1878 / 187 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 Aug 1878 18:00:01 GMT) scan diff

suite des Regts., als Adjut. zur 25. Kav. Brig. kommand. Frhr. v. Pawel⸗Rammingen, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt. befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. ots⸗ dam, 27. Juli. v. Lepel, Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Regt. z F., der Abschied bewilligt. Homburg, 2. August. v. Seydlitz, Oberst und Commdr. des Drag. Regts. Nr. 18, in Genehm. seines Abschiedsgesuches mit Pens. und der Regts. Unif. zur Disp. gestellt. 3. August. Wasserfuhr, Major a. D., zuletzt Bats. Commdr. im Fuß⸗Art. Regt. Nr. 15, mit der Erlaubniß zum fer⸗ neren Tra der Unif. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 9 mit den be⸗ stimmten Abzeichen, zur Disp. gestellt.

Herzoglich Braunschweigisches Kontingen5.. Ernennungen, Beförderungen und Versetz ungen. „* aktiven Heere. 4. August. Schweppe, Pr. Lt. im Hus. segt. Nr. 17, auf 1 Jahr zum Inf. Regt. Nr. 92 kommandirt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 4. August. Cox, Pr. Lt. vom Hus. Regt. Nr. 17, mit Pens., dem Charakter als Rittm., der Erlaubniß zum Tragen der Pens. Unif. und der 8 ee auf Anstellung im Eivildiens, der erbetene Abschied be⸗ willigt.

Aiichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 10. August. Das Befinden Sr. Majestät des Kaisers und Königs ist, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Tevplitz, fortdauernd ein zufrieden⸗ stellendes.

Se. Majestät unternahmen gestern eine halbstündige Spazierfahrt und empfingen am Abend den Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs und des Prinzen Ludwig von Baden. Die Hohen Herrschaften trafen Abends um 7 Uhr mittelst Separatzuges auf dem Aussig⸗Teplitzer Bahnhofe ein und wurden von Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin und der Prinzessin Victoria von Baden auf das

erzlichste begrüßt. Zum Empfange waren auch der Regierungs⸗ ath Merbeller, der Kommandant des Militärbadehauses fisterer, der Bürgermeister Uherr, der Geheime Rath Dr. eiche, die Mitglieder des Stadtrathes und die Offiziere des E“ auf dem Bahnhofe anwesend. Nachdem der Großherzog die Begrüßung der Anwesenden freundlichst ea. engenommen hatte, fuhr Se. Königliche Hoheit durch die 5 geschmückten Straßen, in denen die Schützen Spalier ildeten, nach dem Herrenhause.

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Das betreffend die Revision des Servistarifs und die Klasseneintheilung der Orte, ist am 3. d. M. Allerhöchst vollzogen worden.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers hat dem Bundesrath einen Entwurf zu Bestimmungen über die Gebührnisse der zur Durchführung von Absperrungs⸗ maßregeln gegen die Rinderpest verwendeten Mi⸗ litärkommandos, sowie über die Erstattung der entstandenen Mehrkosten aus Reichs⸗Civilfonds, nebst einer erläuternden Denkschrift, zur Beschlußnahme vorgelegt.

In den deutschen Münzstätten sind bis zum 3. August 1878 geprägt worden, an Goldmünzen: 1 229 023 540 Doppelkronen, 365 296 020 Kronen, 27 969 845 halbe Kronen; hiervon auf Privatrechnung: 302 838 880 ℳ; an Silbermünzen: 71 652 415 5⸗Markstücke, 98 425 940 2⸗Markstücke, 148 847 743 1⸗Markstücke, 71 486 388 50⸗Pfennigstücke, 35 717 718 20 20⸗Pfennigstücke. Die Gesammtausprägung an Goldmünzen betrug: 1 622 289 405 ℳ, an Silbermünzen: 426 130 204

20 ₰.

Die in der heutigen Börsen⸗Beilage abgedruckte tabellarische Uebersicht der Wochenausweise der deutschen Zettelbanken vom 31. Juli schließt mit folgenden summarischen Daten ab: Es betrug der gesammte Kassenbestand 653 377 000 oder 3 767 000 mehr als in der Vorwoche; der Wechselbestand erscheint mit 586 052 000 um 2 189 000 verringert, während die Lombardforderungen in Höhe von 78 898 000 eine Zunahme um 5 740 000 ergeben; es belief sich ferner der Notenumlauf auf 822 619 000 oder 4 032 000 mehr als in der Vorwoche; die täglich

lligen Verbindlichkeiten im Betrage von 200 738 000 weisen eine Zunahme um 5 840 000 nach, während die an eine Kündigungsfrist gebundenen Verbindlichkeiten mit d8 342 000 eine Abnahme um 1 490 000 erkennen assen.

Der kommandirende General des III. Armee⸗Corps, General der Infanterie von Groß, genannt von Schwarz⸗ hoff wird eine längere Reise behufs Inspizirung der Truppen des Corps antreten.

Bremen, 8. August. (Wes. Ztg.) Eine Mittheilung des Senats über den Vertrag wegen Errichtung eines hanseatischen Ober⸗Landesgerichts besagt im Wesentlichen Folgendes:

