1878 / 135 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Jun 1878 18:00:01 GMT) scan diff

tober 1876 auf 35 313 000 Francs fiurirt. missair der Ausstellung wurde mittelst Ordre vom 5. August 1876 Senator J. B. Krantz ernannt, welchem große Erfahrungen im Ausstellungswesen zur Seite stehen, da derselbe schon 1867 mit der Aufführung des Palastes auf dem Marsfelde beauftragt war.

Angesichts der drohenden politischen Lage im Innern Frankreichs in der Periode vom 16. Mai zum 14. Dezember 1877 und nicht weniger wegen der schweren Gewitterwolken am politischen Horizonte ganz Europas, bemächtigte sich sowohl bei den Geladenen wie den Einladenden eine gewisse Besorgniß, ob das grohe Friedenswerk zum angegebenen Zeitpunkt faktisch fertig sein und zur Durchführung ge⸗ langen werde. Dank der Energie des General⸗ Kommissairs und der aufmunternden Unterstützung seiner Kollegen sah man bei der imposanten Eröffnungsfeier am 1. Mai 1878 das Riesenwerk in seiner Grundlage und der äußeren Form nach vollendet. Nichts desto weniger gab es und giebt es auch jetzt noch vollauf zu thun, um auch im Innern das Bild zu einem vollständigen, einheitlichen zu machen und noch den letzten Firviß aufzulegen, welcher dem Ganzen erst das richtige Ansehen verleihen soll. 8 1 8 Wie vorauszusehen war und wie dies noch bei allen bisherigen Weltausstellungen der Fall war, zeigte es sich bald, daß der zu die⸗ sem Zwecke ausgeworfene Kredit zu niedrig war, und es wurden der ursprünglichen Summe noch weitere 9 482 000 Fres. zugefügt und eine Konvention zwischen dem Staat und der Stadt Paris geschlossen, wonach letztere zum Bau des Palastes auf dem Trokadero nicht un⸗ wesentlich beizusteuern hatte, dagegen aber bestimmt wurde, dieses Ge⸗ bäude derart herzustellen, daß es eine permanente und kostbare Zierde und ein werthvolles Eigenthum der Stadt Paris werde.

Und in der That, dieser Palast ist das geworden, was man von ihm versprach. Er besteht aus einem riesigen massiven Mitt. Ibau

im Stvyle orientalischer Architektur und enthält einen prachtvollen

Festsaal, welcher 12 15 000 Menschen fassen kann und in dem die öffentlichen, klassischen Konzerte abgehalten werden und die Ver⸗

theilung der von der Jury bestimmten Preise stattfinden soll. Dieser

lang hin und

roßartige Saal ist umgeben von zwei Reihen offener Galerien und edeckt durch ein von Künstlerhand hergestelltes Plafond. Die Akustik hat sich bei der letzthin stattgehabten Generalprobe zu dem ersten ranzösischen Nationalkonzert, welchem unter ca. 6000 uhörern fast ämmtliche hier anwesende Fürstlichkeiten beiwohnten, als vortrefflich

bewiesen. Von diesem imposanten Mittelbau, von dessen Marmor⸗

rampe sich ein silberklarer Wasserfall herabstürzt, zichen sich in Halb⸗ kreisform nach dem Champ⸗de⸗Mars zu zwei Säulengänge je 400 Meter endigen in zwei geschmackvollen Pavillons, zu welchen zwei monumentale Treppengänge von der Avenue d'Jéna und

der Avenue Delessert hinaufführen. 8 8 . Innerhalb dieses von den beiden großen Säulengängen gebildeten

Halbkreises ist eine Gartenanlage hingezaubert, die wahrhaft reizend zu bezeichnen ist. Die prächtigen Wasserwerke und Kaskaden, die blühen⸗

11”“ Zum General⸗Kom⸗

des Industriepalastes oder wie es

champ de Mars.

1““ . 8 ““ 1“ * den Boskets und grünen englischen Rasenflächen, die Marmorstatuen und die künstlerischen in Bronze ausgeführten großen Thierbilder, welche die Eckposten eingenommen haben, bieten mit dem Trokadero⸗ palast im Hintergrunde, dem klaren Seinefluß und dem lebendigen Bilde auf dem Marsfelde davor einen überaus prächtigen und wohl⸗ thuenden Anblick. Es ist hier die Natur, die sich in lieblichster Form mit der ausgewähltesten Kunst zur Vollendung gepaart hat.

