1878 / 63 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Mar 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Der russisch⸗türkische Krieg.

Konstantinopel, 12. März. (W. T. B.) Das eng⸗ lische Geschwader im Golfe von Ismid ist durch ein Panzerschiff verstärkt worden. Wie es hier heißt, sollen die Engkänder auf Tenedos ein Depot für Waffen, Munition und Lebensmittel errichten. Hobart Pascha soll morgen mit dem türkischen Geschwader nach der thessalischen Küste abgehen. Ali Saib Pascha wird den Oberbefehl über das Expeditionscorps in Thessalien erhalten.

London, 14. März. (W. T. B.) Wie der „Standard“ erfährt, wird das britische Geschwader in der Besika⸗ bai nach den Dardanellen vorrücken zur Verstärkung des unter dem Befehle des Admirals Commerell stehenden Ge⸗ schwaders bei Gallipoli, welches dadurch größer wird als das⸗ jenige des Admirals Hornby. 1 .

Wien, 13. März. (W. T. B.) Der „Polit. Korr.“ wird aus Bukarest gemeldet, daß die Schiffahrt auf der Donau nur noch bei Corabia, Tschernawoda und in der Sulinamündung durch Torpedos gefährdet sei. Die Schiffe verkehrten an diesen Orten mit russischen Lootsen. 1

Nr. 12 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Ver⸗ sfügung vom 9. März 1878: Postverbindung mit Konstantinopel. 8 Nr. 5 des „Archivs für Post und Telegraphie, eiheft zum Amtsblatt der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwal⸗ ung hat folgenden Inhalt: I. Aktenstücke und Aufsätze: Ergeb⸗ nisse der Versuche mit dem Fernsprecher Ueber den Einfluß des Leitungswiderstandes der Induktionsrollen und verschiedener Schal⸗ tungsweisen beim Gebrauche der Fernsprecher. Die neuen Fern⸗ sprecher. Schreib⸗ und Sprechapparate. Die Fernsprechkunst angeblich schon vor 89 Jahren erfunden. Das belgische Post⸗ und Telegraphenwesen im Jahre 1876. II. Kleine Mittheilungen: Die ersten fahrenden Posten in Ostfriesland. Telegrapbie in Mexiko. Telegraphie in Neu⸗Seeland. Konstruirung eines Gegensprech⸗ systems. Erzeugung der Schlackenwolle. III. Zeitschriften⸗ Ueberschau.

Sttatistische Nachrichten. Nach den in den „Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik“ veröffentlichten ittheilungen des statistischen Bureaus vereinigter Thüringischer Staaten waren in letzteren nach der Zählung vom 1. Dezember 1875 55 509 Gewerbebetriebe mit 120 470 Personen vorhanden, und zwar 54 146 Kleinbetriebe mit 81 235 Pers. und 1363 Großbetriebe mit 39 235 Pers. Von den Betriebe waren in Sachsen⸗Weimar 21 584 mit 41 922 Pers. (da⸗ von 21 136 Kleinb.), Sachsen⸗Altenburg 12 095 mit 27 075 Pers. (11 750 Kleinb), Schwarzburg⸗Rudolstadt 5541 mit 12 538 Pers. (5390 Kleinb.), Schwarzburg⸗Sondershausen 4560 mit 10 610 Pers. (4435 Kleinb), Reuß ä. L. 4860 mit 11 750 Pers. (4758 Kleinb.), Reuß j. L. 6869 mit 16 573 Pers. (6677 Kleinb.). Außerdem waren noch 13 766 Nebenbetriebe vorhanden.

An Motoren wurden verwendet: in 95 Gewerbebetrieben (63 Groß⸗ und 32 Kleinbetriebe) Thierkraft, in 121 Kleinbetrieben Windkraft durch Bock⸗ und in 55 durch holländische Windmühlen; in 1366 (1215 Kleinb. und 151 Großb.) Wasserkraft, entsprechend 9183 Pferdekraft; Dampfkraft: in 377 Betrieben (304 Großb. und 73 Kleinb.) 569 Dampfkessel, in 339 Betrieben (280 Grosßb. und 59 Kleinb.) 477 stationäre Dampfmaschinen von 6339 Pferdekraft, in 35 Betrieben (28 Großb. und 7 Kleinb.) 41 transportable Dampf⸗ maschinen von 245 Pferdekraft, in 14 Betrieben (13 Großb., 1 Kleinb.) Gaskraft, entsprechend 18 Pferdekraft, in 9 Betrieben (7 Großb., 2 Kleinb.) Heißluft, entsprechend 11 Pferdekraft.

Die Gewerbtreibenden gehören mit 67,43 % dem Klein⸗ und mit 32,57 % dem Großbetriebe an und bilden: in Sachsen⸗Weimar 14,31, Sachsen⸗Altenburg 18,56, Schwarzburg⸗Rudolstadt 16,35, EEEE 15,72, Reuß ä. L. 25,01, Reuß j. L. 17,94 % der Bevölkerung. Von den Gewerbtreibenden waren 81,85 % männlichen, 18,15 % weiblichen Geschlechts. In sämmtlichen Groß⸗

betrieben waren 3,76 % der Personen unter 14 Jahren, 8,88 % im Alter von 14 bis 16 Jahren, 87,36 % im Alter von über 16 Jahren.