Nachdem auch die Bürgerschaft zu dem Abschluß eines Ver⸗ trages mit Lübeck und Hamburg wegen Errichtung eines gemeinsamen Ober⸗Landesgerichts auf der in der Mittheilung des Senats vom 16. November v. J. näher bezeichneten Grundlage ihre Zustimmung ertheilt hat, ist von Kommissarien der drei Senate der in der An⸗ lage enthaltene Vertrag vereinbart worden. Derselbe enthält im Wesentlichen die in den Präliminarverhandlungen festgestellten, der Bürgerschaft früher mitgetheilten Bestimmungen. Der Artikel 2 enthält die näheren Bestimmungen über die Aufsicht und Leitung des gemeinschaftlichen Gerichts, durch welche, der in dem Beschlusse der Bürgerschaft vom 19. Juni d. J. enthaltenen Anheimgabe entsprechend, einerseits die Gleichberechtigung der drei Städte völlig gewahrt erscheint, andererseits die wünschenswerthe Ein⸗ heitlichkeit und Vereinfachung der Geschäftsführung in laufenden Angelegenheiten erreicht wird. Durch die Bestimmungen der Art. 11 und 12, betreffend die Wahl der Gerichtsmitglieder, wird der Frage, ob die Gerichtsmitglieder allein von den resp. Senaten, wie gegen⸗ wärtig in Bremen, die von Bremen zu ernennenden Mitglieder des Ober⸗Appellationsgerichts von dem Senat zu wählen seien, nicht vorgegriffen. Die Entscheidung dieser Frage bleibt vielmehr der weiteren Erwägung vorbehalten. Der Ark. 13 enthält Bestimmungen über die eine Gerichtsmitgliedschaft ausschließenden Verwandt⸗ schaftsgrade, welche, auch gest zufolge §. 5 der Ober⸗Appellations⸗ gerichts⸗Ordnung im esentlichen für das Ober⸗ 95 in Geltung, eine Gewähr für die nab⸗ hängigkeit der Urtheilsfällung bieten. Zufolge Art. 22 hat das Ober⸗ landesgericht die zweite Prüfung der Anwaltskandidaten vorzunehmen. Hinsichtlich der ersten Prüfung ist in dem Vertrage eine Bestimmung nicht aufgenommen, weil nach Dafürhalten der Senate diese am ge⸗ eignetsten von einer deutschen Juristenfakultät vorzunehmen und eine desfallsige Vereinbarung mit andere deutschen Staaten zu erreichen

1““

sein wird. Sollte diese Erwartung nicht in Erfüllung gehen, so

wird nach einer unter den Senaten erfolgten Verständigung jede Stadt berechtigt sein, auch die Vornahme der ersten Prüfung dem Ober⸗Landesgerichte oder einer Kommission desselben zu überweisen. Der Art. 24 enthält die dem Wunsche der Bürgerschaft entspreche de Be⸗ daß dem Ober⸗Landesgerichte in Sachen der nicht streitigen Gerichtsbarkeit die Entscheidung in höchster Instanz übertragen wer⸗ den kann. Bezüglich der Staatsanwaltschaft, deren Verhältnisse in den Artikeln 27 bis 29 geordnet sind, galt es, die von den Reichs⸗ gesetzen (G.⸗V. §. 148) gewollte hierarchische Ordnung in Einklang zu bringen mit dem Beduüͤrfnisse der Verfügung der bremischen Justiz⸗ verwaltung über die speziell bremischen Staatsanwaltbeamten. Es üh dies in zweckmäßiger Weise dadurch geschehen, daß der den Säsen Beamten gemäß G.⸗V. §. 148 3 übergeordnete Staatsanwalt beim Ober⸗Landesgericht in den speziell bremischen Angelegenheiten den Weisungen des bremischen Senats allein unterworfen ist, während er seine allgemeinen Dienstinstruktionen von den drei Senaten erhält, die ihn gemeinsam erneanen. Daß er zugleich bei den unteren Instanzen der Hamburgischen Gerichte beschäftigt werden kann, rechtfertigt sich schon aus dem Umstande, daß die oberlandesgerichtlichen Geschäfte allein diesen Beamten nicht genügend in Anspruch nehmen werden. Der dadurch für Ham⸗ burg g Vortheil wird durch die Bestimmung aus⸗ geglichen, daß Hamburg die Büreaukosten der Staatsanwaltschaft allein zu tragen hat. Ob Bremen von der Befugniß, auch seinerseits einen Beamten der Staatsanwaltschaft beim Ober⸗ landesgericht anzustellen, Gebrauch machen wird, muß sfräterer Erwägung anheimgestellt werden. Die im Art. 34 berücksichtigte Vorausseßung, daß das Großherzoglich oldenburgische Fürstenthum Lübeck mit der Freien Hansestadt Lübeck zu einem Landgerichtsbezirke vereinigt werden sollte, ist inzwischen ihrer Verwirklichung näher geführt, indem dieserhalb zwischen Kommissarien der beiden Regie⸗ rungen ein Vertrag vereinbart ist. Der Bezirk des hanseatischen Ober⸗Landesgerichts erhält dadurch einen Zuwachs von etwa 34 000 Seelen, was übrigens auf den Umfang der Geschäfte des Ober⸗ Landesgerichts von keinem wesentlichen, auf die Justizhoheits⸗ verhältnisse von überall keinem Einflusse ist. Im Uebrigen glaubt der Senat an Stelle einer weiteren Erläuterung der Be⸗ stimmungen des Vertrages auf seine Mittheilun vom 13. November v. J. Bezug nehmen zu können. Der Senat hat gleich den Senaten der Schwesterstädte dem Vertrage seine Zustimmung erlheilt. Auch die Hamburger Bürgerschaft hat den Vertrag bereits genehmigt. Eine baldige Ratifikation desselben ist in Rücksicht auf die von vor dem 1. Oktober k. J. herzustellenden Gerichts⸗ okalitäten und in Rücksicht auf die Vorbereitung der bis zum 1. Oktober k. J. zu erlassenden Ausführungsgesetze zu den Reichs⸗ Proseßgeseten und der bis dahin herzustellenden Organisation der eerichte dringend wünschenswerth. Der Senat ersucht daher die Bürgerschaft, dem Vertrage auch ihrerseits baldthunlichst die Zustim⸗ mung zu ertheilen. 8

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 9. August. (W. T. B.) Die „Wiener Abendpost“ schreibt: Nach einer heute einge⸗ laufenen telegraphischen Meldung hatte die 7. Truppen⸗ Division am 5. d. M. bei Vacar⸗Vacuf und am 7. d. M. bei Jaice Kämpfe gegen bedeutende Abtheilungen der Auf⸗ ständischen. Die zähe Ausdauer und aufopfernde Tapfer⸗ keit der Truppen und die geschickte und entschlossene Füh⸗ rung des Divisionskommandanten, Herzogs von Würt⸗ temberg, gestalteten den Kampf bei Jaice zu einem ent⸗ scheidenden Siege über die an Zahl überlegenen Insurgenten. Nach neunstündigem blutigen Gefechte waren die Aufstän⸗ dischen überall zurückgeworfen und wurde die befestigte Stadt Jaice von der 7. Truppen⸗Division besetzt.

