1878 / 41 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Feb 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Derliner Viehmarkt. Freitag, 15. Februar. Zum Verbauf standen; 242 Rinder, 1056 Schweine, 705 Kälber und 1226 Hammel. Rindvieh nur in mittlerer und geringer Waare vertreten, wurde nicht geräumt; die Preise erfuhren einen kleinen Rückgang. Bezahlt wurde 50 52 resp. 33 35 pr. 100 Pfd. Schlachtgewicht. In Schweinen fand fast gar kein Geschäft statt, so dass massgebende Preise sich nicht anführen lassen.

Kälber wurden auch heute nur langsam untergebracht, Preise un-⸗ veränd rt, 30 50 pr. 1 Pfd. Schlachtgewicht. Was Hammel anbetrifft, so war das Geschäft ein ganz geringes, trotzdem wurde nicht unter lstzten Preisen verk- uft.

Generalversammnlungen. Deutsche Hypothekenbank, Aotien-Gesellsohaft. Ord Gen.-Vers. in Berlin.

7. März.

Dresdener Bank. Ord. Gen.-Vers. zu Dresden.

Preussische Hypotheken-Actlen-Bank. Ord. Gen.-

Vers. in Berlin.

8 Deutsche Continentai-Gas-

Vers. zu Dessau.

En nAn nIan

Theater.

Ksödnigliche Schanapiele. Opernhaus. Keine Vorstellung.

Schauspielhaus. 46. Vorstellung. Johannis⸗ trieb. Schauspiel in 4 Aufzügen von Paul Lindau. Anfang 7 Uhr. 4

Sonntag: Opernhaus. 43. Vorstellung. Rigo⸗ letto. Oper in 4 Akten, nach dem Italienischen des F. M. Piave. Musitk von G. Verdi. (Hr. Wachtel.) Hierauf: Waffentanz von Paul Taglioni. Musik von Richard Wagner. Anfang ½7 Uhr.

Schauspielhaus. 47. Vorstellung. Der Damen⸗ Her. Lustspiel in 3 Abtheilungen nach Scribe, bearbeitet von Olfers. Zum Schluß: Herrn Kau⸗ dels Gardinenpredigten. Lustspiel in 1 Akt von G. von Moser. Anfang 7 Uhr.

Saal⸗Theater. Sonnabend: 33. Vorstellung der franz. Schauspiel⸗Gesellschaft, unter Direktion von Emil Neumann. Deuxième représentation de: Adrienne Lecouvreur. Comédie-Drame en 5 actes par Scribe et Legouré.

Sonntag: Vierunddreißigste Vorstellung der fran⸗ zösischen Schauspiel⸗Gesellschaft, unter Direktion von Emil Neumann. Troisième représentation de: Adrienne Lecouvreur.

Die Einladungen zu der am 20. d. Mts. statt⸗ findenden Gala⸗Oper, erfolgen lediglich den Aller⸗ höchsten Bestimmungen gemäß mit Berücksichtigung der Rangverhältnisse und der durch den beschränkten Raum bedingten Begrenzungen. .

Auf eine Korrespondenz hinsichtlich dieser Hof⸗ sübrihteit einzugehen, liegt außerhalb der Mög⸗ ichkeit.

Der General⸗Intendant der Königlichen Schauspiele.

Wallner-Theater. Sonnabend: Erstes Gastspiel des Hrn. Friedrich Haase. Zum 1. Male: Der Sklave. Lustspiel in 4 Akten nach dem Russischen des Alexandrow von G. v. Moser. Vor⸗ her: Ich werde mir den Major einladen. Lust⸗ spiel in 1 Akt nach dem Französischen von G.

Sonntag: Zweites Gastspiel des Hrn. Friedrich Haase. Z. 2. M.: Der Stlave. Vorher: Ich werde mir den Major einladen.

Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Sonnabend: Rübezahl.

Sonntag: Zur Vorfeier des Hochzeitstages Ihrer Königlichen Hoheiten bei festlicher Beleuchtung: Rübezahl.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Sonnabend: Prinz Methusalem. 8 Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Residenz-Thkeater. Sonnabend: Gastsp. d. K. K. Hofschauspielerin Fr. Auguste Wilbrandt⸗ Baudius aus Wien. Zum 2. Male: Auf den Schanspiel in 3 Akten von A. Wil⸗ randt.

Krells Theater. Sonnabend: Großes

Maskenballfest (Bal masqué et Paré), unter Protektion des Grafen von und zu Dattenberg. Eintrittskarten à 4 sind bis Abends 9 Uhr in fol⸗ genden Verkaufsstellen zu haben: Markgrafenstraße 51 a. im „Invalidendank“. Unter den Linden 17 bei Schulze Sohn. Leipzigerstraße 39 u. 91 in den Weinhandlungen von Leon v. Beckerath. Unter den Linden 44 beim Hoflieferanten G. Hirsch. Anhaltstraße 15a. bei Huth (Café Gregor). In der Kommandantenstraße, Gratweilsche Bier⸗ hallen, sowie an der Kasse des Krollschen Etablisse⸗ ments. Ganze Logen, sowie einzelne Logenbillets à 5 sind vorher nur im Krollschen Etablissement zu haben. An der Abendkasse tritt pro Billet eine Erhöhung von 1 ein. Der Eintritt ist ohne Ausnahme nur in Balltoilette oder maskirt ge⸗ Feaegt. Kasseneröffnung 8 ½ Uhr. Ende des Balles r.

