1878 / 303 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Dec 1878 18:00:01 GMT) scan diff

war die Witterung, namentlich zu Anfang des 1877 er Sommers, zu welcher Feit große Hitze vorherrschte, günstig. Auch für die Pro⸗ dukticn bot der Winter 1877/78 andauernd geeignete Temperatur nud lieferte das für die Bierbereitung unentbehrliche Eis in Menge. Ebenfalls günstig für den Brauereibetrieb war der niedere Stand der Hopfenpreise im Jahre 1877/78. Für den Centner felneren Hopfen wurden im Durchschnitt 210 ℳ, für den Centner ordinären Hopfen nur 120 bezahlt, während die entsprechenden Durchschnittspreise des Vorjahrs 650 und 500 betrugen. Wie in den früheren Jahren, so wurde in diesem Jahre der Hopfen größten⸗ theils aus Böhmen, Bayern, Württemberg und Baden, meistens durch Vermittlung von Händlern, bezogen. Der Hopfen⸗ bau findet im Großberzogthum Hessen nur in geringem Umfange statt. Ungünstig haben auf den Brauereibetrieb die höheren Gersten⸗ preiseeingewirkt, indem der Durchschnitts⸗Marktpreis von 100 kg Gerste 19 betrug, gegen 17 ½ des Vorjahres. Weizen kam nicht zur Verwendung. as produzirte Bier ist meist schwaches, untergähriges Braunbier, das entweder als Jung⸗ oder als Schenkbier und als Lagerbier zum Verkauf kommt. Aus 1 Ctr. Malz wurden mindestens 1,6 und höchstens 2,5, im Durchschnitt 2 hl solchen Biers gezogen. Die Fabrikation des obergährigen Bieres hat, wie schon in den früheren auch in 1877/78 wieder verhältnißmäßig bedeutend abgenommen.

us 1 Ctr. Malz sind durchschnittlich 3 bl obergähriges Bier bereitet worden. Die Verwendung von Malzsurrogaten ist ebenfalls in Abnahme begriffen und ist man namentlich von dem Zusatz von Reis zurück⸗ gekommen. Die Durchschnittspreise von Reis⸗ und Gerstenmal; waren in 1877/78 annähernd einander gleich und betrugen 16 ¼½ pro Ctr. Dauerhaftere und feinere Biere werden nur ausnahmsweise in zwei Brauereien in Pfungstadt und in Gießen als „Exportbier“ herge⸗ stellt. Von dem faßweise zum Verkaufe gelangenden Biere hat sich der Durchschnittspreis festgestellt von einem hl Schenkbier zu 17 ℳ, Lagerbier 18 20 ℳ, obergährigem Bier 10 Die höchsten Steuersummen wurden entrichtet von der Aktienbrauerei zu Mainz mit 127 401 und von der Rheinischen Brauerei zu Weisenau mit 48 812 Sämmtliche Brauereien bereiten Schenk⸗ und Lagerbier nach der bayerischen Methode. Mit Anspruch auf Steuerrück⸗ vergütung wurden i. J. 1877/78 im Ganzen 30 855 hl Bier haupt⸗ fächlich nach der Schweiz, nach Elsaß⸗Lothringen, Belgien und Baden ausgefübzt. Was die Biereinfuhren anbelangt, so fanden diesel ben fortraäägrend in sehr erheblicher Menge aus Frankfurt a. M. statt. Die Biereinfuhren aus den süddeutschen Staaten haben nur ca. 12 158 hl betragen. Die Einfuhr aus dem Auslande war noch unerheblicher; der Zoll hiervon ergab nur eine Einnahme von 5789 Wie in den Vorjahren, so war auch im abgelaufenen Jahre 1877/78 der weitaus größte Theil der Brauer fixirt und zwar vorwiegend unter der Bedingung der Nachversteucrung. Die Ver⸗ waltungskosten sind verhältnißmäßig unbedeutend gewesen. Es wur⸗ den im Ganzen 737 377 hl Bier (6332 hl ober⸗ und 730 995 hl untergähriges) gebraut für welches r“t. 712 284 Brausteuer ge⸗ zahlt wurde. Die Ausfuhrvergütung betrug 10t. 30 856

Verkehrs⸗Anstalten. 8.

Triest, 23. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Minerva“ ist heute Nachmittag mit der ostindischen Ueberland⸗ post aus Alexandrien hier eingetroffen.

Southampton, 23. Dezember. (W. T. B.) Der Nord⸗ deutsche Lloyddampfer „Mosel“ ist eingetroffen.

New⸗York, 23. Dezember. Das Postdampfschiff „Mosel“ vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches am 8. De⸗ zember von Bremen und am 11. Dezember von Southampton ab⸗ Fegangen war, ist gestern 8 Uhr Abends wohlbehalten hier ange⸗ ommen.

Berlin, 24. Dezember 1878.

Cöln, 24. Dezember, 4 Uhr 20 Minuten früh. Die Englische Post vom 23. Dezember früh, planmäßig in Verviers um 8 Uhr 21 Minuten Abends, hat den Anschluß an den Bahnzug Verviers⸗Düsseldorf nicht erreicht.

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Bekanntmachung.

Nach den Statuten des an hiesiger Universität bestehenden „Vaterschen Freitisches“, welcher von dem am 15. März 1826 hier⸗ jelbst verstorbenen Professor der Theologie Dr. Johann Severin Vater gestiftet worden ist, sollen die Kollaturrechte von dem jedes⸗ maligen ältesten und nächsten männlichen Deszendenten des Stifters, eventuell seiner Brüder ausgeübt werden. Demgemäß werden die⸗ jenigen Personen, welche hiernach auf die Kollaturrechte Anspruch zu haben glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche baldigst und späte⸗ stens bis ultimo März 1879 bei dem unterzeichneten Kuratorium anzumelden und nachzuweisen. Sollten sich bis dahin kollaturberech⸗ tigte Verwandte des Stifters nicht melden, so würden die Kollatur⸗ befugnisse bis auf Weiteres der theologischen Fakultät hierselbst übertragen werden. 8

Halle, den 22. Oktober 1878.

Königliches Universitäts⸗Kuratorium. Roedenbeck.

Der Relieffries des Berliner Rathhauses

Während die künstlerische Ausschmückung der Innenräume des Berliner Rathhauses noch immer ihrer weiteren Fortführung harrt, präsentirt sich die Außenseite desselben seit Kurzem als ein nunmehr auch in der Dekoration allseitig abgeschlossenes Ganzes. Nach und nach haben während der letzten Wochen die in sämmtlichen vier Fagaden in der Höhe des ersten Stockwerks vorspringenden Balkon⸗ brüstungen die längst erwarteten, in dem bekannten Marchschen Eta⸗ blissement zu Charlottenburg in gebranntem Thon hergestellten Fül⸗ lungen erhalten, die ihnen von Anfang an zugedacht waren. Sie bestehen in einer stattlichen Reihe von Reliefs, die dem Beschauer eine Anzahl charakteristischer Scenen aus der Geschichte der von un⸗ scheinbaren Anfängen zu stetig wachsender Bedeutung sich empor⸗ schwingenden Hauptstadt vergegenwärtigen und damit einen Stoff be⸗ handeln, wie er als Inhalt der das Gebäude friesartig umsäumen⸗ den Kompositionen mit Rücksicht auf die ihnen angewiesene Stelle kaum passender hätte gewählt werden können.