Die Dampfmaschinen haben sich von 1861 bis 1875 von 124 mit 1093 Pferdekraft auf 519 mit 6613 Pferdekraft, also in 15 Jahren um mehr als das Sechsfache vermehrt. 8

Der österreichischen „Statistischen Monatsschrift“ entnehmen wir über den Stand der öffentlichen Gymnasien und Real⸗ gymnasien in Oesterreich während des Schuljahres 1876/77 folgende Mittheilungen. Es bestanden 1877 wie im vorhergehenden Schuljahre 91 öffentliche und mit Oeffentlichkeitsrecht ausgestattete Gymnasien, darunter 78 vollständige und in der Vervollständigung be riffene und 13 Unter⸗Gymnasien. Der gesammte Lehrerstatus zählte 1786 Personen, von welchen 428 geistlichen und 1358 welt⸗ lichen Standes waren. Von der Gesammtzahl von 26 328 Schülern entfielen auf die vollständigen Gymnasien 24 810, auf die Unter⸗Gym⸗ nasien 1518. Der Staatsangehörigkeit nach waren hiervon 25 626 aus dem Verbande der im Reichsrathe vertretenen Länder (Inländer), 275 ehörten den Ländern der ungarischen Krone an und 427 waren Angehörige arses Staaten; darunter aus Deutschland 74. Im Genusse von Stipendien standen 1782 Schüler mit einem Gesammtbezuge von 209 431 Fl. ö. W. Im Vergleich zu den Ergebnissen des Vor⸗ jahres zeigt sich beim Lehrpersonale eine Vermehrung um 4,2 %, von welchen nahezu die Hälfte auf die in Verwendung getretenen Probe⸗ kandidaten kommt. Die Vermehrung trifft nur die weltlichen Lehr⸗ kräfte; das geistliche Lehrpersonal hat sich um 0,9 % vermin⸗ dert. Der Besuch ist um 2298 Schüler 9,6 % gestie⸗

Der Stand der Realgymnasien hat sich um 1 vermin⸗

8 f Abnahme Dalmatien. Die Zahl der Realgymnasien betrug 60. Der Lehrkörper zählte 970 Personen, von welchen 128 geistlichen und 842 weltlichen Standes waren. Der

Gesammtbesuch belief sich auf 12 230 Schüler, wovon 11 998 In⸗

länder, 171 Angehörige des ungarischen Staatsverbandes und 71 An⸗

gehörige fremder Staaten waren. Im Vergleich zum Vorjahre hat

das Lehrpersonal in Folge der ziemlich beträchtlichen Vermehrun

der Klassen um 4,2 % zugenommen. Der Besuch hatssich um 3 2,6 % vermehrt.

Einem Artikel in „Bonforts American Export Review“ ent⸗ nehmen wir auszugsweise die folgenden statistischen Daten über die Entwicklung der Zuckerrohrproduktion in der zweiten Hälfte des laufenden Jahrhunderts

Cuba eerto⸗Rico

v626 anzösisches Westindien isches Westindien. olländisches Guiana . . .. ritisch⸗Westindien und Guiana *“ bA““

.“ Außerd du t Fesammen früher h 8 13 eem produziren jetzt Länder, die gar keinen Zucker (Rohr) erzeugt . namentlich Reunion, Jadia, Peru Fncer len, Sandwichinseln, Natal und Australien 237 Tons, so der Gesammtbetrag auf 1 879 486 Tons zu stehen kommt, was für das Vierteljahrhundert eine Zunahme von 222 % darstellt.

8 1 Cuba allein hat in den 9 Jahren von 1867 bis 1875 an Zucker 5 919 175 Tons und an Melasses 1 806 278 Tons produzirt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Bei den Ausgrabungen, die der historische Verein von Regensburg während des letzten Jahres in der Nähe der Stadt Regensburg vornehmen ließ, kamen viele Funde aus der Römerzeit und der germanischen Vorzeit zu Tage. Es wurden die verschiedensten Arten von Leichenbestattungen konstatirt; man fand Leichen in Steinsarkophagen, Ziegelgrüften und Holzsärgen, ferner die Reste von Feuerbestattungen in Urnen und Gefäßen jeder Art, welche wieder theils in Columbarien aus Ziegelplatten, theils in Holzkisten, theils in der bloßen Erde beigesetzt waren. Zahlreich waren die Grabampeln. Von größtem Interesse sind auch zahlreiche kleine Anticaglien, Geräthschaften, Schmuck⸗ und Nippsachen, Schellen, Spiegel u. s. w. Besonders hervorzuheben sind unter andern die Reste eines Opfers; bei dem Skelette eines Rindes lagen die Schalen von mehre⸗ ren hundert Eiern und hunderte von Bronzemünzen; auch das Opfer⸗ messer mit zierlich durchbrochenem Hefte war noch vorhanden. Letzteres stellt einen Hasen vor, welcher von einem Windhunde verfolgt wird. Auch kamen die Bruchstücke eines römischen Militärdiplomes zum Vorschein; von den beiden ehernen Platten ist von der einen un efähr ein Drittel erhalten, während von der zweiten eine größere nzahl von kleinen Fragmenten gefunden wurde. Beinahe die ganze In⸗ schrift konnte hergestellt werden. Weitaus der interessanteste Fund war aber die Bloslegung der Fundamente des alten Ostthores des einstigen römischen Castelles. Aus der Inschrift desselben erfahren wir, daß Kaiser Marc Aurel und sein Sohn Commodus die Umwallung Regensburgs mit Thoren und Thürmen durch den Augsburger Proprätor M. Helvius Clemens Dexterius im Jahre 185 n. Chr. herstellen ließen. Es ist dies die älteste Urkunde über die Erbauung der Stadt Regensburg urter den Römern und die einzige, die wir besitzen. Einen ferneren Beitrag zur Geschichte Regensburgs unter den Römern lieferte ein Cohortenstein, welcher in einem Hause ausgegraben wurde. Aus der germanischen Vorzeit waren ebenfalls einige bemerkenswerthe Funde zu verzeichnen. Auf dem Leichenfelde bei Schelleneck (an der Altmühl) fanden sich unter anderen ein eisernes Schwert, Armringe von Bronze, Thonperlen und 2 merkwürdige Goldbrakteaten mit Oehren vor. Ebenso wurden auf dem Leichenfelde in der Umgegend von Burglengenfeld eine Reihe von germanischen Alterthümern, als eiserne Speer⸗ und Pfeilspitzen, Glasperlen u. s. w. aufgedeckt.

