durch Oesterreich sei im Einverständniß mit
längerung des österreichisch⸗italienischen Handels⸗ vertrages ausgetauscht. Die italienische Regierung hat der baldigen Erosmung von Verhandlungen in Wien wegen des Abschlusses eines neuen Vertrages zugestimmt. — Aus Konstantinopel: Auf Einladung des Botschafters Layard und des Admirals Hornby besuchte der österreichische Bot⸗ Fafter, Graf Zichy, das britische Geschwader in der ay von Ismid und wurde daselbst mit den größten Ehren empfangen. — Die Russen halten genau die bis⸗ herigen Positionen in der Umgebung von Konstantinopel ein, doch langen noch immer Verstärkungen an. 2 — (W. T. B.) Dem „Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau wird aus verläßlicher Quelle die erfolgte Besetzung von Adakaleh durch österreichische Truppen bestätigt.
Großbritannien und Irland. London, 27. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Oberhauses gab in Beantwortung einer Anfrage Lord Cardwells der Marquis von Salisbury eine Erklärung ab, analog der des Schatzkanzlers Northcote im Unterhause (s. u.). Lord Redes⸗ dale wollte hierauf das Gerücht diskutiren, wonach Rußland auf die Rückgabe Bessarabiens bestehen solle. Redesdale erklärte, diese Frage sei eine Sache von großer Wichtigkeit, nicht nur für die Vertragsmächte, sondern für jedes Land und jeden civilisirten Staat. Lord Somerset beantragte hierauf einen Ordnungsruf gegen Redesdale, weil Redesdale die Interpella⸗ tion nicht vorher angekündigt habe. Hiermit war die Sache erledigt. m engedr der Sitzung erledigte das Haus die Spezial⸗
erathung der Rinderpestbill. Ein Amendement Somersets
auf Streichung der Bestimmung über die Quarantäne wurde von der Regierung bekämpft und mit 131 gegen 53 Stimmen abgelehnt. Ebenso wurde ein Amendement Ripons, wonach es von dem Ermessen des Geheimraths abhängen soll, ob das importirte Rindvieh in den Landungshäfen zu schlachten ist, gegen welches die Regierung sich gleichfalls ausgesprochen hatte, mit 133 gegen 36 Stimmen abgelehnt. Sämmtliche Artikel wurden in der Fassung der Vorlage genehmigt.
Im Unterhause erklärte heute auf eine Anfrage Har⸗ tingtons der Schatzkanzler Northcote, er sei noch nicht in der Lage, Details über die Unterhandlungen mitzu⸗ theilen, jedoch hätten sich die Aussichten auf das Zustande⸗ kommen des Kongresses innerhalb der letzten Tage wesent⸗ lich gebessert. (Beifall.) 1 1
Das Unterhaus trat heute in die Berathung des für die indische Truppenexpedition geforderten Nachtrags⸗ kredits. Fawcett erklärte, daß er seinen Antrag auf Re⸗ duktion der militärischen Ausgaben für Indien vertage, weil demselben ein Antrag Campbells vorgehe. Der Campbellsche Antrag ging dahin, daß zur Untersuchung der Kosten für die indischen Truppen, welche außerhalb Indiens, östlich vom Kap, dienen, ein besonderer Ausschuß 1 werde. Seitens der Regierung wurde erklärt, da gegen eine solche Untersuchung nichts einzuwenden habe, daß sie den Antrag aber aus formellen Gründen beanstanden müsse. Der Campbellsche Antrag wurde darauf abgelehnt. Rylands kam auf die Verträge von 1856 und 1871 zurück und bekämpfte die Politik der Regierung in der Orientfrage überhaupt. Gladstone beharrte dabei, daß die Verwendung indischer Truppen in Europa eine unpolitische und illegale Maßrecel sei. Hartington erklärte, er könne nicht gegen
vie der Regierung stimmen; die Maßregel sei von
der Regierung vollständig ausgeführt, das Haus habe des⸗ halb keine Wahl und müsse die Kosten vorschießen. Eine
iskussion der Politik des Kabinets sei unthunlich, da eine solche nicht geschehen könne, ohne das Geheimniß zu verletzen, welches die Regierung zur Zeit für räthlich halte. Der der⸗ malige Zustand Europas gestatte auch kein Votum, das zur Desorganisirung des Heeres⸗ und Flottendienstes führen könne. Es sei zwar richtig, daß die Frage der Neutralität des Suez⸗ kanals ernstlich alterirt erscheine, wenn es heiße, daß England Truppen aus Indien für den Dienst in Europa durch den Kanal transportire, indeß komme im Uebrigen doch Alles darauf an, ob der Schritt der Regierung durch einen dring⸗ lichen Nothfall und durch welchen derselbe veranlaßt wor⸗ den sei. Die Regierung habe bisher erklärt, daß sie eine Politik der Vorbereitung befolge, und für eine solche habe sie Anspruch auf die Genehmigung des Hauses. Die Regierung würde sich aber einer schweren Verantwortlichkeit aussetzen, wenn sie, auf die bisherige bezügliche Unterstützung des Hau⸗ ses sich stützend, ohne Vorwissen und Genehmi⸗ ung des Parlaments zu Kriegsmaßregeln schreiten ollte. Der Schatzkanzler Northcote hob hervor, die Politik des Kabinets werde vom Lande gebilligt. Das Kabinet wolle das Land nicht in einen Krieg stürzen, sondern den Krieg verhindern und eine dauerhafte Lösung herbeiführen. Die Politik der Regierung sei vielleicht nicht die weiseste und beste, aber sie sei eine aufrichtige und wenn dieselbe später tadelnswerth gefunden werden follte, so möge dieselbe getadelt werden; jetzt sei dazu aber nicht der geeignete Augenblick.
Leesf wurde der Antrag, in die Spezialdebatte über die Nachtrags⸗Kreditforderung einzutreten, mit 214 gegen 110 Stimmen angenommen.
— 28. Mai. (W. T. B.) Das Unterhaus hat in der Gpezialdebatte den Nachtragskredit für die indischen Druppen ohne besondere Abstimmung genehmigt.