An der Ausführung der umfangreichen Arbeit wurden außer dem Professor Calandrelli, der zugleich die Leitung des Ganzen über⸗ nahm, noch drei andere Berliner Künstler, die Bildhauer Schweinitz, Geyer und Brodwolf, betheiligt. Sie wußten ihre Aufgabe derart zu lösen, daß das von ihnen gemeinsam ge⸗ schaffene Werk sich dem Auge als eine im Wesentlichen durchaus ein⸗ heitliche Leistung darstellt und in seiner Gesammthaltung die im Einzelnen vorhandenen individuellen Verschiedenheiten der Auffassung und der Behandlungsweise nirgends als eine empfindliche Störung bemerkbar werden läßt. Zu dieser günstigen Wirkung aber trägt auch der Umstand bei, daß die architektonische Gliederung des Gebäudes eine genügende räumliche Trennung der einzelnen Partien des aus⸗ gedehnten Cyclus ermöglichte, dessen sechsunddreißig Relieftafeln in ihrer Anordnung durch die Gruppirung der Balkonbrüstungen be⸗ dingt werden, die sich in der vorderen Front zu beiden Seiten des hochragenden Thurmbaues in je einer fortlaufenden Reihe entlang⸗ ziehen, während sie an den drei Nebenfagaden auf die vortretenden Risalite und auf die mittleren Portalanlagen beschränkt sind.

Den Reigen der Darstellungen eröffnen die von Schweinitz mo⸗ dellirten, die Süd⸗ und die Ostfront, d. h. die nach der Rathhaus⸗ und der Jüdenstraße gerichteten Seiten des Gebäudes, schmückenden neun Reliefs, die in leicht verständlicher Weise die ersten Anfänge und die allmähliche Ausbildung des städtischen Gemeinwesens veranschaulichen. Von der Bekehrung der in der Mark seßhaften Wenden zum Christen⸗ thum ausgehend und dabei dem trotzigen Widerstreben der Anhänger

des alten Heidenthums die freudige Hingabe der Mehrzahl des Volkes und den Sturz der bisher verehrten Götzenbilder gegenüberstellend, versinnlichen sie weiterhin die Urbarmachung des Landes, in welchem der Weinstock beschniiten, das Feld bestellt und das reife Korn ge⸗ mäht wird, sowie die Gründung der Stadt, an deren Aufbau die Handwerker emsig arbeiten, und den nun beginnenden Verkehr der Landleute mit den hinter ihren Mauern wohnenden Bürgern, die gegen den Erlös ihrer gewerblichen Thätigkeit die ihnen von draußen zugeführten, am Thor verzollten Früchte des Ackerbaues, der Jagd und der Viehzucht eintauschen. Mit der zunehmenden Kul⸗ tivirung aber gedeiht zugleich auch Zucht und Sitte, und so schildert denn das folgende Relief, das erste der östlichen Front, das traulich anmuthende Leben des wohlgeordneten Hauses, die ehrbare Matrone, die dem Streit der spielenden Geschwister wehrt, die heranwachsende Jugend, die der ernsten Belehrung lauscht, und die Mutter, die mit ihren Kindern voller Freude den heimkehrenden Gatten begrüßt. Als Pendant dieser Komposition führt diejenige des anderen Eckrisalits dem Beschauer die Segnungen der Kirche vor, die Spen⸗ dung des Abendmahls, die Trauung eines jungen Paares und die Mildthätigkeit der andächtig das Gotteshaus Verlassenden. Inmitten der Fagade aber, oberhalb des dreitheiligen Portals, findet eine Darstellung der Gerechtigkeitspflege ihren Platz, die in einem breiteren Mittelfeld die zu feierlicher Sitzung versammelten Richter nebst dem von links her herbeigebrachten Schuldigen und den von rechts herantretenden Parteien zeigt, während zwei schmalere Seiten⸗ stücke die Begehung der Missethat durch einen Raubmord und die Bestrafung des an den Pranger gefesselten Verbrechers enthalten.

An diese Schilderung der Grundlagen aller bürgerlichen Gesell⸗ schaft schließen sich nun in der Hauptfront des Gebäudes zunächst die zehn von Otto Geyer modellirten Reliefs an, die, das Bild des nach allen Seiten hin immer reicher sich entfaltenden städtischen Lebens noch weiter ausführend und von den mehr genreartigen Scenen zu den eigentlich historischen hinüberleitend, mit der anmuthigen, von frischem, gesundem Leben erfüllten Darstellung einer Lustbarkeit be⸗ ginnen, die Jung und Alt zu frohem Tanz und Gelage vereint. Die beiden folgenden Tafeln veranschaulichen dann die Gewerbe des Bäckers, des Schusters und des Lohgerbers, sowie das bunte Treiben des Marktes, auf dem neben dem Fleischer, der Fischhändlerin und der Bauersfrau mit ihren Körben und Säcken auch der umherziehende jüdische Krämer sich einstellt. Ein Bube, der mit dem geraubten Apfel davoneilt, ver⸗ mittelt den Uebergang zu der Schilderung der Schule, in der Kna⸗ ben und Mädchen gesondert unterwiesen werden. An die Vorfüh⸗ rung des Großhandels durch den Kaufherrn, der die zu Schiff her⸗ beikommenden Waaren in die Speicher verladen läßt, die Ballen und Fässer aber die er fortsendet, nicht ohne Sorge dem bewaff neten Knecht anvertraut, reiht sich hierauf passend als ein Hinweis auf die Unsicherheit jener Zeiten der Ueberfall eines die Landstraße dahin ziehenden Transports durch verwegene Raubritter und an die⸗ ses Bild des blutigen Handgemenges wieder das der hingebenden Pflege der Kranken und Armen durch den sorgenden Arzt und die liebevoll der Noth st uernde hochherzige Frau des begüterten Bürgers Den Beschluß endlich machen zwei historische Scenen, die Uebergabe der Schlüssel der Stadt an den ersten hohenzollernschen Kurfürsten, der mit festen Hand dem Lande Gesetz und Ordnung schafft, und die von seinem Nachfolger in Angriff genommene Errichtung der Burg an der Spree, deren Plan der Baumeister dem inmitten der fleißig hantirenden Werkleute dastehenden Gebieter vorweist.

Den festen geschichtlichen Boden, der hiermit betreten ist, brauchen die zehn von Brodwolf herrührenden Darstellungen, denen die andere Hälfte der vorderen Fagade eingeräumt ist, nicht wieder zu verlassen.

