einschlägigen Literatur finden besonders die bedeutsamen und für diesen Zweig der Statistik grundlegenden Arbeiten Alexanders von Humboldt eingehende Beachtung. Die statistischen Untersuchungen selbst sind nach Ländern geordnet und hier jedesmal die Ermittelungen für kleinere Perioden zusammengestellt. Es schließen sich denselben tabellarische Uebersichten der gesammten Edelmetall⸗ produktion im Zeitraum von 1493 — 1875 und eine gewissermaßen selbständige Abhandlung „Das Werthverhältniß zwischen Gold und Silber in seinen Veränderungen bis zur Gegenwart“ an, in welcher letzteren dieses Werthverhältniß auch für das Alterthum und das
ittelalter behandelt wird. Den Schluß der Arbeit bilden drei Anhänge, welche Nachweise über die älteren spanischen und portu⸗ giesischen Münzverhältnisse, über die Edelmetallausfuhr nach dem östlichen Asien und über Gold⸗ und Silberausmünzungen in den Jahren 1851 — 1875 enthalten; endlich sind dem Werk drei graphische Darstellungen beigegeben.
— „Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift, 41. Be⸗
richt des unter dem Protektorate Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Kron⸗ rinzessin stehenden Vereins fuͤr das Museum schlesischer lterthümer“, ausgegeben Ende Februar. bringt an der Spitze eine Untersuchung von Prof. Dr. J. Caro über „Die Schlacht bei Orsza 1 514‧, jenes große Bild des Museums, welches man dem Augsburger Maler Georg Prew (Preu) zuschreibt, weil sich in der Münchener Pinakothek ein die Schlacht bei Zama darstellendes und authentisches Bild von ihm befinde, welches eine ganz ähnliche Behandlung zeige. Der Verf. gelangt zu dem Resultat, daß jene Darstellung sich auf die am 8. September 1514 stattgefundene Schlacht bei Orsza bezieht, in welcher Konstantin Ostrogski an der Spitze der Polen und Lithauer die Moskowiter besiegte. Da seit jener Zeit der Sieger allgemein der Scipio Ruthenus genannt wurde (wie er auch auf seinem Grabdenkmal in Kiew heißt), so ist Caro sogar geneigt anzunehmen, daß das Bild als Gegenstück zu dem Münchener entstanden sei, indem er hervorhebt, daß man damals die Verknüpfung antiker Re⸗ miniscenzen mit zeitgenössischen Erlebnissen und die Uebertragung römischer Namen und Bezeichnungen auf die umgebenden Personen und Erscheinungen liebte. Es scheine daher nicht so auffällig, „wenn die That Ostrogski's nicht blos im Bilde verherrlicht, sondern auch noch durch eine Zusammenstellung mit Scipio Africanus höher ge⸗ hoben worden wäre.“ 1
Unter der Aufschrift: „Zur Geschichte der genealogischen Studien in Breslau“ macht dann Dr. H. Markgraf Mitthei⸗ lungen aus einem im Besitze des Grafen Tschirsky⸗Renard befind⸗ lichen Manuskripte aus dem 17. Jahrhundert über die Breslauer Rathsgeschlechter. b 8. 1 1
Der darauf folgende Aufsatz: „Zur Statistik des Museumsschle⸗ sischer Alterthuͤmer“ von Dr. Luchs bietet einen Auszug aus dem neuen, für den Druck vorzubereitenden Katalog, welcher demnächst in vierter Auflage erscheint. Das reichhaltige Museum zerfällt danach in 13 Abtheilungen, nämlich: vorgeschichtliche, kirchliche, rit⸗ terlich⸗ militärische, häusliche (bürgerliche) Alterthümer, Ar⸗ chitektur und architektonische Plastik, Siegel und Petschafte, Porträts, Bilder, Kupferstichplatten, Adelsbriefe und Stamm⸗ bücher, Handschriften, handschriftliche Beschreibungen von schle⸗ sischen Orten und Denkmälern, und endlich die Bibliothek nebst 3800 schlesischen, sowie 2000 auswärtigen Münzen und enthält im Ganzen ca. 25 000 Gegenstände. Der am Schluß angehängte Bericht über Geschenke und Neuerwerbungen beweist, daß die Sammlungen fortwährend in erfreulichem Anwachsen begriffen sind.
Lissabon, 11. März. Der Marine⸗Minister verlas heute in der Kammer ein ihm zugegangenes Telegramm des Inhalts, daß der Afrikaforscher Pinto, der bei Bihe von seinen Gefährten ge⸗ trennt wurde, den afrikanischen Kontinent glücklich von Westen 8. 8 durchkreuzt habe und im Transvaalgebiet ange⸗
angt sei.
Gewerbe und Handel.
