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sicherungen auf Gegenseitigkeit vielfach erlitten haben, wird seit dem Jahre 1874 nur solchen Vieh⸗ und Hagel⸗Versicherungs⸗Gesellschaften die Konzession ertheilt, welche ein genügendes Betriebskapital nach⸗ weisen und einen sogenannten Sicherheitsfond von 150 000 ℳ depo⸗ niren, welcher die Gewähr für eine sorgsame Verwaltung, sowie für das Vorhandensein flüssiger Mittel bei eintretender Liquidation bietet.
Bekanntlich ist auf Grund von Petitionen vom Abgeordneten⸗ hause im Jahre 1878 beschlossen worden, die Zweckmäßigkeit oder Unzweckmäßigkeit einer solchen Kautionsbestellung der generellen Er⸗ wägung des Staats⸗Ministeriums zu unterbreiten.
Nachstehende Hagel⸗ und Vieh⸗Versicherungsgesellschaften sind für Preußen konzessionirt: I. Inländische: a. Aktiengesellschaften: 1) Ber⸗ liner Hagel Assekuranz⸗Gesellschaft von 1832. 2) Preußische (Ber⸗ lin), 3) Cölnische, 4) Magdeburger, 5) Vaterländische Hagel⸗Ver⸗ sicherungsgesellschaft (Elberfeld). b. Auf Gegenseitigkeit: 6) Deutsche Hagel⸗Versicherungsgesellschaft für Gärtnereien (Berlin). 7) Hagel⸗ schaden⸗Versicherungsgesellschaft zu Greifswald. 8) Desgl. zu Schwedt a. O. 9) Hannover⸗Braunschweigische Hagelschäden⸗Ver⸗ sicherungsgesellschaft (Hannover). 10) Norddeutsche Hagel⸗Versiche⸗ rungsgesellschaft (Berlin). 11) Hagel⸗Versicherungsbank für Deutsch⸗ land von 1867 (Berlin). 12) Vieh⸗Versicherungsbank für Deutsch⸗ land von 1861 EGeelhe 13) Deutsche landwirthschaftliche Versiche⸗ rungsgesellschaft für Vieh⸗, Hagel⸗ und Frostschaden (in Liquida⸗ tion, Berlin). 14) Veritas, Berliner Vieh⸗Versicherungsgesellschaft. 15) Deutsche Vieh⸗Versicherungsgesellschaft Pan (in Liquidation, Ber⸗ lin). 16) Central⸗Vieh⸗Versicherungsverein (Berlin). 17) Potsdamer Viehversicherungs⸗Verein. 18) Norddeutsche Viehversicherungs⸗Bank (in Liquidation, Hannover). 19) National⸗Viehversicherungs⸗Gesell⸗ schaft (Cassel). 20) Viehversicherungs⸗Gesellschaft Germania (Dillen⸗ burg). 21) Hessen⸗Rassauische Viehversicherungs⸗Gesellschaft (Mar⸗ burg). 22) Viehversicherungs⸗Gesellschaft für das Deutsche Reich (in Liquidation, Aachen). 23) Schlesische Hagelversicherungs⸗Gesellschaft (Breslau). 24) Gegenseitiger Rheinpreußischer Hagelversicherungs⸗ Verein (Bonn). 25) Borussia, Hagelversicherungs⸗Gesellschaft (Ber⸗ lin). 26) Allgemeine deutsche Hagelversicherungs⸗Gesellschaft (Berlin). 27) Hannoversche Viehversicherungs⸗Gesellschaft (Hannover). 28) Union, g genseitige Viehversicherungs⸗Gesellschaft (Berlin). 29) Rheinische Viehversicherungs⸗Gesellschaft (Cöln). c. Von einzelnen Per anen betrieben: 30) Schlesische Versicherung gegen Trichinengefahr (Apo⸗ theker Dahleke in Schweidnitz).