10. August. (W. T. B.) Das ,Fremdenblatt“ schreibt: Die Belgrader Regierung hat die Wiener Regierung in der loyalsten Weise davon verständigt, daß sie Truppen an der bosnischen Grenze aufstelle, um den Pflichten der Neutralität zu genügen und eine etwa beabsich⸗ tigte Verletzung derselben hintanzuhalten. Der Belgrader Korrespondent der „Neuen freien Presse“ bestätigt, daß diese Maßregel als ein Akt dankbarer Pflichterfüllung Serbiens dargestellt werde, welches der Intervention Oesterreichs die Zutheilung des Vilajets Pirot verdanke.

Niederlande. Haag, 7. August. (Leipz. Ztg.) Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung der Ersten Kammer der Generalstaaten stand die Berathung des Primar⸗ unterrichtsgesetzentwurfs. Nur wenige Redner ergriffen für oder gegen das Wort, und nachdem der Minister des Innern FSeege in einer kurzen, kräftigen Ausführung die gegen sein Werk gerichteten Angriffe zurückgewiesen, schritt die Versommlung sofort zur Abstimmung. Sie genehmigte den Entwurf, wie er von der Zweiten Kammer angenommen woͤrden, mit einer Majorität von 26 gegen 10 Stimmen.

Großbritannien und Irland. London, 8. August. (E. C.) Abermals ist ein Truppentransport von 20 Öffi⸗ zieren und 657 Mann nach dem Kap der guten Hoff⸗ nung abgegangen. Die „Special⸗Service“⸗Flotte, die vor ihrer Auflösung von der Königin besichtigt werden

wird, hat Portland gestern bei Tagesanbruch verlassen und

ist Nachmittags bei Spithead angekommen. ie um⸗ faßt die Schiffe: „Hercules“, „Warrior“, „Hector“, „Va⸗ liant“, „Resistance“, „Lord Warden“, „Penelope“, „Thunde⸗ rer“, „Prince Albert“, „Cyclops“, „Hydra“, „Hecate“, „Gor⸗ gon“, „Glatton“, „Boadicea“, „Belleisle“, „Lively“, „Blazer“, „Tweed“ und „Tay“.

Aus Larnaka auf Cypern wird dens‚ Daily News“

unter dem 7. August gemeldet: Krankheit, besonders Fieber, nimmt in bedrohlicher Weise unter den Truppen zu; ohne V

Frage ist Cypern zu dieser Jahreszeit sehr ungesund. Das 42. Regiment (Schotten) hatte gestern 44 Kranke, das 101. 25 Mann und 4 Offiziere krank. Viele Offiziere, welche detachirt sind, kränkeln gleichfalls, wie gemeldet wird. Der Gesundheitszustand auf der Flotte in Larnaka ist gleichfalls unbefriedigend.

Spanien. Madrid, 9. August. (W. T. B.) Nach einer amtlichen Meldung hat in Navalmoral in der Pro⸗ vinz Caceres in Estremadura eine aufständische Bewe⸗ gung stattgefunden. Eine Schaar Aufständischer hat die Re⸗ publik proklamirt und den Eisenbahn⸗Schnellzug angehalten. Die Behörden haben Maßregeln zur Verfolgung der Aufnän⸗ dischen getroffen.;

Türkei. Konstantinopel, 9. August. (Pol. Korr.) General Totleben hat in die theilweise Räumung der Stellungen vor Konstantinopel eingewilligt, so⸗ bald Varna den Russen übergeben worden ist. Eine Anzahl ffiziere ist nach Sebastopol abgereist, um die Heimbeförderung der türkischen Gefange⸗ nen zu leiten.

(W. T. B.) Das gegen Sabri Pascha wegen der Uebergabe von Ardahan eingesetzte Kriegsgericht hat

9

denselben zur Degrabatie n und zu verurtheilt.

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

Teplitz, Sonnabend, 10. August. Kaiser Wilhelm na

Gleichzeitig empfiehlt

b Se. Majestät der hm gestern und heute Vollbäder. Das B finden des Kaisers ist fortdauernd befriedigend. Der Chef des Militärkabinets, General von Albedyll, ist heute von Homburg hier eingetroffen.

Rom, Sonnabend, 10. August. Der Kardinal Nina hat ein Rundschreiben an die päpstlichen Nuntien gerichtet, worin derselbe erklärt, daß er die von seinem Vorgänger Franchi verfolgte Richtung einhalten werde. Nina den Nuntien ein kluges Verhalten, um keine unnützen Verlegenheiten hervorzurufen und um d weisen, daß der päpstliche Stuhl beftrebt s die Bande aufrichtiger Freundschaft aufre welche sowohl die Sorge für die Seelen wie die Rücksicht auf die Staatsgewalt gleichmäßig gewahrt werde.

en Mächten zu be⸗ ein werde, mit ihnen cht zu erhalten, durch

wurden bei Stichwahl für

Reichstags⸗Angelegenheiten.

Hagen, 10. August. (W. T. B.) der gestrigen Bueck 9675 Stimmen abgegeben. Vohwinkel, 10. August. ( Stichwahl im 1. Düsseldorfer Wahlk mann) wurde E. Vowinkel Techow erhielt 11 883 Stimmen Dresden, 9. August. ( schen Wahlkreise Wahl erhielt Bebel Stimmen.

Nach amtlicher Ermittelung Richter 10 937 Ersterer ist somit gewählt.

T. B.) Bei der gestrigen 3 reise (Lennep⸗Mett⸗ mit 12 077 Stimmen gewählt; Dr.

W. T. B.) Bei der heute im 5. sächsi⸗ (Dresden⸗Altstadt) stattgehabten engeren 11 618, Minister a. D. Der Erstere

Darmstadt, 10. August. engeren Wahl im 4. hessis Gerau) wurde Fabrikant Büchner mit 8547 Stimm Provinzial⸗Direktor Küchler erhielt 7038 Stimmen.

von Friesen 10 697 ist sonach zum Reichstags⸗Abgeordneten

(W. T. B.)

Bei der vorgestrigen chen Wahlkreise (Darm

stadt⸗Groß⸗ en gewählt.

Ueber das Wa Bevölkerung des (II.) Heft der Zeitschrift des K

dem Dr. R. Jannasch verfaßten Au . Si die Zunahme der

England und Wales. GFroßbritannien und Irland dem Deutschen

der Schweiz 1 Schweden

kste Zunahme zeigen somit die Ind in Preußen die Bevölkerung 1843— dustriellen Provinzen, Brandenburg

Rheinprovinz

Schleswig⸗Holstein Pos 1G

Hessen⸗Nassan

Hohenzollern Geht man dagegen bis auf d sich für die Zunahme der

Brandenburg.