Niach amtlicher Nachricht wird zwischen Svpelvig und Dram⸗ men ein Durchfahrts⸗Kanal durch das Eis gebrochen, welcher vom 25. d. M. an gegen eine Abgabe von 18 Oere pro Register⸗ tonne für die Schiffahrt benutzbar sein wird. . — Die Deutsche Hypothekenbank (Aktiengesellschaft) zu Berlin bezahlt für das Jahr 1878 6 ½ % Dividende gegen 7 ½ͥ % im Vorjahre. Dem Geschäftsbericht entnehmen wir Folgendes: Der Pfandbriefumlauf betrug ult. Dezember 1878 13 519 000 ℳ gegen 2 600 900 ℳ ult. Dezember 1877. Den ult. Dezember v. J. cir⸗ kulirenden Pfandbriefen von 13 519 000 ℳ dienen, außer einem gleich hohen Betrage von statuten mäßigen Hypotheken, das eingezahlte Aktienkapital 5 400 000 ℳ, der Reservefonds (inkl. diesjähriger Do⸗ tation) 290 366 ℳ und die anderen Reserven, im Ganzen circa 44 % der Pfandbriefschuld zur weiteren Deckung. Im Jahre 1879 hat sich der Pfandbriefabsatz günstiger gestaltet, der Betrag der cirkulirenden Pfandbriefe bis ult. Februar d. J. um 639 000 ℳ auf im Ganzen 14 158 000 ℳ erhöht. Die Bank schließt das Jahr 1878 mit einem Hypothekenbestand von 17 914 293 ℳ, gegen 1877 mehr 445 894 ℳ Gegen Verpfändung sicherer Hypotheken waren ult. Dezember 1877 ausgeliehen 557 531 ℳ; es wurden neu ausgeliehen 761 604 ℳ, zusammen 1 319 135 ℳ, da⸗ gegen zurückgezahlt 1 027 922 ℳ, so daß am Jahresschlusse ein Be⸗ stand von 291 213 ℳ verblieb. Während des Jahres 1878 sind von den beliehenen Grundstücken 37 zur Subhastation gestellt worden, und es ist in 30 Fällen zum Zwangsverkauf gekommen. Bei 9 Sub⸗ hastationen ist die Bank Meistbietende geblieben. Von den erstan⸗ denen Grundstücken sind 4 zu Preisen, welche die Forderung der Bank vollkommen deckten vor Jahresschluß wieder verkauft worden. Havre, 14. März. (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten 2371 Ballen, verkauft 739 Ballen. Das Geschäft war schleppend; gute Wollen unverändert, geringe sehr matt.
8 Verkehrs⸗Anstalten.
London, 12. März. (Allg. Korr.) Der fünfundzwanzigste Jahrestag der Bildung der Gesellschaft, welche das Atlantische Kabel legte, wurde gestern durch einen Empfang im Hause des Hrn. Cyrus W. Field, Gramercy Park in New⸗York, gefeiert. Am 10. März 1854 wurde in jenem Hause das Uebereinkommen, welches die New⸗York⸗, New⸗Foundland und London⸗Telegraph⸗Comp. orga⸗ nisirte, unterzeichnet. Die Gesellschaft bestand aus fünf New⸗Yorker Kaufleuten — Peter Cooper, Moses Taylor, Cyrus W. Field, Marschall O'Roberts und Chandler White. An Stelle des Letzkeren, welcher bald darauf starb, trat Wilson G. Hunt. Diese fünf Herren repräsentirten beim Empfange und empfingen die Glückwünsche über den glänzenden Erfolg ihres Unternehmens. Es waren tausend Gäste anwesend, unter welchen sich Viele befanden, welche die Kabel ver⸗ bessert haben, nebst anderen hervorragenden Persönlichkeiten der Handels⸗, Künstler⸗ und Gelehrtenwelt. Viele Glückwunfchtele⸗ gramme liefen von Europa und Canada ein, darunter diejenigen des amerikanischen Gesandten Mr. John Welsh, Dekan Stanley und dem Marquis von Lorne.
Triest, 14. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Espero“ ist heute Nachmittag 2 ¼ Uhr aus Konstantinopel hier eingetroffen.
Berlin, den 15. März 1879.
Der Courierzug 4 der Ostbahn traf am 15. d. Mts. — 10 Uhr 3 Min., anstatt um 6 Uhr 10 Min. Vormittags, ier ein. Grund der Verspätung: Schneeverwehungen der Strecke zwischen Stöwen und Schönlanke. . 1
Von den im Verlage von Carl Chun hierselbst erscheinenden: „Christlich⸗vaterländischen Weibestunden“, Predigten, Ansprachen und Reden, gehalten vom Hosprediger und Garnison⸗ pfarrer Emil Frommel, Schleßpfarrer, Hof⸗ und Domprediger Dr. theol. Rudolph Kögel, Prediger an der St. Marienkirche Julius Müllensiefen, Konsistorial⸗Rath a. D. und Pfarrer an der Fr⸗Werderschen Kirche Stahn, Hof⸗ und Domprediger Adolph Stöcker und Anderen, ist jetzt das erste Heft der zweiten Samm⸗ lung hberausgegeben. Dasselbe hat folgenden Inhalt: 1) Rede von Dr. theol. Rud. Kögel zur Konfirmation Ihrer Königlichen Hoheiten der Prinzessinnen Charlotte und Luise Margarethe von Preußen und des Prinzen Heinrich von Preußen, Östern 1877. 2) An⸗ sprache nach dem Attentat auf Se. Majestät den Kaiser am 11. Mai 1878 im Dom zu Berlin am Sonntag Jubilate über 1. Petri 2, 17. Gehalten von Dr. theol. Rudolph Kögel. 3) Rede von Demselben, Pfingsten 1878 (Bußtag nach dem zweiten Attentat auf Se. Majestät den Kaiser). 4) Rede am 6. De⸗ zember 1878 nach der Rückkehr Sr. Majestät des Kaisers, in der Kronprinzlichen Schloßkapelle gehalten von Demselben. 5) Predigt am 80. Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers und Königs am 22. März 1877 in der Königlichen Hof⸗ und Garnisonkirche zu Pots⸗ dam. Gehalten von B. Rogge. 6) Rede bei der Einweihung des Denkmals für die in den Kriegen 1866 und 1870/71 Gefallenen und Gestorbenen des 1. Garde⸗Regiments zu Fuß im Katharinenholze bei Potsdam am Sedanstage, 2. September 1872. Gehalten von Demselben. 