II. Ausländische Gesellschaften: a. Aktiengesellschaften. 1) Union, Allgemeine Deutsche Hagel⸗Versicherungs⸗Gesellschaft (Weimar). 2) Niederländische Allgemeine Versicherungs⸗Gesellschaft gegen See⸗, Fluß⸗ und Hagelschaden (Tiel). 3) Oesterreichische Hagel⸗Versiche⸗ rungs⸗Gesellschaft (Wien). b. Auf Gegenseitigkeit beruhend: 4) Mechklenburgische Hagel⸗Versicherungs⸗Gesellschaft (Neubrandenburg). 5) Württembergische Hagel⸗Versicherungs⸗Gesellschaft (Stuttgart). 6) Gesellschaft zu gegenseitiger Hagelschädenvergütung (Leipzig). 7) Braunschweigische Allgemeine Vieh⸗Versicherungs⸗Gesellschaft (Braun⸗ schweig). 8) Sächsische Vieh.Versicherungsbank (Dresden). 9) Vieh⸗ Versicherungs⸗Gesellschaft „Hammonia“ (Hamburg). c. Von einzelnen Personen betrieben: 10) Anhaltische Trichinen⸗Versicherungs⸗Gesell⸗ schaft (C. Irmer zu Cöthen).
Außerdem bestehen sehr viele kleinere Gegenseitigkeitsrereine, vorzugsweise für Viehversicherung. In den 5 Provinzen Schleswig⸗ Holstein, Hannorer, Hessen⸗Nassau, Westfalen und der Rheinprovinz waren Ende 1875 2786 solcher Vereine, und zwar 123 für Pferde, 1793 für Rindvieh, 251 für Schweine, 28 für Ziegen und 591 für gemischte Viehbestände. Die Mitgliederzabl der schleswig⸗holsteinischen Vereine betrug 47 391 mit 45 823 081 ℳ Versicherung (für 28 483 Pferde, 50 018 Stück Rindvieh, 19 299 Schmweine, 1199 Ziegen, 110 532 gemischte Viehbestände). Die 846 hannoverischen Vereine zählten 58 694 Mitglieder mit 2876 versicherten Pferden, 74 643 Stück Rindvieh, 17 553 Schweinen, 240 Ziegen und 25 383 ge⸗ mischten Viehbeständen. In 445 hessen⸗nassauischen Vereinen waren 40 045 Mitglieder mit 2833 Pferden, 71 565 Stück Rindvieh, 5177 Schweinen und 28 633 gemischten Viehbeständen. In der Provinz Westfalen bestanden 376, in der Rheinprovinz 532 derartige Vereine.
Gewerbe und Handel.
Aus Stockholm, 29. März, schreibt man der „Nat.⸗Ztg.“ In der gestern stattgehabten Generalversammlung des Deutschen Hülfsvereins vom 22. März 1876 wurde eine bedeutende Er⸗ höhung der Ausgaben des Vereins konstatirt; dieselbe ist dadurch hberbeigeführt worden, daß trotz einer Bekanntmachung des Vorstandes in mehreren deutschen Zeitungen, worin deutsche Arbeiter ge⸗ warnt wurden, ohne festes Engagement nach Schweden zu kommen, die Zahl solcher, die auf gut Glück nach Schweden reisen, sich dennoch vermehrt hatte. Während im Jahre 1877 43 Personen die Mittel zur Rückreise vom Deutschen Hülfsverein empfingen, waren es im verflossenen Jahre 77 Parteien mit 85 Personen, an welche 1163 Kronen 60 Oere gezahlt wurden. Deutsche Handwerker und Arbeiter werden wiederholt eindringlich gewarnt, ohne daß sie einen Platz sicher in Aussicht haben, nach Schweden zu reisen, um dort Arbeit zu suchen, denn da sie der Landessprache nicht mächtig, werden die einheimischen vorgezogen; ohnendin ist in Folge des augenblicklich vollständigen Darniederliegens der schwedischen Industrie hier durch⸗ aus kein Mangel an Arbeitskräften.