Rheinprovinz.

Im folgenden Ab des Wachsthums der Zusammenstellun der europäischen Großstädte. wohnerschaft 1867—

8 Haannover.

Frankfurt a. 73) Odessa.. St. Etienne.

Kopenhagen Königsberg i. Pr.

Rotterdam

Bordeaux.

) Paris.

Stockholm Prag ..

Die Vertheilung der Bewohn

Land Ende 1875 war folgende: Es lebten von 100 Einwohnern

Statistische Nachrichten.

chsthum und die Konzentration der chen Staats enthält das neuste öniglichen statistischen Bureaus einen

8

11,74 10,32 8,59 8,51 7,18 6,53 5,35 4,97 4,47 4,10 0,85

41,70 34,07 32,95 32,17 30,34 28,77 25,48 24,41 14,86 12,30 5,55

Jahr 1816 zurüch Bevölkerung in den alten Provinzen fol⸗

143,56 %

119,53 114,21

100,24

98,43 95,82 81,19

.78,73

1 re Zwischenperioden stellt sich die Reihe

so daß ein bestimmtes Gesetz über die Ursachen der sch langsameren Volksvermehrung nicht erkennbar wird.

chnitt des Aufsatzes,

roßstädte erörter

ssssssssszsszszä2-2

11,64 10,79 8,15 8,96 8,79 6,23 er Preußens auf Stadt und

tz, dem wir Folgendes ent⸗ evölkerung 1867 1875 in 13,78 %

ustriestaaten, wie auch 1875 besonders in den in⸗ zugenommen hat, nämlich:

um 61,56 %

,so ergiebt

ieder anders, nelleren oder

welcher die Bedingungen t t, finden wir eine ver⸗ g über die Vermehrung der Bevölkerung Hiernach betrug der Zuwachs der Ein⸗

44,20 % 41,56 40,04 37,95 37,64 31,76 34,18 30,41 28,28 26,45 25,38 23,70 22,60 21,22 20,19 19,68 18,92 18,49 16,39 15,73 15,37 14,45 13,09 12,77 12,56 .„ 11,92

r Provinz in Stadt⸗ semeinden Preußen .23,37 Brandenburg 55,80 Pommern. .32,79

uEE

25,87

annover.. estfalen ... . heinland .. . Hohenzollern . 18,34 11“ 1.

Mithin überwog nur in der Provinz Brandenburg die städtische Bevölkerung; ohne Berlin belief sich dieselbe hier nur auf 24,87 %.

Auf die Gemeinden ihrer Größe nach vertheilten sich die Einwohner Preußens Ende 1875 wie folgt: 6 Gemeinden von 100 000 Einwohnern und darüber 652 Einwohner von je 10 000; 14 von 100 50 000 Einwohner 400; 39 von 50 20 000 Einwohner 442; 378 von 20 5000 Einwohner 1299; 1077 von 5 2000 Ein⸗ wohner 1233; 53 264 unter 2000 Einwohner 5974 von je 10 000.

den 1514 Gemeinden mit 2000 und mehr Einwohnern wohnten (10 343 618) 4026 von je 1000 Einwohnern.

Von 1867 1875 hat die Einwohnerschaft zugenommen in den Gemeinden von 100 000 und mehr Einwohnern um 51,35 %, 100 50 000 Einwohner 23,86 %, 50 —- 20 000 Einwohner 56,96 %, 20 5000 Einwohner 16,22 %, 5 2000 Einwohner 3,74 %, (2000 und mehr zusammen 20,47 %), unter 2000 Ein⸗

ohner 0,23 %.

b. Zuwachs in allen Gemeinden von mehr als 5000 Ein⸗ wohnern ist hauptsächlich durch Einwanderung entstanden, selbst die Gemeinden von 5—2000 Einwohnern haben an die größeren noch Einwohner abgegeben, da ihr Bevölkerungszuwachs (3,74 %) noch hinter der durchschnittlichen Vermehrung der Staatsbevölkerung (7,18 %) zurückbleibt. 8

Zur Vergleichung der E“ in verschiedenen Staaten in den Gemeinden von 2 Einwohnern und darüber diene folgende Uebersicht. Auf je 10 000 Einwohner entfallen auf die Gemeinden’: von 2000 von weniger als

und mehr 2000 Einwohnern Preußen (1875). 4026 5974 2820o 17700 Württemberg.. 3370 6630 Sachsen... 5270 4730 14* 3520 1 ö““ 3860 8 Pelgien.... 6711 3289 Frrankreich (1872) 4237 5763 Rußland (1870). 739 143 Schweiz (1870). 251 Niiederlande (1869) 475 11“

Uebersicht über die Zahl der Studirenden auf der König⸗ lichen Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität zu Bonn im Sommersemester 1878. Im Wintersemester 1877/78 sind immatrikulirt gewesen, laut Nachweisung vom 24. November 1877, 859, nach Aufstellung dieser Nachweisung wurden noch imma⸗ trikulirt 10, zusammen 869; davon sind abgegangen 213, es sind demnach geblieben 656, dazu sind in diesem Semester gekommen 407, die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 1063. Die katholisch⸗theologische Fakultät zählt Preußen 103, Nichtpreußen 2, zusammen 105, die evangelisch⸗theologische Fakultät zählt Preußen 62, Nichtpreußen 8, zusammen 70; die juristische Fakultät zählt

