1879 / 38 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Feb 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opernhaus. 40. Vorstellung. Die Afrikanerin. Oper in 5 Akten von E. Scribe, deutsch von F. Gumbert. Musik von Mevyerbeer. Ballet von Paul Taglioni. Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 42. Vorstellung. Die zärtlichen Verwandten. Lustspiel in 3 Aufzügen von Roderich Benedix. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 41. Vorstellung. Satanella. Phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern von Paul Taglioni. Musik von Pugni und P. Hertel. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 43. Vorstellung. Uriel Acosta.

Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Carl Gutzkow. (Judith: Fr. Nordeck, vom Stadttheater zu Mainz, als Gast.) Anfang 7 Uhr. Saal Theater. Donnerstag: Sechsundzwanzigste Vorstellung der französischen Schauspieler⸗Gesell⸗ schaft, unter Direktion von Emil Neumann. Troisieme représentatien de: Les EfTrontés. Comédie en 5 sctes per M. Emile Augier.

Freitag: Keine Vorstellung.

Sonnabend: Siebenundzwanzigste Vorstellung der französischen Schauspieler⸗Gesellschaft unter Direk⸗ tion von Emil Neumann. 1) Première représen- tation de: Le Peur et le Contre. Comédie en 1 acte par M. Octave Feuillet 2) Première représentation de: La Grand-mere, ou:

Les trois amours. Comédie en 3 actes par Scribe.

Wallner-Theater. Donnerstag: Z. 2. Ja so sind wir. Lustspiel in 4 Akten von J. Rosen.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Victoria-Theater. Direktion: Emil Habhn. Donnerstag: Zum 55. Male: Dornröschen. (Parquet 3 ℳ, II. Rang 2 ℳ, Gallerie 50 ₰.) Großes Volksmärchen (Feerie) in 3 Akten (18 Bildern) mit Gesang und Ballets von E. Pasqué

nd Carl Brandt. Musik von C. A. Raida. Ballets

&—

In Scene gesetzt von Emil Hahn.

Residenz-Theater. Donnerstag: Z. 76. M.: Die Fourchambault. Schauspiel in 5 Aufzügen von Emile Augier, übersetzt von Gottlieb Ritter.

Freitag: Zum 77. Male: Die Fourchambault. Sonnabend: Gastspiel der Fr. Niemann und des Hrn. Haafe.

Stadt-Theater. Donnerstag: Nach eingeholter Erlaubniß des Hrn. Direktors Lebrun wird Frl. Ernestine Wegner als Margarethe in „Ehrliche Arbeit“, Posse mit Gesang in 3 Akten und 5 Bildern von H. Wilken, Musik von R. Bial, heute wieder auftreten und findet diese Vorstellung eines gemeinnützigen Zweckes halber zu balben Kassenpreisen statt. (Parquet 1,50, Logen 2, 3 und 4 ℳ) Das Eastspiel der Künstlerin geht übrigens mit Freitag bereits zu Ende.

6s8stend-Theater. (Gr. Frankfurterstr. 130.) Donnerstag: Letztes Gastspiel der Herzogl. Hof⸗ Schauspielerin Frl. Julia Behre. Indilh und Heloferues. 8 8

Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: Rosa und Röschen. Original⸗Schauspiel in Akten von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. Anfang

1 Extra⸗Vorstellung. (I. Parquet 1 u. s 2. Male: Uriel Acosta. Trauer⸗ spiel in 5 Akten von Carl Gutzkow.

nabend: Gastspiel des Fräul. Lina Mayr. Gewöhnliche Preise (I. Parquet 1,50 u. s. w.). Auf allgem. Verl.: Die Trutzige. Es findet nur diese eine Aufführung statt.

Germania-Theater. Donnerstag: Zu beson⸗ ders ermäßigten Preisen. (Parquet 1 ℳ) Der Pariser Taugeni bts. Lu spiel in 4 Akten nach dem Französischen von Dr. Carl Töpfer. Vorher: Er ist nicht eifersüchtig. Lustspiel in 1 Akt von A. Elz.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

(ireus Salamonsky. Don prinz“, Schimmelhengst, ger. vom dreifache Fahrschule, ger. von „Cairo“, egvyptischer Hengst, von F. Guillaume. Auftreten des amerik. Mr. Batchelor. Miß Nannv, Parforcereiterin. ger. von Frl. Elise. Auftr. seinem dressirten Stier. Pariser Leben.

Freitag: Große Vorstellung.

Sonntag: 2 Vorstellungen.

(oncert-Haus. Concert des Königlichen Hof⸗ Musildirektors Bilse.

Familien⸗Nachrichten.

rlobt: Frl. Else Wahnschaffe mit Hrn. Ober⸗ rster Friedrich Stolze (Kaltendorf bei Oebis⸗ Ide Oebisfelde). Frl. Julie Nevren mit arn. Seconde⸗Lieutenant Richard v. Engelcken (Cöln Düsseldorf).

Verehelicht: Hr. Marine⸗Assistenzart Dr. Max

Globig mit Frl. Marie Elendt (Spandau).