— Die Dividende der Preußischen Lebensversicherungs⸗ Aktien⸗Gesellschaft für das Jahr 1878 beträgt 10 % gegen 7 % im Vorjahre. Dem Bericht des Vorstandes entnehmen wir, daß das Versicherungskapital sich in den Todesfall⸗ und Aussteuer⸗ Abtheilungen um 3 060 983 ℳ gehoben hat, während die Steigerung im Jahre 1877 1 803 103 ℳ betrug. An Prämien wurden insge⸗ sammt eingenommen 1 390 332 ℳ gegen 1 279 418 ℳ im Jahre 1877. Die Kapitalerträgnisse erhöhten sich von 141 927 ℳ im Jahre 1877 auf 157 020 ℳ im Jahre 1878. Die statutenmäßige Vertheilung des Reingewinnes von 74 566 ℳ ergiebt 10 % für die Kapitalreserve mit 7456 ℳ und von dem Reste im Betrage von 67 110 ℳ 5 % Tantième an den Vorstand und an den Aufsichtsrath, zusammen 6711 ℳ und als Dividende an die Aktionäre 10 % des eingezahlten Aktienkapitals mit 30 ℳ per Aktie 60 000 ℳ, während der Rest von 389 ℳ ebenfalls in die Kapitalreserve übergeht. Die Kapitalreserve wird auf 73 703 ℳ erhöht, während die Prämien⸗ Reserven und Ueberträge inecl. 45 000 ℳ Extrareserve, sich auf 3 101 8er 1 —— Die anglo⸗amerikanische Telegraphengesellschaft in London hat, wie die „Allg. Corr.“ meldet, eine außerordentliche Generalversammlung ihrer Aktionäre einberufen, um denselben ein Projekt zur Bildung einer französischen Aktiengesellschaft für den Ankauf und Betrieb des der Compagnie gehörigen unter⸗ seeischen Telegraphenkabels zwischen Brest und dem amerikani⸗ schen Festlande zur Begutachtung resp. Genehmigung zu unter⸗ breiten. Das Kapital des neuen Aktienunternehmens soll 800 000 Pfd. Sterl. in 40 000 Aktien von je 20 Pfd. Sterl. betragen. Die anglo⸗amerilanische Telegraphen⸗Gesellschaft beabsichtigt, einen be⸗ trächtlichen Theil der Aktien des neuen Unternehmens zu zeichnen.
Stettin, 3. April. (W. T. B.) Da in der heutigen General⸗ versammlung der Aktionäre der Berlin⸗Stettiner Eisenbahn⸗
esellschaft drei Viertel der Aktien unvertreten geblieben waren, o wurde mit 1671 Stimmen gegen 779 Stimmen beschlossen, eine neue Generalversammlung einzuberufen, welche über die heute nicht zur Erledigung gekommenen Vorlagen endgültig zu entscheiden haben wird.
Oldenburg, 3. April. Die Oldenburgische Spar⸗ und Leihbank hielt heute ihre ordentliche Fem walgen enürat ab, in welcher über die Ergebnisse des vergangenen Jahres Bericht erstattet wurde. Der Reingewinn beträgt 305 874 ℳ Davon beantragte der Verwaltungsrath eine außerordentliche Abschreibung auf das im vori⸗ Fes. Doher erheblich vergrößerte Bankgebäude im Betrage von
1 871 ℳ, ferner eine solche auf das Bankinventar im Betrage von 4744 ℳ und eine Rückstellung von 8000 ℳ auf 2 Debitoren. Von den verbleibenden 261 258 ℳ kommen ,16 % Dividende = 38,4) ℳ auf die Aktie zur Vertheilung, 30 000 ℳ zum Re⸗ servefonds, der dadurch auf 150 000 ℳ = 12 ½ % des ein⸗
.““
ezahlten Kapitals steigt und 4949 ℳ zur Verwendung für verschie⸗ ene gemeinnützige Zwecke, während ein Vortrag von 4613 ℳ für das neue Jahr verbleibt. Die Summe der Einlagen ist von 12 895 256 ℳ am 1. Januar 1878 auf 13 436 584 ℳ am 1. Ja⸗ nuar 1879 gestiegen, von welchen 11 983 062 ℳ auf halbjährige Kün⸗ digung zu 4 % stehen. Im Effektengeschäft sind außer 5 % Zinsen des in Effekten angelegt gewesenen Kapitals noch 76 586 ℳ an Cours⸗ gewinn und Provisionen erzielt. Die Generalversammlung geneh⸗ migte sämmtliche Anträge des Verwaltungsraths. Washington, 3. April. (W. T. B.) Der Schatzsekretär Sbherman berief weitere 10 Millionen Bonds ein; die Zinsenzahlung hört am 3. Juli auf.
