1878 / 244 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Oct 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 187. Vorstellung. So machen es Alle! Komische Oper in 2 Akten von Mozart. Nach Cosi fan tutte bearbeitet von L. Schneider. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 185. Vorstellung. Durch'’s Ohr. Lustspiel in 3 Akten von Wilhelm Jordan. Hier⸗ auf: Wallensteins Lager. Schauspiel in 1 Auf⸗ zug von Schiller. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 188. Vorstellung. Ekkehard. Oper in 5 Akten. Nach V. von Scheffels gleichnamigem Roman frei bearbeitet. Musik von J. Abert. (Fr. v. Voggenhuber, Frl. Lehmann, Frl. Brandt, Hr. Betz, Hr. Fricke, Hr. W. Müller.) Anfang 7 Uhr. 5

Schauspielhaus. 186. Vorstellung. Die Büste. Lustspiel in 2 Akten, nach der gleichnamigen Novelle Edmond Abouts, von 8 Zell. Vorher: Stephy Girard. Charakterbild in 1 Akt, nach dem Stoffe eines Sealsfieldschen Romans, von Rudolph Genée. Anfang 7 Uhr.

Wallner-Theater. Mittwoch u. die folgend.

Tage: Ihre Familie. Volksstück mit Gesang in 3 Akten von 2 Stinde und G. Engels.

jetoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Mittwoch: Gastspiel des Hrn. C. van Hell, vom Carl⸗Theater in Wien. Z. 26. M.: Uarda. Großes Ausstattungsstück in 4 Akten und 8 Bildern mit 86ö Ballet, nach dem gleich⸗ namigen Roman von Georg Ebers, für das Victoria⸗ Theater bearbeitet von Carl Ludwig.

Priedrich-Wilhelmstädtisches Theater.

Mittwoch: Die Glocken von Corneville. Donnerstag: Der Seeradet.

Residenz-Theater. Mittwoch: Z. 9. M.: Die arme Löwin. (Les Honnes pauvres.) Schauspiel in 5 Aufzügen von Emile Augier, übersetzt . für das Residenz⸗Theater bearbeitet von Paul

indau.

Krolls Theater. Mittwoch: 16. italienische

Opernvorstellung. Zum 3. Male: Die Macht des Schicksals. (La Forza del Destino.) Opera i 4ä; atti di F. M. Piave. Musica di G. Verdi. Leenora: Sigra. Emma Saurel. Alvaro: Sgr. de anctis. Carlo: Sigr. Sweet. Preziosilla: Sigra. Fiorio. Guardiano: Sigr. Povoleri. Melitone: Sigr. Papini.) Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: 17. italienische Opernvorstellung. Die Macht des Schicksals. (La Forza del Destino.)

Woltersdorff-Theater. Mittwoch: Z. 2. M.:

Groß' Feuer. Original⸗Volksstück mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Görlitz. Musik von Steffens. Einlagen des IV. Aktes: Kornblumenlied, komp. von Steffens; Mailied, komp. von Meyerbeer; ges. von 8 Theodora Müller. Vom Rhein der Wein, uartett, komp. vom Chordirektor H. Brandt; vor⸗ etr. vom Doppel⸗Quartett des Woltersdorff⸗ cheaters. Donnerstag: Groß’ Feuer.

Stadt-Theater. Mittwoch: Gastspiel de

Hrn. Emil Schneider und des Frl. Thea Beeg

vom Stadt⸗Theater zu Frankfurt a. M. Zum

4. Male: Flattersucht. Lustspiel in 3 Akten

von Victorien Sardou. Vorher: Personal⸗Akten.

Lustspiel in 1 Akt von L'Egru. Parquet 2 ꝛc.

8 . u. f. T.: Flattersucht. Personal⸗ en.

National-Theater. (Weinbergs⸗Weg 6)/7.) Mittwoch: Die Karlsschüler. Schauspiel in 5 Akten von Heinrich Laube. In Scene gesetzt von Paul Borsdorff.

Donnerstag: 2. Gastspiel des Herrn Herrmann Karlowa: König Lear. (Lear: Hr. Karlowa.)

Ostend-Theater. (Gr. Frankfurterstr. 130.)

Mittwoch: (Novität) Zum 5. Male: Marion de Lorme.

Belle-Alliance-Theater. Mittwoch und

folgende Tage: Die drei Langhänse. Lustspiel in 3 Akten von Fritz Reuter. Vorher, neu ein⸗ studirt: Nur eine einzige Tochter. Schwank in 1 Akt von L. v. Saville. Anf. der Vorst. 7 Uhr.

Germania-Theater. (Vorstädtisches.) Di⸗

rektion: Julius Ascher. Mittwoch: Zum 19. Male: Im Rausch. 88

Böttcher’s instructive Soirée. Königl.