Ueber die vielfach besprochene neue Expedition des Afrikareisenden Gerhard Rohlfs, der auf dieser Tour von etwa 300 Personen begleitet sein wird, melden „Petermanns Mit⸗ theilungen“ u. A. Folgendes: Die Reise ist auf 5 Jahre in Aus⸗ sicht genommen und soll unter der speziellen Führung von Gerhard Rohlfs Gelehrte von Fach dahin führen, wo sowohl für die Geographie als auch für die Naturwissenschaften noch so viel zu thuen ist. Die Expedition wird von Tripoli ausgehen und das ganze Innere des Ostens von Nordafrika erforschen, welches nur von wenigen Rei⸗ senden, so von Dr. Nachtigal in seinem Südwesten und von Browne im vorigen Jahrhundert im Südosten, sonst aber nur wenig an der Nordgrenze durchforscht wurde. Das Gebiet, welches ein Terrain von 96 890 Quadratmeilen umfaßt, liegt nördlich zwischen dem Mittel⸗ meer, südlich zwischen Tsadsee, Wadai, Darfur und dem egyptischen Sudan, önlich zwischen den egyptischen westlichen Besitzungen und zwischen der westlichen Grenze der Tuaregg⸗ und Tibbu⸗

ölker.

Straßburg, 9. März. Der ordentliche Professor der Alter⸗ thumswissenschaften an der hiesigen Universität, Dr. Gustav Wil⸗ manns, bekannt durch seine afrikanischen Forschungen und Ent⸗ deckungen, ist gestern zu Baden⸗Baden verstorben. 2

München, 12. März. Der außerordentliche Professor Dr. Wilh. Hertz ist zum ordentlichen Professor der allgemeinen und deutschen Literaturgeschichte an der hiesigen technischen Hochschule ernannt

worden. Gewerbe und Handel.

Dem Geschäftsbericht der Norddeutschen Grund⸗ Credit⸗Bank sind nachstehende Mittheilungen entnommen: Von den Hypotheken⸗Antheilscheinen und Pfandbriefen der Bank waren ultimo Dezember 1877 in Umlauf 6 804 000 Hypotheken⸗Antheil⸗ scheine und 6 034 000 Pfandbriefe. An Hypotheken, welche diesen Emissionen zu Grunde liegen, besaß die Bank ultimo Dezember v. Js. 15 400 000 Die überwiegende Mehrzahl der von der Bank be⸗ liehenen Grundstücke sind städtische, und zwar in Berlin belegene. Die Bank ist in jüngster Zeit bei Subhastationen in den Besitz mehrerer Hausgrundstücke gekommen. Der erzielte Reingewinn pro 1877 beträgt ca. 400 000 ℳ, wovon die statutenmäßig vorgeschriebe⸗ nen Abschreibungen auf Grundstückskonto von über 50 000 ab⸗ gehen. Der hiernach verbleibende Betrag würde nach Dotirung des

eservefonds noch die Vertheilung einer Dividende von 6 ½ % ge⸗ statten; die Verwaltungsorgane der Gesellschaft haben es aber vor⸗ gezogen, 1 ½ % als Spezialreserve für das Jahr 1878 zurückzustellen. In der außerordentlichen Generalversammlung der Cöpe⸗ nicker chemischen Fabrik wurde die Liquidation der Gesellschaft beschlossen und die Wahl der Liquidatoren vorgenommen.

