1879 / 68 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 20 Mar 1879 18:00:01 GMT) scan diff

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Aeußern, daß dasselbe in einigen Tagen aufgehoben werden würde. Im Senat hat Cogalniceano eine Interpellation über die Politik der Regierung rücksichtlich des Berliner Ver⸗ trages angekündigt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Dresden, 18. März. Der Geh. Hofrath Ludwig Reichen⸗ bach, berühmter Botaniker und Zoolog, ist gestern hier gestorben (geb. 1793). .

Von dem Prachtwerk „Italien, eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna“, zweite Auflage (Stuttgart, J. Engelborn), ist die 9. bis 11. Lieferung erschienen. In denselben werden Turin, Grnua und die Riviere di Ponente (von Karl Stüler) geschildert. Die großen Tondruckbilder, welche diesen Lieferungen beiliegen, stellen dar: Blick aus Hotel du Parc in Lugano (Albert Hertel), Lago maggiore mit Isola bella und Isola pescatore (Rudolf Schick), Genua (Randzeichnung von E. von Lipphart) und Ansicht von Gust. Schönleber) und Via San Luca in Genua (von Gust. Schönleber). Von den Textillustrationen haben gezeichnet: Th. Weber die Rotunde des Herkules auf Isola bella, die Porta Palatina in Turin und den Obelisk in der Villa Pallavicini in Genua; Gustav Conz Moncalieri und den Kapuzinerberg bei Turin; O. Wiesnieski die Fontäne im Giardino Reale und den Weg zur Chiesa di Superga in Turin; Rud. Schick eine Fontäne auf Argua sola, die Porta vecchia della Lanterna und den Dom San Lorenzo zu Turin, die Piazza di Pescheria und den Molo von Genua; Gust. Schönleber den Hafen von Genua und eine Strandscene daselbst; G. Franz eine Ansicht aus der Villa Pallavicini in Genua; Arthur Calame eine Loggia an der Riviera, Landschaften bei San Remo und Bordighera; P. F. Peters Revoir bei San Remo. Die Holzschnitte hat sämmtlich Adolf Cloß in Stuttgart in derselben trefflichen Ausführung wie zu den übrigen Heften dieses Werks geliefert. Den Heften liegt eine saubere und genaue Karte von Italien, von Friedr. Bohnert, im Maßstabe von 1:2000 000 bei.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

In den Räumen der ehemaligen Königlichen Eisengießerei (In⸗ validenstraße 42 47) fand heute Vormittag 10 Uhr, nachdem der General⸗Konsul Meier aus Bremen die zu der Feier zahlreich Er⸗ schienenen begrüßt hatte, die Eröffnung der Deutschen Molkerei⸗ Ausstellung durch den Staats⸗Minister Dr. Friedenthal statt.

Die rvon demselben gehaltene Rede hatte ungefähr folgenden Wortlaut:

„Während einer kurzen Zeitdauer sind aus verfallenen Ruinen diese zweckmäßigen freundlichen Hallen entstanden, welche wir vor uns erblicken, erfüllt mit dem reichen Inhalt der Erzeugnisse deut⸗ schen Fleißes und deutscher Intelligenz, in festlichem Schmuck. Wir danken diese Entstehung dem gemeinnützigen Zusammen⸗ wirken vereinter Kräfte, vor Allem des Deutschen milch⸗ wirthschaftlichen Vereins, begründet im Jahre 1874 bei Gelegenheit der Bremer landwirthschaftlichen Ausstellung. In Folge der Bemühungen seines ersten geschäftsführenden Sekretärs B. Mar⸗ tin und seines ersten Vorsitzenden, Grafen Schlieffen auf Schlieffen⸗ berg, verstand es der Verein, im deutschen Vaterlande feste Wuczel zu fassen. Durch Gründung von Versuchsstationen, Molkerei⸗ und Vereinsschulen gelang es, den Verein in fortschreitender Entwickelung der milchwirthschaftlichen Thätigkeit erfolgreich zu fördern. Dem nämlichen Zwecke dienten die Ausstellungen des Vereins, von denen die erste in Frankfurt a. M. 1875 und die zweite internationale 1877 in Homburg stattfand. Namentlich die letztere lenkte in entscheiden⸗ der Weise die Aufmerksamkeit des Auslandes auf die sichtbar wer⸗ denden Fortschritte der deutschen Produktion und konstatirte vor dem gesammten Inlande, daß es in dem milchwirthschaftlichen Verein ein treffliches Centralorgan für die Interessen der deutschen Milchwirth⸗ schaft besitze Während dieser Ausstellung, nachdem Graf von Schlieffen den mit so vielem Verdienst und anerkanntem Erfolge geführten Vorsitz niedergelegt hatte, stehen Sie, geehrter Herr General⸗Konsul und Reichstagsabgeordneter an der Spitze des Verbandes. Neben Ihnen wirken mit Eifer und Umsicht die General⸗Sekretäre Benßen und Petersen und Sie können mit Genugthuung dessen sich bewußt sein, daß die Entwickelung des Vereins, getragen von der unter⸗ stützenden Thätigkeit seiner Vorsteher und Mitglieder eine von Jahr zu Jahr stetig steigende geblieben ist. Davon legt ein glänzendes Zeugniß ab die Ausstellung, welche selbstverständlich in der Beschränkung auf die deutsche Produktion ihre Vorgänger übertrifft, sowohl in der Reichhaltigkeit, Vollständigkeit der vor⸗ geführten Produkte, namentlich von Butter, Käse, sowie in der Klarheit und Uebersichtlichkeit der Disposition und der materiellen Fortschritte, welche sie sichtlich bekundet. Aus allen Theilen Deutsch⸗ lands sind vereinigt 1145 Aussteller mit 1265 Gegenständen der eigentlichen Milchwirthschaft, 122 Aussteller mit 614 Gegenständen der maschinellen und Hülfs⸗Gewerbe und 41 Aussteller von diesen Gebieten angehörigen Leistungen der Wissenschaft, geordnet, zusammen⸗ gefaßt zu einem schönen, wahrhaft wohlthuenden Bilde deutschen Gewerbefleißes.