Italien. Rom, 27. Mai. (W. T. B.) Die „Gazzetta uffiziale“ meldet, daß die Handelsverträge mit Oesterreich und der Schweiz bis zum 30. Juni d. J. verlängert seien. — Der „Diritto“ zweifelt nicht, daß das Votum der französischen Kammern in Betreff des
andelsvertrages günstig ausfallen werde, wenn die
ammern von den Folgen jeder anderen Lösung, die nicht eine unmittelbare und bedingungslose Genehmigung des Han⸗ delsvertrages wäre, durchdrungen seien. Die einfache Ver⸗ tagung oder ein Aufschub der Ratifikation bis zum Ausgange neuer Verhandlungen hätten keine Chancen, von den italieni⸗ schen Kammern angenommen zu werden. Italien könnte sich gegen seinen Willen gezwungen sehen, zu allgemeinen Tarifen und Differentialzöllen zu greifen, die französische Regierung und die Kammern sollten diesen Punkt reiflich erwägen.
Rumänien. Bukarest, 27. Mai. (W. T. B.) Fürst Karl ist heute Abend hierher zurückgekehrt.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 27. Mai. (W. T. B.) Der Reichskanzler Fürs Gorts Fafoih hat heute das Bett verlassen. — Die „Agence Russe“ schreibt, die Situation werde im Allgemeinen in einem für die Ver⸗
Adakalehs 1 1 den Mächten erfolgt, um Hemmnissen der Schiffahrt auf der Donau vorzubeugen. Der Kongreß werde die Frage der Okkupation der türkischen Provinzen regeln.
—
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
Brüssel, Dienstag, 28. Mai, Vormittags. Das Resultat der stattgehabten Provinzialwahlen stellt sich folgendermaßen: In Brabant verlieren die Liberalen einen Sitz, im Wahl⸗ bezirke Diest dagegen sind ihnen alle durch das jüngst erlassene Gesetz neu geschaffenen Sitze zugefallen. In den beiden flandrischen Provinzen, sowie in den Provinzen Lüttich und Limburg bleibt das seitherige Stimmenverhältniß unverändert; in der Provinz Antwerpen erhalten die Liberalen drei neu geschaffene Sitze. Im Hennegau gewinnen die Liberalen einen Sitz, in Luxemburg verlieren sie einen und in Namur ver⸗ lieren sie drei Sitze.
Paris, Dienstag, 28. Mai, Vormittags. Der Marschall⸗ Präsident Mac Mahon empfing gestern im Palais Elysée die Delegirten des Postkongresses und hob in seiner Ansprache an dieselben hervor: es sei sein Wunsch, daß der Weltpostverein bald zu anderen Vereinigungen auf handelspolitischem Ge⸗ biete führen möge, welche ihrer Natur nach dazu bestimmt seien, die Solidarität der Freundschaft unter den Nationen zu befestigen. Der General⸗Postmeister Dr. Stephan drückte in seiner Erwiderung seine Befriedigung darüber aus, daß der Postkongreß zur Zeit der Ausstellung stattfinde, und hob so⸗ dann die Verdienste hervor, welche sich Frankreich durch seine liberalen Anschauungen und seine entgegenkommende Haltung erworben habe.
Bericht über die Thätigkeit der geologischen Landesanstalt im Jahre 1877.
Wie in den Vorjahren bewegten sich die Aufnahmen in den bisher bearbeiteten Landestheilen, nämlich im Harz, in Thüringen, in der Provinz Hessen⸗Nassau, im südlichen Theile der Rheinprovinz, in der Provinz Schleswig⸗Holstein und in der Gegend von Berlin und Stendal. .“
Neben den planmäßigen Aufnahmearbeiten ist eine geo⸗ logische Uebersichtskarte des gesammten Harzgebirges bear⸗ beitet und die Kartirung des Blattes Göttingen begonnen worden.
“ 1) Der Harz.
Im Mittelharze brachte der Landesgeologe Dr. Kayser die Aufnahme des Blattes Herzberg dem Abschlusse nahe und bearbeitete derselbe die südliche Hälfte des Blattes Elbingerode.
Im Oberharze ist von dem Bergrath Dr. von Groddeck die Bearbeitung der Blätter Goslar und Langelsheim be⸗ gonnen, diejenige der Blätter Clausthal und Zellerfeld fort⸗ gesetzt worden.
Der heutige Stand der geologischen Kenntniß des Harz⸗ gebirges ist durch den Landesgeologen Dr. Lossen in einer Uebersichtskarte im Maßstabe von 1:100 000 — unter Zu⸗ grundelegung der Auhagenschen Karte — dargestellt worden, vollendet vorliegt. Dieselbe soll baldig veröffentlicht werden.
2) Das Mansfeldsche Becken.
Die Aufnahme des sich an den Harz gegen Osten an⸗ schließenden Mansfeldschen Beckens gelangte zu vollständigem Abschluß. Der Landesgeologe Dr. Kayser beendete die Karti⸗ rung des Blattes Cönnern, der Landesgeologe Dr. Speyer die des Blattes Wettin, so haß nunmehr eine aus den Blättern Gerbstädt, Cönnern, Eisleben und Wettin zusammengesetzte Lieferung druckfertig vorliegt, welche die bisher zwischen den Harzblättern und denjenigen der Gegend von Halle bestandene Lücke schließt. G —
3) Das Thüringische Becken. Innerhalb des nordthüringischen Beckens schließt sich ar die erwähnte Lieferung über das Mansfeldsche Becken eine fernere neue Lieferung, aus den 9 Blättern beeshnt⸗ Schrap⸗ lau, Teutschenthal, gie elrode, Querfurt, Schafstädt, Wiehe, Bibra und Freyburg bestehend. Dieselbe ist durch die Bear⸗ beitung des Blattes Teutschenthal durch Professor Dr. von Fritsch und des Blattes Bibra durch den Landesgeologen Dr. Speyer fertig gestellt und befindet sich in der Litho⸗ graphirung. 48 m westlichen Theile von Nordthüringen stellte Professor Dr. Bauer das Blatt Langensalza und bis auf eine unerheb⸗ liche Revision auch Blatt Henningsleben druckfertig her und vollendete Dr. Bornemann das Blatt Berka.
In Kurzem wird demnach auch über diesen Theil des Aufnahmegebietes eine aus den Blättern Treffurt, Langula, Langensalza, Frenzburgg Berka und Henningsleben zusammen⸗ gesetzte Lieferung zur Veröffentlichung kommen können.
