Theater.
Königliche Schauspieie. Opernhaus. 89. Vorstellung. der Sängerkrieg auf der Wartburg.
Anfang 7 Uhr. 8 Schauspielhaus. 98. Vorstellung. Der Frauen⸗ Advokat. Schauspiel in 3 Akten von H. Bürger. Vorher: Reflex . Lustspiel in 1 Akt von G. von Moser. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Opernhaus. 90. Vorstellung. Lucia von Lammermoor. Tragische Oper in 3 Akten von S. Camerano. Musik von Donizetti. Tanz von Paul Taglioni. (Fr. Gerster⸗Gardini, Hr. Wachtel) Anfang 7 Uhr. Extra⸗Preise. Schauspielhaus. 99. Vorstellung. (Erste Vor⸗ stellung im IV. Abonnement.) König Richard der Zweite. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shake⸗ speare, übersetzt von Schlegel, für die deutsche Bühne bearbeitet von W. Oechelhäuser. Anfang halb 7 Uhr. Saaltheater. Dienstag: 71. Vorstellung der französischen Schauspiel⸗Gesellschaft unter Direktion von Emil Neumann Troisième représentation de: L’Attaché d'Ambassade. Mittwoch: 72. Vorstellung der französischen Schauspiel⸗Gesellschaft unter Direktion von Emil Neumann. 1) Sixième représentation de: Les praojets de ma tante. Comòê lie en 1 acte par M. Hemy Nicelle. 2) Cinqvième représentation de: Les femmes terribles. Comédie en 3 actes war M. Ph. Dumanoir.
Hasemanns Töchter. Mittwoch: Benefiz für Hrn. Ober⸗Regisseur Wil⸗ helm Keller unter einmalger gefälliger Mitwirkung des Hrn. Friedrich Haase: Im Vorzimmer Sr. Excellenz. Der dreißigste November. Ein höf⸗ licher Mann. Eine Partie Piquet.
Victoria-Theater. Dienstag: (Letzte Woche): Rübezahl. 1 “ Vorbereitung, neu einstudirt: Die Reise um die Welt in 80 Tagen.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.
Dienstag: Zum 50. M.: Prinz Methusalem. Mittwoch: Auf Verlangen: Die schöne Helena.
FKesidenz-Theater. Dienstag: 8. Gastspiel des K. K. Hofschauspielers und Regisseurs Hrn. Adolf Sonnenthal aus Wien. Zum 8. Male: Fromont Junior. £& Risler senior. Drama in 5 Auf⸗ en und einem Vorspiel von Alfons Daudet und „Belot. (Risler senior: Hr. Adolf Sonnenthal,
ls Gast.) Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Krolls Theater. Dienstag: 15. italienische Opern⸗Vorstellung. La Travieta. (Violetta: Sigra. Emma Saurel. Alfredo: Sgr. Melchiore Vidal. Germont: Sgr. Giorgio Sweet.) Anfang
1 . Mittwoch: 16. italienische Opern⸗Vorstellung. a Sonnambula. (Sigra. Alma Fohström.)
Woltersdorff-Theater. Zweite Berliner Oper. Dienstag: Vorletztes Gastspiel der Königl. Bayerischen Hof⸗ und Kammersängerin Frl. J. Schefzky. Romeo und Julie. Gr. Oper in 4 Akten von Bellini. (Rom-o: Frl. Schefzky a. G.)
Mittwoch: Prinz Heinrich und Ilse. Rom.
Oper in 4 Akten von Schläger.
National-Theater. Dienstag: Wohlthätig⸗ keits⸗Vorstellung. Steffen Langer aus Glogau, oder: Der holländische Kamin, mit einem Vor⸗ spiel: Kaiser und Seiler.
Mittwoch: Zum Besten des Krankenpfl.⸗Vereins der Rosenth. Vorstadt: Der verwunschene Prinz. * Wartesalon 1. Klasse. R
chwiegermütter.
Stadt-Theater. Dienstag: Gastspiel des Direktor Hrn. Th. Lebrun und der rn. Engels und Meißner vom Wallner⸗ ngn 1. Der Kopist. Schauspiel in 1 Akt von Hiltl. II. Der Geizige. Lustspiel in 5 Akten von Molidre. Zum Schluß: Auf Verlangen: Nimrod. Posse mit Ge⸗ sang in 1 Akt von Salingré. .
Belle-Alliance-Theater. Dienstag ermäßigte Preise. Gastspiel des Frl. Lina Mayr und Frl. Martha Kopka. Zum 24. Male: Pariser Leben.
fang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Der Meineidbauer.
Donnerstag: Gastspiel des Frl. Lina Mayr: Auf
erl.; Ein unverdorbener Jüngling.
Freitag: Zum Benefiz für Hrn. Georg Heltzig: Zum 1. Male: Weibererziehung. 8 8
8 Concert-Hauns. Concert des Kgl. z lag⸗ Haf⸗Musikdirektors Herrn B ils 6.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Marie Ronge mit Hrn. Premier⸗ Lieutenant Ernst Krause ües mnsthe in Feecz. — Frl. Martha Lauterbach mit Hrn. Königl. Oberförster M. Evers (Tarrdorf— Laukischken in Ostpreußen).