Der Palast selbst liegt erhöht, erhebt sich ca. 66 m über dem Erdboden und wird von vier, 83 m hohen Thürmen flankirt. Verläßt man diesen, soeben beschriebenen köstlichen Garten und über⸗ schreitet die Jena⸗Brücke, so betritt man das eigentliche Marsfeld. Alsbald befindet man sich vor der Frontfagade des Hauptgebäudes, hier genannt wird, des Palais du 1 Dasselbe hat die Form eines Rechtecks und nimmt einen Flächenraum von 240 000 m ein, ist also um 83 000 m größer als der Palast von 1867. Die Länge des Gesammtgebäudes beträgt 650 m, die Breite 350 m. Man betritt den Palast mittelst einer Treppe von 20 Stufen, zu deren beiden Seiten massive Etagen aufge⸗ führt sind, und befindet sich auf einer Terrasse von 17 m Tiefe und 210 m Breite. Siebenundzwanzig Thore führen von dieser Terrasse in das große Vestibül, welches sich in ganzer Breite des Palastes ausdehnt und in welchem sämmt⸗ liche Galerien der Ausstellung münden. Ganz dieselbe Konstruktion hat die Fagade an der entgegengesetzten Seite des Palastes. Um⸗ geben ist dieses Palais du champ de Mars von zahllosen kleineren Bauten verschiedenen Styles, in welchen sich Privatausstellungen, Restaurants, Formöfen, Glashütten, Marine⸗Etablissements, die Ausstellungen der Pariser Glaswerke und des Ministeriums für öffentliche Arbeiten, Bazare, der Preßpavillon und zahlreiche andere offizielle und nicht offizielle Etablissements befinden.

Von der Nordfagade des Industriepalastes bis an die Seine dehnt sich ein geschmackvoll angelegter Garten von 10 ha mit kleinen Seen, Grotten und künstlichen Felsen in gefälliger Weise ornirt, aus und bietet dem, durch das Anschauen der Fülle von herrlichen Er⸗ zeugnissen menschlichen Schaffens, Fleißes und der Kunst ermüdeten Z“ Auge, einen wohlthuenden und erfrischenden

nblick.

Von der Nord⸗ nach der Südfagade wird der Ausstellungspalast in seiner ganzen Länge durch einen breiten Gang durchschnitten, dem die Kommission den Namen „Straße der fremden Na⸗ tionen“ gegeben hat, und kann man hier in der äußeren Form der Portale und Fagçaden der Abtheilungen fremder Nationen ein inter⸗ nationales Bild der jedem dieser Länder eigenthümlichen Baustyle bewundern. Durchschnittlich muß man hierbei gegen frühere Aus⸗ stellungen eine größere Solidität der Ausführung und praktischere innere Einrichtung rübmend erwähnen, während zu bezweifeln ist, ob der Gesammteindruck ein so angenehmer ist, wie derjenige, den das Main⸗building in Philadelphia machte, wo der Einblick in das In⸗ térieur jeder Abtheilung ein freierer und lohnenderer war. An⸗

8 8 *

tiker Styl wechselt mit modernen originellen und bizarren ab, und merkwürdiger Weise ist es der letztere, der anscheinend am meisten efällt, denn beispielsweise in der chinesischen Abtheilung versammelt sich unausgesetzt eine außerordentliche Menge Schaulustiger während dies nicht in demselben Maße bei der belgischen der Fall ist, die n ihrer Art einzig und unvergleichlich dasteht Belgien speziell hat mit großer Solidität gebaut, als gälte es nicht nur einem temporären Bau, sondern einem permanenten, für Jahr⸗ hunderte berechnetem. Hier sind Granit und rothe Backsteine viel⸗ fach verwendet, und prächtige Marmorsäulen theilen den ganzen, ein altes belgisches Stadthaus darstellenden Aufbau im Innern vorspringende Pavillons. In der Mitte bildet der Bau im oberen Geschoß eine Halle, welche nach vorn durch eine Marmorgalerie be⸗ renzt wird. man nun die lange Straße der fremden kationen bis an ihr Ende, so findet man ein Fleckchen Raum, in dem eine anheimelnde, wohlthuende Luft weht, hier begegnet man be⸗ kannten Gesichtern, hört die traute Heimathssprache und bewundert die herrlichen Blüthen vaterländischer Kunst. Die deutsche Kunstabthei⸗ lung, durch den Bildhauer Gedon zu einem Schmuckkästchen hergerichtet, ist trotz ihrer Kleinheit und trotz der Anspruchslosigkeit des äußeren Effektes der Glanzpunkt der Kunstausstellung, der Sammelplatz der Kenner und bietet nach eigenem Ausspruch der bedeutendsten Maler Frank⸗ reichs, wie z. B. Bonnat und Stevens den meisten Stoff zur Be⸗ wunderung und zum ernsten Studium. 1“

Bäder⸗Statistik.

vv“—“ Burtscheih birn 6. ILunnu Carleruhe vom November 1877 bis April 1878 . EEq 194) Elster bis 4. Juni .. u6““ . (Nrn. 368) CC111118181814616164X*X 11141ö1414142*“ Neuenahr bis 29. Mai . . . .. Neustadt (bei Stolpen) bis 7. Juni. . Oeynhausen bis 7. Juni..... * Reiboldsgrün bis 27. Mai . .... einerz bit G. Junk .. Lbe6* Schweizermühle („im Bielagrunde) bis 7. Juni .. 5* Warmbad (bei Wolkenstein) bis 5. Juni 18““ Weißer Hirsch mit Oberloschwitz bis 7. Juni öv11141411X“X“ Wittekind (bei Giebichenstein u. Halle) bis 3. Juni (Nr. 61)

FMAen⸗-

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;—2

R R Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Hostblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Bentschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Seree a rgnen. 5. 2. Subhastationen, Aufgebeote, v

O effentlicher 3 Anzeiger. Inserate nehmen anz das Central⸗Aungneen⸗ 1 8 schen Zeitungen zu Berlin,

orladangen Grosshandel.

