Senat verlor 1 einheimisches und 2 auswärtige Mitglieder: den Geheimen Regierungs⸗Rath Lucage (gast 26. Nov. 1877 zu Berlin, seit Anfang 1877 Mitglied der Akademie), den Prälaten von Grüneisen (gest. 28. Febr. 1878 zu Stuttgart, seit 1845 Ehrenmitglied der Akademie) und den Prof. Fr. Preller (gest. 23. April 1878 zu Weimar, seit 1869 Mitglied der Akademie). Der Redner gab ein kurzes Lebensbild der Verstorbenen und gedachte ihrer mit warmen Worten. Die im Vorjahre veranstaltete 51. Ausstellung, die erste in einjähriger Folge, wies 1087 Kunstwerke gegen 1079 im Vorjahre auf. Besucht wurde die Ausstellung von 92 991. Personen gegen 120 462 im Voriahre. Verkauft wurden 1877 125 Kunstwerke für 134 055 Thlr. gegen 160 für
273 434 Thlr. im Vorjahre. 1 — die Veröffentlichung des Re⸗
Es erfolgte sodann sultats 85 Konkurrenzen. Dem großen akademischen lag die Aufgabe zu
Staatspreis für aler) Grunde 1 eThell überbringt die vom Vulkan geschmiedeten
Waffen dem Achill.“ Gemeldet hatten sich sechs Konkurrenten, vier wurden zur Konkurrenz zugelassen. Den Preis erhielt T. Heinacher aus Löbau. Für den Michael Beerschen Preis 1. Stiftung für Maler hatte sich ein Konkurrent gefunden, dessen Leistung eines Preises jedoch nicht für würdig erachtet wurde. — den Michael Beerschen Preis 2. Stiftung für Kupferstecher hat keine Bewerbung stattgefunden. Den Schluß der Sitzung bildete die Preisvertheilung an die Schüler der Akademie. — Um 12 Uhr veranstaltete die Universität in ihrer Aula gleichfalls eine Gedächtnisfeier des Geburtstags Friedrich Wilhelm III.
— Der General⸗Lieutenanrt von Bülow, Inspecteur der 2. Feld⸗Artillerie⸗Inspektion, hat sich behufs Besichtigung des Königlich Sächsischen 2. Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 28 nach Dresden begeben.
— S. M. S. „Elisabeth“, 19 Geschüͤte, Komdt. Kapt. z. S. von Wickede, ist am 30. Juli cr. in Montevideo, und
S. M. S. „Nym phe“, 9 Geschütze, Komdt. Korv. Kapt. Sattig, am 30. Juli cr. in Plymouth eingetroffen.
Hamburg, 30. Juli. Die Venezolanische Zeitung „Diario de la Guayra“ enthält in ihrer Nummer vom 28. Juni d. J. einen „Nuestra Reputacion Nacional“ überschriebenen Artikel, welcher die von dem italienischen Minister des Innern veröffentlichten Cirkulare zur Verhinderung der Auswande⸗ rung nach Venezuela bespricht.
Aus dem gedachten Artikel erscheint namentlich eine Stelle beachtenswerth, welche in Uebersetzung wie folgt lautet: „Nichts hat uns mehr Schaden gethan, als die mit der Unterstützung der Einwanderung nach Venezuela im Auslande Beauftragten; ihre lügenhaften Versprechungen verdienten eine tüchtige Strafe und unser Stillschweigen verdient, daß uns das be⸗ gegnet, was uns jetzt begegnet.
Wir verurtheilten von Anfang an die Errichtung zweier Kolonien an den für diesen Fall am wenigsten geeigneten Stellen, da es in der Nähe von Caraͤcas so viel unbebautes Land giebt. Als wir anfingen das Immigrationsfieber zu fühlen, wurden unstatthafte Fehler begangen und Niemand hat gewagt sie zu rügen, weil Niemand sich ernsthaft mit einer solchen Lebensfrage für das Land beschäftigte.
Auf diese Weise sind die Folgen unglücklich gewesen.“
Oesterreich⸗Ungarn. Ween, 2. August. (W. T. B.) Die „Wiener Abendpost“ meldet: Die 18. Truppen⸗Division überschritt gestern kei Vergoraz und Imoski die Grenze der Herzegowina und rückte mit der Hauptkolonne gegen Ljubinski vor. In dem letzteren Orte scheinen anarchische Zu⸗ stände zu herrschen.
— Das Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau meldet aus Banjaluka, von gestern: Unmittelbar nach dem Ein⸗ marsch unserer Truppen begaben sich die angesehensten Begs zu dem Erzherzog Johann Salvator mit der Bitte, ihre Ergebenheit zur Kenntniß des Kaisers zu bringen. klärten sich bereit, diese Ergebenheit durch ihre Bemühungen um ein freundliches Verhalten der Bevölkerung zu dokumen⸗ tiren, und sprachen die Ueberzeugung aus, daß sie nur durch festen Anschluß an die österreichischengarische Regierung eine Bürgschaft für die Wahrung ihrer Religion und Sitten sewinnen würden. Zugleich gaben sie der zuversichtlichen ge ung Ausdruck, daß das Land nunmehr einer glücklichen
zukunft entgegengehe.
Prag, 2. August. (W. T. B.) Der Kronprinz Rudolf empfing heute Vormittag die von dem Kardinal, harsten Schwarzenberg, geführte Geistlichkeit, den fast voll⸗ tändig, ohne Unterschied der Parteistellung, erschienenen Adel Böhmens und den Landmarschall mit dem Landesausschusse.
Schweiz. (N. Zürch. Ztg.) In Folge geschäftlicher Ab⸗ haltung mehrerer Delegirten ü der auf den 26. Rfrliche an⸗ esetzte internationale Kongreß zur Berathung einer ereinbarung bezüglich der wider die Reblaus zu ergreifen⸗ den Maßregeln (in Bern) auf den 8. September ver⸗ schoben worden.