Verehelicht: Hr. Stabsarzt Dr. C. Marr mit Frl. Marie Kirstein (Freiburg).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. komm. Wasserbau⸗ meister Fr. Bauer (Magdeburg). — Hrn. Super⸗ indenten a. D. Prediger Lic. O. Strauß (Berlin).
Eine Tochter: Hrn Rittmeister a. D. Emil Baron Durant de Sénégas (Langen⸗ dorf O./S.).
Gestorben:
- Verw. Frau Bürgermeister Leopol⸗ dine Stolz, geb. Rudel (Fischhausen). — Uör. Kreisrichter Carl Garleb (Bernau). Frau Superintendent Luise Moehr, geb. Schweitzer (Dramburg). — Hr. Ingenieur Carl Kö ser (Baden⸗Baden). Verw. Fraͤu Bertha v.
—
Tannhäuser und Große romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner.
bung verdungen werden.
einzelne der drei Loose
festgesetzten Eröffnungstermin verschlossen und por⸗ tofrei im Abtheilungsbureau zu Wehlheiden 87-.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Kanf⸗ mannslehrling Alfred Hirschlaff wegen Dieb⸗ stahl in den Akten H. 221 de 1878 unter dem 12. März d. J. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 4. April 1878. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Unter⸗ suchungssachen. Kommission II. für Vorunter⸗ suchungen.
Steckbriefs⸗Erledigung. Die unterm 5. März 1878 hinter den Ziegelmeister August Schling⸗ heider aus Oerlinghausen in Lippe⸗Detmold er⸗ lassene offene Strafvollstreckungs⸗Requisition ist er⸗ ledigt. Potsdam, den 5. April 1878. Königliches Kreisgericht, Abtheilung I. Sello.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter der unver⸗ ehelichten Anna Kruppe aus Striegau unterm 23. Februar cr. erlassene Steckbrief ist erledigt. Schweidnitz, den 4. April 1878. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. 81
Der von uns am 12. Februar 1878 hinter den Arbeiter Ernst Kastius von hier erlassene Steck⸗ brief ist erledigt. Halberstadt, den 3. April 1878. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Zeabhastarionen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
[3167] Almortisation. “ „Das Kaiserliche Landgerich zu Metz, ammer für Handelssachen, hat durch Rathskammerbeschluß vom 4. d. M. bezüglich eines dem Weingroßhänd⸗ ler Koch & Cie. zu Metz am 29. August 1877 von dem Kaiserlichen Hauptzollamte daselbst aus⸗ gestellten und im Dokumenten⸗Journale desselben unter Nr. 9 Seite 46 eingetragenen Depositen⸗ scheines über die Leistung einer Kaution von 600 ℳ durch Hinterlegung folgender Königlich Preußischer Staatsschuldscheine: 1) Litt. G. Nr. 21697 über 50 Thlr., 2) Litt. G. Nr. 47702 über 50 Thlr., 3) Litt. G. Nr. 48659 über 50 Thlr., 4) Litt. H. Nr. 9137 über 25 Thlr. und 5) Litt. H. Nr. 23284 über 25 Thlr. — das Amortisations⸗ verfahren für eingeleitet erklärt und den unbekann⸗ ten Inhaber aufgefordert, diesen Depositenschein binnen sechs Monaten, von heute an gerechnet, dem Gerichte vorzulegen, widrigenfalls derselbe nach Ab⸗ lauf obiger Frist für kraftlos erklärt werden würde. Metz, den 5. April 1878. 1 8
Der Landgerichts⸗Sekretär. 8 “ Clundt. 18
Proclam. Auf den Antrag des Hofbesitzers Peter Petersen in Osterhusum als Verkäufer und im Eichetersen niß mit den Geschwistern Thomas und Maria Thomsen auf Osterhusumerfeld als Käufern, wer⸗ den alle Dritte, welche an den zwischen den ge⸗ nannten Personen über das auf Osterhusumerfeld belegene Wohnhaus Nr. 43 nebst 4 Koppeln Landes unterm 17. Juli 1870 errichteten und im Schuld⸗ und Pfandprotokoll protokollirten Kaufkontrakt, dessen Original verloren gegangen ist, Ansprüche irgend welcher Art erheben zu können vermeinen, hierdurch befehligt, dieselben binnen 12 Wochen, von der letzten Bekanntmachung dieses Proclams an ge⸗ rechnet, bei dem unterzeichneten Gericht rechtsbehörig anzumelden, widrigenfalls das Original des vorge⸗ dachten Kaufkontrakts mortifizirt und durch eine originalisirte Abschrift ersetzt werden wird. Schleswig, den 3. April 1878. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Oeffentliche Ladung
[3184]
1.“ der I. Abtheilung
des Königlichen Kreisgericht 8 zu Stralsund Das Schiff 7, 9 86 1878.