Hr. Haupt⸗Ritterschafts⸗Direktor G. v. Pfuel

mit Frl. Agnes Gräfin zu Dohna (Malmitz). Geboren⸗ Ein Sohn: Hrn. Archidiakonus Hen⸗

nig (Semmerfeld). Hrn. Rittergutsbesitzer

Kricheldorff (Wolmirstedt). Gestorben: Hr. Reserve⸗Lieutenant Paul Greese

V

(Qiegaarten Sr Domünenrschter Wttes B38—4 EPacgten). mempssennmneSamsch

7 S8 (Quedlinburg).

Steckbriefe und Unt ersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Die nachben zunten Kantonisten und zwar: 1) Thomas Casper Radok aus Thule, 2) Jo⸗ hann Ligendza aus Botzanowitz, 3) Thomas Majda

10) Joseph Freier aus Botzanowitz, 11) Clemens Karzekwa aus Botzanowitz, 12) Johann Valentin Jurczyk aus Boroschau, 2 Franz Michael Burgs aus Friedrichswille, 14) Johann Wielczek aus Kot⸗ schanowitz, 15) Richard Kawa aus Sausenberg, 16) Johann Wydmuech aus Ober⸗Seichwitz, 17) Peter Seemann aus Bodland, 18) Jacob Respondek aus Stemalitz, 19) Jacob Jurczyk aus Boroschau, 20) Joseph Kansy aus Koselwitz, 21) Carl Symma aus Koselwitz, 22) August Joseph Jendrcey aus Rosen⸗ berg, 23) Jacob Brodatzkv aus Schoffschütz, 24) Johann Oblong aus Schoffschütz, 25) Anton Cygan aus Mittel⸗Seichwitz, 26) Wilhelm Schubert aus Nieder⸗Seichwitz, 27) August Zugulski aus Nieder⸗ Seichwitz sind durch Erkenntniß des hiesigen Ge⸗ richts vom 11. Dezember 1878 wegen Verletzung der Wehrpflicht, und zwar jeder mit 150 Geldstrafe, welcher im Unvermögensfalle ein Monat Gefängniß substituirt worden, bestraft. Der gegenwärtige Auf⸗ enthaltsort der Verurtheilten ist unbekannt. Es wer⸗ den daher alle Civil⸗ und Militärbehörden ergebenst ersucht, die Verurtheilten im Betretungsfalle fest⸗ nehmen und an die nächste Gerichtsbehörde abliefern zu wollen, welche wir hierdurch ergebenst ersuchen, von den Angeklagten die oben festgesetzte Geldstrafe von 150 einziehen, event. an denselben die sub⸗ stituirte Gefängnißstrafe vollstrecken und uns hier⸗ von gefälligst benachrichtigen zu wollen. Nosen⸗ berg O./S., den 1. Februar 1879. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Oeffentliche Vorladung. Der Arbeiter Mar⸗ tin Przubylak, unbekannten Alters, geboren zu Prvstanki bei Samter, zuletzt in Lipnica wohnhast, ist angeklagt: zu Langenapel a. am 22. Juni 1878 den Gastwirth Morit, b. am 21. Oktob den Hofmeister Schwanbeck, vorsätzlich k gemißhandelt zu haben, und zwar den Mori eines gefährlichen Wer gegen ihn auf Grund d 74 des Strasgesetzbuchs f die Untersuchung eröffnet. Zur mündlichen Ve handlung und Entscheidung der Sache ist auf den 8. April d. J., Vormittags 9 ½ Uhr, Audienz⸗ termin vor dem unterzeichneten Gericht im Audienz⸗ saale des Gerichtshauses anberaumt, zu dem hier⸗ mit auf Antrag der Staatsanwaltschaft der Przybvlak mit der Aufforderung, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidi⸗ gung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demseolben herbeigeschafft werden können, und unter der Ver⸗ warnung vorgeladen wird, daß im Falle seines Ausbleibens mit der Untersuchung und Entschei⸗ dung in contumaciam verfahren werden wird. Zum Termine sind als Zeugen: der Gastwirth Moritz, der Grundbesitzersohn Wilhelm Sallv, der Tischler⸗ meister Schulz, Hofmeister Schwanbeck zu Langen⸗ apel, der Pächter Dürcop zu Wistedt, der Kutscher Karl Schrenk zu Warpke, und als Sachverständi⸗ ger der Kreisphysikus Dr. med. Schwahn zu Salz⸗ wedel geladen; der als Zeuge benannte Arbeiter Peter Grzechowiak aus Golembowo ist kommissarisch vernommen und wird seine Aussage in der Audienz verlesen werden. Salzwedel, den 10. Februar 1879. önigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

F .

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dgl.

5 2 A 242 14211 Oeffentliche Vorladung.

Die Handlung Richard Hartmann zu Chemnitz hat wider den Civil⸗Ingenieur A. F. Moller, zuletzt in Berlin, im Hotel „Rheinischer Hof“ wohn⸗ haft, die Klage auf Zahlung von 5127 70 nebst 6 % Zinsen seit dem 15. Januar 1876, 20 25 Protestkosten, 35 Retcurspesen und 1⁄v1⁄ % Provision aus dem von der Klägerin am 15. Okto⸗ ber 1875 über 5127 70 ausgestellten, am 15. Januar 1876 fällig gewesenen, von dem Verklagten acceptirten Wechsel angestrengt.