So möge die deutsche Molkerei⸗Ausstellung des Frühjahres 1879 zu Berlin eröffnet sein vund fruchtbringend wirken ihren Begründern zur Ehre, der deutschen Land⸗ und Milchwirthschaft zum Segen und dem deutschen Volke zum Allgemeinen Besten. Das walte Gott!“

Zur Moorstatistik Hannovers schreibt man dem H. Cour.“: Den Protokollen der siebenten, achten und neunten Quartals⸗ sitzung der Central⸗Moorkommission, welche eben zusammmen versandt worden sind, liegt eine Arbeit des Regierungsassessors von Ellerts in Lüneburg über die Moore des dortigen Landdrosteibezirks bei, welche zu den Vorbereitungen der dem Dr. Salfeld in Bremen übertragenen Moorstatistik der Provinz Hannover gehört. In tabellarischer Ueber⸗ sicht werden nicht weniger als 153 Moore aufgezählt und kurz charak⸗ terisirt. Von erheblicherem Umfang sind allerdings nur wenige, wie z. B. das Westerbecker Moor in den Aemtern Gifhorn und Isen⸗ hagen, das Altwarmbüchener Moor im Amte Burgwedel, das große Müggenburger Moor im Amte Celle, das Ostenholzer Moor im Amte Fallingbostel, das Königsmoor im Amte Tostedt. Bis auf letztgenanntes liegen sie sämmtlich in den Niederungen der Aller und

ihrer Zuflüsse. Gewerbe und Handel.

Der Verwaltungsrath der Dis konto⸗Gesellschaft hielt

gestern eine Sitzung, in welcher über die Bilanz des letzten Geschäfts⸗ jahres berichtet wurde. Der Gewinn beträgt ca. 8 ℳ, wo⸗ von ca. 685 000 für Verwaltungskosten abgehen und 2 400 000 für die auf die Kommanditantheile bereits bezahlte Abschlagsdividende von 4 % in Anrechnung kommen. Aus dem Restgewinn soll den Kommanditären eine Superdividende von 2 ½ % gewährt und ein Betrag von ca. 2 811 000 reservirt werden. Nach An⸗ hörung der Bilanz⸗Revisions kommission erklärte sich der Ver⸗ waltungsrath mit diesen Vorschlägen einverstanden und setzte den Termin der ordentlichen Generalversammlung auf den 21. April fest. Die Bilanzvorlage des Jahres ergiebt als Zinsenertrag der Platz⸗ und anderen Pari⸗Wechsel 763 818 gegen 722 386 in 1877, als Ertrag aus dem Courswechselverkehr 350 192 gegen 84 362 in 1877, als Nettoertrag aus den eigenen Werthpapieren und dem Revportgeschäft 4 373 804 gegen 3 412 629 in 1877, als Provision aus den laufenden Rechnungen 1 582 430 gegen 1451 876 in 1877. Der Gesammtumsatz ist von ca. 2711 Millionen Mark auf ca. 3700 Millionen Mark in 1878 gestiegen. Aus dem Reservevortrag der Bilanz von 1877 verblieben dem Gewinn⸗ und Verlustkonto 497 629 ℳ, nachdem 2 000 400 ℳ, wie s. Z. mitgetheilt, zur finanziellen Konsolidirung der Dortmunder Union verwandt worden sind. Von den aus der vorliegenden Bilanz zu reservirenden ca. 2 811 000 sollen 545 454 = 20 % des

etreffenden Gewinnbetrages in den allgemeinen Reservefonds fließen, wodurch derselbe auf 6 790 630 erhöht wird und ra. 2 266 000 in Reservevortrag auf neue Rechnung gehen. Die früher gebildeten

Spezialreserven des Effektenkonto besteben fort. Die Verlusta schreibung aus dem Kontokorrentverkehr beträgt 4444

Die Deutsche Genossenschafts⸗Bank von Sörgel,

arrisius u. Co. hat im vorigen Jahre einen Reingewinn von

531 erzielt. Davon empfängt das Aktienkapital vorweg 4 % mit 300 000 ℳ, von den verbleibenden 158 531 erhalten der Auf⸗ sichtsrath 5 % Tantième mit 7926 ℳ, die persönlich haftenden Ge⸗ sellschafter 25 % Tantiéme mit 39 632 ℳ; zu den verbleibenden 110 972 tritt hinzu der Gewinnübertrag aus 1877 mit 1827 ℳ, ergiebt 112 799 Es verbleibt eine Superdividende von 1 ½ % auf 7,500 000 mit 112 500 und ein Gewinnübertrag auf 1879 von 299 Der Umsatz des Berliner Geschäftes betrug 1878 464 748 443 ℳ, der Umsatz der Feens Kommandite 275 360 624 Das Bruttoerträgniß stellte sich im Jahre 1878 auf 680 881 egen 685 722 in 1877. Die Kommandite in Frankfurt a. M. ba⸗ Reinertrag geliefert 1878 114 988 ℳ, 1877 130 899

Die Berlinische Feuer⸗Versicherungs⸗Anstalt vertheilt fur das Jahr 1878 an ihre Aktionäre an Zinsen und Divi⸗ dende 126 pro Aktie oder 21 % des effektiv eingezahlten Aktien⸗ kapitals. Die Gesammteinnahme betrug 2 364 430 ℳ, die Gesammt⸗ ausgabe 2 061 430 ℳ, der Gewinn sonach 303 000

Der Rechenschaftsbericht der Providentia, Frankfurter Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft zu Frankfurt a. M. für das Geschäftsjahr 1878 weist folgendes Ergebniß nach: Die Gesammt⸗Einnahme beträgt 9 691 667 ℳ, welcher eine Gesammt⸗ Ausgabe von 9 290 870 gegenübersteht, so daß ein Ueberschuß von 400 797 resultirt. Was die Geschäftsbewegung der einzelnen Branchen anlangt, so ergiebt der Abschluß bei der Feuerversicherung eine Gesammt⸗Brutto⸗Einnahme von 2 876 977 ℳ, eine Gesammt⸗ Ausgabe von 2 442 310 ℳ, bei der Lebensversicherung eine Gesammt⸗ Brutto⸗Einnahme von 6171 968 ℳ, eine Gesammt⸗Ausgabe von 5 964 253 ℳ, und bei der Transportversicherung eine Gesammt⸗ Brutto⸗Einnahme von 471 042 ℳ, eine Gesammt⸗Ausgabe von 341 888 Von dem erwähnten Ueberschusse von 400 797 werden 400 000 ℳ, gleich 40 pro Aktie oder 23 ½ % des eingezahlten Kapitals, als Dividende an die Aktionäre vertheilt und die resti⸗ renden 797 auf das Jahr 1879 übertragen.