a biff „Marie Becker“, welches im Jahre 1867 zu Stralsund erbaut worden, ist in Schiffsregister unter Nr. 567 als Eigenthum einer Rhederei eingetragen und der Schiffskapitän Georg Robert Pank zu Stralsund ist Eigenthümer dessel⸗
ben zu 361 Part. Zum Zwecke der ersten Eintra⸗
720
gung von Verpfändungen werden auf Antrag des ꝛc. Pank die zur Eintragung berechtigten Realgläu⸗ biger, soweit ihnen diese Ladung nicht direkt von uns sügebenßt 85 sienmit geladen, ihre Forderun⸗ gen und Ansprüche spätestens in dem vor den Herrn Kreisgerichts⸗Rath Pütter auf 8 den 4. September 1878,
8 Vormittags 9 Uhr,
an hiesiger Gerichtsstelle im Zimmer Nr. 44 anbe⸗ raumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Vorzugsrechten ausgeschlossen werden sollen. Das Präklusiv⸗Erkenntniß soll in der öffentlichen
Sitzung am
12. September 1878, Mittags 12 Uhr, werden.
B1u“
bekannt gemacht
Verkäufe, Verpachtungen Submissionen ꝛc. 3 8 Buchen⸗Scheitholz⸗Verkauf. fl
s 3⸗V. Die im verflosse⸗ nen Winter in den Königl. Forstrevieren Mühlen⸗ beck und Klütz in Pommern eingeschlagenen gesun⸗ den Buchen⸗Scheithölzer, und zwar: im Forstrevier Mühlenbeck ca. 10 000 Rmtr., im Forstrevier Klütz ca. 2900 Rmtr, sollen am Montag, den 6. Mai er., Vormittags 11 ½ Uhr, im Rose schen Gasthofe zu Alt⸗Damm öffentlich meistbietend verkauft wer⸗ den. Im Termin ist ¼ des Kaufgeldes als Angeld zu zahlen. Mühlenbeck und Klütz, den 4. April 1878. Der Oberförster Gené. Der Ober⸗ förster Hoffmann. 8
[3161]% Cassel⸗Waldkappeler Bahn.
Die Anfertigung und Lieferung von rund 800 Ifden. Meter 0,3 und 0,5 m. weiter glasirter Thon⸗ röhren mit Muffen zur Herstellung von Seiten⸗ durchlässen soll im Wege der öffentlichen Ausschrei⸗ Angebote auf die ganze Lieferung oder auf derselben sind bis zu dem
auf Mittwoch, den 24. April, V ittags 1 nhn” ormittag
Veltheim, geb. von Bülow (Sickte).
Cassel, Wilhelmshöher
Formulare für die Angebote mit Bedarfsnachwei⸗ sung und Bedingungen liegen ebendaselbst zur An⸗ sicht aus und können auch gegen Erstattung der Herstellungskosten von dort bezogen werden.
Frankfurt a. M., den 4. April 1878. Der Abtheilungs⸗Baumeister.
Cordes.
131411
Eisenbahn Verlin⸗Nordhausen. Bauabtheilung Aschersleben.
Die Ausführung der Maurerarbeiten zu einem polygonalen Lokomotivschuppen von 20 Ständen nebst Wasserstation auf Bahnhof Güsten soll im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. „Zeichnungen, Bedingungen und Kostenanschläge sind im Abtheilungs⸗Bureau zu Aschersleben, „Ueber dem Wasser Nr. 29“, während der Dienststunden einzusehen, können von dort auf portofreies Ersu⸗ chen auch ausschließlich der Zeichnungen gegen Er⸗ stattung der Schreibgebühren von 3 ℳ bezogen werden.
Geeignete Unternehmer wollen ihre Gebote bis zu dem auf
Dienstag, den 16 FNann er., Vormittags
r,
im Abtheilungs⸗Bureau angesetzten Termin versie⸗ gelt, portofrei und mit entsprechender Aufschrift ver⸗ sehen an meine Adresse einreichen und werden die eingegangenen Gebote zur Terminsstunde in Gegen⸗ wart der erschienenen Submittenten eröffnet werden.
„Nach dem Termin eingehende Gebote können nicht berücksichtigt werden.
Aschersleben, den 4. April 1878.
Der “ ode.
[3114 Bekanntmachung. Beim Schleswig⸗Holsteinschen Train⸗Bataillon Nr. 9 sollen 107 Tornister mit Trageriemen von schwarz 24 lohgarem Leder, 107 Mantelriemen von demselben Leder und . 70 Leibriemen mit Schloß von demselben Leder, im Wege der Submission vergeben werden und sind die Bedingungen im Bureau des Bataillons täglich von 8—11 Uhr einzusehen event. von dort gegen Erstattung der Kopialien zu beziehen. Offerten sind versiegelt unter Aufschrift: „Offerte auf Lieferung von Ausrüstungs⸗ stücken“ bis zum 24. April cr., Vormittags 10 Uhr, portofrei an die unterzeichnete Kommission einzusenden. Rendsburg, den 4. April 1878.
Die Bekleidungs⸗Kommission Schleswig⸗Holsteinschen Train⸗Bataillons Nr. 9.
18172] Oberschlesische Eisenbahn.
Die Ausführung der auf circa 106 000 chm ver⸗ anschlagten Erdarbeiten, sowie der Böschungs⸗ arbeiten für die Bahn von Morgenroth nach Antonienhütte, soll in öffentlicher Submission ver⸗ geben werden und ist hierzu ein Termin auf Miittwoch, den 24. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, in meinem Bureau anberaumt worden. Bedingungen werden gegen franco Zusendung von 70. ₰ verabfolgt. Situations⸗ und Nivellements⸗ pläne können hier eingesehen werden. Offerten, ver⸗ siegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen, werden bis zur Stunde des Termines entgegen ge⸗ nommen. Kattowitz, den 2. April 1878. Der Königliche “ eune.