Die Klage ist eingeleitet, und da der jetzige Aufenthalt des Verklagten unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weitern mündlichen Verhand⸗ lung der Sache auf

den 29. Mai 1879, Vormittags 10 Uhr, vor der unterzeichneten Gerichtsdeputation im Stadt⸗

erichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 87. anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, ctwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, und Urkunden im Original einzureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen werden kam.

Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, so werden die in der Klage angeführ⸗

Thatsachen und Urkunden auf den An⸗ trag des Klägers in contumaciam für zuge⸗ standen und anerkannt erachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausgesprochen werden.

Berlin, den 14. Januar 1879.

Königliches Stadtgericht. Erste Abtheilung für Civilsachen.

ozeß⸗Deputation II.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. Bekanntmachung.

Mühlen⸗Verpachtung.

Das im Amtsbezirke Calenberg resp. im Bezirke der Königlichen Landdrostei Hannover der Provinz Hannover, an der Leine, sowie an der Hildesheim⸗ Springer⸗ und Hildesheim⸗Eldagsener Landstraße sehr günstig belegene, mit einer bedeutenden, den seitherigen Bedarf erheblich übersteigenden Wasser⸗ kraft versehene, zum Kundschafts⸗ und Handels⸗ Mühlenbetriebe vollständig eingerichtete siskalische Wassermühlen⸗Etablissement zu Calenberg, mit sämmtlichen fiskalischen Zubehörungen an Ge⸗ bäuden, Baulichkeiten, Wasserbauwerken, sonstigen E A ger tere zusammen von 4,7609 ha, soll für die Zeit von achtzehn Jahren, und zwar vom 1. Mai 1879 ab bis 8 1. Mai 1897 im Wege des össentlichen Meist⸗ gebots verpachtet werden.

Das Pachtgelder⸗Minimum ist zu dem Betrage

[967]

aus Ober⸗Paulsdorf, 4) Jacob Paul Kuzatz aus Rosenberg, 5) Johann Malechg aus Mittel⸗Seich⸗ witz, 6) Franz Kadaschik aus Sternalitz, 7) Johann

Carl Janczyk aus Uschüt, 8) Johann Loesch aus

von jährlich 6000 bestimmt. Zur Uebernahme und zum Betriebe der Pachtung

Cestau, 9) Johann Thomas Koper aus Bischdorf.

mindestens 90 000 erforderlich, über dessen eigenthümlichen, unbeschwerten Besitz, sowie über die persönlichen Qualifikationen zum Mühlenpächter jeder Pachtbewerber sich vor der Licitation bei uns, spätestens vor der Eröffnung des Licitationstermins bei unserem Kommissarius genügend auszuweisen hat, um zum Pachtgeld⸗Angebote zugelassen zu werden.

Der Licitattonstermin ist auf

Mantag, den 24. Februar 1879, Vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftslokale an der Archivstraße Nr. 2 hierselbst vor dem Herrn Geheimen Regierungs⸗Rath Andreae anberaumt.

Die Verpachtungsbedingungen nebst Zubehör können in unserer Registratur an allen Wochen⸗ tagen in den Dienststunden, auch auf dem fiskalischen Wassermühlen⸗Etablissement zu Calenberg bei dem Pächter, Herrn Maltzfeldt, eingesehen werden, welcher außerdem bereit sein wird, den Pachtbewerbern auf ihr desfallsiges Ansuchen weitere Auskunft betreffs des Pachtobjeks zu ertheilen.

Abschrift der Verpachtungsbedingungen ꝛc. wird den Pachtbewerbern auf bezüglichen Antrag gegen Erstattung der Kopialien, Druck⸗ und sonstigen Kosten von uns zugefertigt werden. 3

Hannover, den 29. Januar 1879.

Königliche Finanz⸗Direktion. Abtheilung für Domänen. 8 Früh.

Holzverkauf der Oberförstereien Hochzeit und Negenthin. Am 24. Februar ecr., von 10 Uhr Vormittags ab, kommen im Gallert'schen Gast⸗ hofe zu Hochzeit unter den gewöhnlichen Verkaufs⸗ bedingungen folgende Hölzer zum öffentlich meist⸗ bietenden Verkauf: 1) Oberförsterei Hochzeit, Jagen 137, ca. 800 Stück Kiefern Bauhölzer, 2) Ober⸗ försterei Regenthin, Jagen 43, 67, 19, 20 u. 90, ca. 78 Stück, zum Theil lange starke Eichen, 14 Stück Rothbuchen⸗, 20 Stück Weißbuchen⸗Nutz⸗ und 110 Stück Kiefern⸗Bau⸗ und Schneidehölzer, sowie 46 Rmtr. Rothbuchen Klafternutzholz. Die Auf⸗ maßregister liegen 3 Tage vor dem Termine in den betreffenden Registraturen zur Einsicht bereit. Regenthin und Hochzeit, den 8. Februar 1879. Der Oberförster. Rietz. Der Oberförster. Stubenrauch. Cto. 196/2.)

