8
seien daselbst alle erforderlichen Vorsichtsmaßregeln getroffen. Das Thauwetter dauere fort, und auf der Wolga habe der Eis⸗ gang begonnen. — Eine weitere offizielle Meldung bestätige, daß neue Erkrankungs⸗ und Sterbefälle nicht vorgekommen sind, daß indeß alle angeordneten Vorsichtsmaßregeln fort⸗ gesetzt werden. Die Beendigung der regelmäßigen Um⸗ ingelung des Quarantäne⸗Rayons um die von der Epidemie Lokalitäten könne jedoch nicht früher als am 15. d. erwartet werden. 8
Dem „Golos“ wird aus Zarizin, vom 15. d. M., gemeldet: Das dem Generalgouverneur beigegehene berathende Sanitäts⸗Comiteé hat unter dem Vorsitze des Gouverneurs von Saratow seine Thätigkeit cröffnet. Der Hauptgegenstand
der bisherigen Berathung des Comités war die Frage der
Durchlassung von 10 000 Menschen aus dem Quarantäne⸗ Rayon zur Fischerei nach dem Astrachanschen und dem Kraßnojarskischen Bezirke. Es wurde beschlossen, speziell zu diesem Zwecke bis zur Mitte des nächsten Monats etwa 10 besondere Quarantänen zu errichten. Das Thauwetter nimmt zu.
“ Februar. (W. T. B.) Nach einem Ukas Sr. Majestät des Kaisers an den Senat, vom 13. d. M., sind Personen für Verletzung der Quarantänevorschriften bei Verhängung des Belagerungszustandes in dem dem General Loris⸗Melikoff unterstellten Pest⸗Rayon dem Kriegsgerichte zu übergeben. — Ein Telegramm des Generals Loris⸗ Melikoff vom 16. d. M. meldet, daß nach den aus den infizirten Ortschaften eingegangenen Berichten weder neue Er⸗ krankungen noch Sterbefälle an der Epidemie vorgekommen sind. An allen Orten ist jetzt Thauwetter.
Nr. 10 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs“ Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: Vom 10. Februar 1879: Verbot von Druckschriften auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878. — Vom 7. Februar 1879: Wahrnehmurg des Uebergabegeschäfts. 1
— Nr. 7 des „Justiz⸗Ministerial⸗Bla⸗ls“ enthält: Allgemeine Verfügungen: Vom 5. Februar 1879, betreffend die von den Beamten der Staatsanwaltschaft zu machenden Mittheilungen. — Vom 6. Februar 1879, betreffend die von den Beamten der Staatsanwaltschaft zu machenden Mittheilungen.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Paris, 14. Februar. Der als langjähriger Mitarbeiter des „Journal des Débats“ und einer der gediegensten franz sischen Pro⸗ saisten der Gegenwart geschätzte Akademiker Silvestre de Sacy, Sohn des berühmten Orientalisten dieses Namens, ist heute in der Amtswohnung, welche er im Palais des Instituts inne hatte im Alter von 77 Jahren gestorben. 8
Die Liquidatoren der Internationalen Handels⸗ Gesellschaft werden, wie man der „B. Börs. Ztg.“ mittheilt, Mitte nächsten Monats eine weitere Liquidationsrate von 1½ % zur Vertheilung bringen, mit welcher Quote die ganze Masse bis auf eine kleine Restzahlung erschöpft sein dürfte. Bisher wurden 35 % Sg und 17 ½ % in Danziger Oelmühlen⸗Aktien zur Rückzahlung ebracht. . München, 16. Februar. (W. T. B.) Der Aufsichtsrath der
Süddeutschen Bodenkredit⸗Bank beschloß, der bevorstehen⸗ den Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 8 % und einen Gewinnvortrag von 796 000 ℳ vorzuschlagen.
Straßburg, 15. Februar. (Str. Aut. Corr.) Eines der Mitglieder des unterelsässischen Bezirkstages, Baron Hugo Zorn von Bulach, hat einen Vortrag, den er in der Gesellschaft für Naturwissenschaft in Straßburg über den Tabakbau im Reichs⸗ lande gehalten, in Broschürenform veröffentlicht. Es ist dies Werkchen allen Denjenigen anzuempfehlen, welche einen klaren Ein⸗ blick in die Verhältnisse des Tabakbaus längs dem Rheine erhalten wollen. Der Verfasser ist ein Anhänger des Monopols.
Glasgow, 15. Februar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 210 700 t gegen 170 600 t im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 87 gegen 87 im vorigen Jahre.
Verkehrs⸗Anstalten. 1
New⸗York, 15. Februar. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Wieland“ ist gestern Abend 8 Uhr hier ei
Berlin, 17. Februar 1879.
Die Ausgrabungen zu Olympia. 1 M. (Vergl. Nr. 3 d. Bl. v. 4. Jan.)
Schwere Erkrankung des Hrn. Dr. G. Treu ist die Ursache, daß der Unterzeichnete auch für die letztverflossenen zwei Monate, Dezember und Januar, die Berichterstattung über die archäo⸗ logischen Funde übernimmt.