7) Ansprache, gehalten am 22. März 1878 in der Kirche zu Schleusingen von Superintendent Lic. tbeol. Hupfeld. 8) Predigt, gehalten zur Feier des Geburtstages Wilhelm I., Königs von Preußen, am 22. März 1868, in der Kirche zu U. L. Frauen in Bremen von J. Thikötter. 9) Predigt zur Sedanfeier am 2. Sep⸗ tember 1876 in der Königlichen Hof⸗ und Garnisonkirche zu Potsdam über Matthäi 21, 18, 19, gehalten von B. Rogge. 10) Gebet bei dem aus Anlaß des Attentats auf Se. Majestät den Kaiser in der Königlichen Hof⸗ und Garnisonkirche zu am 3. Juni 1878 gehaltenen Abend⸗Gottesdienst, gesprochen von Demselben. 11) Trauerrede über Römer 12. 12, am 18. Februar 1878 in der Schloßkapelle zu Berlin, zur kirchlichen Vermäblungs⸗ feier Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Charlotte von Preußen mit Sr. Hoheit dem Erbprinzen von Sachsen⸗Meiningen; sowie Ihrer Köͤniglichen Hoheit der Prinzessin Elisabeth von Preußen mit Sr. Königlichen Hoheit dem Erbprinzen August von Oldenburg, gehalten von Dr. Rud. Kögel. 12) Kir gangspredigt über Offenb. 2. 10, am 19. Februar 1878 in der Schloßkapelle zu Berlin nach der kirchlichen Vermählungsfeier. Gehalten von Demselben. 13) Pre⸗ digt am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers und Königs, 22. März 1871, in der St. Johanniskirche zu Schleusingen, gehalten von Lic. theol. Dr. Hupfeld. 14) Rede des Garnisonpredigers J. Thikötter, am Tage der Sedanfeier 1878 auf dem Marktplatze zu Bremen. 15) Der heutige Tag ein Mahnruf an jedes deutsche Herz, sich selber zu einem lebendigen Eben⸗Ezer zu machen! Friedens⸗ festpredigt am 18. Juri 1871 nach Beendigung des fran⸗ zösischen Krieges, gehalten in Friedeburg a. S. von Rud. Neu⸗ meister. 16) Die Würze der Freude ist Lobpreis des Herrn! Predigt bei einem Kriegerfeste, welches die Gemeinde Friedeburg a. S. ihren aus dem französischen Kriege wieder heimgekehrten Kriegern veran⸗ staltete, gehalten am 3. Juli 1871 von Demselben. 17) Die Dornen in den Kronen. Predigt zum feierlichen Dankgottesdienst für die Wieder⸗ genesung Sr. Majestät des Kaisers und Königs am II. Advent, den 8. Dezember 1878. Gehalten von Demselben. 18) Unsere Rettung aus dem Gerichte Gottes. Predigt über Apostelgeschichte II. 5 — 21 bei der allgemeinen Bußfeier nach dem zweiten Attentat auf Se. Majestät den Kaiser und König am 1. heiligen Pfingsttage, 9. Juni 1878. Gehalten von B. Rogge. 19) Weiherede bei Enthüllung des Denkmals für die 1870/71 gefallenen Krieger, in Schleusingen am 18. Oktober 1878 gehalten von Lie. theol. Dr. Hupfeld. 20) Ad⸗ monition an Rekruten vor Ableistung des Fahneneides. Gehalten von Pastor Seifert in Neustadt i. Ob.⸗Schl. — Der Prei lung ist 3 ℳ 1
1
Die uns vorliegenden beiden letzten Hefte (2. und 3. Jahr⸗ gang 1879) der „Gewerbehalle“ (Stuttgart, Verlag von J. Engelhorn) bringen in der gewohnten vorzüglichen schnittreproduktion mehrere glänzende Prachtstücke von der riser Weltausstellung. An der Spitze unter diesen steht eine ebenso prachtvolle als originelle Uhr in Goldschmiede⸗, Elfenbein⸗ und Emailarbeit von L. Falize Sohn in Paris, mit Figuren von dem Bildhauer Carrier⸗Belleuse daselbst. Die Basis des Ganzen, das Uhrwerk enthaltend, ist in der Hauptsache aus Lapis lazuli mit eingelassenen getriebenen Reliefs hergestellt. In reichstem farbigem Emailschmuck prangen außer einzelnen Architekturgliedern besonders die 6flankirenden Chimärengestalten. Außerordentlich sinnreich aber ist der Mechanismus selbst. Die Stundenziffern erscheinen nämlich in einem cartoucheartigen Medaillon, während am Sockel die Minuten vor⸗ überziehen. Jede konstruktive oder mechanische Vorrichtung ist also dem Auge des Beschauers entzogen eine gewiß künstlerischeLösung dieses oft ver⸗ suchten Problems! Auf dieser Basis steht eine reizende dekorative Gruppe: Urania mit dem Himmelsglobus und zwei Kindergestalten. Der Globus ist von Bergkrystall, die Gewandung, der Kopfschmuck und der Zediacus in Gold und Silber ausgeführt, letzterer außer⸗ dem mit emaillirten Medaillons, die Sternbilder darstellend. Das Werk ist mit dem großen Ehrenpreise ausgezeichnet worden.
Von den weiteren Blättern sind zu nennen: ein Bücherschrank aus gewichstem Nußbaumholz mit grünen und rothen Marmor⸗ Einlagen im reichsten Renaissance⸗Styl, von Flachat und Cochet in Lyon; eine Bronzevase von C. Lerolle in Paris, von üppigster Orna⸗ mentirung; mehrere Chatelaines (Schlüsselhalter) aus Plating und Gold, von Boucheron ebendort. Außerordentlich interessant ist eine große schrankartige Lade im russischen Styl nach dem Motiv der alten Bauerntruhen, von dem Möbelfabrikanten J. S. Levitt in Moskau. Sie beweist, daß auch der scheinbar primitivste Geschmack unter der Hand des intelligenten Werkmeisters eine künstlerische Ausgestaltung und veredelnde Fortbildung erhalten kann.
