Jahr 1876 mit 58 047 ein Min⸗ derebtrag von 18 696 Die Beschädigungen der 1877er Tabaks⸗ ernte, wofür 216,60 Steuererlässe, gegen 869,40 im Jahre 1876 gewährt wurden, waren zum größten Theil durch das Hagelwetter am 3. September und zum geringeren Theil durch die am 26., 27. und 28. September 1877 in den Gemarkungen Lampertheim und Wimpfen a. B. eingetretenen Fröste entstanden und betrafen die Ge⸗ markungen Bensheim und Lampertheim im Steueramtsbezirke Bens⸗ heim und Wimpfen a. B. im Salz⸗Steueramtsbezirke Wimpfen.

Gewerbe und Handel.

Nach amtlicher Anzeige aus Odessa ist laut einer im dorti⸗ gen Amtsblatt vom 9. d. M. enthaltenen Bekanntmachung das Verbot der Ausfuhr von Getreide und Lebensmitteln aus den Häfen des Schwarzen und Asowschen Meeres nach dem Auslande aufgehoben worden.

Bei der Gegenseitigen Lebens⸗, Invaliditäts⸗ Wund Unfall⸗Versicherungsgesellschaft „Prometheus“ wurden im Monat Januar d. J. 202 Unfälle auf Kollektivversiche⸗ rungen angemeldet, und zwar: 5 Fälle von Tödtung, 3 Fälle, welche theilweise Invalidität zur Folge haben werden und 194 Fälle von vorübergehender Erwerbsunfähigkeit Von den Tödtungen entfallen 3 auf eine Zündhütchenfabrik und je 1 auf eine Brauerei und ein Bergwerk. Posen, 10. Februar. (W. T. B.) In der heute hier abge⸗ haltenen Aufsichtsrathssitzung der Posener Provinzal⸗Aktien⸗ bank wurde beschlossen, der demnächst abzuhaltenden Generalver⸗ sammlung die Erhöhung des Reservefonds auf die Maximalhöhe von 750 000 ℳ, die Zurücklegung von 30 400 als Extrareserve und die Vertheilung einer Dividende von 6 ½ % vorzuschlagen. Nach dem Geschäftsbericht des Leipziger Kassenvereins für das Jahr 1877 weist der Giroverkehr zwar in seinem Gesammt⸗ umsatze ein Minus von 12 422 149 auf, dagegen erreichte das eigene Bankgeschäft einen Mehrumsatz von 24 215 927 ℳ. Obwohl im Diskontoverkehre Verluste nicht ausgeschlossen blieben, kann doch die Vertheilung einer Dividende von 5 ½ % an die Aktionäre in Vor⸗ schlag gebrawt werden. Der Gesammtgewinn beträgt: 197 799 Davon gehen ab 12 100 auf Delkrederekonto, bleiben 185 699 ℳ; der Aufsichtsrath beantragte deren Vertheilung wie folgt: 120 000 Zinsen zu 4 % auf das Aktienkapital; von dem Rest in Höhe von 65 699 sind abzusetzen: 6569 für den Reservefonds (10 %), fe ner 5831 Tantieme an den Aufsichtsrath (10 %) und 5831 Tantieme an den Direktor und die Bevollmächtigten (10 %), bleiben 47 466 Von diesem Restbetrage kann eine Superdividende v 1 % mit 45 000 zur Vertheilung gelangen. Verkehrs⸗Anstalten. Triest, 9. Februar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Jupiter“ ist heute mit der ostindisch⸗chinesi⸗ U st aus Alexandrien hier eingetroffen. 8

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kais erlichen esund⸗ heitsamts sind in der Jahreswoche von 1878 von je 1000 Bewohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben

meldet: in Berlin 23,5, in Breslau 24,1, in Königsberg 34,9, in öln 28,5, in Frankfurt a. M. 22,0, in Hannover 17,6, in Cassel 25,3, in Magdeburg 20,8, in Stettin 30,8, in Altona 23,3, in Straß⸗ burg 29,4, in München 34,9, in Nürnberg 20,1, in Augsburg 29,3, in Dresden 21,5, in Leipzig 21,5, in Stuttgart 30,5, in 22à 26,6, in Karlsruhe 27,1, in Hamburg 29,6, in Wien 31,7, in Buda⸗ pen 44,6, in Prag 32,3, in Triest 48,4, in Basel 29,3, in Brüssel 25,3, Paris 26,3, in Amsterdam 27,9, in Kopenhagen 22,0, in Stockholm 21,7, in Christiania 19,5, in St. Petersburg 52,3, in Warschau 29,1, in Odessa 31,9, in Bukarest 46,0, in Rom 28,4, in Turin 36,6, in Athen 20 8, in Lissabon 42,8, in London 24,8, in Glasgow— 24,6, in Liverpool 28,3, in Dublin 32,7, in Edinburgh 27,4, in Alexandria (Egypten) 38,3, in New⸗York 24,2, in Philadelphia 18,0, in Boston 22,4, in Chicago 16,3, in San Franzisko 14,6, in Calcutta 41,8, in Bombay 40,9, in Madras 2. Im Anfange der Berichtswoche herrschten an den norddeutschen Beobachtungsstationen nördliche, an den süddeutschen westliche und füdwestliche Luftströmungen vor, die aber im Laufe der Woche nach schnellem Wechsel mit Südost, gleichfalls in nördliche (nordöstliche und nordwestliche) Windrichtungen übergingen und bis ans Ende der Woche die herrschenden blieben. Die Temperatur der Luft entsprach im Allgemeinen dem Monatsmittel. Niederschläge fanden nur wenig sttatt. Der Luftdruck war ein ziemlich hoher und blieb mit geringen Schwankungen die ganze Woche hindurch auf seinen Standpunkt. Die allgemeine Sterblichkeit ist in den deutschen Städten von 25,4 der Vorwoche auf 25,9 in der Berichtswoche gestiegen (auf 1000 Be⸗ wohner und aufs Jahr berechn t) und zwar war der Antheil d 8 Säuglingsalters an der Gesammtsterblichkeit (besonders in Berlin und München) geringer, der des Greisenalters höher, als in der Vorwoche. Unter den Todesursachen haben Masern und Scharlachfieber etwas abgenommen; erstere sind in Berlin häufiger, in London und Paris etwas seltener aufgetreten; letzteres fordert in Berlin, Essen, Witten zahlreiche Opfer. Es erscheint oft in Verbindung mit dyphtherischen Affektionen, welche letztere auch in Berlin, Königsberg, Hamburg, in vielen rheinischen Städten, ferner in Wien, Paris häufig Todes⸗ veranlassung werden. Unterleibstyphen sind besonders in Stettin ge⸗ steigert, in Augsburg scheint die Epidemie ihren Höhepunkt über⸗ schritten zu haben, auch in St. Petersburg und Bukarest ist die Zahl der Todesfälle noch immer eine große. Darmkatarrhe und Brech⸗ durchfälle der Kinder erscheinen meist im Rückgange, nur in Wien treten sie vermehrt auf. In London, Wien und Warschau ist die Zahl der Pockentodesfälle wieder eine größere, in Pest, Prag, Triest und Barcelona eine kleinere. In Berlin kam 1 Blatterntodesfall zur Kenntniß. Ueber die Weiterverbreitung der Cholera in Mekka, Djidda und Tor lauten die letzten Berichte gün⸗ stiger. Seit dem 6. resp. 7. Januar sind in den beiden letztgenannten Städten keine Todesfälle an Cholera mehr beobachtet worden. Doch efürchtet man in Konstantinopel bei dem Anhäufen der vielen Flüchtlinge den Ausbruch größerer Epidemieen. Zur Zeit zeigen sich Blattern und Flecktyphen häufig. Von Seiten des internationalen 8 Gesundheitsrathes werden energische Maßregeln getroffen, um den 8 8 Folgen der Anhäufung derselben zu begegnen. Ein großer Theil der⸗ selben wird von dort evakairt, Lazarethe ꝛc. werden eingerichtet. Kon⸗ stantinopel selbst ist in 3 Sanitätsbezirke eingetheilt, in denen einige 20 Aerzte unter Inspektion der Herren DDr. Gabuzzi, Stekulis ur Mordtmann funktioniren. 1 8

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Am 23. und 24 Juni wird in Kiel das zweite schleswig⸗ holsteinische Musikfest gefeiert werden.

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Anzeige

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1828.

mehr als im Vorjahre) oder mit 143 250 Fl. pro Kilometer Pehe aalg. (0,17 % mehr als im Jahre 1875). Der Fahr⸗ park umfaßte ultimo 1876 2851 Lokomotiven, 6068 Personenwagen mit 13 014 Achsen und 231 668 Plätzen; ferner 65 978 Lastwagen mit 134 145 Achsen und 662 492 Tonnen Tragfähigkeit. Im Ganzen wurden 35 411 163 Personen (1,09 % weniger als im Vor⸗ jahre) befördert. Davon bedienten sich der ersten Klaße 1.,25 %, der zweiten Klasse 12,93 %, der dritten Klasse 68,51 %, der vierten Klasse 14,67 %, während 2,64 % auf den Militärtransport entfielen. Durchschnittlich legte jede Person, ohne Rücksicht auf die Wagenklasse, 45,40 km gegen 45,84 km im Vorjahre zurück. Mit der schwachen Personenfrequenz war demnach auch eine Abnahme der Transportentfernungen verbunden. Auch die Wagenausnützung gestaltete sich gegen das Vorjahr ungünstiger. Im Durchschnitte war jede bewegte Personenwagenachse mit 4,06 Personen im Jahre 1876, gegen 4,12 Personen im Jahre 1875, besetzt. Die im Jahre 1875 zur Beförderung gelangten Güter hatten ein Gewicht von 40 689 449 t (6,99 % mehr als im Vorjahre). Hiervon entfallen auf Gepäck 0,29 %, Eilgut 0,57 %, Frachtgut 90,89 % und Regiegut 8,25 %. Durchschnittlich war jede bewegte Lastwagen⸗Achse mit 2,01 t. gegen 1,95 t im Vorjahre, belastet, somit war die Aus⸗ nützung der Lattwagen eine bessere geworden. Die aus diesem Ver⸗ kehre resultirenden Einnahmen beliefen sich auf 168 666 588 Fl. (4,58 % mehr als im Vorjahre), welchen an eigentlichen Betriebs⸗ ausgaben 81 648 175 Fl. (3,3 % mehr als im Jahre 1875) gegenüber⸗ stehen, während sämmtliche Ausgaben sich mit 93 496 208 Fl. (2,98 % mehr als im Vorjahre) ergaben. Nach Abzug der eigentlichen Betriebs⸗ ausgaben von den Einnahmen resultirt der Betriebsüberschuß mit 87 018 413 Fl. (5,81 % mehr als im Jahre 1875). Die Be⸗ triebsstörungen, wie auch die Tödtungen und Verletzungen auf den gemeinsamen und österreichischen Eisenbahnen haben im Jahre 1876 nicht unbedeutend zugenommen. Insbesondere vermehrten sich die Tödtungen in selbstmörderischer Absicht von 27 im Jahre 1975 auf 47 im Gegenstandsjahre. Im Ganzen wurden im Jahre 1876 188 Personen gegen 185 im Vorjahre getödtet und 313 gegen 270 im Vorjahre verletzt.

Gewerbe und Handel. 8

Nach dem Bericht über den Getreide⸗, Oel⸗ und Spiritushandel in Berlin und seine internationalen Beziehungen im Jahre 1877, erstattet von E mil Meyer, ver⸗ eidetem Waaren⸗ und Produkten⸗Makler (Selbstverlag des Ver⸗ fassers), hat der Getreidehandel im Jahre 1877 in seinem Verlauf einen erfreulichen Gegensatz gegen den anderweitigen Handel gebildet.