Der Geschäftsbericht der Provinzial⸗Aktienbank des Großherzogthums Posen theilt mit, daß Verluste und zweifel⸗ hafte Forderungen Abschreibungen vom Reingewinn in Höhe von 14 701 erforderlich machen. An Notensteuer waren 1350 an die Reichshauptkasse zu zahlen. Der Reingewinn beziffert sich auf 269 718 Gemäß Beschlusses des Aufsichtsrathes werden von diesem Betrage dem Reservefonds der Bank 27 831 zugeführt, der dadurch die statutarisch vorgeschriebene Maximalhöhe von 750000 erreicht hat, 195 000 oder 6 ½ % als eine der vorjährigen gleiche Di⸗ vidende vertheilt, 30 714 zu einer besonderen Reserve zurückgestellt. Die Notenzirkulation belief sich durchschuittlich täglich auf 2 358 900 gegen 2 671 200 im Jahre 1876. In dem Tresor der Bank befanden sich durchschnittlich 872 893 in gemünztem deut⸗ schen Gelde. Der Gesammtumsatz bezifferte sich in Einnahme und Ausgabe, mit Ausschluß der Notenrealisation und der Prolongation von Lombardgeschäften, auf 86 930 610 gegen 88 323 620 im Jahre 1876. Im Depositenverkehr betrug der Bestand ult. 1876 793 130 ℳ, in 1877 wurden deponirt 4 438 305 ℳ, Bestand am 31. Dezember 1877 324 516 Der Giroverkehr weist ult. 1877 überhaupt keinen Bestand auf. An Platzwechseln waren ult. Dezember 1876 vorhan⸗ den: 1068 Stück über 3 737 998 ℳ, 1877 wurden angekauft 5452. Stück über 17 495 287 ℳ; es verblieben ult. 1877 944 Stück über 3 317 453 im Bestande. An Rimessenwechseln auf deutsche Plätze waren ult. 1876 vorhanden: 375 Stück über 938 370 ℳ, 1877 wur⸗ den angekauft 2741 Stück über 6 167 879 ℳ; es verblieben 410 Stück über 936 977 ult. Dezember 1877 im Bestande. Im Lombard⸗ verkehr waren ult. Dezember 1876 ausgeliehen 1 026 800 ℳ, 1877 wurden neue Darlehne bewilligt 6 415 400 ℳ; hiervon wurden zu⸗ rückgezahlt 6 384 850 ℳ, so daß am Schluß des Jahres 1877 1 057 350 ausgeliehen blieben.

In der Generalversammlung der Oldenburgischen Spar⸗ und Leih⸗Bank wurde die vorgelegte Bilanz genehmigt und der Direktion Decharge ertheilt. Der Reingewinn beträgt nach Abzug aller Abschreibungen 236 674 Die Versammlung beschloß die Vertheilung einer Dividende von 14 % (gegen 12 ½ % im Vorjahre), die Ausstattung des Reservefonds mit 35 000 ℳ, die Verwendung von 4341 für gemeinnützige Zwecke und den Vortrag von 3285 auf das nächste Jahr. Der Reservefonds erreicht durch jene Doti⸗ rung die Höhe von 120 000 oder 10 % des eingezahlten Aktien⸗ kapitals. Der Bericht der Direktion konstatirt eine gedeihliche Ent⸗ wickelung des Geschäfts: der Umsatz hat sich auf 236 487 119 ehoben, und die Summe der Depositen beträgt 12 895 256 ℳ, wovon 9 0 % auf halbjährige Kündigung stehen.

London, 13. März. (W. T. B.) In der gestrigen Woll⸗ auktion waren Sidney fleeces und gewaschene Tuchwollen williger.

Verkehrs⸗Anstalten.

Triest, 14. März. (W. T. B.) Der Lloydpostdampfer „Apollo“ ist gestern Ab end aus Konstantinopel hier eingetroffen.

Sout t 3. ärz. Das Postdampfschiff „Hermann“ vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches am 2. März von New⸗York abgegangen war, ist heute wohl⸗ behalten hier angekommen und hat, nach Landung der für South⸗ hampton bestimmten Passagiere, Post und Ladung, die Reise nach Bremen fortgesetzt. Die „Hermann“ überbringt 71 Passagiere und volle Ladung.

Rew⸗Pork, 13. März. (W. T. B.) Die Dampfer „Egypt“ und „Canada“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Com⸗

pagnie (C. Messingsche Linie) sind heute hier eingetroffen. *b

Berlin, 14. März 1878.

Der hiesige Architektenverein beging gestern Abend im großen Saale seines Vereinshauses sein alljährliches Schinkel⸗ fest. Die Kolossalbüste des gefeierten Meisters leuchtete aus einem Wald grüner Blattpflanzen hervor, während eine Auswahl seiner Hand⸗ zeichnungen zur Schau gestellt war. Nach altem Herkommen wird die Feier stets mit der Verlesung des Jahresberichtes des Architekten⸗ vereins eingeleitet. Wie der Vorsitzende, Geheimer Regierungs⸗Rath Möller mittheilte, zählt der Verein 643 hiesige und 792 auswärtige, im Ganzen also 1435 Mitglieder. Vierzehn Mitglieder hat der Verein durch den Tod verloren, unter ihnen den Direktor der Bau⸗Akademie, Geheimen Regierungs⸗Rath Prof. Lucae. Abgehalten wurden 35 Versammlungen, die durch⸗ schnittlich von 162 Personen besucht waren; an den 14 veranstalteten Exkursionen war die Betheiligung eine recht rege. Die Einnahmen und Ausgaben beliefen sich im vergangenen Jahre auf 57 500 ℳ; 12 000 wurden zur Tilgung der Schulden verwandt. Der Verein wohnt nunmehr bereits über ein Jahr in seinem eigenen Hause, und es ist gestattet, über die in letzterem getroffenen Einrichtungen ein Urtheil zu fällen. Die permanente Ausstellung, sicher im Geiste Schinkels gedacht und ausgeführt, hat einem thatsächlich vor⸗ handenen Bedürfnisse abgeholfen und erfreut sich allseitiger Anerken⸗