Großbritannien und Irland. (E. 80 Die Königin wird am 12. August in Ports⸗ mouth die Panzerflotte „für den Spezialdienst“ vor deren Auflösung besichtigen. Der „Dreadnought“ wird der Flotte beigegeben sein. — Der Marquis of Lorne wird nicht eher nach Canada abreisen, als bis die Wahlen daselbst be⸗ endet sind. Seine Ankunft in Canada wird wahrscheinlich im November stattfinden.
— 2. August. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte auf eine Anfrage Me Kenna's der Unter⸗Staatssekretär Bourke: in Betreff der türkischen Schulden und der Ordnung dertürkischen Finanzen beabsichtige England nicht, der Entscheidung der von dem engresh vorge⸗ sehenen internationalen Kommission vo “ uf eine bezügliche Anfrage Fawcetts antwortete der Schatzkanzler Northcote: im Hinblick auf die vorgerückte Session des ea könne er nicht versprechen, daß die mit der Pforte
ür die asiatische Türkei zu vereinbarenden Reformen
und die von der Pforte 2 ewährenden desfallsigen Garantien Par
noch zur Kenntniß des amentes gebracht würden. Fawcett kündigte darauf einen Antrag an, worin die Vorlegung der fraglichen Vereinbarungen Feerdeßt wird. Dann wurde die Debatte über die Hartingtonsche Resolution fortgesetzt. Lord Elcho wendete sch. in längeren und heftigen Ausfüh⸗ rungen gegen die Opposition. Namens der Letzteren ergriff der Deputirte Forster das Wort, der sich beenna, gegen
Sie er⸗
London, 1. August.
an den Schatzkanzler richtete, ob in Betreff der Türkei nicht ein geheimer Vertrag mit irgend einer Großmacht bestehe: die gestrige Antwort des Schatzkanzlers sei zweideutig ge⸗ wesen. weiteren Verlaufe der sehr lebhaften De⸗ batte ergriff der Schatzkanzler Northcote das Wort und vertheidigte in längerer Rede das Verhalten der Regierung. Northcote erklärte, es existirten keine geheimen Engagements. Es habe zwar ein vertraulicher Verkehr zwischen verschiedenen europäischen Mächten über Angelegenheiten von beträchtlicher Wichtigkeit stattgefunden, alle eingegangenen Engagements aber, die für England bindend seien, seien bereits ent üllt. Die englisch⸗türkische Konvention sei der einzige Vertrag in dieser An “ Keine der Großmächte hätte über den Abschluß dieser Konvention Beschwerde erhoben, da alle die Ueberzeu⸗ ung hätten, daß Englands Stellung in Asien eine andere sei als die der übrigen Mächte. Das Unternehmen Englands sei schwer, er hoffe aber, daß es erfolgreich sein werde. Es sei nicht die Absicht Englands, mit anderen zu rivalisiren. (Beifall.) Schließlich wurde die Resolution des Marquis von Hartington mit 338 gegen 195 Stimmen abgelehnt und das Amendement Plumketts ohne weitere Abstimmung angenommen.
— 3. August. (W. T. B.) Ueber den Ausgang der Debatte über die Hartingtonsche Resolution in der vFe vax Unterhaussitzung äußern sich die Morgen⸗
lätter mit Ausnahme der „Daily News“ sehr befriedigt. Die „Times“ erblickt in der Abstimmung einen glänzenden Triumph der allgemeinen Politik der Regierung. Die über⸗ wältigende Majorität, die sich für die Regierung ausgesprochen habe, werde dieselbe in den Stand setzen, den rechten Einfluß Englands geltend zu machen. — Dem „Standard“ zufolge, würde die britische Flotte in den chinesischen Ge⸗ wässern unverzüglich reduzirt werden.
Spanien. Madrid, 30. Juli. (Ag. Hav.) In dem heute abgehaltenen Ministerrath hat der König den Gesetz⸗ entwurf, betreffend den Bau einer Eisenbahn von Val Zalan nach Saragossa, sanktionirt. — Der König ist nach dem Escurial zurückgekehrrtt. ““
—
Türkei. Konstantinopel, 1. August. (W. T. B.) Der griechische Patriarch ist sehr schwer erkrankt. Es wird an Aufkommen gezweifelt. — Die Zeitungs⸗ meldung, daß die Einberufung der türkischen Reserven sistirt worden sei, wird in türkischen Regierungskreisen als unrichtig bezeichnet. — Die Uebergabe von Batum und Varna an die Russen ist bisher noch nicht erfolgt.
— Die „Polit. Korresp.“ meldet aus Konstantinopel: Von den Türken werde als Grund für die aufständische Bewegung in Serajewo angegeben, daß sich die dortigen Behörden geweigert hätten, einen angeblichen Wunsch der Be⸗ völkerung, betreffs ihrer Bewaffnung, zu erfüllen. — Von dem russischen Botschafter, Fürsten Labanoff, werde die Pforte unausgesetzt zur Räumung Varnas aufgefordert. Von den in der Nähe von Konstantinopel liegenden russischen Truppen würden die Verschanzungsar⸗ beiten energisch forigesett — Der griechische Gesandte, Conduriotis, habe bei der Pforte die Ernennug der türki⸗ shen Mitglieder der Frenzberichtigungs⸗Kommission,
er persische Botschafter die formelle Abtretung Khoturs an Persien in Erinnerung gebracht.
— 2. August. (W. T. B.) Eine Anzahl angesehener Maroniten hat den hiesigen Botschaftern der Mächte eine Denkschrift über die Verwaltung des Libanon überreicht, worin wegen der Einkerkerung des Bischofs und v anderer Beschwerden eine eingehende Untersuchung ge⸗ fordert wird.