Sonntag: Ermäßigte Preise. Der Welt⸗ wider Willen. Vorher: Hans Taps. Weihnachts⸗Ausstellung.

Dienstag: Benefiz für Hrn. Fr. Heder. 1. Male: Hoch hinaus.

Woltersdorff-Theater. Zweite Berliner Oper. Sonnabend: 5. Gastspiel der Signora Emilia Chiomi. Martha. Rom.⸗kom. Oper in 4 Akten von F. v. Flotow. (Martha: Signora Chiomi als Gast.)

Sonntag: Don Juan.

Sonnabend:

Zum

National-Theater. Sonnabend: Zum Besten eines Stip. Fonds d. Bei gefl. Mitw. des Hrn. Arbre. Rezept gegen Schwiegermütter. Im Wartesalon I. Klasse. Darstellung natürlicher Wunder. 8

Sonntag: Einmaliges Gastspiel des Hrn. Theodor Lebrun: Der Hypochonder.

Ostend-Theater. Große Frankfurterstraße 130.

Sonnabend: Philippine Welser. Anf. 7 ½ Uhr. Sonntag: Der Goldbauer.

16“]

Stadt-Theater. Sonnabend: Gastspiel des

Hrn. Direktor Emil Hahn: Mama muß hei⸗ rathen. Lustspiel in 1 Akt von Günther. Hierauf: Die Stützen der Gesellschaft. Schauspiel in 4 Akten von Henrik Ibsen. Für die deutsche Bühne bearheitet von Emil Jonas.

Sonntag: Erstes Gastspiel des Frl. Therese von Meersberg, sowie des Hrn. G. Engels vom Wallner⸗

Theater und Gastspiel des Herrn Direktors Emil Hahn: I. Hohe Gäste. Schwank in 1 Akt von Bellv. I2. Die Stützen der Gesellschaft. III. Eine verfolgte Unschuld. Posse mit Gesang in 1 Akt von Emil Pohl. (Lieder⸗Einlagen von

Frl. v. Meersberg.)

Belle-Alliance-Theater. Sonnabend und folgende Tage: Gastspiel des Frl. Lina Mayr und des Frl. Martha Kopka, mit bedeutend verstärktem Orchester: Pariser Leben. Operette in 5 Akten. Musitk von Offenbach. (Gabriele: Frl. Lina Mayr. Metella: Frl. Martha⸗Kopka.)

E. Basch's Theater. 19. Dorotheenstraße 19,

Ecke der Friedrichstr. Programm ganz neu.

Bellachini, Königl. Hofkünstler, Passage, Ein⸗ ang, Behrenstraße. Täglich Vorstellung. Die Fanbergeie Anfang 7 Uhr. Billets vorher Passage 12. 1 .

Den geehrten Vereinen, die noch im Besitz von Billets zu ermäßigten Preisen sind, die ergebene An⸗ zeige, daß dieselben auch noch für diesen Cyclus Gültigkeit haben, sowie ich solche auch anderen Ver⸗ einen zu geben bereit bin und gefällige Meldungen

Abends an der Kasse erbitte. Bilse.

Circus Herzog. Im Circus Renz, Unterbaums⸗

brücke, Haltestelle der Ringbahn. Täglich: Große Vorstellung. Anfang 7 Uhr.

Concert-Haus. Concert des Kgl Hof⸗Musikdirektors Herrn

Familien⸗Nachrichten⸗

Verlobt: Frl. Olga Hoffmann mit Hrn. Ritter⸗ gutsbesitzer Carl Rebling Thal⸗ born bei Weimar).. Frl. Johanna Leppien mit Hrn. Gerichts⸗Assessor Haccius Z Frl. Rosa Reichenau mit Hrn. Referendar Rudolf Hinze (Marienwerder).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. Emil Adam (Zduny). Ein Tochter: Hrn. Korvetten⸗ Kapitän v. Treuenfeld (Wilhelmshaven).

Gestorben: Hr. Geh. Ober⸗Finanzrath und Pro⸗ vinzial⸗Steuerdirektor Gustav Schob (Posen). Hr. Ober⸗Bergrath Theodor Wagner (Halle a. S.). Frau Marie v. Gfug, geb. Stieler v. Heydekampf (Rügershof). Hr. Ober⸗Schloß⸗ hauptmann Otto Ernst v. Trotha (Hannover).