nung und eines steten Wachsthums. Die industrielle Weihnachts⸗

messe war von einem so guten Erfolge gekrönt, daß dieselbe in die⸗ sem Jahre in erweitertem Maßstabe wiederholt werden soll. Auch der Baumarkt hat sich als eine nützliche Einrichtung be⸗

währt, wenn auch der Besuch desselben hinter der gehegten Er⸗

wartung zurückblieb. An den gemeinsamen Arbeiten des Verbandes deutscher Architekten und Ingenieure hat der hiesige Verein sich leb⸗ haft betheiligt, so an den

Vertheilung der Ehrenpreise und der Schinkel⸗Medaillen. Der Verein hatte als Konkurrenzaufgaben für den Hochbau den Entwurf einer Kur⸗ hausanlage und für den Wasserbau den Entwurf eines Südkanals für Berlin bestimmt. Für ersteren erhielt gestern der Bauführer Kieschke, für den zweiten der Bauführer Havestadt den Ehrenpreis, während den Bauführen Salzmann und Rohns in zweiter Reihe die Schinkel⸗ medaille zuerkannt wurde. Den Festvortrag des Abends hielt der Baumeister Otzen; derselbe beleuchtete die Frage über den Zusammen⸗ hang der Baukunst mit den verwandten Künsten und über die Forderungen, welche die technischen Wissenschaften an den Archi⸗ tekten und Ingenieur stellen. Bei dem Festmahle brachte das von der Gesellschaft mit Begeisterung aufgenommene Hoch auf Se. Ma⸗ jestät den Kaiser und König der Vorsitzende des Vereins, Geheimer Regierungs⸗Rath Möller, aus, während der Baurath Ende, der Tradition dieses festlichen Abends gemäß, sein Glas den Manen Schinkels weihte. Als die Reihe der Trinksprüche erschöpft war, erklangen ernste und heitere Lieder in dem festlichen Raume. Aus weiter Ferne so aus Rom trafen telegraphische Grüße ein und zeugten von der treuen Anhänglichkeit, mit der auch aus⸗ wärtige Mitglieder sich dem Verein verbunden fühlen. Am Schlusse des festlichen Mahles wurden Nebelbilder vorgeführt, welche speziell Berliner Zuständen entnommen waren und dieselben in treffende

Humor vorführten. G

Freunde der deutschen Literatur haben den Beschluß gefaßt, Johann Gottfried Seume, gestorben am 13. Juni 1810 zu Teplitz, daselbst ein würdiges Denkmal im Parke, wo er begraben liegt, zu errichten. Mit dem Bürgermeister von Teplitz als Vorsitzenden hat sich zu diesem Zwecke ein Lokalcomits gebildet, und hervorragende Dichter und Schriftsteller, wie Vischer, Rob. Hamerling, Victor Scheffel, Heinrich Laube, Brachvogel ꝛc., haben einen darauf bezüg⸗ lichen Aufruf erlassen. Geldbeiträge wird der Magistrat von Teplitz entgegennehmen.

Zwei beachtenswerthe Gemälde sind auf kurze Zeit in der A. Dunckerschen Hofbuchhandlung (Französische Straße Nr. 21 hierselbst) ausgestellt, deren Besichtigung Kunstfreunde nicht versäumen sollten. Das eine stellt das berühmte Tab akskolle⸗ gium König Friedrich Wilhelm I. dar und führt außer vielen an⸗ deren historischen Persönlichkeiten den König und den Prinzen Fried⸗ rich mit seiner Schwester Wilhelmine in getreuen Porträts dem Be⸗ schauer vor Angen. Der. Maler Holberg hat die eingehendsten Studien zu dem Bilde gemacht, und seine Ausführung erinnert leb⸗ haft an die Darstellungsweise Meister Menzels. Das andere Ge⸗ mälde ist der Erzählung Dante’'s von dem traurigen Geschick der beiden Liebenden von Rimini entnommen und von sehr poetischer Erfindung und Ausführung. Der Künstter dieses Werkes ist L. Hof⸗ mann aus Zeitz.

Im Wallner⸗Theater findet am Sonnabend, auf viel⸗ seitiges Verlangen, eine einmalige Wiederholung des Wichertschen Preislustspiels: „Der Narr des Glücks“ mit Hrn. Friedrich Haase als Baron Fresinau statt. Am Sonntag wird wieder „Der Königs⸗Lieutenant“ gegeben, während der Gast am Montag in zwei neuen Rollen auftreten wird. 1

Se Königliche Hoheit der Prinz Carl besuchte gestern, Mittwoch, das Friedrich⸗Wilhelmsstädtische Theater und webrfe daselbst der Aufführung der Operette „Die Fleder⸗ maus“ bei.