Verkehrs⸗Anstalten.
Auf der indo⸗europäischen Telegraphenlinie sind im Monat März 1879 angebührenpflichtigen Depeschen befördert worden: a. aus London, dem übrigen England und Amerika, nach Persien und Indien 1080 Stück, b. aus Persien und Indien nach London, dem übrigen England und Amerika 1582 Stück, c. vom europäischen Kon⸗ tinent — exel. Rußland — nach Persien und Indien 492 Stück, d. aus Persien und Indien nach dem europäischen Kontinent — excl. Rußland — 338 Stück. Summa 3492 Stück.
—. Im Verlage von Julius Springer in Berlin erschien soeben: Der einheitliche deutsche Eisenbahn⸗Gütertarif. Eine A über das Tarifwesen der deutschen Eisen⸗
ahnen. Gegenüber dem hohen Interesse, mit welchem die von dem Reichskarzler eingeleiteten Schritte zu einer Reform des Eisenbahn⸗ Gütertarifwesens in den weitesten Kreisen des Publikums verfolgt werden, hat die vorliegende, von fachmännischer Seite herrührende Schrift es sich zur Aufgabe gestellt: an der Hand der in Betracht kommenden technischen und wirthschaftlichen Gesichtspunkte zu unter⸗ suchen, „nach welcher Richtung hin eine den Forderungen des Reichs⸗ kanzlers entsprechende gesetzliche Regelung des Gütertarifwesens auf den deutschen Eisenbahnen praktisch ausführbar erscheint“. Nach Beendigung einer auf viele technische Details sich erstreckenden, über 9 Abschnitte ausgedehnten Erörterung gelangt die Schrift hierbei zu dem Ergebnisse, daß der geplante, reichsgesetzliche Einheitstarif, ohne Beunruhi ung des Handels und Verkehrs und ohne Vergewaltigung der bei dem Eisenbahnbetriebe betheiligten Privatkapitalien, für das nationale Wirthschaftsleben unberechenbar wohltbätige Folgen haben werde, und daß er im wohlverstandenen, eigensten Interesse der Bahnen liege. Die vorwiegend von praktischen Gesichtspunkten ausgehende Behandlung des Gegenstandes, welche in der Schrift bervortritt, kennzeichnet sich in der Erörterung über den wichtigsten Theil: den Darlegungen über die Festsetzung des Tarifes und über die in den⸗ selben einzustellenden Einheitssätze selbst. Dem Buche ist in tabel⸗ larischer Form eine probeweise Berechnung der Einheits⸗Tarifsätze beigegeben, in welcher für 86 verschiedene Verkehrsrelationen durch Gegenüberstellung der bestehenden und der nach den berechneten Ein⸗ heitssätzen sich ergebenden ““ (in ca. 1400 Rechnungsexempeln) zur Anschauung gebracht ist, welche Verschiebungen in den Fracht⸗ preisen sich mit der Einführung des Einheitstarifes ergeben werden, bezw. daß dieselben zu gering sind, um für Handel und Verkehr nachtheilige Wirkungen äußern zu koͤnnen. Der Verfasser gelangt zu dem Schlusse, daß das entworfene Tarisprogramm durchaus den⸗ jenigen Gesichtspunkten entsprechen werde, nach denen der Abg. Dr. Lasker im preußischen Abgeordnetenhause am 13. Februar bei Ge⸗ egenheit der Eisenbahndebatte das Eisenbahn⸗Tarifwesen als einen legitimen Gegenstand der Gesetzgebung bezeichnete.