Die Frankfurter Bank veröffentlicht folgenden Rech⸗ nungsabschluß für das Jahr 1878: Verdient wurden: Zinsen aus Platzwechseln 393 620 (1877 462 737 ℳ), Zinsen aus Vorschüssen gegen Unterpfand 106 067 (1877 146 997 ℳ), Zinsen aus dis⸗ kontirten Effekten 16 058 (1877 18 693 ℳ), Zinsen und Cours⸗ gewinn aus auswärtigen Wechseln 399 606 (1877 469 704 ℳ), Gebühren von verschlossenen Depositen 16 731 (1877 17 214 ℳ]), von offenen 32 049 (1877 17 479 ℳ), Uebertrag von 106 Aktien 53 Zinsen und Coursgewinn aus eigenen Effekten 172 537 (1877 87 715 ℳ), aus Effekten des Reservefonds 164 092 (1877 164 891 ℳ), Provisionen im Kontokorrentverkehr 25 812 (1877 11 696 ℳ), Provisionen im Giroverkehr 3367 Nennenswerthe Erhöhung zeigt allein der Gewinn aus eigenen Effekten; der Nutzen aus dem Diskont⸗ und Lombardgeschäft hat sich in jeder Position. ansehnlich vermindert. Zuzüglich 9377 aus dem Vorjahre be⸗ trägt der Bruttogewinn 1 339 364 gegen 1 423 103 in 1877. Davon gehen ab 67 048 Depositenzinsen, 183 198 Unkosten, 29 305 Steuern, 14 447 Kosten des Umbaues. Ferner waren 213 000 einem Delkrederekonto zu überweisen. Nach Abzug dieser Summen verbleibt ein Ueberschuß von 832 364 (1877 1 123 207 ℳ). Davon erhält die Reserve 12 260 (1877 65 229 ℳ), die Aktionäre 800 000 mit 40 pro Aktie, d. i. 4,67 % (1877 1 040 000 gleich 52 oder 6,07 %). Die Reserve enthält nun 3 574 500 ℳ, d. i. 20,85 % des 17,143 Millionen betragenden Aktienkapitals. Außer dieser Reserve und dem Delkrederekonto mit 213 000 ist wie im Vorjahre eine Coursreserve für die Effekten des Reserve⸗ fonds im Betrage von 150 000 vorhanden.

Berlin, den 20. März 1879.

Im Wissenschaftlichen Verein in der Singakademie wird am Sonnabend, den 22. März, Nachmittags 5 Uhr, Professor Dr. Oncken aus Gießen einen Vortrag über „Das Friedenspro⸗ gramm des Grafen Metternich im Jahre 1813“ halten.

Die wissenschaftlichen Vorlesungen des deutschen Lehrervereins, Bezirksverband Berlin, für das Sommer⸗ semester 1879, beginnen mit dem heutigen Tage und finden wie bis⸗ her im Friedrichs⸗Werderschen Gymnasium, Dorotheenstr. 13/14, statt. Für die Vorlesungen in Chemie ist auch dieses Mal das chemische

aboratorium der Königlichen Realschule in der Kochstraße beantragt worden. Die Minimalzahl der Theilnehmer an einem Kursus be⸗ trägt 10. Anmeldungen vom 19. März ab auf 14 Tage im Friedrichs⸗ Werderschen Gymnasium, 5—6. Honorar für Vorlesungen zu 3 Stunden = 7 ℳ, zu 2 Stunden = 5 ℳ, zu 1 Stunde = 3 ℳ; außerdem Einschreibegebühr für das Semester 3

Von den drei Tages⸗Ereignissen auf dem Gebiete der Kunst: Preller⸗ Ausstellung in der Nationalgalerie, „Einzug Karls V. in Antwer⸗ pen“ von Makart in der Akademie und „Milton, seinen Töchtern das verlorene Paradies diktirend;“ von Munkacsy im Saale des Künstlervereins in der Kommandantenstraße appelliren die beiden letzteren am lautesten an das große Publikum, weshalb wir uns zu⸗ nächst mit ihnen beschäftigen wollen. Eine ins Einzelne gehende Beschreibung des Makartschen Kolossalgemäldes wird man uns erlassen, da dasselbe bereits durch Holzschnitte illustrirter Blätter und durch Photographien Jedermann zugänglich ist. Wir haben es hier nur mit der künstlerischen Würdigung zu thun. Und in dieser Beziehung muß von vornherein trotz der ihnen gespendeten Medaillen der Pariser Exposition behauptet wer⸗ den, daß beiden Bildern eigentlich die Kriterien echter Kunstwerke fehlen. Sie sind beide nicht Produkte der künstlerischen Inspiration, sondern der Spekulation, sie sind nicht um des großen historischen resp. literargeschichtlichen Moments, um einer Idee willen entstanden, von der die Künstler erfüllt gewesen wären, sondern einzelner virtuoser Effekte wegen, von denen sie sich eine bestechende Wirkung ver⸗ sprechen durften. Der Eine suchte nach einem Vorwurf, derihm Gelegen⸗

eit gewähren könne, die Nuditäten seiner „Abundantia“⸗Bilder und

seine mit der „Catarina Cornaro“ bewiesene Meisterschaft in der effektvollen Wiedergabe und farbenüppigen Zusammenstellung kost⸗ barer Stoffe zu verwerthen, und findet was er braucht in der Beschrei—bung Dürers über jenen Einzug Karls V.; der Andere sieht irgendwo, etwa auf dem Pariser Boulevard, den schönen Kopf eines Blinden, läßt diesen in sein Atelier kommen, malt ihn und fragt sich oder seine Bibliothek nachträglich, wozu die prächtige Studie wohl zu verwerthen wäre, bis er das Gewünschte in seinem „Milton“ findet. Man wird zugeben müssen, daß diese Art der Entstehung mehr vom Handwerk, denn von der Kunst an sich hat. Wenn man aber dagegen einwendet, daß die Mehrzahl der modernen Bilder einen solchen Ursprung habe, so wird die Sache dadurch noch nicht besser. Es ist nicht zu leugnen, daß die Maltechnik in den letzten Jahrzehnten enorme Fort⸗ schritte gemacht hat, aber wahrlich nicht zum Vortheil der echten Kunst, der es vor Allem um den ideellen Gehalt zu thun sein muß. Denn die brillante, lebenswahre Faktur soll doch nur das Mittel, nicht der Zweck selbst sein, oder man müßte, über⸗ zeugt von der Unvereinbarkeit, die äußerste Konsequenz ziehen

und wie dies von einem hiesigen Hauptvertreter der realistischen

Richtung als von seinem Standpunkt durchaus richtiger Grundsatz ausgesprochen worden ist nur das malen, was man wirklich sieht. Und in der That, die überrealistische, am Modell klebende Mache, welche heute gäng und gäbe ist, sollte sich auf das Leben und Treiben der Gegenwart beschränken, nicht aber sich an die große Historie wagen, wenn sie sich nicht zugleich mit historischem Geiste zu erfüllen vermag. Es ist durch Verkennung dieser Nothwendigkeit dahin ge⸗ kommen, daß nur der Maler heutzutage ein Geschichtsbild zu malen

