1878 / 225 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Sep 1878 18:00:01 GMT) scan diff

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Deutsches Reißsch.

Dem Herrn Henry Dithmar ist Namens des R uatur 4 Konsul der Vereinigten Staaten von

das Amerika in Breslau ertheilt worden.

Dem Herrn Wilhelm Otto Fränkel ist Namens des Reichs das Exequatur als Vize⸗Handelsagent der Vereinigten Staaten von Amerika in Breslau ertheilt worden. 3

Bekanntmachung.

Einführung des Worttarifes im telegraphischen

Verkehr mit Rußland.

Vom 1. Oktober 1878 ab wird im telegraphischen Ver⸗ kehr mit Rußland der Worttarif eingeführt werden.

Bei den Deutschen Telegraphenanstalten wird im Verkehr mit dem europäischen Rußland für das gewöhnliche Tele⸗

gramm auf alle Entfernungen:

eine Grundtaxe von. 0,40 ℳ, eine Worttaxe von . . . 0,30

erhoben werden.

Im Verkehr mit den außereuropäischen russise Ländern kommt die Grundtaxe nicht zur Erhebung.

Die Wortgebühr beträgt für Telegramme: nach Kaukasien .

nach den übrigen Gebietstheilen des asiatischen

Rußlands:

vom Meridian von Werkhne⸗Udinsk.

eesselben Meridians . . . .. W., den 22. September 1878. Der General⸗Postmeister. Stephan.

Am 1. Oktober d. ämter:

Eirche vng neuer Postanstalten.

Nr. 58 N. Schönhauser Allee Nr. 45,

(Ecke der Dan igerstrase), Nr. 59 8. Grimm Nr. 60 SW. Nr. 11

(Ecke der Lindenstraße) in Wirksamkeit.

Das Postamt Nr. 59 wird sich mit der Annahme Postsendungen aller Art befassen; da egen werden bei den Postämtern Nr. 58 und 60 nur riefpostsendungen und und Werthpackete

Mit den Postämtern Nr. 58 und 59 werden gleichzeitig

Werthbriefe, nicht aber gewöhnliche angenommen werden.

Telegraphen⸗Betriebsstellen vereinigt.

Die Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum ostanstalten wie folgt festgesetzt: a. an Wochentagen: vom 1. April bis 30. September gs bis 8 Uhr Abends; vom 1. bis 31. März von 8 Uhr FSeünehhn bis 8 Uhr Abends;

z. 8 Uhr Vormittags bis Nachmittags bis 8 Uhr außerdem bei den Postämtern Nr. 58 und 59 mit auf den Telegraphenbetrieb von 12 bis 1 Uhr

werden bei den neuen von 7 Uhr Vormitta

b. an Sonntagen: von 7 9 Uhr Vormittags und von 5 Uhr Abends; Rücksicht Mittags;

c. an Festtagen, die nicht auf einen Sonntag , bz. Vormittags bis 9 Uhr Vormittags, von 11 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags und von

fallen: von 7 bz. 8 Uhr

4 Uhr Nachmittags bis 8 Uhr Abends. Berlin C., den 22. September 1878.

Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor.

Bekanntmachung,

betreffend die Eröffnung des Provinzial⸗Land⸗

tages der Provinz Sachs

Des Königs Majestät haben mittelst Aller usammenberufung des

um 14. Oktober d. J.

genehmigen geruht. 8 nzial⸗Landtages wird an dem age Mittags 12 Uhr in dem Schloßgarten⸗ chloß⸗ und Domkirche ab

öchsten Erlasses vom 11. d. M. die emeaces

tages der Provinz

nach der Stadt M.

Die Eröffnung des bezeichneten Salon nach

einem vorher in der S gehaltenen Gottesdienste stattfinden. Magdeburg, den 20. September 1878.

Der eer Provinz Sachsen.

Denutsches Reich.

Berlin, 24. September. e Majestäten fuhren gestern von assel zum Feldmanöver nach re Majestät die Kaiserin⸗Königin begab Sich von dort zur Besichtigung des Diakonissenhauses. Aller⸗ wurde dort von der Bevölkerung der auf das herzlichste empfangen.

Auf Schloß Wil eute, nach dem r. Kaiserlichen

nach Coblenz, um da

Die bei dem Empfange der Deputation der Stadt⸗ vertretung Cassels am 22. d. M Kaiser und König von dem Ob Ansprache lautete, nach „W. T

„Majestät! Ein ho hat es gefügt, daß Cass Städten der gesamm unmittelbar nach einer schweren Majestät und die

Preußen. Beide Kaiser⸗

Wilhelmshöhe bei

nach Treysa höchstdieselbe Umgegend helmshöhe fand ein kleines Diner statt. Schlußmanöver, reisen Beide Majestäten und Königlichen Hoheit dem Kronprin selbst einige Tage zu verweilen. ½.

ööö

treten in Berlin drei neue Post⸗

an Se. Majestät den er⸗Bürgermeister gerichtete T. B.“, wie folgt:

cherfreuliches Zusammentreffen der Umstände assel nun zum zweiten Male vor allen anderen chie den unschätzbaren Vorzug genießt, verhängnißvollen Prüfung, die Ew. anze deutsche Nation betroffen, Huldigungen Am 15. Juli 1870 geruhten Ew ung zum Kriege, auf der Reise von Ems hier von beiden Stadtbehörden in einer chlicher Treue und Ergebenheit, Allergnädigst entgegen zu nehmen, die Ersten Ew. Majestät zur voll⸗ furchtsvollsten Glückwünsche dar⸗ Ew. Majestät glorreichster und vollständig sere feste Zuversicht, der Kraft und t auch gelingen, losgelegt hat, einer baldigen Der gütige Gott, der e der Völker in seiner t dazu seinen gnädigen viele Jahre einer ge⸗ Regierung!“