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[1382] Urtheils⸗Auszug. Durch das von der korrektionellen Kammer des Königlichen Landgerichtes zu Aachen vom 23. Ja⸗ nuar 1878 erlassene Erkenntniß wurde Peter Brandts, 23 Jahre alt, stellvertretender Redacteur, zu Erkelenz wohnend,

für überführt erklärt: „im Jahre 1877 im Inlande durch den in der „Nr. 14 der Erkelenzer Zeitung am 10. No⸗ „vember 1877 veröffentlichten Artikel „Poli⸗ „tische Plaudereien“, insbesondere in dem Passus, „welcher mit den Worten beginnt: „Wir gingen „jetzt in die Hauptabtheilung, die deutsche u. s. w.“ „das Königliche Staats⸗Ministerium in Bezug „auf seinen Beruf beleidigt zu haben“,

und auf Grund der §§. 185, 200 u. 41 des Str.

8 8 des §. 20 des Preßgesetzes, sowie des Art. 194

er Cr. zu einer Gefängnißstrafe von einem Monat und in die Kosten verurtheilt, auch dem belei⸗ digten Staats⸗Ministerium die Befugniß er⸗ theilt, binnen drei Monaten nach beschrittener Rechtskraft des Urtheils die Verurtheilung ein⸗ mal durch den Reichs⸗Anzeiger und einmal durch die Erkelenzer Zeitung auf Kosten des Verurtheilten bekannt zu machen, und verordnet, daß die betreffenden Zeitungsexemplare, sowie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen unbrauchbar zu machen seien.

„Für die Richtigkeit des Auszuges, unter Beschei⸗ nigung der Rechtskraft: 8 Der Landgerichts⸗Sekretär.

Bewer.

Eubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

(8141 Subhastations⸗Patent.

Das früher dem Maurermeister Friedrich Spruch zu Berlin, jetzt dem Handelsmann Gustav Kraf⸗ fert zu Berlin gehörige, in Tempelhof belegene, im Grundbuch von Tempelhof Band VI. Blatt Nr. 342 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 21. Mürz 1878, Vormittags 11 ½ ÜUhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25 Se Nr. 22, im Wege der nothwendigen Subha tation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda Zimmer Nr. 12

den 26. März 1878, Mittags 12 Uhr, verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist 11 Ar 95 Qu.⸗Meter groß und zur Gebäudesteuer mit Ssh jährlichen Nutzungswerth von 2400 ver⸗ anlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bu⸗ reau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden güfgefordert dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 4. Januar 1878.

Königlichet Kreisgericht Der Subhastations⸗Richter.

151311 Subhastations⸗Pateut.

Die dem Kaufmann Carl Seeger zu Berlin ge⸗ hörigen, in Lankwitz belegenen, im Grundbuch

von 152 Band I., Blatt Nr. 38 und Band I., Blatt Nr. 39 verzeichneten Grundstücke nebst Zu⸗ behör sollen

den 21. März 1878, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer Nr. 22, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda, Zimmer Nr. 12,

den 26. März 1878, Mittags 12 Uhr, verkündet werden.

Die zu versteigernden Grundstücke sind zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ von 50 Ar, bezüglich 29 Ar 40 Quadr.⸗ Metern mit einem Reinertrag von 7 5 ₰. be⸗ züglich 4 14 veranlagt. 8

Auszüge aus der Steuerrolle und Abschrift der Grundbuchblätter, ingleichen etwaige Abschätzun⸗ gen und andere die Grundstücke betreffende Nach⸗ weisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserem Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗ klusion spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden. 8

Berlin, den 4. Januar 1878.

1 Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

113761 Nothwendiger Verkauf. Nachstehende dem Gasthofbesitzer Carl Brendel zu Glogau gehörigen Grundstücke:

) das Haus Hypoth. Nr. 140 der Stadt Glogau,

2) das Gasthaus Hypoth. Nr. 141 der Stadt Glogau zu einem Hause vereinigt, zu einem Nutzungswerth von zusammen 1000 Thlr. zur Gebäudesteuer veranlagt und je nitt einer ganzen Brauurbargerechtigkeit ver⸗ ehen,

3) das Haus Hypoth. Nr. 152 der Stadt Glo⸗ gau im öee belegen, bestehend in Vorderhaus, Stall⸗ und Remisengebäude mit kleinem Hof und Seitengebäuden, Wohn⸗ und Stallgebäuden zur Gebäudesteuer zusammen mit 175 Thlr. Nutzungswerth veranlagt, sol⸗ len inkl. der zu dem Gasthofbetriebe noth⸗ wendigen Inventarienstücke

im Wege der nothwendigen Subhastation

am 26. April 1878, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Subhastations⸗Richter in unserem Gerichtslokal, Zimmer Nr. I., verkauft und das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages

am 30. April 1878, Vormittags 10 Uhr, ebendaselbst verkündet werden. 3

Der Auszug aus der Steuerrolle, der neueste Grundbuchschein, die ev. besonders gestellten Kaufs⸗ bedingungen, etwaige Abschätzungen, das Verzeichniß des Gasthofinventars und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, können in unserem Bu⸗ reau II. während der Amtsstunden eingesehen werden.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den hiermit aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermine an⸗ zumelden. 1

logau, den 9. Februar 1878. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

1 Bekanntmachung.

Die Caution, welche für die Erfüllung des in dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Josef Marcus zu Grabow am 22. Februar 1877 geschlossenen Akkords im Grundbuch des Grund⸗ stücks Grabow Nr. 90 in Abthl. III. Nr. 2 im Betrage von 10,000 eingetragen steht, soll zur Löschung gebracht werden.

Alle Diejenigen, welche noch Ansprüche auf diese Caution zu haben vermeinen, werden aufgefordert, dieselben bis zum 15. April d. J. einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzuzeigen.-

Kempen, den 8. Februar 1878.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

1428] Aufgebot.

Der Versicherungsschein Tabelle V. Nr. 9990 der Lebeus⸗, Pensions⸗ und Leibrenten⸗Ver⸗ sicherungsgesellschaft Iduna vom 25. August 1859 über 300 ℳ, versichert dem August Friedrich Carl Hollstein in Baldenburg, geboren am 28. April 1857 für den Fall des erreichten achtzehnten Lebens⸗ jahres, ist angeblich verloren gegangen. Es werden Alle, welche an diese Versicherungssumme, oder an den darüber ausgestellten Versicherungsschein aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche zu haben meinen, aufgefordert, dieselben binnen 3 Monaten vom ersten Erscheinen dieser Bekanntmachung ab, spätestens aber in dem au

den 30. April 1878, Vormittags 11 Uhr, vor Herrn Kreisrichter Sydow an hiesiger Gerichts⸗ stelle, Zimmer Nr. 10, anberaumten Termine an⸗ zumelden, widrigenfalls der gedachte Schein für amortisirt erklärt werden wird.

Halle a./S., den 12. Januar 1878.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

8

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

118639 Bekanntmachung.

Die dem hiesigen weltgeistlichen Seminar ge⸗ hörigen

Rittergüter Bielawy und Separowo,

im Kreise Buk, 11 ½ Kilometer von der Kreisstadt und Eisenbahnstation Buk entfernt, mit einem

Areal von 1125 ha 60 a, worunter 884 ha Acker und 125 ha Wiesen, sollen ohne Inventar auf 21 Jahre vom 1. April d. J., event. von Johanni d. J. ab im Wege des öffentlichen Aufgebots ander⸗ weit verpachtet werden. 8

Die zu bestellende Pachtkaution ist auf den Be⸗ trag der einjährigen Pacht, welche bisher 15,000 betragen hat, bestimmt und das zur Uebernahme der Pacht erforderliche Vermögen vor Abgabe eines Gebotes in Höhe von 90,000 nachzuweisen.

Bietungstermin wird auf den

9. März d. J., Vormittags 11 Uhr,

im Geschäftslokale des Unterzeichneten, am Dom

Nr. 2, mit dem Bemerken anberaumt, daß die Ver⸗ pachtungsbedingungen dieselben sind, wie bei der Verpachtung der Königlichen Domainen. 3 Wegen Besichtigung der Güter wolle man sich an den Administrator von Jezewski in Bielawy wenden. 3 Posen, den 6. Februar 1878. Der Königliche Kommissarius

für die erzbischöfliche Vermögens⸗Verwaltung in den Diözesen Gnesen und Posen.

Perkuhn.

[1218] Submission.

Der Verkauf auf Abbruch des auf dem Güter⸗ bahnhof Wedding der Berliner Verbindungsbahn, Fennstraße 25, stehenden massiven Wohngebäudes nebst Halle, soll im Wege öffentlicher Submission verdungen werden.

Termin am Montag, den 18. Februar d. J., 11 ½ Uhr. Bedingungen, Zeichnungen und Submis⸗ sionsformulare liegen täglich von 9—1 Uhr im Baubureau, Bahnhofstr. Nr. 3.II. aus.

Berlin, den 8. Februar 1878. Cto. 103/2.)

Der Abtheilungs⸗Baumeister.

[1136] Bekanntmachung.

Die Ausführung der im Etatsjahr 1878/9 bei dem unterzeichneten Proviant⸗Amte vorkommenden Fg jeglicher Art soll im Submissions⸗ wege verdungen werden. Die bezüglichen Be⸗ dingungen sind in unserem Amtsbüreau, Köpnicker⸗ straße Nr. 16/17, zur Einsicht ausgelegt, wohin auch die Offerten, versiegelt und mit:

„Submission auf Fuhrenleistung“ bezeichnet, bis zur Stunde des Termins franco ein⸗ zusenden sind.