Neben diesen aueländischen Erzeugnissen darf sich aber auch unsere deutsche Industrie mit ihren gediegenen Arbeiten sehen lassen. Daß sich in ihnen ein deutliches Streben nach edler Einfachheit geltend macht, ist gewiß nicht als Fehler zu bezeichnen. Rühmlich vertreten sind namentlich die Firmen A. Pössenbacher, Königliche Möbelfabrik in München, Krieg und Görke in Berlin, Möbelfabri⸗ kanten (welche nach den einfach gediegenen Vorlagen der Architekten Ihne und Stegmüller arbeiten) und A. Stotz in Stuttgart, Bronzewaaren⸗ fabrik (sehr geschmackvolle Niello⸗Ornamente). Das Gebiet der textilen Kunstindustrie ist durch eine sehr geschmackvolle Tischdecke in Leinendamast repräsentirt, deren edles Muster, entworfen vom Pro⸗ fessor Bötticher hierselbst, durch die Firma A. H. C. Westermann Söhne in Bielefeld ausgeführt ist.
Außerdem enthalten die bezeichneten Hefte mehrere interessante Aufnahmen und Entwürfe. In ersterer Beziehung verdient nament⸗ lich die prachtrolle, von dem Herausgeber der „Gewerbehalle“, Archi⸗ tekten Adolf Schill, aufgenommene und in farbigem Facsimile repro⸗ duzirte Schale in Email de Limoges aus dem 16. Jahrhundert (in der Apollo⸗Gallerie des Louvre zu Paris) Hervorhebung. Interessant sind aber auch die mitgetheilten Buchdeckel aus den reichen Samm⸗ lungen des Germanischen Museums in Nürnberg (von 1609 und 1611), beide in dunkelem Leder und Goldpressung. Vielen Danks wird sich nicht minder das Blatt bei den Abonnenken zu er⸗ freuen haben, welches eine außerordentlich schöne Decke aus dem Se ducale in Mantua (Aufnahme von Eisenlohr und Weigle,
rchitekten in Stuttgart) zur Anschauung bringt. Endlich ist aber auch der hochgeschmackvolle Entwur eines im edelsten Renaissance⸗ style gehaltenen Kamins von dem Architekten Ernst Fleischer in Dresden nicht zu vergessen, der bei der allgemeinen Konkurrenz in Amsterdam im Jahre 1877 mit einem Preise ausgezeichnet wurde
und di sen in vieler Beziehung verdient h 1““
Der Chemiker Prof. Dr. Hofmann hat sich bereit erklärt, zu Gunsten der Wohlthätigkeitsinstitute des unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Kaiserin stehenden Berliner Frauen⸗ Lazarethvereins einen Cyklus von Experimental⸗ vorträgen zu veranstalten, welche den starren, flüssigen und gas⸗ förmigen Zustand der Körper zum Gegenstande haben und am 28. März, 2. und 5. April, jedesmal Abends 7 ÜUhr, stattfinden werden. Da die Vorträge, der sie begleitenden Experimente halber, in dem Hörsaale des chemischen Laboratoriums, Georgenstraße Nr. 34, a ehhalten werden müssen, so kann mit Rücksicht auf die vorhandene Räumlichkeit nur eine beschränkte Anzahl von Zuhörern zugelassen werden.
Sitzung des Wissenschaftlichen Kunstvereins vom 19. Februar 1879. Von Hrn. Hof⸗Kunsthändler Eduard Quaas wurden die sehr interessanten englischen Autotypien der Handzeich⸗ nungen von Raphael und Michel⸗Angelo aus der Sammlung des Prinzen Albert von England (gegenwärtig in der royal library of Windsor) vorgelegt. Durch die Munificenz Ihrer Majestät der Königin von England sind diese werthvollen Blätter, von denen bisher nur vereinzelte photographische Aufnahmen in die Hände Bevorzugter gelangten, jetzt für das kunstlieben de Publikum allgemein zugänglich gemacht worden. Wir heben hier aus der Samm⸗ lung nur hbervor von Raphael: Petri Fischzug, Die Erblindung des Elymas, Petri Befreiung, Studien zu Petri Schlüsselamt, zum Heliodor, zur Disputa, Schule von Athen, Poesie u. A., — von Michel⸗ Angelo: Die Bogenschützen, Die Thaten des Herkules, Das Kinder⸗ (Putten⸗) Bachanal, Studien zum jüngsten Gericht u. A., Die auto⸗ typische Kollektion umfaßt außerdem 100 Blatt Handzeichnungen von Leonardo da Vinci und 40 Blatt Handzeichnungen italienischer, fran⸗ 5 und deutscher Schule, die demnächst zur Vorlage kommen ollen. Hr. Kunsthändler Sagert legte hierauf eine reiche Sammlung interessanter Radirungen von Rembrandt, Callot, Ostade, Teniers und Waterloo vor.