ser erwiderten darauf, nach derselben

straße Nr. 35, und

ten Monar

. Ew. Majestät rthänigsten

ichs Herausforder erlin begriffen, Adresse die Kund wie auch die Wür und jetzt dürfen wir wiederum als ständigen Wiedergenesung die ehr Wie damals unter

ebungen unverbrü el fallen würden,

5 überwunden wurde, so wird es, Weisheit Ew. Majestät Regier Schäden, die unser inneres Vol und gründlichen Heilung entgegen zu führen. das Loos der Könige bereitet und die Geschick nächtigen Hand hält, verleihe Ew. Majestä⸗ eistand und schenke Ew. Majestät noch recht segneten und glücklichen, durch nichts getrübten Se. Majestät der Kai Quelle, mit folgenden W „Ich danke Ihnen für die Mir soeben ausgesprochenen Ge⸗ sinnungen und für die herzliche Begrüßung, die Sie im Namen der Stadt Cassel an Mich gerichtet haben. Ich entsinne Mich noch sehr wohl des Empfanges, der Mir im Jahre 1870 hier zu Theil wurde;

RPRHönigreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Rittergutsbesitzer von der Malsburg auf Esche⸗ ungsbezirk Cassel die Kammerherrnwürde und von Matuschka⸗Greiffen⸗ clau zu Berlin die Kammerjunkerwürde, sowie dem e bei Cassel den Cha⸗

berg im Regier dem Gerichtsa

Bauinspektor Knyrim zu Wilhelmshöh rakter als Hof⸗Baurath zu verleihen.

Ministeriu Medizinal⸗Angelegenheiten.

An dem Schullehrer⸗

als ordentlicher Lehrer angestellt worden.

ür die Turnlehrerinnen⸗Prüfung, welche in Gemäßheit eglements vom 21. August 1875 Centralblatt der 1 im Herbste 1878 zu Berlin ab⸗ habe ich Termin auf Donnerstag, den 21. No⸗ und die folgenden Tage anberaumt.

1— Meldungen der in einem Lehramte stehenden Bewerbe⸗ rinnen sind bei der vorgesetzten Dienstbehörde spätestens n anderer Bewerberinnen unmittelbar bei ochen vor dem Prüfungstermine anzu⸗

des Unterr. Verw. Seite 591 zuhalten ist,

vember d. Is.

5 Wochen, Meldunge mir spätestens 3 bringen.

Der Königlichen Regierung ꝛc. überlasse ich, diese Bestim⸗ mung im dovtigen Verwaltungsbezirke in geeigneter Wenf zur

1 1 zu bringen und dort eingehende Mel⸗ ungen mit gutachtlicher Aeußerung Fechtgeitig einzureichen.

öffentlichen Kenntni „Berlin, den 21. September 1878. Greiff.

An sämmtliche Königliche Regierungen, die Königlichen Kon⸗ fistorien in der Provinz Hannover und den Königlichen

ber⸗Kirchenrath zu Nordhorn.

Abschrift erhält das Königliche Provinzial⸗Schulkollegium

zur Nachricht und gleichmäßigen Beachtung. Im Auftrage V

Greiff.

An sämmtliche Königliche Provinzial⸗Schulkollegien.

die Stunde wird Mir unvergeßlich bleiben, die Ich damals hier in Ihrer Mitte zubrachte, als Ich von Ems nach Meiner Hauptstadt eilte, um die Vorbereitungen für den Krieg zu treffen. Die Gesinnungen der Treue und Ergebenheit, die Mir von Ihnen damals zu erkennen gegeben wurden, haben auch die Söhne des Hessenlandes wie Mein ganzes Heer aufs Glänzendste auf den Schlachtfeldern bestätigt. Der Krieg wurde ja auch über alles Erwarten glücklich und in kurzer Zeit mit einem für Deutschland so erfolgreichen Ausgange geführt. Daß die⸗ selben Gesinnungen, welche Sie Mir aussprechen, noch jetzt im Herzen Meines Volkes leben, dafür bürgt Mir der herzliche Empfang, den Ich hier in Cassel gefunden und der Mich, Ich versichere es Ihnen, auf das Tiefste ergriffen hat. Es war eine schwere Zeit, die Ich zu überwinden hatte. Dem gütigen Gotte danke Ich es, daß er zuerst größeres Unheil von Mir gnädig abgewendet und Mich dann hat wieder genesen lassen. Sagen Sie es Ihren Mitbürgern, wie wohlthuend der Empfang und die vielen während Meiner Anwesenheit in Cassel Mir erwiesenen Aufmerksamkeiten Mich berührt haben. Meinen herzlichsten Dank!“

Se. Maje Sich am Montag Extrazuges nach Wa öllrich und Cap

m der geistlichen, Unterrichts⸗ und

Seminar zu Friedrichshoff ist der Präparandenanstalts⸗Lehrer Marwitzki aus coh I saber

Ich sage Ihnen nochmals

tät der Kaiser und König begaben orgen 10 Uhr von Wilhelmshöhe mittels bern und von dort zu Wagen über Nieder⸗ pel bis an die Westlisiére des Obersten um dem Feldmanöver des XI. Armee⸗Corps beizu⸗

Die General⸗ September lautete formirt und daß eine über Süd⸗Armee Bebra und die Eder b Nach der Spezial⸗Idee f soll dasselbe, nachdem es am 22. Se angekommen, in der Ri ewinnen. Seine Patroui eindliche Vorposten an der tung auf Gudensberg. Die am 23. September besagt, daß, währ 22. September sich konzentrirt, um tung auf Bebra zu ergreifen, an die Ems bei Werkel und Ober⸗Vo um ein weiteres Voxdringen der stehenden feindlichen Truppen zu ve Das Süd⸗Corps theien zusammen. General⸗Major von

Idee für die Feldmanöver vom 23. und 24. dahin, daß eine Nord⸗Armee Fulda und Gießen marschirende ei Fritzlar erreicht hat.