Der Termin zur Eröffnung der eingegangenen Offerten ist auf Mittwoch, den 20. Februar cr., Vormittags 11 Uhr, anberaumt worden.

Berlin, den 6. Februar 1878. 1“ Königliches Proviant⸗Amt.

g

[1172] Friedberg⸗Hanauer Eisenbahn.

Für die Herstellung der Friedberg⸗Hanauer Bahn 88

sollen 2 Arbeitsloose der 2. Sektion, umfassend die Erd⸗ und Planirungs⸗ ꝛc. Arbeiten (lösen und Transport von 45 000 resp. 92 000 cbm Bodenmassen), nebst Herstellung der kleineren Brückenbauten im Wege öffentlicher Submission vergeben werden.

Zeichnungen, Bedingungen, Massen⸗ und Preis⸗ verzeichnisse nebst Submissionsformulare liegen auf dem Betriebs⸗ und bautechnischen Bureau, in unserem Verwaltungsgebäude hierselbst, zur Einsicht aus, und können dieselben ebendaselbst, mit Ausnahme der Zeichnungen, für den Betrag von 3,0 pro Arbeitsloos bezogen werden.

sind versiegelt und portofrei unter Auf⸗ schrift:

„Friedberg⸗Hanauer Eisenbahn, Sektion II., Offerte auf Loos 4 (resp. 5)“ an uns bis spätestens zum 20. Februar d. J., 11 Uhr Vormittags, einzureichen, an welchem Tage die Eröffnung der⸗ selben in Gegenwart der etwa erschienenen Sub⸗ mittenten exfolgen wird.

Von jedem Submittenten ist bei unserer Haupt⸗ kasse hierselbst eine Kaution von 3000 pro Ar⸗ e tsto0h vor dem bezeichneten Termin zu hinter⸗ egen.

Cassel, den 1. Februar 1878. Cto. 71/2.) 3 Königliche Direktion der Main⸗Weser⸗Bahn.

[1390]

Zur Beachtung! In dem mit dem 1. April d. J. ins Leben treten⸗ den gemeinschaftlichen ööu“ hier sollen

von dem 175 Köpfe zählenden Bestande etwa 100 bis 150 Mann, wenn möglich innerhalb der Anstalt, als Cigarrenwickler, Korkschneider und in ähnlichen In⸗ dustriezweigen beschäftigt werden. Hierauf reflektirende Herren Fabrikanten wollen ihre desfallsigen Offerten unter Angabe der nähern Bedingungen und der Anzahl der event. zu beschäf⸗ tigenden Leute baldmöglichst bei der unterfertigten Verwaltung der bisherigen Strafanstalt hier ein⸗ reichen und wird noch bemerkt, daß Maßfeld etwa 1 Stunde von jeder der Bahnstationen Meiningen, Grimmenthal und Ritschenhausen entfernt ist. Maßfeld, den 14. Februar 1878. Herzogl. S. Meining'sche Inspektion der Straf⸗ und Besserungs⸗Anstalten. Schmidt.

[1378]

In Folge mehrfacher an uns lbevrangetretener Wünsche sat die gestern abgehaltene Generalver⸗ sherleamng unserer Aktionäre beschlossen, die bereits eit dem 31. März 1876 präkludirten Thaler⸗ Noten unserer Bank noch bis zum Schlusse dieses Jahres einzulösen.

Wir fordern daher die Inhaber derartiger Bank⸗ noten hierdurch auf, solche bis spätestens am 31. Dezember d. J. bei unserer Kasse Behufs der Einlösung zu präsentiren, da solche nach diesen Tage unbedingt nicht mehr S werden.

erlin, den 14. Februar 1878.

Bank des Verliner Kassen⸗Vereins.

von

Das Abonnement beträgt 4 50 für das Vierteljahr.

Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an;

für Berlin außer den Post-⸗Anstalten auch die Expe⸗

dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 82.

nsem

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem General⸗Major z. D. von Cramer, bisher Kommandant von Magdeburg, den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe; dem Ober⸗Medizinal⸗Rath und praktischen Arzt Dr. med. Dommes zu Hannover den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse; dem Schullehrer und Küster Distler zu Stentsch, im Kreise Züllichau⸗Schwiebus, den Adler der Inhaber des Kö⸗ niglichen Haus⸗Ordens von Hohenzollern; dem Kreisgerichts⸗ Boten und Exekutor Merseburger zu Naumburg a. S. das Allgemeine Ehrenzeichen; sowie dem Buchhalter Julius Kottke zu Spremberg die Rettungs⸗Medaille am Bande zu

verleihen.

8 Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kaiserlich russischen Obersten und Militär⸗Attaché Dahler zu Berlin den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse; dem Kaiserlich russischen Fregatten⸗Kapitän und Attaché bei der Kaiserlichen Botschaft in Berlin, von Nevakhowitsch, sowie dem Kaiserlich⸗Königlich österreichischen Oberst⸗Lieutenant Bonn im Generalstabs⸗Corps und Flügel⸗Adjutanten des Reichs⸗Kriegs⸗Ministers den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse zu verleihen.