Amerika. LE 2. August. (W. T. B.) Die Staatsschuld der Vereinigten Staaten hat im Monat Juli um 2 060 000 Dollars abgenommen. Im Staatsschatze befanden sich am 31. Zuli 207 007 000 Dollars in Gold und 1 108 000 Dollars in Papiergeld.
Nan⸗Hort⸗ 2. August. (W. T. B.) Die demo⸗ kratische Partei hat in der Legislative von Nord⸗ Karolina eine große Majorität gewonnen, durch welche eine e Wahl für den Senat der Unionsstaaten gesichert
die englisch⸗türkische Konvention aussprach und u. A. die V
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
Tceplitz, Sonnabend, 3. August. Ihre Königliche do eit die Großherzogin und die Prinzessin Victoria von Baden nahmen nebst dem Gefolge Sr. Majestät des Kaisers und Königs heute 8n 8 Uhr an der anf der Königshöhe zum Gedächtniß des Geburtstages des Hochseligen Königs Fried⸗ rich Wilhelms III. veranstalteten Feier Theil. Das Monu⸗ ment war mit Kränzen, Blumen und preußischen Fahnen auf das Reichste geschmückt. Die Großherzogin sprach dem Bür⸗ germeister, dem Pastor und dem Gesangvereine Ihren Dank für die Abhaltung der Feier aus, welcher Vertreter der Re⸗ gierung, des Stadtraths, der Schützen und die Mannschaften aus den “ und sächsischen Militär⸗Badehäusern, sowie eine sehr große Anzahl von Kurgästen beiwohnten. Das Befinden Sr. Majestät des Kaisers ist auch heute ein vollkommen zufriedenstellendes. 1“ G
Die Protokolle des Berliner Kongresses. J.
PROTOCOLE No. 1.
8oance du 13 Juin 1878. v113““
Les Puissances signataires du Traité du 80 Mars 1856 ayant décidé d'examiner en commun, dans une même pensée d'intérét général et dans un même esprit de conciliation et de paix, la situation qui résulte en Orient des derniers événements, les Pléni- potentiaires de l'Allemagne, de l'Autriche-Hongrie, de la France, de la Grande Bretagne, de l'Italie, de la Russie et de la Turquie se sont réunis à Berlin en congrès sur l'invitation qui leur a été adressée par le gouvernement de Sa Majesté 1'Empereur d'Alle- magne.
Etaient présents;
Pour PAIlIlemagne 1e1“”“
Son Altesse Sérénissime le Prince de Bismarck, Chancelier
de l'Empire d'Allemagne,
Son Excellence M. de Bülow, Secrétaire d'Etat au Départe-
ment des Affaires Etrangères,
Son Altesse Sérénissime le Prince de Hohenlohe-Schillings-
fürst, Ambassadeur d'Allemagne à Pari
“
Pour PAutriche-Mongrie8 8 Son Excellence le GComte Andrssy, Ministre des Affaires KFrtrangdères et de la Maison Impériale, Son Excellence le Comte Karolyi, Ambassadeur d'Autriche- BHongrie à Berlin, Son Excellence le Baron de Haymerle, Ambassadeur d'Autriche- Hongrie à Rome. Pour la France S.-de.gggees M. Waddington, Ministre des Affaires Etran- gères, Son Excellence le Comte de Saint-Vallier, Ambassadeur de France à Berlin. Son Excellence M. Desprez, Ministre Plénipotentiaire de Iere classe, chargé de la Direction des affaires politiques au Ministère des Affaires Etrangères. Pour la Grande Bretagne Son Excellence the Earl of Beaconsfield, Premier Lord de la Trésorerie et Premier Ministre de Sa Majesté Britannique,
Son Excellence the Marquess of Salisbury, Ministre des
Affaires Etrangères de Sa Majesté Britannique, Son Excellence Lord Odo Russell, Ambassadeur d'Angleterre à Berlin. Pour l'Italie Son Excellence le Comte Corti, Ministre des Affaires Etran- gères, =egs le Comte de Launay, Ambassadeur d'Italie à- erlin. Pour la Russie Son Altesse Sérénissime le Prince Gortschacow, Chancelier de l'Empire de Russie, Son Excellence le Comte Schouvalow, Ambassadeur de Russie à Londres, Son Excellence M. d'Oubril, Ambassadeur de Russie à Berlin. Pour la Turquie BrghgSics Sadoullah Bey, Ambassadeur de Turquie à erlin.
Les Plénipotentiaires entrent en séance aujourd'hui Jendi 13 Juin à 2 heures.
M. le Comte Andrässy prend la parole en ces termes:
„Messieurs,
J'ai l'honneur de vous proposer de confier à Son Altesse Sérénissime le Prince de Bismarck la présidence des travaux du Congrèes. Ce n'est pas seulement un usage sonsacré par les précédents, c'est en même temps un hommage au Souverain de l'hospitalité duquel jouissent en ce moment les Représentants de l'Europe. —
Je ne doute pas de l'assentiment unanime que rencontrera cette proposition. Les qualités personelles du Prince, sa haute sagesse nous garantissent la meilleure direction pour les travaux du Congrès.
Messieurs, je suis sür de me rencontrer avec vos senti ments, en constatant dès le commencement de notre première réunion les voeux chaleureux que nous formons tous pour le prompt réta- blissement de Sa Majesté l'Empereur Guillaume.“
Ces paroles ayant été accueillies par l'assentiment empressé de tous les Plénipotentiaires, le Prince de Bismarck remercie ses colléegues des sentiments sympathiques pour l'Empereur, ex- primés au nom des membres du Congrès par M. le Comte Andrässy, et se charge de porter ce témoignage à la connaissance 8 Majesté. II accepte ensuite la présidence en ajoutant:
„Messieurs,
Je vous remercie de l'honneur que vous venez de me faire
en me conférant la présidence de cette illustre réunion.