[3175]
Die Lieferung von 13 000 Stück Mittelschwellen, deren Anlieferung bis zum 20. Mai d. Js. zu er⸗ folgen hat, soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. Die Lieferungsbedingungen liegen in unserem Centralbureau hier zur Einsicht aus, werden auch auf frankirte, an unseren Bureauvor⸗ steher von Griesbach hier zu richtende Schreiben gegen Einsendung von 25 ₰ übersandt.
Die Offerten sind verschlossen und mit der Auf⸗ schrift: „Submission auf Lieferung von Schwellen“ zu dem am 20. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, in unserem Centralbureau anstehenden Ter⸗ mine portofrei an uns einzusenden.
Münster. Königliche Direktion
E“ 1““
Die Lieferung von 10 900 Kubikmeter R einkies soll im Wege der Submission verdungen werden Die Lieferungsbedingungen liegen in unserem Cen⸗ tralbureau hier zur Einsicht aus und werden auch auf portofreie Requisition von unserem Burean⸗ vorsteher von Griesbach hier gegen 50 ₰ Kopia⸗ lien übersandt.
Offerten zu dieser Lieferung sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Lieferung von Rheinkiez⸗ bis zu dem am 16. April cr., Vormittags 10 Uhr, in unserem Centralbureau hier anstehen⸗ den Termine portofrei an uns einzusenden.
Münster. Eisen bvahn⸗Direktion.
[3174] Westfälische Eisenbahn.
Für die Strecke Herne⸗Horst der Neubaulinie Dortmund⸗Sterkrade sind rot. 59 800 kg Schmiede⸗ eisen und 3300 kg Gußeisen zu 11 Stück eingeleist⸗ gen eisernen Brücken⸗Ueberbauten erforderlich. Die Anfertigung und Aufstellung dieser Ueberbauten nebst Materiallieferung soll öffentlich zum Verding ge⸗ stellt werden.
Hierzu ist Termin in unserem Centralbureau au
Sonnabend, den Abril cr., Vormittags
r, anberaumt. Die Bedingungen, Zeichnungen nebst Gewichtsberechnungen liegen in unserem bautechni⸗ schen Bureau hierselbst und in den Abtheilungs⸗ bureaus zu Dortmund und Oberhausen zur Einsicht aus; erstere können auch gegen Erstattung von 1 ℳ von unserem Rechnungs⸗Rath von Griesbach be⸗
zogen werden.
Münster, den 4. April 1878. .
Königliche Direklion. [31811 Submisstons⸗Anzeige. Die Lieserung von ca. 140 kbm Eichenholz zur si hh der Kimmschlitten für die 4 Trockendockz oll am 20. April d. J., Mittags 12 Uhr, im der öffentlichen Submission sicher gestellt werden. Reflektanten wollen ihre desfallsige und mit der Aufschrift: „Submission auf Lieferung von Eichenholz zu Kimmschlitten“ versehene Offerte bis zu obigem Termine verschlossen nnd portofrei der unterzeichneten Kommission ein⸗ enden. Die diesbezüglichen Bedingungen nebst zuge höriger Skizze liegen in unserer Registratur zur Einsicht aus, werden jedoch auf Verlangen und gegen Ein⸗ sendung der Kopialien von 1,50 ℳ auch per Post übermittelt. Kiel, den 6. April 1878. Kaiserliche Hafenbau⸗Kommission.
181700 Weinversteigerung.
Von den Weinvorräthen in den Königlichen Domanial⸗Kelleceien werden der Versteigerung aus⸗
gesetzt: I. zu Eberbach: 8 Mittwoch, den 22. Mai 1878, Vormittags 11 Uhr, 2 ganze 5 halbe Stück Neroberger 1874er, 3 Marcobrunner „ Steinberger 8 Rüdesheimer „ Hochheimer 1875 er “ . Marcobrunner „ 416 . „ Ssteinberger 8 II. zu Rüdesheim: Donnerstag, den 23. Mai 1878, Mittags 12 ½ Uhr, a. Weiße Weine aus den Gemarkungen von Rüdesheim, Eibingen und Aßmannshausen: 3 ganze 8 halbe Stück 1875er,
b. Rothe Aßma
4 1 halbes 6 halbe
häuser Weine: — halbe 33 Viertelstück 1875er, j 1öe 7 8 1876er. Die Probenahme an den Fässern findet sowohl zu Eberbach, als zu Rüdesheim, Mittwoch, den 15. und Montag, den 20. Mai, von Vormittags 9 bis Nachmittags 5 Uhr statt. 3 Wiesbaden, den 27. März 1878 6 Königliche Regierung. Abtheilung für direkte Steuern, und Forsten.
Domainen
der Westfälischen Eisenbahn.
v. Dresler.
[3190]
Actien⸗Gesellscha
Unter Hinweisung auf die §§. 15 und Actionaire unserer Gesellschaft zur 88
Gegenstände der 1) Geschäftsbericht. 2) Jahres⸗Bilanz und
Bielefeld, den 4. April 1878.
11“
. Ertheilung der Decharge an den 5) Umwahl von 3 Mitgliedern des Aufsichtsraths.