[1350]

im Wege der 0

Termin hierzu ist auf

Montag, den 24. Februar 1879,

Vormittags 11 Uhr,

in unserem Geschäftslokal, Leipziger Platz 17 hier⸗ selbst anberaumt, bis zu welchem die Offerten frankirt, versiegelt und in der in den Lieferungs⸗ bedingungen vorgeschriebenen Form eingereicht sein müssen.

Die Submifsionsbedingungen sowie die Zeichnun⸗ gen liegen in den Wochentagen sowohl in unserem oben bezeichneten Geschäftslokal als auch im Bureau des Berliner Baumarktes, Wilhelmstraße 92/93 hierselbst, zur Einsicht aus; auch können bei uns Abschriften der Bedingungen und der Zeichnungen gegen Erstattung der Kosten in Empfang genommen werden.

Berlin, den 7. Februar 1879.

Königliche Direktion Cto. 205/2.) der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.

11322] Submission, 8

betreffend den Erweiterungsbau

der Köuiglichen Taubstummenanstalt hierselbst, Elsasserstraße Nr. 86—88.

Die Lieferung von

650 chm lagerhaften Kalkbruchsteinen

700 000 gewöhnlichen Hintermauerungssteinen, 10 000 guten Rathenower Steinen, 9 000 Klinkern, 3 000 hl gelöschtem Kalk,

900 chm scharfem Mauersand soll im Wege öffentlichen Angebots werden.

Schriftliche Offerten unter den im Baubureau, Dorotheenstr. Nr. 41, einzusehenden Bedingungen werden daselbst bis zum 1. März cr., Mittags 12 Uhr, entgegengenommen und in diesem Schluß⸗ termin eröffnet. Abschrift der Bedingungen werden gegen Erstattung der Selbstkosten verabfolgt.

Berlin, den 6. Februar 1879. Cto. 192/2.)

Haesecke, Königlicher Bau⸗Inspektor.

3 8 Bekanntmachung.

Für die unterzeichnete Werft soll der pro 1879/80 vorliegende Bedarf an Glasscheiben, 2 10 mm stark, Gläsern für Wacht⸗Uhren, Wasserstandsgläsern, Gläsern für Maschinenraumlampen, Lampenbassins, Lampencylindern und Rundbrennern beschafft werden.

Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Auf⸗ schrift: „Submissisn auf Lieferung von Glas ꝛc.“ bis zu dem am 25. Februar d. JIs., Mittag; 12 ½ Uhr, im Bureau der unterzeichneten Behörde anberaumten Termine einzureichen.

Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge gegen Erstattung der Kopialien⸗Gebühren von 1,00 abschriftlich mitgetheilt werden, liegen nebst den näheren Bedarfsangaben in der Registratur der Werft zur Einsicht aus.

Kiel, den 10. Februar 1879.

Kaiserliche Werft.

vergeben

0,50 abschriftlich mitgetheilt werden, liegen in der Registratur der Werft zur Einsicht aus. Liel, den 7. Februar 1879. 1“

Kaiserliche Werft.

[1263] Submission.

Nr. 7 zu Liegnitz ist für das Etatsjahr 1879/80 die Lieferung der erforderlichen Halsbinden, Drilliche, Futterstoffe, Hemden, resp. blaugestreiften Hemden⸗ Kallikot, Unterhosen, resp. Köper dazu, weiße Hosen⸗ leinwand, Segelleinwand und Wachsdrillich zu ver⸗ geben, wozu solche Fabrikanten, welche bereits gleiche Lieferungen für Truppentheile zur Zufriedenheit aus⸗ geführt haben und sich hierüber auszuweisen ver⸗ mögen, eingeladen werden.

Versiegelte Angebote nebst Proben, auf der Adresse mit dem Vermerk „Offerte auf die Lieferung von Leinwand⸗ und Kallikot⸗Materialien“ sind bis zum 24. Februar ecr., Vormittags 10 Uhr, franko einzusenden.

Lieferungsbedingungen sind mündlich oder schrift⸗ lich, im leßteren Falle gegen Kopialienerstattung, im Zahlmeister⸗Bureau, Breslauerstraße Nr. 10, zu erfahren.

Die eingesandten Proben werden nur auf aus⸗ drückliches Verlangen und zwar unfrankirt zurück⸗ geschickt.

Wer die Originalbedingungen nicht unterschrieben hat oder nicht die etwa geforderte Abschrift derselben mit seiner Unterschrift versehen der Offerte wieder anschließt, bleibt unberücksichtigt.

Liegnir, den 8. Februar 1879.

Die Regiments⸗Bekleidungs⸗Kommission.

[1328] Bekanntmachung.

Beim 1. Magdeburgischen Infanterie⸗Regiment Nr. 26 ist für das Ekatsjahr 1879/80 die Lieferung nachstehender Gegenstände im Wege der öffentlichen Submission zu vergeben: Futterbov. Futter⸗Callicct. Hemden⸗Callicot. Unterhosen⸗Callicot. Jackeadrillich. Segelleinen. Hosendrillich. Tressen, goldene.