ps am 23. September ptember bereits in Fritzlar tung auf Cassel möglichst Terrain en auf dem linken Ederufer melden Ems und Bivouakfeuer i Spezial⸗Idee für die No

sich bei Cassel

ür das Süd⸗Cor

n der Rich⸗ rd⸗Division rend die Nord⸗Armee am ie Offensive in der Rich⸗ ision (Nord⸗Division) bis rschütz vorgeschoben wird, an der Eder bei Fritzlar setzte sich aus nachstehenden Truppen⸗ djezi. die 21. Infanterie⸗Division unter

1 Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath u Ministerial⸗Direktor von Strantz ü5 Rcgehet 1

leist I., mit der 41. d r Nr. 87 und 88) un terie⸗Brigade (Füsilier⸗Regiment Nr. 80 und ment Nr. 81); bei der Division befanden die 2. und 3. Escadron des nd die 1. Abtheilung des Ferner die 25. In

fanterie⸗Brigade der 42. Infan⸗ nfanterie⸗Regi⸗ ich noch die 2. usaren⸗Re⸗ eld⸗Artillerie⸗Re⸗ Division unte

(Infanterie⸗Regimente vom 17. v. stempelgesetzes vom 10. Juni 1869 insbesondere auch die wegen des Bagatellverfahrens und wegen des abgekürzten Verfahrens nach der Verfügung vom 25. März 1839 bestehenden Be⸗ stimmungen gleichmäßig auf die Vergeh das 11“ . 114““

Pionier⸗Compagnie, giments Nr. 13 u giments Nr. 27.

General⸗Lieutenant von Wi mann, bestehend aus der

49. Infanterie⸗Brigade (Infanterie⸗Regiment Nr. 115 und 116) und der 50. Infanterie⸗Brigade (Infanterie⸗ Regiment Nr. 117 und 118); der Division waren beigegeben die 3. Pionier⸗Compagnie, die 5. Escadrons der Dragoner⸗Regimenter Nr. 23 und 24 und die 2. Abtheilung des gelrAeillere gimens Nr. 27. Die Corps⸗Artillerie befehligte Oberst von Heineccius; dieselbe wurde aus der 1. Abtheilung und aus der 4. und 5. Batterie des Feld⸗Artille⸗ rie⸗Regiments Nr. 25 gebildet. In einer kombinirten Ka⸗ vallerie⸗Brigade unter General⸗Major von Radecke standen die 1., 2., 3. und 4. Escadrons der Dragoner⸗Regimenter Nr. 23 und 24, sowie die 1., 4. und 5. Escadron des Husaren⸗Regi⸗ ments Nr. 13; außerdem die reitende Batterie des Felb⸗ Artillerie⸗Regiments Nr. 25.

Aus dem Hauptquartier Großenenglis, den 22. Sep⸗ tember, Abends 8 Uhr, hatte der Commandeur des Süd⸗ Eerpe, General⸗Lieutenant von Thile, nachstehenden Befehl erlassen:

„Der Feind bivouakirt bei Gudensberg, seine Vorposten stehen der Ems. Das Süd⸗Corps wird ihn an * 122† Umfassung seines rechten Flügels möglichst weit ersen Hier⸗

zu befehle ich: 1) Die kombinirte Kavallerie⸗Brigade geht um 11 Uhr

von Ober⸗Möllrich gegen Gudensberg vor und rekognoszirt die Eder⸗ Uebergänge. 2) Die 21. Infanterie⸗Division folgt derselben un⸗

mittelbar. 3) Die 25. Infanterie⸗Division geht zur selben Zeit über Wehren gegen Gudensberg vor. 4) Bebecg 8

der 1. Brigade der 25. Infanterie⸗Division. 5) Die en der Queue der 21. Infanterie⸗Division marschirende 42. Infante ie⸗Brigade bleibt für den Fall eines Gefechtes zu meiner ausschließlichen Ver⸗

orps⸗Artillerie folgt

fügung. 6) Meldungen treffen mich zunächst auf dem Haid eld, dann auf der Straße Fritzlar⸗Gudensberg⸗Cassel.“

Zu seiner Verfügung stellte der Commandeur des Süd⸗

Corps den Commandeur der 21. Kavallerie⸗Brigade, General⸗ Major Freiherrn von Gemmingen, und den Commandeur des Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 27, Oberst⸗Lieutenant Freiherrn von Schlotheim.

Die Avantgarde der Nord⸗Division, welche erstere der

Gener al⸗Major von Bernhardi befehligte, setzte sich aus dem Infanterie⸗Regiment Nr. 94, dem Jäger⸗Bataillon Nr. 11, dem Dragoner⸗Regiment Nr. 5, der 1. Abtheilung des Feld⸗ Artillerie⸗Regiments Nr. 11 und der 1. Compagnie des Pionier⸗ Bataillons Nr. 11 zusammen. Im Gros standen das In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 32, die 43. Infanterie⸗Brigade (In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 83 und 95), die Unteroffizierschule Biebrich, die 22. Kavallerie⸗Brigade (Husaren⸗Regiment Nr. 14, Ulanen⸗Regiment Nr. 6), das Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 11, und zwar die 2. und die reitende Abtheilung, und die 4. Com⸗ pagnie des Pionier⸗Bataillons Nr. 11. Zum linken Seiten⸗ detachement waren kommandirt (aus den Truppen des Gros gegeben) die Unteroffizierschule Biebrich, ferner die 5. Esca⸗ dron des Ulanen⸗Regiments Nr. 6 und ein Zug der 4. Com⸗ pagnie des Pionier⸗Bataillons Nr. 11.