Die Getreideernte 1877 85 100 als Durchschnitt angenommen,

wie folgt ausgefall n:

leistenden Beitrages zu den Landesausgaben anzutragen oder auch den Vertrag zu kündigen. Letzterer bleibt alsdann noch bis zum Ablauf des auf die Kündigung folgenden Kalender⸗ jahres gültig. . 1 8 Art 13. Gegenwärtige Uebereinkunst soll ratifizirt und der Austausch der Ratifikations⸗Urkunden innerhalb vier Wochen in Berlin bewirkt werden, vorbehaltlich der Zustim⸗ mung der beiderseitigen Landesvertretungen. Zu Urkund dessen haben die Bevollmächtigten diesen Ver⸗ trag unterzeichnet und untersiegelt. Berlin, den 24. November 1877.

Otto Hellwig. Karl Merleker.

(L. S.) (L. S.) Hugo von Sommerfeld. (L. 8.)

Vorstehender Vertrag ist ratifizirt worden und es hat der Austausch der Ratifikations⸗Urkunden stattgefunden.

Königreich Preußen.

rtrag zwischen Preußen und Waldeck⸗Pyrmont, reffend die Fortführung der Verwaltung der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont durch Preußen. Vom 24. November 1877. Se. Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, und Se. Durchlaucht der Fürst zu Waldeck und Pyrmont, von dem Wunsche geleitet, den Waldeck und Pyrmont auch fernerhin eine Erleichterung der ihnen durch ihre Zu ehörigkeit zum Deutschen Reiche auferlegten Lasten u verschaffen, haben beschlossen, zu diesem Behufe an Stelle hes am 31. Dezember 1877 ablaufenden Vertrages vom 18. Fuli 1867 einen neuen Vertrag abzuschließen, und demgemäß

ächtigt bevollmächtig Deutsche Kaiser, König von

Se. Majestät der Prerßen: den Wirklichen Legations⸗Rath Otto Hellwig und den Geheimen Finanz⸗Rath Carl Merleker, Se. Durchlaucht der Fürst zu Waldeck und Pyrmont: 8 8 den Landesdirektor der Fürstenthümer Hugo von Fanasse acs⸗ t und richtig befund n nach Austausch ihrer gut und richtig befundenen Voll⸗ - 19 über nachstehende Artikel geeinigt haben. Art. 1. Preußen führt die von ihm übernommene innere Verwaltung der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont fort. Auch die Verwaltung des Stists Schaaken geht auf Preußen

ö1“ und somit Sr. Durchlaucht dem Fürsten vorbehalten bleibt nur diejenige Verwaltung, welche dem Fürst⸗ lichen Konsistorium in seiner Eigenschaft als Ober⸗Kirchen⸗ licherde zusteht, sowie die Verwaltung des in dem eh.

etztere rtrages

Ve bet

Nr. 6 des „Central⸗Blatts für das Deutschee Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden In⸗ halt: Allgemeine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Münz⸗ und Bankwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen; Goldankäufe der Reichsbank. Gewerbewesen: Ertheilung einer Approbation als Thierarzt. Eisen⸗ bahnwesen: Eröffnung der Bahnstrecken Mülhausen⸗Müllheim und St. Ludwig⸗Leopoldshöhe; Eröffnung der Güterhaltestelle Hähnichen für den Personen⸗ und Gepäckverkehr. Marine und Schiffahrt: Abhaltung von Seesteuermanns⸗ und Seeschiffer⸗Prüfungen. Heimathwesen: Vier Erkenntnisse des für 22 Heimathwesen. Konsulat⸗ sen: Einziehung einer Konsular⸗Agentur.

1 Iner. Kopsulges der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung hat folgenden Inhalt: Ver⸗ fügung: vom 4. Februar 1878. Abänderung der Postordnung vom 18. Dezember 1874. 8

3 8 nle Nr. 6 des Justiz⸗Ministerial⸗Blattes hat fol⸗ enden Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 31. Januar 1878, etreffend die Auflösung der Festungsstuben⸗Gefangenanstalt zu

. Juli 1853 ec. . b 1808 mit den in den Artikeln 9 bis 11 die

immten Maßgaben. ö“ 2 ve Verwaltung wird Namens Sr. Durchlaucht des Fürsten in Uebereinstimmung mit der Verfassung und den Gesetzen der Fürstenthümer geführt. Art. 3. Preußen bezieht die gesammten Landeseinnahmen 3 der Fürstenthümer. and 8b ssaethet⸗ Statistische sgaben mit Ausschluß der Ausgaben für das Konsistorium aiserliche statistische Amt veröffentlicht in dem jetz 32 ee Eigenschaft als Ober⸗Kirchenbehörde. Diese letzteren liche statisa der Monatshefte zur Statistik des Ausgaben werden für die Dauer des Vertrages aus der Deuts en Reichs für 1877 auf Grund der unter PFatfhcht des ro⸗ Domanialkasse bestritten. britannischen Handelsgamts zu London bearbeite ten monatlichen Art. 4. Se. Majestät der König von Preußen übt be⸗ „ccounts relating to trade and a g ichsten gr. iti⸗ züglich der inneren Verwaltung der Fürstenthümer die volle eine Uebers 9 8 fus 8e. 8* di ã LEI“ Staatsgewalt, wie sie Sr. Durchlaucht dem Fürsten ver⸗ schen und irischen Roherzeug

4 8 1 1 im Jahre 1877, verglichen mit dem Vorjahre. fassungsmäßig zusteht. Letzterem bleibt jedoch das Begna⸗ E“ he dieser Uebersicht namentlich aufgeführten

bezeichneten ö es Ve

Berrlin, 11. Februar 1878.

Königlich Preußische Lotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute sortgesetzten Ziehung der vierten Klasse

157. Königlich Preußischer Klassenlotterie fielen:

1 Gewinn à 15 000 auf Nr. 10 115.

4 Gewinne à 6000 auf Nr. 27 568. 54 742.

62 362.