Dans l'exercice des fonctions, auxquelles je suis appelé, je compte sur le concours bienveillant des messieurs mes collègues, et sur leur indulgence, si mes forces n'égalent pas toujours ma bonne volonté.“
Le Président procède en ces termes à la constitution qu bureau:
„Je vous propose comme secrétaire du Congrès M. de Rado- witz, ministre d'Allemagne à Athènes, et en qualité d'adjoints au secrétaire, M. le Comte de Mouy, premier secrétaire de l1'Am- bassade de France à Berlin, ainsi que MM. Busch, conseiller actuel de Légation, le Baron de Holstein, conseiller de Légation, et le Comte de Bismarck, secrétaire de Légation. Je propose également de confier la direction des archives du Congrès à M. Bucher, conseiller intime actuel de Légation au Département des Affaires Etrangères d'Allemagne.“
Ces propositions étant acceptées, les membres du bureau sont introduits et présentés au Congrès. Le Président fait savoir ensuite à ses collègues que le secrétariat ainsi constitué sera chargé de réunir et de soumettre à leur examen les documents et pleins pouvoirs que les membres du Congrès voudront bien à cet effet déposer au bureau.
MM. les Plénipotentiaires remettent leurs pleins pouvoirs au secrétaire, à l'exception de Sadoullah Bey, qui annonce devoir déposer les siens et ceux des deux autres Plénipotentiaires Otto- mans au commencement de la prochaine séance, à laquelle seront présents ses collègues Alexandre Caratheodory Pacha et Mehemed Ali Pacha, qui ne sont pas encore arrivés à Berlin.
Le Prince de Bismarck lit ensuite le discours suivant:
„Messieurs,
Il est avant tout mon devoir de vous remercier au nom de 'Empereur, mon Mattre, de l'unanimité avec laquelle tous les Cabinets ont bien vonlu répondre à l'invitation de l'Allemagne. Il est permis de considérer cet accord comme un premier gage de l'heureux accomplissement de notre täche commune.
Les faits qui ont motivé la réunion du Congrès sont présents à la mémoire de tous. Déjà, vers la fin de l'année 1876, les cabinets avaient combiné leurs efforts en vue de rétablir la paix dans la péninsule des Balcans. IIs avaient cherchb en mèͤme temps des garanties efficaces pour améliorer le sort des popula- tions chrétiennes de la Turquie. Ces efforts n'ont pas abouti. Un nouveau conflit plus redoutable a éclaté, auquel les arrange- ments de San Stefano ont mis fin.
Les stipulations de ce traité sont en plusieurs points de na- ture à modifier l’'état des choses tel qu'il se trouve fixé par les conventions européennes antérieures, et c'est pour soumettre
I'oeuvre de San Stefano à la libre discussion des cabinets signa-
taires des traités de 1856 et 1871, que nous nous trouvons réunis. II s'agit d'assurer d'un commun accord et sur la base de nouvelles garanties la paix dont l'Europe a tant besoin.“
Le Président désire ajouter à ce qu'il vient de lire quelques observations de procédure. II pense que pour faciliter les travaux du Congrès il serait opportun de décider que toute proposition, tout document destinés à figurer au protocole, fussent rédigés par écrit et lus par les membres du Congrès qui en auraient pris Finitiative. Il croit agir dans l'intérét de la täche dévolue à la haute assemblée en lui proposant de tracer dêès le commencement de ses délibérations l'ordre de ses travaux. II semble que sans s'attacher à la suite des paragraphes du traité qui forme l'objet de la discussion, il serait préférable de ranger les questions dans l'ordre de leur importance. C'est surtout le problème de la délimitation et de l'organisation de la Bulgarie qui à ce point de vue appelera l'intérêt du Congrès, et le Président propose d'ouvrir les discussions en s'occupant en premier lieu de celles des stipu- lations de San Stefano qui ont particulièrement trait à la future organisation de la Bulgarie. Si le Congrès approuve cette manière de procéder, le Président dirigera en conformité avec sa décision les travaux préparatoires du Secrétariat. Son Altesse pense en outre qu'il serait bon de laisser quelque intervalle entre cette séance et la prochaine afin de donner aux Pleénipotentiaires
t d'e leurs i Enfin il n. ate as que le E 8 1 n b
88
plénipotentiaires ne
“
1 nanimes sur la nécessité de gard je secret de leurs délibérations.
Tous les membres du Congrès donnent leur adhésion aux pro- tions de M. le Prince de Bismarck.
Le Comte Andrässy ajoute qu'’il accepte entièrement le point de vue de 8. A. et qu'il est notamment d'avis de donner la priorité à la question Bulgare.
Le Comte de Beaconsfield se prononce dans le même sens: il regarde comme essentiel à la solution des difficultés présentes que cette question soit traitée sans délai et la
mière. pre Le Président constate que le projet de commencer la discussion par la question Bulgare est adopté à l'unanimité.
Le Comte de Beaconsfield, prenant la parole, fait
remarquer qu'avant l'examiner le traité de San Stefano le Congrès rencontre une question préliminaire d'une extréme urgence, à savoir la position que les forces Russes occupent en ce moment dans le voisinage de Constanti- nople. Lord Beaconsfield considère cette situation comme anor- male et périlleuse. Il rappelle que les troupes Russes se sont avancées au delà de la ligne fixée par l'armistice, et signale leur résence comme un danger pour les deux parties en cause aussi bien que pour les intéréts de l'Europe. II craint les entraine- ments auxquels peuvent être exposées deux armées aussi rap- rochées: un incident, une rumeur peuvent amener les plus grandes calamités, peut-étre même la prise de Constantinople (the capture of Constantinople). Il se demande s'il est convenable que le Congrès delibère en présence de semblables périls, et en re- grettant que les efforts tentés par les Cabinets intéressés dans je sens d'un arrangement équitable pour les deux parties n'aient pas abouti, il appelle sur cette question préliminaire l'attention de ses collègues.