Das unter Direktion des Hrn. Professor Julius Stern hier⸗ selbst bestehende Konservatorium der Musik hatte zu gestern Abend Einladungen ergehen lassen, um im Saale der Urania einem größeren Publikum den ersten öffentlichen Versuch der mit dem Kon⸗ servatorium verbundenen Opernschule vorzuführen. Es wurden von acht Schülerinnen und einem Schüler der Opernschole theils Scenen im Kostüm, theils Arien aus verschiedenen Opern mit Klavier⸗ Begleitung aufgeführt und gesungen. Das Drogramm bestand aus 6 Nummern und begann mit Scenen aus dem „Freischütz“ zwischen Agathe und Aennchen, dann folgten: Recitativ und Arie aus „Or⸗ pheus“ von Gluck; Scenen aus „Martha“ zwischen Martha, Nancy, Lord Tristan und dem Frauenchor; Arie aus „Titus“ von Mozart; Duett und Arie aus Nicolai's „Lustigen Weibern“ zwischen Frau Fluth und Frau Reich, und zum Schluß: Scene und Arie aus „Margarethe“ von Gounod. Für einen ersten Versuch vor der Oeffentlichkeit waren die gebotenen Leistungen überraschend gute, zumal wenn man der natürlichen Befangenheit, die sich jeden Anfängers vor den Lampen der Bühne bemächtigt, die gebührende Rechnung trägt. Der günstige Erfolg legte ein beredtes Zeugniß ab für die sorgfältige Ausbildung, welche den Schülern der Opernschule des Sternschen Konservatoriums zu Theil wird und für die Tüchtigkeit der Lehrkräfte, zu welchen Frl. Jenny Meyer, welche die Solo⸗ Gesangklasse, Hr. Musikdirektor Herrmann, welcher die Emsemble⸗Gesang⸗ klasse, der Königliche Chor⸗Repetitor Hr. Gräfen, welcher das Rollenstudium, der Königliche Hofschauspieler Hr. Kahle, welcher den Unterricht in der Deklamation, und Hr. Ebel vem Königlichen Ballet, welcher den Unterricht in der Mimik leitet, gehören. Sämmtlichen Vorträgen, bei welchen die meisten der Mitwirkenden neben der gründlichen Schule vielversprechende Stimmmittel und dramatische Anlagen an den Tag legten, wurde von dem zahlreich versammelten Auditorium eine überaus freundliche und beifällige Aufnahme bereitet. Um die Aufführung besonders verdient gemacht hatten sich noch die Herren Ebel, Herrmann und Gräfen durch die Uebernahme der Regie, der musikalischen Direktion und der Klavier⸗ begleitung.
Eine internationale Ausstellung von Hunden findet zu Hannover am 21., 22., 23., 24. und 25. Mai d. J. statt. Das Ministerium der landwirthschaftlichen Angelegenheiten hat eine nam⸗ hafte Geldunterstützung und eine größere Anzahl von Medaillen, das Ober⸗Präsidium der Provinz Hannover eine Lotterie von 50 000 Loosen, à 1 ℳ, zum Besten der Ausstellung bewilligt. Transport⸗ erleichterungen auf Eisenbahnen sind bewilligt, von einigen Dampf⸗ schiffahrts⸗Gesellschaften auch bereits in Aussicht gestellt. Es liegt in der Absicht, 64 verschiedene Hunderacen in schönen Exemplaren vorzuführen. Die hervorragendsten Züchter Deutschlands haben be⸗ reits ihre Theilnahme zugesagt. Als Ausstellungslokal ist der in vor⸗ züglicher Weise geeignete Flora⸗Garten auf Bella⸗Vista gewaͤhlt und die Zahl der auszustellenden Hunde auf etwa 800 normirt.
Die Ausstellung von Sing⸗ und Schmuckvögeln des Vereins „Ornis“, welche gestern in der Kaisergallerie (Behren⸗ straße 50) eröffnet wurde, ist sehr umfassend. Die prachtvollsten und seltensten Sing⸗ und Schmuckvögel aus allen Welttheilen, ins⸗ besondere kostbare Papageien, Prachtfinken, Weichfresser u. g. m, aber auch die besten Sänger unter unseren einheimischen Vögeln sind in großer Mannigfaltigkeit vorhanden. Liebhaber und Kenner können hier das Schönste und Seltenste sehen, was Handel, Pflege und Sucht aufzuweisen haben.
Die Lappländer⸗Gesellschaft des Hrn. Karl Hagenbeck, welche gegenwärtig im Zoologischen Garten zu sehen ist, ist zu⸗ sammengesetzt aus Mitgliedern von 4 Familien. Es sind: Jun Persen Gaupa, 38 Jahre alt, Kirsten Gaupa, seine Frau, 36 Jahre, Nilas Gaupa, Sohn 2 ½ Jahr, Adrian Gaupa, Sohn, vor 5 Wochen auf der Reise geboren, Inger Gaupa, ein 15jähriges Mädchen, Nichte von Gaupa; Mikael Andersen Sara, ein unverheiratheter 23jähriger Mann, Kirsten Sara, seine 17jährige Schwester, Aslak Sara, sein kleiner 13jähriger Bruder; Jun Porsanger, ein 46jähriger Wittwer und Per Larsen Anti, ein 20 jähriger junger Mann. Die Leute haben sofort die Errichtung ihrer Wohnung begonnen und führen auf dem Platze vor dem Restaurationsgebäude am Neptunsteiche ihr heimath⸗ liches Treiben vor. Die Heimath dieser sogenannten Rennthierlappen ist die nördlichste Provinz Norwegens, Finnmarken, und zwar die Ortschaften Karasjuk und Kaumkeinu. In ihrem Gefolge haben sie 9 sehr schön ausgebildete Rennthiere, lappländische Hunde u. s. w. In dem Saal des Restaurants ist eine ethnographische Sammlung ihrer mannigfachen Geräthschaften ausgestellt.
Der Vorstand des Zoologischen Gartens macht bekannt, daß vom 1. April d. J. an neue Jahres⸗Abonnements für Einzelne und Familien eröffnet werden, und zwar in der bishe⸗ rigen Art, wonach eine Person 15 ℳ und jede weitere Person desselben Hausstandes je 9 ℳ zu zahlen hat, deren Legit mation durch erkenn⸗ bare Photographie erfolgt. Das Vorstandsbureau (Kanonierstraße 17 bis 20, parterre rechts, wochentäglich in den Stunden von 12 bis 3 Uhr), wie die Kasse im Garten fertigen gewünschte Abonnements sofort aus, welche schon vom Tage der Lösung an Gültigkeit haben.