Wurde schon in dem vorigen Berichte angedeutet, daß die Bedeutung der diesjährigen Funde in der Erweiterung unserer Kenntniß der griechischen Kunstentwicklung in der Zeit des alterthümlichen Stiles zu liegen scheine, so bestätigt sich dies in frappanter Weise, da die vergangenen Monate Werke von
eradezu fundamentaler Bedeutung für archaische Kunstschulen zu Tage gefördert haben.
Ich beginne mit dem Hauptstücke, mit dem zwischen Pa⸗ lästra und Westaltismauer gefundenen 0,52 hohen weib⸗ lichen Kolossalkopfe aus Mergelkalk. Es ist dasselbe weiche und bildsame, mitunter schneeweiße, meist gelbliche Material, aus dem die archaischen Reliefs bestehen, von denen der vorige Bericht sprach; indeß haben sich die Formen hier weit besser als dort und in ganzer Ursprünglichkeit erhalten; nur die Nase fehlt und der ganze Hinterkopf, sowie der Hals und mit ihm wahrscheinlich auch die auf die Schulter herab⸗ gehenden Locken. Das Haar ist in künstlichen Wellen ge⸗ ordnet und von einer braunrothen Tänie durchzogen. Oben erhebt sich ein hoher runder Aufsatz, der in ganz gleicher Weise (er ist mit vertikalen Linien verziert) noch nirgend be⸗ obachtet ist. Bedenkt man die vorauszusetzende Größe dieses Götterbildes, ferner die Aufstellung innerhalb eines pels
— denn im Freien würde das Material unmöglich gehalten bhaben —, bedenkt man ferner, daß in einer so alten it, wie sie der Stil anzeigt, in der Altis kaum eine andere Göttin als für Hera ein so großes bestanden haben wird, bedenkt man end⸗
lich, daß wir ein Recht haben, ein solches Werk (das in einer über dem antiken Altisboder liegenden Schicht gefunden ward) unter den von Pausanias erwähnten zu suchen, so
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scheint es mir sehr wahrscheinlich, daß wir hier nichts weniger als den Kopf des Hauptkultbildes der Heraim Heraion vor uns haben, dem die Elischen Weiber jedes fünste Jahr einen Peeplos darbrachten. Nach Pausanias war dies ein Sitzbild und neben ihm befand sich Zeus und ein bärtiger Gott mit Helm. „Dies sind einfache Werke,“ eine Bezeichnung des Pausanias, die man als Gegensatz zu den nun sol enden Goldelfenbeinbildern ebensosehr auf das Material, als die Arbeit beziehen kann. Dazu kommt, daß das noch im Heraion im Hintergrunde der Cella erhaltene breite Bathron, das jene drei Figuren getragen haben wird, aus jenem selben Mergelkalk besteht. Endlich paßt hierzu auch die geringe Entfernung der Fund⸗ stelle vom Heraion. Einen wie hier nach oben sich verbreiternden runden Kopfaufsatz trug auch das alte Kultbild der Hera in Samos. — Der Stil unseres Kopfes läßt sich am besten verdeutlichen, wenn man an die ältesten Selinuntischen Metopen erinnert, wo die hauptsächlichsten Eigenthümlichkeiten, die ganze Anlage des Gesichtes, Stellung und Gestalt der großen Augen, sowie der Ohren, die Breite des Mundes und Höhe des Kinnes ihr nächstes Analogon finden. Das Charakteristische der Bildung im Einzelnen jedoch wird am klarsten durch Vergleich mit dem weiten Hauptfundstücke, dem 0,24 hohen Oberkörper einer hesn alten weiblichen Figur vom S. O. des Zeus⸗ tempels; dieselbe hat ebenfalls einen nach oben sich erweitern⸗ den runden Kopfaufsatz, hat dicke auf die Schultern fallende Locken und einen eng anliegenden Chiton, der, ohne alle Falten, ebenso behandelt ist, wie eine große vor einigen Jahren in Arkadien entdeckte weibliche Sitzfigur. Ob auch die unsrige gesessen habe, läßt sich aus dem Erhaltenen nicht bestimmen. Es ist möglich, daß auch dieses kleinere Götter⸗ bild eine Hera ist. Das Material ist ein blauweißer, fein⸗ körnger, wahrscheinlich lakonischer Marmor, aus dem uns auch ein kleiner sitzender, sehr archaischer Löwe erhalten ist. Obwohl zeitlich diese Figur vom Kolossalkopfe wenig entfernt sein wird, ist doch das stilistische Prinzip hier ein völlig anderes; der vollen fleischigen, die Natur direkter nachahmen⸗ den Behandlung dort, steht hier eine äußerst scharfe Betonung des Knochenbaues mit mehr schematischer Bildung des Ein⸗ zelnen gegenüber. Die beiden hier vorliegenden Kunstschulen mit Namen zu bezeichnen, vermögen wir leider noch nicht.