Der Commandeur des Nord⸗Corps, General⸗Lieutenant

von Blumenthal, hatte aus dem Bivouak bei Gudersberg am 22. September, Mittags 12 Uhr, folgenden Befehl erlassen:

„Feindliche Truppen stehen bei Fritzlar an der Eder. Die Nord⸗

Division wird das weitere Vordringen derselben zu verhindern suchen. Dazu befehle ich: 1) Morgen früh 10 ½ Uhr stehen gefechtsbereit: die Avantgarde à cheval der Straße Fritzlar⸗Gudensberg am Nordost⸗ Ausgang von Dorla, das linke Seitendetachement am nörd⸗ lichen Ausgang von Ober⸗Vorschütz, das Gros an einer ver⸗ steckten Ausstellung im Nacken. Die Besetzung der Ueber⸗ gänge über die Ems an der Rick⸗, Wehrenmühle und bei Werkel fällt der Avantgarde, bei Ober⸗Vorschütz dem linken Seiten⸗Detache⸗ ment anheim. 2) Um 11 Uhr überschreiten die Ems bei Werkel: a. die 22 Kavallerie⸗Brigade mit Ausnahme der 5. Escadrons beider Regimenter, jedoch unter Beigabe der 1. und 2. reitenden Batterie Artillerie⸗Regiments Nr. 11; b. die Kavallerie der Avantgarde; de Obes bafschüs die 5. Escadron Ulanen⸗Regiments Nr. 5; und klären auf: die

Dragoner⸗Regiment Nr. 5 gegen Ober⸗Möllrich, die Kavallerie des Seiten⸗Detachements gegen Nieder⸗Möllrich. 3) Von den eingehenden Meldungen werden alle ferneren Maßnahmen abhängig gemacht. 4) Ich befinde mich beim Gros.“

avallerie⸗Brigade in der Richtung Fritzlar, das

Das Manöver wurde vom herrlichsten Wetter begünstigt.

Se. Majestät der Kaiser und König fuhren in offenem Wagen bis nach der Höhe von Werkel und verweilten dort längere Zeit, um den Beginn des Gefechtes zu sehen. Dasselbe wurde mit einem Vorgehen der Süd⸗Division eröffnet, welche zunächst Kavallerie zur Rekognoszirung vorsandte. Bei dem Manöver handelte es sich hauptsächlich darum, den Emsab⸗ schnitt zwischen Fritzlar und Gudensberg zu gewinnen. Die Nord⸗ Dipision suchte deshalb das Vordringen des Gegners möglichst aufzuhalten, was ihr in Anbetracht ihrer geringen Stärke jedoch nicht gelingen konnte. Es entspann sich

Artilleriegefecht von beiden Seiten, und zwar wurden die Batterien dabei auf den Hehen südlich von Werkel und Vor⸗ schütz aufgestellt. Das

zuerst ein längeres

rfges üd⸗Corps brachte allmählich seine nfanterie ins Gefecht und suchte die Uebergänge über die s bei Werkel zu forciren, während es gleichzeitig mit seinem

linken Flügel eine Umgehung durchführte. Die Nord⸗Division konnte sich mit ihren Vortruppen nur kurze Zeit an der Ems⸗ linie halten und war gezwungen, Werkel aufzugeben und sich auf die Anhöhe an der Straße Fritzlar⸗Gudensberg zurück⸗ zuziehen. Hier entspann sich ein sehr heißes Gefecht. 1

Se. Majestät hatten Sich inzwischen über Dorla auf die An⸗

höhe an der Chaussee begeben, verließen den Wagen und wohnten von dort aus stehend dem weiteren Verlaufe des Gefechtes bei. Es galt jetzt, den Feind in den Abschnitt zwischen Gleichen und Gudensberg zurückzuwerfen. Die von ihm besetzten sitionen ließen eine energische Vertheidigung zu. Doch ent⸗ wickelte das Süd⸗Corps nach und nach so starke Truppen⸗ massen und drängte den fedlichen rechten Flügel derart, daß die Nord⸗Division auch die und sich auf die Höhen von Gleichen zurückziehen mußte. In diesem Augenblicke wurde das Gefecht abgebrochen.

O⸗

e Position nicht länger halten konnte

Beide Kaiserliche Majestäten begaben Sich alsdann nach

Wilhelmshöhe zurück.

Abends war die Stadt Cassel festlich illuminirt. Die Be⸗

leuchtung war eine allgemeine und erstreckte sich bis in die äußersten Straßen. Eine festlich gestimmte Menschenmenge durchzog die Stadt; allenthalben gab sich in herzlicher und erhebender Weise die Freude kund, welche die Bewohner Cassels über die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers und Königs empfinden. öD“

Seee Spezialbescheide des Fir

b z⸗ Ministers finden auf Grund des §. 18 des Ahüfa

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elstempelgesetz wie auf die Vergehen gegen die S. . Die Bestimmung in der In⸗ uktion über das Verfahren in Bagatellprozessen vom 16. Juli 1837, nach welcher die Unzulässigkeit des Bagatell⸗ ahrens in allen 1* de 3 1.. rgesetze ausgesprochen ist, hat nur noch Gültigkeit für die —2* der Landes⸗Stempelgesetze, für welche die be⸗ sonderen Vorschriften des Stempelgesetzes vom 7. a (§. 30 ff.) bestehen, nicht aber für Wechsel stempel⸗Hinter⸗ ziehungen, welche hinsichtlich des Verfahrens lediglich den Ver⸗ gehen gegen die Zollgesetze gleichgestellt sind.

Die Jahresberichte der Fabrikeninspektoren für das Jahr 1877, veröffentlicht auf Anordnung des Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, sind soeben (Berlin, Fr. Kortkampf) erschienen. Dieselben enthalten auch viele statistische Zusammenstellungen, welche durch ein systematisch Inhaltsverzeichniß nachge⸗ wiesen werden. Auch über die in den einzelnen Berichten ab⸗ gedruckten Abbildungen ist ein besonderes Inhaltsverzeichniß beigefügt.

Die mit Wahrung des Zollinteresses beauftragten Beamten sind, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals, vom 19. September v. J., berechtigt, sich der Gegenstände einer jeden Zollgesetzuͤbertretung durch Beschlagnahme zu versichern. Die Anwendung dieser Maßregel im einzelnen Falle ist ihrem pflichtmäßigen Ermessen anheim e2 und etzt nicht voraus, daß eine begangene Zollgesetzübertretung bereits feststehe.