In der Predigt Tetzels, der den um ihn versammelten Bewohnern

der märkischen Hauptstadt seinen Ablaß anpreist, an die Kämpfe der Reformationszeit erinnernd, schildern sie im weiteren Verlauf die Einführung der Buchdruckerei in Berlin, die Aufnahme der vertrie⸗ benen französischen Protestanten durch den großen Kurfürsten, die Begründung der Akademie der Wissenschaften durch die von den her⸗ vorragendsten Mitgliedern derselben umgebene geistreiche Sophie Charlotte, die Gemahlin des ersten Königs, sowie das gleichzeitige Emporblühen der Künste, das durch den Besuch König Friedrichs I. in der Werkstatt Schlüters angedeutet wird, und endlich die kräftige Entwickelung des gewerblichen Lebens unter Friedrich dem Großen, der dem Beschauer als Beförderer der Sei⸗ denweberei und als Begründer der Porzellanmanufaktur entgegentritt. Die vier letzten Reliefs dieser Reihe aber sind der Zeit der Be⸗ freiungskriege gewidmet. Die Verleihung der Städteordnung durch Friedrich Wilhelm III., der neben der Königin Luise thronend er⸗ scheint, weist auf die tiefgreifenden inneren Reformen hin, die den neuen Aufschwung begründen. Daran schließt sich eine Gruppe der Männer, deren Wirken in Wort und That das nationale Bewußt⸗ sein in allen Schichten des Volkes wachzurufen wußte, eine Schilde⸗ rung des allgemeinen Aufbruchs zum Kampfe für's Vaterland, dem die Daheimbleibenden freudig ihre Habe opfern, und als Versinn⸗ lichung des glücklichen Ausgangs die Einbringung des einst von den Feinden geraubten Siegeswagens, den auch der Schöpfer desselben, der alte Schadow, mit inniger Genugthuung wieder aus der Fremde zurückkehren sieht.

Mit einer mit vollendeter Meisterschaft anzeordneten Komposi⸗ tion, die als Schmuck des an die Hauptfront anstoßenden Eckrisalits der westlichen, nach der Spandauerstraße gekehrten Fagade in den Gestalten der Heim, Hufeland, Beuth, Wach, Schinkel, Ch. F. Tieck, Chamisso, Raupach und Zelter das geistige Leben Berlins in der den Befreiungskriegen folgenden Friedenszeit repräsentirt, eröffnet Calan⸗ drelli die den ganzen Cyelus abschließende Folge der von ihm model⸗ lirten sieben Reliefs, von denen das des anderen Risalits, der glück⸗ lichen Errungenschaften der jüngsten Vergangenheit gedenkend, den Jubel über den Sieg der deutschen Waffen, die festliche Bekränzung des Reichswappens und die begeisterte Verbrüderung des Nordens und des Südens schildert, während die fünf oberhalb der Durchfahrt eingefügten Tafeln die Periode Friedrich Wilhelms IV. umfassen. In dem breiten Mittelfeld thront der König selber, umgeben von Stüler, A. von Humboldt, Leo⸗ pold von Buch, Meyerbeer, Mendelssohn und Kaulbach, die zu seiner Rechten, von Rauch, Cornelius, den Gebrüdern Grimm, Ludwig Tieck und Lenné, die zu seiner Linken erscheinen. Dazu ge⸗ sellen sich in den zwei nach rechts hin folgenden Reliefs als Ver⸗ treter der bildenden Künste noch Schievelbein, Bläser, Hildebrandt, Kiß, Langhans, Fischer und Klöber, als hervorragende Gelehrte Schönlein, Johannes Müller und Dieffenbach, die sich zur einen, sowie Schelling, Boeckh und Karl Ritter, die sich zur anderen Seite des in der Mitte dasitzenden Rechtslehrers Savigny gruppiren. Die beiden nach links hin angeordneten Kompositionen veranschaulichen dagegen in dem arbeitsamen Treiben einer Maschinenbauwerkstatt und in der Darstellung des Festes, mit welchem die Vollendu g der tausendsten Lokomotive in dem Borsigschen Etablissement gefeiert wird, den in derselben Zeit, der jene Männer angehören, sich voll⸗ ziehenden, fortan für den ganzen Charakter der Stadt bedeutsamen Aufschwung der Berliner Eisenindustrie. 1

Trotz des ausgedehnten Raumes, der den Künstlern zu Gebote stand, war es doch namentlich in den der neuesten Zeit angehörenden Theilen des Cyklus, die das mannigfach verzweigte geistige Leben Berlins während der letzten Dezennien veranschaulichen sollten, eine keineswegs leichte Aufgabe, den hier in fast .“ sich dar⸗ bietenden Stoff in den gegebenen Rahmen zu fassen. ähren daher die Zustände der früheren Vergangenheit der Stadt dem Beschauer in genreartigen, schon durch die in ihnen geschilderten realen Vor⸗ gänge interessirenden Scenen vorgeführt werden, von denen besonders die von Otto Geyer entworfenen durch lebendige Auffassung und Frische der Empfindung, sowie durch reizvolle Schönhe t der Formen zu fesseln wissen, sah sich Calandrelli fast ausschließlich auf eine mehr oder minder äußerliche Zusammenstehung zahlreicher Porträtfiguren an⸗ gewiesen. Um so ungetheiltere Anerkennung verdient die scharfe und feine Charakteristik und die in jeder Linie meisterhafte Komposition, durch die sich gerade diese Partie des ganzen Cyklus in so hohem Grade auszeichnet, daß wir schon allein um ihrer willen den Fries als eine dankenswerthe Bereicherung unseres künstlerischen Besitzes begrüßen

Gruppe:

müßten. Der wesentlichste Vorzug desselben aber besteht doch wohl darin, daß die Darstellung in den Bildern einer ruhm⸗ und ehren⸗ vollen Vergangenheit die sie an einer fort und fort von dem geschäf⸗ tigen Treiben des Tages umwogten Stelle dem Auge entrollt, sich einer durchweg schlichten und allgemein verständlichen Sprache be⸗ fleißigt, durch die menigstens einzelne der Reliefs in nicht geringem Maße dazu befähigt erscheinen, im Lauf der Zeit mehr und mehr die Bedeutung wirklich populärer Kunstwerke zu gewinnen.

Die Anthropologische Gesellschaft bielt am Sonnabend Abend im Hörsaal des Gewerbemuseums ihre diesjährige General⸗ versammlung ab. Dem vom Vorsitzenden Professor Dr. Virchow er⸗ statteten Jahresbericht entnehmen wir, daß die Berliner Gesellschaft es auch im ablaufenden Jahre übernommen hatte, neben der Lokal⸗