Weniger bedeutend ist ein kleiner 0,05 hoher, trefflich erhaltener weiblicher Kopf aus Mergelkalk von alter, doch etwas roher Arbeit, interessant namentlich dadurch, daß der Hals nicht ausgearbeitet war und der Kopf offenbar deko⸗ rativen Zwecken eines größeren Ganzen diente.
Ferner haben wir wiederum das Stück einer größeren, ursprünglich etwa 0,55 hohen bemalten Terracotta⸗ statue archaischen Stiles zu verzeichnen: es ist der Torso einer weiblichen Figur in weißem Unterchiton, dunkelrothem von Mäander gesäumtem Obergewande und mit schwarzen Schulterlocken, sie bewegt beide Arme, den rechten gehoben, den linken gesenkt, nach links, wahrscheinlich mit dem Kopf nach rechts gewendet. An ihrem Rücken ist ein plattenartiger Rest, der nach Form und Bemalung nur Flügeln angehören kann: es scheint also, daß wir in der That eine archaische Nike vor uns haben, wobei man sich erinnert, daß die Ur⸗ sprünge der Nike in der Kunst wahrscheinlich eben auf Olympia zurückgehen.
Eine weitere Terracotte etwa vom Ende des fünsten Jahr⸗ srngherte ist ein 0,50 langer Delphin mit schwarzem Firnisse emalt. Er ist höchst interessant als freistehende selbständige Thierbildung (denn er war nicht etwa als Wasserspeier oder Beiwerk einer Statue benutzt). Er schwimmt horizontal nach rechts und ist von drei merkwürdig naturalistisch gebildeten Wellen gestützt. Sein Fundort gewährt noch ein besonderes Interesse; er kam 0,50 unter dem Fundamente der Süd⸗ altismauer zu Tage und zeigt deren spätere Entstehung wenigstens in der betreffenden Gegend.
Unter den zahlreichen Werken der Kleinkunst ist hervor⸗ ragend eine als Stütze eines Geräthes verwandte nackte männliche Bronzestatuette sehr alten Stiles und sorfältiger Arbeit; ferner ein Elfenbeinrand (von 0,04 Durchmesser) auf beiden Seiten mit sehr archaischem Intaglio, je einen ge⸗ flügelten bärtigen Mann darstellend, wovon der eine in zwei Schwänze ausgeht. Endlich nenne ich die Funde in der tiefsten Schicht am Zeustempel unter dem Bauschutte dessel⸗ ben; dieselben bestehen hauptsächlich in zahlreichen kleinen Votivthieren, Fragmenten alterthümlicher Bronzereliefs und als Hauptstück in einem schönen Greisenkopfe der ältesten Art.
Zu den Giebelskulpturen sind mehrere kleine Fragmente hinzugekommen, Beine, Füße und Gewandstücke; ebenso zu den Metopen, die außerdem durch ein bedeutenderes Fragment bereichert wurden, das Dr. Treu als Oberkörper und Kopf des ins Faß verkrochenen Eurystheus erkannt hat. — Außer⸗ dem kann von Marmorwerken noch ein Knabentorso erwähnt wer⸗ den aus späterer griechischer Zeit, wohl von einer Knaben⸗ siegerstatue.
Ein Fund eigenthümlicher Art wurde endlich bei Durch⸗ schneidung des Südwalles des Stadions gemacht, worüber der architektonische Bericht das Nähere geben wird. In großer Tiefe mitten unter der Spitze des Walles befindet sich eine Schicht, in der wirznicht weniger als 7 runde nur etwas elliptische Bronzeschilde nahe beisammen liegend fanden. Sie haben schön ornamentirte Ränder und der eine zeigt außerdem das Fragment einer Weihinschrift der Argiver, wohl aus der zweiten Hälfte des fünften Jahrhunderts; es muß also die darüber liegende Aufschüttung des Walles spätern Datums sein. — Im Uebrigen ist von Inschristen nur die Basis des Epitherses (Paus. VI. 15. 6) mit der Künstlerinschrift des Pythokritos und einige fragmentirte alte Bronzetafeln, sowie große Stücke einer Urkunde aus der Zeit des Archäischen Bundes im zweiten Jahrh. v. Chr. zu erwähnen.
Olympia, Ende Januar.
8 Adolf Furtwängler.
In Anwesenheit Ihrer Majestät der Kaiserin und Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Alexandrine wurde gestern, Sonn⸗ tag, in der festlich geschmückten Matthäikirche das fünfzigjährige Amtsjubiläums des General⸗Superintendenten Dr. Büchsel ge⸗ seiert. Nach beendetem Gottesdienst fand in der Wohnung des Jubilars noch eine besondere Feier statt.