Im Stadt⸗Theater wird am Sonnabend Frl. Ernestine Wegener, die beliebte Soubrette des Wallner⸗Theaters, ein kurzes Gastspiel eröffnen.

Im National⸗Theater findet am Sonnabend, den 16. d. M., eine einmalige Aufführung des vortrefflichen Volksstücks: „Die Lieder des Musikanten“, von Kneisel statt. Hr. Ladislaus von Baronche hat die Rolle des Lebrecht Winter übernommen. Die Vor⸗ stellung geht zu einem wohlthätigen Zweck in Scene.

Das Gastspiel des Hrn. Carl Salomon im Ostend⸗ Theater kann erst am Sonnabend beginnen.

Im Concerthause kommt morgen, Freitag, am Wagnerabend, „Wotans Abschied von Brünhilde“ und „Der Feuerzauber“ aus dem Musikdrama „Die Walküre“ zur üsgen Aufführung, eine Piece, welche in Berlin nur ein einziges Mal, unter der persönlichen Lei⸗ tung des Komponisten, mit der Bilse'schen Kapelle in diesem Hause zu Gehör gebracht worden ist. Außerdem wird „Walters Preislied aus der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“, für die Violine von Wilhelmy eingerichtet, zum ersten Male zum Vortrage gelangen.

ARedacteur: J. V.: Riedel. Berlin:

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)

Vorarbeiten für ein allgemeines deutsches .

Baurecht, für eine Versuchsstation für Baumaterialien, für eine Statistik 8

des Bauwesens u. s. w. Der Verlesung des Jahresberichtes folgte die 8

der Einnahme an Wechselstempelst

Texte der

E

Deutsches Reich.

1“

8

Nachweisung

April 1877 bis zum Schlusse des Monats Februar 1878.

teuer im Deutschen

Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke. Februar

Einnahme im Monate

Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres (Spalte 4).

,₰

Reiche für die Zeit vom 1.

Hierzu Einnahme in den Vormonaten.

2₰

Zus ammen. 1878.

A

6. 1“ In 1877/78

+ mehr weniger

I. Im Reichs⸗Postgebiete. 1“ Königsberg Gumbinnen Dauzig. e“ Potsdam .. . rankfurt a./O.. tettin... Köslin . Posen. Bromberg. Breslau Eb1111“] 11“ Magdeburg Halle a./S. Erfurt. ) Kiel. annover. Münster Minden. Arnsberg .. 111““ 23) öe a./ M. LEEeööö1 25) Aachen.. 26) Coblenz. 27) Düsseldorf 28) Trier. 29) Dresden 30) Leipzig.. 31) Karlsruhe. 32) Konstanz. 33) Darmstadt 8 34) Schwerin i./ M.. 35) Oldenburg 36) Braunschweig 37) Bremen. 38) Hamburg.. . 39) Straßburg i./ E. 40 M..

142 969 31 945 125 112 626 143 42 021 82 820 135 533 22 627 56 596 36 756 228 449 84 979 86 414 193 475 88 812 106 145 60 166 73 843 18 880 60 515 219 637 41 567 313 864 181 807 84 628 37 126 420 754 22 973 123 539 325 968 140 371 50 493 119 716 33 756 41 170 52 210 206 106 776 402 176 488 41 725

00 85 40 60 00 45 45 70 35 50 80 90 70 00 85 00 35 70 75 50 80 15 20 55 45 85 95 25 55 40 25 25 20 35

85 95 15 10 15 20

173 341 30 226 130 612 593 713 36 552 72 754 116 157 24 105 50 429 134 008 181 869 73 371 77 102 176 441 80 280 97 140 63 533 71 984 17 082 54 965 191 463 37 530 280 193 140 887 70 170 31 487 355 673 19 949 114 954 288 418 125 624 46 525 109 176 28 784 7 834 48 614 166 051 732 343 166 698 36 019

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33 099 140 936 647 728

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312 711 136 881 51 293 118 806

30 798 41 435 83 028 181 649 798 174 181 827

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43 274 1 153 15 824 21 584 2 461 3 509 13 141 3 429 2 501 264 31 329 6 140 2 549 191

1 615 674

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11 482 312

10 273 28 157 8 338 3 164 32 416 1 213 74³

13 256 3 489 800 909

2 957 264 817

24 456 21 772 5 339 3 224

Summe oo“

449 171 32 027 17 243

5 714 518 45 391 787 35

203 955 30.

5 633 245 35 368 170 10 400 197 35. 180 324 75 197 567 7

5 184 073 60

81 273 8 410 6 387

III. Württemberg. 11“ Ueberhaupt.

Berlin, im März 1878.

498 442 00

Haupt⸗Buchhalterei des Reichskanzler⸗Amts.

5732 568 45 6 231 010 45 6 310 261 10

IIAIIIEIIIIEILIIIIIHIIIIEIIIIfEIIIIILIEItiHIIIE

79 250 65

Statistische Nachrichten.