38 Gewinne à 3000 auf Nr. 2972. 10 748.

17 223. 17 297. 20 066. 20 172. 22 723. 22 923.

27 734. 29 860. 30 542. 31 033. 37 697. 42 024.

Weizen Roggen Gerste Hafer .M“ 99 79 83

100 100 80 85 95 85 95 105 75

105 96 77

105 100 90 92 75

70

70 112 105 85

125

Preußen

Mecklenburg Baden. Württemberg. Bayern.. England und Irland 11“; Oesterreich und Ungarn Süd⸗Rußland .

61 628.

16 853. 25 973. 45 819.

Wie man der „Nat.⸗Ztg.“ aus Rudolstadt mittheilt, sind die Restaurationsarbeiten an der Ruine der Klosterkirche Paulinzelle ohne Unfall und mit dem erfreulichsten Resultate hin⸗ sichtlich künftiger Sicherung der Baureste vollendet worden. Man begann, unter der Leitung des Regierungs⸗Bauraths Brecht, mit der Aufstellung eines großen Gerüstes auf der Außenseite der mit dem Einsturz drohen⸗ den, über 18 m hohen südlichen Arkadenmauer, nachdem dieselbe von Innen durch kollossale Balken abgesteift worden war. Diese Arkaden⸗ mauer, welche auf Säulen steht, die schon lange bedenkliche Risse zeigten, wurde stockweise abgebrochen. Als die zum Theil bis 2 m Länge und 1 m Breite starken und bis 25 Ctr. wiegenden großen Quadern des Hauptgesimses, welche der Mauer noch eine gewisse Spannung gegeben hatten, herunter genommen worden waren, begann der übrige Theil der Mauer in ein so bedenkliches Schwanken zu gerathen, daß es geboten schien, behufs Sicherstellung der Arbeiter noch anderweitige Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen. Demgemäß wurden innerhalb guer vor den Fensteröffnungen starke Bäume gestreckt und dieselben mittelst starker Taue, die um die Stämme der stärksten Obstbäume des alten Kreuzganges geschlungen wurden, mit Hülfe einer Erdwinde so kräftig angezogen, daß sich sogar die Steifen im Innern lösten. Jetzt konnte das Werk ohne Ge⸗ fährlichkeit fortgeführt werden. Zunächst wurden die die Mauer bildenden Werkstücke, nachdem sie nummerirt worden, herabgenommen, was, da der Mörtel durch die Wurzeln der Gesträuche und Bäume, die früher darauf gewachsen waren, gänzlich zerstört war, leicht von Statten ging. Die Steine, welche auf dem Bauplatz in derselben Reihenfolge gelagert wurden, nahm man soweit herab, bis man auf festes Mauerwerk stieß, worauf der noch stehen ge⸗ bliebene Rest durch Treibladen ins Loth gebracht wurde. Jetzt wurden die „Säulen bis in die Fundamente herab durch eingetriebene Steinkeile und Vergießen mit Cement, durch Auswechseln einzelner zersprungener oder ausgefaulter Steine wieder standfest hergestellt und andere Theile durch starke Anker ver⸗ klammert. Darauf erst konnte mit der Wiederherstellungsarbeit be⸗ gonnen werden: jeder Stein erhielt seine frühere Stelle, nur wo mangelhafte Quadern vorhanden waren, wurden G mit neuen, durch die ganze Mauerstärke reichenden vertauscht, so daß nunmehr die Mauer in ihrem ursprünglichen Zustande wieder hergestellt ist und nur derjenige, welcher sie in ihrem alten baufälligen Zustande ekkannt hat, ihren neueren Ursprung zu erkennen im Stande ist. bgleich hiermit jede hinlängliche Garantie für die Dauerhaftigkeit des Werkes gegeben schien, so glaubte der Restaurator doch, in Be⸗ rücksichtigung des oft ziemlich starken südwestlichen Winddrucks, welchem die schwere obere Last auf den schwachen Säulen ausgesetzt ist, noch eine weitere Sicherungsmaßregel ergreifen zu müssen. Durch zwei gußstählerne Drahtseile, welche die Mauer in der Höhe des Kaffgesimses der oberen Fenster fassen und welche durch Mauerklötze, die sich in einiger Entfernung in der Erde befinden und mit der Erdoberfläche abschneiden, ist eine Verankerung hergestellt, die übrigens, namentlich wenn erst die auf der Südseite stehenden Bäume belaubt ind, auch von Außen kaum bemerkbar sein werden, während der chönste Blick durch die Ruine, nämlich der in der Langachse im Innern, ohnehin dadurch nicht berührt wird.

Pa ris, 5. Februar. (Fr. C.) Die militärische Fachpresse hat sich seit einigen Tagen um ein beachtenswerthes Organ bereichert, es ist dies: „L'Armée Frangaise“, Zeitschrift für die aktive Armee, die Marine und die Landwehr Das Blatt erscheint dreimal wöchent⸗ lich. Die letzte Nummer widmet dem 13. Hefte des deutschen Ge⸗ neralstabswerks über den Krieg veon 1870/71 eine rühmende Be⸗

sprechung. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Dem Januarhefte der Mittheilungen der Großherzoglich hes⸗ sischen Centralstelle für die Landesstatistik entnehmen wir folgende Angaben über den Tabaksbau und die Tabakssteuer im Großherzogthum Hessen im Jahre 1877. Es waren im Jahre 1877 in 35 Gemarkungen 5 699 094 qam mit Tabak bebaut worden, und hat sich sonach, da im Jahre 1876 in 57 Gemarkungen 8 493 418 qm mit Tabak bestellt waren, die Zahl der tabakbauenden

50 241. 50 244. 53 474. 56 322. 56 740. 64 766. 66 808. 66 995. 72 939. 74 117. 76 595. 77 015. 83 916. 85 346. 89 556. 89 557. 90 177. 91 140.