Deutsches Reich.

Se. Majestät der Kaiser und König haben im Namen des Deutschen Reiches den Kaufmann Emil Grallert in Festier zum Konsul des Deutschen Reiches zu ernennen geruht.

Se. Majestät der Kaiser haben im Namen des Reichs die von dem Direktorium der Kirche Augsburgischer Konfession zu Straßburg vorgenommene Ernennung des Vicars August Dietz an der Thomaskirche in Straßburg zum in Schoenburg, Bezirk Unter⸗Elsaß, zu bestätigen geruht.

Dem Konsul R. Veers in Zanzibar ist auf seinen An⸗ trag die Entlassung aus dem Konsulatsdienste ertheilt worden.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Bezirks⸗Physikern, Sanitäts⸗Räthen Dr. Sieber und

Dr. Riedel zu Berlin den Charakter als Geheimer Sanitäts⸗ Rath zu verleihen; und

in Folge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Elbing getroffenen Wahl, den Stadtrath und Stadtsyndikus Elditt daselbst als unbesoldeten Beigeordneten (zweiten Bür⸗ ermeister) der Stadt Elbing für die gesetzliche Amtsdauer von echs Jahren zu bestätigen.

Berlin, den 16. Februar 1878. 8 Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz von Wales und der Herzog von Connaught sind gestern 8 hier eingetroffen und im Kronprinzlichen Palais ab⸗ gestiegen.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

„Der bisherige Baumeister Bernhard Schelten in Aurich ist zum Königlichen Landbaumeister ernannt und dem⸗ selben die technische Hülfsarbeiterstelle bei der dortigen König⸗ lichen Landdrostei verliehen worden.

Justiz⸗Ministerium.

Versetzt sind: der Kreisgerichts⸗Rath Buddee in Sorau an das Kreisgericht in Greifswald, der Ober⸗Amtsrichter Heß in Gladenbach als Kreisgerichts⸗Rath an das Kreisgericht in Dillenburg, der Ober⸗Amtsrichter Bening in Bleckede an das Amtsgericht in Nienburg.

Die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ist dem Kreisgerichts⸗Rath Passow in Cottbus ertheilt.

Der Erste Appellationsgerichts⸗Präsident Dr. Luther in Cassel, der Appellationsgerichts⸗Rath Fink in Bromberg, der Rechtsanwalt und Notar, Justiz⸗Rath Bohnstedt in Essen tnde der Advokat⸗Anwalt Dietzsch in Saarbrücken sind ge⸗

orben.

Angekommen: Se. Excellenz der General der Infan⸗ terie von Tresckow, General⸗Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und kommandirender General des . Armee⸗Corps, von Altona.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee. 8 Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 7. Februar. v. Puttkamer, Rittmeister und Compagnie⸗Chef vom Train⸗Bataillon Nr. 8, unt⸗

Beförderung zum Major, zum Commdeur des Train⸗Bataillons Nr. 4 ernannt. Tendering, Pr. Lt. vom Train⸗Bat. Nr. 8, zum Rittm. und Comp. Chef befördert. Graßmann, Sec. Lt. vom Garde⸗ Train⸗Bat., unter Beförderung zum Pr. Lt., in das Train⸗Bat. Nr. 8, v. Zakrzewski, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 10, in das Train⸗Bat. Nr. 1, v. Haenlein, Rittm. und Escadr. Chef vom Drag. Regt. Nr. 24, als Comp. Chef in das Train⸗Bat. Nr. 4, v. Tevenar, Rittm. und Escadr. Chef vom Drag. Regt. Nr. 10, in das Drag. Regt. Nr. 24, versetzt. v. Hagen, Rittmeister vom Dragoner⸗Regiment Nr. 10, zum Escadrons⸗Chef ernannt. Alberti, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt. befördert. 9. Februar. Meyer, Oberst⸗Lt., beauflragt mit der Funktion als Abtheil. Chef beim Kriegs⸗Ministerium, zum Abtheil. TChef im Kriegs⸗Ministerium ernannt. Frhr. v. Ketteler, Sec. Lt. vom Leib⸗Gren. Reg. Nr. 109, in das Inf. Regt. Nr. 41 versetzt. v. Levetzow, Pr. Lt. vom Jäger⸗Bat. Nr. 14, zum übersäht⸗ Fencpem. befördert. 10. Februar. Prinz Waldemar von reußen Königl. Hoheit, zum Sec. Lt. im 1. Garde⸗Regt. z. F. ernannt. Mischke, Oberst und persönl. Adjut. des Kronprinzen Kaiserl. und Königl. Hoheit ꝛc., neben seinen anderweitigen Dienst⸗ geschäften mit Wohrnehmung der Funktion als Milit. Gouverneur des Prinzen Waldemar von Preußen Königl. Hoheit beauftragt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiyen Heere. Berlin, 7. Februar. v. Knobels dorff⸗Brenkenhoff, Oberst⸗Lt. und Commdr. des Train⸗Bats. Nr. 4, mit Pens. zur Disposition gestellt. Schüller, Sec. Lt. a. D., zuletzt im Inf. Regt. Nr. 58, die Aus⸗ sicht auf Anstellung im Civildienst ertheilt.