Friedrich Wilhelms-Bleiche.
ft zu Bielefeld.
16 unseres Statuts beehren wir uns, die Herren
Drdentlichen General⸗Ver sammlung auf Montag, den 15. April, Abends 5 Uhr,
Lokal der hiesigen Handelskammer hierdurch einzuladen.
Tagesordnung: Aufsichtsrath
Der Aufsichtsrath. O. Brune. “ C —]
[3191] Im Verlage von Friedr. Andr. Perthes in Gotha erschien soeben: ℳ ₰ Handtmann, Der Slavismus. Sociale
und ethische Bilder in polit. Rahmen. 2 40 Martin, Ftbes des Prinzen Albert,
Prinzgemahls der Königin von England.
I. u. II. Bd. 22 Monrad, Aus der Welt des Gebetes.
3. Aufl. Schäffle, Die Quinteslenz des Socia⸗ lismus. 5. Aufl. (6. Abdruck). Nielsen, Die röm. Kirche im 19. Jahrh. I. Das Papstthum.
(à Cto. L. 2986.)
—
1 20
Allee Nr. 15, abzugeben.
Hillebrand, Geschichte von Frankrei seit Sonis Philipp. I. Bd. 8 8 1
Die Beilage zu Nr. 76 des Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeigers vom 29. März cr.
1e“ Aktenstücke, etreffend
zwei bewaffnete Angriffe auf Kaiser⸗ liche Konsularbeamte in L eon, Nica⸗
ragua, im Oktober und November 1876, kann zum Preise von 50 Pf. von der Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗ dn 8 Berlin SW., Wilhelmstraße 32, bezogen verden.
8
11
Das Abonnement beträgt 4 ℳ 50 ₰ für das Nierteljahr.
usertionapreis sär den Ranm kiner rnckzeil· 80 4 1
8 e
Berlin außer den Post-Anstalten auch die Expe⸗
dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 82.
9 8
wmnnr Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
der Ober⸗Hofmeisterin Ihrer Königlichen Hoheit der Prin⸗ zessin Friedrich Carl von Preußen, Gräfin von Alvens⸗ leben⸗Weteritz, gebornen Gräfin von der Osten⸗Sacken, die erste Klasse der zweiten Abtheilung des Luisen⸗Ordens mit
der silbernen Krone zu verleihen.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungs⸗Referendarius a. D. Friedrich Ulrich einrich August von Harlem zum Landrath des Kreises Heüm zu ernennen; und 1 1 dem Orgelbauer Gustav Wilhelm zu Cassel das Prädikat eines Königlichen Hof⸗Orgelbauers zu verleihen; sowie in Folge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Oberhausen getroffenen Wahl, den Stadtverordneten und Fabrikbesitzer Wilhelm Grillo junior daselbst als unbesol⸗ deten Beigeordneten der Stadt Oberhausen; und desgleichen in Folge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Witten getroffenen Wahl, den Grubendirektor Rudolf Brickenstein daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Witten auf die gesetzliche Amtsdauer von sechs Johren
zu bestätigen. 8 Finanz⸗Ministerium.
Der Oberförster⸗Kandidat Schwieger ist zum Oberförster ernannt und ihm die durch Pensionirung des Oberförsters Krause erledigte Oberförster⸗Stelle zu Birnbaum im Regie⸗
sungsbezirk Posen vexliehen worden. .
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. 8 Universität zu Berlin. 8 Nachdem der gesetzliche Schluß der Vorlesungen mit den 6. April cr. eingetreten ist, wird hierdurch bekannt gemacht, daß das Sommer⸗Semester 1878 mit dem 29. April d. J. beginnt. 8
Berlin, den 6. April 1878. 8 8 Der Rektor der Königlichen Universität.
8 Helmholtz.
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Der Regierungs⸗Assessor Theodor von Ditfurth, bisher Hülscgrbeiter bei der Königlichen Direktion der Ober⸗ schlesischen Eisenbahn, ist zum Mitgliede dieser Behörde er⸗ nannt worden.
Nichtamtliches.
Deuntsches Reich. Preußen. Berlin, 9. April. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen heute den Polizei⸗Präsidenten von Madai und nahmen die Vorträge des Chefs der Admiralität, Generals von Stosch und des Generals von Albedyll ent⸗ egen. 8— — Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz ertheilte gestern Mittag um 12 Uhr dem Senats⸗ Präsidenten des Ober⸗Verwaltungsgerichts, Jebens und um 4 ½ Uhr Nachmittags dem Geheimen Hofrath Freytag Audienz. Abends wohnte Se. Kaiserliche Hoheit der Vorstellung im
Königlichen Schauspielhause bei.