Schauspielhaus. Saaltheater. Täglich Abends 7—-9 Uhr: 1) Die romantische Schweiz in ihren male⸗ rischen Glanzpunkten. Rheinfall. Taminaschlucht. Via mala. Berninakette und Gletscher. St. Bern⸗ hard; Paß, Hospiz. Schneesturm, Chamounythal. Montblancgipfel, Ersteigung. Mer de glace. P. de Niège; imposante Waldschlucht. Kaskaden u. Katarakte des Aarthals. Bergseen, Gebirgspanoramen v. Grindel⸗ wald, Scheideck, Lauterbrunnen, Blümlisalp und Grimsel. (Tag, Mondlicht u. Alpenglühen.) Natur⸗ ereign.: Lawinensturz u. s. w. öber Mond und seine Oberfläche, die wild⸗ zerklüftete Wüstennatur, seine Ringgebirge, Fels⸗ ketten u. s. w. reichter Plastik und Treue. 3) soirée santaatique. Farbenmagie. Entrée: Fauteuil 20, Parquet 15, 10 u. 5 Sgr. Kinder zahlen Wochentags die Hälfte. Tages⸗Verkauf: Schauspielhanis, Südseite.

Concert-Naus. Concert des Königlichen Hof⸗ usikdirektors Bilse.

Familien⸗Nachrichten. Verlobt: l. Bertha Volbehr mit

in Tableaux von bisher uner⸗

mann (Worplack). Frl. Adelheid Hartmann mit Hrn. Forstkandidaten Ferdinand v. Raesfeld (Eberswalde).

Verehelicht: r. Seconde⸗Lieutenant Richard Runge mit Frl. Helene Schumann (Daarz). Hr. Seconde⸗Lieutenant Hermann v. Schleicher mit peh Magdalene Heyn (Berlin— Danzig). gr. berstabs⸗ und Garnisonarzt Dr. Moritz

ater mit Frl. Isidore Schwarze (Spandau— Ohorn bei . in Sachsen).

Geboren: in Sohn: Hrn. Dr. L. Schwidop (Königsberg). Hrn. Regierungs⸗Assessor Hil⸗ mar v. Dobbeler (Kloster Medingen). Hrn. II1“ ine Tochter: rn. Hauptmann Hederich (Düben). Hrn. andrath Rospatt (Lennep). Hrn. Lieutenant

v. Ruville (Görlitz). Hrn. Pastor Albrecht

Hoppe (Ranzin). 8

Gestorben: Hr. Zahlmeister Ludwig Meister (Offenbach a. M.) Hr. Rechtsanwalt und Notar Justizrath Teubner (Neu⸗Ruppin). Verw. Frau Justizräthin Marie Louise Boie, geb. Grod⸗ deck (Paparczyn in Westpr.). Verw. Frau Bürgermeister Amalie Klein, geb. v. Möller (Wartenburg).

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Offene Strafvollstreckungs⸗Requisition. Nach⸗ stehende Landwehrmänner: 1) der Gefreite Carl Georg Nickels aus Grünberg, 2) der Seesoldat Matrose Hugo Friedrich Adolf von Gotzkow von dort sind wegen unerlaubten Auswanderns durch rechtskräftiges Erkenntniß des unterzeichneten Ge⸗ richts vom 4. September 1874 zu einer Geldstrafe von je 10 zehn Thalern, im Unvermögensfalle zu einer Haftstrafe von je 5 fünf Tagen ver⸗ urtheilt worden. Da ihr gegenwärtiger Aufenthalts⸗ ort unbekannt ist, so werden alle öffentlichen Sicher⸗ heitsbehörden ersucht, auf dieselben zu vigiliren und sie im Betretungsfalle der nächsten Gerichtsbehörde zuzuführen, welche um Strafvollstreckung und Nach⸗ richt an uns gebeten wird. Grünberg, den 9. Ok⸗ tober 1878. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Polizeirichter.

Oeffentliche Bekanntmachung. Die Kaufleute Martin Kaufmann und Meyer Simon zu Ham⸗ burg sind durch rechtskräftiges Erkenntniß vom 17. September 1878 wegen Beförderns des Verkaufs von Loosen einer auswärtigen in Preußen nicht be⸗ sonders zugelassenen Lotterie als Mittelspersonen, ein Jeder unter Auferlegung der Kosten zur Zah⸗ lung einer Geldstrafe von 300 ℳ, welcher im Un⸗ vermögensfalle eine dreiwöchentliche Haft substituirt ist, verurtheilt. Es werden die preußischen Behör⸗ den ersucht, auf den p. Kaufmann und Simon zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen, von einem Jeden die Geldstrafe von 300 und die Kosten von 45 exekutivisch einzuziehen, eventl. an ihnen die substituirte Haft zu vollstrecken und uns von dem Geschehenen demnächst Mittheilung zu machen. Quedlinburg, den 21. September 1878. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Oeffentliche Bekanntmachung. Der Inhaber eines Bank⸗ und Wechselgeschäfts Albert Fried⸗ heim zu Hamburg Neuerwall Nr. 7, ist durch rechtskräftiges Erkenntniß vom 21. Juni 1878 wegen Beförderns des Verkaufs von Loosen einer aus⸗ wärtigen, in Preußen nicht befonders zugelassenen Lotterie als Mittelsperson unter Auferlegung der Kosten zur Zahlung einer Geldstrafe von 300 ℳ, welcher im Unvermögensfalle eine dreiwöchentliche Haft substituirt ist, verurtheilt. Es werden die preußischen Behörden ersucht, auf den ꝛc. Friedheim zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen, von ihm die Geldstrafe von 300 und die Kosten von 45 exekutivisch einzuziehen, event. an ihm die substituirte Haft zu vollstrecken und uns von dem Geschehenen demnächst Mittheilung zu machen. Quedlinburg, den 1. Oktober 1878. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