Oestlich von hier bearbeitete der Landesgeologe Dr. Speyer die östliche Hälfte von Blatt Tennstädt, vollendete das Blatt Gebesee und stellte auf Blatt Andisleben den geognostischen Anschluß an letzteres her.
Im Thüringer Walde selbst ist durch den Landesgeologen Professor Dr. Weiß die Aufnahme innerhalb der Blätter Brotterode und Friedrichsrode fortgesetzt worden. Auf Letzte⸗ rem war auch Professor Dr. von Seebach im Anschluß an seine Aufnahmen auf Blatt Tambach kurze Zeit thätig.
Professor Dr. von Fritsch beendete die Aufnahmen auf Blatt Suhl fast ganz und setzte die Bearbeitung von Blatt Schleusigen fort. 1
Hofrath Professor Dr. E. E. Schmid schloß die Kartirung von Blatt Ilmenau ab, setzte die Aufnahmen innerhalb der Blätter Kranichfeld und Blankenhayn fort und revidirte Blatt Kahla.
Hofrath Professor Dr. Emmrich vollendete unter Mit⸗ wirkung des Geheimen Bergraths Professor Dr. Beyrich die Kartirung der Blätter Altenbreitungen, Oberkatz, Helmers⸗ hausen, Wasungen und Meiningen.
ofrath Direktor Dr. Richter bearbeitete weiter gegen Osten die Blätter Remda, Schwarzburg und Gräfenthal und führte auf den früher abgeschlossenen Blättern Orlamünde und Saalfeld einige Nechernhscen neuerer Aufschlüsse aus.
Professor Dr. Th. Liebe stellte die Blätter Triptis, Pör⸗ mitz, Neustadt und Zeulenroda fertig und begann die Unter⸗ suchung innerhalb der östlich anschließenden Blätter Weida,
ständigung günstigen Sinne aufgefaßt. Die Besetzung
Berga, Naitschau, Greiz, Mielesdorf und Schönbach.
Es liegt hiernach eine aus den 6 Blättern Roda, gaff Neustadt, Triptis, Pörmitz und Zeulenroda bestehende Lieferung zur Publikation fertig vor. 8
Dr: Loretz vollendete die Aufnahme der Blätter Spechts⸗ brunn und Sonneberg und begann diejenige der Blätter Steinheid und Neustadt, nordöstlich von Coburg. Derselbe untersuchte ferner Behufs des Anschlusses zwischen den Blättern Spechtsbrunn und Gräfenthal den südlichsten Theil des Letztern.
4) Der Regierungsbezirk Eassel.
Im nordöstlichen Theil dieses Gebietes sind von dem Landesgeologen Dr. Moesta die Blätter Ermschwerd im hessi⸗ shen Antheil und Rotenburg vollendet, Altmorschen und
eifertshausen theilweise bearbeitet worden. Durch das Blatt Ermschwerd ist eine aus diesem und den Blät⸗ tern Ahrendshausen, Groß⸗Almerode und Allendorf gebildete Lieferung druckfertig geworden, deren Publikation in Angriff genommen ist. Weiter südlich hat Professor Dr. von Könen die Untersuchungen in den Blättern Friedewald und Geisa fortgesetzt und in den westlich anstoßenden Blättern Hersfeld und Eiterfeld begonnen. Die Blätter Vacha und Lengsfeld sind von demselben revidirt worden. 2
Im südlichen Theil der Provinz Hessen hat Dr. Bücking die Bearbeitung des Blattes Gelnhausen nahe zu e und die der Blätter Salmünster und Altengronau begonnen.
5) Der Regierungsbezirk Wiesbaden.
In diesem Landestheile 5 Landesgeologe Dr. dac die Blätter Idstein und Kettenbach vollendet, welche nördli an die in der Publikation befindliche erste Lieferung über den rechtsrheinischen Taunus angrenzen. .““
6) Die Rheinprovinz. Im südlichen Theile der Rheinprovinz hat Landesgeologe Grebe die geognostische Kartirung der Blätter Wadern, Lebach und Türkismüͤhle vollendet, diejenige der Blätter Schweich, Schönberg, Birkenfeld, Kronweiler, Freisen und Lichtenberg begonnen bez. fortgesetzt und innerhalb der Blätter Ottweiler und St. Wendel die Revision der Arbeiten des Dr. Rolle weiter geführt. 7) Die Provinz Schleswig⸗Holstein.
Die Aufnahmen in der Provinz Schleswig⸗Holstein für die Zusammenstellung einer Uebersichtskarte im Maßstabe 1: 200 000 (Reimannsche Karte) sind durch Dr. Meyn zum Abschluß gebracht worden. Die Uebersichtskarte liegt voll⸗ endet vor. 8
8) Die Gegend von Berlin und Stendal.
Die Aufnahmen unter Berücksichtigung der agronomischen Verhältnisse in der Gegend von Berlin sind innerhalb der 9 südwestlichen Blätter Ketzin, ö Teltow, Werder, Potsdam, Groß⸗Beeren, Beelitz, Wildenbruch und Trebbin so weit gefördert worden, daß diese Blätter nach einer theilweise noch erforderlichen Revision durch den Landesgeologen Pro⸗ fessor Dr. Berend noch im Laufe des Sommers 1878 zum Druck gebracht werden können. Außerdem sind die Blätter Tempelhof ganz, Lichtenrade und Zossen zur Hälfte in der Aufnahme vollendet worden. in dem Arbeitsgebiet westlich der Elbe sind die Blätter Uenglingen und Bismarck so weit bearbeitet, daß dieselben zusammen mit dem Blatte Calbe nach erfolgter Revision binnen Kurzem gleichfalls druckfertig gestellt werden können.
Stand der Publikationen.
Nach dem vorjährigen Berichte waren Ende 1876 publizirt: Lieferung I. bis VIII., zusammen. . . . . 45 Blätter. Aus dem Jahre 1877 liegen zur Publikation bereit: Lieferung IX über das Kyffhäusergebirge nebst e
öh16161616161616616868686 Lieferung X. 3. Rheinkartenlieferung, mit. . 6 „ XIII., Umgegend von Gera in Ost⸗ 111161717675 zusammen . 19 Blätter, so daß mit obigen 45 Blättern in Bälde 64 Blätter in 11 Lieferungen publizirt sein werden.