versuchen darf, dem dazu die reichsten materiellen Mittel zu Gebot

stehen. Was wäre Makarts neuestes Bild ohne seinen Fürstlich reichen Stoff⸗ und Kostümschatz, ganz abgesehen von den anderen Vortheilen in Bezug auf die Modelle, deren er sich zu erfreuen hatte! Wenn aber trotz alledem nicht mehr erreicht wird als eine verschwenderisch kostümirte resp. unkostümirte Maskerade, beinahe ohne jede Spur von historischem, lokalem oder nationalem Charakter, so ist das eben nur die Folge vorberegten Uebelstandes. Selbst das ungeübte Auge entdeckt immer wieder dieselben, zum Theil frappant modern dreinschauenden und mit vielem haut gout behafteten Modelle, so daß bei aller Schönheit und vollendeten Gruppirun „bei aller unnachahmlichen, virtuosen Malerei, die sich diesmal au auf die Incarnation erstreckt, das Bild eine wahre Befriedigung nicht ge⸗ währt. Dazu, last not least, hat sich der Künstler aber auch nrch in⸗ sofern eine unver eihliche Willkür zu Schulden kommen lassen, als er gerade die Stelle des Dürerschen Berichts, die ihm den Stoff zu dem Gemälde gegeben, sich ganz nach eigenem Ermessen zurecht⸗ elegt, d. h. daß er die vornehmen Antwerpener Damen, die den aiser in so primitivem Kostüm empfingen, neben seinem Rosse und im Zuge selbst einhergehen läßt, während sie, der Beschreibung Dürers nach, auf den Triumphbögen standen, was, wörtlich be⸗

achtet, dem Bilde gewiß Vieles von jener Anstößigkeit genommen

hätte, die jetzt gerade als die Hauptpointe erscheint. Alles in A

hr B höchstens in Bezug auf die Zeichnung. Aber auch diese weist Fehler auf: so ist namentlich die gespreizte Armstellung der Dirne, welche sich auf die Brüstung des Hauses zur Rechten stützt, in der beabsichtigten perspeklivischen Verkürzung gesehen, eine Unmöglichkeit. Indessen ist dies freilich nur eine ganz untergeord⸗ nete Figur und dafür einzelne Hauptgestalten des Zuges von einer Grazie, einem Ebenmaß, einzelne Gruppen von einer Schönheit der Anordnang, daß sich in der That kaum etwas Vollendeteres denken laßt. Mit richtigem Blick hat denn auch der Photograph bereits

das ganze Bild in diese graziösen Sondergruppen zerlegt und in ein⸗ Dm Ganzen ge⸗

zelnen Blättern zum Verkaufe ausgestellt. bricht es durchaus an Einheitlichkeit, weil es eben zu sehr die nach⸗ trägliche Kompilation jener Gruppen erkernen läßt. Hier macht sich auch erst die geistlose Gleichguͤltigkeit der meisten Gesichter auf⸗ fallend geltend; namentlich spielt der arme Dürer, der doch der geistige Vater des ganzen Bildes ist, in der Ausdruckslosigkeit seines schönen Kopfes eine recht klägliche Rolle. Der hinter ihm hingelagerte vornehme Knabe aber, der besonders lebhaft dreinschaut, ist eine jener hermaphroditischen Figuren, die etwas Naturwidriges an sich tragen, für die Makart aber eine besondere Vorliebe zu haben scheint. Daß das ganze Bild dagegen wie⸗ der eine Farbensymphonie von berauschender Schönheit bietet, braucht bei Makart nicht erst besonders hervorgehoben zu werden. Die Untermalung mit Asphalt giebt der Farbe dabei etwas ungemein Distinguirtes, wenn auch nicht gerade den damit beabsichtigten nordischen Charakter. Der Himmel zeigt eine italienische Tiefe des Blaus und auch die Menschen darunter in ihrer Eenußfreudigkeit haben wenig oder garnichts Holländisches an sich. Wie aber bei Makart die Farbe Alles ist, so verleiten ihn die Gesetze derselben zu vollständigen Unmöglichkeiten. So muß z. B., weil der Generalbaß und Contra⸗ punkt der Farbenlehre an der. Stelle, wo das Pferd des Kaisers erscheint zur harmonischen Zusammenstimmung mit der Umgebung Violett er⸗ fordert, sich das Pferd bequemen, diese ganz unnatürliche Farbe an⸗ zunehmen.

Ziehen wir das Facit, so bleibt ein Prunkstück, wie Makart ja deren viele für die Speisesäle sybaritischer Financiers gemalt hat, aber kein Bild, das auf die Bezeichnung eines historischen Anspruch erheben dürfte. Alles ist Dekoration und Pomp wie bei seinen Vor⸗ bildern Veronese und Tiepolo, nur mit dem großen Unterschiede, daß diese das prächtige, malerische Zeitkostüm aus der unmi telbaren Gegenwart schöpfen konnten, während Makart auch dieses erst seinen Modellen umgehängt hat.

Was das Gemälde des Ungarn Munkaesy, oder richtiger

Lieb aus Munkacs, betrifft, so gehört es zu jener Gattung der Programmmalerei, über deren Berechtigung sich von vornherein streiten läßt. „Milton seinen Töchtern das verlorne Paradies diktirend!“ Wo soll man das große Dichterwerk, das hier geboren wird, mit den Augen suchen? Unter der hohen schönen Stirn des Greises, in seinem skandirenden Fuße, in der aufmerksamen Haltung seiner Töchter? Es könnte ebensowohl von viel gleichgültigeren, wirthschaftlichen Dingen, oder etwa von seinem Testamente die Rede sein. Genug der Beschauer ist gegenüber dem Bilde in ebenso un⸗ glücklicher Lage, wie der Dichter seiner Dichtung gegenüber. Dieser sieht nicht, was er sehen möchte, wir hören nicht, was wir hören möchten. Wer dies frivol nennen wollte, der höre erst, wie das Bild entstanden ist. Ein bekannter schweizer Feuilletonist, der den Maler in Paris aufgesucht hat, erzählt nach den eigenen Aussagen des Künstlers, nachdem er die Bemerkung vorausgeschickt, daß Munkaesy Alles nach dem Modell male, Folgendes: „Wer war Ihr Modell zu dem „Milton“? Ich studirte mich erst in ein wirk⸗ liches Bildniß des Dichters hinein und dann ging ich nach der hie⸗ sigen Blindenanstalt. (!) Ich hatte eine Empfehlung an den Direktor in der Tasche und bat ihn, mir seine sämmtlichen Blinden vorführen zu lassen. Der Erste, den man kommen ließ, war mein Mann; ich sah zwar alle Andern, bedauerte aber dann, meine Zeit verloren zu haben, denn Keiner kam dem Ersten in der Eignung für meine Zwecke gleich. Ich ließ ihm sein Milton⸗Kostüm (!) machen und hatte ihn dann Tag für Tag in meinem Atelier, in jenem Fauteuil. Hatte er dasselbe Haar, wie der Dichter auf dem Bilde? Nein, er trug eine nach meiner Angabe gemachte Perrücke (). Er schlief mir beim Sitzen oft ein, besonders nach dem Frühstück, bei dem ihm sein Glas Wein sehr zu schmecken pflegte. Da sank mir denn mein Milton in seinem Fauteuil immer mehr zusammen, manchmal ver⸗ schwand er vollständig.“...