Das Kaiserliche statistische Amt veröffentlicht im Janvar⸗ heft der Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1878 u. a. Uebersichten über Menge und geschätzten Werth der Waareneinfuhr des deutschen Zollgebiets im Jahre 1876, in welchen auch versucht worden ist, den Werth der über die einzelnen Grenzstrecken in den freien Verkehr eingegan⸗ genen Waaren darzustellen. Der Gesammtwerth der Waareneinfuhr des gedachten Jahres, mit Ausschluß des Werths der eingeführten Edelmetalle, beim Eingang in den freien Verkehr wird auf 3804 Mill. Mark berechnet gegen 3531 Mill. Mark in 1875, 3605 Mill. Mark in 1874, 3756 Mill. Mark in 1873 und 3262 Mill. Mark in 1872. Die für 1876 berechneten Werthszahlen übertreffen somit noch die bis dahin höchsten des Jahres 1873 und lassen auf ein lebhaftes Importgeschäft um so mehr schließen, als die für 1876 den Berech⸗ nungen zu Grunde gelegten Durchschnittspreise bei manchen Waaren⸗ gattungen erheblich niedriger als für 1873 angenommen worden sind. Vom obigen Gesammtwerthe für 1876 entfallen auf Roh⸗ und Hülfsstoffe mit Einschluß der verarbeiteten Nahrungsmittel und Che⸗ mikalien 3280 Mill. Mark oder 86,2 % (1875: 2905 Mill. Mark oder 82 %, 1874: 2936 Mill. Mark oder 81 %, 1873: 3056 Mill. Mark oder 81 %, 1872: 2654 Mill. Mark oder 81 %) und auf Halb⸗ upd Ganzfabrikate der mechanischen Industriezweige 524 Mill. Mark oder 13,8 % (1875: 626 Mill. Mark oder 18 %, 1874: 669 Mill. Mark oder 19 %, 1873: 700 Mill. Mark oder 19 %, 1872: 608 Mill. Mark oder 19 %). Es hat sonach die Einfuhr von Roh⸗ und Hülfsstoffen, sowie von Konsumtibilien zugenommen, wäh⸗ rend der Import von Ganz⸗ und Halbfabrikaten zurückgegangen ist. Was die einzelnen Richtungen des Einfuhrhandels von 1876 betrifft, so vertheilt sich der Werth der Waarenimporte zu drei nahe⸗ zu gleichen Theilen auf die Nordgrenze des deutschen Zollgebiets mit den Grenzstrecken gegen die Nord⸗ und Ostsee, die deutschen Zollaus⸗ schlüsse und Dänemark mit 1267 Mill. Mark, auf die Ost⸗ und Süd⸗ grenze mit den Grenzstrecken gegen Rußland, Oesterreich und die Schweiz mit 1297 Mill. Mark, und auf die, die Grenzstrecken gegen Frankreich, Belgien und die Niederlande umfassende Westgrenze mit 1143 Mill. Mark, während die Einfuhr im Postverkehr und über nicht ermittelte Grenzstrecken einen Werth von 97 Mill. Mark repräsentirt. Die einzelnen in Betracht kommenden Grenz⸗ strecken des deutschen Zollgebies waren an dem Ge⸗ der 1876 in den freien Verkehr eingeführ⸗ ten Waaren folgendermaßen betheiligt: die Nord⸗ und Ostsee mit 314,6 Mill. Mark oder 8,3 % (gegen 1875 + 62,1 Mill. Mark oder 24,6 %), Bremen mit 245,8 Mill. Mark oder 8,5 % (gegen 1875 + 23,7 Mill. Mark oder 10,7 %), Hamburg mit 577,0 Mill. Mark oder 15,2 % Cgegen 1875 2,5 Mill. Mark oder 0,4 %), die übrigen Zollausschlüsse mit 109,9 Mill. Mark oder 2,9 % (gegen 1875 + 31,2 Mill. Mark oder 39,7 %), Dänemark mit 19,7. Mill. Mark oder 0,5 % (gegen 1875 +. 0,4 Mill. Mark oder 1,3 %), Rußland mit 383,1 Mill. Mark oder 10,1 % (gegen 1875 + 2,3 Mill. Mark oder 0,6 %), Oesterreich mit 731,6 Mill. Mark oder 19,2 % (gegen 1875 + 89,9 Mill. Mark oder 14,0 %), die Schweiz mit 181,8 Mill. oder 4,8 % sgegen 1875 + 21,9 Hiäu. oder 13,7 %), Frankreich mit 241,0 Mill. oder 6,4 % (gegen 1875 + 15,1 Mill. oder 6,7 %), Belgien mit 325,8 Mill. oder 8,5 % (wie im Vorjahre), die Niederlande mit 576,1 Mill. oder 15,1 % (gegen 1875 + 33,1 Mill. oder 6,1 %), endlich Post⸗ verkehr und nicht ermittelte Grenzstrecken mit 97,2 Mill. oder 2,5 % (gegen 1875 4,2 Mill. oder 4,1 %).

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mrriTre.

A.

n Ff n serate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Exbedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Stauts-Anzeigers: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

Oeffentlicher

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 5. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 6. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 7. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 8. u. s. w. von öffentlichen Papieren. 9.

nzeiger. V 4 Inserate nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗

Industrielle Etablissements, Fabriken und Grossbandel. Verschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen. Theater-Anzeigen. Familien-Nachrichten.