Daß die obigen 19 Sektionen noch nicht zur Ausgabe ge⸗ langten, hat darin seinen Grund, daß zugleich mit der Kyff⸗ häuserlieferung Profile publizirt werden sollen, welche den interessanten Bau dieses Gebirges näher erläutern und daß die Drucklegung der Erläuterungen für die 3. Kartenlieferung aus dem rheinischen Gebiet durch noch ausstehende Unter⸗ suchungen über die auftretenden Eruptivgesteine verzögert wurde. Die Erläuterungen für die letztgenannte Lieferung über die Umgegend von Gera sind im Auflagedruck vollendet.
Es liegt ferner noch vor der etocha eche Auflagedruck von 6 Blättern der geologisch⸗agronomischen Karte über die Gegend um Berlin, und zwar die Blätter Linum, Crem⸗ men, Nauen, Marwitz, Markau und Rohrbeck, welche binnen Kurzem als die 1. Flachlandslieferung und Lieferung XI. der Spezialkarte von Preußen überhaupt erscheinen werden.
Ebenso ist von der XI. Lieferung der Farbendruck der westlichen Blätter Naumburg, Camburg und Bürgel bereits ausgeführt, und es wird nun, nach erfolgtem Eingang der Eintragungen über die Braunkohlenablagerungen Seitens des Königlichen Ober⸗Bergamtes zu Halle, der Farbendruck der östlich anstoßenden Blätter Camburg, Bürgel und Eisenberg möglichst beschleunigt werden.
Außerdem wird mit der Herstellung der Farben⸗ platten für die 6 Blätter der 1. Taunuslieferung begonnen, und es sind überdies die 6 Blätter Harzgerode, Pansfelde, Leimbach, Schwenda, Wippra, Mansfeld als eine 2. Harz⸗ kartenlieferung, sowie die 9 Blätter Riestedt, Schraplau, Teutschenthal, Ziegelrode, Querfurt, Schafstädt, Wiehe, Bibra und Freyburg als eine an die Kyffhäuserlieferung östlich angrenzende Kartenserie dem Lithographen zur geognosti⸗ schen Drucklegung übergeben worden.
Von Abhanblungen ist das 1. Heft des II. Bandes: ur fossilen Flora. Steinkohlen⸗Kalamarien mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fruktifikationen. Von Pro⸗ fessor Dr. Ch. E. Weiß; nebst einem Atlas mit 19 litho⸗ graphirten Tafeln“ inzwischen zur Ausgabe gelangt und ebenso das 2. Heft desselben Bandes: „Rüdersdorf und Um⸗ gegend. Auf geognostischer Grundlage agronomisch bearbe tet von Professor Dr. A. Orth; nebst einer geognostisch⸗agronomi⸗ schen Karte in Fäarbengzuch Ferner liegt zur Ausgabe vor das 3. Heft desselben Bandes: „Die Umgegend von Berlin.
222
„Beiträge
Allgemeine Erläuterungen Karte derselben. Von Professor Dr. G. Berendt; I. Thei
mit einem lithographischen Kärtchen in Schwarzdruck“.
Gan⸗
zur geognostisch⸗ agronomischen
. ebit der Publikationen. Nach dem vorjährigen Berichte betrug die Zahl der debi⸗ tirten Kartenblätter überhaugt .14972 Blatt.
In 1877 wurden verkauft: “
von Lieferung J. Gegend von Nordhausen 76 Blat 8
I. „ „ Jena 34 „
8 III. 5 „ Bleicherode 33 „
„ IY. 2 2 Erfurt 31 2 8
„ V. 2 2 alle 3 2
VI. Saarbrücker Steinkohlen⸗ revier, I. Theil 129 VII. Saarbrücker Steinkohlen⸗ revier, II. Theil 89 VIII. Richelsdorfer Kupfer⸗ schiefergebirge 77
2 2
— — Ieem Ganzen debitirt 5444 Blatt. Von Abhandlungen wurden verkauft:
von Band I. Heft 1. (Eck, Rüdersdorf) . 1 Exemplar, 1. 2. (Schmid, Thüringischer
Keuper) 8
(Laspeyres, Rothliegendes
von Halle) .
(Meyn, Insel Sylt)..
(Weiß, UeberSteinkohlen⸗
Kalamarien) 38 8b
„ 2. (Orth, Rüdersdorf). . 61 8 Sponstige Gegenstände.
Für die in diesem Jahre in Göttingen stattfindende Hauptversammlung der Deutschen geologischen Gesellschaft hat Professor Dr. von Seebach die Bearbeitung des Meßtisch⸗ blattes Göttingen in Angriff genommen 8
Berlin, den 30. April 1878. Hauchecorn
8
„ 2 22
“ I. .f II.
/
Statistische Nachrichten.
Das Statistische Jahrbuch der Stadt Berlin enthält eine Uebersicht der Lehrkräfte und der Frequenz der Unterrichts⸗ anstalten in Berlin für das Wintersemester 1876/77. Es waren hiernach 1) an der Königlichen Friedrich Wilhelms⸗Universität 204 Lehrer thätig bei 4597 zum Besuch der Vorlesungen berechtigten Personen (davon 2490 immatrikulicte Studenten). Die Königliche Bergakademie und geologische Landesanstalt zählte 11 Lehrer und 111 Studirende, die Königliche Bauakademie 77 Lehrer und 1085 Studirende (einschließlich 50 Hospitanten), die Königliche Ge⸗ werbeakademie 61 Lehrer und 658 Studirende (einschließlich 108 Hospitanten).
Die Zahl der Lehrer an diesen Königlichen höheren Lehr⸗ anstalten in Berlin betrug hiernach 353, die der Studirenden 6478. Es waren aber außerdem in Berlin an höheren Lehranstalten, für welche die Daten theilweis fehlen, vorhanden: die Königliche Kriegsakademie (35 Lehrer, 300 studirende Offiziere), das Friedrich⸗ Wilhelms⸗Institut und die medizinisch⸗chirurgische Akademie (die Zahl der Studirenden ist bei der Universität mitgerechnet), die landwirthschaftliche Lehranstalt (17 Lehrer, im Jahre 1875 39 Akademiker), die Akademien der bildenden Künste, die akademische Hochschole für Musik (22 Lehrer, 1875 208 Schüler), das Königl. Institut für Kirchenmusik (4 Lehrer, 14 Schüler); auch die im Jahre 1876 bach Charlottenburg verlegte Artillerie⸗ und Ingenieurschule muß hierher gerechnet werden. Im Ganzen bilden die Studirenden in Berlin mehr als ein Drittel des entsprechenden Jahrgangs der entsprechenden Altersklassen der gesammten männ⸗ lichen Pebreernng.