Es ist unnöthig dem noch etwas hinzuzufügen. Wir haben auch hier weiter nichts als Mache, Routine, Virtuosität einer⸗, be⸗ rechnete kontrastirende Effelte, wie das auf die Dichterstirne fallende Licht und die düstere Stimmung des Interieurs, andererseits. Der Genius hat damit nichts gemein. Was unsere westlichen Nachbarn in diesem und dem Makartschen Bilde prämiirt haben, ist nur ihre virtuose Maltechnik, welche sie mit Genugthuung den Siegeszug durch die ganze Welt machen sehen, und die allerdings auf beiden blendende Siege feiert, aber über den wirklichen Werth auf die Dauer nicht zu täuschen vermag.

New⸗York, 19. März. (W. T. B.) Nach einer hier einge⸗ gangenen Depesche aus Kingston hat zwischen den Dampfern Bolivar“ und „Michel“ eine Kollision stattgefunden. Letzterer, ein haptisches Fahrzeug, sank, wobei 60 Personen ums Leben kamen.

Das Belle⸗Alliance⸗Theater bereitet eine würdige Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers veor, indem die Direktion den Ertrag der an diesem Tage zu gebenden Vorstellung zum Besten der Ueberschwemmten in Szege⸗ din bestimmt hat. Zur Aufführung gelangen die beiden von dem seiner Zeit recht günstig aufgenommenen Stücke von M.

rée, „Zwischen 2 Stühlen“ und „Gleich und Gleich“, welche durch das Fürstsche Gastspiel unterbrochen werden mußten.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Berlin:

Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Wie;sbaden, 1878.

61u Ganzen rund 3500 ha, und davon haben 1878 84,4 % im Ertrag

umfaßte

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elgner.

No6s.

Armee⸗Verordnungs⸗Blatts“, heraus⸗ gegeben vom Kriegs⸗Ministerium, hat folgenden Inhalt: Tischgelder der als Adjutanten bei höheren Kommandobehörden kommandirten, à la suite von Truppentheilen gestellten Lieutenants. Behandlung beschädigter und unbrauchbar gewordener Reichskassenscheine. Be⸗ kleidungskompetenzen der zur Probedienstleistung bei Civilbehörden ohne Gehalt kommandirten Unteroffiziere. Feststellung des Nähr⸗ werthes der Speisen durch die Ober⸗Militärärzte. Erläuterung der Berechnung der zwölfjährigen aktiven Dienstzeit (Nr. 2 der Allerhöchsten Kabinetsordre vom 30. April 1878). Abänderung der Vorschrift über den Geschäftsgang bei Ueberweisung der Bedürf⸗ nisse zu den Schießübungen ꝛc. Berlin, 1875. Ersatz der Unter⸗ offiziervorschulen an Unteroffizieren. Ausgabe des Nachtrages pro 1878 zur Instruktion über die Versorgung der Armee mit Arzneien und Verbandmitteln. Maßregeln uͤber Desinfektion der Militär⸗ Pferdeställe, in denen Influenza aufgetreten ist. Anstellung der Militäranwärter bei den Privat.Eisenbahngesellschaften. Gebühr⸗ 1874 1875 nisse für Rinderpest⸗Absperrungskommandos. Instandhaltung der hl hl zu den Beständen der Truppen gehörigen Offizier⸗Seitengewehre. a. weiße Trauben:

57 015,80

weißer Wein . 30,5 rother Wein . 18,2

sich verbreiten, Schwankungen von

45,2 hl im Ja

Statistische Nachrichten.

(Stat. Corr.) Der Weinbau im Regierungsbezirk Auf einer verhältnißmäßig kleinen Strecke Landes liegen im südlichen Theile des Regierungsbezirks Wiesbaden die Gemarkungen bei einander, denen die besten und berühmtesten der

Ehrenzulage für die Inhaber des Eisernen Kreuzes von 1870/71. Riesling 44 435,40 Beförderung beurlaubter Mannschaften auf den Königlich bayerischen Orleans 632,00 840,00 Staatseisenbahnen. Nachtrag I. zu dem Geldverpflegungs⸗Regle- Traminer 596,80 1 867,60 ment für das preußische Heer im Frieden vom 24. Mai 1877. SOester⸗ Magazin⸗Dienstordnung. Ausgabe von Abänderungen zu den In⸗ reicher 10 128,00 14 937,00 struktionen, betreffend das Infanteriegewehr M/71, die Jägerbüchse Klein⸗ M/71 und den Kavallerickarabiner M/71. berger 11 493,60 26 270,80 gemischte 14 018,20 25 946,40 zusammen 81 304,00 126 877,60 b) rothe Trauben: Klebroth 1 725,20 2 525,60 Frühbur⸗ gunder 1 256,00 1 684,60 zusammen 2 981,20 4 210,20 überhaupt 84 285,20 131 087,80

heim, Marcobrunn, Rauenthal, Steinberg, Johannisberg, Geisen Rüdesheim und Aßmannshausen ihren Weltruf verdanken, bedecken gestanden. Von Jahr zu Jahr verändert sich dieses Verhältniß, wie mmiessend dahin, daß ein Miüteheh auch die Ausdehnung des Weinlandes geringfügigen Schwankungen unterliegt. Von 1874 bis 1877 schien dasselbe an Umfang zu ver⸗ lieren, 1878 aber hat es seine früͤhere Größe wieder erreicht; es

1874 1875 1876 1877

ha ha ha ha das Weinland .. 3516,91 3494,35 3482,58 3483,49 davon standen im Ertrag 2829,17 2816,45 2802,16 2855,66

ve mit Z“ weißen Reben.. 2665,59 2658,42 2669,15 2730,60 2853,05 b ü 18788 138,03 133,91 13209, 12298 getrug, in dem gedachten Tahr⸗

ö“ 99 X 2 . Weitaus der größte Theil der Weinberge ist also mit weißen 514 d89 Hengprat Kilameseg

Reben bepflanzt, die in den letzten Jahren den rothen noch Gebiet von n die

abgewonnen haben; 1878 nahmen sie 95,8 % von dem im Ertrag so Postanstalt ein. Am weitesten verbreitet ist unter ihnen die. Rieslingerebe, dig. in. dena bekfehpttalteh f geg onbefbilie fan

2 heingaun,

markungen.