Die Einleitung der Subhastation eines Grundstücks ist, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tri⸗ bunals, vom 3. September 1878, als eine Beschlagnahme desselben und seiner Pertinenzen im Sinne des §. 137 des Strafgesetzbuchs anzusehen und die Entziehung der Pertinenzen aus der Verstrickung nach der erwähnten Strafbestimmung zu bestrafen. -

Anhalt. Dessau, 21. September. (Leipz. Ztg.) Am 30. Oktober beginnen die Wahlen für eine neue sechsjährige Diät unseres Landtages, und sind nach dem Gesetze vom 19. Februar 1872, außer den von Sr. Hoheit dem Herzoge zu er⸗ nennenden 2 Mitgliedern, zu maͤßlen. von den meistbesteuerten Grundbesitzern 8, pon den meistbesteuerten Handel⸗ und Ge⸗ werbtreibenden 2, von den übrigen Wahlberechtigten der

Städte 14, von denen des platten Landes 10 Abgeordnete.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 23. September. (W. T. B.) Die 36. Truppen⸗Division meldet die ohne Anstand erfolgte Beendigung der Entwaffnung der Bevölkerung im Kozara⸗ und Grosaragebirge. Der Kordonskomman⸗ dant in Unterlapac berichtet, seine Demonstration gegen Kulen⸗ Vakuf sei vollständig gelungen, 10 Notablen aus Vakuf, Ostrowitza, Orasac und Havala haben eine Ergebenheits⸗ adresse überreicht, worin sie die Unterwerfung dieser Orte anzeigen und um Gnade und Verzeihung wegen der begangenen Grenzverletzungen bitten.

Der Berichterstatter der „Polit. Korr.“ in Sera ans bemerkt anläßlich des bereits gemeldeten glänzenden Erfolges der Kaiserlichen Truppen bei Senkovic, es könne als fast ge⸗ wiß angesehen werden, daß der Aufstand in Bosniemn im Großen und Ganzen in einigen Wochen nieder⸗ geworfen sein werde. Der Berichterstatter konstatirt ferner, daß nach den Erfahrungen sämmtlicher Heereskörper weder die christliche noch die israelitische Bevölkerung Bosniens den Kaiserlichen Truppen entgegengetreten ist. In der Regel ständen nur von den fanatischen Priestern aufgehetze und von den türkischen Civil⸗ und Militärbehörden, sowie von türkischen Truppenabthei⸗ lungen unterstützte Mohamedaner im Kampfe gegen die öster⸗ reichischen Truppen. Von allen Seiten strömen zahlreiche Ein⸗ wohner, darunter auch Mohamedaner, nach Serajewo und an⸗ deren Städten, um sich unter den Schutz der österreichischen Armee zu stellen. Aus Bukarest meldet dasselbe Blatt: u⸗ italienische Offiziere, der Oberst im General⸗ stabe, Rosetti, und der Hauptmann Fanfani sind in einer militärischen Mission in Bukarest eingetoffen. Weiter meldet die „Polit. Korresp.: Aus Kon⸗

stantinopel, den 23. d.: In der Angelegenheit der

österreichisch⸗türkischen Konvention ist bisher noch kein ent⸗ scheidender Schritt des Sultans erfolgt. Sobald der Rück⸗ marsch der russischen Truppen hinter Tschataldja vollzogen ist, wird sich das englische Geschwader, wie man in Konstan⸗ tinopel allgemein annimmt, nach dem Golf Artaki im Mar⸗ marameer begeben. Aus Belgrad, 23.: Die türkischen Truppen haben dem Berliner Vertrage gemäß Malizwornik und Sakar geräumt, welche Orte die serbischen Truppen be⸗ setzten. Gestern empfing Fürst Milan die Mitglieder der internationalen Kommission in einer halbstündigen Audienz und ersuchte dieselben, das strategische Interesse Serbiens bei der Kunchführung der Grenzregulirung zu berücksichtigen. Die Kommission wird bis zum 1. Oktober in Belgrad verbleiben, um die Ankunft des englischen Kommissars abzuwarten. Die Kommission hat die Pforte aufgefordert, ihren Delegirten möglichst rasch nach Nisch zu entsenden. Eine aus der, wie bereits gemeldet, inzwischen von den Oesterreichern besetzten Stadt Bjelinas eingetroffene Deputation, welche die Okku⸗ pation Bielina durch die Serben nachsuchen wollte, wurde von dem Fürsten Milan nicht empfangen. Die Pforte hat die regulären Truppen des Vilajets Kossowo entlassen, aus Ben Reihen die Insurgenten ihr Kontingent zu verstärken pflegten.

Schweiz. Bern, 23. September. (Cöln. Ztg.) eute Vormittag um 10 Uhr wurde der internationale Kon⸗ greß für Eisenbahnstatistik von dem Bundesrat Droz eröffnet. Der Vorsitz wurde dem Geheimrath Brachelli aus Wien übertragen.