forschung die Fäden nach Außen anzukmnüpfen; sie wurde hierin vor⸗

Allem in China, Japan und in Süd⸗Amerika wesentlich durch die deutschen Konsularbeamten unterstützt. Die in Folge dessen sich immer mehr steigernde Fülle der der Gesellschaft zuströmenden Sachen haben es möglich gemacht, selbständig in Untersuchungen einzutreten, und damit selbstschaffend in die Gesammtentwicklung der Anthropologie einzugreifen. Den kraniometrischen Messungen hat die Gesellschaft im ablaufenden Jahre eine besondere Beachtung geschenkt. Sie hat einmal durch ihren Vorsitzenden auf dem Pariser Kongresse den Versuch gemacht, eine internationale Vereinigung in Bezug auf das Messungsverfahren anzubahnen, die bis auf die Frage der Schädelstellung bei der Messung auch herbeigeführt ist, und sie hat ferner dafür Sorge getragen, daß die Reisenden in möglichst umfangreichem Maße kraniometrische Untersuchungen anstellen. Dem nach Westafrika abgegangenen Dr. Buchner sind zu diesem Behufe Seitens der Gesellschaft Apparate zur Ver⸗ fügung gestellt; auch Herr Dr. Hildebrandt, der in allernächster Zeit sich nach Madagaskar begeben wird, wird in ähnlicher Weise ausgerüstet werden. Die Beziehungen zu andern Gesellschaften sind in so fern ausedehnt worden, als man auch mit historischen und geographischen Vereinen in Verbindung getreten ist. Ein wesent⸗ liches Verdienst hat sich um die anthropologische Forschung Hr. Ha⸗ genbeck erworben durch Vorführung der Eskimo und Nubier. Hr. Hagenbeck gedenkt im nächsten Jahre einen Trupp Samo⸗ jeden hierherzubringen und durch sie das durch Lappländer und Eskimos erweckte Bild der arktischen Völker noch zu erweitern. Ein Versuch Hagenbecks, Feuerländer nach Europa zu bringen, scheiterte an dem Bedenken des Gouverneurs von Punta Arenas, der hierin eine Verfassungswidrigkeit erblickte. Die Gesellschaft hat durch diplo⸗ matische Vermittlung bewirkt, daß künftig derartige Bedenken von der chilenischen Regierung nicht mehr erhoben werden. Bibliothek und Sammlungen der Gesellschaft, namentlich aber die Zahl der Photographien hat sich im laufenden Jahre wesentlich vermehrt. Als ein erfreuliches Zeichen konstatirte der Vorsitzende, daß nun⸗ mehr in allen preußischen Provinzen die Lokalforschung und die Lokalsammlung in guten Fluß gekommen sei. Aus dem Kassen⸗ bericht war zu ersehen, daß die Einnahme 9842 und die Ausgabe 8627 betragen hat. Der Baarbestand beläuft sich somit auf 1215 ℳ, der Reservefonds weist 4500 auf Der bisherige Vor⸗ stand wurde sodann per Akklamation von Neuem mit der Führung der Geschäfte beauftragt und der übrige Theil der Sitzung durch Vorlagen ausgefüllt. Von allgemeinem Interesse waren darunter Bärenknochen und ein Renthiergeweih aus der Mark Brandenburg, zwei seltene Funde, die Stadtrath Friedel der Gesellschaft vorzeigte.

Der Verlust an Menschenleben bei der Kollision de

englischen Dampfers „Rinaldo“ und des französischen

Dampfers „Byzantin“ scheint, einer Mittheilung des „Sidcele“ zufolge, doch wesentlich geringer zu sein, als nach den ersten Tele⸗ rammen anzunehmen war. Wie das genannte Blatt meldet, sind fast sämmtliche Passagiere gerettet worden. Dagegen wird unter dem 20. Dezember aus Pera telegraphirt, daß der „Rinaldo“ mit 94 Passagieren des „Byzantin“ dort angekommen ist. Der Kapitän des ersteren erzählt, mittags 1 Uhr, des schweren Sturmes wegen und um den Gesundheitspaß des Schiffes visirt zu erhalten, unweit Lampsaki in den Dardanellen vor zwei Ankern gelegen, als der „Byzantin“ beim Vorankergehen vor seinen Bug gekommen und dann Längsseite vorbeigetrieben sei. Er habe den Passagieren

Zeichen gemacht, sie sollten auf den „Rinaldo“ herüberkommen, die⸗

selben seien aber von einer solchen panikartigen Furcht befallen ge⸗ wesen, daß nur 90 sich auf diese Weise gerettet hätten. Der „Byzantin“ sei dann am Heck vorbeigetrieben und innerhalb 5 Mi nuten nach dem Zusammenstoße mit dem Hintertheile voran ge⸗ sunken. Er (der englische Kapitän) habe sein Möglichstes gethan um Menschenleben zu retten, der schwere Sturm habe aber alle Ver suche fast gänzlich vereitelt, denn die ausgesetzten Böte seien in das Marmarameer hinausgetrieben, wo das englische Kriegsschiff „Fla⸗

mingo“ sie jetzt auffuchen werde. Seiner Ansicht nach seien 200 Per⸗

onen ertrunken. Ein Telegramm des Kapitäns von dem englischen ampfschiffe „Vindomora“ aus Athen meldet, daß derselbe fünf Personen vom „Byzantin“ gerettet hat.

In Kroll's Theater fand am Sonnabend die Eröffnung der diesjährigen Weihnachts⸗Ausstellung statt. Obwohl die⸗ selbe Neues nicht bietet, sondern die schon vor Jahren mit großem Beifall aufgenommene, von Hrn. Leven in Frankfurt am Main aus⸗

geführte Sammlung plastischer Thiergruppen: „Krieg und Frie-

den der Thierwelt“, so wird doch auch jetzt wieder Alt und Jung seine Freude daran haben. Die ausgestellten Gruppen sind mit seltener Kenntniß des Thierlebens und bewundernswerther Meisterschaft in der Gestaltung gearbeitet. Die Kinderwelt zumal wird von den komischen Szenen, welche von wirksamstem Humor sind, in anregender Weise gefesselt und belustigt. . saal, dessen Wände, wie die der anderen Ausstellungsräume, mit einem wahren Walde von frischen Tapnenbäumen weihnachtlich ge⸗ schmückt sind, zeigt in lebensvollen Gruppen den „Kampf der Thiere in der Tropenwelt“, während in dem Raume, welcher den Römersaal mit dem Königssaale verbindet, die humoristischen Bilder beginnen, die sich in dem hinter dem Königssaale gelegenen Rittersaale fort⸗ setzen. In der Mitte des letzteren Saales und an der rechten Wand sind die in Ausdruck und Aktion der Natur getreu nachgebildeten „Charakterbilder aus dem Thierleben“ und an der dem Ein⸗ gange gegenüberliegenden Wand eine trefflich ausgeführte „Das Thierleben in der Alpenwelt“ angebracht. Im Köniassaale wird ein älteres Stück: „Wünsche und Träume“, ein Weihnachtsmärchen mit Gesang und Tanz von E. Jacobson und O. Girndt aufgeführt. Dasselbe ist neu bearbeitet und mit neuen Couplets versehen und erfreute sich bei der gefälligen Dar⸗ stellung, die ihm zu Theil wird, auch in diesem neuen Gewande lebhafter Anerkennung. Von den älteren Mitgliedern der Krollschen Bühne zeichneten sich die Hrrn. Ed. Weiß und Heder in den Rollen des „Rentier Semmel, und des „Buchbinders Piepke“ aus, während von den neu engagirten Kräften vornehmlich Fr. Holzstamm als „Frau Thekla Semmel“ und Frl. Eva Kraft (Caroline) gefielen.

Von morgen ab wird im Tunnel vor, während und nach der Vorstellung eine Tyroler National⸗Sängergesellschaft konzertiren.