Das vor Kurzem erschienene

in den Staaten Europas im

daß auf eine

Beamte. Der Briefpof Stück, namtich 1 105 21.

8 reichen Ertrages, den sie gewährt immer mehr in Aufnahme ge⸗

waren bepflanzt: 1874 sr 187: 1 den a. mit Weißwein⸗Reben ha 2 ha und zwar: ““ Riesling. . . 1365,75 esterreicher. 310,82 322,72 9, 388, Helteperct 1 464,30 63,83 499,54 8g. gemischten Reben 517,81 449,27 431,82 366,96 1X“ zusammen 2665,59 2658,42 2669, 15 b. mit Rothwein⸗Reben giabvoh. . 91,08 89,95 99,56 83,12 7890 Frühburgunder 72,55 68,98 33,45 43,46 zusammen 163,58 158,03 133,01 125,06 122,36 8 Obgleich nun, wie gezeigt, 1878 mehr Land im Ertrage gestan⸗ den hat, als in einem der vier vorhergehenden Jahre, ist doch die Menge des gewonnenen Weins 1878 am geringsten im ganzen Jahr⸗ fünft gewesen, wenn auch nicht so gering wie 1872 und 1873, wo 11 596 und 27 839 kl geherbstet wurden. Sie wird für 1878 auf 36 198,20 hl weißen und 1217,60 hl. rothen Wein, zusammen also auf 37 415,80 hl angegeben, während sie 1875, im besten Weinjahre des Jahrfünfts, 131 087,80 hl betrug. Wie überall, so hat also auch in Nassau der Weinbauer unter sehr beträchtlichen Schwankun⸗ en des Ertrags zu leiden; ihre 18 zeigen die folgenden Zahlen. on einem Hektar sind im Mittel geherbstet worden

Postanstalt 250,3 qkm Postpersonal bestand aus 1489,08 postverkehr bezifferte sich auf

triebseinnahmen betrugen

land (ohne Finnland)

überhaupt 29,8 46,5 Wird auch für die einzelnen Rebensorten der Ertrag vom Hektar berechnet, so zeigen sich zwischen dem besten und schlechtesten Wein⸗ jahre des Jahrfünfts noch erheblichere Abweichungen, die aber zum Theil, weil die einzelnen Sorten nicht gleichmäßig im Weinbaugebiet

an Kleinberger Trauben 1875 56,6, 1878 aber nur 5,1 hl, an ge⸗ mischten Trauben 1875 57,7 und 1878 blos 10,6 hl auf einem Hektar sonal geerntet worden, während der Riesling 1875 41,7 und 1878 12,9 hl vom Hektar ergab und die österreicher Rebe mit einem Herbste von 2 hl im * 1875 und 25,5 hl im Jahre 1878 sich als die zu⸗ verlässigste im Ertrage erwies. Im Ganzen wurden geherbstet

eim, Güte desselben, läßt sich in Zahlen nicht so leicht darstellen. Das Urtheil, welches die Weinbauer selbst darüber abgeben, lautet über⸗

züglich wurde der Herst in 11 Orten bezeichnet, als ziemlich gut oder befriedigend in 5 und als gering oder untermittel in 13 Ge⸗

Verkehrs⸗Anstalten.

„Nachrichten über Industrie, Handel und Verkehr“ aus dem Sta⸗ tistischen Departement im K. K. österreichischen Handels⸗Ministerium enthält eine Uebersicht über die Ergebnisse des Postverkehrs

gende Angaben entnehmen: In Großbritannien und Irland

Zahl der

wohner kamen. Das Hosa. tverkehr betrug vn. Gsn7.20,025-9 G 103 219ess Siona g 898 600 1

eschließli Neben ihr sind v vwereinde Se⸗ cherpäckete Nuf einen Einwohner entfallen 34,7 Briefe und 9, autschließlich gebaut wird. Neben ihr sind vunn eeewvred.rn wcherbäckete. Nuf einen Einwohner emtf 7 Briefe und 9, 8 Fielsberener und die österreicher Rebe diese namentlich wegen des Stück Zeitungen. Die Betriebseinnahmen betrugen 60 711 880 Fl. 8 5. W., die Ausgaben 40 069 640 Fl. Dänemark zählte bei kommen, während die Kultur gemischter Reben seltener wird; es einem Flächeninhalte von 38 302 qkm und einer Bevölkerung von 1 940 000 Seelen 153 Postanstalten, und es kamen auf und 12 680 Einwohner. Das 504 Beamt n. Der Biief⸗

.. 8 5 5 und einer 1 24 208 803 Briefe und Korrespondenzkarten, 1 589 453 Waaren⸗ anstalten, so daß

wohner ülelen 8 Briefpostverkehr umfaßte 57 tück und auf einen Einwohner 4,7 Briefe. Die Einnahmen 3 252 116 Fl., die Ausgaben 2 799 924 Fl. Italien unterhie t bei einem Flächeninhalte von 296 323 qkm und Heiner Bevölkerung von 27 769 475 Seelen 3126 Postanstalten mit 12 320 Beamten und kamen auf eine Postanstalt 94,8 akm und 8883 Einwohner. Der Briefpostverkehr umfaßte 315 876 826 Stück, und zwar 170 848 67 Brief 1 spondenz 61 713 852 Waarenproben, Druck⸗ Briefe und Korrespondenzkarten, 3 ““ sachen ꝛec. und 83 314 302 Zeitungen, so daß auf einen Einwo 6,2 Briefe und 3,0* Zeitungen entfallen. Die Einnahmen e⸗ trugen 10 095 450 Fl., die Ausgaben 8 891 048 Fl. nS Türkei bestanden im Jahre 1874 bei einem Flächeniuhalte vo 369 257 qkm und einer Bevölkerung von 10 000 000 Seelen 334 Post⸗ anstalten mit 622 Beamten, und es kamen daher auf eine Post⸗ anstalt 1105,6 Um. E“ ßte zusammen 3 76 Stück, ( e 75 (00 Waarenproben, Drucksachen ꝛc., 8 1 250 000 Zeitungen, so daß auf einen Einwohner 0,2 Briefe un 0,1 Zeitungen entfielen. die Ausgaben 928 199 Fl.