Tilsit, 4. April. (W. T. B.) Der Eisgang auf der Memel hat begonnen, und steht die Wiedereröffnung der Schiff⸗ fahrt demnächst bevor.
Triest, 3. April. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Apollo“ ist heute Nachmittag 2 ½ Uhr aus Konstantinopel hier eingetroffen.
Southampton, 3. April (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Hanno 8 sist biu
Berlin, den 4. April 1879.
„Im Festsaale des Königlichen Justiz⸗Ministeriums sand heute Mittag die Generalversammlung des unter dem Protek⸗ torat Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Königin stehen⸗ den Frauen⸗Lazareth⸗Ve reins statt. Gegen 12 ¼ Uhr erschienen Ihre Majestät die Kaiserin und Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin von Baden. Die Versammlung begann mit der Er⸗ stattung des Geschäftsberichts, welchem Folgendes zu ent⸗ nehmen war. Die drei Institute des Vereins, das Augusta⸗ Hospital, die Ausbildungsanstalt für Krankenpflegerinnen und die Poliklinik befinden sich in stetiger Fortentwickelung. Im Jahre 1878 wurden im Augusta⸗Hospital verpflegt 1231 Kranke an 38 415 Verpflegungstagen. In der inneren Station wurden 568 und in der äußeren 653 Kranke behandelt. Es wurden 330 Ope⸗ rationen vorgenommen. Die meisten Krankheiten waren Dyphtheritis und Lungenschwindschucht. Die Sterblichkeitsziffer darf im Vergleich zu anderen Krankenanstalten als eine sehr günstige bezeichnet werden. — In der Ausbildungsanstalt für Krankenpflegerinnen wurden im vergangenen Jahre 16 Pflegerinnen praktisch und theoretisch aus⸗ gebildet. — In der Poliklinik wurden 4200 auf der äußeren und 580 auf der inneren Station behandelt. Von 11 589 Personen wurde die Poliklinik 26 422 Mal im vergangenen Jahre in Anspruch genommen. Die Einnahmen des Vereins betrugen i. J. 1878 17 900 ℳ, die Ausgaben 17 373 ℳ, der Vermögensbestand des Vereins 227 975 ℳ Außerdem besitzt der Verein noch mehrere Nebenfonds, so u. a. einen Baufonds von 21 098 ℳ, der zur Errichtung einer Isolir⸗ anstalt für ansteckende Krankheiten zunächst bestimmt ist.
Der Vortragende sprach zum Schlusse Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Königin den Dank aus, welcher Allerhöchstderselben für das Gedeihen der Anstalten gebühre, worauf Ihre Majestät erwiederte, daß dieser Dank in erster Reihe den Vorstandsdamen, sowie sämmt⸗ lichen Mitgliedern dieses Vereins zukomme.