reußen 287, Nichtpreußen 25, zusammen 312; die medizinische Fa⸗ kultät zählt Preußen 143, Nichtpreußen 11, zusammen 154; die philosophische Fakultät zählt a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 292, b. Preußen mit dem Zeugniß der Nichtreife nach §. 35 des Prüfungs⸗Reglements vom 4. Juni 1834 —, c. Preußen ohne Zeug⸗ niß der Reife nach §. 36 desselben Reglements 45, zusammen 337 Preußen, d. Nichtpreußen 85, zusammen 422; überhaupt 1063 Stu⸗ dirende. Unter den Immatrikulirten der philosophischen Fakultät befinden sich 48 Preußen und 8 Nichtpreußen, zusammen 56, welche der landwirthschaftlichen Akademie zu Poppelsdorf angehören. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Universität als nur zum Hören der Vorlesungen berechtigt, mit spezieller Geneh⸗ migung des z. Rektors 35. Es nehmen mithin an den Vorlesungen überhaupt Theil 1098.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der Verlag von J. Guttentag (D. Collin) hierselbst hat soeben in der hansgichen Ausgabe der „Deutschen Re Henes Hernng Text⸗ ausgabesmit Anmerkungen“ veröffentlicht: Die Deutsche Gewerbe⸗ ordnung nebst den für das Reich erlassenen Zusatzgesetzen und Ausführungsbestimmungen. Textausgabe mit Anmerkungen von T. Ph. Berger, Regierungs⸗Rath. Dritte Auflage. Kartonnirt. Preis 1 Diese neue Auflage ist gänzlich umgearbeitet und ergänzt worden durch die Gesetze: betr. den Gewerbebetrieb der Maschinisten auf Seedampfschiffen vom 11. Juni 1878; über die eingeschriebenen Hülfskassen vom 7. April 1876; betr. die Abänderung des Tit. VIII. vom 8. April 1876 4 etr. die Abänderung des Tit. VII. (gewerbliche Arbeiter) vom 17. Juli 1878; die Bekanntmachungen, betr. den Ge⸗ werbebetrieb der Ausländer im Umherziehen, die Prüfung der Thier⸗ ärzte, der Apotheker und Apothekergehülfen ꝛc. Das Buch enthält außer dem korrekten Text des Gesetzes, dem zahlreiche Erläuterungen hiuzugefügt sind, ein ausführliches Sachregister, sowie eine Einleitung „Zur Geschichte der Gewerbeordnung.“

Von dem „Correspondenzblatt der deutschen Archive“, welches, unter Redaktion des Ober⸗Archivars Dr. Burkhardt in Weimar, in monatlichen Heften im Verlage von Fr. Wilh. Grunow zu Leipzig erscheint, sind die Nrn. 2, 3 und 4 ausgegeben worden.

„Nr. 2 (Juni 1878) beginnt mit einem Aufsatze von Burkhardt, worin derselbe über die große Mannigfaltigkeit, welche sich bei der Verwaltung der deutschen Archive zeigt, sowie über die nöthigen Archivreformen handelt. Bei manchen Archiven begegne man dem Streben nach der möglichsten Centralisation, bei andern sei die aus⸗ gesuchteste Decentralisation bemerkbar, und an vielen Stellen Deutsch⸗ lands könne man eigentlich von einer sachgemäßen Verwaltung der Archive gar nicht reden. Die Besserung der archivalischen Zustände in Deutschland sei eine Frage der Zeit; doch sei allerdings seit einiger

eit eine gewaltige Umänderung vor sich gegangen, namentlich seit⸗ dem die Archive allmählich sich der Forschung zugänglicher machten und wissenschaftlichere Kräfte die leitenden Stellen einnehmen. An diesen Aufsatz über das Archivwesen schließt sich ein Be⸗ richt von Ad. Berger über die EEb1““ ch⸗sphragistische Ausstellung an, welche in Wien am 17. April d. J. eröffnet wurde. Am reichsten und glänzendsten war darin die Heraldik vom Mittel⸗ alter bis in die neueste Zeit vertreten. Hierauf folgen Personalnach⸗ richten über Archivbeamte, sowie Verzeichnisse der neuen theils selbständig erschienenen, theils in Zeitschriften bezw. Zeitungen ver⸗ bffentlichten historischen Schriften und Abhandlungen; ver Rezensionen historischer Schriften; der historischen Aufsätze, welche sich in Pro⸗ finden; der literarischen Arbeiten deutscher und ausländi⸗ cher Archivbeamten und der Rezensionen von Werken deutscher und ausländischer Archivbeamten. An diese verschiedenen Ver⸗ zeichnisse reihen sich Notizen über ausländisches (italie⸗ nisches, niederländisches, französisches) Ar ivwesen an. Den

chluß des Heftes bilden allerhand kleine Mittheilungen.

Nr. 3 (Juli 1878) enthält den Personalbestand an den Archiven Mittel⸗Europas (des Deutschen Reichs, Oesterreichs, der Schweiz, Italiens und der Niederlande)h. Außer diesem Beamtenstatus, wel⸗ cher fast das ganze 3. eft füllt, werden in demselben noch Personal⸗ nachrichten über Archivbeamte, sowie ein Verzeichniß der neuen literari⸗ chen Arbeiten deutscher und ausländischer Archivbeamten mitgetheilt.

Nr. 4 (August 1878) bringt zunächst eine Beschreibung des neuen Archivgebäudes in Frankfurt a. M. Darauf folgen Nach⸗

chivwesen, und zwar zuerst eine Mit⸗ theilung des Gesetzes des Kantons Liestal vom 18. Februar 1867 über die Aufstellung eines Staatsarchivars, sodann ein Auszug aus dem Referate des russischen Senators Kalatschow über das russische Archivwesen und über die Bestrebungen, welche zur Entwickelung desselben gemacht wurden. Den übrigen Raum des Heftes füllen Verzeichnisse der theils selbständigen, theils in den e bezw. v. so⸗ wie in Programmen befindlichen neuen historischen Schriften und Abhand⸗ lungen, Rezensionen ꝛc., endlich Personalnachrichten und verschiedene kleinere Mittheilungen. 8.

Von den im Verlage von Orel Füßli & Co. in Zürich er⸗ scheinenden „Illustrirten Wandelbildern“ liegt nun auch bereits Nr. 8 vor: Das Ober⸗Engadin, von Dr. J. Perinsch aus Scanft, Kurarzt in Tarasp⸗Schuls, mit 21 Illustrationen und 1 Karte des Ober⸗Engadin. Die Schrist schildert zunächst kurz den landschaft⸗ lichen, topographischen und naturhistorischen Charakter des impo⸗ santen Ober⸗Engadinthals, um dann ausführlicher bei den klimati⸗ schen Verhältnissen zu verweilen, welche dem Thale einen Ruf als Luftkurort verschafft haben. Dann folgt eine Beschreibung 13 einzelner Ortschaften des Ober⸗Engadins, illustrirt durch treffliche

Zeichnungen. . Land⸗ und Forstwirthschaft.