2) An mittleren Unterrichtsanstalten waren in Berlin 4 Königliche und 9 städtische Gymnasien, 1 Königliche und 6 städtische Realschulen und 2 Gewerbeschulen vorhanden. Auf den Gymnasien waren 306 Lehrer für 5973 Schüler, auf den Real⸗ und Gewerbe⸗ schulen 242 Lehrer für 5140 Schüler thätig. Auf 166,4 Einwohner 51 1 Gymnasiast und auf 193,7 Einwohner 1 Real⸗ und Gewerbe⸗
üler.
Die beiden Königlichen und die 3 städtischen höheren Töchter⸗ schulen mit 112 Lehrern und Lehrerinnen wurden von 3198 Schüle⸗ rinnen besucht. In diese Kategorie gehört auch noch die Königin⸗ Luisenstiftung, über deren Fresien, keine Daten angegeben sind. Die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen an den oben genannten mitt⸗ leren Unterrichtsanstalten beträgt 660, die der Schüler und Schüle⸗ rinnen 14 311.
Als Königliche Fachunterrichtsanstalten, welche nicht zu den Akademien gerechnet werden, sind noch zu nennen: das Kadettenhaus (63 Lehrer und Erzieher, 682 Kadetten), die Artillerie⸗Schießschule, die Oberfeuerwerker⸗Schule, die Central⸗Turnanstalt, die mit der Thierarzneischule (9 Lehrer, 130 Schüler) verbundene Militär⸗Roß⸗ arztschule und Lehrschmiede, die Hebeammen⸗Lehranstalt, die Kunst⸗ und Gewerkschule (17 Lehrer, 1875: 996 Schüler).
3) Von den Königlichen und städtischen Unterrichtsanstalten niederen Grades sind zu nennen: 18 Vorschulen der Gym⸗ nasien ꝛc. mit 76 Lehrern und 3594 Schülern, 3 öffentliche Mittel⸗ schulen mit 24 Lehrern und 760 Schülern, 95 Gemeindeschulen mit 1689 Lehrern und Lehrerinnen und 67 975 Schülern und Schüle⸗ rinnen, zusammen 1789 Lehrer und Lehrerinnen und 72 329 Schüler und Schülerinnen.
4) An sonstigen Unterrichtsanstalten jedes Grades sind noch zu erwähnen: 16 Schulen von Vereinen, Kirchen und Instituten mit 84 Lehrern und 2322 Schülern, 2 jüdische Schulen mit 33 Lehrern und 970 Schülern, 6 höhere Privat⸗Knabenschulen mit 71 Lehrern und 1671 Schülern, 36 höhere Privat⸗Töchterschulen mit 612 Lehrern und Lehrerinnen und 7599 Schülerinnen, die Berliner Handelsschule mit 179 Schülern, 18 Privat⸗Mittelschulen für Knaben mit 175 Lehrern und 5956 Schülern, 22 desgl. für Mädchen mit 274 Lehrern und 6255 Schülerinnen, 5 desgl. für beide Geschlechter mit 82 Lehrern und 3365 Kindern, zusammen 1331 Lehrer und 28 317 Schüler.
Als Hochschulen gelten das von 500 Damen besuchte Victoria⸗ Lyceum, die Akademie für moderne Philologie und die Hochschule für die Wissenschaft des Judenthums; als Fachschulen die Unter⸗ richtsanstalt des Gewerbemuseums mit 1 Direktor, 14 Lehrern und 1659 Schülern, die Handels⸗ und Gewerbeschule für Frauen und Töchter mit 894 Damen, die Unterrichtsanstalt des Vereins junger Kaufleute mit 6 Lehrern und 274 Schülern, die Salomonsche Han⸗ delsschule mit 6 Lehrern und 218 Schülern, sowie 2 kleinere
andelsschulen, 16 Privatmusikinstitute, von welchen 5 im
ahre 1875 539 Schüler zählten, für Malerei die Kunstschule des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen, ferner drei
räparandenanstalten für Militär und 1 für Schullehrer, 11 Vor⸗ rfertungsschulen für Handwerkslehrlinge und 3 Privat⸗Fortbildungs⸗ en.
Allein für die größeren Gruppen derjenigen Lehranstalten, für welche die Ziffern unter 1—4 viseFreFaa sind, stellt sich ein ehrerpersonal von 4133 und eine Frequenz von 121 435 heraus.
Eine sich auf 8 Jahre erstreckende Nachweisung über 250 Lehr⸗ anstalten macht ersichtlich, daß nur 9,53 % der schulpflichtigen Knaben
nb 14,38 % der Mädchen die Schulen nicht becte wobei zu vfrückfichtigen ist, daß namentlich bei den Mädchen der häusliche
nterricht die Schule vielfach ersetzt.