[7842] Domainen⸗Verpachtung. Die zum Stift Neuzelle gehörige Domaine Treppeln bei Neuzelle mit einem Areal von 149,727 ha, worunter 136,762 ha Acker, 8,420 ha Wiesen und ein nutzbarer See von 2,819 ha, soll auf die 18 Jahre von Johannis 1879 bis dahin 1897 im Wege des öffentlichen Ausgebots verpachtet werden, und ist hierzu ein Termin auf den 22. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr, in unserem Sitzungszimmer, Regierungsstraße 24/26 hierselbst vor dem Herrn Regierungs⸗Assessor Meyer an⸗ beraumt. Das Minimum des jährlichen Pacht⸗ zinses ist auf 2300 festgesetzt, und zur Ueber⸗ nahme der Pachtung ein disponibles Vermögen von 24 000 erforderlich, über dessen eigenthümlichen Besitz sich die Pachtbewerber vor dem Termine aus⸗ zuweisen haben. Der Entwurf zum Pachtvertrage und die Regeln der Lizitation, von welchem wir auf Verlangen gegen Erstattung der Kopialien Abschrift ertheilen, können nebst der Karte in unserer Re⸗ gistratur eingesehen werden. Frankfurt a. O., den 9. September 1878. Königliche Regierung. Abtheilung für Kirchen⸗ und Schulwesen. 1“ v. Honwald. Cto. 130/9.)

1“

8 [860b3 Bekanntmachung. Vergebung von Arbeitskräften berceher der

Königlichen Strafanstalt zu Rawitsch. Es sollen sofort die Arbeitskräfte von 100 bis

Rawitsch, welche bis jetzt zum Theil mit Feldarbeiten beschäftigt waren, auf drei hintereinander folgende Jahre im Submissionswege kontraktlich verdungen werden. Die Gefangenen sollen mit passenden, der Gesundheit nicht nachtheiligen, und, wo möglich mit Arbeiten beschäftigt werden, welche in der

nstalt noch nicht betrieben worden. Unbedingt ausgeschlossen ist Cigarrenfabrikation.

Hierauf reflektirende Arbeitgeber wollen die all⸗ Bedingungen, welche dem abzuschließenden

ontrakte zu Grunde gelegt werden, einsehen

a. bei der Königlichen Regierungs⸗Rechnungs⸗

Kontrole I. zu Posen, b. bei dem Königlichen Polizei⸗Präsidium zu Breslau,

c. in unserem Büreau, oder können dieselben gegen Erstattung der Kopialien auf Verlangen zugesendet erhalten und wollen dem⸗ nächst unter Beifügung einer Bietungskaution von 1000 bei einer Offerte auf Beschäftigung der ganzen Zahl der zu verdingenden Gefangenen, und von 500 bei einer solchen von einem Theile der⸗ selben in baar, oder in sicheren inländischen Staats⸗ papieren ihre Angebote, welche einen Vermerk über die Kenntniß jener Bedingungen enthalten müssen, bis spätestens

den 11. November cr., Mittags 12 Uhr, schriftlich unter der Bezeichnung: „Submissions⸗ Offerte, betreffend die Beschäftigung von Ge⸗ fangenen“ hierher gelangen lassen.

Die Eröffnung der Offerten findet

am 12. November 1878, 8 stat Vormittags um 10 Uhr, att.

Cto. 104/10.) Rawitsch, den 9. Oktober 1878. Königliche Direktion der Straf⸗Anstalt. [8637] Betanntmachung. Der für die Magazin⸗Verwaltungen zu Schles⸗ wig, Flensburg, Rendsbarg, Schwerin, Parchim, Ludwigslust, Itzehoe, Wandsbeck, Stade, Neu⸗ münster und Altona pro 1879 erforderliche Bedarf an Roggen, Hafer, Heu und Stroh soll event. im Lieferungswege beschafft werden. „Lieferungs⸗Anerbietungen auf beliebige Quanti⸗ täten vorbezeichneter Naturalien sind von kautions⸗ fähigen und sonst qualifizirten Produzenten und Lieferungs⸗Unternehmern bis Mittwoch, den 30. Oktober er., Vormittags 12 Uhr, hierher ö 1n 8 e allgemeinen Lieferungsbedingungen, von welchen vor Abgabe der Offerten Kenntniß zu vehe wercfh liegen bei den vorgenannten Magazin⸗Verwaltungen und in unserer Registratur zur Einsicht aus. Altona, den 13. Oktober 1878. Königliche Intendantur 9. Armee⸗Corps.

[8624] Submissions⸗Anzeige.