Drillich zu Unteroffizier⸗ Wachsdrillich.

röcken. Halsbinden. Stiefelbeschlag. Hemden, fertig. Futterleinwand, graue. Lederhandschuhe. 1

desgl. blaue. Schirmmützen für Unter⸗ Haken und Oesen. offiziere. Hosenschnallen. Unterhosen, fertig. Waffenrocks⸗ ꝛc. Knöpfe. Tornister ohne Nadeln. Hornknöpfe. Kochgeschirre. Zinnknöpfe. Feldflaschen. 1

Nur bewährte Lieferanten werden ersucht, bezüg⸗ liche zum

Auszeichnungs knöpfe. Mützen⸗Kokarden. Nummerschnur. Steifleinen. b

Offerten versiegelt nebst Proben bis 22. Februar ecr., früh 9 Uhr, an die unterzeich⸗ nete Kommission portofrei einzureichen. Die Liefe⸗ rungsbedingungen liegen hier zur Einsicht und Un⸗ terschrift aus; dieselben können auch gegen Einsen⸗ dung von 30 Kopialien⸗Gebühren von hier be⸗ zogen werden.

Lieferanten, welche die Bedingungen bis zum obi⸗ gen Termin nicht eingesehen, unterschrieben und der Offerte beigefügt haben, bleiben unberücksichtigt.

Magdeburg, den 9. Februar 1879.

Die Bekleidungs⸗Kommission des 1. Magde⸗

burgischen Infanterie⸗Regiments Nr. 26.

[1341] Bekanntmachung. Der Bedarf des Regiments an Lederhandschuhen und Materialien zur Anfertigung von Bekleidungs⸗ stücken für das Etatsjahr 1879/80 ist zu liefern.

Fabrikanten wollen ihre Offerten unter Beifügung von Proben bis 17. d. Mts. einreichen.

Torgau, den 10. Februar 1879.

4. Thür. Inftr. Regt. Nr. 72.

[1340] Bekanntmachung. Die im Etatsjahre 1879/80 entstehenden pptr. 250 kg Fraisspäne von Eisen, 25 000 Bohrspäne aus kohlenstoffarmem 20 000 „Fraisspäne Gußstahl sollen im Wege der öffentlichen Submission ver⸗ geben werden.

Kaufliebhaber wollen ihre mit vorgeschriebener Aufschrift versehene, genau den Bedingungen ent⸗ sprechende, postmäßig verschlossene Offerte bis zum

Donnerstag, den 27. Februar 1879, Vormittags 11 Uhr, an die unterzeichnete Direktion einreichen.

Die Verkaufsbedingungen und die Musterofferte liegen in unserem Bureau während der Dienststun⸗ den aus, können auch gegen Erstattung der Kopia⸗ lien abschriftlich bezogen werden.

Erfurt, den 7. Februar 1879.

Königliche Direktion der Gewehrfabrik.

Monats-Uebersicht

[1342] der Communalständischen Bank für die Prreussische Oberlausitz ultimo Januar 1879. Activa.

““ 4““ Contocorrent-Forderungen gegen 11e14“ Grundstöück- und diverse ausstehende

Sor ö

Passiva.

Stammcapital (§. 4 des Statuts) 1-necheexe öö“] Giro- und Obligations-

11111““ Guthaben von Privatpersonen 4,192,635

Drluhntüachüng. 1 Für die unterzeichnete Werft soll die Lieferung des im Etatsjahre 1879/80 eintretenden Bedarfs an diversen Gummiwaaren vergeben werden. Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Aufschrift „Submission auf Lieferung von Gummi⸗ waaren“ bis zu dem am 25. Februar d. Js., Mittags 12 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Behörde anberaumten Termine einzureichen. Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie

ist Lin disponibles Bermögen zum Betrage von

Anträge gegen Erstattung der Kopialiengebühren von

Communalständische Bank für die Preussiseh

2- —— 3ö— ten Frückne empfehilen in bester Waane I04s⁵ 4 O0.⸗ Braunsehvetg.

lnen um Anftrige. BEmign &l☚α☚⁴̈

br Prah-Cenmnmt Crasia und anes. iheie Eüaüh Ann 8

Beim Königs⸗Grenadier⸗Regiment (2. Westpr.)

11“

Zas Abonnement betrügt 4 50 für das Miarteizatze.

Alle Host-Anstalten nehmen Betellung an;

sür Berlin außer den Post-Anstalten auch die Egpe-

Se. Majestät der Kaiser und König haben Aller⸗ gnädigst geruht:

Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen zur Anlegung des den Geheimen Ober⸗Posträthen Günther und Sachse, vortragenden Räthen bei der obersten Post⸗ und Telegraphen⸗ verwaltung, verliehenen Commandeurkreuzes des französischen Ordens der Ehrenlegion, sowie zur Anlegung des dem Post⸗ rath Clavel zu Karlsruhe in Baden verlsehenen Ritterkreuzes erster Klasse mit Eichenlaub des Großherzoglich badischen Ordens vom Zähringer Löwen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Bildhauer Johannes Pfuhl zu Charlottenburg den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Riemermeister Lorenz Fuchs zu Zülz im Kreise stadt O./Schl., dem Gemeindevorsteher Lübke zu Alt⸗Kuddezow im Kreise Schlawe, dem Wirthschaster Ludwig Wegner zu Rietzig im Kreise Arnswalde und dem Dienstknecht Bernhard Johanns⸗ mann zu Neuwarendorf im Kreise Warendorf das All⸗ gemeine Ehrenzeichen; sowie dem Verwalter Felgner in der Meuschauer Mühle bei Merseburg, dem Fischhändler Karl Maaßen zu Düsseldorf und dem Feuermann Doblun bei der Berliner Feuerwehr die Rettungs⸗Medaille am Bande zu

verleihen. 8* * b

8 8

Deutsches Reich.