Nichtamtliches. Deutsches RNReich.

Preußen. Berlin, 16. Februar. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen gestern den Reichskanzler Fürsten von Bismarck.

Heute nahmen Se. Majestät den rtrag des Militär⸗ kabinets, sowie zahlreiche militärische Meldungen entgegen und machten Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen von Wales und dem Herzog von Connaught einen Besuch im Kronprinz⸗ lichen Palais.

Beide Kaiserliche Majestäten erschienen gestern mit Ihren Gästen, den Großherzoglich badischen Herrschaften, im Opernhause.

Heute empfingen Beide Majestäten den Besuch Ihrer König⸗ lichen Hoheiten des Prinzen von Wales und des Herzogs von Connaught. Ihre ajestät die Kaiserin⸗Königin wohnte, wie alljährlich an diesem Tage, der Gedächtnißfeier für die Großfürstin Maria Paulowna, Großherzogin von Sachsen, I Mutter, in der Kapelle der Kaiserlich russischen Botschaft bei.

Heute Abend findet im Königlichen Schlosse ein Souper für die ankommenden Hohen Güste statt.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Fronptt begaben Sich gestern um 7 ½ Uhr früh zum Empfang Ihrer Königlichen Hoheiten der Großherzoglich badischen Herrschaften nach dem Anhaltischen Bahnhof.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit nahm um 11 ½ Uhr militärische Meldungen entgegen.

Um 4 Uhr Nachmittags empfingen die Höchsten Herr⸗ schaften den spanischen außerordentlichen Gesandten, General Don Juan de Ibareta.

Um 5 Uhr erschienen Beide Majestäten mit den Großherzoglich badischen Herrschaften zum Diner bei den Kronpsinzlichen Herrschaften.

Abends wohnte Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz der Vorstellung im Opernhause bei. Demnächst begaben Sich Ihre Kaiserlichen und König⸗ lichen Föhe die Kronprinzlichen Herrschaften zum Empfang Iün öniglichen Hoheiten des Prinzen von Wales und des erzogs von Connaught nach dem Potsdamer Bahnhof.

Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz von Wales und der Herzog von Connaught trafen gestern Abend nach 11 Uhr auf dem Potsdamer Bahnhof hierselbst ein. Höchstdieselben wurden von Ihren Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin, dem großbritannischen Botschafter Lord Odo Russel, dem Personal der Botschaft und einigen anderen Herren von Distinktion empfangen.

Auf dem Perron war eine Ehrencompagnie vom 2. Garde⸗ Regiment z. F. mit Fahne und Musik aufgestellt, welche beim Eintreffen der Hohen Gäste die englische Nationalhymne spielte.

Die Höchsten Herrschaften verweilten kurze Zeit in den Kaiserzimmern und begaben Sich alsdann

prinzlichen Palais.

Der Reichskanzler hat dem Bundesrath den Entwurf eines Gesetzes, betreffend den Verkehr mit Nahrungs⸗ mitteln, Genußmitteln und Gebrauchsgegenständen, zur Be⸗ schlußnahme vorgelegt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für tdve⸗ und Verkehr und für Justizwesen traten heute zu einer

itzun zus

In der heutigen (5.) Sitzung des Deutschen

Reichstages, welcher am Tische des Bundesraths der Prä⸗ sident des Reichskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Hofmann und mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundesrath beiwohnten,

begrün)hete der Abg. Dr Thilenius seine in Gemeinschaft mit

Alg. Dr. Zinn gestellte Interpellation, welche lautet: bol * Unterzeichneten erlauben sich an den Herrn Reichskanzle olgende dem Reichstage noch in gegenwärtiger Session: a. einen Entwu eines Leichenschaugesetzes, b. einen Gesetzentwurf über die Anzeige pflicht bei ansteckenden und gemeingefährlichen Krankheiten, c. eine Entwurf eines Viehseuchengesetzes, vorzulegen? 2) Ist die Auf⸗ stellung einer Viehseuchenstatistik für das Reich in Angriff genom⸗ men und wie weit sind die bezüglichen Arbeiten gediehen?“