„Die Ausführung und Lieferung der Eisenkonstruk⸗ tionen und der schmiedeeisernen Heasta zum Bau eines Bootsschuppens auf der Werst zu Ellerbeck soll

am 25. Oktober d. J., Mittags 12 Uhr, im Wege der Submission vergeben werden. Reflektanten wollen ihre desfallsige und mit der Aufschrift: „Submission auf Ausführung von Eisen⸗ arbeiten zum Bau eines Bootsschuppens“ versehene Offerte bis zu dem rorangegebenen Ter⸗ mine der unterzeichneten Kommission verschlossen un orcofee gensengt. hie bezüglichen Bedingungen liegen in unserer Registratur zur Einsicht aus; auf

gegen portofreie Einsendung der Kopialien mit 4

werden dieselben auch per Post ausgehändigt. Kiel, den 9. Oktober 1878.

Kaiserliche Hafenbau⸗Kommission.

[8618] Die Utensilien⸗Ausstattung für die Werft⸗ Divisions⸗Kaserne, und zwar: I. Bänke und Tische für die Küchen, 8 Mon⸗ tirungsgerüste, 4 Schränke, 115 Waschtische, II. 664 Schemel, 205 Brettstühle, 51 m Richel, III. Möbel für 5 Offiziers⸗ und 3 Feldwebel⸗ wohnungen, IV. 205 Tische, 2 Pritschen, 2 Schilderhäuser, V. 28 50 Schirmwände, 25 Zeug⸗ ähle, VI. 4 Badewannen, 36 Fußwannen, 137 Eimer von Zink, 8 . 90 Hängelampen, 80 Tischlampen, .2 Rädertinen, 2 Handwagen, 2 Karren, IX. 40 Speisenäpfe v. Eisenblech, 192 Spuck⸗ ners. Eisen, 139 Kohlenkasten u. 4 Bänke v. Eisen, X. 101 Feuerschippen, Feuerhaken und Müll⸗ schippen, XI. 3 Dezimalwaagen mit Gewichten und 17 höl⸗ zerne Gemäße, XII. 588 Eßnäpfe, Teller, Waschbecken, Wasser⸗ krüge, XIII. XIV. XV.

17 Gardinen, 68 Rouleaux, 24 Urin⸗Eimer, Wassertinen, Zober, 88 82 Kopf⸗ und 93 Leibmatratzen mit Roß⸗ aaren, sollen im Wege der Submission, unter den im Büreau der unkterzeichneten Verwaltung zur Einsicht ausliegenden Bedingungen, beschafft werden. Offerten sind den und mit der Aufschrift: „Submission auf Kasernen⸗Utensilien“ versehen, bis zu dem am 24. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr, in unserem Büreau, Carlstraße Nr. 27, anstehendem Termine bhierher einzureichen. Kiel, den 12. Oktober 1878.

200 Gefangenen der Königlichen Strafanstalt zu

Kaiserliche Marine⸗Garnison⸗Verwaltung.

Eisenwerk

8 8

Nummern gezogen:

Obligationen Litt. B. No.

H. Oppenheimer

und an unserer Casse hier eingelöst

88 rn. Dr. med. Karl Brune (Kiel Hannover). Frl. Toni Rhode mit Hrn. Gerichts⸗Assessor Louls Erdt⸗

Serloseg. Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Carlshütte.

Bei der heute stattgefundenen Verloosung unserer Prioritäts-Obligationen wurden folgende

Obligationen Litt. A. No. 196. 59. 85. 2 à 1500, No. 301. 259. 275 à 600, No. 88 338. 404 à No. 112. 1099 8 die vom 1. April 1879 ab bei den Bankhäusern: 8 8

300. 1000,

in Hannover,

Alexander Simon in Hannover

werden. u“

Carlshütte bei Delligsen, den 10. Oktober 1878. Die Direetion 3

[6022 Bekanntmachung.

Behufs Amortisation der Di.⸗Kroner Kreis⸗ Obligationen pro 1879 sind folgende Obligationen ausgeloost:

I. Emission Litt. C. 24 25 26 27 53 231 18 Gaissss S. 8 . Emission Litt. C. 14 32 33 38 4

Diese gationen werden hierdurch den Be⸗ gekündigt mit der Aufforderung, die Rapftalesäbern vom 1. Januar 1879 ab bei der Kreiskommunal⸗ kasse hierselbst oder bei den Herren Delbrueck, Leo u. Comp. zu Berlin gegen Rückgabe der Schuld⸗ verschreibungen nebst den dazu gehörigen Coupons und Talons baar in Empfang zu nehmen.

5 üe. vgestehend Fssssisteten Obli⸗ gationen über den 1. Januar inaus nicht statt.

Dt.⸗Krone, den 4. Juli 1878.

Der Kreis⸗Ausschuß des Kreises Dt.⸗Krone. Frhr. v. Ketelhodt.