Industrielle Etablissements, Fabriken und

6. Verschiodene Bekanntmachungen.

Bureau der dent

Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlorte,

in vier

Er ste B

eilage

Anzeiger und Königlich Preußisc

Königreich

Preunzen.

1“ ““ Finanz⸗Ministerium. Zusammenstellung der am 1. April 1878 durch die Provinzial⸗Rentenbanken erzielten Resultate (excl. Ratzeburg).

8

Rentenbank.

Am 1. April 1878 sind an Renten übernommen:

Die Berechtigten haben dafür Abfindungen erhalten:

zu ⁄à⁄10 des Betrages der

vollen Rente

überhaupt

a. aus der Staats⸗Kasse

b. von den

Pflichtigen J₰

zu */10 des Betrages der vollen Rente

Summa sämmtlicher Renten

in Renten⸗ briefen resp. Schuld⸗ verschrei⸗ bungen

Summa der Abfindungen.

baar (Kapital⸗ spitzen)

J2₰ 4

Die ausge⸗

loosten, am Die Kapitali 79 apitalien, welche von

F. phel- den Pflichtigen mit dem älligen [1Sfachen Betrage der Rente 8 9 baar an die Staatskasse

1ve* eingezahlt sind und wofür

Schuld⸗ verschrei⸗ bungen betragen

An ungskapi⸗ valan sind bis zum 1. April 1878 gekün⸗ digt resp. eingezahlt

dungen in Rentenbriefen verlangt haben, betragen:

Berlin. 8 Breslau.. Königsberg .. Magdeburg, und

aus

osen.

Holstein.

minen

Außerdem sind mnommen und ttigten dafür an gen erhalten:

gungskasse

gungskasse.

aus der Provinz Sachsen

Münster und zwar: Westfalen

Rheinprovinz . . .. aus der ProvinzHessen⸗Nassau

4 tettin, und zwar: aus der Provinz Pommern.

Hierzu die in den früheren Ter⸗ von den Rentenbanken übernommenen Renten und die dafür ausgefertigten Rentenbriefe

chuldverschreibun⸗

a. von der Paderborner Til⸗

zwar: Hannover.

und der

5 Schleswig⸗

112767 10 15,565 34,252 30

V 64,764 10

13,725 39,779 90 28,589 79,884,40

—.—

114,767 40 15,565 34,252 30

64,764/10 4,728

64,764 3,760/80

13,725 13,725

142 39,779 38,589

84,140 27 ½

115 30

20

21,645 105,786

114767 0 15,565, 34,252 30

10 6,992 58

1,29970 39,779,90

86,89

15,511 6897 2,763 888% 8,012 22 %⅞

14,052 22 % 553 33

2S30875 343,125 753,150

,425,150 149,805

vS50,388 805 345,888 88 % 761,162 22 %

1,439,20222 „% 150,358,33 %

8,000 210 7,397

5,015

03 77 %

305,000 03 26,310,22 883,997 777%

857,540,

26,100 876,600

852,525

86109

272850 675,525 149,325

263,850 9,630

28,892 20 92,098 62 14153 26 46,639 36 3,683/13 32,992 13,478 22,060 4,131 86

205,500 255,000 170,625

64,770

85,117

17 ½ 1 2,298,450]°/ 4,251 88 % ] ¹2,302,701 88 %

Summa

1,264,446

405,203 50

13,683,051/70 14,947,498,17 1⁄½

770,753 65 ⁄½ 25,067 80

p

1,118,966 60

435,521 45 ½

16,066,464 77 ½

9,552,780⁄ 69,758 25 9,022,578 25

353,584,155]r 961,802 86 [354,545,957 86

S8,20 Z2068,875 105,005

9,938,491 55 58,926,4200° 25,288,929

Summa an Renten über⸗ aben die Berech⸗

b. von der Eichsfeldschen Til⸗

7,259,000 05

17,088,255 2015,357,951 83

1,7427,0777016,507,986

23

363,136,935s1,051,572 11 s307,168,506 11

11“ 8

243,154 128,970

6098,93504 3,437,745

31 37

090,000 8,936 04

3,437,745

10,196,620 96/,60,005,205 1 8 8

8 8

25,505,052

974,71244 290,735 37 1,219,845

25,95,052

Ücberhaupt p

1250,006 05

[17088,255 20

ĩ15,357,95783 si,144,057 70s16,877,170

91

372,867,6801,070,507 15 s373/705/,187 15

7,252,068 77167,756,110

2³.

die Berechtigten die Abfin⸗

u. dergl. 3. Verkänfe, Verpachtungen, Submissionen etc. 7. Lüterarische Anzeigen. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 8. Theater-Anzeigen.

n. s. w. von öffentlichen Papieren. 9. Familien-Nachrichten.