Großbritannien und Irland. London, 24. Sep⸗ tember. (W. T. B.) Ein Telegramm des „Standard“ aus Simla, der Residenz des Vizekönigs von Indien, vom 23. d. M. meldet, es habe an diesem Tage eine Spezial⸗ sitzung des Raths des Vizekönigs stattgefunden. Der Befehls⸗ haber der Grenztruppen sei mit geheimen Befehlen nach Peshawur abgereist, es sei die Zusammenziehung einer großen Truppenmacht an der Grenze angeordnet und 12 000 Mann bereits konzentrirt. Mehrere Organe der indischen Presse ver⸗ langen, daß entweder der Emir Abbitte leiste, oder daß

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ebee⸗ esetzt werde. „Times“ meldet, mili⸗ ri

che Operationen dürften vor dem kommenden Frühjahre nicht stattfinden. England könne warten und dem Emir Zeit gewähren, um anderen Sinnes zu werden. Auch alle anderen Blätter beschäftigen sich mit der sehenistan Frage und sprechen sich ziemlich übereinstimmend dahin aus, daß das Verhalten ir Ali’s eine schleunige Züchtigung erheische

Frankreich. Marseille, 23. September. 82 T. B.) Vor seiner Abreise empfing Midhat Pascha das Marseiller Comité der Inhaber türkischer Staatspapiere und erklärte demselben, daß die türkische Regierung, auch wenn er nicht zur Macht gelangen sollte, doch zu einer Regelung der finan⸗ ziellen Fragen schreiten werde, sobald die politische Lage ge⸗ klärt sei. Es sei dies der Wunsch des Sultans. Die Ein⸗ stellung der Zahlungen Seitens der Türkei sei das Signal für ihren Niedergang gewesen, eine, wenn auch nur theilweise Wiederaufnahme der Zahlungen werde das Signal zu ihrer Wiedererhebung sein. Die Türkei könne ihre verlorene Stellung nur durch eine Reorganisirung ihrer Finanzen wieder⸗ gewinnen.

Türkei. Konstantinopel, 23. September. (W. T. B.) Das aus englischen, österreichischen und französischen Kapi⸗ talisten bestehende Syndikat für den Bau von Eisenbah⸗ nen in Klein⸗Asien hat dem Großvezier einen Protest gegen die prinzipielle Annahme des Klapka'schen Fröjege⸗ überreicht und für den von dem Syndikate eingebrachten An⸗ trag die Priorität verlangt.

Rumänien. Bukarest, 23. September. (W. T. B.)

Dem Journal „Orient“ wird aus Tultscha telegraphirt, daß

sich Banden organisirten, um gegen die Besetzung der Do⸗ brudscha durch die Rumänen Widerstand zu leisten und daß auch Waffen man wolle von 8000 Gewehren wissen an dieselben vertheilt worden seien. Fürst Karl kehrt morgen

n Galatz

ist eine russische Kommission zusammengetreten, um die

aus der Sommerresidenz Sinai hierher zurück.

von den Russen okkupirten Kasernen den Rumänen zu über⸗ geben.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 24. Sep⸗ tember. (W. T. B.) Ein von London nach hiern und Moskau expedirtes Telegramm rekapitulirt eine Aeuße⸗ rung der „Times“, daß die Haltung des Emirs Schir Ali, auf dessen Befehl eine englische Ge⸗ sandtschaft in Alimusjid zurückgewiesen worden sei,

einen groben Insult für England involvire, der die ernstesten Folgen haben müsse. Das Blatt fügt hinzu, daß ohne Zweifel Schir Ali sich auf eine Allianz Rußlands stütze. Diese Angaben des Londoner Blattes, welche geeignet scheinen, in England Mißstimmung gegen Rußland zu säen, enthalten lediglich eine offenbar willkürliche Hypothese. Es ist hier nicht der allergeringste Anlaß bekannt, der zu der⸗ artigen Unterstellungen und Vermuthungen berechtige. Ruß⸗ land hat gegenwärtig Anderes zu thun, als sich mit der

Politik Afghanistans zu beschäftigen.

Amerika. Washington, 23. September. (W. T. B.) Die deutschen Kommissarien für die Prüfung der amerikanischen Tabakbesteuerung hatten heute mit dem Regierungskommissar für die direkten Steuern eine Unter⸗

redung. 1

h. Serea nt. 23. September. (W. T. B.) Die Ge⸗ sammtzahl der hier am gelben Fieber erkrankten Personen beträgt 7972, die Gesammtzahl der daran Verstorbenen 2514. Gestern sind hier 40, in Memphis 33 und in Vicksburg 12 Todesfälle vorgekommen. Das Fieber ist jetzt aus⸗

genommen die Landdistrikte stark im Abnehmen begriffen.

Nr. 38 des „Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden In⸗ halt: Allgemeine Verwaltungssachen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Münz⸗ und Bankwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen; Goldankäufe der Reichsbank. Finanzwesen: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und ge⸗ meinschaftlichen Verbrauchssteuern für die Zeit vom 1. April 1878 bis zum Schlusse des Monats August 1878. Holl. und Steuer⸗

52 ““ nn Se. uhr im Monat August 1878; Rücktritt eines Stations⸗Controleurs . Landesdienst. Marine und Schiffahrt: Ertheilung von laggenattesten. Eisenbahnwesen: Aufhebung des Personen⸗ und

scorf Konsulat⸗ wesen: Ernennungen; Erweiterung des Amtsbezirks des Konsulats in

wesen: Uebersicht über Rübenzuckersteuer, sowie Zu

epäckverkehrs von und nach der Station Hohn

Mazatlan; Exequaturertheilung.

Nr. 55 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗ Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: Vom 14. September 1878. Postkarten für den Ver⸗ kehr im Weltpostverein. Vom 10. September 1878: Beitritt der Republik Peru zum Allgemeinen Postverein. Vom „18. Septem⸗ ber 1878: Formular C. 143 „Vorschuß⸗Postanweisung’. Vom 18. September 18738: Schluß der Post⸗Dampfschiffahrten auf der

Linie Frederikshavn⸗Christianssand.

Nr. 19 des Central⸗Blatts der Abgaben⸗, Ge⸗ werbe⸗ und Handelsgesetzgebung und Verwaltung in den Königlich Preußischen Staaten hat folgenden Inhalt: Anzeige der in der Gesetz⸗Sammlung und im Reichsgesetzblatte erschienenen Gesetze und Verordnungen. Allgemeine Verwaltungsgegenstände: Erkenntniß des Königlichen Ober⸗Tribunals. Zollbeamte. Beschlag⸗ nahme. Errichtung einer Uebergangsstelle. Indirekte Steuern: Versteuerung von im Auslande ausgestellten Wechseln. Anwen⸗ dung der wegen des Bagatellverfahrens bestehenden Bestimmungen

auf Wechselstempelhinterziehungen. Personalnachrichten.