In der Börsen beilage.

Bureau der dentschen Zeemn zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

6NGS-KOMMISSION. ².*%

St. PETEHRSBURG.

Die Reichsschulden-Tilgungs-Kommission bringt hiermit zur allgemeinen Kenntniss, dass am 17. Februar 1878 die Ziehung von 5 % konsolidirten rassischen Pisenbahn-Obligationen 2. Emission, übereinstimmend mit der Amortisations-Tabelle, welche auf der Rückseite einer jeden Obligation abge-

druckt ist, stattgefunden hat. Es wurden folgende Nummern gezogen:

à 1000 L. sterl. No. 00,380. 01,410. 01,531. 02,284.

à 500 L. sterl. 86 No. No. 03,554. 03,929. 04,348. 05,966. 06,209. 06,299.

à 100 L.

No.

No. 19,863. 19,864. 19,865. 19,866. 19,867. 19,868. 19,869. 19,870. 19,871. 19,872. 19,873.

X à 50 L. No. 61,259. 61,260. 61,261. 61,262. 61,263. 61,264. 61,265. 61,266. 61,267. 8 Obligationen à

No. 19,841. No. 19,852. 19 853. 19,854. 19,855. 19,856. 19,857. 19,858. 19,859. 19,860. 19.861. 19,862.

61,250. 61,251. 61,252. 61,253. 61,254. 61,255. 61,256. 61,257. 61,258. Zusammen

Im Ganzen 124 Obligationen im Betrage von

Uebereinstimmend mit dem am 17. Februar der Ziehung stattfinden: in London durch Herren N.

Francs, in Frankfurt a./M. durch Herren M. A. v. in Amsterdam in holländischen Gulden und in Berlin

bestimmten Banquiers; in den letzten fünf Orten zum Tagescours auf London.

Obligationen angeführt, die Zahlung des Kapitals einer jeden Obligation sechs Monate nach „M. Rothschild sSöhne in L. sterl.; in St. Petersburg durch die Reichsbank in Rubeln; in Paris durch Gebrüder v. Kothschild in

2323]

sterl.

54,284. sterl. No. 61,268.

[2240]

ĩ15,750 L. sterI. 1871 Allerhöchst erlassenen Ukase wird, wie im 1.“ Bestimmun

ERothschild und Söhne in Reichsmark;

in Reichsmark durch die von den Kontrahenten an unserer Kasse

Bielefeld, den 12

Lebens⸗Versicherungs⸗Actien⸗Gesellschaft

„Nordstern“

zu Verlin. 8

Gemäß §§. 26 bis 31. des Statuts laden wir die Herren Actionäre unserer Gesellschaft

Elften ordentlichen Generalbersammlung, welche Mittwoch, den 10. April er, Vormittags 10 ½ Uhr,

rrenstr. 36, ganz ergebenst ein.

im Bureau der Gesellschaft, Moh⸗

Tagesordnung: 8

Bericht der Direction, des Verwaltungsraths und der Revisi ns⸗K if ü Vervbttuenssahr 1872. h Kevisions⸗Kommission über das Beschlußfassung über die Gewinnvertheilung und Ertheilung der Decharge an die Direc⸗ tion und den Verwaltungsrath.

Wahl der Revisions⸗Kommission für das Jahr 1878. Wahl von 3 Mitgliedern des Verwaltungsraths für

die Jahre 1879 bis 1881 und

Bestätigung event. Neuwahl eines Mitgliedes gemäß §. 16 der Statuten.

8e

*

stag,

b. Ja

a. Fölcelebae pro 1877. resbilanz und Ertheilung der Decharge an den Aufsichtsrath.

Die Eintrittskarten zur Generalversammlung können während der Geschäftsstunden von Mor⸗ gens 9 bis Nachmittags 4 Uhr in unserem Bureau, Mohrenstr. 36, in Empfang genommen Berlin, den 11. März 1878.

Der Verwaltungsrath F. Mendelssohn. b

Auf Grund und in Gemäßheit der Bestimmungen des §. wir unsere Aktionäre hiermit zu der diesjährigen ordentlichen

General⸗Versammlung

den 2. April d. J., 11 ½ Uhr

in das Lokal der hiesigen Ressource

5 Tagesordnung:

c. Wahl von Mitgliedern des Aufsichtsrathes.

zur Verfügung.

Die Coupons, deren Zahlungstermin erst nach der zur Kapitalzahlung der Obligationen fest-

gesetzten Zeit fällig wird, müssen mit den Obligationen zusammen vorgestellt werden. widrigenfalls wird der Betrag der fehlenden Coupons von der auszuzahlenden Summa der gezogenen Obligationen in Abzug gebracht.

. März 1878.

I 8 an EII 1 auf die betreffenden

en des §. er Statuten, insonderheit auf die zwei Tage vor der Versammlung,

zum 30. März a. c. zu bewirkende Einholung der Eintrittskarten. sammlung, asss hs Der Geschäftsbericht steht schon vom 15. März c. ab jedem der sich legitimirenden Aktionäre

1“

Westfälische Bank. Müller. Klönne. v“