2 EE F Stargard⸗Posener Eisenbahn. 1 in Ein arsgahe hoe dore gschen Hant,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren In der Börsen- Annoncen⸗Bureaus.

beilage. 8 2

Nr. 4014 403] 4064 4103 5790, (aus 1877) Nr. 4009 4062 4145 4424 4609 4781 5558

Inserate nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗ Burean der dentschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

R * Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt anr die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

Oeffentlicher Anzeiger.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen Grosshandel. u. dergl. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionenete. 7. Literarische Anzeigen.

1'

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

[5145] Bekanntmachung ”“ Von den im hiesigen Königlichen Arresthause deti⸗ nirten Gefangenen soll die Zahl von mindestens 120 derselben (110 Männer und 10 Weiber), welche bisher mit Couverts⸗Arbeiten, Riemen⸗Anschlagen,

osenträger⸗ und Strumpfband⸗Anfertigung, sowie Spulen beschäftigt worden sind, zur eventuellen anderweitigen Beschäftigung vom 1. Oktober cr. ab r Dauer von 3 Jahren kontraktlich verdungen werden.

Hierauf Reflektirende wollen ihre Offerten unter

Angabe der Gegenstünde, welche sie anfertigen zu lassen beabsichtigen, und des Arbeitslohnes pro Stück, versiegelt mit der Bezeichnung: „Offerte zur Beschäftigung von Gefangenen“ bis zum 27. August cr. franko einreichen, an welchem Tage, Vormittags 10 Uhr, die Eröffnung der Offerten im Bureau der Verwaltung erfolgt.

Daselbst liegen auch die Bedingungen zur Ein⸗ sicht offen und können dieselben auf Verlangen ge⸗ gen Erstattung der Kopialien übersandt werden.

Elberfeld, den 1. Juni 1878.

Königliche Arresthaus⸗Verwaltung.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

2

Cottbus⸗Großenhainer Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Die am 1. Juli cr. fälligen Coupons e 5 % Prioritäts⸗Anleihen werden von diesem Tage ab, außer bei unserer Hauptkasse hierselbst

in Leipzig bei der Leipziger Bank, sowie bei der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt,

in Berlin bei der Disconto⸗Gesellschaft in der Zeit vom 1. bis 31. Juli cr. ei: gelöst.

Cottbus, den 4. Juni 1878. Cto. 85/6.)

Die Direktion.

5152

Schlesische Bodenkredit⸗Aktienbank.

Die Einlösung der am 1. Juli 1878 fälligen E unserer 4 ½⸗ und 50/ %igen Pfandbriefe erie I. Nr. 2 resp. 1 erfolgt vom 15. Juni d. J. ab: in bei unserer Kasse, Herrenstraße r. 26, und vom 1. Juli bis 15. Juli 1878 in Berlin bei der Berliner Handelsgesell⸗

chaft,

in * bei dem Bankhause Jacob Landau,

in 8 bei dem Bankhause Robert War⸗ schauer & Co.,

in Cöln bei dem Bankhause Sal. Oppen⸗ heim jun. & Co.,

in Dresden bei dem Bankhaufe Koppel & Co.,

in Hermeneg bei der Norddeutschen Bank,

in Frankfurt a./M. bei der Deutschen Effek⸗

. ten⸗ und Wechselbank, sowie bei den früher bekannt gemachten Stellen Breslau, den 1. Juni 1878. 8 8 Direction.

Bei der heute für das Jahr 1878 stattgehabten Musloosung von Prioritäts⸗Obligationen der Stargard⸗Posener Eisenbahn I., II. und III. Emission behufs deren Amortisation sind nachfol⸗ gende Nummern gezogen worden: [5206] Von der I. . à 100 Thlr.

Nr. 130 150 203 238 339 418 625 637 759.809 898 923 937 1005 1017 1034 1055 1164 1196

1212 1261 1381 1404 1436 1567 1660 1670 1730 1 1755 1774 1847 1877 1945 2124 2190 2359 2388 2552 2733 2786 2840 2907 3211 3288 3341 3583 3593 3744 3757 3791 3842 3927. 24 Stück à 50 Thlr. = 150

Nr. 4106 4154 4174 4194 4434 4589 4703 4708 4730 4784 4864 5120 5122 5353 5405 5413 5505 5538 5580 5587 5728 5883 5907 5954. Von der II. eee Stück à 100 Thlr.