55 Gewinne à 1500 auf Nr. 4730. 5132. 13 303. 15 025. 17 344. 17 498. 21 349. 23 502. 30 999. 31 468. 33 531. 35 124. 35 431. 39 221. 43 295. 44 513. 45 950. 46 789. 49 309. 50 243. 52 201. 52 574. 53 586. 53 785. 55 554. 56 930. 57 627. 58 754. 60 490. 60 526. 60 653. 61 553. 63 139. 65 080. 67 560. 68 726. 71 451. 73 197. 73 284. 73 902. 75 153. 77 110. 79 831. 82 175. 82 669. 84 397. 88 846. 89 959. 94 682.

64 Gewinne à 600 auf Nr. 619. 1273. 2144. 3708. 3863. 4401. 5070. 5248. 5568. 9039. 10 571. 12. 100. 12 456. 13 470. 15 580. 16 518. 18 388. 18 592. 21 288. 21 404. 21 665. 22 707. 22 942. 23 173. 24 795. 29 152. 29 358. 29 965. 35 873. 38 446. 38 921. 39 654. 40 873. 41 941. 44 286. 45 623. 45 699. 47 793. 49 136. 50 065. 51 089. 52 470. 53 648. 54 767. 56 980. 57 104. 59 904. 59 965. 62 653. 68 116. 69 733. 70 103. 70 733. 72 888. 73 854. 73 985. 76 509. 79 766. 85 850. 88 926. 89 695. 91 019. 91 572. 91 612.

65 358. 78 349. 91 435. 11 329. 30 536. 42 999. 51 203. 57 331. 62 837.

„Allg. aus Speyer unter dem 6. Februar geschrieben: „Se. Majestät König Ludwig II. hat, wie ehedem das in Kaiserslautern zu errichtende protestantische Unionsdenkmal, so nun auch die für unsere Kreishauptstadt projektirte protestan⸗ tische Friedenskirche, die sogenannte Retscherkirche, in der huldreichsten Weise durch eine reiche Gabe gefördert, und zwar zu letzterem Zweck einen Betrag von 5000 Der Vorstand des Retscher⸗Vereins hat nicht versäumt, in würdiger Weise für dieses landesväterliche Geschenk durch eine vom Konsistorialkanzlisten Fehl kalligraphisch ausgeführte Adresse den von allen Protestanten der Pfalz tief empfundenen Dank auszusprechen, und giebt sich nun mit neuer Zuversicht der Hoffnung hin, daß auch die übrigen evangelischen Landeskirchen das ihrige thun werden, diesen evangelischen Friedens⸗ tempel durch brüderliches Zusammenwirken zu Stande zu ringen.“

Der

Im Königlichen Schauspielhause ging am Freitag vor vollbesetztem Hause die jüngste dramatische Arbeit von Paul Lindau: „Johannistrieb“, in Scene. Johannistriebe nennt der Gärtner die späten zweiten Triebe an Sträuchern und Bäumen, welche, nachdem die ersten Frühjahrstriebe durch Kälte und un⸗ günstiges Wetter erstorben sind, um die Zeit des Johannistages emporsprießen. Diesen der Gärtnerkunst entlehnte Aus⸗ druck hat der Verfasser hier als Bild für eine zweite späte Liebe angewandt. Philipp Harold, ein junger Naturforscher, hat sich mit einem jungen Mädchen verlobt und sich dann, um einen Na⸗ men in der wissenschaftlichen Welt zu erwerben, einer Expedition zur Erforschung von Central⸗Afrika angeschlossen. Die Reise sollte nur sechs Monate dauern, dehnt sich aber durch verschiedene widrige Verhältnisse bis auf zwei Jahre aus. Inzwischen ist in der Heimath die Nachricht verbreitet worden, daß Philipp Harold während der Reise gestorben sei. Marianne durfte sich also für frei halten und reicht nach einem Jahre dem Professor Eberhard, einem alten Freunde Philipp Harolds, die Hand. Auf der Heim⸗ reise in Marseille erfährt Le terer, was während seiner Abwesenheit in der Heimath geschehen. ie Nachricht von seinem Wiedererschei⸗ nen, welche Eberhard selbst ohne Kenntniß von dem früheren Ver⸗ hältniß zwischen Harold und seiner jetzigen Gattin, dieser freudig bewegt, daß ihm der alte Freund erhalten ist, mittheilt, kostet ihr, die vor wenigen Tagen einem Töchterchen das Leben geschenkt, das eigene Leben. Harold hat, ohne die Heimath gesehen zu haben, wunden Herzens derselben den Rücken gekehrt und ist auf Reisen gegangen. Nach zwanzig Jahren kehrt er heim und findet hier im Haufe seines

Gemeinden um 22 und der bebaute Flächeninhalt um 2 794 324 qm

digen, natürlichen Farben, doch würde dem Bilde ein Mehr von künstleri⸗ schem Ebenmaß vortheilhaft ien Eine vortreffliche Leistung ist die Darstellung des Malermodells Edmund durch Hrn. Kahle. Ihm wie den übrigen Vertretern der Hauptrollen wurde die Anerkennung des Publikums in reichem Maße zu Theil. Auch die Inscenirung verdient alles Lob, vor Allem die geschmackvolle Ausstattung des Malerateliers im zweiten Akt. .

Im Woltersdorff⸗Theater trat am Sonnabend Signora Emilia Chiomi, Primadonna von „Her Majestys Opera“ zu London, als Lucia in „Lucia von Lammermoor“ auf und errang einen vollständigen Erfolg, den sie ebensowohl ihrem schönen Spiel, als auch der guten Ausbildung ihrer vorzüglichen Stimm⸗ mittel verdankt. Den Hohepunkt der Leistung bildete die Wahnsinns⸗ scene im 3. Akt. Von dem zahlreich erschienenen Publikum wurde die Gastin vielfach bei offener Scene und nach den Aktschlüssen ge⸗ rufen. Nach dem 2. Akt steigerte sich der Beifall zu einem drei⸗ m ligen Tusch des Orchesters. Die Scene beim Auftreten des Edgard (Hr. Himmer) nach der Unterschrift des Heirathsvertrages wurde da capo verlangt und gewährt.