Teplitz, 16. Febrrar. In einer Beilage zur heutigen „Teplitzer Zeitung“ wird folgende Bekanntmachung der Kommission veröffentlicht:
An die Bewohner von Teplitz! Die von den beiden Herren Sachverständigen, K. K. Bergrath Wolf und K. K. Professor Laube bisher vorgenommenen Erhebungen haben vorläufig mit Sicherheit ergeben, daß das Verschwinden unserer Thermalquelle mit dem Wassereinbruche im Döllingerschacht in ursächlichem Zusammenhange steht. Nach ihrer Anch wurde dort ein unterirdisches Wasserbecken angeschlagen oder eröffnet, und wurde durch dessen Abfluß in die
Schächte der Druck vermindert, durch dessen Einfluß unsere Thermal⸗ quellen zu Tage traten, so daß also ein Sinken derselben eintreten mußte. Möge in diesem solcherweise verbürgten Umstande zum Mindesten der Trost liegen, daß fast mit Sicherbeit anzunehmen ist, wenn durch Hinzutreten menschlicher Thätigkeit die Katastrophe her⸗ vorgerufen wurde, so können auch die Folgen derselben wieder durch das Aufgebot menschlichen Scharfsinnes und menschlicher Thatkraft glücklich abgewendet werden; mit der Erkenntniß der Ursache dieses ist aber auch der erste Schritt zur Abwehr seiner Folgen gemacht.
Nach dem geologischen Befunde ist als sicher anzunehmen, d das heiße Thermalwasser unserer Stadt dort in der nveh enusten wo es oberflächlich zu Tage tritt, also in Tevplitz selbst; es tann daher auch von einem anderen Orte aus für uns nicht abgeleitet werden. Wenn demnach durch die Störung des Druckes unsere erlen gesunken sind, so sind dieselben nicht auch ver⸗
oren.
Von dem Momente an, wo das in den Schächten ausströmen Wasser eine gewisse Höhe erreicht haben wird, muß jeder weitere 85 fluß aufhören, und muß sich dann auch das frühere Druckverhältniß wenigstens annähernd wieder herstellen, damit aber auch das Niveau unseres Quellenspiegels wieder emporsteigen, und kann somit dann unser Thermalwasser entweder wieder die alte Höhe erreichen, und von selbst ausfließen, oder müßte im Nothfalle dasselbe durch Ver⸗ tiefen der Quelle und Heben des Wassers wieder in der früheren Weise benützbar gemacht werden.
Es beruhen diese Erwägungen einestheils auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, andererseits auf Thatsachen, daß die Nipeaudiffereng zwischen unserer Quelle und dem Orte des Ausflusses im Schacht: eine nicht ungünstige ist.
Dem Gesagten zufolge ist daher alle Ursache vorhanden, der Zu⸗.
kunft mit Muth und Zuversicht entgegenzusehen, und bitten wir die Bevölkerung, ruhig den Zeitpunkt abzuwarten, bis ein weiteres Steigen der Wässer in den Schächten nicht mehr nachzuweisen ist, erst dann ist der Augenblick weitere Maßnahmen zu treffen; dieser Moment kann in kurzer Zeit kommen, doch kommen wird er.
Die gefertigte Kommission wird es als ihre heiligste Pflicht er⸗ achten, die geehrte Bewohnerschaft von Teplitz von allen wesentlichen Vorkommnissen in unverweilte Kenntniß zu setzen, und sich hierbei nur gewissenhafter, wahrheitsgetreuer Darstellung befleißen.
Der Stand der Steinbadquellen und der Schönauer Quellen ist vollständig unverändert.
Stockholm, 13. Februar. (Post⸗ och Inr. Tidn.) Der dies⸗ seitige Gesandte in Washington schreibt unterm 24. Januar an das Ministerium des Aeußern über die Expedition Nordenskiölds, beziehungsweise das bei dem Ostkap vom Eise eingeschlossene Schiff Folgendes:
„Die hier eingetroffenen Nachrichten, die sich ausschließlich auf Angaben von Eingeborenen begründen, wurden von zwei amerika⸗ nischen Walfischfängern aus New⸗Bedford, „Norma“ und „Th. Pope“, mitgebracht, welche beide die St. Lawrencebay ungefähr den 20. Okto⸗ ber verließen. Der Kapitän der „Norma“ hat berichtet, daß ihm die Eingeborenen mitgetheilt, daß sie ein, wie sie glaubten, russisches Kriegsschiff in einem Abstande von 40 Meilen nördlich von Cape East gesehen hätten. Der Steuermann des „Th. Pope“ hatte dagegen einen etwas abweichenden Bericht erstattet, und hat er nun in Folge von auf meine Veranlassung in New⸗Bedford, wo er gegenwärtig sich aufhält, eingezogenen Erkundigungen angegeben, daß sein Schiff das letzte war, das die Lawrence Bay verließ, und daß die Eingeborenen ungefähr am 20. Oktober berichtet hätten, daß ein Dampfer bei Cape Lutke liege, ca. 8 Meilen weiter nördlicher und 12 Meilen südlich von Cape East; daß er indessen das Schiff nicht sehen konnte, weil das zwischen liegende Land zu hoch war, und daß er auch bei der Abreise keine Gelegenheit hatte es zu sehen, da sein Schiff die St. Lawrence Bay während der Nacht verließ. Da die Walfischfänger nicht wußten, daß