Redacteur: J. V.: Riedel.
erlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), außerdem ein Prospekt von Carl Heymanns Verlag, betr. Adreß⸗Kalender für Berlin u. Potsdam sowie Charlottenburg.
eichs⸗Anzeiger und Königlich Preu
Deutsches Reich. Nachweisung
Berlin, Sonnabend, den 15. März
me an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche
für die Zeit vom 1. April 1878 bis zum Schlusse des Monats Februar 1879.
1n
Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke.
2. 3. 4.
Einnahme im Monate Februar 1879.
ℳ
Hierzu Einnahme
in den Vormonaten. Zusammen.
₰ ℳ ₰ ℳ
5
Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume
des Vorjahres (Spalte 4).
ℳ
6. In 1878/79
+ mehr — weniger
I. Im Reichs⸗Postgebiete.
Ieee“] 8 1 1
2) Gumbinnen “ 4
3) Danzig..
4) Berlin..
5) Potsdam
6) Frankfurt Stettin.
8) Köslin.
9
osen. 10) Pesenn., 11) Breslau 12) Liegnitz.. 13) Oppeln.. 14) Magdeburg 15) Halle a./S. 16) Erfurt. 19 Kl Hannover. ) Münster Minden Arnsberg Gaesekl Frankfurt a./T ) Aachen.. Coblenz. Düsseldorf böö.“ -) Dresden. Leipzig.. ) Karlsruhe. Konstanz. ) Darmstadt. Schwerin i./ M.. 9 Oldenburg.. 36) Braunschweig EEEe““] 1 38) Hamburg.. “ 39) Straßburg i./ E.. e6* 1“
24 891 12 238 5 969 2 384 29 901 1 441 10 117 24 114 11 401 4 791 8 332 1 841 3 675 4 041 19 0386 49 817 12 028
3 194
V
148 491 60 31 039 60 123 181 75 515 713 10 32 245 75 35 143 68 246 80 73 962 77 979 50 84 229 19 721 30 21 072 44552 75 48 180 29 737 00 32 272 152 658 20 165 149 68 029 40 73 924 65 209 95 70 770 170 494 65 184 906 72 266 15 78 125 90 461 55 98 373 57 385 60 61 560 61 313 10 65 983 16 458 25 18 188 53 745 35 58 841 172 362 10 186 861 34 923 15 38 542 261 994 85 286 886 126 264 60 138 502 65 308 30 71 278 27 606 10 29 990 323 077 75 352 978 19 620 45 21 062 105 880 40 115 997 266 963 65 231 078 112 472 75 123 874 47 635 40 52 427 95 398 05 103 730 23 159 05 25 000 36 381 70 40 057 44 087 05 48 128 161 358 20 180 394 639 900 80 689 718 162 728 70 174 757 34 816 70 38 011
159 362
33 896 132 561 560 872
8 35 20
186 243
33 099 140 936 647 728
39 559
79 310 122 392
26 057
54 094
92 197 120
78 839
83 8835 193 284
87 197 105 470
68 634
77731
18 480
59 786 208 155
41 254 303 590 153 649
76 290
33 962 388 338
E19 124 282 312 711 136 881
51 293 118 806
30 798
41 435
53 028 181 649 798 174 181 827
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Königliche Forstakademie Münden.
Vorlesungen Öund Exkursionen im Sommersemester 1879.
Der Direktor: Ueber die Methode des forstlichen Studiums. Waldwerthrechnung und forstliche Reinertragsberechnung. Grund⸗ züge des preußischen Verwaltungsrechts mit besonderer Rücksicht auf das Forstwesen. Forstliches Examinatorium. Forstliche Exkursionen.
Forstmeister Knorr: Forstverwaltungskunde. Forstschutz. Forst⸗
liche Exkursionen.
Professor Schering: Geodätische Berechnungen. Analytische Geometrie, Trigonometrie und Geodäsie I. Th. Planzeichnen. Uebungen im Feldmessen.
Professor Dr. Mitscherlich: Physik und Meteorologie ein⸗
schließlich mechanischer Physik. Examinatorium in Chemie und
Phvsik.
Dr. Daube: Bodenkunde und Klimalehre. Examinatorium Mineralogie und Geognosie. Mineralogisch⸗geognostische Ex⸗ ursionen.
Professor Dr. Müller: Allgemeine Botanik. Sppezielle Forst⸗ botanik. Botanisches Praktikum. Botanische Erkursionen.
Dr. Kienitz: Botanisches Repetitorium.
Professor Dr. Metzger: Wirbelthiere. Künstliche Fischzucht und rationelle Bewirthschaftung der Gewässer. Zoologische Exkur⸗ sionen und Demonstrationen in der Fischbrut⸗Anstalt.
Privatdozent Zeising: Volkswirthschaftslehre wissenschaft.
Ober⸗Amtsrichter Leonhardt: Civilrecht I. Theil.
Oberförster Mühlhausen: Exkursionen über Waldwegebau.
Das Sommersemester beginnt f
und Finanz⸗
für den I. Kursus am 1. Mai, für den II. und III. Kursus am 21. April. Der Direktor der Forstakademie Bernhardt.
Nr. 15 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗ Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügung vom 6. März: Einführung einer Einheitstaxe für Zei⸗ tungen unter Kreuzband an Personen der Besatzungen S. M. Schiffe im Auslande. — Verfügung vom 10. März: Zoll⸗Inhaltserklärun⸗ gen zu Packetsendungen nach Belgien.