1 .5) Zu den Unterrichtsanstalten des untersten Grades gehören chließlich noch 9 Fröbelsche Vereins⸗Kindergärten, 7 von Vereinen haterhaltenen und 8 Privat⸗Kindergärten. Der Fröbelverein unter⸗ ält auch eine Schule zur Ausbildung von Kinderpflegerinnen und 44“4“
8 1“ 881
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5
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Rom, 18. Mai. „Die Ausgrabungen auf dem Palatin werden mit großer Thätigkeit fortgesetzt. 9 letzter Zit wurde die nn des Septimius Severus zu Tag gefördert. Man hat zu diesem Zweck 20 000 cbm Erde ausgegraben. Der Umkreis des Circus von ovaler E ist vollkommen erhaltn. Man fand dabei eine Unzahl Bru stücke von Säulen und Besreliefs. Einer SEe e % diesem Aüe 8½ Eee ist eine eißem Marmor, welche die Ceres d 1 1 . 8* Fespenn Aeme arstellt. Leider feh — Im Verlage von Ernst Siegfr. Mittler u. Sohn hierselbst ist soeben eine neue Ausgabe der „Verordnun Föbn biersg 9. gänzung des Offizier⸗Corps der Kaisersichen Marine nebst Allerhöchster Kabinets⸗Ordre vom 10. März 1874“ erschienen. Dieselbe ist durch Einfügung der mit Allerhöchster Kabinets⸗Ordre vom 11. Januar 1877 angeordneten Abänderungen berichtigt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Das österreichische Ackerbau⸗Ministerium veröffentlicht über
den Stand der Saaten in Oesterreich Mitte müich 1. . einen ausführlichen Bericht, dem wir Folgendes entnehmen: Eine durchschnittlich normale Temperatur und mäßige, glücklich vertheilte Niederschläge, also eine Witterung, welche für die Saaten nicht günstiger gewählt werden konnte, zeichnete im Allgemeinen die erste Maihälfte aus. Von Maifrösten blieben die weitaus meisten Gegenden beider Reichshälften gänzlich verschont und wo sie auf⸗ traten, blieben sie auf ein Minimum von — 30 C. und die Be⸗ schädigungen zumeist auf Frühkartoffeln und Bohnen beschränkt; nur in wenigen Fällen wurden Obst, Wein, Hopfen, Gerste und Mais betroffen, während die übrigen Getreidearten und ver soweit die Berichte reichen, gänzlich verschont lieben. Entsprechend dem Witterungsgange standen alle Saaten, Winterungen wie Sommerungen, die Hackfrüchte, soweit die⸗ selben bereits sichtbar waren, Feldfutter und Wiesengras, Hopfen, Wein und Obst im Allgemeinen vortrefflich und versprachen nicht nur meistentheils gute und sehr gute Ernten, sondern zum guten Theile auch solche von seltener Ergiebigkeit. Roggen stand in der nördlichen und mittleren Zone mit Ausnahme der kälteren Lagen, wo er schoßte, Mitte Mai bereits in Aehren und wurde dessen Blüthe in der mittleren Zone schon etwa in Wochenfrist erwartet; in ver⸗ schiedenen Gegenden der südlichen Zone blühte er bereits. Der Weizen war in der nördlichen und einem Theile der mittleren Zone Oesterreichs mit Ausnahme der kälteren Lagen größtentheils im Schossen, in der südlichen und einem Theile der mittleren Zone stand er bereits in Aehren. Der Raps stand in der nördlichen Zone größten⸗ theils erst in Blüthe, während er in der mittleren und südlichen schon abgeblüht und reichlich Schoten angesetzt hatte. Gerste und Hafer waren nicht nur überall mit höchst seltenen Ausnahmen an⸗ gebaut, sondern auch 198 im Wachsthum erfreulich vorgeschritten und hatten sich kräftig bestockt. Auch der Anbau von Mais, Kar⸗ toffeln und Rüben war Mitte Mai mit wenigen, bezüglich der beiden letzteren Kulturpflanzen die Gebirgsgegenden der nördlichen und mittleren Fane betreffenden Ausnahmen schon überall vollendet. Dieselben sind gut anfgehangen und werden oder wurden bereits be⸗ hackt, Kartoffeln zum eile auch schon behäufelt, die Rüben an vielen Orten auch schon vereinzelt. Ziemlich allgemein wird Lu⸗ zerne seit Anfang des Monats und Rothklee seit Mitte Mai zur en gemäht, und machten nur die Nordostländer in dieser Beziehung noch eine Ausnahme. Die Heumahd auf den Wiesen hatte Mitte Mai bereits begonnen in Steiermark, Süd⸗Tirol und im Küstenlande. Der Hopfen rankte in Ober⸗Oesterreich bereits meterhoch empor. Der Wein setzt überall reichlich Trauben an. Von Krankheiten blieben die Reben bisher verschont. Das Obst hatte in den wärmeren Lagen, selbst der nördlichen Zone von Oester⸗ reich, größeren Theils verblüht; in den kälteren Lagen hingegen, so namentlich in Salzburg und Vorarlberg aber stand es größtentheils in Blüthe. In Bozen waren am 11. d. M. die ersten Kirschen am Markte. Auf den Obstbäumen zeigten sich in manchen Gegenden Raupen, auch die Maikäfer schadeten viel. Birnen lassen an vielen Orten nur eine mittelmäßige, an manchen eine schlechte Ernte er⸗ warten. Die Seidenraupen in Süd⸗Tirol und Görz haben bei reichlich vorhandenem Futter die zweite Häutung glücklich überstanden.
Gewerbe und Handel.
In der gestrigen außerordentlichen Generalbersammlung der Baubank Metropole wurde die Liquidation der Gesellschaft be⸗ schlossen und der bisherige Direktor Hencke zum Liquidator gewählt.
— In der Generalversammlung der Ostpreußischen Süd⸗ bahn⸗Gesellschaft berichtete der Vorsitzende über die im Herbste v. J. erfolgte Ausführung der Konyvertirung der Obliga⸗ tionen I. Emission. Demnächst wurde, nach Erledigung des Geschäfts⸗ berichts pro 1877, zur Wahl von 2 Verwaltungsrathsmitgliedern und von 3 Revisoren geschritten. Nachdem die Revisoren über die Prü⸗ fung der vorjährigen Bilanz und die ertheilte Dechargirung der Rech⸗ nungen pro 1877 Bericht erstattet hatten, wurde der Verwaltungs⸗ rath autorisirt, zu gelegener Zeit die erforderlichen Maßregeln zu er⸗ greifen, um die Konvertirung der Zinsen der Prioritätsobligationen II., III. und IV. Emission von 5 auf 4 ½ % nachzusuchen.
— In der Generalversammlung der Tilsit⸗Insterburger Eisenbahn wurden die ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungs⸗ rathes, sowie die bisherigen Revisoren wieder gewählt. Betreffs des Verkaufs der Bahn an den Staat wurde von Seiten des Vertreters der Majorität die Bereitwilligkeit derselben im Prinzip ausgesprochen, die bis jetzt genannten Entschädigungsofferten aber als zu niedrig be⸗ zeichnet. Im Uebrigen erklärte man sich ausdrücklich zu weiteren Verhandlungen geneigt. Die Dividende beträgt 3 ⁄10 % der Stamm⸗ Prioritäts⸗Aktien.