Reichstags⸗Angelegenheiten.

Der Abg. Freiherr von Habermann ist in seiner Heimath

Unsleben bei Neustadt a. d. S. (Unterfranken) verstorben. Landtags⸗Angelegenheiten.

Im 4. Cösliner Wahlbezirk (Cöslin⸗Colberg⸗Bublitz) ist an Stelle des Ober⸗Bürgermeisters Haken in Stettin, welcher sein Mandat niedergelegt hat, dee Ober⸗Amtmann Petersen⸗Drenow mit 188 gegen 140 Stimmen, welche der Justiz⸗Rath Hummel er⸗ halten hat, zum Mitgliede des Hauses der Abgeordneten gewählt

worden.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heitsamts sind in der 37. Jahreswoche von je 1 Be⸗ wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als en

ldet: in 0,4. i

Berlin 30,7, in Breslau 35,4, in Königsber

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Cöln 21,3, in Frankfurt a. M. 23,0, in Hannover 20,8, in Cassel 23,5, in Maadeburg 28,1, in Stettin 20,9, in Altona 21,5, in Straß⸗ burg 24,2, in München 27,7, in Nürnberg 28,8, in sburg 49,1, in Dresden 26,4, in Leipzig 25,9, in Stuttgart 20,9, in Braun chweig 25,9, in Karlsruhe 22,7, in Hamburg 28,7, in Wien 23,7, in Buda⸗ fest 38,6, in Prag 24,3, in Triest 34,6, in Basel 20,9, in Brüssel 18,3, Paris 19,9, in Amsterdam 19,8, in Kopenhagen 22,5, in Stockholm 24,5, in Christiania 18,0, in St. Petersburg 36,7, in Warschau 29,4, in Odessa 50,0, in Bukarest 22,5, in Rom 20,0 in Turin 24,0, in Athen —, in Lissabon 35,5, in London 18,4, Glasgow 17,3, in Liverpool 25,0, in Dublin 25,4, in burgh 18,0, in Alexandria (Egypten) 66,2. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗ ork 27,3, in Philadelphia 16,9, in Boston —, in Chicago 20,0, in an Franzisko 15,3, in Calcutta 31,4, in Bombay 3 5 in Madras 33,5. Beim Wochenbeginn herrschten an den östlichen und westlichen deutschen Beobachtungsstationen nördliche und nordwestliche (in Carls⸗ ruhe nordöstliche), an den mitteldeutschen östliche und südöstliche Windrichtungen, die um die Mitte der Woche meist in südliche und südwestliche übergingen und mit vorübergehendem Wechsel mit nörd⸗ lichen Luftströmungen, auch bis zum Wochenschluß anhielten. Die Temperatur der Luft war eine hohe, Niederschläge waren selten. Der Luftdruck stieg bis um die Mitte der Woche, sank dann etwas, be⸗ hauptete sich jedoch auf seinem hohen Standpunkte. 8 Die Sterblichkeitsverhältnisse der größeren deutschen Städte haben sich gegen die vorhergegangene Woche nur wenig verändert; in den kleineren ist jedoch, namentlich durch erheblicheres Nachlassen der Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder, der Gesundheits⸗ zustand ein günstigerer geworden. Die allgemeine Sterblichkeitsver⸗ hältnißzahl in den deutschen Städten sank auf 26,7 gegen 26,9 der Vorwoche, auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet, wobei sich das Säuglingsalter weniger an der Gesammtsterblichkeit betheiligt erweist, als in der vorangegangenen Woche. 1 Unter den Todesursachen treten von den Infektionskrankheiten typhöse Fieber sowie Darmkatarrhe der Kinder und Brechdurchfälle vermehrt, Scharlachfieber und diphterische Affektionen vermindert auf. Das Scharlachfieber hat in Liegnitz, Brieg und Essen etwas nachgelassen; in Breslau, Danzig, Harburg gewinnt es größere Aus⸗ dehnung, oft, wie in Berlin und Danzig in Verbindung mit Diph⸗ therie. Masern erscheinen mehr vereinzelt. Unterleibstyphen treien in vielen Städten häufiger auf, so in Berlin, Hamburg, Leipzig, in Posen sank die Zahl der Sterbefälle auf 3 In den russischen Städten sowie in Paris verliefen Unterleibstyphen noch immer in größerer Zahl tödlich, Fleck⸗ typhen lassen jedoch erheblich nach, aus Königsberg wurde 1 Todes⸗ fall daran gemeldet, aus Petersburg 2. 1 Darmkatarrhe und Brechdurchfälle fordern noch immer in Berlin, München, Breslau, Hamburg, Wien, Pest, Petersburg und neuer⸗ dings in Danzig und Augsburg zahlreiche Opfer, und dürfte ein erheblicher Nachlaß dieser Krankheitsgruppen erst mit dem Eintritt kühlerer Witterung zu erwarten sein. Den Pocken erlagen in London in der Berichtswoche 7 Personen, die Zahl der Neuerkrankungen betrug nur noch 2; in Wien blieb die Zahl der Todesfälle die gleiche der Vorwoche; in Petersburg, Warschau sank sie etwas. Vereinzelte Cholerafälle werden aus St. Petersburg, Chicago und San Franzisko gemeldet. Die Zahl der am gelben Fieber aus New⸗Orleans ge⸗ meldeten Todesfälle betrug in der Zeit vom 29. Juli bis 27. August 616, in St. Louis in der am 17. August beendeten Woche 4.