Professor Nordenskiölds Schiff zu erwarten war, so legten sie Nachrichten damals keine Bedeutung bei, aber jetzt halten sie es für sehr wahrscheinlich, daß es wirklich sein Schiff gewesen ist. Die Walfischfänger passiren die Behringstraße auf der Hinreise zwischen dem 1. und 20. Juni, je nach den Eisverhältnissen, und kehren zwischen dem 1. und 25. Oktober zurück. Am 1. Juni 1851 war die Straße von Cape Romanzoff in Amerika bis Cape Thaddeus in Asien mit Eis belegt, und die Walfischfänger warteten noch am 19. Juni auf offenes Wasser. Am 1. Mai wird ein der Regierung gehöriger Zollkutter nach den Aleuten abgehen. Das einzigste, was nach meiner Ansicht hier gethan werden kann, wäre, daß der Befehlshaber des Zollkutters ersucht würde, wegen der Expedition Erkundigungen einzuziehen, sowie in der allgemein gelesenen, in New⸗Bedford ,Mass. erscheinenden „Whalemens Shipping List“ einen Aufruf zu erlassen. Zufolge der Angaben, welche ich bezüglich der Eisverhäl nisse bei der Behringstraße erhalten habe, sind die Gefahren für ein eingefrornes Schiff dort vicl geringer, als auf der entgegengesetzten Seite von Amerika, und vermuthe ich deshalb, daß Professor Nordenskiöld,
insofern ensc dort befindet, den Ort bereits verlassen haben wird,
bevor die Walfischfänger ankommen.“
Das Gastspiel der Frau Hedwig Niemann und des Hrn. Friedrich Haase im Residenz⸗Theater, welches nun mor⸗ gen, Dienstag, seinem Ende entgegengeht, hat für die letzten 4 Abende ein Bouquet von vier einaktigen Stücken gebracht, in welchem die Gäste in einigen ihrer beliebtesten Rollen auftreten. Sämmtliche vier Stücke sind zwar längst bekannt und auch von den beiden Gästen hier in Berlin schon gespielt. Jene Rollen sind aber gerade durch die beiden Künstler so vorzüglich vertreten, daß sie immer wieder eine große Anziehungskraft und bedeutende Wirkung ausüben. So war denn auch am Sonnabend das geschmackvoll ausgestattete kleine Theater in der Blumenstraße bis auf den letzten Platz gefüllt von Zuschauern, die sich den Genuß verschaffen wollten, die beiden gegen⸗ wärtig berufensten Vertreter ihres Rollenfaches in Deutschland in der Kunst vollendeter dramatischer Kleinmalerei zu sehen. Den Anfang bildete Goethe's reizendes Schaunspiel: „Die Ge⸗ schwister“, in welchem Fr. Niemann die Marianne spielte. Die Künstlerin erntete mit ihrer anmuthigen, zum Herzen sprechenden Dar⸗ stellung gleich lebhaften Beifall, wie jedes Mal, wenn sie diese Rolle gegeben. Wirksam unterstützt wurde sie von den Herren Keppler (Wilhelm) und Haack (Fabrice). In dem nächsten Stücke, dem einaktigen Scribe'schen Lustspiele: „Der Weg durchs Fenster“, spielte Hr. Haase den Marquis d’'Harcourt und erfreute das Publikum wiederum durch seine Meisterschaft feiner bis in die kleinsten Züge sorgfältig ausgeführter Charakterzeichnung, während Fr. Niemann als „Pächterin Lise Pomme“ ihr reiches Talent von einer anderen Seite, in der gelungenen Darstellung schlichter Volkstypen, im hellsten Lichte zeigte. Von gröberem Korn wie das eben zenannte ist das gleichfalls dem Französischen entlehnte Lustspiel: „Nach Sonnenuntergang“, welches als dritte Gabe des Abends folgte. Mehr Posse wie Lustspiel verdankt das an sich unbedeutende Stück seinen Erfolg nur dem virtuosen Spiele des Hrn. Haafe, der als „Baron von Abendstern“ durch seine unwiderstehliche Komik das Audi⸗ torium in die heiterste Stimmung versetzte. Den Schluß machte das einaktige Lustspiel „Eine kleine Gefälligkeit“, in welchem Fr. Niemann und Hr. Haase als Frau und Hr. Dr. Holm das Haus gleichfalls auf das Angenehmste unterhielten. Von den heimischen Kräften der Bühne wirkten hier Hr. Haack und Frl. Hagen beifalls⸗
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Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
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s-Anzeiger und Königlich Preußi
Berlin, Montag, den 17. Februar
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Deutsches Reich. Nebersicht
über die von den Rübenzucker⸗Fabrikanten des deutschen Zollgebiets versteuerten Rübenmengen, sowie von Zucker im Monat Januar 1879.
über die Einfuhr und Ausfuhr heitsamts
Einfuhr vom Zollauslande.
Ausfuhr nach dem Zollauslande (mit und ohne Steuerrückvergütung).
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Rohzucker [Melasse aller aller Art Art und Syrup
Raffinirter Zucker aller Art
Rohzucker Melasse aller burg 28,8,
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Summe I. J66 bee““ IV. Württemberg. 144““ NI. Hessen. VII. Mecklenburg .