— Die Gesammteinnahmen der Oels⸗Gnesener Eisen⸗ bahn in 1877 beziffern sich incl. 4623 ℳ Uebertrag von 1876 auf 889 707 ℳ Hiervon entfallen 309 266 ℳ auf den Personenverkehr, 451 294 ℳ auf den Frachtverkehr und 124 485 ℳ auf Extraordinaria. Die Gesammt⸗Betriebsausgaben betrugen 698 014 ℳ oder 78,4 % der Betriebseinnahmen. Der Ueberschuß stellt sich somit auf 191 692 ℳ, wovon 23 250 ℳ dem Reservefonds, 161 750 ℳ dem Erneuerungsfonds überwiesen und 6692 ℳ auf neue Rechnung vor⸗ getragen werden.
— Der Wollmarkt zu Stolp i. P. findet in diesem Jahre am 14. Juni statt.
Königsbergli. Pr., 27. Mai. (W. T. B.) Pferdemarkt. Henfe und Nebenmarkt stark besetzt, ziemlich reger Handel, Ver⸗
äufer halten auf hohe Preise, prächtiges Wetter.
28. Mai. (W. T. B.) Pferdemarkt. Hauptmarkt ruhiges Geschäft, Nebenmarkt lebhafter, Züchter halten auf hohe pense öeAX“ handeln lebhaft; das Ausland betheiligt ich wenig.
— Aus dem Geschäftsbericht der Oesterreichischen Nord⸗ westbahn sind folgende Daten entnommen: Die Totaleinnahme auf den garantirten Linien im Personen⸗ und Güterverkehr stellte sich auf 7 096 026 Fl. oder 795 593 Fl. mehr als im Vorjahre. Auf dem Ergänzungsnetz betrug die Gesammteinnahme 3 730 639 Fl. oder 677 120 Fl. mehr. Die Betriebsausgabe stellte sich auf dem garantirten Netz auf 49,34 % der Einnahme, auf dem Ergänzungs⸗ netz auf 43,10 %. Der Betriebsüberschuß des garantirten Netzes beziffert sich auf 3 595 143 Fl. Der Reinüberschuß beträgt 3 521 738. Fl. in Noten oder umgerechnet zum Durchschnittscourse von 109,55 Fl. Silber 3 214 731 Fl. Da die provisorisch ermittelte Summe des garantirten Reinerträgnisses 4 111 228 Fl. in Silber beträgt, so er⸗ giebt sich für das abgelaufene Jahr ein Erforderniß von 896 497 Fl. in Silber aus dem Titel der Staatsgarantie, somit um 734 368 Fl. weniger als im Vorjahre, resp. um 1 034 503 Fl. weniger als im Staatsvoranschlage pro 1877 angesetzt war. Auf dem Ergänzungs⸗ netz betrugen die Einnahmen 3 730 639 Fl., die Betriebsausgaben 1 607 832 Fl., verbleibt somit ein Ueberschuß von 2 122 807 Fl. Es verbleibt pro 1877 ein Ertrag von 2 001 158 Fl. Von demselben sind zu bedecken: die Zinsen der Obligati Litt. B., die dem Er⸗
gänzungsnetz zur Last fallenden Quoten an den Zinsen der Obligationen Em. von 1874 mit 306 065 Fl., an den Zinsen der öö Schuld mit 348 430 Fl. und an dem Ertragsabgang der Beamten⸗ wohn⸗ und Arbeiterhäuser mit 10 832 Fl, zusammen 1 994 496 Fl., so daß sich ein Ueberschuß von 6662 Fl. ergiebt.
— Nach dem Jahresbericht des bayerischen Gewerbe⸗ museums für 1877 hat dasselbe auch im abgelaufenen Jahre sich nach jeder Seite hin in erfreulicher Weise entwickelt. Das wichtigste Vorkommniß des Jahres, die Erwerbung eines entsprechenden Platzes zu einem nothwendigen Neubau um den Kaufpreis von 172 000 ℳ, Pischah unter einstimmiger Genehmigung des Landesausschusses. Die
öglichkeit, Fh Summe aufzuwenden, ohne den Betriebsmitteln des Museums Abbruch zu thun, ist allein den Stiftern des Museums, den Herren Reichsrath Frhr. von Cramer⸗Klett und Fabrikbesitzer Lothar von Faber, zu danken, indem dieselben in der Form eines Garantiefonds die aufzuwendenden Zinsen und Nebenausgaben der Platzerwerbung vorschußweise decken. Der Direktor der Königlichen Kunstgewerbschule, Hr. Professor Gnauth, hat die Bauplanfkizzen emeinsam mit dem Direktor des Museums ausgearbeitet, wie über⸗ aupt der Bau unter gemeinsamer Leitung Beider zur Ausführung kommen wird. Während die Staatsregierung einen Jahresbeitrag von 50 000 ℳ, der Kreis Mittelfranken einen solchen von 6000 ℳ, die Herren von Cramer⸗Klett und von Faber den Zuschuß von 17 143 ℳ zur Exigenz beitrugen, erhöhte der Gewerbverein zu Nürn⸗ berg seinen Beitrag zum chemischen Laboratorium von 1200 auf 1500 ℳ, und Se. Majestät der König von Bayern bewilligte 5000 ℳ zur Vervollständigung der Bibliothek. Die Gesammtvermehrung des Besitzwerthes beträgt im abgelaufenen Jahre in runder Summe 48000 ℳ Die Mustersammlung wurde um 594 Nummern, welche 1200 Gegenstände umfassen, theils durch Ankauf, theils durch Ge⸗ schenke vermehrt. Die Vorbildersammlung enthielt am Schlusse des Jahres gegen 36 400 verschiedene Abbildungen von Gegenständen der Kunst und des Kunstgewerbes, welche systematisch geordnet auf 460 Kartons aufgezogen und beschrieben wurden. Die Bibliothek enthält 2746 Nummern. Im Lesezimmer lagen 79 -.1-. dr. und 10 politische Blätter auf. Das chemische aboratorium wurde von Gewerbetreibenden zu Anfragen in Anspruch genommen. Die vom Museum herausgegebene Zeitschrift: „Kunst und Gewerbe mit dem Beiblatte „Mittheilungen des Gewerbe⸗ Museums“, In sich einer lebhaften Theilnahme. Die Zahl der Besucher der amm lungen, der Vorlesungen, der Benützer des Lese⸗ zimmers und des Zeichensaales betrug zusammen im abgelaufenen Jahre 46 550. Wanderausstellungen wurden im verflossenen Jahre in Bamberg und Straubing veranstaltet. Nach der Jahresrech⸗ nung pro 1877 betrugen die Einnahmen seinschließlich eines Vortrages vom vorigen Jahre mit 26 849 ℳ) 131 167 ℳ, die Ausgaben 82 — E sgurtres Erwerbungen für die ustersammlung 2 ie Vorbildersam (1901 ℳ), für die Hhü2cher (9412 ℳ). “ See ew⸗York, 26. Mai. Das Postdampfschiff „Mosel“, x925 8* 1“ in Bremen, 10188 12. söla⸗ von Bremen und am 14. Mai von Southampton abgegangen war, ist .Se wohchebaltag — an 15 — 8
— 27. Mat. Eöb]] er Dampfer „Helvetia“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie EHRerhetig. Lhre egn.