8 3
Der Bundesrath, die vereinigten Ausschüsse des⸗ selben für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, der Ausschuß für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
Im weiteren Verlaufe der gestrigen 6(831.) Sitzung des Reichstages wurde die erste Berathung eines Nachtrags⸗Etats pro 1878/79 fortgesetzt. Der Präsident des Reichskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Hofmann, motivirte die Vorlage mit folgender Rede:
Meine Herren! Ich werde nicht den Versuch machen, den Herrn Vorredner zu überzeugen, daß die tief schwarzen Farben, die er soeben bei dem Gemälde aufgetragen hat, das er von unseren Zuständen entwarf, übertrieben sind. Ich weiß, daß es mir nicht gelingen würde, das Maß von Nichtbefriedigung, welches auf seiner Seite herrscht, auch nur im geringsten zu vermindern. Ich hätte nur ge⸗ wünscht, daß er etwas näher auf die „Reform an Haupt und Gliedern“ eingegangen wäre, und etwas dentlicher gesagt hätte, was er darunter versteht. Nur kritisiren und die Zustände als durchaus verderbt, als solche hinzustellen, in denen nur die Gottlosi keit und die Sozialdemokratie zunehmen, meine Herren, das ist sehr leicht. Viel schwerer ist es, ein Programm außzustellen, welches den ja ohne Zweifel vorhandenen Schäden unseres Fe politischen, gesellschaftlichen und wirthschaftlichen Lebens abhilft Der Mühe, ein solches positives Programm aufzustellen, hat sich der Herr Vorredner vollständig überhoben. Er hätte aber d
seine Kritik mit etwas weniger Schärfe aussprechen sollen, denn wenn er nicht im Stande ist, positive Mittel der Abhülfe zu be⸗ zeichnen, so war er, wie ich glaube, nicht berechtigt, unsere Zustände so zu schildern, wie er es gethan hat. Ich werde auch nicht, meine Herren, auf die Fragen wieder eingehen, die der Herr Vorredner im Beginn seines Vortrages berührt üht⸗ nämlich auf die großen Organisationsfragen, die bei Gelegenheit der Berathung über das Stellvertretungsgesetz in diesem hohen Hause so ausführlich erörtert worden sind, daß ich in der That glauben würde, unrecht zu handeln, wenn ich auf diese Seite der Sache näher eingehen wollte. Ich muß iugeben. daß hier ein Zusammenhang besteht, und der Herr Vorredner berechtigt war, auch jenes Fragen wieder zu besprechen; aber ich hoffe, das hohe Haus wird mir zustimmen, daß es bei Ge⸗ legenheit dieser Vorlage nicht angezeigt ist, die Erörterung dieser Fragen wieder aufzunehmen. Ich lasse daher vollständig unerwidert, was der Herr Vorredner über das Perhältniß des künftigen Reichs⸗ Finanzamtes oder Reichs⸗Schatzamtes zum preußischen Finanz⸗Mi⸗ nister gesagt hat. Der Herr Reichskanzler hat sich darüber aus⸗ gesprochen, und es ist nicht daran zu zweifeln, daß bei der Ausfüh⸗ rung der jetzt geplanten Organisation die Ideen, die damals der
err Reichskanzler vor dem Reichstage entwickelt hat, ihre Verwirk⸗ ichung finden werden. 8 3
Reine Herren! Ich beschränke mich darauf, die Vorlage lediglich vom geschäftlichen Standpunkte aus in dem hohen Hause zu ver⸗ treten. Wenn Sie den jetzigen Geschäftsbereich des Reichskanzler⸗ Amts, wie er geblieben ist, nachdem das Reichs⸗Justizamt und die Abtheilung für Elsaß⸗Lothringen abgetrennt wurden, wenn Sie diesen Geschäftsbereich ins Auge fassen, so werden Sie finden, daß zwei ihrer Natur nach getrennte Gruppen von Geschäften darin zusammen⸗ gefaßt sind, nämlich: einmal die Finanzverwaltung des Reichs und dann das, was man kurz mit der innern Verwaltung be⸗ zeichnen kann. Schon das Zusammenfassen dieser ganz verschiedenartigen Geschäfte in einem Ressort ist vom ge⸗ schäftlichen Standpunkte aus kein zamsiger Zustand. Es kommt aber dazu, daß der W. der Geschäfte, wie er jetzt im Reichskanzleramte besteht, auch von einer solchen Bedeutung ist, daß es für den Mann, der an der Spitze dieses Amtes steht, un⸗ moͤglich ist, selbst wenn er eine ganz außerordentliche Arbeitskraft besäße, sich allen Zweigen des Amts in der Weise zu widmen, wie es der Vorstand einer obersten Reichsbehörde thun soll, ich mein: mit tiefem Eindringen in die einzelnen Sachen und zugleich mit dem vollständigen Ueberblick über die Gesammtheit der Geschäfte.