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veranlassung. Gesammtzahl
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Hierzu i. d. Vormonaten Sep⸗ tember bis Dezbr. 1878
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2 555] 6 946 9 802 26 603 35 469207 223
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211 362 4 742
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767[190 368 21 175
Zus. Sept. 1878 bis Jan. 1879
In demselben Zeitraum
1“ 76 563 218
*) Bemerkung. In der Uebersicht für Monat Dezember 1878 sind bei der Provinz 8 577 427 Ctr. berichtigt worden.
auf
Kaiserliches statistisches Amt.
30 095
49 610
2 992 8 134 10 354 39 109 37 936 247 389 11
4 5549 237 61 556] 32 168 38 3381151 372
Sachsen die in
Berlin, im Februar 1879.
9 843
Spalte
133] 995 881 767/207 068 25 917
27 886
625 528 54 908 157 993
3 angegebenen 8 597 427 Ctr. 8
1 8
ungewöhnlicher
Gemäß den Verö
wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, emeldet:; in Berlin 24,4, in Breslau 27,2, in Königsberg 34,1, in öln 31,7, in Frankfurt a. M. 21,8, in Hannover 23,1, in in Magdeburg 23,2, in München 36,2, in Nürnberg 30,3, resden 22,0, in Leipzig 32,8, in Stuttgart 21,2, in Brauns bweig 29,8, in Karlsruhe 20,8, in pest 42,3, in Prag 36,4, in Triest 41,0, in Basel 28,9, in Brüssel 26,6, in Paris 26,8, Stockholm 25,2, in Christiania 19,1, in St. Petersburg 44,4, in Warschau 24,3, in Odessa 35,1, in Turin 34,3, in Athen —, in Lissabon 40,0, in London 26,5, in Glasgow 26,7, in Liverpool 41,3, in Dublin in Alerandria (Egypten) 35,5. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗ Pork 26,5, in Philadelphia 21,5, in Boston —, in Chicago 18,0, in
San Franzisko 22,4, in Bombay 26,7, in
der Woche sinkende Tendenz. Die Sterblichkeitsverhältnisse haben sich wieder ungünstiger gestaltet. gemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl auf 26,6 von 25,8 der Vorwoche (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet) und sowohl das Säuglingsalter wie die höberen 60 Jahr) eine Steigerung der Sterblichkeit, dern aufs Jahr berechnet in der Berichtswoche 86,5 starben, 84,4 der vorhergegangenen Woche. Unter den Todesursachen erfuhren die meisten Infektionskrank⸗ heiten, namentlich die diphtherischen Affektionen Nachlässe, wogegen Flecktyphen häufiger auftraten und auch der Keuchhusten veranlaßte, besonders in Berlin, mehr Todesfälle. Nürnberg, Frankfurt a. M. und Bukarest wieder intensiver: das Scharlachfieber, obwohl im Ganzen seltener, wird in Berlin, 8 Hamburg, sowie in Liverpool und Birmingham noch häufig Todes⸗ Diphtberische Affektionen haben abgenommen.
176 der Vorwoche Wien, Königsberg, Pest, Leipzig u.
Todesfälle daran werden aus Berlin
chaften des Thorner und Konitzer Kreises Czarnowo) hat der seit Ende vorigen Jahres vorkommende Fleck⸗ tyvphus abgenommen. Brechdurchfälle steigert führten Lungenphthisen und akute Entzündungen der Ath⸗ mungsorgane zum doch i 8 Babl⸗ gestiegen; auch in Paris, Pest, St. Petersburg ist die Zahl d
Opfer kleiner, in Wien, Dublin, 8. “ einzelte Todesfälle an Blattern werden aus Prag, Triest, Genf, Odessa gemeldet. kein Pesterkrankungsfall konstatirt worden. den das schwarze
Statistische Nachrichten.
sind in der 6. Jahreswoche
assel 34 0,
Hamburg 27,3, in Wien 30,2, in Buda
in Amsterdam —, in Kopenhagen 24,3, 1
in Bukarest 41,6, in
in Calcutta 49,6,
die nach kurzem Wechsel mit Südost wieder nach Am 6.
der Woche wieder
1 in der Berichtswoche In den deutschen Städten stieg die all⸗
Leipzig,
der Todesfälle
in deutschen Städten sank von auf 159,
doch fordern sie in Berlin, a. noch viele Opfer. Unterleibs⸗ seltener, dagegen zeigt sich der Flecktyphus häufiger. 4, aus Posen 2, aus Gera und London 3, aus St. Petersburg 4 gemeldet. In einigen (Reutschkau, Louzyn,
Darmkatarrhe der Kinder erscheinen meist ver⸗ ein wenig vermehrt. Echeblich ge⸗ Tode. — Die Pocken forderten in der erichtswoche der Neuerkrankungen wieder
Barcelona größer geworden. Ver⸗
Außerhalb des Gouvernements Astrachan ist noch 1 Dagegen herrscht in eer und die Levante umgebenden Ländern, sowie
in den Gouvernements Kiew und Tschernigow der Flecktyphus mit
Heftigkeit.
Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
R
& * Söeee. Deffentlicher A nzeiger. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das
Postblaͤtt nimmt an: die Königliche Expedition
des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 7. Literarische Anzeigen.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.
&
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-
9. Familien-Nachrichten.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
Büttner &
N.
Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, inter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.
*
—
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Steckbrief. Der am 22. November 1852 zu Stettin geborene Handlungsreisende Carl Georg Eugen Walter, dessen gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt, ist durch Beschluß des Anklage⸗Senates des Königlichen Appellationsgerichts zu Glogau vom 23. Oktober 1878 wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit auf Grund des §. 176 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs in den Anklagestand versetzt und seine Verhaftung beschlossen worden. Es wird ersucht, auf den ꝛc. Walter zu achten, ihn im Be⸗ tretungsfalle verhaften und in unser Gefängniß ab⸗ liefern zu lassen. Grünberg, den 13. Februar 1879. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Offene Strafvollstreckungsrequisition. Der Heerespflichtige Franz Georg Hermann Mohr am 19. Fehruar 1855 zu Bornim geboren, ist durch Er⸗ kenntniß vom 10. Januar 1879 wegen Entziehens der Militär⸗Dienstpflicht zu einer Geldstrafe von 180 ℳ, welcher im Unvermögensfalle für je nicht gezahlte zehn (10) Mark ein (1) Tag Gefängniß
substituirt ist, rechtskräftig verurtheilt worden. Es
8 mfüat 1879.
wird ersucht, von dem Verurtheilten die Strafe bei⸗ zutreiben event. die substituirte Freiheitsstrafe zu vollstrecken und hierher zu den Akten M. 380 — 1878 Mittheilung zu machen. Potsdam, den 11. Fe⸗ bruar 1879. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Im Sommer 1876 ist auf dem zwischen Stettin und Swinemünde fahrenden Dampfschiff „Kaiser“ von einer Dame eine goldene Damen⸗Cylinder⸗Uhr verloren worden, welche von dem Finder unterschla⸗ gen und jetzt in gerichtliche Asservation genommen ist. Die unbekannte Verliererin der Uhr wird auf⸗ gefordert, sich binnen 3 Monaten bei uns als
solche zu legitimiren und die Uhr gegen Erstattung
der Kosten in Empfang zu nehmen, widrigenfalls der auktionsweise Verkauf der Uhr veranlaßt und der Auktionserlös zur Justiz⸗Offizianten⸗Wittwen⸗ kasse genommen werden wird. Stettin, den 8. Fe⸗ 1 Königliches Kreisgericht, Abtheilung ür Strafsachen.
“
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.
1148858 CEidictalladung.
Der Oekonom Carl Groneweg in Sehlde hat dem Gerichte angezeigt, daß er wegen eines ihm aus der Landes⸗Kreditanstalt in Hannover zu be⸗ willigenden Darlehns Hypothek mit seinem im Be⸗ zirke des unterzeichneten Amtsgerichts belegenen Grundbesitz zu bestellen beabsichtige.
Namentlich solle verpfändet werden:
1) sein albmeierhof Hausnummer 7 in Weetzen, welcher ihm von seiner Ehefrau, geb. Schultze, als Dotalgut zugebracht wor⸗ den sei, nebst allen dessen Zubehörungen an Gebäuden, Berechtigungen, Ländereien ꝛc., insonderheit den in der Grundsteuer⸗Mutter⸗ rolle des Gemeindebezirks Weetzen unter
Art. Nr. 7 mit insgesammt 30,8337 ha und
2) der von Königlicher Klosterkammer hier⸗ selbst laut Kontrakts vom 16. Oktober 1878 angekaufte Länderei⸗Komplex, welcher in der Grundsteuer⸗Mutterrolle des Gemeinde⸗ bezirks Ronnenberg unter Art. Nr. 122 mit insgesammt 7,1856 ha beschrieben ist.
Nachdem der Provokant als verscgano saciger Eigenthümer des zu verpfändenden Grundbesitzes sich allhier vorläufig ausgewiesen hat: so werden unter Bezugnahme auf die §§. 25 und 26 der Ver⸗ ordnung vom 18. Juni 1842 und den §. 18 des Gesetzes vom 12. August 1846 alle Diejenigen, welche an die bezeichneten Pfandgegenstände An⸗ sprüche irgend einer Art erheben zu köͤnnen glauben, mögen dies in Eigenthums⸗ oder Ober⸗Eigenthums⸗ rechten, in hypothekarischen und sonst bevorzugten Forderungen, in Reallasten, Abfindungs⸗, Dotal⸗ oder Leibzuchts⸗Ansprüchen oder anderen Verhaftun⸗ en und Belastungen bestehen, hierdurch vorgeladen, olche Ansprüche in dem dazu auf
Dienstag, den 11. März d. J35.,.,
Vormittags 11 Uhr,
angesetzten Termine anzumelden. 11““ Durch die Nichtanmeldung geht der Anspruch nicht
i überhaupt, son im Verhältnisse zu der der
beilage. xR Landes⸗Kreditanstalt bestellenden Hypothek verloren.