Nach den Veröffentlichungen der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart betrug die Länge der im württenbergischen Staatsbetrieb befindlichen Eisen⸗ bahnen am 1. Juli 1877 1304,49 km, für welche der Bauaufwand 365 375 248 ℳ, im Durchschnitt für 1 km Bahnlänge 278 477 betragen hat. An Transportmitteln waren vorhanden 313 Loko⸗ motiven und 289 Tender, 653 Personenwagen mit 32 421 Sitzplätzen, 13 Gefangenen⸗ und Krankentransportwagen, 58 Postwagen, 118 Ge⸗ päckwagen, 4410 Güterwagen mit einer Gesammt⸗Tragfähigkeit von 43,55 Millionen kg. Die Lokomotiven legten im Betriebsjahr 1876/77 mit Zügen 6 990 508, ohne Züge 234524, zusammen 7 225 032 km zurück. Was das finanzielle Ergebniß der Staats⸗ bahnen im vorgedachten Betriebsjahre betrifft, so betrugen die Ein⸗ nahmen 27 275 674 ℳ, darunter 9 755 620 aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr, 15 941 843 ℳ, während die Gesammtausgaben sich auf 14 672 137 beliefen. Die eigentlichen Betriebsausgaben berechnen sich auf 52,3 % der Einnahmen. Als Reineinnahme ergiebt sich ein Betrag von 12 603 536 ℳ, durch welchen das Gesammt⸗Anlagekapital zu 3,46 % verzinst wird. An Fracht⸗ gütern sind im Jahre 1876/77 3040,3 Millionen kg gegen 2849,4 Millionen kg. in 1875/76 befördert worden. Das Postwesen Württembergs lieferte im Jahre 1875/76 eine Einnahme von 4 780 634 (gegen 1875/76 mehr 64,377 ℳ), während die Ausgaben 4 348 083 (gegen 1875/76 mehr 80 228 ℳ) betragen haben. Sonach berechnet sich ein Ueberschuß von 432 551 ℳ, welcher hinter demjenigen des Vorjahrs um 15 870 zurückgehlieben ist. Die Zahl der württembergischen Post⸗ anstalten betrug 489, die Zahl der im äußern Postdienst beschäftigten und verpflichteten Personen 4224. An Briefpostgegenständen wurden befördert: frankirte Briefe 20 631 744 (1875/76 19 950 204), unfran⸗ kirte Briefe 750 798 (1875/76 672 318), Postkarten 2 675 538 (1875/76 1 617 210), Drucksachen 4049 244 (1875/76 3 396 996), Waarenproben 304 866 (1875/76 292 968), portofreie Briefe 3 154 536 (1875/76 2 738 538), außerdem sind 1 429 254 derartige Gegenstände (1875,76 1 379 510) nach dem Auslande abgesandt worden. Postaufträge für Geldeinziehung gingen ein 82 578 im Betrage von 10 523 420 (1875/76 65 905 für 8 720 500 ℳ), während an Zeitungen 27 320 174 Exemplare (+ 1 595 334) be⸗ fördert worden. An Packeten ohne Werthangabe gingen ein 3 236 022 im Gewicht von 11 400 597 kg (1875/76: 3 031, 938 Stück und 10 743 714 kg), an Geld⸗ und Werthsendungen 955 836 im Werthe von 460 686 816 (1875/76: 1 144 980 Stück und 483 038 442 ℳ). Im Postanweisungsverkehr wurden einbezahlt 1 153 318 Stück mit 73 863 235 ℳ, ausbezahlt 1 264 186 Stück mit 82 080 040 Die Gesammtzahl der mit der Post beförderten Personen betrug 737 265, gegen 1875/76 mehr 37 919. Was den elegraphenverkehr Württembergs betrifft, so betrug im Anfang 1878 die Länge der Telegraphenlinien 2548,5 km, die Länge der Telegraphenleitungen 6786,0 km, die Zahl der Stationen für den Privatverkehr 357 und die Zahl, der Apparate 624. An Staats⸗ und Privatdepeschen wurden im Kalenderjahre 1877 1 574 167 Stück (1876 1 551 300 Stück), an gebührenfreien Dienstdepeschen 258 025 Stück (1876 261 769 Stück) befördert. Die erhobenen Gebühren beliefen sich auf 496 075 gegen 498 418 in 1876.

In die großbritannischen Häfen liefen nach den Ta⸗ bellen, welche das „Handelsarchiv“ nach dem Annual Statement of tha⸗ Navigation and Shipping veröffentlicht, im Jahre 1877 38 627 Segel⸗ chiffe von 11 483 525 t und 27 004 Dampfer von 14 317 648 t, zu⸗ 65 631 Schiffe von 25 621 173 t ein. Davon kamen aus Deutschland 3270 Segelschiffe (601 670 t) und 3216 Dampfer (1 739 645 t), zusammen 6486 Schiffe (2 341 315 t). Deutschland wurde nur von Frankreich (3 542 852 t) und den Vereinigten Staat n von Amerika (4 073 380 t) in der Zahl der einlau⸗ fenden Schiffe übertroffen. Die Zahl der auslaufenden Schiffe betrug 38 203 Segel⸗ (11 592 480 t) und 27 125 Dampf⸗ schiffe (14 317 424 t), zusammen 65 328 Schiffe (25 909 904 0) da⸗ von 3812 Segel⸗ (602 152 t) und 3539 Dampfschiffe (1 903 420 t) zusammen 7351 Schiffe (2 508 572 t) nach Deutschland. Von den ein⸗ gegangenen Schiffen waren 3959 Segler (887 229 t) und 838 Dampfer 699 040 t) deutscher Nationalität. Mit Ladung liefen von den 65 631 Schiffen (25 621 173 t) 55 068 (22 131 62¼ t) ein, in Ballast 10 563 (3 489 549 t); von den auslaufenden 65 328 Schiffen (25 89 4 t) waren 52 966 (21 195 356 t) in Ladung, 12 362 (4 714 548 t) in Bacass Im Vereinigten Königreiche waren Ende 1877 ohne die Flußdampfer 20 319 Schiffe von 6 115 638 t und mit 196 562 Mann registrirt, davon 17 101 Segelschiffe mit 4 138 149 t und 123 563 Mann, sowie 3218 Dampfschiffe mit

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