=

Nr. 6131 6140 6155 6340 6401 6519 6580 6715 6719 6739 6881 6985 7249 7335 7355 7452 7468 7492 7731 7793 7930 8012 8054 8237 8279 8383 8457 8478 8501 8509 8554 8649 8677 8747 8776 8865 8871 9003 9103 9132 9150 9203 9233 9329 9431 9446 9537 9563 9569 9938 9953 9991 10017 10070 10123 10125 10312 10516 10517 10536 10612 10786 10861 10885 10950 11063 11109 11209 11590 11693 11708 11725 11779 11787 11803 11844 11956 11959 11981. 8 Von der III. Stück à 100 Thlr.

Nr. 12190 12212 12238 12331 12338 12424 12473 12491 12595 12609 12814 12862 12874 12953 12971 13044 13110 13281 13327 13347 13688 13704 13792 13875 14000 14038 14051 14187 14268 14276 14326 14377 14378 14418 14461 14497 14510 14512 14569 14697 14768 14942 15082 15103 15132 15223 15263 15355 15476 15582 15626 15638 15664 15721 15815 15853 15970 16190 16291 16360 16641 16662 16768 16773 17005 17062 17086 17144 17284 17517 17673 17695 17728 17923 18045 18217 18250 18352 19172 19346 19418 19432 19448 19476 19578 19722 19810 19862 19920 20299 20358 20418 20513 20519 20671 20801 21012 21111 21177 21180 21281 21297 21478 21506 21570 21590 21754 21880 21942 22030 22107 22155 22165 22216 22288 22377 22386 22404 22533 22559 22622 22712 22897 23018 23041 23058 23096 23284 23320 23436 23441 23528 23579 23590 23671 23692 23704 23710.

Die Valuta der voraufgeführten Obligationen kann gegen Auslieferung derselben und der noch nicht fälligen Zinscoupons in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr mit Ausnahme der Sonn⸗ und Fest⸗ tage erhoben werden: G 1u“

1) vom 1. Oktober d. J. ab täglich in Breslau bei unserer Couponkasse, 2) vom 1. bis 31. Oktober d. J.

a. in Berlin bei der Kasse der Disconto⸗Gesell⸗

schaft,

b. in Stettin bei dem Bankhause Wm. Schlutow,

c. in Gr.⸗Glogau bei der Kommandite des Schlesischen Bankvereins,

d. in Dresden bei der e der Leipziger Allgemeinen Deutschen Credit⸗Anstalt,

e. in Leipzig bei der Allgemeinen Deutschen Credit⸗Anstalt,

f. in Magdeburg bei dem Magdeburger Bank⸗ verein, Klincksieck, Schwanert & Comp,

schen Bankverein, k. in Frankfurt a./ Main bei dem Bankhause M. A. von Rothschild & Söhne, J. in Darmstadt bei der Bank für Handel und Industrie, und in Stuttgart bei den Herren Pflaum & Comp. Wir bemerken hierbei, daß mit dem 1. Oktober cr. ““ der ausgeloosten Obligationen auf⸗ ör

m.

Für die bei der Präsentation der Obligationen fehlenden, nicht fälligen Zinscoupons wird der ent⸗ sprechende Betrag vom Kapital in Abzug gebracht.

Von den im Jahre 1877 und früher ausgeloosten Prioritäts⸗Obligationen sind bisher zur Einlösung nicht präsentirt: 8

a. der I. Emission à 100 Thlr. = 300

(aus 1874:) Nr. 3493 3602 3877, (aus 1875:) Nr. 530 539 1064 1448 3895, (aus 1876:) Nr. 828 3066, (aus 1877:) Nr. 35 1524 1622 2779 2845 3085 3695 3930.

à 50 Thlr. = 150 (aus 1874:) Nr. 5311, (aus 1875:) Nr. 4810 5823, (aus 1876:)

5606.

b. der II. Emission à 100 Thlr. = 300 (aus 1875:) Nc. 6782 9710, (aus 1876:) Nr. 6195 8060 8108 8992 9206 10416 11651, (aus 1877:) Nr. 6536 6785 7417 7733 9224

9622 10245 10374 10643 10914 11321.

c. der III. Emission à 100 Thlr. = 300

(aus 1869:) Nr. 15078, (aus 1870:) Nr. 12911, (aus 1871:) Nr. 15623 23309, (aus 1872:) Nr. 20630 23975 23977, (aus 1873: Nr. 12855 13244 19084 19778, (aus 1874: Nr. 20660, (aus 1875:) Nr. 14350 18677 19621 20663 20985 22891 23629, (aus 1876 ) Nr. 12119 14312 15206 15628 16574 1831 19620 19682 21156, (aus 1877:) Nr. 14317

15899 15940 16488 16751 16906 17987 18205 19634 20665 22504 22584 22732 22859 22879 23750.

Die Inhaber derselben werden hierdurch zur Er⸗ hebung der Valuta gegen Ablieferung der Obliga⸗ tionen nebst Zinscoupons wiederholt aufgefordert.

Breslau, den 5. Juni 1878.

Genera

Königliche Direktion. Bilanz

des Vermögensstandes der Berlin⸗Stettiner Eisenbahn⸗Gesellschaft

am Schlusse des Rechnungsjahres 1877.