altimore, 26. Mai. Das Postdampfschiff „Bal⸗ timore“ vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches am 8. Mai von Bremen abgegangen war, ist gestern wohlbehalten hier angekommen.
Berlin, 28. Mai 1878.
Nach dem 24. Verzeichniß der durch Vermittelung der Krieger⸗ Vereine gesammelten Beiträge zur Errichtung des National⸗ Denkmals auf dem Niederwald waren bis zum 25. d. M. Fag cengen 38 8158 29 4 hadn Abang der Fö für 7000
ungen, Porto, rucksachen ꝛc. ℳ neisdungen, „ ₰) verblieben
Cöln, 25. Mai. Die „Cöln. Ztg.“ schreibt: Demjenigen, welcher das freudige Emporstreben der beiden E“ 8 unten her zu beobachten gewohnt ist, wird es in der letzten Fe ge⸗ schienen haben, als ob in dem Weiterbau der beiden Steinkolosse ein Zeitpunkt der Ruhe eingetreten sei. Dem war aber nicht so, es er⸗ mangelte nämlich die Fertigstellung der Treppenthürme und der Fialen, deren Aufbau wegen der Bewegung der Baumaterialien auf den Ge⸗ rüsten in der Höhe der letzteren hatte abgebrochen werden müssen. Diese Arbeiten sind in der jüngsten Zeit ihrer Vollendung entgegen⸗ geführt worden. Zugleich wurde das zur Restauration des unteren Theiles vom südlichen Thurme erforderliche Gerüst fast in seiner ganzen Ausdeh⸗ nung hergerichtet, so daß gegenwärtig nur noch der oberste Absatz, zu welchem das Holzwerk bereits emporgezogen wird, aufgerüstet zu wer⸗ den braucht. Wenn dies geschehen und eine Maschine zum — der Steine aufgestellt sein wird, beginnen die Wiederherstellungs⸗ arbeiten von oben nach unten. Sobald das Gerüst vollendet ist, nehmen die Zimmerleute die Weiterführung des Gerüstes auf dem südlichen Thurme auf, während zu gleicher Zeit mit dem Fortbau des nördlichen Thurmes bis zur vierten Rosette begonnen wird. Die Cölnische Maschinenbau⸗Aktiengesellschaft zu Bayenthal, welche ge⸗ genwärtig mit der Anfertigung der mächtigen Ketten zur Aufziehung der Kaiseraloce befaßt ist — die von der Direktion der Rheinischen Eisenbahngesellschaft hergeliehenen Ketten reichen nämlich nur für einen Theil der 60 m betragenden Höhe aus —, wird voraussichilich in den nächsten Tagen mit den Vorarbeiten zur Hebung des Erz⸗ idefegeeemnes dieselbe muß vertragsmäßig am 15. Juli ausge⸗ ührt sein.
Das Programm für das Kuretablissement zu Wies⸗ baden in der Sommersaison 1878 lautet:
Morgens zwischen 6 und 8 Uhr (grich: Morgenmusik am Kochbrunnen. (Städt. Kurkapelle.) (Der Beginn der Musik wechselt nach dem Stande der Jahreszeit und der Witterung.)
Morgens von 11 ⅛ bis 12 ½ Uhr: Promenadenconcert in den An⸗
lagen gegenüber der Wilhelmstraße. (Die Promenadenconcerte finden
nicht regelmäßig statt und werden jedesmal vorher durch die Blätter ngenec⸗ 8122 etwa zu anderer Zeit stattfindende Promenaden⸗ concerte.
Montag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Concert im Kurgarten. (Städt. Farfagehen Abends 8 Uhr: Concert im Kurgarten. (In der Regel Militärmusik.) 3
Dienstag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Concert im Kurgarten. (Städt. Feeherg.) Abends 8 Uhr: Concert im Kurgarten. (Städt. Kur⸗ apelle.
Mittwoch, Nachmittags 3 ½ Uhr: Concert im Kurgarten. (In der Regel Militärmusik.) Abends 8 Uhr: Abonnements⸗Ball im roßen Saale (nach besonderer Anzeige, sonst Concert im Kurgarten). (Städt. Kurkapelle.) 8
Donnerstag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Concert im Kurgarten. (Städt. Kurkapelle.) Abends 8 Uhr: Concert im Kurgarten. (In der Regel Militärmusik. 8
Freitag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Concert im Kurgarten. (Städt. Kurkapelle.) Abends 8 Uhr: Symphonieconcert oder größeres Con⸗ cert der Kurdirektion unter Betheiligung erster Künstler (nach be⸗ sonderer Anzeige) im großen Saale. (Städt. Kurkapelle.)
Samstag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Concert im Kurgarten. (In der Regel. Militärmusik.) Abends 8 Uhr: Rénnion dansante im wei Sed,n) der im großen Saale (nach besonderer Anzeige). (Städt.
urkapelle.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Concert im Kurgarten. (Städt. Kurkapelle.) Abends 8 Uhr: Concert im Kurgarten. (Städt. Kur⸗ 58 Bei Witterung finden die Concerte zur gleichen
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