Le Prince de Bismarch tout en faisant observer que cette question ne lui parait pas de nature à être traitée utilement dans la séance de ce jour, demande à MM. les Plénipotentiaires de Russie s'ls désirent répondre aux paroles prononcées par Lord Beaconsfield.
Le Prince Gortschacow déclare que la Russie est venue prendre part au Congrès avec l'intention d'éviter toute recrimi- nation sur le passé: S. A. S. ne saurait donc entrer dans l'examen des motifs et des circonstances qui ont conduit au Traité de San Stefano: le Gouvernement Russe tient avant tout à écarter les obscurités et les défliances. Le but de l'Empereur Alexandre, conforme dans la pensée de Sa Majesté à tous les intérêts euro- péens, est de donner une existence autonome assurée par des garanties efficaces aux sujets chrétiens de la Porte. Si, pour obtenir ce résultat, le Congrès trouve d'autres moyens que ceux qui ont paru les meilleurs à la Russie, le Gouvernement de P'Empereur les examinera, mais son seul but est, il le répète, d'assurer et de garantir efficacement aux populatlons chrétiennes une existence autonome.
Le Comte Schouvalow désire présenter quelques ob-
posi
jections pratiques aux paroles prononcées par Lord Beacons-
field. En constatant les mouvements en avant de l'armée Russe, qui ont eu lieu d'ailleurs à. la suite de l'entrée de la flotte Anglaise dans le Bosphore, le noble Lord a insisté sur les périls que présente la proximité des forces Russes et Otto- manes. Le Comte Schouvalow pourrait citer beaucoup d'exemples de paix définitives traitées pendant que le deux armées restent dans leurs lignes: mais sans s'arréter sur ce point, le Second Plénipotentiaire de Russie fait remarquer qu'un simple retour aux dispositions du premier armistice n'étant pas sans doute de nature à modifier l'opinion de Lord Beaconsfield, il s'agirait donc pour l'armée Russe de reculer beaucoup plus en arrière. Le Comte Schouvalow expose les difficultés, les embarras militaires et même les dangers d'un semblable mouvement. L'état actuel des choses n'a donné lieu depuis trois mois à aucune collision sêrfeuse: n'y aurait-il pas à craindre, au contraire, que la retraite de armée ne fat le signal de graves désordres? S. E. cite des information provenant de sources qui ne sont pas Russes, et d'après lesquelles., si les troupes Impériales quittaient en ce moment leurs positions, elles seraient suivies par la population chrétienne de Constantinople, qui redouterait les plus grands périls. Le Second Plénipotentiaire de Russie ajoute qu'en ce qui con- cerne les craintes exprimées par Lord Beaconsfield au sujet d'une prise soudaine de Constantinople, ce danger est tout-à-fait écarté et cette éventualité est même impossible. S. E. est donc per- suadée que la retraite de l'armée Russe n'est en rien nécessaire au calme des délibérations du Congrès; il craindrait qu'en voulant améliorer la situation, on n'atteignit un but contraire.
M. d’'Oubril s'associe entiéèrement aux considérations qui viennent d'être exposées.
ELe Prince de Bismarck croit que les Plénipotentiaires de la Grande Bretagne trouveront la réponse de leurs collègues de Russie assez satisfaisante pour ne pas faire dépendre de la question qu'ils ont posée, la marche régulière des délibérations du Congrès. S. A. hesite d'ailleurs à penser que la question, dans la phase où elle se trouve actuellement, rentre dans la compêtence du Congrès; du moins le Gouverne- ment Allemand qui a cherch6, en son temps, à remé- dier à cette situation, autant qu'il lui a 6té possible, ne se croi- rait pas appelé à formuler un jugement sur les motifs qui pour- raient régler la conduite des autres Gouvernements quant à des points qui sont en dehors de la täche actuelle de la haute as- semblée. Il pense que cette question devrait être avant tout traitée directement entre les représentants de la Grande Bretagne et de la Russie: les dispositions conciliantes des uns et des autres permettent d'espérer que ces pourparlers auraient une solution heureuse, et ce serait seulement dans le cas contraire que le congrès pourrait tenter, lors d'une prochaine séance, de mettre d'accord les deux parties intéressées par une médiation que les sentiments pacifiques de la haute assemblée ne sauraient manquer de rendre efficace.
Lord Beaconsfield ayant adhéré à cet avis ainsi que tous les Plénipotentiaires, le Président déclare l'incident clos.
Le Président demande, si l'un des Plénipotentiaires a quelque communication à faire au Congrès de la part de son Gouverne- ment.
Sadoullah Bey déclare ne pouvoir accepter l'opinion ex- primée par M. le Comte Schouvalow que la retraite de l'armée Russe entrainerait des dangers pour la population chrétienne de Constantinople. M. le Plénipotentiaire de Turquie affirme que les forces Ottomanes qui se trouvent dans la capitale suffisent ample- ment pour y maintenir le calme et que l'ordre public n'est nulle- ment compromis. II ajoute que c'est au contraire la présence de 'armée Russe dans le voisinage qui met en péril la tranquillité de la ville.
Le Président fait remarquer à M. le Plénipotentiaire de Turquie que le Congrès a prononcé la clêture de la discussion sur le point auquel il vient de faire allusion, et il est d'avis que dineident ayant été clos, la discussion demeure ajournée sur cet object.
S. A. S. propose ensuite à la haute assemblée de se réunir lundi prochain le 17 à deux heures. Cette date est acceptée à J'unanimité.
Le Marquis de Salisbury annonce qu'il se propose de soumettre lundi à ses collègues la question de savoir si la Grèce doit étre admise au Congrès.