Ich bitte Sie, meine Herren, zu bedenken, was jetzt alles, außer dem eigentlichen Finanzwesen, zum Reichskanzleramte gehört, — ich erlaube mir, die einzelnen Gegenstände nur kurz zu erwähnen, — also abgesehen von der Finanzverwaltung, gehören jetzt zum Ge⸗ schäftsbereiche des Reichskanzler⸗Amts alle Geschäfte, die sich auf den Bundesrath, auf den Reichstag und die Reichstagswahlen be⸗ ziehen, ferner die Verhältnisse der Reichsbeamten im All⸗ gemeinen mit der Oberaufsicht der Disziplinarbehörden; es gehören dahin alle Angelegenheiten, welche sich auf das gemeinsame Indigenat, auf die Freizügigkeit, auf den Unterxstht asertasa und Aehnliches beziehen, das Auswanderungswesen, Handel und Verkehr, der Ge⸗ werbebetrieb einschließlich des Versicherungswesens, aß⸗, Münz⸗ und Gewichtswesen, der Schutz des geistigen Eigenthums und was damit zusammenhängt, also das Patentwesen, Muster⸗ und Markenschutz, die ganze Statistik des Reiches; ferner alle Militär⸗, und Marine⸗Angelegenheiten, welche die Mitwirkung der Civilverwaltung erfordern, und das sind sehr bedeutende Gegenstände, es handelt sich dabei um das Ersatzwesen, um das Servis⸗ und Einquartierungswesen, um die Naturalleistungen im Krieg und Frieden, um die Mobilisirungsangelegenheiten, um die Berechtigung der Schulen zur Ausstellung von Zeugnissen für den einjährig⸗freiwilligen Dienst. Es kommen dazu die See⸗ und Flußschiffahrtssachen, die Maßregeln der Medizinal⸗ und Veterinär⸗ polizei, Presse und Vereinswesen, soweit letztere nicht rein juristischer Natur sind. Meine Herren! Glauben Sie nicht, daß etwa deshalb, weil die Reichsgesetzgebung viele dieser Materien be⸗ reits geregelt hat, die Geschäfte deshalb geringer seien; einmal liegen auf den von mir beschriebenen Gebieten bedeutende jgesetgeberssche Aufgaben, die noch zu lösen sind, aber auch da, wo wir Reichsgesetze haben, führt die Anwendung, die Auslegung und Handhabung dieser Reichsgesetze eine Menge Geschäfte herbei, von deren Zahl und Um⸗ fang nur derjenige einen Begriff hat, der darin steht, und ich kann und darf aus meiner persönlichen Erfahrung bezeugen, daß es eben auch bei aller Anstrengung unmöglich ist, den sämmtlichen Zweigen eines sol⸗ chen Amtes in gleicher Weise gerecht zu werden, sie alle in der Weise zu durchdringen, wie es eben von einem Chef der obersten Reichs⸗ behörde verlangt werden kann und muß.
Meine Herren! Schon als Ihnen im Jahre 1876 der Etat für das Vierteljahr vom 1. Januar bis 31. März 1877 vorgelegt wurde, war darauf hingewiesen, daß die Finanzabtheilung des Reichs⸗ kanzler⸗Amtes selbständiger konstituirt werden solle. Es ist weiter nichts, als die fernere Entwickelung dieses Gedankens, die, jetzt vom rein geschäftlichen Standpunkte aus betrachtet, dahin führt, die Selb⸗ ständigkeit der Finanzabtheilung dahin zu erweitern, daß eine förm⸗ liche Trennung vom Reichskanzler⸗Amte eintritt. Es ist das Prin⸗ zip der Arbeitstheilung, das bisher schon in der Organisation der Reichsbehörden fortschreitend entwickelt worden ist und das hier eine
neue Anerkennung verlangt, wenn die Aufgaben, die sowohl der
Reichs⸗Finanzverwaltung als der übrigen innern Reichsverwaltung gestellt sind, in vollständig befriedigender Weise für die Zukunft ge⸗ löst werden sollen.
Der Abg. von Benda wünschte zu wissen, welche Kom⸗ etenzen mit dieser neuen Centralstelle verbunden werden ollten, ob der Geschäftskreis der alten Finanzabtheilung be⸗ chränkt oder erweitert werden solle, worüber die Motive inen Aufschluß gäben; ob die mit erheblichen finanziellen Opfern verknüpfte Vermehrung der Arbeitskräfte zu der Ver⸗ mehrung der Arbeitslasten im richtigen Verhältniß stehe.
Hierauf erwiderte der Staats⸗Minister Hofmann:
Was den ersten vom Herrn Vorredner erwähnten Punkt betrifft, so steht bis heute die endguͤltige Kompetenzabgrenzung zwischen dem Reichsschatz⸗Am enn ich e d 2 d dem künftigen
verwaltungs⸗Amt führen wird, noch nicht im Einzelnen fest. Es er⸗ giebt sich diese Abgrenzung im Allgemeinen aus der Eintheilung der Geschäfte, wie sie jetzt zwischen der Centralabtheilung des Reichskanzler⸗Amts und der Finanzabtheilung besteht. 