Activa.

.Anlagekosten der Bahn und Beschaffungskosten der Be⸗ o

. Werthbestände an Materialien Hypotheken 16“

11““

.Debitoren in laufender Rech⸗ E““ Diverse Konti.

Baarer Kassenbestand

184 341 994/17 2 114 651 57 463 050,—

6 187 823/ 45

3 561 275 6 978 992 35 301 105 54 441 627 28

Activa . 198 390 519 42

Stettin, den 7. Juni 1878. Direktorium

Oelschlaeger.

VIII. Beamten⸗Pensions⸗ und Sterbe⸗

Passiva.

I. Stamm⸗Kapital: CE11“ 8 Actien mit Theil⸗Einzahlung’ 55 047 750 12 147 750 ℳ) . . 8 II. Prioritäts⸗Schulden (Obliga⸗

-c11“6*“*“ III. Amortisirte Prioritäts⸗Obliga⸗ F14A“*“ IV. Zuschüsse aus den Reserve⸗Fonds ꝛc. zu den Anlagekosten ... V. Reerve⸗ und Reservebau⸗Fonds VI. Zins⸗ und Dividenden⸗Fonds VII. Amortisations⸗Fonds ..

120 882 300 931 500

6 715 980 6 523 306 4 225 333 8 70 804

3 903 34551

780 98888 1 504 465 42

1 804 74472

.198 390 519 42

8

E“ IX. Asservate... X. Diverse Conti.. XI. Betriebs⸗Ueberschuß

Passiva

der Verlin⸗Stettiner Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Magunna. Böttcher.

Carl Riesel’s Reise⸗Comptoir, Berlin, Jerusalemerstr. 42, Gesell⸗

aftsreise nach Paris am 15. Juni cr. Phestage und 2. Frühstück auf der Tour.

onach Frankfurt a./M. ꝛc. u. 20. Juli c.

Billetausgabe schon von heute ab.

350 Alles in Allem, auch 14 Tage. Separat⸗Courierzüge 1. Aug; nach München ꝛc. am 5.

5224]

am 6. Juli u.

g. in Hannover bei der Hannoverschen Bank,

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: 88 Elsner.

Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

4. Verloesung, Amortisation, Zinszahlung 8 u. s. w. von öffentlichen Papieren.

In der Börsen-

Annoncen⸗Bureaus. *

8. Theater-Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten. beilage.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den D ener Carl Geelhaar (Gelhorn) Gehlhar, ist die gerichtliche Haft wegen wiederholten Diebstahls in den Akten Litt. G. Nr. 255 de 1878 beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Geelhaar im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen⸗ ständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗ Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den b. Juni 1878. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Vor⸗ untersuchungen. Beschreibung: Alter: 57 Jahr, geb. 15. Oktober 1830, oder 15. September 1833, Geburtsort: Marienwerder, Größe: mittel, Haare: grau melirt, Augenbrauen: stark, Kinn: gewöhnlich, Nase: breit, Mund: breit, Gesichtsbildung: breit, e: gesund, Gestalt: untersetzt, Sprache: westpreußischer Dialekt, besondere Kennzeichen: Ansatz zur Glatze.

Steckbrief. Der Schornsteinfegergeselle Chri⸗ stian Wolff aus Lebehnke, 24 Jahre alt, ist durch unser rechtskräftiges Erkenntniß vom 19. März d. Js. wegen Hausfriedensbruchs und Körperverletzung 8 einer Gefän nifftraf von vier Wochen verurtheilt. Sein Aufenthalt ist unbekannt und wird ersucht, an den ꝛc. Wolff im Betretungsfalle die erkannte Strafe zu vollstrecken, auch Nachricht hierüber zu e Halberstadt, den 29. Mai 1878. König⸗ iches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Färber Hugo Freiwald aus Freiburg unterm 4. Mai cr. erlassene Steckbrief ist erledigt.

Schweidnitz, den 1. Juni 1878.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Der unter dem 5. Februar 1877 gegen den Lotterie⸗Collecteur Marcus Masse von Hamburg wegen Verkaufs auswärtiger Lotterieloose erlassene Steckbrief hat seine Keehhs gefunden. Frankfurt a./M., den 6. Juni 1878. Der Staats⸗ anwalt Kunitz.

Ediectal⸗Citation. Auf den Antrag der König⸗ lichen Staatsanwaltschaft hier vom 7. Oktober 187 ist durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom 4. März 1878 gegen den Schneidermeister Gott⸗ lieb Heidemüller, geboren zu Bokwitz, 34 Jahre alt, früher in Senftenberg, zuletzt in Carlsbad in Böhmen Iich aufhaltend, wegen Arrestbruchs, und zwar weil er zu Senftenberg in der Zeit vom 15. Dezember 1876 bis 3. März 1877 ein Schwein, welches von der zuständigen Behörde in Beschlag genommen war, geschlachtet und der Verstrickung entzogen hat, die Untersuchung eröffnet und ein

ermin zum mündlichen e; auf den 3. Ok⸗ tober 1878, Mittags 12 Uhr, in unserem

ungszimmer anberaumt worden. Der Angeklagte wird zu diesem Termine mit der Auflage vorgeladen,

zur festgesetzten Stunde zu erscheinen, auch die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit ur Stelle zu bringen, oder uns sol he so zeitig vor em Termine anzuzeigen daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle der An⸗ geklagte nicht erscheint, wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam gegen ihn ver⸗ fahren werden. Spremberg, den 25. April 1878. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

Subhastationen, Vorladungen, Auf⸗ gebote u. dergl. 8

Subhastationspatent

und Edictalladdung.