Le Prince Gortschacow dit que cette question lui paratt résolue par les termes mêmes de la convocation qui ne s'adresse qu'aux Euissances signataires du Traité de Paris. D'autres Etats pourraient se croire autorisés à demander également leur partici- pation si l'on s'écartait des dispositions convenues dès l'origine.
e Prince de Bismarck, en réservant son opinion à ce
2. “ 11““ SE“ 1““ 2 sujet jusqu'au moment où la question posée par Lord Salisbury sera formellement soumise à la haute assemblée, saisit l'occasion pour demander, s'il ne serait pas opportun que les membres du Congrès qui voudraient faire une proposition en informassent au préalable leurs collegues dans une séance présédente, ou tout au moins la veille de la séance, pour éviter des discussions im- prévues et incomplètes. Les propositions connexes aux questions à l'ordre du jour et résultant de la discussion méême en seraient exceptées. b
Son Altesse considère comme un principe incontestable que la minorité du Congrès ne pourra pas ötre tenue de se soumettre à un vote de majorité. Mais il abandonne à l'appréciation de MM. ses collègues de décider s'il ne serait pas utile dans l'in- térét des travaux que les résolutions de la majorité concernant la procédure, sans toucher au fond, pussent être regardées comme décisions du Congrès toutes les fois que la minorité ne croirait pas devoir faire enregistrer une protestation formelle.
M. Waddington s'associe à l'opinion exprimée par M. le Président au sujet des propositions imprévues dont les membres du Congrès pourraient prendre l'initiative. M. le Premier Pléni- potentiaire de France est même d'avis qu'’il serait utile de décider que toute proposition de cette nature devrait être annoncée à la sance précédente, sans laisser la faculté de prévenir seulement la veille. Ce dernier délai parait à Son Excellence trop restreint pour que les Plénipotentiaires soient toujours suffisamment pré- parés à une discussion approfondie.
Le Prince de Bismarck apprécie la justesse de cette observation et s'y rallie entièrement.
Le Marquis de Salisbury dit que les réflexions de M. le Premier Plénipotentiaire de France s'appliquent sans doute seule- ment aux propositions substantielles et non pas aux amendements et questions secondaires. 8 8
Le Congrès donne unaimement son adhésion à cette procédure.
La séance est levée à 3 heures †. 2 8 8 signé: v. BISMARCK.
B. BULOW. 98 C. F. v. HOHENLOHE. ANDRASSII. KAROLYI. . HAX. LE. WADDINGTON. ST. VALLIER. H. DESPREZ. BEACONSFIEILD. SALISBURxX. 0D0 RUSSEILL. L. CORTI. LAUNAX. GORTCHACOW. SCHOUVYALOFF. P. D'OUBRIL. SADOULLAH. Certifié conforme à l'original: RADOWITZ. Cte de M0UX.
8 “
Die Nr. 31 des „Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungssachen: Ernennung von Mitgliedern der Disziplinarkammern; — Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. — Finanzwesen: Bekanntmachung, betreffend die Aus⸗
abe von Schatzanweisungen im Betra e von 15 000 000 ℳ —
ünz⸗ und Bankwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichs⸗ münzen; Goldankäufe der Reichsbank. — Eisenbahnwesen: Eröffnung der Haltestelle Sonnborn an der Bergisch Märkischen Eisenbahn. — Marine und Schiffahrt: Ertheilung eines Flaggenattestes. — Kon⸗ sulatwesen: Exequatur⸗Ertheilungen; — Ermächtigung zur Vornahme von Civilstands⸗Akten.
— Nr. 30 des „Justiz⸗Ministerial⸗Blatts“ enthält eine Uebersicht der Geschäfte bei der Justiz⸗Prüfungs⸗Kommission im Jahre 1877. *
Neichstags⸗Angelegenheiten.
Bits zum Schluß des Blattes sind uns nur aus Berlin die amtlichen Ergebnisse der am 30. v. M. stattgehabten Reichstags⸗ wahlen mitgetheilt worden:
Im I. Wahlkreis wurden abgegeben 14 328 Stimmzettel, da⸗ von 58 ungültig, bleiben 14 270 gültige Stimmen. Es erhielten: Prof. Dr. Hänel in Kiel 8976 Stimmen, General⸗Feldmarschall Graf Moltke 2812, Redacteur Johann Most 2121, Frhr. B. von Schorlemer⸗Alst 193, Schuhmachermeister Bierberg 121 Stimmen, 9 G Stimmen zersplitterten sich. Gewählt ist somit Prof.
r. Hänel. m II. Wahlkreis wurden abgegeben 28 922 Stimmzettel, davon 86 ungültig, es bleiben 28 836 gültige Stimmen. Von diesen
erhielten Kreisgerichts⸗Rath Klotz 15 730, Schriftsetzer Baumann
7583, Kultus⸗Minister Dr. Falk 5020, Frhr. v. Schorlemer⸗Alst 241, eldmarschall Graf Moltke 148, Schuhmachermeister Bierberg 77, ofprediger Stöcker 7 Stimmen. 30 Stimmen zersplitterten sich. ewählt ist somit Kreisgerichts⸗Rath Klotz.
Im III. Wahlkreis wurden die Wahlen des 175. Bezirks (665 Stimmen) wegen eines Formfehlers für ungültig erklärt und deshalb bei der Gesammtzählung unberücksichtigt gelassen. Nach die⸗ sem Abzuge verblieben 21 446 gültige und 61 ungültige Stimmen, absolute Mehrheit 10 724. Davon erhielten: Landes⸗Direktor v. Saucken⸗Tarputschen 12 585 Stimmen, Buchhändler Rackow 6914, Commerzien⸗Rath Vollgold 1285, Maler Bernsdorf 269, Freiherr von Schorlemer⸗Alst 230, Obermeister Bierberg 114, die übrigen Stimmen zersplitterten sich. Gewählt ist somit Landes⸗Direktor v. Saucken⸗Tarputschen. .