Se. Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: den Köhniglich preußischen Regierungs⸗Assessor Georg Friedrich Henning Schultze zum Kaiserlichen Regierungs⸗ Rath und ständigen Hülfsarbeiter im Reichskanzler⸗Amt zu

In Leer wird am 27. d. Mts. mit einer Seeschiffer⸗ und Seesteuermanns⸗Prüfung für große Fahrt begonnen

S werden.

———

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kommerzien⸗Rath Emil Wagner zu Aachen den Charakter als Geheimer Kommerzien⸗Rath; und dem praktischen Arzt ꝛc. Dr. med. Massen zu Bonn den Charakter als Sanitäts⸗Rath zu verleihen.

Justiz⸗Ministerium.

Der Rechtsanwalt und Notar Vater in Kempen ist zum Rechtsanwalt bei dem Appellationsgericht in Breslau und zu⸗ gleich zum Notar im Departement desselben mit Anweisung seines Wohnsitzes in Breslau ernannt, und der Rechtsanwalt und Notar Jaeger in Wongrovitz ist in gleicher Eigenschaft an das Stadtgericht in Breslau, unter Gestattung der Praxis bei dem Kreisgerichte daselbst mit Anweisung seines Wohnsitzes in Breslau, versetzt worden.

Bekanntmachung.

Die in der geographisch⸗statistischen Abtheilung des Großen Generalstabes für den Dienstgebrauch auf Grundlage neuerer Terrainrekognoszirungen zusammengestellte

Karte von Elsaß⸗Lothringen zu 38 Blatt 1 im Maßstabe 1:80 000 soll bis auf Weiteres auch veröffentlicht werden. 8*

Der General⸗Debit ist der Expedition der Reymannschen Karte (Benecke & Schlenther, in Firma Amelangsche Buch⸗ handlung) in Berlin, Leipzigerstraße 133, übertragen worden, und von dieser das ganze Werk zum Preise von 20 ℳ, das Blatt zu 60 zu erhalten.

Die einzelnen Kartenblätter sind zu letzterem Preise auch durch jede Buch⸗ und Landkartenhandlung zu beziehen.

Berlin, den 10. Februar 1879.

Die Oekonomie⸗Kommission des Großen Generalstabes.

Nichtamtliches. b

Deutsches NReich. 6

Kaiser und König empfingen heute Se. Hoheit den Herzog von Sachsen⸗Altenburg und nahmen in Gegen⸗ wart des Gouverneurs und des Kommandanten militärische Meldungen sowie später den Vortrag des Kriegs⸗Ministers und des Generals von Albedyll entgegen. „Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin wohnte heute Vormittag einer Vorstandssitzung des Frauen⸗Lazareth⸗Vereins und empfing später den Besuch Ihrer Hoheiten des Herzogs und der Herzogin von Sachsen⸗Altenburg.

dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin statteten gestern Mittag Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Georg einen Geburtstags⸗Gratulationsbesuch ab.

Gegen 2 Uhr begab Sich Se. Kaiserliche Hoheit der Kron⸗ prinz zur Exöffnung des Reichstages in das Königliche Schloß.

Ihre Kaiserliche Hoheit die Kronprinzessin stattete, vor Ihrer heute erfolgten Abreise nach England, gestern Nach⸗ mittag Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich Carl

und demnächst Ihren Majestäten einen Abschi

sedsbesuch ab.

In der gestrigen (1.) Sitzung

tages, welcher der Präsident des Reichskanzler⸗Amts Staats⸗Minister Hofmann beiwohnte, übernahm auf Grund des §. 1 der Geschäftsordnung der Präsident der vorigen Ses⸗ sion, Abg. Dr. von Forckenbeck, den Vorsitz und erklärte die Sitzung um 3 ½ Uhr für eröffnet; hierauf berief derselbe die Abgg. Bernards, Graf Kleist⸗Schmenzin, Thilo und Weigel zu einst⸗ weiligen Schriftführern. An Regierungsvorlagen waren eingegangen: 1) die Feststellung des Reichshaushalts⸗ Etats für das Etatsjahr 1879/80 mit sämmtlichen Spezialetats; 2) die Aufnahme einer Anleihe sfür Zwecke der Verwaltungen der Post und Telegraphen, der Marine, des Reichsheeres und zur Durchführung der Münzreform; 3) die Erwerbung und

bauliche Instandsetzung eines Grundstücks für das Gesund⸗ EEE11““ A; r. I heitsamt; 4) v. Se.nre, Verkehr mit streben, sein östliches und westliches Eisenbahnnetz zu ver⸗

Nahrungsmitteln, Genußmitteln und Gebrauchsgegenständen;