In Sachen, betreffend den Konkurs der Gläu⸗ biger der Eheleute Kunst⸗ und Handelsgärtner Wilhelm August Ulbricht und Marie Christine Louise, geb. Pollheim, zu Osnabrück, sollen die zur Konkursmasse gehörigen Immobilien, als:

1) die sub Nr. 12 der Iburgerstraße belegene Besitzung, bestehend aus einem Gartenareale von etwa 389 Q.⸗Ruthen oder 85,02 Ar nebst dem in diesem Garten befindlichen einstöcki⸗

en Wohnhause mit Stallgebäude, zwei

ewächshäusern mit Kanalheizung, einem Vermehrungshause mit Wasserheizung und mit zwei heizbaren Mistbeetkasten, die sun Nr. 18 der Iburgerstraße belegene Besitzung, bestehend aus einem einstöckigen, mit Kniestock versehenen Wohnhause mit an⸗ gebautem Nebenhause und dem unmittelbar hinter und neben diesem Hause belegenen Ackerlande in der Größe von etwa 938 OQ.⸗Ruthen oder 204,77 Ar

Dienstag, den 18. Juni 1878, 1 Vormittags 11 Uhr,

auf hiesiger Gerichtsstube, Domhof Nr. 5, öffentlich meistbietend verkauft werden, und werden Kauflustige dazu hierdurch mit dem Bemerken eingeladen, daß die Kaufbedingungen 14 Tage vor dem Termin auf der hiesigen Gerichtsschreiberei eingesehen werden können, sowie daß die Besitzungen wegen ihrer Pünstigen Lage in unmittelbarer Nähe der

tadt an einer frequenten Straße und mit Rücksicht auf die bereits vorhandenen Ein⸗ richtungen zur Anlage einer größeren Gärt⸗ nee mit Blumenzucht und Gemüsebau sich eignen.

Zugleich werden alle Diejenigen, welche an den vorbezeichneten Immobilien Eigenthums⸗, Näher⸗, ee ge. fideikommissarische, Separations⸗, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, sich damit in dem obigen Termine unter Vorlegung der darüber in ihrem Be⸗ sitze befindlichen Urkunden so gewiß zu melden, als sie widrigenfalls der fraglichen Rechte im Verhält⸗ niß zu dem neuen Erwerber der gedachten Immo⸗ bilien für nela erklärt werden sollen.

Von der Anmeldepflicht werden Diejenigen aus⸗

[2190]

111“

genommen, welche ihre dinglichen Ansprüche in dem

Professionstermine am 26. Januar d. J. bereits an⸗ gemeldet haben. Osnabrück, den 2. März 1878. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV. Reinecke.

Verkaufsproclam

und Edictalladung. In Konkurssachen der Gläubiger des Kaufmanns Wilhelm Keuntje, in Firma W. Keuntje in Gr. Freden, sollen in dem auf Donnerstag, den 4. Juli 1878, Morgens 11 Uhr, auf hiesigem Amtsgerichte anberaumten Termine folgende zur Masse gehörige Immobilien öffentlich meistbietend verkauft werden.

1) das zu Gr. Freden sub Nr. 90 belegene Anbauerhaus von Fachwerk mit Ziegelbedachung, enthaltend 2 Stuben, 6 Kammern, 2 Küchen, 1 Laden, Keller und Boden; nebst Stall für Ziegen und Schweine und kleinem Hofraum.

Die Gebäude sind zu 1785 Thlr. versichert;

2) die in der Schlage, Gr. Fredener Feld⸗ mark, zwischen Aug. Röttger und Kaste belegene Wiese, etwa 75 Qu.⸗R. grog⸗ .

3) der am Ostenberg, Gr. Frehener Feldmark, zwischen Bantie und Wwe. Forkefeldt belegene Grabegarten, etwa 45 Qu.⸗R. groß;

4) eine volle Gerechtsame in den Gr. Fredener Forstungen und ein 16. Theil an einem Brunnen.

Zugleich werden Alle die, welche an den Im⸗ mobilien Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fidei⸗ kommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Realberechtigungen zu haben glauben, zu deren Anmeldung spätestens im Verkaufstermine unter dem Verwarnen geladen, daß die nicht angemeldeten Rechte dem neuen Erwerber der Immobilien gegenüber für erloschen erklärt werden sollen. b

Der Ausschlußbescheid wird nur durch die hiesige Kreis⸗Zeitung und Anschlag an hiesiger Gerichts⸗ tafel veröffentlicht werden. 8

Alfeld, den 5. Juni 1878.