Im Stadt⸗Theater gelangt morgen mit Frl. Ernestine Wegner als Gast das Volksstück „Ihre Familie“, von Dr. Stinde und Georg Engels, zur Aufführung.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel).

Vier Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage

er habe am 18. Dezember, Nach⸗

Der Römer⸗

Druck: W. Elsner.

zum Deutschen Reichs⸗An

Nr. 51 des Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden In⸗ halt: Allgemeine Verwaltungssachen: Bekanntmachung, betreffend Rinderpest. Bekanntmachung, betreffend die Gebührnisse der zur Durchführung von Absperrungsmaßregeln gegen die Rinderpest ver⸗ wendeten Militärkommandos und die Erstattung der entstandenen Mehrkosten aus Reichs⸗Civilfonds. Verbot weier ausländischer Druckschriften. Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Postwesen: Schluß der Postdampfschiffahrten auf der Linie Ham⸗ urg Drontheim. Unvollständige Frankirung der Briefe nach Ländern des Weltpostvereins. Münz⸗ und Bankwesen: Uebersicht

über die Ausprägung von Reichsgoldmünzen. Goldankäufe der Reichsbank. Finanzwesen: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen

und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern für die Zeit vom 1. April 878 bis zum Schlusse des Monats November 1878. Zoll⸗ und Steuerwesen: Uebersicht über Rübenzuckersteuer, sowie Zucker⸗Ein⸗ und Ausfuhr für November d. J. Konsulatwesen: Bestellung eines Konsularagenten.

Nr. 70 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗ Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 11. Dezember 1878: Unvollständige Frankirung der Briefe nach Ländern des Weltpostvereins; vom 12. Dezember 1878: Gewichtsermittelung bezüglich der auf der Werra Eisenbahn zu befördernden eisenbah zahlungspflichtigen Postsendungen; vom 11. Dezember 1878: Schluß der Postdampfschiffahrten auf der Linie Stettin⸗Kopenhagen; vom 15. Dezember 1878: Einschränkung der dienstlichen Zusätze hinsichtlich der besonderen Telegramme im deut⸗ schen Verkehr.

Nr. 23 des „Archivs für Post und Telegraphie“, Bei⸗ heft zum Amtsblatt der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphen⸗ verwaltung, hat folgenden Inhalt: Aktenstücke und Aufsätze: Der lacedämonische Stabbrief (skytale). Prophetische Aeußerungen aus dem vorigen Jahrhundert über die künftige Gestaltung des Verkehrs⸗ lebens. Das Postwesen in den Straits Settlements. Buch⸗ und Kunst ruckwerkstätten in London und Paris. Die Wohlfahrts⸗ anstalten der Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung in der aus⸗ ländischen Presse. Reisen eines deutschen Naturforschers im Stromgebiet des Orinoco. Die Entdeckungsreise des Oberst in Central⸗Asien. Kleine Mittheilungen: Das Haupt⸗

elegraphenamt in Berlin. Besonders heftige elektrische Entladun⸗ gen durch Telegraphenanlagen. Die holländische Monatsschrift „De Post- en Telegraafbode“. Geringe Zugänglihkeit der eng⸗ lischen Privatsparkassen. Die Postdampfschiffverbindung zwischen England und Ostindien nebst China. Verkehrsmittel in Sorien. Ueber den Verbrauch von Holz zu den Eisenbahnunterlagen. Sibirische Universität. Literatur des Verkehrswesen: Technologie der Elektrizität und des Magnetismus. Zeitschriftenüberschau.

Statistische Nachrichte

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesur heitsamts sind in der 50. Jahreswoche von je 1000 Be⸗ wohnern, auf den Jahresdurchschnitt verechnet, als gestorben

emeldet: in Berlin 24,5, in Breslau 29,8, in Fsnig berg 28,8, in öln 28,5, in Frankfurt a. M. 23,8, in Hannover 19,0, in Cassel 15,0, in Magdeburg 32,1, in Stettin 24,6, in Altona 32,0, in Straß⸗ burg 28,9, in München 32,3, in Nürnberg 35,3, in e 36,2, in Dresden 20,5, in Leipzig 22,6, in Stuttgart 21,4, in Braunschweig 22,9, in Karlsruhe 14,1, in Hamburg 24,9, in Wien 29,2, in Buda⸗ pest 35,2, in Prag 40,2, in Triest 30,9, in Basel 24,1, in Brüssel 26,7, in Paris 23,7, in Amsterdam 22,4, in Kopenhagen 23,4, in Stockholm 16,2, in Christiania 24,8, in St. Petersburg 41,8, in Warschau 20,5, in Odessa 30,2, in Bukarest 34,6, in Rom 28,1, in Turin 30,7, in Athen —, in Lissabon 34,9, in London 24,8, in Glasgow 30,3, in Liverpool 37,6, in Dublin 38,1, in Edinburgh 18,7, in Alexandria (Egypten) 34,8. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗ York 21,3, in Philadelphia 17,6, in Boston —, in Chicago —, in San Franzisko 13,5, in Calcutta 44,3, in Bombay 30,9, in Madras 45,2. 1t

Beim Wochenbeginn herrschten an den meisten deutschen Beobach⸗ tungsstationen östliche und südöstliche Luftströmungen, die größten⸗ theils über Nord nach Nordwest gingen (in Heiligenstadt und Bremen über West bezw. Südwest), in München über West nach Nordost. In der zweiten Wochenhälfte ging die Windrose jedoch fast allgemein nach West und Südwest und am Schluß der Woche nach Süd und Südost. Die Temperatur der Luft entsprach dem Monatsmittel. Miederschläge, meist in Schaeeform, fielen in mäßigem Grade. Ler beim Beginn der Woche niedrige Luftdruck stieg langsam und be⸗ hauptete von Mitte der Woche an seinen eingenommenen Stand⸗

unkt. 8 Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren Städte haben sich in der Berichtswoche wieder etwas ungünstiger gestaltet. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte eg von 24,2 der Vorwoche auf 25,0 (auf 1000 Bewohner und aufs bieg. berechnet). Inbesondere ist der Antheil des Säuglingsalters an der Gesammtsterblichkeit 88 Siee der 8 höheren Alters⸗ klassen (über 60 Jahr) ein etwas kleinerer geworden. den gewannen Masern und diphtherische Affektionen eine größere Ausdehnung, während Scharlach und Unter⸗ leibstyphen etwas abnahmen. Todesfälle an Masern erscheinen in Nürnberg und Frankfurt a. O. vermehrt; Scharlachfiebertodes⸗ fälle nahmen in Danzig, Essen, Pest, Birmingham etwas ab, in Berlin und Liverpool wieder etmas zu. Diphtherische Affektionen forderten in Berlin, Wien, München, Dresden, Königsberg, Danzig, Stettin, Hamburg, Darmstadt, Prag, Pest u. a. zahlreiche Opfer, auch breitet sich die Epidemie in vielen Landbezirken immer weiter aus. Todesfälle an Unterleibstrphus waren meist seltener, nur in St. Petersburg, Warschau, Bukarest, Turin etwas häufiger. Die Flecktyphusepidemie in Breslau hat wieder eine größere Ausdehnung gewonnen; aus der Berichtswoche werden 12 neue Erkrankungen und 1 Todesfall daran gemeldet. Auch in dem Dorfe Rentschkau bei Thorn herrscht seit Mitte November der Fleck⸗ typhus in hohem Grade. In den Ortschaften an der polnischen Grenze werden häufig Pockenfälle beobachtet. Darmkatarrhe und Brechdurch⸗ fälle der Kinder erscheinen nur noch in St. Petersburg in abnormer öhe. Die Pocken haben in den meisten von ihnen heimgesuchten rten etwas nachgelassen, wie in Wien, Pest, Paris, Warschau, St. Petersburg; in London stieg die Zahl der Todesfälle in der Berichts⸗ hache wieder auf 17, 88 Zahl der Neuerkrankungen er⸗ eblich geringer als in der Vorwoche. ““ 1