In dem Saatenstandsbericht des österreichischen Ackerbau⸗Ministeriums nach dem Stande von Ende Juli d. J. heißt es: In der letzten Juliwoche herrschte beinahe durchaus kühle und zumeist auch regnerische Witterung. Es wird demnach aus vielen Gegenden über schlechtes Erntewetter geklagt, doch waren die Nieder⸗ chläge in einem großen Theile Böhmens, Mährens, Nieder⸗Oester⸗ reichs, des nordwestlichen Ungarn, besonders aber in Istrien und Dalmatien sehr willkommen, weil sie der bereits drückend gewordenen Dürre ein Ziel setzten. Die Erntrearbeiten machten unter dem Einflusse der kegnerischen Witterung keine großen Fort⸗ schritte und wurden in einigen Ländern und Ländertheilen, in welchen das Regenwetter ziemlich permanent war, beinahe ganz zum Still⸗ stande gebracht. Die Roggenernte wurde in der nördlichen Zone mit Ausnahme der Gebirgsgegenden, größeren Theils beendet, in ziemlich vielen Gegenden des südlichen Mährens, Niederösterreichs und Ungarns auch die Gerste und in manchen Gegenden dieser Län⸗ der ebenso der Weizen eingeheimst, ferner der Hafer in der nördlichen und mittleren Zone größtentheils gemäht und theilweise auch schon eingeführt, während in der südlichen Zone die Haferernte schon Mitte Juli größtentheils beendet war. 8 8

Die neuerlichen Nachrichten über die Weizenernte be⸗ stätigen die Schätzung einer in Beziehung auf Quantität guten Mittelernte im Allgemeinen für beide Reichshälften. Die Qualität wurde zwar durch Brand und Rost sehr häufig beein⸗ trächtigt, doch blieb der dadurch verursachte Schaden in vielen Fällen auf die Verschlechterung der Farbe und des Ansehens beschränkt, während die Körner noch ein entsprechendes Gewicht erlangten. Die meisten Angaben über Körnergewicht stimmen für mehr als 80. kg für den Hektoliter. Die Roggenernte verdient nach den neuesten Nachrichten in Beziehung auf Quantität in beiden Reichshälften die Bezeichnung „gut mittel“, und es ist auch die Qualität bei weitem überwiegend gut. Ein Gewicht von mehr als 73 kg per Hektoliter kommt ziemlich häufig vor. Auch die Gerste liefert die erwartete gute Mittelernte in beiden Reichshälsten. In Beziehung auf Qua⸗ lität ist zwar der Verlust der schönen Farbe in den meisten Fällen zu beklagen, in Beziehung auf das Körnergewicht aber sind die guten

Nachrichten diesmal zahlreicher als die ungünstigen. Der Hafer

liefert zwar überwiegend gute Ernten; da aber die Zahl der mittleren und schwachmittleren größer ist als jene der sehr guten, kann auch diese Ernte nur als eine „gut mittlere“ geschätzt werden. Ueber Qualität der Körner liegen beinahe ausschließlich . Nach⸗ richten vor. Eine vorzügliche Qualität erreichte derselbe in der Miskolczer Gegend, von wo ein Gewicht von 50 kg per Hektoliter berichtet wird. Der Mais hat in der füdlichen und in vielen Ge⸗ u“ der mittleren Zone, namentlich beinahe überall in Ungarn, ereits Kolben angesetzt, und zwar viele und schöne, mit Körnern vollbesetzte, so daß sein Stand in den genannten Gegenden gegen⸗ wärtig mit verhältnißmäßig wenigen Ausnahmen als gut bis sehr gut bezeichnet werden darf. Doch wird das Uebermaß von Regen bei ungenügender Wärme, namentlich in Kärnten und Südtirol, dem⸗ selben bereits nachtheilig.

Wien, 10. August. (W. T. B.) Der internationale Getreide⸗ und Saatenmarkt wird am 26. und 27. d. in der Rotunde der Wiener Weltausstellung abgehalten werden. Die öster⸗ reichischen Transportanstalten haben den Theilnehmern an dem Markte eine Preisermäßigung von 33 % bewilligt. Die Legiti⸗ mationskarten sind bei dem Sekretariate der Wiener Frucht⸗ und Mehlbörse zu erhalten.

Gewerbe und Handel.

Die Fachausstellung, welche der Gewerbeverein zu Erfurt am Schlusse der ersten fünfzig Jahre seines Wirkens in der Zeit vom 1. August bis 1. September 1878 veranstaltet hat, be⸗ zweckt, zur Förderung und gedeihlichen Entwickelung des Klein⸗ 1 dadurch beizutragen, daß sie die Hülfsmittel zur Anschauung ringt, durch welche bei dem gegenwärtigen Standpunkt der Technik das Kleingewerbe in einer Anzahl von Erwerbszweigen neben der Großindustrie mit Erfolg bestehen kann. Dieselbe umfaßt in drei Gruppen nachstehend verzeichnete Klassen:

Gruppe I. Kraft⸗Maschinen. 1. Klasse. Gaskraft⸗Maschinen Nr. 1—2. 2. Klasse. Nr. 5 15. 3. Klasse. Wasserkraft⸗Maschinen Nr. 20 40. 4. Klasse. Dampf⸗Maschinen Nr. 45 66. 5. Klasse. Dynamo⸗elektrische, Kohlenwasserstoff⸗ Maschinen ꝛc. Nr. 71. 6. Klasse. Modelle und Zeichnungen von Kraft⸗Maschinen Nr. 74 79.

Gruppe II. Arbeitsmaschinen und Werkzeuge. 7. Klasse. Holz⸗ bearbeitungsmaschinen für Tischler, Drechsler, Zimmerleute, Stell⸗ macher, Böttcher, Schuhleistenmacher, Spielwaarenanfertigung ꝛc. Nr. 80 151. 8. Klasse. Eisenbearbeitungsmaschinen für Schlosser, Schmiede, Büchsenmacher, Messerschmiede, Zeugschmiede ꝛc. Nr. 152 238. 9. Klasse. Blechbearbeitungsmaschinen für Kesselschmiede, Kupfer⸗ schmiede, Klempner ꝛc. Nr. 240 304. 10. Klasse. Arbeits⸗ maschinen für Gürtler, Gelbgießer, Zinngießer ꝛc. (nicht vertreten). 11. Klasse. Arbeitsmaschinen für Uhrmacher, Goldarbeiter, Mecha⸗ niker, Instrumentenmacher ꝛc. Nr. 315 324. 12. Klasse. Leder⸗ bearbeitungsmaschinen für Gerber, Sattler, Schuhmacher, Handschuh⸗ macher ꝛc. Nr. 328— 346. 13. Klasse. Nähmaschinen für gewerb⸗

liche Zwecke, Strick⸗, Stopf⸗ und Wirkmaschinen Nr. 347 384 f.