Königliches Amtsgericht I. Erxleben.

[51471

[4498] Proclama.

Auf den dem Grafen Wilhelm von Kleist ge⸗ hörig gewesenen Gütern Raddatz und Neuendorff hiesigen Kreises, stehen Abtheilung III. Nr. 4 resp. Nr. 2 folgende Intabulate eingetragen:

1) 4 Rthlr. Courant, Viertausend Thaler Courant, welche der Hauptmann Bogislav Heinrich von Kleist nach dem §. 8 seines Kodicills vom 9. April 1788 und publizirt den 20. Februar 1792, als ein immerwährendes Fidei⸗Kommißkapital für die von Kleistsche Familie mit der Benennung des von Kleist⸗Raddatzschen dergestalt ausgesetzt hat, daß be ittwe Henriette Juliane, geb. von Versen, die Zinsen zu vier Prozenk davon

noch auf ihre Lebenszeit genießen soll, nach deren Ableben aber so lange die Raddatzschen Lehngüter in der von Kleistschen Familie bleiben, der jedes⸗ malige Gutsbesitzer der Raddatzschen Lehne solche Zinsen ganz genießen soll, wohingegen, wenn diese Lehne künftig außerhalb der von Kleistschen Familie veräußert werden sollten, jedesmal der älteste von denen in Königlich preußischen Staaten sich auf⸗ haltenden oder doch in Königlich preußischen Diensten stehende von Kleist solche Fideikommißzinsen auf Lebenszeit bekommen soll, welches Fideikommiß⸗ kapital in Gemäßheit des §. 9 des zwischen der Wittwe und Allodialerbin des Hauptmanns Bogislav von Kleist und dessen Lehnsfolger, dem ajor Wilhelm Cristoph von Kleist, im Beitritt des bestellten zeitigen Kuratoris dieser Stiftung unterm 23. und 24. Februar 1793 errichteten kommissarischen Auseinandersetzungsrezesses vi decreti vom 7. Februar 1794 hierselbst eingetragen ist.

2) Abtheilung III. Nr. 5 resp. Nr. 3: Ein⸗ tausend Thaler Courant zu vier Prozent Zinsen, so der Hauptmann Bogislav Heinrich von Kleist in dem §. 4 seines Kodizills vom 9. April 1788 und publizirt den 20. Februar 1792 zu einer milden Stiftung bei diesen Gütern dergestalt ausgesetzt hat, daß die jährlichen Zinsen von 250 Thalern Kapital der jedesmalige Schulhalter in Raddatz, 125 Thaler Kapital der jedesmalige Schulhalter in Kling⸗ beck, 125 Thaler Kapital der jedes malige Schulhalter in Kucherow genießen soll und von 500 Thaler Kapital solche unter die Armen in den Gütern Raddatz, Klingbeck, Schneidemühl, Kucherow, Neuendorff, . und deren Zubehörungen, welche zur Arbeit und zum Erwerbe unvermögend sind, vertheilt werden sollen, ingleichen

200 Rthlr. zweihundert Thaler zu vier Prozent Zinsen, soeben derselbe im §. 6 dieses Ko⸗ dizills der Kirche zu Raddatz legirt hat, wovon die Zinsen zur Unterhaltung des dort befindlichen Ge⸗ wölbes verwandt werden sollen und

200 Rthlr. zweihundert Thaler zu vier Prozent Zinsen, soeben derselbe daselbst eben dieser Kirche dergestalt vermacht hat, daß von deren Zin⸗ sen der jedesmalige Persanzig⸗Raddatz'sche Prediger jährlich zwei Thaler erhalten soll,

von welchen Legatis insgesammt jedoch dessen Wittwe Henriette Juliane, geborene von Versen, auf ihre Lebenszeit den Zinsgenuß behält und die Zinshebung für „8 Stiftungen allererst nach deren Ableben den Anfang nimmt, mit welcher Maßgabe solche in Gemäßheit des §. 9 des zwischen der Wittwe und der Allodialerbin des Hauptmanns Bogislav Heinrich von Kleist und dessen Lehnsfolger dem Major Wilhelm Cristoph von Kleist un term 23. und 24. Februar 1793 errichteten kommissari⸗ g— Aenseteenerseeg el⸗ vi decreti vom

. Februar 1794 hierselbst eingetragen sind.

Bei der Subhastation der früher von Kleist⸗ schen Güter Raddatz und Neuendorff sind die vor⸗ erwähnten Intabulate, von denen das ad 1 gedachte nach dem Feldgut Ellerkamp Klein Zemmin übertragen worden, in dem am 10. Juli 1876 ab⸗ gebaltenen Kaufgelderbelegungstermine mit zwölf⸗ taufend Reichsmark, beziehungsweise viertausend