2. ¶Sas Kalserliche statistische Amt veröffentlicht in dem jetzt herausgegebenen Oktoberheft der Monatshefte zur Statistik des Deut⸗ schen Reichs für 1878 u. a. eine Uebersicht der Einfuhr der hauptsächlichsten britischen und trischen Roherzeug⸗ nisse und Fabrikate nach Deutschland in den 10 Mo⸗ naten 1. Januar bis ult. Oktober d. J., verglichen mit dem sleichen Zeilraum des Vorjahres, welche den unter Aufsicht des eng. ischen Handelsamts in London bearbeiteten monatlichen „Acceunts relating to trade aud navigation of the United kingdom“ entnommen ist. Danach ist der Gesammtwerth der in dieser Uebersicht namentlich aufgeführten Artikel im laufenden Jahre demjenigen des Vorjahres

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Berlin, Dienstag, den 24. Dezember

fast gleich gewesen; er belief sich auf rund 237,7 Millionen Mark gegen 236,5 Millionen Mark in 1877, so daß Se- in 1878 eine nur unerhebliche Zunahme um 1,2 Millionen Mark stattgefunden hat. Le waren hauptsächlich folgende Artikel betheiligt: Rohkupfer + 1,4 Million. Mark), Eisenbahnschienen (+ 4,0 Million. Mark), Maschinen aller Art (+ 2,5 Million. Mark), Seide (+ 0,5 Million. Mark), Seiden⸗ und Halbseidenwaaren (+ 1.1 Mill. Mark), Wollengarn (+ 2,9 Million. Mark), Oel (+ 1,7 Million. Mark). Dagegen hat der Einfuhrwerth folgender Artikel eine mehr oder minder starke Abnahme erfahren: Roheisen (— 1,5 Million. Mark), Materialeisen und Eisen⸗ und Stahlwaaren 8 0,8 Million. Mark), andere Metall⸗ waaren (— 0,5 Million. Mark), Kohlen und Koks (— 2,5 Million. Mark), Baumwollengarne (— 3,5 Million. Mark), Baumwollen⸗ waaren (— 1,5 Million. Mark), Alkalien (— 0,6 Million. Mark), Heringe (— 0,8 Million. Mark). Im Einzelnen verdienen von den wichtigeren Gegenständen dieses Verkehrs ihrem Werthe nach fol⸗ gende hervorgehoben zu werden: Rohkupfer in Blöcken und Platten für 4 097 320 (1877 2 696 380 ℳ), Roheisen für 10 300 400 (1877 11 831 680 ℳ), Eisenbahnschienen für 6 192 980 (1877 3 216 880 ℳ), Reifeisen, sowie Eisen⸗ und Stahlplatten zu Kesseln und Panzern für 2 440 540 (1877 2 745 780 ℳ), Guß⸗ und Schmiedeeisen und andere Eisen⸗ und Stahlartikel für 3 003 300 (1877 3 546 660 ℳ), Dampfmaschinen für 3 586 220 (1877 2 197 060 ℳ), andere Maschinen für 11 370 460 (1877 10 257 940 ℳ), Kohlen und Koaks für 13 724 240 (1877 16 216 780 ℳ), Baumwollen⸗ garne für 37 122 940 (1877 40 689 260 ℳ), Baumwollenwaaren für 19 735 680 (1877 21 254 560 ℳ), Leinengarn für 4 335 460 (1877 3 878 460 ℳ), Leinenwaaren für 4 007 780 (1877 4 364 920 ℳ), Juteartikel für 9 030 880 (1877 8 763 120 ℳ), Seide gesponnen und gezwirnt für 2 490 840 (1877 1 978 440 ℳ), Seiden und Halbseidenwaaren für 2 693 040 (1877 1 604 580 ℳ), rohe Schafwolle für 4 017 040 (1877 4 262 800 ℳ), Wollengarn für 32 894 620 (1877 29 925 640 ℳ), Wollenwaaren aller Art für 31 464 720 (1877 31 019 620 ℳ), Alkalien für 4 137 020 (1877 4 734 380 ℳ), Oel aus Sämereien für 9 490 980 (1877 8 315 900 ℳ), Heringe für 14 439 800 (1877 15 254 880 ℳ).