5) Entwurf einer Gebührenordnung für Rechtsanwälte; 6) Handelsvertrag zwischen Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn; 7) Weltpostvertrag nebst Uebereinkommen, betreffend den Austausch von Briefen mit Werthangabe wie Ueber⸗ einkommen, betreffend det. Austausch 2 Poszanwei⸗ sungen; 8) Zusammenstellung des Ergebnisses der Reichs⸗ tagswahlen vom Jahre 1878; 9) Uebersicht der Betriebs⸗ ergebnisse der deutschen Eisenbahnen im Betriebsjahre 1877, verglichen mit den früheren Jahrgängen nebst erläuternden

und ergänzenden Bemerkungen und graphischen Darstellungen; Diegson 8 f S gans een 1 n 2 JI. e.eg. S. Diesen Zweck verfolge auch nach Analogie anderer Staaten der 10) Uebersichten der Resultate der Ersatzgeschäfte in den Be⸗ projektirte Wirthschaftsrath, dessen Zusammensetzung dafür Ga⸗

zirken des I. bis einschließlich XV. Armee⸗Corps und in den Bezirken des Königreichs Bayern für das Jahr 1877; 11) Darlegung der Anordnungen, welche von der preußischen Staatsregierung mit Genehmigung des Bundesrathes zufolge der Bestimmung in §. 28 Absatz 2 des Gesetzes gegen die ge⸗ meingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 getroffen worden sind.

Der darauf vorgenommene Namensaufruf ergab die An⸗ wesenheit von 200 Mitgliedern, sodaß das Haus beschluß⸗ fähig war, worauf sich dasselbe um 4 Uhr bis Don⸗ nerstag Nachmittag 2 Uhr vertagte. (Tagesordnung: Präsi⸗ denten⸗ und Schriftführerwahl.)

In der heutigen (12.) Sitzung des Herren⸗ hauses, welche der Präsident Herzog von Ratibor um 1 Uhr 20 Minuten eröffnete, und welcher am Minister⸗ tisch der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegen⸗ heiten Dr. Friedenthal und einige Regierungskom⸗ missarien beiwohnten, erstattete zunächst Graf zur Lippe den mündlichen Bericht der Justizkommission über den Entwurf einer Schiedsmannsordnung. Derselbe beantragte, den Entwurf in der von dem Abgeordnetenhause beschlossenen Fassung mit Rücksicht darauf, daß dies nothwendige Gesetz endlich zu Stande komme, anzunehmen. Graf Kras⸗ sow erklärte gegen das Gesetz stimmen zu müssen. weil er gegen die vom Abgeordnetenhause vorgenommenen Aenderun⸗ gen des Gesetzes mehrfache Bedenken hege. Dann wurde das Gesetz in der vom Abgeordnetenhause beschlossenen Fassung en bloc angenommen. (Schluß des Blattes.)

Nach dem gedruckten stenographischen Bericht soll der Staats⸗Minister Dr. Falk in der Abendsitzung des Hauses der Abgeordneten am 10. d. Mts. unter den agitatorischen ultramontanen Blättern Schlesiens auch der „Schlesischen Zeitung“ Erwähnung gethan haben. Es liegt hier jedoch ein Irrthum vor, denn der Herr Minister hat was auch aus dem Zusammenhange zu entnehmen ist in jener Rede zwar wiederholt die „Schlesische Volkszeitung“, nicht aber ein einziges Mal die „Schlesische Zeitung“ erwähnt.

In der heutigen (52.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Handels⸗Minister May⸗ bach, der Finanz⸗Minister Hobrecht und mehrere Regierungs⸗ kommissarien beiwohnten, machte der Präsident Mittheilung von dem erfolgten Hinscheiden des Abg. Nitsche ( denken das Haus durch Erheben von den Plätzen ehrte. Darauf setzte das Haus die gestern unterbrochene Berathung des Generalberichts der Budgetkommission fort. Der Staats⸗Minister Maybach erklärte zunächst, daß er nur deshalb nicht persönlich den Kommissionsverhandlungen bei⸗ gewohnt habe, weil er nicht geglauht habe, daß der Etat eine Veranlassung zur Erörterung solcher prinzipiellen Fragen a2. könne, sondern daß man damit bis zur Ein⸗

ringung der in der Thronxede eventuell angekündigten

der Finanzlage des Staates ab.

(Pleg), dessen An⸗ab

Vorlagen warten würde, da sonst die Verhandlungen nur einen

akademischen Charakter trügen. Die Presse habe allerdings von ihm ein Programm verlangt; das sei ohne praktischen Nutzen. Seit einem Vierteljahrhundert habe er niemals ver⸗ leugnet, daß er das Staatsbahnsystem für Preußen für das allein richtige halte. Die Modalitäten, das Tempo, der Umfang, in welchem dieses System zur Ausführung gelangen werde, hange von Zeit und Umständen und hauptsächlich von 1 5b Auf persönliche Angriffe erwidere er prinzipiell nicht, er thue Recht und scheue Niemand. Er bezweifle auch, ob die heutige Diskussion den schwebenden Unterhandlungen mit verschiedenen Privatbahnen förderlich sei, aber er habe das Bedürfniß, sich eingehender vor der Landes⸗ vertretung auszusprechen. Das Reichseisenbahnprojekt habe bei den verbündeten Regierungen nicht den gehofften Anklang gefunden, Preußen wolle keine Pression ausüben, aber es müsse sich im eigenen Hause seinen Interessen gemäß einrichten, und das preußische Staats⸗Ministerium bezwecke demgemäß die Durchführung des Staatsbahnsystems in dem Um⸗ fange der Vorlage von 1876 in Bezug auf die Haupt⸗ linien des Eisenbahnnetzes. Durch den Beschluß von Berlin⸗ Wetzlar sei ein Rückgrat geschaffen, dem noch Rippen und Fleisch