18323] Bekanntmachung. Bei der diesjährigen planmäßigen Ausloosung der Bromberger Kreisobligationen I. Emission sind folgende Nummern gezogen worden: Litt. B. über 100 Thaler Nr. 37. 54. 60. 93 und 98.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiermit aufgefordert, am 1. Oktober d. J. den Nennwerth derselben gegen Rückgabe der Obligationen nebst den noch nicht fälligen Zinscoupons und Talons bei der hiesigen Kreis⸗Kommunalkasse oder bei Gebrüder Friedlaender hierselbst in Empfang zu nehmen.

Vom 1. Oktober c. hört jede weitere Verzinsung dieser ausgeloosten und hiermit gekündigten Obliga⸗ b. F 1 Okoh

Die bis zum 1. Oktober c. fälligen Zinsen dieser sowie die Zinsen der noch nicht Püa gationen sind nach ihrer Fälligkeit bei denselben für die Einlösung der Obligationen vorstehend bezeich⸗ neten gegen Rückgabe der Coupons zu erheben.

Bromberg, den 15. Juli 1878.

Die Kreisständische Finanz⸗Kommission ddoes Landkreises Bromberg.

[8041] Bekanntmachung.

Bei der heut stattgefundenen Ausloosung der term. Weihnachten 1878 zu amortisirenden Creuz⸗ burger Kreis⸗Obligationen sind gezogen worden: I. Emission: Litt. A. über 200 Thlr. = 600

Litt. C. à 50 Thlr. = 150 Nr. B. 35. 37. 64.

II. Emission: Litt. B. à 200 Thlr. = 600 Nr. 35. Litt. C. à 100 Thlr. = 300 Nr. 54. Litt. D. à 50 Thlr. = 150 Nr. 22. 54. Litt. E.*) à 25 Thlr. = 75 Nr. 15. 16. 27. 29. 30. 32. 40.

Die Besitzer dieser Obligationen werden aufge⸗ fordert, die hiermit gekündigten Kapitalien vom 2. Januar 1879 ab gegen Rückgabe der Obli⸗ gationen und der noch nicht fälligen Zinscoupons und Talons in der Kreis⸗Kommunalkasse zu Creuz⸗ burg in Empfang zu nehmen. Die Verzinsung der ausgeloosten Obligationen hört in jedem Falle vom 1. Januar 1878 ab auf und wird der Betrag für nicht zurückgelieferte Zinscoupons vom Kapital in Abzug gebracht. „Von den in den Vorjahren zur Rückzahlung gekündigten Kreis⸗Obligationen sind noch nicht eingeliefert und werden nicht verzinst:

a. aus dem Jahre 1873 I. Emission Litt. B. 42

über 300

b. aus dem Jahre 1876 II. Emission Litt. C. 43

über 300 Constadt, den 19. September 1878. Der Kreis⸗Ausschuß. Graf v. Monts.

*) Nicht Litt. C. wie in Nr. 225 und 23 abgedruckt i t.

[86070

Am Montag, den 4. November er., Mor⸗ gens 10 Uhr, sollen im untern Rathhaussaale öffentlich durch das Loos diejenigen auf Grund des landesherrlichen Privilegiums vom 14. August 1868 ausgegebenen Obligationen, zum Gesammtbetrage

von 16,800 ℳ, bestimmt werden, welche 1

lauf des Jahres 1878 zu tilgen sind. Aachen, den 10. Oktober 1875. Der Oberbürgermeister.

In Vertr. Sommer. (C. ag. 1100.)

Verschiede [8617] ☛‿

Be riebs⸗Einnahmen pro September 1878. Rhein⸗Nahe⸗Eisenbahn. für für Extra⸗ bis ult. Personen Güter ordinair Summa gen 1877 pr. S 142803 207083 19951 369837 2681514 pr. Spt. prov. 160650 209794 15929 386373 2672713 Mithin pr. Spt. 1878 mehr mehr weniger mehr 17847 2711 4022 16536 Saarbrücken, den 11. Oktober 1878N. Kdoöhnigliche Eisenbahn⸗Direktion.

wenige 8801

1“

Unexplodirbare Dampffessel A. Büttner's Patent baut als ausschliessliche Spe- cialität die Rheinische Röhrendamptfkessel-Fabrik A. Büttner & Co. in Uerdingen am Rhein. zun Vorzüge t Gee 5 ge- ö’. ringer Koblenverbrauch 1 ʒke Hobher Dampfdruck Leichte Reinigung Geringer Raumbedarf Zerlegbarkeit-

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Bekanntmachung.

erbaute, bisher unter niederländischer Flagge gefahrene

1

Das Abonnement beträgt 4 50 für das Vierteljahr.

Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 2

N☛ =

Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an;

füͤr Berlin außer den Post⸗Anstalten auch die Egpe⸗

dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: ddem Zustiz⸗Rath, Rechtsanwalt und Notar⸗ Schultze zu Cüstrin den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem emeritirten Pfarrer Ragotzky zu Potsdam, bisher zu Triglitz im Kreise Ostpriegnitz, dem Gymnasial⸗ Oberlehrer und Konrektor a. D. Dr. phil. Hahn zu Salz⸗ wedel und dem Beigeordneten und Stadtrath a. D. Jost zu Weißenfels den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Ge⸗ heimen Justiz⸗Rath Wegner zu Berlin den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse; dem Kreis⸗Thierarzt Noutoux zu Kirchhain und dem Senator Boy Jessen zu Apenrade den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse; dem Schul⸗ lehrer Sandmann zu Crossen den Adler der Inhaber des Königlichen Haus⸗Ordens von Hohenzollern; dem Schullehrer, Küster und Organisten Wilken zu Etzel, im Amte Wittmund, dem Schullehrer Töpker zu Landegge im Amte Meppen und dem Diener Goettel zu Charlottenhof im Kreise Landsberg das Allgemeine Ehrenzeichen; sowie dem Lootsen Jansen zu Worringen im Landkreise Cöln und dem Maschinenbauer Karl Franz zu Berlin die Rettungs⸗ Medaille am Bande zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur An⸗ legung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Ordens⸗In⸗ signien zu ertheilen, und zwar:

des Großkreuzes des Großherzoglich sächsischen Haus⸗Ordens der Wachsamkeit oder vom weißen 2 Falken: dem General⸗Lieutenant von Blumenthal, Comman⸗ deur der 22. Division; .

des Komthurkreuzes zweiter Klasse des Königlich sächsischen Albrechts⸗Ordens und des Großoffizier⸗ kreuzes des Großherzoglich luxemburgischen Ordens der Eichenkrone: dem Obersten Freiherrn von Wangenheim, Comman⸗ deur des 5. Thüringischen Infanterie⸗Regiments Nr. 94 (Großherzog von Sachsen); 1 des Komthurkreuzes zweiter Kasse des Königlich sächsischen Albrechts⸗Ordens und des Commandeur⸗ kreuzes des Großherzoglich luxemburgischen Or dens der Eichenkrone: dem Major von Heynitz, à l suite des 3. Hessischen Infanterie⸗Regiments Nr. 83 und persönlicher Adjutant Sr. Durchlaucht des Fürsten zu Waldeck und Pyrmont;

des Komthurkreuzes zweiter Klasse des Herzog⸗ lich sachsen⸗ernestinischen Haus⸗Ordens: den Majors von Otto und von Monbart im 6. Thü⸗ ringischen Infanterie⸗Regiment Nr. 95;

des Ritterkreuzes erster Klasse des Königlich sächsischen Albrechts⸗Ordens und des Komthur⸗

kreuzes des Großherzoglich luxemburgischen Ordens der Eichenkrone:

Berlin, Mittwoch

zum Heimathshafen gewählt hat, ist am 3. Oktober d. J. vom Kaiserlichen Konsulate zu Newcastle on Tyne ein Flaggen⸗ attest ertheilt worden. 8 ““ Neues I“ Am 16. d. M. wird ein mit dem Postamt Nr. 28 (An⸗ klamerstraße) vereinigtes Rohrpostamt Nr. 20 mit Tele⸗ graphenbetriebsstelle eröffnet.

Das neue Rohrpostamt wird, wie die übrigen Rohrpost⸗ ämter, im Winter von 8, im Sommer von 7 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends Hean geöffnet sein.

Berlin C., den 14. Oktober 1878.

Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor.

E“ 1

Königreich Preußen. Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime

Rath von Philipsborn aus Süddeutschland.

Ppersonalveränderungen.

Königlich Preußische Armee. 8

Ernennungen, Beförderungen und Im aktiven Heere. Potsdam, 8. Oktober. Frhr. v. Lyncker, Sec. Lt. vom Hus. Regt. Nr. 5, in das Drag. Regt. Nr. 9 versetzt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Pots⸗ dam, 8. Oktober. Guldin, Pr. Lt. a. D. zuletzt im Gren. Regt. Nr. 110, der Charakter als Hauptm. va h Fehr. v. Lilien⸗ cron, Pr. Lt. a. D., zuletzt im Inf. Reg . 34, die Erlaubniß zum Tragen der Armee⸗Unif. ertheilt. 1 b

Nachweisung der beim Sanitäts⸗Corps im Monat September 1878 eingetretenen Veränderungen. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 24. September. Dr. Paetsch, Assist. Arzt 1. Kl. vom Kadettenhaus Wahlstatt, Dr. Weber, Assist. Arzt 1. Kl. in der etatsm. Stelle bei dem Gen. und Corpsarzt des IV. Armee⸗Corps, beide behufs Wahrnehmung je einer vakanten Stabsarztstelle, vom 1. Oktober cr. ab zum Friedrich⸗ Wilhelms⸗Institut kommdrt.

Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 3. Oktober. v. Orff, Gen. Lt. und Kommandir. des II. Armee⸗Corps, vormals à la suite des nunmehr in das 8—. eeee 2. Jäger⸗Bats., zum Inhaber des Inf. Regts. Nr. ernannt. G

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 24. Sep⸗ tember. Schwaab, Sec,. Lt. des 6. Inf. Regts., mit schlichtem Abschied entlassen. 3. Oktober. Sondinger, Hauptm. und Comp. Chef des 12. Inf. Regts., mit Pens. verabschiedet.