Das zweite Konzert der Pianistin Fr. Annette Essipoff in der Singakademie (am Sonnabend) war nicht minder inter⸗ essant als das erste, ja es erhielt durch die Mitwirkung eines der ersten lebenden Vivloncellisten, des Hrn. Adolphe Fischer aus Paris, noch einen erhöhten Reiz. Der Genannte spielte zunächst mit der Konzertgeberin eine Sonate von Raubinstein (op. 18 in D-dur), in der jedoch der Pianofortepart so bevorzugt ist, daß der Künstler mit seinem schönen Instrument nicht so zur Geltung kam, als dies eine an sich übrigens ziemlich triviale Fantaisie caractéristique“ für Violoncell von Servais ge⸗ stattete. Hier konnte er seine eminente Sicherheit, die spielende Leich⸗ tigkeit, mit der er scheinbar unübersteigliche Hindernisse zu bewältigen ver⸗ steht, aber auch die Fülle und Schönheit seines Tones glänzen lassen. Die letztere Piece trug dem Künstler denn auch nicht endenwollenden Beifall ein. Die Konzertgeberin saß im Uebrigen diesmal allein an ihrem In⸗ strumente und brachte u. A. in der ihr eigenen, echt künst⸗ lerischen, gleichsam nachdichtenden Weife Schumanns aschinge⸗ schwank zum Vortrage. Auch die zarte und duftige eise, in der sie die Berceuse von Chopin spielte, war meisterhast Das hübsche, charakteristische Intermezzo aus dem „Carnaval de Milan⸗ von Bülow wurde stürmisch da Capo verlangt und gewährt. Daß Fr. Essipoff aber auch allen technischen Schwierigkeiten gewachsen ist, bewies sie mit der Gavotte in A-moll von Raff und dem Gal op chromatique von Lißt. Die Künstlerin hat sich durch ihre bisherigen Leistungen, namentlich aber auch durch die Bescheidenheit ihres Wesens und die eine echte Künstlernatur mehr als alles andere kenn⸗ zeichnende Objektivität und Hingabe der eigenen Individnalität an das Kunstwerk verdientermaßen viele Freunde erworben, wie der ge⸗ füllte Saal deutlich zeigte. Fr. Schultzen von Asten spendete zwischen den Klavierpiecen einige jener anmuthigen Liedergaben (diesmal von Dessauer, Tschaikowsky und Taubert), mit denen die geschätzte Sängerin stets so vielen Beifall erzielt.

Hr. Hostünstler Bellachini hat am Sonntag, den 10. d. M., den 2. Cyklus seiner Vorstellungen mit durchweg neuem Programm eröffnet. Auch Hr. E. Basch hat für seine Vorstellungen im Thalia⸗Theater seit Sonntag ein neues Programm gewählt. Neben anderen interessanten Piecen werden eine „Entenjagd im Salon“ und eine „Reise durch Holland“ hervorgehoben.

Redacteur: J. V.: Riedel.

erlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen

Berlin:

Freundes Eberhard Louise, Mariannens Tochter, das Abbild der

(einschließlich Börsen⸗Beilage)

KRücksicht auch der preußischen Regierung eine Uebersicht des

digungsrecht in den verfassungsmäßigen und gesetzmäßigen Grenzen, sowie das Recht der Zustimmung zu Verfassungs⸗ änderungen und Gesetzen, insoweit sie nicht die Organisation der Justiz⸗ und Verwaltungsbehörden (Art. 6) betreffen, vor⸗ alten. 8 8 Art. 5. An der Spitze der Verwaltung der Fürsten⸗ thümer steht ein von Sr. Majestät dem Könige zu ernennen⸗ der Landesdirektor, welcher die verfassungsmäßig der Landes⸗ regierung obliegende Verantwortlichkeit übernimmt. Art. 6. Preußen ist berechtigt, die Justiz⸗ und Verwal⸗ tungsbehörden nach eigenem Ermessen anderweitig zu organi⸗ siren. Die Befugnisse der Behörden höherer Instanzen kön⸗ nen preußischen Behörden übertragen werden. Art. 7. Die sämmtlichen Staatsbeamten werden von Preußen ernannt und leisten Sr. Majestät dem Könige den Diensteid. Sie haben, einschließlich des Landesdirektors, die Verfassung der Fürstenthümer gewissenhaft zu beobachten und deren genaue Einhaltung ausdrücklich zu geloben. In den Diensteid des Landesdirektors wird das Gelöbniß aufgenommen, in Bezug auf die Sr. Durchlaucht dem Fürsten in den Artikeln 4 und 8 1 vorbehaltenen Rechte Höchstdemselben treu und gehorsam zu sein. 8 8 x8 Wselb Durchlaucht der Fürst übt die Ihm ver⸗ bleibende Vertretung des Staates nach Außen durch den Landesdirektor und unter dessen Verantwortlichkeit. Die entstehenden Kosten werden, wie bisher, aus der Landeskasse bestritten. Art. 9. Hinsichtlich der Beitragspflicht des Domanial⸗ vermögens zu den Landesausgaben, sowie hinsichtlich der Seiner Durchlaucht dem Fürsten aus den Domanialeinkünften zustehenden Einnahmen greifen die rezeßmäßigen Verein⸗ barungen zwischen der Fürstlichen Regierung und den Ständen der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont vom 16. Juli und 15. November 1853 Platz. 1b 1 Die Preußische Regierung ist befugt, sich durch Einsicht der Etats, Rechnungen und Akten der Fürstlichen Domanial⸗ verwaltungsbehörde davon zu überzeugen, daß der Beitrag des Domaniums zu den Landesausgaben, wie er von der Fürstlichen Domanialverwaltungsbehörde berechnet wird, den vorerwähnten rezeßmäßigen Vereinbarungen entspricht. Eine Mitbenutzung der Landesdienststellen durch die Do⸗ manialverwaltung findet nicht statt. 1 Art. 10. Veräußerungen und Verpfändungen der Do⸗ manialstücke, sowie Verfügungen, durch welche die Substanz des Domaniums verringert werden würde, bedürfen der Zu⸗ stimmung der Stände der Fürstenthümer, sowie mit Rücksicht auf das während der Vertragsdauer in Betracht fallende In⸗ teresse Preußens an dem Stande der Domanialeinkünfte der Zustimmung der preußischen Regierung. Art. 11. Se. Durchlaucht der Fürst wird alljährlich den Ständen der Fürstenthümer, sowie aus der vorerwähnten