Im IV. Wahlkreis erhielten Hr. Fritzsche 20 224 Stim⸗ men, Hr. Zelle 16 646 Stimmen, Hr. Dr. Falk 3001 Stimmen, Hr. Grüneberg 334 Stimmen, Frhr. von Schorlemer⸗Alst 311 Stim⸗ men, Hr. Obermeister Bierberg 49 Stimmen. 30 Stimmen zer⸗ splitterten sich. Da keine absolute Majorität erzielt 18 so muß zwischen Hrn. Fritzsche und Hrn. Zelle eine engere Wa 1 erfolgen, welche am 15. d. Mts. stattfindet.
Im V. Wahlkreis wurden abgegeben 15 829 Stimmzettel, davon 82 ungültig, bleiben 15 747 gültige Stimmen. Es erhielten: Dr. jur. in Berlin 10 578, Zimmerer Otto Kapell 3615, Geheimer Kommerzien⸗Rath Schwarzkopff 1260 Stimmen; die übrigen 294 Stimmen zersplitterten sich. Gewählt ist somit Dr. jur. Zimmermann.
Im VI. Wahlkre is wurden abgegeben 38 556 Stimmzettel, da⸗ von 190 ungultig; bleiben 38 366 gültige Stimmzettel. Es erhielten: Kreisgerichts⸗Rath Klotz 20 909, Redacteur Hasenclever 15 690,
9 und Domprediger Stöcker 818, Frhr. v. Schorlemer⸗Alst 250, abrikbesitzer Hoppe 639 Stimmen, die übrigen 60 Stimmen zer⸗ plitterten sich. Gewählt ist somit Kreisgerichts⸗Rath Klotz.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Mit dem Beginn des nächsten Schuljahres 1878/79 wird die Königlich bayerische Acerbauschule von Schließheim nach Landsberg verlegt, jedoch unter Fortbestand derselben als einer selbständigen Anstalt und in ihrer bisherigen Organisation, und wird mit dem Unterricht nach dem bisherigen Lehrplan am Dienstag, den 15. Oktober 1878, im Maltesergebäude zu Landsberg begoanen werden. — Die Karl Gllich'sche patentirte Kartoffel⸗Ernte⸗ maschine ist am 31. v. M. auf der Kerteeö des Hrn. von Gröling in Lindenberg bei Berlin einer Prüfung unter⸗
zoge
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welcher u. A. die 3 Gutsbesitzer Hache⸗Friedrichshof, J. d'Heureuse⸗Schmetzdorf, von Gröling⸗Lindenberg, von Estorff, von Kapphengst und der Fabrik⸗ Direktor Scheible beigewohnt haben. Diese Herren geben ihren Be⸗ obachtungen über die Leistung dieser Maschine in einem uns vor⸗ liegenden Gutachten dahin Ausdruck:
„Die Karl Gülichsche patentirte Kartoffel⸗Erntemaschine wurde mit 2 leichten Pferden in normaler —,— erhalten. An Be⸗ dienung der Maschine war nur der Kutscher erforderlich. Dieselbe brachte die Kartoffeln rein aus der Erde und legte sie in einem ca. 1 ½ Fuß breiten Streifen von Kraut und Erde befreit unverletzt auf die Oberfläche; ihre Leistung stellte sich bei einer auf 24 Zoll Reihenweite erfolgten Bestellung in zwei Stunden bequem auf 1 Morgen = ⁄i Hektar; also in 1 Arbeits tage von 10 Stunden auf 5 Morgen oder 1 ½¼ Hektar. 3
Zum Aufsammeln der Kartoffeln genügten 12 bis 16 Kinder; also von der durchschnittlich nöthigen Arbeitskraft — auf 5 Morgen sonst ca. 36 Menschen im Akkord — ca. ;. 1
Wir fanden die Maschine einfach zu behandeln, ihre einzelnen Theile sicher arbeitend und dem Anscheine nach dauerhaft konstruirt, und fühlen uns verpflichtet, noch besonders hervorzuheben, daß d Entfernung des noch grünen starken Kartoffelkrautes und der Un⸗
8 n worden 5
Herren Oekonomie⸗Rath Noodt,
kräuter mit besonderer Sicherheit geschah, so daß Verstopfungen nicht
einen Augenblick eintraten.“ Auskunft ertheilen die Herren Gülich & Co., Chausseestraße 38
hierselbst. Gewerbe und Handel.
Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende? Juli 1878 39 192 300 ℳ 4 ½ prozentige und 8 618 400 ℳ 5 prozen⸗ tige, zusammen 47 810 700 ℳ 9 riefe ausgegeben, wovon noch 38 485 500 ℳ 4 ½ prozentige und 8 001 600 ℳ 5 prozentige, zusammen 46 487 100 ℳ Pfandbriefe verzinslich sind. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 3 231 600 ℳ, in der Feststellung begriffen
6 Darlehnsgesuche auf Grundstücke, zum Feuerversicherungswerthe 8 z, im Laufe des Monats Juli 1878 angemeldet
von 293 5 5 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerthe von 215 700 ℳ — Nach einer Uebersicht über den Handel des österreichisch⸗ ungarischen Zollgebiets mit der Türkei, die im „Pester Lloyd“ mitgetheilt wird, belief sich der Handel und zwar der Land⸗ verkehr zwischen der österreichisch⸗ungarischen Monarchie und der europäischen Türkei, Serbien und Rumänien im Jahre 1876 auf 126,1 Millionen Gulden, wovon 51 Mill. Gulden auf die Einfuhr und 75,1 Millionen Gulden auf die Ausfuhr entfallen. Seit dem Jahre 1860 hat der Handel mit der Türkei einen intensiven Aufschwung genommen und namentlich von 1868 bis 1872 eine bedeutende Zunahme erfahren. Die beiden letzten Jahre haben jeden⸗ falls schon in Folge der politischen Ereignisse eine bedeutende Ab⸗
nahme zur Folge gehabt. Freilich darf nicht vergessen werden, daß
etwa die Hälfte der im Gesammthandel figurirenden Ausfuhr auf den Durchfuhrverkehr entfällt. Im Landverkehre allein beträgt die eigene Ausfuhr Oesterreich⸗Ungarns nach der Türkei und den Staaten 40 bis 70 Mill. Gulden und ist bedeutender als die
usfuhr nach Italien, Rußland, die Schweiz, nahezu so bedeutend wie die nach Preußen.