4 Der Präsident des Reichskanzler⸗Amts beantwortete die Interpellation dahin, daß das von den Interpellanten g wünschte Gesetz sich noch im vorbereitenden Stadium Seiten

dem

des preußischen Staats⸗Ministeriums für den Bundesrath be⸗

finde. Die materielle Erörterung der einschlägigen Fragen

ragen zu richten: 1) Beabsichtigt die Reichsregierun 8

sei noch nicht abgeschlossen, und bei dem lebhaftesten In⸗

teresse der Reichsregierung für dieses der öffentlichen Gesundheits⸗ pflege so wichtige Gesetz, sowie bei der angestrengtesten Thätig keit der mit den Vorarbeiten befaßten Behörden könne di Vorlegung des Gesetzes für diese Session nicht mit Sicherhei in Aussicht gestellt werden. Jedoch könne er nicht zugeben, daß diese Verzögerung zum Schaden des Gesetzes gereiche, vielmehr werde das Gesetz dadurch gründlicher bearbeitet

werden. 8

„Auf den Antrag des Abg. Dr. Zinn trat das Haus in

die Besprechung der Interpellation ein. Es ergriffen das Wort außer dem letzteren Antragsteller die Abgg. Reichensperger (Crefeld), Graf v. Behr⸗Schmoldow, Dr. Löwe, Sombart und von Helldorf.

Der Präsident des Reichskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister

defenn konstatirte, daß die Reichsregierung wohlgethan

abe, wenn dieselbe sich zunächst an die preußische Regierung

gewendet habe, um deren Erfahrungen über das Viehseuchen Gesetz von 1875 sich zu zu machen. Finanzielle Ge⸗ sichtspunkte seien in dieser Frage für die nicht maßgebend gewesen.

Damit war dieser Gegenstand erledigt.

„Es folgte die dritte Berathung des Gesetzentwurfs, b

die Einlösung und Präklusion der von dem vor maligen Norddeutschen Bunde Darlehnskassenscheine. Auf eine Anfrage der Abgg. von Benda und Dr. Hänel erwiderte der Präsident des Reichskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Hofmann, ein definitiver Beschluß des Bundesraths, ob in dieser Session dem Reichstage der Gesetzentwurf, Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Reichs, vorgelegt werden solle, noch nicht gefaßt sei, jedoch demnächst in Aussicht stehe und zur Kenntniß des Hauf

Der Gesetzentwurf wurde unverändert angenommen.

eichsregierung

ausgegebenen

daß betreffend die

es kommen werde.

Es folgte die dritte Berathung des Gesetzentwurfs, be⸗ treffend das dem Reiche FeHör n in der Voßstraße

in Berlin gelegene Grundstück. Nach dem Abg. Schröder (Friedberg) hatte beim Schlusse des Blattes der

Kommissarius des Bundesraths, Geheime Regierungs⸗Rath 4

Aschenborn, das Wort.

Die Einnahmen an Zöllen und gemeinschaft⸗

lichen Ser e,ez ssha cehlus den im Reiche für die Zeit

vom 1. April 1877 bis zum Schlu lichen mit der Einnahme in demselben Z

e des Monats Januar 1878 (ver⸗ eitraum des Vor⸗

jahres 1876/77) betragen: Zölle 92 826 078 (— 10 218 516 ℳ),

Rübenzuckersteuer 45 920 922 (+ 9 327 900 ℳ), Salzsteuer

30 564 802 (+1 827 921 ℳ), Tabakssteuer 1 014 3933

(s—75 213 ℳ), Branntweinsteuer 29 545 220 (— 1 705 639 ℳ), Uebergangsabgaben von Branntwein 90 957 (— 13 926 ℳ),

Brausteuer 14 316 776 (— 383 512 ℳ), Uebergangsabgaben

8

von Bier 765 726 (+18 698 ℳ); Summa 214 844 874

(—1 222 287 ℳ).

In den deutschen Münzstätten sind bis zum

9. Februar 1878 geprägt worden,

an Goldmünzen:

1 166 728 580 Doppelkronen, 365 299 450 Kronen, 27 018 650 halbe Kronen; hiervon auf Privatrechnung:

240 452 780 ℳ; an Silbermünzen: 71 653 095 5⸗Markstücke, 97 810 892 2⸗Markstücke, 146 957 541 1⸗Markstücke, 71 486 552 50⸗Pfennigstücke, 35 717 922 80 20⸗Pfennigstücke. Gesammtausprägung an Goldmünzen: 1 559 046 680 ℳ; an Silbermünzen: 423 626 002 80 ₰.

Wiewohl das Ober⸗Tribunal konstant angenommen atte, daß Geistliche (Kirchendiener) im Sinne des Reichs⸗ Strafgesetzbuches und des Preuß. Allg. Landrechts nicht den öffentlichen Beamten zuzuzählen sind, so hat doch das Reichs⸗Strafgesetzbuch, wie das Ober⸗Tribunal in einem Erkenntniß vom 24. Januar d. J. ausführt, in Beziehung auf das Strafantragsrecht bei Beleidigungen kirchlicher Be⸗ hörden eine Ausnahme gemacht, sofern diese Behörden gleich den staatlichen Behörden für sich resp. für die ihnen unter⸗ geordneten Behörden zur Stellung eines Strafantrages be⸗

ichtigt sind.

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