17,63 16,20 proben, Drucksachen ꝛc. und 23 925 8 Stück Zeitungen, so daß auf ei FEinwohner 6,7 Briefe und 5, e“ .8 864421 Fl. ö. W., die Ausgaben 859 851 Fl. Norwegen hatte bei einem Flächeninhalte ron 316 694 qkm und einer Bevölkerung von 1 807 555 Seelen 870 Post⸗ 2853,05 anstalten, so daß auf eine Postanstalt 364 akm und 2078 Einwohner kamen. Das Postpersonal bezifferte sich auf 1275 Beamte, der Brief⸗ postverkehr auf zusammen 22 543 089 Stück, nämlich 12 120 144 Briefe und Korrespondenzkarten, 875447 Waarenproben, Drucksachen ꝛc., und 9 547 498 Zeitungen, und es entfielen auf einen Einwohner 6,7 Briefe und 5,3 Zeitungen. Die Einnahmen betr gen 864 421 Fl., die Ausgaben 859 851 Fl. Schweden besaß bei einem Flächen⸗ inhalt von 442 203 qkm und einer Bevölkerung von 4 429 713 See⸗ len 1992 Postanstalten, so daß auf eine Postanstalt 222 qkm und 2224 Einwohner kamen. Das Postpersonal bildeten 3609 Beamte. Der Briefpostverkehr umfaßte zusammen 58 599. 857 Stück und zwar 32 436 394 Briefe und Korrespondenzkarten, 2 068 262 Waaren⸗ proben, Drucksachen ꝛc. und 34 998p Zeitungen, so daß auf einen

inwohner 7,3 Briefe und 5,4 Zeitungen entfielen. d 5 8 2 642 400 Fl., die Ausgaben 2 786 800 Fl. Ruß⸗ unterhielt bei einem Flächeninhalte von 21 359 851 qhm und einer Bevölkerung von 84 685 077 Seelen

1876 3703 Postanstalten und kamen demn qkm und 22 869 Einwohner. 14 105 Beamte, darunter 101 008 986 Brie Waarenproben, Drucksachen ꝛc. und 79 618 817 Zeitungen und es ent⸗ fielen auf einen Einwohner 1,2 Bri nahmen betrugen 20 438 007 8

Oesterreich⸗Ungarn zählte bei einem

hlI hl

27,2 1 12,7 179 1 9,9 111 12,6

624 196 qkm

Ort zu Ort bezeichnen. So sind Seelen 5986

umfaßte Briefe und

1876 1877 1878 hl hl hl

36 407,60 30 829,60 19,239,00 625,60 600,00 101,60 830,40 280 80 152,80

9 525,20 7 264,40 9 920,80 12 881,60 11 918,80 2888,80 12 417,60 8687,20 72 688,00 59 580,80

1 825,20 1 518,80

556,40 726,40

2 381,60 2 245,20 75 069 60 61 826,00

Postanstalten,

36 198,20 824,80 392,80

1 217,60 37 415,80 und

schildert worden; die andere, die entfielen

gewonnen sei; als gut oder vor⸗

3. Heft des XV. Bandes der

Jahre 1877, welcher wir fol⸗

bei einem Flächeninhalt von und einer Gesammtbevölkerung Postanstalten 13 763, 22,9 qͥkm und 2441 Ein⸗ bezifferte sich auf 33 961

8

49 724 054 nämlich

Stück,

eitungen entfielen. Die Be⸗

Die Einnah⸗

104,3 qkm und 6251 Einwohner bestand zusammen 441 177 348 b Korrespondenzkarten, Drucksachen ꝛc. wohner entfielen 8,2 Briefe und 2,6 trugen 20 439 587 Fl., F Schweiz bestanden im Jahre 1877 bei einem Flächeninhalte von 41 390 qkm und einer Bevölkerung von 2 759 854 Seelen 2308

983 Einwohner Beamten. Der Briefpostverkehr nämlich 65 374 646 Briefe und Korrespondenkarten, 19 627 544 Waarenproben, Auf einen Einwohner entfielen 23,7 Briefe und 18,8 Zeitungen. 888 Die Einnahmen betrugen 57 3 895,20 Das deutsche Reichs⸗Postgebiet (exkl. Bavern und Wüttemberg) besaß bei einem Flaͤcheninhalte von 448 800 qkm und einer Bevölkerung von 35 823 465 Seelen 6839 Postanstalten. Es entfielen demnach auf eine Pof

72

ach auf eine Postanstalt 5768

nwohner. Das Postpersonal bezifferte sich auf der Briefpostverkehr auf zusammen 187 134 255 Stück, fe und Korrespondenzkarten, 6 506 452

efe und 0,9 Zeitungen. Die Ein⸗ die Ausgaben 23 451 149 Fl. 3 Flächeninhalte von und einer Gesammtbevölkerung von 37 418 000 Postanstalten, so daß auf eine Postanstalt 8 entfallen. Das Postper⸗ aus 17 490 Beamten. Der Briefpostverkehr Stück, nämlich 306 896 7 38 393 950 Waarenproben, und 95 886 698 Auf einen Ein⸗ eitungen. Die Einnahmen be⸗ die Ausgaben 18 944 405 Fl. In der

so daß auf eine Postanstalt 14,7 qkm und kamen. Das Postpersonal bestand aus 5540 umfaßte 136 918 545 Stück, 51 916 355

Drucksachen ꝛc. und Zeitungen.

97 973 Fl., die Ausgaben 5 577 758 Fl.

stanstalt 65,6 qkm und 5238 Einwohnar.

Das Postpersonal zusammen mit dem Telegraphenpersonal be⸗ zifferte sich auf 61 148 Beamte. s zusammen 1 041 548 340 Stück, und zwar 614 426 760 Briefe Korrespondenzkarten die C gen 1 Von der Crescenz des Jahres 1878 ist bisher nur die eine je. n deutschen Rheinweine entstammen. Die Reben, denen Namen, 883 Seite, die Menge des 8 8 6.e 1 lachen ꝛc. und

Der Briefpostverkehr umfaßte

ten, 112 563 790 Waarenproben, 314 557 790 Zeitungen.