14. Klasse. Webstühle, Rundstühle, Riemengänge, Gurt⸗ und Schlauchstühle und Maschinen für Tuchscheerer Nr. 385 389. 15. Klasse. Spul⸗ und Zwirnmaschinen, Hanfbrech⸗ und Hechelmaschinen und Maschinen für Seiler Nr. 393—394. 16. Klasse. Maschinen für Hutmacher Nr. 396 401. 17. Klasse. Dergl. für Bürstenmacher Nr. 420. 18. Klasse. 2 reib⸗Maschinen Nr. 425 426. 19. Klasse. Maschinen für Töpfer Nr. 427 433. 20. Klasse. Steinbearbeitungs⸗Maschinen Nr. 435— 440. 21. Klasse. Hornbearbeitungs⸗Maschinen für Kammacher, Knopfmacher ꝛc. (nicht vertreten). 22. Klasse. Maschinen für Müller, Bäcker und Konditoren Nr. 444 452. 23. Klasse. Dergl. für Buchdrucker, Lithographen, Schriftgießer Nr. 461 464. 24. Klasse. Dergleichen für Buchbinder⸗ und Portefeuille⸗

Arbeiter Nr. 466—476. 25. Klasse. Dergl. für Cigarrenmacher

(nicht vertreten). 26. Klasse. Dergl. für Fleischer Nr. 477 484. 27. Klasse. Deigl. zur Bereitung von Eis, künstlichem Mineral⸗ wasser ꝛc. Nr. 488 510. 28. Klasse. Dergl. zur Herstellung von Mraßthtiften, Schrauben, Nieten, Holznägeln, Nabeln ꝛc. Nr. 511. 29. Klasse. Transmissions⸗Gegenstände, soweit dieselben fuͤr den Be⸗ ausgestellten Arbeitsmaschinen erforderlich werden Nr. 512 i 8

Gruppe III. Erzeugnisse, soweit dieselben mittelst der Maschinen Wund Werkzeuge der Gruppen I. und II. hergestellt werden. Nr. 520 534. Zur besseren Veranschaulichung ihrer Wirkungsweise und etwaiger Vorzüge sind die betreffenden Maschinen so aufgesteult,

richten über ausländisches

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daß sie zu b stimmten Zeiten während der Ausstellung in Thätigkeit gesetzt und Erzeugnisse der Gruppe III. auf den durch kleine Motoren betriebenen Arbeitsmaschinen hergestellt werden können. Gleichzeitig werden die Maschinen durch ein Preisgericht auf Grund eingehender Prüfung sowie Ausführung von Effektmessungen beurtheilt und auch dadurch ein Anhalt für ihre zweckmäßige Verwendung gegeben.

Die einzelnen Ausstellungsgegenstände sind im Katalog nach Angaben der Aussteller in Bezug auf Abmessungen der wesentlichsten Konstruktionstheile und Leistungsfähigkeit, auf erforderliche Betriebs⸗ kraft, Gewicht und Preis beschrieben und, soweit als ausführbar, duech in den Text gedruckte Zeichnungen veranschaulicht worden. 3

Mit dieser Ausstellung ist gleichzeitig eine solche von Erzeugnissen der Erfurter Industrie, in 12 Gruppen, verbunden.

Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.“ schreibt in ihrem vom 26. Juli datirten ochenbericht: Ueber die allgemeine Ge⸗ schäftslage ist heute nichts Neues zu berichten, und erst Mitte nächsten Monats wird die todte Saison, welche jetzt in fast allen Branchen herrscht, aufgehört haben. Die Auspizien für das Herbst⸗ geschäft bleiben günstig; reiche Ernten aller Stapelprodukte, theils gesichert, theils in Aussicht, lassen einen gestei erten Konsum Seitens der West⸗ und Südstaaten erwarten. Inzwischen ver⸗ geht selten ein Tag ohne bedeutendes Fallissement, da sich viele dubiöse Firmen beeilen, ihre Geschäfte vor dem 1. September, an welchem Tage das Vereinigte Staaten⸗Bankerottgesetz außer Krast tritt, abzuwickeln. Der Geldstand gab an Willigkeit dem der Vorwoche nichts nach. Das flüssige Kapital bleibt größtentheils auf die Börse an⸗ gewiesen; die Spekulation konnte jedoch nur einen kleinen Theil der offerirten Gelder verwenden, und größere Beträge mußten zinslos in den Banken bleiben. Der dieswöchentliche Goldmarkt war fest und leblos. Das Agio fluktuirte zwischen ½— und schloß heute à t Die starken Subskriptionen auf die vierprozentige An⸗ leihe und der merkantile Bedarf für Zölle tragen dazu bei, cash Gold verhältnißmäßig knapp zu machen und dem Agio dadurch eine feste Tendenz zu verleihen. Die Flauheit, in welcher der Wechsel⸗ markt vorige Woche geschlossen, hat seitdem noch z. enommen; das Angebot überstieg bei Weitem den Bedarf, und Course erlitten, eine starke Einbuße. Am Waaren⸗ und Produttenmarkt ist keine wesentliche Aenderung eingetreten; das Exportgeschäft nahm einen befriedigenden Verlauf, während in der Importbranche sich di Stimmung von Tag zu Tag bessert. 8

Verkehrs⸗Anstalten. 8

Bremen, 9. August. Laut Kabeltelegramm aus New⸗York ist der ““ des Norddeutschen Lloyd „Main“ gestern Nachmittag 3 Uhr in New⸗York angekommen. Der „Main“ ging am Sonntag, den 28. Juli, 5 Uhr Nach⸗ mittags, von hier in See und hat also die Reise von hier bis New⸗York, einschließlich eines 18stündigen Aufenthalts in Southampton, in weniger als 11 Tagen Es ver⸗ dient bemerkt zu werden, daß ein solches Resultat bisher von keinem deutschen Dampfer erreicht worzen ist, und daß diese Reise sich den schnellsten Reisen englischer Dampfer, von denen uns dann und wann Zeitungen melden, ebenbürtig erweist. Es ist zu er⸗ warten, daß die Dampfer „Rhein“ und „Donau“, welche ebenso wie der „Main“ unlängst neue und gleich kräftige Maschinen erhalten haben, diesem letzteren nicht nachstehen werden.