— Nr. 5 des „Archivs für Post und Telegraphie“ hat folgenden Inhalt: Aktenstücke und Aufsätze: Der neue Weltpost⸗ vertrag. — Die Ergebnisse der dänischen Telegraphenverwaltung im Jahre 1877. — Die Postsparkassen und die ländliche Arbeiterbevölke⸗ rung. — Die Fremdwörter in der deutschen Sprache und ihre Ver⸗ deutschung — Ein „Hellischer Postbot“. — Kleine Mittheilungen: Deutsche Zeitballeinrichtungen. — Parasiten an Seekabeln. — Telegraphie in Neuseeland. — Eine Judenpost. — Ueber die posta⸗ lischen Verhältnisse in Tripolis. — Telegraphen und Eisenbahnen in
38 500
Summe III. Württemberg
405 785 32 054 16 796
7550871 10 5 066 656 334 846 40 366 900 167473 60 184 270
5 633 245 . — 566 589 2 400 197 3 — 197 567 — 13 297
Ueberhanpt
454 636
Haupt⸗Buchhalterei des Reichskanzler⸗Amts.
5 163 191 10 5.617 827 1 10
¹
6 231 010 — 613 183
Centralamerika. — Nordpolfahrt mit Luftballons. — Geographische 33 296 Nachrichten für Welthandel und Volkswirthschaft. — Sibirische 5 Hendecsschiffachrr — Eine neue englische Zeitschrift für Erdkund. — Zeitschriften⸗Ueberschau.
——
Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
R
82 Inserate füͤr den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung N. u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 7. Literarische Anzeigen.
5. Industrielle Etablissements, Fabrike und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein 1 & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annoneen⸗Bureaus.
b
9. Familien-Nachrichten. beilage. 82
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.
2423] Nothwendige Subhastation.
Die dem Major Alexander von Heuser gehörigen Rittergüter Streidelsdorf 1. Antheils
und Nieder⸗Herzogswaldau I. Antheils, bei welchen sich 298 Hektar 86 Ar 30 Qu.⸗M. resp. 221 Hektar 25 Ar 70 Qu.⸗M. der Grundsteuer unterliegende Flächen befinden, und welche nach einem Reinertrage von 110385/10% Thlr. = 3310 ℳ 35 ₰ resp. 79125/101% Thlr. = 2373 ℳ 75 ₰ zur Grundsteuer, beziehungsweise nach einem Nutzungs⸗ werthe von 990 ℳ resp. 138 ℳ zur Gebäudesteuer veranlagt sind, sollen in dem am 8
29. April 1879, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Sitzungszimmer an⸗ stehenden Termine im Wege der nothwendigen Subhastation verkauft werden. Das Urtheil über Ertheilung des Zuschlages soll am
30. April 1879, Vormittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Sitzungszimmer ver⸗ kündet werden. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ glaubigte Abschrift des Grundbuchblattes und sonstige, das Grundstück etwa betreffende Nachweisungen, auch etwaige besondere Kaufbedingungen können in unserem Bureau III. eingesehen werden.
Alle Diejenigen, welche Eigenthum⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden Seiass dert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im obigen Versteigerungstermine anzu⸗ melden.
Freistadt, den 11. März 1879. K
Königl. Kreisgericht. Der Subhastationsrichter.
[2421] 1 Der mit unbekanntem Aufenthaltsorte abwesende, m 12. Dezember 1785 geborene Johann Jost
Göbel III. von Rehe, welcher im Jahre 1817 mit
seiner Frau und seinem Kinde nach Amerika aus⸗ gewandert ist, und seine genannten beiden Familien⸗ vagehörjgen bald nachher durch den Tod verloren haben soll, oder dessen unbekannte Leibes⸗ oder Testamentserben werden hierdurch aufgefordert, innerhalb 3 Monaten nach dem ersten Erscheinen dieser Ladung in öffentlichen Blättern sich zur Empfangnahme des bei dem Königl. Amtsgerichte zu Rennerod kuratorisch verwalteten Vermögens des
Johann Jost Göbel III. dahier zu melden, widrigen⸗ falls dieses Vermögen und alle dem genannten Jo⸗ hann Jost Göbel III. künftig etwa noch anfallenden Erbschaften den sich als nächste Intestaterben legi⸗ timirenden Verwandten des Johann Jost Göbel III. verabfolgt werden sollen. 8 Dillenburg, den 1. März 1879. 8 Königliches Kreisgericht. Meinck.
[2429] Ediktalladung 1
Der durch Verweisungsbeschluß des unterzeichne⸗ ten Kreisgerichts vom 5. April 1878 wegen Amts⸗ ehrenkränkung des hiesigen Stadtraths, begangen durch einen Artikel in Nr. 38 der hier erschienenen „Thüringer Freie Presse“, sowie wegen Beleidigung des Königlich preußischen Staatsanwalts Jesse in Erfurt, begangen durch eine Korrespondenz aus Erfurt vom 10. Januar 1878 in Nr. 6 der „Erfur⸗ ter Volkszeitung“ vom 13. desselben Monats, nach §§. 185 und 196 des Strafgesetzbuchs und nach §. 20 des Reichspreßgesetzes in den Anklagestand versetzte frühere Redacteur der „Erfurter Volks⸗ zeitung“
Carl Schulze aus Treuenbrietzen, früher in Erfurt wohnhaft, 8
wird, da sein gegenwärtiger Aufenthaltsort unbe⸗ kannt ist, hierdurch geladen, sich zu dem vom Her⸗ zoglichen Kreisgericht auf
den 24. Juni 1879,
Vormittags 9 Uhr, anberaumten Hauptverhandlungstermin rechtzeitig einzufinden, widrigenfalls nach Befinden die Haupt⸗ verhandlung in seiner Abwesenheit geführt und auf Grund der in der Voruntersuchung angestellten Erörterungen eine endliche Entscheidung ertheilt werden wird.