Domanial⸗Stammvermögens einschließlich aller dch gehörigen Rechte, Hebungen, Kapitalbestände ꝛc. nebst einer Nachweisung der darin eingetretenen Veränderungen vorlegen.

Art. 12. Gegenwärtige Uebereinkunft kritt vom 1. Ja⸗ nuar 1878 ab auf die Dauer von zehn Jahren in Kraft.

Se. Durchlaucht behält Sich jedoch das Recht vor, nach Ablauf von drei Jahren, vom Tage der Unterzeichnung des Vertrages ab, auf Revision desselben hinsichtlich der Höhe des

Artikel belief sich auf rund 286,9 Millionen Mark gegen 303,7 Million. Mark in hauf ih also im Jahre 1877 um 16,8 Million. Mark oder 5,5 % vermindert. Von der Abnahme entfallen namentlich auf Roheisen 1,7 Million. Mark (11,3 %), Eise.⸗ und Stahlplatten ꝛc. 2,0 Million. (Mark 37,0 %), Eisen⸗ und Stahlwaaren 1,9 Million. Mark (34,5 %), Kohlen und Koks 3,3 Million. Mark (14,7 %%), Leinengarn 1,7 Million. Mark (27,0 %), Wollengarn 4,9 Million. Mark (11,7 %), Wollenwaaren 14,4 Million. Mark (28,3 %), Oel 1,5 Million. Mark (12,9 %). Dagegen ist der Einfuhrwerth folgender Artikel in süerrm Um⸗ fange gestiegen: Eisenbahnschienen um 1,0 Million. Mark (35,7 %), Baumwollengarn um 2,9 Million. Mark (6,0 %), Baum⸗ wollenwaaren um 4,1 Million. Mark (18,8 %), Juteartikel um 1,1 Millon. Mark (11,2 %), Heringe um 5,2 Million. Mark (45,2 %). Im Einzelnen sind von den wittigeren Gegenständen dieser Ein⸗ fuhr folgende ihrem Gesammtwerthe nach namentlich hervorzuheben: Rohkupfer für 3 450 820 (1876: 3 357 040 e. Roheisen für 13 360 880 (1876: 15 088 2650 ℳ), Eisenbahnschienen für 3 870 540 (1876: 2 841 280 ℳ), Roheisen und Eisen⸗ und Stahl⸗ platten zu Kesseln und Panzern für 3 432 500 (1876: 5 390 960 ℳ), Guß⸗ und Schmiedeeisen und andere Eisen⸗ und Stahlartikel mit Ausnahme der Geschütze für 3 609 420 (1876: 5 491 220 ℳ), Metallwaaren und Messerschmiedewaaren ohne Unterscheidung des Materials für 4 446 880 (1876: 4 722 080 ℳ), Dampfmaschinen für 2 671 660 (1876: 1 828 240 ℳ), andere Maschinen für 12 317 860 (1876: 12 155 260 ℳ), Thon⸗ und Porzellanwaaren für 1 274 740 (1876: 1 436 260 ℳ), Kohlen und Koks für 19 075 440 (1876: 22 453 320 ℳ); Baumwollengarn für 50 998 940 (1876: 48 030 680 ℳ); Baumwollenwaaren für 25 977 280 9(1876: 21 827 620 ℳ); Leinengarn für 4 673 200 (1876: 6 387 220 ℳ6) Leinenwaaren für 5 229 880 (1876; 5 960 060 ℳ; Juteartikel (mit Ausnahme der Säcke) für 10 954 060 (1876: 9 879 360 ℳ4); Seide, gesponnen und gezwirnt, für 2 665 740 (1876: 1 836 320 ℳ); Seiden⸗ und Halbseidenwaaren für 1 858 960 (1876: 2 099 000 ℳ); rohe Schafwolle für 4 897 080 (1876: 4 615 460 ℳ); Wollengarn für 37 082 080 (1876: 41 970 380 ℳ); wollene Tücher und Decken für 24 049 540 (1876: 29 492 540 ℳ); Kamm⸗ wollwaaren, rein und gemischt, für 12 477 240 (1876: 21 430 280 86); Alkalien für 5 581 080 (1876: 6071 660 ℳ); Oel und Säaͤmereien für 10 178 200 (1876: 11 671 000 ℳ); Heringe für 16 763 420 (1876: 11 580 220 ℳ). 8 Ueber die österreichische Handelsbilanz des Jahres 1876 wird in dem letzterschienenen Hefte der österreichischen „Sta⸗ tistischen Men assschrit 8 mitgetheilt: Der Handelswerth der Waareneinfuhr für 1876 berechnet sich mit 534,3 Millionen Gulden, jener der Ausfuhr mit 595,2 Millionen Gulden, wonach letztere um 60,9 Millionen Gulden größer war als die Einfuhr. Be⸗ treffs der Statistik der den beiden Reichshälften der österreichisch⸗ ungarischen Monarchie gemeinsamen und der öster rreichischen Eisenbahnen im Jahre 1876 entnehmen wir dem kürzlich erschie⸗ nenen 4. Heft des XIII. Bandes der „Nachrichten über Induftrie, andel und Verkehr“, welche vom statistischen Departement im Handels, vrdn sterium herausgegeben werden, folgende Angaben: Das im Jahre 1876 im Betriebe gewesene ne und Fkterreichische Eisenbahnnetz bestand aus 39 Bahnen. Dasselbe erlang e durch die während des Gegenstandsjahres dem Betriebe zugeführten 559 616 km neuer Bahnen mit Jahresschluß eine Ausdehnung von 13 182 798 km, wovon auf die gemein⸗ amen Eisenbahnen 5 131 196, auf die österreichischen Eisenbahnen 051 602 und von den letzteren wieder auf Staatsbahnen 5487771 und auf Privatbahnen 7 502 831 km entfallen. Die Aus⸗ dehnung sämmtlicher, auf österreichischem Territorium befindlichen Bahnen, einschließlich der 490 782 km Montan⸗ und Industrie⸗ bahnen, und der 96 305 km ausländischen Verwaltungen gehörigen Eisenbahnen auf österreichischem Staatsgebiete betrug 11 226 376 g5 Der Gesammtbetrag des für sämmtliche im Betriebe befindliche Privat⸗