fehlten. Die zum Ankauf in Aussicht genommene Homburger Eisen⸗ bahn habe

eisenbahnpolitische Bedeutung. Ferner wolle Preußen den hessischen Theil der Main⸗Weser⸗ bahn ankaufen, aber zuvor müsse die Zustimmung des hessischen Landtages erfolgen. Preußen müsse danach

keine

binden. Vereinfachung des Betriebes und größere Ausnutzung des Materials werde dann den Finanzen und dem Verkehr zu Nutze kommen. Man wolle bei Erwerbung der Bahnen den Gedanken befolgen, dem schwankenden Kredit der Privat esellschaften den guten Kredit des Staates für billigen Preise in Form einer Rente zu substituiren. Er dementire ausdröckhlich den ihm in der Presse in den Mund gelegten Aus⸗ spruch, daß ein Netz von 200 Meilen nicht von einer Provin⸗ zial⸗Direktion geleitet werden könne. Man bezwecke, die Staats⸗ bahnverwaltung zweckmäßig zu dezentralisiren, damit sie in steter Fühlung bleibe mit den lebendigen Interessen des Verkehres.

rantien bieten solle, daß er dem Eisenbahn⸗Minister einen objektiven sachverständigen Rath ertheile. Eine ähnliche Organisation solle jetzt auf den Antrag Preußens im Reiche geschaffen werden, wodurch er, der Minister, der beschwerlichen Aufsicht über die Privatbahnen enthoben werde. Die in der Resolution der Kommission ihm angebotene Ruhe könne er nicht acceptiren, denn das wäre gleichbedeutend mit Rückschritt. Das Land habe nicht so sehr das Bedürfniß der Ausdehnung seines Vollbahnnetzes, als vielmehr der Sekundärbahnen. Diesem Bedürf⸗ niß hoffe die Regierung nach Kräften zu genügen. Die Durchführung des Staatsbahnsystems sei gerade im gegen⸗ wärtigen Augenblicke opportun, weil' dieses viel dazu bei⸗ tragen könne, den jetzt darnieder liegenden Geschäftsverkehr durch zweckmäßige Transportmaßregeln zu heben. Die Berech⸗ nungen der Kommission über die Rentabilität der Staatsbahnen seien nicht vollständig richtig, die auf seine Veranlassung ange⸗ stellten Berechnungen kämen zu bedeutend günstigeren Resultaten. Der Nutzen der Staatsbahnen sei ja der, daß die rentablen Linien die nicht einträglichen mit fortbringen, und von dieser Idee werde sich die Regierung namentlich in Bezug auf die östlichen Provinzen auch ferner leiten lassen. Die Staats⸗ bahnen bezweckten kein rentables Geschäft, sondern Meliorirung des Landes, Hebung der Steuerkraft. Das gemischte Eisenbahnsystem sei durchaus zu verwerfen, denn es führe zur Verschwendung des Kapitals und zur Ver⸗ theuerung des Transports. Die Wahrnehmung der Interessen des Verkehrs und der Privatbahnen durch einen Minister sei auf die Dauer unmöglich. Ein solches System sei der zweckmäßigen Regelung der Tarife überaus hinderlich. Es habe sich auch in andern Ländern, z. B. in Bayern und Sachsen nicht bewährt. Die Privatbahnen seien jetzt durch⸗ schnittlich nicht in der Lage, für die Entwickelung des Eisen⸗ bahnwesens etwas zu thun. Die Regierung bitte also das Haus, daß es sich ausspreche in einer Weise, welche den Minister ermuthige, auf dem bisher beschrittenen Wege fortzuschreiten. Das Schwanken müsse jetzt aufhören. Immer aber werde er sich trösten können mit dem Spruche: in magnis voluisse sat est.

Der Abg. Dr. Lasker führte aus, daß man bei der Be⸗ rechnung der Rentabilität eines großen Eisenbahnkomplexes nicht allzu peinlich sein dürfe, da außerdem noch viele andere wirthschaftlihe Momente dabei in „Betracht kämen,

er die Eisenbahnverwaltung dürfe keine Verwirrung bringen in die allgemeine Finanzlage des Staates. Es müsse deshalb nothwendig über die Ziele der Eisenbahnpolitik eine Verständigung der Regierung mit der Landesvertretung erfolgen, darnit nicht wieder für unser 88 Eisenbahnwesen die verderblichen Folgen der occasionellen und systemlosen Politik des Grafen Itzenplitz einträten. Indivi’⸗ 59 halte er das heute von dem Minister entwickelte System

für das zuträgliche, namentlich freue er sich, daß der

Minister varin einverstanden sei mit jeinem unmittelhgren