Druck⸗ n. Auf einen Einwohner Briefe und 8,8 Zeitungen. Die Einnahmen

1 betrugen zusammen mit den Einnahmen bei den Teleraphen 61 156 119 Fl., die Ausgaben, gleichfalls mit denen zusammen bei den Telegraphen 57 865 846 Fl. Die Niederlande unterhielten bei einem Flächeninhalte von 32 972 qkm und einer Bevölkerung von 3 865 456 Seelen 1299 Postanstalten. Auf eine Postanstalt ent⸗ fielen 25,4 qkm und 2576 Einwohner. Das Postpersonal umfaßte 3525 Beamte. Der Briefpostverkehr bezifferte sich auf 105 951 864 Stück, nämlich 62 930 291 Briefe und Korrespondenzkarten, 12 297 954 Waarenproben, Drucksachen ꝛc. und 30 723 619 Zeitungen, so daß auf einen Einwohner 16,3 Briefe und 7,9 Zeitungen kamen. Die Einnahmen betrugen 3 043 488 Fl., die Ausgaben 2 160 641 Fl. In Belgien existirten bei einem Flächeninhalte von 29 455 qkm und einer Bevölkerung von 5 336 185 Einwohnern 585 Postanstalten, so daß

*

auf eine Postanstalt 50,4 qkm und 9122 Einwohner entfielen. Das Postpersonal bestand aus 1187 Beamten. Der Briefpostverkehr um⸗ faßte 185 295 390 Stück und zwar 75 312 390 Briefe und Korrespon⸗ denzkarten, 32 045 000 Waarenproben, Drucksachen ꝛc., und 77 938 000 Zeitungen, es entfielen. d

528 577 qbm und einer Bevölkerung von 36 905 788 Seslen Postanstalten und kamen demnach auf eine Postanstalt 94,7 qkm u 6615 Emwohner. 8 lüh

De riespostverkehr umfaßte G 18 8 2902 600 BWeiefe und Korrespondenzkarten, 214 913 000 Waaren⸗ proben, Drucksachen ꝛc. 1 2 Einwohner 12,7 Briefe und 5,6 Zeitungen entfielen. Di 807 042 Fl., die Ausgaben 29 049 161 Fl.

stvers es⸗ 18 32 475 Beamten Das Postpersonal bestand aus 32 475 Beamten. 887 535 000 Stück und zwar

en ꝛc. und 205 020 000 Zeitungen, so daß auf einen Die Einnah⸗

3 SI35 4 8 8 2552. 8 Spanien unterhielt bei einem Flächeninhalte von 507 035 qkm Bevölkerung von

16 809 913 Seelen 2559 Post⸗

auf eine Postanstalt 198,1 qkm und 6569 Ein⸗ Das Postpersonal umfaßte 7379 Beamten. Der f 78 226 797 Stück und entfielen demnach betruge

N

Der Briefpostverkehr ämlich 2 439 000 Briefe und

Die Einnahmen betrugen 1 376 565 Fl.

Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das 1 1 1 Postblatt V an: die Königliche Expedition 8 und des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Aöniglich Subhastationen, ote,

u. dergl. Ureußischen Staats-Anzeigers: 3. Verkäufe, Verpacktungen, Submissionen etc. Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

*. u. s. w. von öffentlichen Papieren.

5

g 8 für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Oeffentlicher Anz E iger. 8

5. Indzstrielle Etablissements, Fabriken

und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. -

8 Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des AZuvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoneen⸗Bureaus.

8. Theater-Anzeigen. In der Börse 9. Familien-Nachrichten. beilage.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. (520] Bekanntmachung.

briefserledigung. Der von mir unter! Die Firma August & Ferdinand Schoeller 28, 1898 hinter den Schmied zu Elberfeld hat gegen den Kaufmann Friedrich Frledrich Schlupkothen aus Kettwig a. Rh. wegen! Herrmann Hering, zuletzt zu Dresden wohnhaft, Raubes und Diebltahls erlassene Steckbrief ist er⸗ auf Zahlung einer Hypothekenforderung von 2700 Staatsanwalt. Köcher. und Nr. 35 Nieder⸗Tannhausen in Abtheilung III. n . 3 der Klage haben wir einen ur Beantwortung der

Der von uns unterm 29. Dezember 1871 hinter 1 auf den 99 September 1879, Vormit⸗ liesa erlassene Steckbrief resp. Strafvollstreckungs⸗ yrkosch in dem Instruktionszimmer Nr. 4 des Requisition wird hierdurch ernenert. Sorau, den Verkese Gerichtsgebäudes anberaumt, wozu wir den 15. März 1879. Königliches Kreisgericht. Erste seinem Aufenthalte nach unbekannten Verklagten, Abtheilung. (Kaufmann Friedrich Herrmann Hering, unter der Warnung vorladen, daß bei seinem Ausbleiben der

9 28. August 1868 hinter den thatsächliche Klagevortrag gegen ihn in contumaciam vidfe ersemn efe eschin aus Tschechnitz, für zugestanden angenommen und demgemäß, was Krreis Breslau, erlassene Steckbrief resp. Strafvoll⸗ Rechtens, erkannt werden wird. 199⸗— streckungs⸗Requisition wird hierdurch erneuert. Waldenburg, den 6. Januar I 8& Sorau, den 15. März 1879. Königliches Kreis⸗ Königliches ee gericht. Erste Abtheilung. Erste Abtheilung.

Berkäufe, Verpachtungen, Submissionen c. 248

8 Bekanntmachung. Königliche Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn. Die auf den ee des b Een⸗ missions⸗Bezirks angesammelten ausrangirten Schie⸗ 22 sollen im Wege des Meistgebots verkauft Termin hierzu ist au 3 1 Sonnabend, den 29. März d. J., Mittags 12 Uhr, 8* im Bureau der Königlichen Eisenbahn⸗Kommission hierselbst anberaumt, bis zu welchem die Offerten frankirt und versiegelt mit der Aufschrift: w „Offerte zum Linkauf alter Materialien per Adresse der Königlichen Eisenbahn⸗Kom⸗ misston N.⸗M. eingereicht sein müssen. b ie Submissionsbedingungen liegen im vorbezeich⸗ neten Bureau, sowie im Bureau des Berliner Bau⸗ markts, Berlin W., Wilhelmsstraße Nr. 92,zur Einsicht aus, auch können im diesseitigen Bureau Abschriften der Bedingungen und der vorgeschriebenen Offerten⸗

1“ 8 8

Formulare gegen Erstattung der Kosten im Betrage von 60 Pfs Bvon dem Bureau⸗Vorsteher Volke in Empfang genommen werden. Breslau, den 12. März 1879. Königliche Eisenbahn⸗Kommission.

Submission. 8 Die von den im Laufe der diesjährigen Schieß⸗ übungen verfeuerten Geschossen aufgefundenen Spreng⸗ stücke, bestehend aus Gußeisen, Blei, Zink und Messing, sollen auf dem Wege der öffentlichen Submission verkauft werden. 2

Käufer wollen ihre schriftlichen, postmäßig ver⸗ schlossenen Offerten, mit dem Vermerk: „Submis⸗ sion auf Ankauf von altem Gußeisen ꝛc.“ versehen, bis zum 5. April er., Beretttnc8,9 ßr⸗ franko an die unterzeichnete Kommission einsenden.

Die Bedingungen können im Bureau der unter⸗ zeichneten Kommission eingesehen oder abschriftlich gegen Erstattung der Kopialien zu gesandt werden.

Jüterbog, den 18. März 1879.

Schießplatz⸗Verwaltungs⸗Kommission.