Einer Anmeldung bedarf es daher nur dann, wenn die Rechtsbeständigkeit und das Vorzugsrecht der der Landes⸗Kreditanstalt zu bestellenden Hypo⸗ thek nicht eingeräumt werden soll.
Von der Anmeldungspflicht sind nur Diejenigen befreit, denen über ihre Ansprüche von der Direktion der Hannoverschen Landes⸗Kreditanstalt Certifikate ausgestellt worden.
Wennigsen, den 7. Februar 1879. Khnigliches Amtsgericht. Abth. II. Eggers.
[ĩ1487] Oeffentliche Vorladung.
Die verehelichte Antonina Pfeiffer, geb. Trororska in Posen, früher in Kurnik, hat wider ihren Ehemann, den Arbeiter Stanislaus Pfeisfsfer, auf Ehescheidung wegen böslicher Ver⸗ lassung geklagt, uund haben wir zur Beantwortung dieser Klage einen Termin auf den 1. September 1879, Vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftszimmer Nr. II. hierselbst vor dem Herrn Kreisrichter Stephan anberaumt. Da der gegenwärtige Aufenthalt des Verklagten un⸗ bekannt ist, so fordern wir denselben hiermit auf, spätestens in diesem Termine sich bei uns zu melden, die Klage zu beantworten und die weitere Ver⸗ fügung zu gewärtigen.
Meldet er sich weder vor noch in diesem Termine so wird, falls die Klägerin den im §. 61 Theil I. Titel 40 A. G. O. vorgeschriebenen Eid leistet, die Ehe der Parteien getrennt und der Verklagte für den schuldigen Theil erklärt werden. 1“
Schrimm, den 6. Februar 1879.
Königliches Kreisgericht.
——JI. Abtheilung.
zu
[1436] Edictalladung.
Nachdem der Hofbesitzer Heinrich Feldmann aus Altenwahlingen vermöge gerichtlichen Vertrages vom 10. d. M. von dem Rittergutsbesitzer Haupt⸗ mann a. D. Adolf von Honstedt zu Fean tenfeld
Frankenfeld käuflich erworben und zugleich den Er⸗ laß einer Edictalladung zu seiner Sicherstellung be⸗ antragt hat;
so werden alle diejenigen, welche an das verkaufte Rittergut Frankenfeld und dessen Zubehörungen Eigenthums⸗Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, hierdurch edictaliter aufgefordert, solche Rechte so gewiß in dem auf
Donnerstag, den 20. März d. J. vor unterzeichnetem Gerichte anstehenden Termine anzumelden, als für den sich nicht Meldenden das Recht im Verhältnisse zum neuen Erwerber verloren gehen wird.
Von der Anmeldungspflicht werden nur diejenigen Gläubiger und sonstigen Realberechtigten ausge⸗ nommen, welchen von hier aus besondere Certifikate werden ertheilt werden.
Der demnächstige Ausschlußbescheid wird nur durch Anschlag und einmalige Insertion in die Böhme⸗ Zeitung veröffentlicht werden.
Ahldeun, den 12. Februar 1879.
Königliches Amtsgericht Roscher.
11485] Bekanntmachung.
Der auf 21 Kuxen an der Zeche Nachtigall Tief⸗ bau in Bommern lautende Kuxschein der Wittwe Stratmann in Herbede ist verloren gegangen und die Amortisation desselben beantragt. Es wird daher der unbekannte Inhaber des Kuxscheins auf⸗ gefordert, binnen 3 Monaten den Kuxschein dem unterzeichneten Gericht vorzulegen, widrigenfalls er für amortisirt erklärt werden wird.
in Augsburg 32,8,
ffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ von je 1000 Be⸗ als gestorben
in Stettin 29,7, in Altona 30,0, in Straß⸗
8
Rom —,
50,1, in Edinburgh 27,6,
„Beim Wochenbeginn herrschten in der Berichtswoche an den meisten deutschen Beobachtungsstationen östliche, in Cöln südwestliche Luftstroͤmungen, Nordost umgingen. Februar ging der Wind nach Süd und Südwest, gleichzeitig stieg die bis dahin relativ kalte Temperatur der Luft allgemein und begleitet von häufigen Regengüssen trat Thau⸗ wetter ein. Der Anfangs der Woche hohe Luftdruck fiel bald, stieg und zeigte dann bis zum Schluß
zwar erfuhren en Altersklassen (über so daß von 10000 Kin⸗ gegen
Die Masern verliefen in
Die
& I [Müeve e. äÄ7. Vugen, den 10. Februüuar 1679.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
Aus der Oberförsterei Tegel sollen am Mittwoch, den 26. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, im
das diesem eimlc. zugehörige zu Frankenfeld unter Haus Nr. 1 belegene allodifizirte Rittergut
Drewitzschen Kaffeehause zu Tegel nachstehende Bau⸗