Gotha, den 3. März 1879. Herzogl. S. Kreisgericht. Ziegler.
Die für den Rittergutsbesitzer Hermann von Mengersen auf Hülsede, wegen Prodigalität, laut Bekanntmachung vom 22. Oktober 1875, angeord⸗ nete Vormundschaft ist aufgehoben und dem bieher Bevormundeten das Verfügungsrecht zurückgegeben.
Münder, den 13. März 1879.
Königliches Amtsgericht Springe. von Uslar.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
Pferde⸗Auction. Die diesjährige Auction von Graditzer Gestüt⸗Pferden soll Mittwoch, den 16. April, von Mittags 12 Uhr ab, auf dem Königlichen Gestüthofe zu Graditz bei Torgan staltfinden und zwar werden ca. 50 vier⸗ jährige und ältere Hengste, Wallache und Stuten incl. mehrerer junger, zu Rennzwecken ge⸗ eigneter Vollblut⸗Pferde sowie einiger Fohlen, zum Verkauf kommen. Sämntliche vierjährige und ältere Pferde sind mehr oder weniger rittig, zum Theil auch gefahren und wird das Nähere über Ab⸗ stammung ꝛc. derselben aus den, vom 6. April d. J. ab im Königlichen Ministerio für die Landwirthschaftlichen Angelegenheiten zu Berlin, im Union⸗Club und Tattersall zu Berlin, beim Universitätsstallmeister, Herrn Bieler in Leipzig und hier in Graditz in der Expedition zur Empfangnahme bereit liegenden Listen zu ersehen sein. Am Auctionstage wer⸗ den bei Ankunft des Zuges von Cottbus resp. Berlin, Vormittags 10 Uhr 57 Minnuten am Bahnhof Zschackau Wagen zur Abholung bereit stehen. Graditz, den 18. Februar 18è79. Der Königliche Landstallmeister. Graf Lehndorff.
1
[2102 Bekanntmachung.
Bei der unterzeichneten Verwaltung soll die Lieferung von Schreib⸗ und Druckpapier sowie von Schreibmaterialien für die Artillerie⸗Prüfungs⸗Kom⸗ mission vom 1. April 1879 bis ult. März 1880 im Wege der öͤffentlichen Submission vergeben werden.
Termin ist hierzu auf Montag, den 24. März 1879, Vormittags 11 Uhr, im diesseitigen Bureau — am Knupfergraben Nr. 8, part. — anberaumt. Die Bedingungen können im vorbezeichneten Bureau eingesehen und gegen Erstattung der Kopialien ab⸗ schriftlich bezogen werden. (à Cto. 118/3.)
Berlin, den 5. März 1879.
Königliche Depotverwaltun der Artillerie⸗Prüfungs⸗Kommifsion.
Auktion. Am Freitag, den 21. März d. J., Vormittags von ½10 Uhr ab, sollen im Turnsaale des hiesigen Kadettenhauses verschiedene außer Ge⸗ brauch gesetzte Bekleidungsstücke (Tuchhosen, alte Leibwäsche, sowie alte wollene Decken, Spinde, Tische, Baumaterialien u. s. w.) öffentlich gegen
gleich baare Bezahlung versteigert werden. ie
Fortschaffung der gekauften Gegenstände muß so⸗ gleich erfolgen. Potsdam, den 14. März 1879. Das Kommando des Kadettenhauses. 8
[2399] 8 Für das unterzeichnete Hüttenamt soll pro 1879/80 die Lieferung von: 1
circa 80 000 Ctr. Schmelzkoke und 2 000 Ctr. gewaschene Nußkoblen, frei Station Silberhütte, sowie 200 Ctr. Koke, 400 Ctr. Stückkohlen, 1 000 Ctr. Förderkohlen (stückreich), 400 Ctr. gewaschene Nußkohlen, frei Station Clausthal⸗Zellerfeld, im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Offerten sind bis zum Termine Mittwoch, den 26. März d. J., Vormittags 11 Uhr, portofrei und versiegelt mit der Aufschrift: „Sub⸗ mission auf Lieferung von Koken und Stein⸗ kohlen“ einzureichen. “ Die Bedingungen können im hiesigen Geschäfts⸗ lokale eingesehen oder gegen Einsendung von 50 ₰ Kopialgebühren bezogen werden. (Z. Ag. 736/3.) Clausthaler Hütte, den 12. März 1879. Büsseneat Ssae ast.
Submission. G
Bei der hiesigen Männer⸗Strafanstalt wird für ca. 150 meist kurzzeitige Gefangene, welche bisher mit Sacknäherei beschäftigt waren, Industriearbeit, womöglich wieder Sacknäherei oder andere leicht zu erlernende Arbeit, gesucht, welche spätestens am
[1983]
1. Juni d. J. beginnen muß.
Hierauf Reflektirende haben ihre schriftlichen Offerten mit der Aufschrift:
„Submission auf Industriearbeit“
bis spätestens den 18. März eurr., Vormittags 10 Uhr, hierher einzusenden, zu welcher Stunde die Offerten in Gegenwart etwa anwesender Sub⸗ mittenten geöffnet werden. 1
Die zu zahlende Caution beträgt mindestens die Summe der dreimonatlichen Lohnzahlung für die zugewiesene Arbeiterzahl. 1
Die Kontraktsbedingungen können beim Arbeits⸗ Inspektor eingesehen oder abschriftlich gegen Erstat⸗ tung von 1 ℳ dort in Empfang genommen werden.
Cöln, den 1. März 1879.
Königliche Direktion der Straf⸗ und Corrections⸗Anstalten.