Ueber die Gymnasien und Realschulen im Groß⸗ herzogthum Hessen entnehmen wir dem Dezemberheft der „Mit⸗ theilungen der Großherzoglich hessischen Centralft lle für die Landes⸗ statistik“ folgende Angaben: Im Schuljahre 1876/77 betrug die Zahl der Lehrer an den 6 Gymnasien des Landes, zu Darmstadt, Bens⸗ heim, Gießen, Büdingen, Mainz und Worms 115, die Zahl der Klassen 62, die Zahl der Schüler 1994, von denen der evangelischen Konfession 1228, der katholischen 546 und der israelitischen 203 an⸗ gehörten. An den 10 Realschulen unterrichteten im Gan⸗ zen 151 Lehrer in 107 Klassen, welche von 3447 Schülern besucht wurden, von denen 2880 der evangelischen, 814 der katholischen und 631 der israelitischen Konfession angehörten. Die Zahl der Volksschulen betrug i. J. 1877, derselben Quelle zufolge, im Großherzogthum Hessen 988. Nach dem Religions⸗ bekenntnisse vertheilten sich dieselben derart, daß 864 gemeinsame waren und 60 evangelische, 61 katholische und 3. ssraelitische; 964 Schulen waren gemischte, während 24 nur für Knaben, 24 nur für Mädchen bestimmt waren. 632 von diesen Volksschulen waren einklassige, 200 zweiklassige, 93 dreiklassige, 50 vierklassige und 13 mehrklassige; in 526 mußte ein Schulgeld entrichtet werden, 462 lehrten ohne Schulgeld. Das Lehrpersonal bestand aus 1858 Personen und zwar aus 1764 Volksschullehrern und 94 Volksschullehrerinnen. Die Zahl der Schulkinder betrug im Ganzen 138 818 (69 119 Knaben und 69 699 Mädchen), von denen 95 603 der evangelischen, 39 643 der römisch⸗katholischen, 2758 der israelitischen und 814 anderen Kon⸗ fessionen angehörten. Durchschnittlich kamen auf 1000 Einwohner 157, auf eine Schule 141 und auf eine Lehrstelle 74,7 Schulkinder. Die Hauptstadt Darmstadt besaß 1 gemeinsame, mehrklassige Volks⸗ schule, in welcher der Unterricht ohne Schulgeld und zwar von 28 Lehrern und 6 Lehrerinnen an 2065 Schulkinder (965 Knaben und 1100 Mädchen) ertheilt wurde, von denen der evangelischen Kon⸗ fession 1809, der katholischen 247 und 9 der israelitischen Konfession angehörten. Hier kamen durchschnittlich auf 1000 Einwohner 55,4 und auf eine Lehrstelle 60,7 Schulkinder. Die Zahl der Fortbil⸗ dungsschulen betrug im Jahre 1877: 797 (nur 129 Gemeinden waren ohne Fortbildungsschulen), welche von 18 563 Schülern be⸗ sucht wurden, von denen 13 278 der evangelischen, 4653 der römisch⸗ katholischen, und 275 der israelitischen Konfession angehörten. Auf 1000 Einwohner kamen 21, auf eine Fortbildungsschule 23,3 und auf 100 Schüler der Volksschulen 26,9 Schüler. Die Fortbildungs⸗ schule in Darmstadt besuchten 345 Schüler (295 evangelische, 47 katholische und 3 israelitische). Hier kamen auf 1000 Einwohner 9,3, und auf 100 Schüler der Volksschulen 35,8 Schüler. Privatunterrichtsanstalten gab es Ende Mai 1877 in Großherzogthum Hessen: 84, von denen 70 gemeinsame, 2 evange⸗ lische, 8 katholische und 4 isra litische waren. Von diesen Anstalten waren 28 gemischte, 20 für Knaben und 36 für Mädchen. Das Lehrpersonal bestand aus im Ganzen 495 Personen und zwar 305 Lehrern und 190 Lehrerinnen. Die Zahl der Schüler und Schüle⸗ rinnen betrug im Ganzen 6489 (2480 männliche und 4009 weibliche) von denen der evangelischen Konfession 3132, der römisch⸗katholischen 2160, der israelitischen 1135 und 62 anderen Konfessionen ang hörten. Die Hauptstadt besaß 9 Privatunterrichtsanstalten (8 gemeinsame und 1 römisch⸗katholische) und zwar 4 für Knaben und 5 für Mädchen, an denen ein Lehrpersonal von 90 (48 Lehrer und 42 Lehrerinnen) unterrichteten. Die Zahl der Schüler betrug im Ganzen 1289 (538 männliche und 751 weibliche), von denen 1011 der evangelischen, 165 der römisch⸗katholi⸗ schen und 112 der israelitischen angehörten. Erxweiterte Volksschulen und Mittelschulen existirten im Großherzogthum Hessen im Jahre 1877 im Ganzen 12 (3 gemischte, 6 für Knaben und 3 für Mädchen) mit einem Lehrpersonal von 69 Lehrern und 11 Lehrerinnen. Die Zahl der Schulkinder betrug bei diesen Schulen im Ganzen 3082 (1497 Knaben und 1585 Mädchen), von denen 2367 der evangelischen, 480 der römisch⸗katholischen, 157 der israeli⸗ tischen und 78 der deutsch⸗katholischen Konfession angehörten.

Paris, 19. Dezember. Der Unterrichts⸗Minister Bardoux hat soeben mit Hülfe eines Ausschusses von Fachmännern eine Statistik des höheren Unterrichts und den ersten Band einer Statistik des Volksunterrichts in Frankreich zum Abschlusse gebracht, nachdem er schon während der Weltausstellung die Statistik des Mittelunterrichts veröffentlicht hatte. Alle diese Arbeiten reichen in ihren Daten bis Ende 1876 oder Anfang 1877. Der Statistik des Elementarunterrichts sind Tegn Ziffern entnommen: Die letzte im Dezember 1876 bewirkte Volkszählung ergab, daß Frank⸗ reich an Kindern von 6 bis 13 Jahren 4 502 894 besitzt, nämlich 2 278 295 Knaben und 2 224 599 Mädchen; sie bilden zusammen etwas mehr als den achten Theil der Gesammtbevölkerung Frank⸗ reichs, und zwar entfallen von ihnen 61 % auf das flache Land und 39 % auf die Städte. Für ihren Unterricht zählte man im Jahre 1876/77 71 547 Elementarschulen aller Art, worunter 9352 durchaus unentgeltliche. Sie zerfielen in 25 478 Knaben⸗, 29 126 Mädchen⸗ und 17 003 gemischte Schulen. Konfessionslos waren darunter 51 657, und zwar 38 149 Knaben⸗ oder gemischte, und 13 508 Mädchenschulen. Die Zahl der in bescheidenen Weilern errichteten Schulen belief sich auf 3142. Das Unterrichtspersonal erreichte die Ziffer von 110 709 Lehrern und Lehrerinnen, und zwar bilden die letzteren in Stärke von 58 992 die größere Hälfte. Hierbei sind aber, wie vorstehend überhaupt, die Privatschulen

S

zeiger und Königlich Preußi

mitgerechnet; in den Staatsschulen unterrichten 33 663 Lehrerinnen 46 400' Lehrer. Der weltliche Unterricht beschäftigt 42 249 Lehrer und 21 770 Lehrerinnen, der kongregavistische Unterricht 9468 Lehrer und 37 216 Lehrerennen. Von je 100 Schulen werden 28 von Kongregationen geleitet, von je 100 Lehrern und Lehrerinnen gehören 42 den Kongregationen an. Der Unterschied erklärt sich daraus, daß bei den weltlichen Schulen meistens nur 1 Lehrer, bei den geistlichen häufig 2 Lehrer oder mehr angestellt sind. Mit dem Diplome sind 68 997 Lehrer und Lehrerinnen ausge⸗ stattet, worunter 40 171 weltliche Lehrer und 19 325 welt⸗ liche Lehrerinnen, 3768 geistliche Lehrer und 5733 geist⸗ liche Lehrerinnen. Noch gegenwärtig unterrichten also 41 712 Personen in den öffentlichen Schulen, ohne irgend eine Prüfung be⸗ standen zu haben. Die Gesammtzahl der in dem Schuljahre 1876,77 für den Elementarunterricht, sei es staatlicher oder privater, eingeschriebenen Zögline belief sich auf 4 716 935, nämlich 2 400 882 Knaben und 2 316 053 Mädchen. Unter ihnen befanden sich 1 907 027 Knaben und 1 835 349 Mädchen, zusammen 3 742 376 Kinder in dem schulpflichtigen Alter von 6—13 Jahren, zu ihnen traten dann noch 64 155 Kinder von 6—7 Jahren, die in den Kleinkinderbewahr⸗ anstalten Aufnahme gefunden hatten, und 71 620 Knaben von we⸗ niger als 13 Jahren, die schon eine Mittelschule besuchten; außerdem muß man die Kinder hinzurechnen, die in ihren Fa⸗ milien oder in Spezialschulen, welche unter der Obhut anderer Ministerien stehen, Unterrict empfangen und deren Zahl nicht mit Sicherh it festzustellen war. Immerhin sind im Vergleich zu der oben erwähnten Gesammtzahl 624 743 Kinder von 6—13 Jahren und zwar 270 680 Knaben und 354 063 Mädchen im Schuljahre 1876/77 der Schule fern geblieben. Auf dem Lande ist der Schul⸗ besuch in den Monaten Dezember und Januar am stärksten, meist über 90 % ; in den Monaten Juli und August geht er in einigen Gegenden bis auf 60 % herab. Der Minister verhehlt sich nicht, daß diese Resultate noch viel zu wünschen lassen. „Die Aufgabe, sagt er, ist eine schwierige; aber die öffentliche Meinung steht auf Seite derjenigen, welche sich für diese große Sache begeistern; ihr Triumph ist daher gesichert.“