Berlin, 10. August 1878. 1

. Ueber einen Meteoritenfall in Tieschitz in Mähren berichtet Professor Alexander Makowsky in Brünn Folgendes: „Am 15. Juli 1878, um 2 ¼ Uhr Nachmittags, vernahmen mehrere auf .ez der Gemeinde Tieschitz in Mähren beschäftigte Landleute ein

etöse in den Lüften, gleich der Detonation eines 21. Lan, Kanonen⸗ schusses. Aufblickend, bemerkten sie eine schwache Rauchwolke am Himmel, aus welcher rasch ein dunkler Körper unter Gezische und dumpfem Schall zu Boden fiel und sich unweit von ihnen in einen frisch aufgebrochenen Acker eingrub. Nach Angabe der Landleute war der Körper aus einer südöstlichen Richtung gekommen. Erst nach 10 Minuten etwa wagten sich die erschreckten Land⸗ leute zu dem Fallorte und fanden in einer kaum einen halben Meter tiefen Grube einen schwarzen Stein, der, größtentheils von ”-9 8 worfener Erde bedeckt, sich noch warm anfühlte. Der Fundort be⸗ findet sich etwa 500 Schritt südlich vom Orte Tieschitz, kaum 2 ½ km in direkter südwestlicher Richtung vom Bahnhofe Nezamislitz der mährisch⸗schlesischen Nordbahn (Brünn⸗Olmütz). Die Leute brachten den über einen halben Wiener Centner schweren Stein ins Ge⸗ meindewirthshaus und schlugen, um sich von dem Inhalte zu überzeugen, zwei etwa faustgroße Stücke ab, die leider verschleppt worden sind. Zur Vermeidung weiterer Beschädigungen wurde der Stein auf An⸗ ordnung des Ortsgeistlichen in die Ortskapelle gebracht, worauf der⸗ selbe am 20. Juli von dem herbeigeeilten Bezirkshauptmann von Prerau, nn Marschowsky, dem Berichterstatter über⸗ geben und von Letzterem in das Mineralienkabinet der K. K. tech⸗ nischen Hochschule in Brünn übertragen wurde. Der Meteorit von Tieschitz besitzt die Form eines dreiseitigen flachgedrückten Körpers, mit abgerundeten Ecken und Kanten von 31, 29 und 28 em Längen⸗ ausmaß und etwa 20 cm Dicke. Die eine Breitseite ist schwach konvex, die andere etwas konkav, so daß er als Bruchstück einer ge⸗ krümmten Scholle erscheint nicht unähnlich der Form einer flach⸗ gedrückten Birne. Sein Gewicht beträgt jetzt genau 27 ½ kg, vor der Verletzung ½ bis 1 kg mehr. Die Oberfläche zeigt in Folge der Erhitzung bei dem Durchzuge durch die Atmosphäre eine schwachglänzende, schwarze, pechartige Schmelz⸗ rinde, von 1 mm Stärke, glatt an konvexen Flächen, rau und rissig an konkaven, mit Striemen und Runzeln und stellenweise halb⸗ kugeligen Vertiefungen. An den Bruchflächen weist derselbe ein theils konglomerat⸗, theils breccienartiges Gefüge auf. In einer bläulich⸗ grauen Grundmasse, von größeren und kleineren Splittern, liegen zahllose Hirse⸗ bis Mohnkorn große, vollkommen runde Kügelchen von bronzeartiger Farbe. Bei körnigem, zumeist nicht metallischem Inhalte besitzen diese eine metallische Rinde 8 gediegenes Eisen?); ferner zahlreiche, oft mikroskopisch leine Körner von röthlich silberweißer Farbe (ob Nickel⸗ eisen?); endlich größere und kleinere, runde und eckige Bruchstücke von Olivin und Feldspathkörnern. Die Oberfläche des Meteoriten äußert überdies eine kräftige Einwirkung auf die Magnetnadel. Wenngleich der Meteorit von Tieschitz erst noch einer eingehenden physikalischen, mikroskopischen wie chemischen Untersuchung entgegen⸗ sieht, so kann derselbe jetzt schon als ein eisenreicher Steinmeteorit von tuffartiger Beschaffenheit (DOligosiderit nach Meunier Chon⸗ drit nach Rose) gleich den Meteoren von Chantonnay, Seres und Aigle bezeichnet werden.“

Der Besuch des Bades Ems nimmt von Tag zu Tage zu. Während sich am 7. Juli die Zahl der Kurgäste auf 3842, die der Hapsenten aber auf 1684 belief, betrug am 25. Juli die

ahl der Kurgäste bereits 5521. Am stärksten war Ems während des letzten Jahrzehnts im Jahre 1871 besucht. In dem geda hten Jahre 5 die Fremdenfrequenz zu Ems, ausschließlich der M. santen, 12 186 Personen. In den folgenden Jahren nahm dieselbe fast von Jahr zu Jahr ab, belief sich 1872 auf 11 790, 1873 auf 10 435 und 1874 nur auf 9961 Personen, stieg zwar im Jahre 1875 wieder bis auf 10 048 Personen, verminderte sich dann aber wieder in den nächsten Jahren, indem sie in 1876 nur 8935, in 1877 sogar nur 7201 Personen betrug.

In Krolls Garten beginnt am Hicstaß Gilmore mit 65 Mann starken amerikanischen Musikchor die ange⸗ ündigten Konzerte.

Im Central⸗Skating⸗Rink findet morgen das dritte internationale Fest statt. 5 Läufer werden sich an einem Wett⸗ laufen von 25 englischen Meilen oder 40 km in zwei Stunden be⸗ theiligen. Ununterbrochenes elektrisches Licht wird das Etablissement tageshell erleuchten. 1