Mittel⸗Rußland. Nord⸗Rußland Russisch⸗Polen Rumänien.

Schweden und Norwegen 4 Dänemark. Italien.

115 100

87 100 100 100 110

98 115

90

Schweiz

Belgien. 11X““ Niederlande 111I1¹n¹ Der gesammte Getreideverkehr B Jahre 1877 auf: Einfuhr (incl. Bestand am

Erbsen 11 357 t; außerdem Durchfuh

86 595 Doppel⸗Ctr. Mehl.

In Kündigung 53 100 Ctr.

1000 kg in Maximo und Minimo: 185 (Dezember); Roggen 130 (August, September und

200

und schnittspreis 74,8 (Se r 10 000 1 % Monats⸗

bzw. 27 (März) per Barrel.

Die Z bzw. 25 826 B. in 1876.

den amerikanischen auswärtigen

betru 480 224 876 Dollars.

infuhr um 10 795 036 deckung von Petroleum

wie man aus Deadwood unterm 23. nördlich von den Oelquellen. dieser Quellen kann ein Pfund reines Salz

Maßstabe. Die ) Maßstabt. hae fice rhsch mit plötzlich kostbar geworden.

1“ 8

bahnen des gemeinsamen und österreichischen Eisenbannetzes, ver⸗

ach Art. 9 aus den Einkünften des Domanialvermögens zu

wendeten Anlagekapitals bezifferte sich mit 1 839 113 377 Fl. (0,93 %

2

48 050 t, Roggen 182 129 t, Gerste 42 003 t, . 11 607 8 Werfandt vse 1 . . n 39 d 177 5 t, Gerste 8 afer 5 , 43 357 t, Roggen 8 gat- ee. 8 Roggen, 31 960 t Gerste, 19 832 t Hafer, 7731 t Erl sen. Die Platz⸗ beftlnde betrugen am 31. Dezember 1877 (im Vergleich mit dem 31. Dezember 1876) Weisen 4693 t (6723 t), Roggen 4531 t (12 887 t), Gerste 290 t (230 t), Hafer 2044 t (4763 t), Erbf 1 Die Zufuhr durch den Finow⸗ und Friedri ch⸗Wilhelms⸗ Kanal betrug im Jahre 1877 14 946 t Weizen, 145 870 t Roggen, 1731 t Gerste, 6163 t Hafer, 400 t Erbsen, 767 t Oelsaat und

486 000 Ctr.; Roggen, September 794 000 Ctr.; 244 000 Ctr.; Rüböl, April 56000 Ctr.; 17 700 Ctr.; Spiritus, August 6 820 000 1l;

Prc Pailtbs is nr cht. .0 und 1 auf Lieferung, Ultimo⸗Durchschnittspreis per g ew., 1090 Kagbor er) 0 Peer lthmraeLarch

.100 uni); Rüböl per 3 Durch⸗ bzw. 63,5 (März); Spiritus urchschnittspreis 54 867⁄12 (Januar) zw. 49 72,2 (Dezember); Petroleum loco 47 (Januar)

rritorium gefolgt. Salzquellen in demselben Terr an. vbe

Aus einer Gallone des Salzwassers

h Ausbeutung der Q. beift in veler der wichtige Fund gemacht wor⸗

80 100 92 100 50 100 100 95

195

75 100 100 95 90 100 100 90. 100 erlins belief sich im 1. Januar 1876) Weizen Hafer 98 629 t, Erbsen

50 708 t

rbsen 250 t.

kursirten als Maximalbeträge: Weizen, April

Hafer, Juni Petroleum, November Roggenmehl, Juni

lins Zollamt expedirte an Sprit und Spiritus in das

Au Fenh 8 552 1 à 88 gegen 18e.he 1. oco am Wasser und ab B. 9

Weizen 275 (Mai) bezw.

(April) bezw. Roggenmehl

afer 180 (Mai

r an Petroleum zum hiesigen Petroleum⸗Lagerhof betrug in afohr 34 713 B., die Abfuhr 38 724 B., gegen 26 298

ington, 5. Februar. (per Kabel.) Dem Bericht über Hantel 1n 1875 Lfolge. er Waarenexport 620 268 222 Dollars und der Impor 8 g Verglichen mit 1876, hat der Export um 29 601 593 Dollars, der Import um 52 877 711 Dollars zugenommen. Die Edelmetall⸗Bewegung in 1877 umfaßte eine Ausfuhr von 48 317 224 Dollars und eine Einfuhr von 23 676 298 Dollars. Ver⸗ lichen mit 1876, hat sich die Ausfuhr um 8 037 251 Dollars, die E Dollars vermindert. Der neulichen Ent⸗ uellen in Dakota ist die von sechs

Letztere liegen, zehn Meilen

ewonnen werden. Man uellen in ausgedehntem

nd jeder leck Erde ist