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 9. Ok⸗ tober. Frhr. v. Soden, Sec. Lt. a. D., die nachgesuchte Erlaub⸗ niß zum Tragen der Armee⸗Unif. ertheilt. .

erzoglich Braunschweigisches Kontingent.

Dr. ereees; Assist. Arzt 2. Kl. vom 1. Pat. Landwehr⸗

Regts. Nr. 92, zum Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. befördert.

dem Hauptmann von Palézieux⸗Falconnet, Flügel⸗

Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von

Sachsen; sowien des Ehren⸗Ritterkreuzes erster Klasse des Groß⸗ herzoglich oldenburgischen Haus⸗ und Verdienst⸗ Ordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig: dem Oberförster Dr. Borggreve zu ee F

Deutsches NReich. Der Kaiserliche Konsuxl Muhm in Valdivia (Chile) ist

gestorben.

Das im Jahre 1864 am Kinderdijk in See oll⸗ schiff „Hoek van Holland“ von 954,73 britischen Register⸗ Tons Ladungsfähigkeit hat durch den Uebergang in das aus⸗ schließliche Eigenthum der Handelsgesellschaft H. Bischoff & Co. zu Bremen unter dem Namen „Julius“ das Recht zuür Hüg⸗ rung der deutschen Flagge erlangt. Dem bezeichneten S 89 sür welches die Egenthhmern Bremen zum Heimathshafen ewählt hat, ist am 7. Oktober d. Js. vom Kaiserlichen Kon⸗ ulate zu Rotterdam ein Flaggenattest ertheilt worden.]

Das im Laufe dieses Jahres in Low⸗Walker erbaute, mit einer Maschine von 200 Pferdekräften versehene eiserne Schraubendampfschiff „Paranagua“ von 1117,10 britischen Register⸗Tons Netto⸗Kaumgehalt hat durch den Uebergang in das ausschliesliche Eigenthum der Hamburg⸗Südameri⸗ kanischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft zu Hamburg das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt. Dem bezeichneten Schiffe, für welches die Eigenthümerin Hamburg

88

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AMiichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 16. Oktober. Se. Kaiserliche und Königliche Hohtat der Kronprinz nahm gestern Mittag im Neuen Palais bei Potsdam die Vorträge des Chefs der Admiralität und des Chefs des Militär⸗Kabinets entgegen.

Im weiteren Verlaufe der gestrigen (13.) Sitzung des Reichstages wurde in der zweiten Berathung des Gesetzentwurfs gegen die gemeingefährlichen Be⸗ strebungen der Sozialdemokratie nach der Rede des d-eee der §. 16a. in folgender von dem Abg. Dr. von Schwarze beantragten Fassung:

PHegen vürestn g und Personen, welche Klein⸗ handel mit Branntwein oder Spiritus treiben, sowie gegen Buch⸗ drucker, Buchhändler, Leihbibliothekare und Inhaber von Lesekabi⸗ netten, welche sich die Agitation für die im §. 1 Absatz 2 bezeich⸗ neten Bestrebungen zum Geschäft machen, kann neben der Freiheitsstrafe auf Untersagung ihres Gewerbebetriebes erkannt werden,“ 1“““ 3 n

angenommen. 1“

b §. 16 b., welcher gestattet, den Kolporteuren sozialdemo⸗ kratischer Schriften durch die Landespolizeibehörde die Kon⸗ zession zu entziehen, ward ohne Debatte angenommen.

Als §. 16 c. beantragten der ßh Ackermann und Ge⸗ nossen folgende Bestimmung einzuschalten:; b

„Privatunterrichtsanstalten, welche geschäftsmäßig zur För⸗ derung der im §. 1, Absatz 2 bezeichneten Bestrebungen benutzt werden, können von der Landespolizeibehörde verboten werden.

Der Abg. v. Puttkamer (Löwenberg) verwahrte sich und seine Freunde gegen den Verdacht, als ob 9. den arbeitenden Klassen irgend ein legitimes Bildungsmittel entziehen wollten,

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dies liege ihnen fern. Sie glaubten aber, daß das vor⸗ handene Bedürfniß sich vollkommen im Rahmen der bestehen⸗ den Gesellschafts⸗ und Staatsordnung befriedigen ließe, wi ohnehin die Fortbeldungsschulen erwiesen, die fast schon in jede rößeren Gemeinde existirten. Ihr Antrag bezwecke nur di sonalbemokratischen Hochschulen zu schließen, in denen nament⸗ lich sogenannte Rhetorik und Sozialwissenschaft Eelchr würde, und zwar in der Absicht und mit dem Erfolge, daß Agitatoren herangezüchtet würden, die jene emeingefähr⸗ liche, dem Hause nun wohl schon zur Genüge bekannke, Be⸗ redtsamkeit zu handhaben wüßten. Der Abg. Bebel bemerkte hierauf, daß die Sorge des Vorredners überflüssig sei. Das bestehende Gesetz lasse in dieser Beziehung keine Lücken übrig. dne Antrag Ackermann und Genossen wurde darauf ab⸗ elehnt. §. 17, welcher in dem Regierungsentwurfe die Bestim⸗ mungen über die Rekursinstanz enthält, fällt in der Kom⸗ missionsvorlage fort. §. 18, welcher Zuwiderhandlungen gegen Urtheile, die auf Grund von §. 162a. erlassen sind, mi Geld⸗, resp. Gefängnißstrafen ahndet, wurde ohne Debatte genehmigt. 1 §. 19. Der Kommissionsantrag lautet in seinen ersten drei Absätzen, die zunächst zur Debatte gestellt wurden: „Zur Entscheidung der in Fällen der §§. 4, 8 erhobenen Be⸗ schwerden wird eine Kommission von neun öee. Kee —e gebildet. Der Bundesrath wählt vier derselben aus seiner Mitte, die übri⸗ gen fünf aus der Zahl der Mitglieder der höchsten Gerichte des Reiches oder der einzelnen Bundesstaaten. 1“ 8 Die Wahl dieser fünf Mitglieder erfolgt für die Zeit der Dauer dieses Gesetzes und für die Dauer ihres Verbleibens in