8 Danach würde dem Rieichsschatz⸗Amt zustehen: das ganze Etat, Kassen⸗ und Rechnungswesen, das Reichsschuldenwesen, das Reichspapiergeld, Zölle und Steuern, so weit es dabei auf die finan⸗ zielle Seite ankommt, während die handelspolitische Seite doch, wie ich glaube, nicht allein von der Reichs⸗Finanzverwaltung behandelt werden wird. Aber, wie gesagt, meine Herren, im Einzelnen steht diese Abgrenzung noch nicht fest, und da der Herr Vorredner auch nicht grade heute auf einer vollständig präzisen Auskunft besteht, so darf ich mir wohl vorbehalten, auf diesen Punkt vielleicht später zurückzukommen. Anlangend so⸗ dann die Vermehrung der Arbeitskräfte, so würde wahr scheinlich auch bei der jetzigen Gestaltung der Finanzabtheilung eine baldige Vermehrung der Arbeitskräfte derselben nothwendig sein Ganz entschieden wird dies aber der Fall sein, wenn die Finanz abtheilung als besondere Reichsbehörde konstituirt wird. Es wird ja auch eine Reihe von Angelegenheiten geben, die der Finanzbehörde und der Verwaltungsbehörde gemeinsam sind. Ich habe bereits darauf hingewiesen, daß bei den Zöllen und den Steuern eine solche gemein⸗ schaftliche Bearbeitung wird stattfinden müssen. Wir können also nicht sagen, daß lediglich die jetzt vorhandene Summe von Kräften getheilt zu werden braucht, sondern es wird für die neue Behörde eine Vermehrung der Arbeitskräfte nothwendig werden, wie sie im Etat auf Grund sorgfältiger Erwägungen vorgeschlagen worden ist. Der Abg. von Benda beantragte darauf, die zweite Lesung der Vorlage von der Tagesordnung abzuseten. — Der Abg. Dr. Fünel schloß sich diesem Antrage an, obwohl die Antwort des Präsidenten des Reichskanzler⸗Amtes der Sachlage vollkommen Eine vollständige vbgrenzun der Kompetenzen sei
entspreche. tt möglich, da es sich formell
im gegebenen Augenblick gar ni
noch gar nicht um die Schaffung eines selbständigen Finanz⸗
Amtes handle. Allerdings sei dies das Ziel der Vorlage, der Gesetzentwurf selbst verlange aber die ausgeworfenen Mittel nicht für ein eigenes Finanz⸗Amt, sondern für einen Unter Staatssekretär der Finanzverwaltung innerhalb des 1“ Amtes. Er selbst halte dieses Verhältniß für etwas unklar Das, worauf es ankomme, sei eine nähere innere Verbindung der Reichsfinanzen mit dem preußischen Finanz⸗Ministerium Der Reichskanzler habe dies früher selbst ausgesprochen und die Absicht gehabt, den preußischen Finanz⸗Mimister gleich⸗ zeitig zum Leiter der Reichsfinanzen zu machen. Dies Projekt habe er später wieder fallen lassen und jetzt schlage er eine Organisation vor, die dem gewünschten Zweck in keiner Weise entspreche und die die Fortschrittspartei zu einem negativen Votum nöthige.
Der Abg. von Kleist⸗Retzow führte aus, der Gesetzentwurf wolle zunächst nur die Herstellung eines selbständigen Schatz⸗ amtes, an Stelle einer Abtheilung der Finanzleitung im Reichskanzler⸗Amt. Ebenso wenig komme hierbei die Frage der Stellung des preußischen Finanz⸗Ministers zur Erörterung Dies Verhältniß sei ganz intakt gelassen. Er wünschte ja in dieser Beziehung manches anders gefaßt; aber aus den früheren Aeußerungen des Reichskanzlers habe er entnommen, wie schwierig die Ordnung dieser Verhältnisse sei, wie vorsichtig Schritt für Schritt vorgegangen werden müsse, darum halte er es für unverantwortlich, noch weiter gehende Forderungen zu fihlen, als sie der Entwurf darbiete. Es sei das der erste be⸗ scheidene Keim zu einer weiteren Entwickelung und eine energischen und fruchtbringenden 11“ des Reiches. Man habe im Reich nicht nur in denjenigen Verwaltungs zweigen, die eine große Detailverwaltung hätten, sondern auch speziell bei der Eisenbahnverwaltung und der Justizverwal⸗ tung eine Selbständigmachung dieser Zweige herbeigeführt. Ganz dasselbe sei gegenwärtig hier die Atsicht, und wenn irgendwo ein Bedürfniß hierzu vorliege, so sei es in der Finanzverwaltung im höchsten Grade der Fall. Die Sache läge 0 daß die Einzelstaaten ihre Einkünste durch Er⸗ höhung der ihnen allein verbliebenen direkten Steuern nicht mehr steigern könnten, und daß das Reich die frucht⸗ bringenden und reich fließenden indirekten Abgaben überkommen habe. Wenn demnach das Reich die Pflicht habe, die Zölle und Verbrauchssteuern auszubauen, so habe es auch die Verantwortung, diese Steuern für sich und die einzelnen Staaten fruchtbringend zu machen. Nun sei es keine leichte Aufgabe für einen Mann, zunächst diese Bedürfnisse für das ganze Reich und dann für die einzelnen Staaten zu erkennen, und sie dann auf eine befriedigende Weise zur Geltung zu bringen und weiter noch die weiteren Einsprüche derjenigen zu überwinden, die noch eine besondere ee; in konstitu⸗ tioneller Beziehung verlangten. Der Mann, der diese Schwie⸗ rigkeiten überwinden solle, könne unmöglich in der Abtheilung des Reichskanzler⸗Amts die Reichs⸗Finanzen leiten, der müsse eine selbständige Finanzverwaltung haben, und was der Reichskanzler in der Beziehung verlange, hätte der Reichstag su gewähren, um nicht die Schuld des Mißlingens auf sich zu aden. Es könne nicht schwierig sein, diese Forderung in den Reichs⸗Finanzetat hinein zu arbeiten und es bedürfe dazu keiner besonderen Vorlage an die Budgetkommission. Er bitte deshalb, gleich in die zweite Lesung einzutreten und die Vor⸗ lage so anzunehmen, wie sie gemacht sei.
Der Abg. Dr. Lasker bemerkte, er habe den Wechsel der
Anschauungen des Reichskanzlers über die Organisation der Reichsfinanzbehörde nicht verstanden, d abe