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Pommern, als Landschaft der großen norddeutschen Ebene bietet im Ganzen wenig historische, auf die Gewinnung und Ver⸗ werthung von nutzbaren Mineralien sich beziehende Thatsachen, aber doch mehr, als man in der Regel glaubt. Salz und Eisen streiten sich nicht allein um den Vorrang im Alter, sondern in früherer . auch um die höhere wirthschaftliche Bedeutung für das Land. er Streit bleibt zur Zeit unentschieden, da die Gewinnung beider Er⸗ zeugnisse bis in das graue Alterthum zurückreicht und hinsichtlich des Eisens aus ganz alter Zeit keine geschriebenen Nachrichten, sondern nur stumme Zeugen in Form von Luppenschlacken zum Theil mit eingeschlossenen Holzkohlen sich vorfinden. Dem Umfange nach hat die Eisengewinnung wohl kaum eine hohe Bedeutung gehabt, denn an Reichthum des Vorkommens scheint der Raseneisenstein in Pom⸗ mern dem in dem benachbarten Mecklenburg nachzustehen. Hier ist das Verschmelzen der Rasenerze seit dem Jahre 1282 bei Staven⸗ hagen, seit 1513 zu Grabow, seit 1544 zu Neustadt, seit 1609 im Amte Dömitz, seit 1614 bei Wittenburg und Zarrentin geschichtlich bekannt, aber immer nur von kurzem Bestand gewesen, sowie gegen⸗ wärtig seit länger als 40 Jahren die große Menge des Eisensteins nur als Baumaterial v.- wird, wogegen für Vorpommern historische Nachrichten über Eisenhütten bei Jasenitz nördlich von Stettin aus der Zeit vor dem 16. Jahrhundert und bei Torgelow seit dem 16. Jahrhundert vorliegen, während über die Eisen⸗ gewinnung im heutigen Hinterpommern nähere Nachrichten fehlen. An Reichthum des Erzeugnisses nimmt die Salzsoole wahrschein⸗ lich die erste Stelle ein. Außer den Salzquellen bei Greifswald, Richtenberg, Meschenhagen, Brook, Koblenz, Krugsdorf, Colberg sind noch bekannt die zu Gristow, Deep bei Treptow a./R., Schwirsen zwischen Treptow a. R. und Cammin, Weichmühl südlich von Cam⸗ min, Lentz bei Belgard, Bublitz bei Cöslin, Schlawe, Friedrichs⸗ walde, Rügenwalde, Stolpe, Möllen; und erst neuerlich im Jahre 1876 ist in einem auf Anordnung des Handels⸗Ministers ganz nahe vor Cammin abgestoßenen Bohrloch behufs Untersuchung der tiefe⸗ ren Gebirgsschichten dieser Gegend, besonders zur Erforschung, ob man auf dem Festlande die auf der Insel Bornholm und in Scho⸗ nen auftretende, der Juraformation angehörende Steinkohle vorfinden werde, bei 86 m Tiefe eine stark aufdringende und über die Hänge bank des Bohrloches bis etwa 1 m Höhe sich erhebende Sool

uelle erschroten worden, deren Salzgehalt bei 293,2

üiefe bis zu 3 ½¼ % stieg. Hierdurch wird es im Zu sammenhalt mit den oben bezeichneten Soolpunkten und mit eine großen Zahl anderer zur Salzbereitung benutzten in Mecklenburg un zwar bei Sülz im Amte Eldena, Sülten unweit Sternberg, Neuen kirchen im Amte Bukow, Sülte bei Stavenhagen, Sülz an de Recknitz, sowie mit dem neuerlichst bei Lübtheen erbohrten Steinsalz lager wahrscheinlich, daß man in größerer Tiefe in Pommern auf ei ausgedehntes Steinsalzlager zu rechnen habe. Die Gewinnun von Bernstein ist zuerst nur gelegentlich an der Küste, sodann a einigen Punkten im Binnenlande zum Theil nach planmäßigem B triebe, jedoch nur kurze Zeit ausgeübt worden. Ein Versuch im Jahre 1851 bei 82* im Kreise Belgard Braunstein zu ge winnen, hat keinen Fortgang gehabt. Ein weiterer Gegenstand des Bergbaues ist in der Neuzeit die Braunkohle gewesen, mit deren Gewinnung im Jahre 1858 an drei Punkten im Kreise Randow des Regierungsbezirks Stettin der Anfang gemacht wurde, worauf später noch weitere Unternehmungen folgten. So hoffnungsvoll sich anfänglich dieser Bergbau theilweis zu gestalten schien, so hat er doch zur Zeit seit dem Jahre 1877 wieder aufgehört, da der Wett⸗ streit des einheimischen Torfes, der benachbarten Brandenburger Braunkohle und der . ge Steinkohle die Bebauung der meist gering mächtigen und nicht immer günstig gelagerten Flötze bei den niedrigen Kohlenpreisen nicht räthlich erscheinen ließ. Schwefel⸗ kies wird seit dem Jahre 1859 an der Nordküste der Insel Wollin bis jetzt theils in der Strandablagerung, theils an dem Küsten⸗ gehänge in den dort aufsetzenden Kreide⸗ und Thonschichten zwischen Misdroy und dem Jordansee gewonnen und auf Schwefelsäure in der Jordanhütte nahe dabei verarbeitet. Im Jahre 1560 hat der Herzog Barnim, in der Meinung, dieses Erz enthalte Gold und Silber, durch kursächsische Bergleute einen förmlichen Bergbau darauf eröffnen und die gewoanegen Erze in der Grafschaft Mansfeld und in Leipzig probiren lassen. Nicht 25 Jahre waren nach diesem Erzbergbau vergangen, als auch der Herzog Ernst Ludwig von Pommern die Beförderung des Bergbaues in seinem Lande sich zur Aufgabe machte. Die Schritte, welche der Herzog that und welcher Hülfe er sich zur Erreichung des Zieles be⸗ diente, sind der Gegenstand einer werthvollen kleinen Schrift, welche der Geheime Bergrath und Ober⸗Bergrath H. Cramer zu Halle unter dem Titel: „M. Johannes Rhenanus, der Pfarrherr und Salzgräfe zu Allendorf a. d. Werra, ein Beitrag zur Berg⸗ werksgeschichte Pommerns aus dem 16. Jahrhundert“, im Verlage der Buchhandlung des Waisenhauses zu 1S. Herese- hat erscheinen lassen, aus welcher wir die vorsteher it ge entnommen haben.