richterlichem Amte. Der Kaiser ernennt den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter

aus der Zahl der Mitglieder.“ b Die Abgg. Ackermann und Gengssen beantragten, die

Wahl des Vorsitzenden Seitens des S. nicht auf die Zahl der vom Bundesrath gewählten Mitglieder zu beschränken, sondern vollkommen frei zu lassen. Weiter beantragten die⸗ selben, daß die Zahl der Mitglieder nicht nur aus den höchsten Gerichten, sondern auch aus dem obersten Verwaltungsgerichte sollten entnommen werden können. 8 .

Der Abg. Ackermann führte zur Motivirung dieser An⸗ träge aus, der Kaiser, als oberster Vertreter der Reichs hoheit, müsse den Präsidenten der neuen Behörde er⸗ nennen dürfen, und ebenso empfehle es sich, auch Mit⸗ gliedern von Verwaltungsgerichten die Wählbarkeit in die Beschwerdekommission zu gewähren. Sie seien einer 8 seits an eine ernsthafte und sachliche Prüfung ge⸗ wöhnt und würden andererseits einen großen und weiten Blick für die Verhältnisse des praktischen Lebens bewähren. Der Abg. Windthorst bemerkte, er erkenne in diesem Para⸗ graphen eine Beeinträchtigung des Rechts der Einzelstaaten und eine Verletzung des föderativen Prinzips, welche nicht ohne dnesdrüchkethr Abänderung der Ferfacen angenommen werden könne. Thatsächlich handele es sich hier um eine Diktatur und folgerichtig könne man eine solche nur dem Reichskanzler übertragen. Der Gedanke daß die in Aussicht genommene Behörde größer Garantien biete, sei eine Illusion. Die Heranziehung richter⸗ licher Beamten sei nur geeignet, diese für ihren wirklichen Beruf untauglich zu machen, weil sie sich daran gewöhnten ihre Entscheidungen nach Utilitätsrücksichten einzuri ten. Der Abg. von Schmid (Württemberg) wies auf die Schwierig keiten hin, die die Durchführung des Gesetzes finden hah; wenn man den verschiedenen Einzelstaaten die höchste Entscheidung überlassen wollte. Die Behauptung des Abg. Windthorst, daß durch die Schaffung einer Central behörde die verfassungsmäßigen Rechte der Partikularstaater beeinträchtigt würden, sei ein leeres Schreckbild. Diese An sicht würde nicht einmal dann zutreffend sein, wenn es sich um eine organische Einrichtun hentden. aber gerade der Umstand, daß man die oberste Polizeibefugniß nicht einer vorhandenen Centralbehörde übertrage, sondern ad hoc ein transitorisches Organ schaffe, widerlege alle die vom Vorredne angeregten Bedenken. Darin allerdings stimme er mit dem Abg. Windthorst überein, daß das ri terliche Element seine anzen Natur nach für die in Aussicht genommene Be⸗ schnerdein tanz wenig geeignet sei, und deshalb empfehle e die Annahme des Amendements, welches die Heranziehung von Mitgliedern der obersten Verwaltungsgerichte gestatte.

Der Bundesbevollmächtigte, Königlich sächsische Iferigiser von Abeken schloß sich den Bedenken an, die von den Vorrednern gegen die Bildung einer vorwiegend richterlichen Behörde geltend 1 gemacht waren. Die Aufgabe der Beschwerdeinstanz sei mehr die einer Verwaltungsbehörde, als eines Gerichtshoses, und überdies erscheine es unthunlich, der Instanz eine dem Bundes⸗ rath gegenüber vollkommen selbständige und von seinen über die Hand des Gesetzes aufzustellenden unabhängige Das Amendement Acker⸗ mann verdiene also den den Beschlüssen der Kommission.

85 Referent Abg. Dr. von Schwarze erläuterte die Gründe, welche in der Kommission fuͤr die vorgeschlagen Fassung entscheidend gewesen wären, und bat, dieselbe pure an⸗

zunehmen.

bung tellung zu geben. Vorzug vor