Hamburg, 2. August. (W. T. B.) Die Generaiver⸗
sammlung des Vereins deutscher Eisenbahnen ist nach Erledigung der e heute geschlossen worden. Direktion der Berlin⸗Anhalter Eisenbahn wurde als geschäftsführende Verwaltung wiedergewählt. Die nächste “ des Vereins soll in Salzburg abgehalten werden. Heute findet in Blankenese ein Festmahl zur Feier des 25 jährigen Bestehens des Verein; statt.
Verkehrs⸗Anstalten.
In der soeben erschienenen August⸗Ausgabe des Kursbuchs der deutschen Reichs⸗Postverwaltung (R. v. Deckers Kommissionsverlag, Marquardt u. Schenck, in Berlin — Preis 2 ℳ) ist die in der Juli⸗Ausgabe zuerst getroffene und bewährt gefundene Einrichtung beibehalten worden. Verschieden⸗ ieSer. chnitt und verschiedenfarbiges Papier scheiden “
ie Fahrpläne der einzelnen Landestheile von einander ab; dabei ist durch eigenthümliche Einheftung, sowie durch besondere Titelblätter und Routenverzeichnisse für jede der 5 Abtheilungen (östliches — mittleres und nordöstliches — südliches Deutschland — Oesterreich⸗ Ungarn — fremde Länder) Sorge getragen, daß man eine be⸗ liebige Abtheilung aus dem Buche herauslösen, nach Willkür falten und zu sich stecken kann. — Der Inhalt ist durch eingehend bear⸗ beitete „Reisewege nach Tirol und dem Salzkammergut’“ bereichert worden. — Im Uebrigen machen wir aufmerksam auf die Zusam⸗
menstellung der Reiseeinrichtungen zur Weltausstellung nach Paris,
der verschiedenen Wege nach den Nordseebädern, nach Großbritannien, Italien, Niederland, Rußland, der Schweiz u. s. w. Bei der Reich⸗ haltigkeit des Inhalts wird das Kursbuch für Behörden, Geschäfts⸗ leute und Vergnügungsreisende und insbesondere auch für solche ein un⸗ entbehrlicher enh. er sein, welche ausgedehnte, nicht auf einen ein⸗ zelnen Landestheil beschränkte Reisen zu unternehmen in der Lage sind.
Berlin, 3. August 1878.
Die Geschäftsführer der 51. Versammlung deutscher Naturforscher und Dr. B. Stilling, Geheimer Sanitäts⸗Rath und Dr. E. Gerland, Lehrer an der höheren Gewerbe⸗ sch le zu Cassel, veröffentlichen Folgendes: Die 51. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte, welche statutengemäß vom 18. bis 24. September d. J. tagen sollte, muß auf einstimmigen Beschluß der Geschäftsführer und des Central⸗Comités 8 Tage früher, vom 11. bis 18. September, abgehalten werden, ohne daß sonst an dem bereits veröffentlichten Programme etwas anderes, als das Datum des betreffenden Wochentages geändert würde. Da in Folge des Attentates auf den Kaiser die Anfangs auf den Zeitraum vom 8. bis 14. September festgesetzten Kaisermanöver vor Kurzem definitiv gerade auf die Tage, in welchen die Naturforscherversammlung ab⸗ gehalten werden sollte, gelegt sind, so befand sich die Geschäftsfüh⸗ rung vor der Alternative, entweder alle die Nachtheile und Schwierigkeiten, welche die Verlegung der Versammlung mit sc. “ auf sich zu nehmen, oder den Verlauf der
ersammlung selbst zu gefährden, dadurch, sie sich bei dem zu der Größe der Stadt in keinem Verhältnisse stehenden Andrang von Fremden, der bei diesem doppelten Anlaß voraussichtlich entstehen muß, der Mittel beraubte, die Naturforscher und Aerzte genügend unterzubringen und zu versorgen. Unter diesen Umständen giauben wir von zwei Uebeln das -Leen ne zu wählen, geben uns dabei jedoch der Hoffnung hin, daß Diejenigen, welche die Versammlung zu be⸗ suchen beabsichtigten, sich nicht durch die Nothwendigkeit einer Aende⸗ rung der vielleicht gemachten Reisedisposition abschrecken lassen. Zu unserem größten Bedauern müssen wir auch noch diejenigen Vereine, welche Seangen sogleich vor oder nach der Naturforscher⸗Versamm⸗ lung abzuhalten veHhten. bitten, auch ihrerseits dieselben im An⸗ schlusse an jene zu verlegen.
Der amtliche stenographische Unterricht im Hause der Abgeordneten beginnt am Montag, den 12. August. Neben verschie⸗ denen theoretischen Kursen, die hauptsächlich für Schüler der oberen Klassen höbherer Lehranstalten bestimmt sind, und bis zum 1. Oktober (in etwa 12 Unterrichtsstunden) beendet sein werden, finden auch prak⸗ tische Uebungen für diejenigen statt, welche sich zu Fachstenographen ausbilden wollen. Die Kurse sind unentgeltlich. Anmeldungen werden von Montag, den 5. d. M. ab, Vormittags von 11 bis 1 Uhr, im Stenographischen Bureau des Hauses der Abgeordneirn an⸗ genommen.
Die neueste Novität des Ostend⸗Theaters wird Mitte näch⸗ ster Woche mit Hrn. Georg Paradies als Gast in Scene Er dieselbe betitelt sich „Verlorene Ehre“, Charakterbild von Bohr⸗ mann⸗Riegen “ “
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