In dem Maße, wie sich die Organisation der deutschen See⸗ warte entwickelte und die von ihr zusammengestellten Wetterberichte in den Zeitungen auch des Binnenlandes weite Verbreitung fanden, regte sich das Verlangen, diese Organisation auch der Landwirth⸗ schaft, durch einen auf das Beobachtungsmaterial der Seewarte zu
ründenden Wetterdienst und regelmäßige Veröffentlichung von
ettervorhersagungen für bestimmte Distrikte dienstbar zu machen. Es erschien gerechtfertigt, eine systematische Ausdehnung des Wetter⸗ dienstes auf ganz Deutschland ins Auge zu fassen. Gelegentlich der im September v. J. abgehaltenen 51. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Cassel trat eine Konferenz von Meteorologen, Vertretern landwirthschaftlicher Behörden und Vereine, Vertretern der Presse und von land⸗forstwirth⸗ schaftlichen Interessenten sowie von sonstigen Freunden dieser Bestrebungen zusammen, um die Organisation eines meteo⸗ 18188hen Dienstes im Interesse der Land⸗ und Forst⸗ wirthschaft für das Gebiet des Reiches ins Leben zu rufen. Die Konferenz, über welche der Bericht kürzlich bei Wiegandt, Hem⸗ pel und Parey hierselbst im Druck erschienen ist, hat eine aus drei Mitgliedern bestehende, mit dem Rechte der Kooptation ausgestattete Kommission eingesetzt, welcher die weitere Förderung dieser für die nationale Produktion einflußreichen Angelegenheit übertragen worden ist. Wie das in dem Berichte enthaltene Programm ergiebt, werden dauernde Einrichtungen für ganz Deutschland erstrebt, wie sie jetzt schon in einzelnen Theilen Deutschlands versuchsweise eingeführt sind und wie sie in Nord⸗Amerika, Frankreich und Oesterreich mehr oder minder ausgedehnt bestehen. Diese sollen es ermöglichen, ½ die Interessenten spätestens am Abend eines jeden Tages in den Besitz von Mittheilungen über die faktischen Zustände der Atmosphäre in
den für unsere Witterungszustände maßgebenden Gebieten und die
darauf begründete Vorhersagung der für den folgenden scheinlichen Witterung gelangen können. Seien solche Frag wabb⸗ längere Zeit in Wirksamkeit gewesen, so werde es bei der bierdunch geförderten weiteren Ausbildung der wissenschaftlichen und angewen⸗ deten Meteorologie vielleicht auch gelingen, die für die Praxis vieler Gewerbe noch bedeutsamere Vorhersagung des voraussicht⸗ lichen Witterungscharakters längerer Perioden mit genügender Sicherheit vorzunehmen. Die erstere Vorbedingung dieser Einrich⸗ tungen, die Existenz eines Central⸗Jastituts für die Sammlung und Weiterverbreitung des auf die Witterung Bezug habenden Beob⸗ achtungsmaterials und der hierauf gegründeten allgemeinen Prognosen sei in der deutschen Stewarte gegeben, deren Direktion unter utori⸗ sation und Unterstützung Seitens ihrer vorgesetzten Behörde, der Kaiserlichen Admiralität, auf die hier einschlagenden Bedürfnisse des Binnenlandes jede mit ihrem Hauptzwecke vereinbare Rücksicht nehme und diesen Bestrebungen gern entgegenkomme. Für die weitere Entwicke⸗ lung, welche zunächst in der Bildung lokaler Verbände zum Zwecke der Ver⸗ voll tändigung und Bearbeitung des meteorologischen Beobachtungs⸗ Materials und der raschen Verbreitung der auf dieser Bearbeitung beruhenden lokalen Wetterprognosen bestehen soll, erbittet sich die auf der Konferenz zu Cassel eingesetzte Kommission die Theilnahme und werkthätige Unterstützung der Reichs⸗ und Landes Regierungen, vor Allem der Telegraphen⸗, Post⸗ und Eisenbahn⸗Verwaltungen, der Provinzialbehörden und der landwirthschaftlichen Vereins⸗Organi⸗ sationen, sowie das Interesse des betheiligten Publikumt, und be⸗ merkt, daß der deutsche Landwirthschaftsrath die wichtige Angelegen⸗ beit zu fördern beschlossen habe.
„Dem kürzlich erschienenen „Statistischen Rückblick auf die Königlichen Theater zu Berlin, Hannover, Cassel und Wiesbaden im Jahre 1878“ entnehmen wir die folgenden Angaben: In den Königlichen Thea ern in Berlin wurde während des Jahres an 75 Tagen nicht gespielt. Das Schauspiel hatte vom 15. Juni bis 24. August, die Oper vom 14. Juni bis 22. August und das Ballet vom 14. Juni bis 23. August Ferien. Im Ganzen wurden 602 Vorstellungen gegeben: 269 Schauspiel⸗, 191 Opern⸗ 27 Ballet⸗ und inkl. 1 Matinée 32 gemischte Vorstellungen. Im Opern⸗ hause fanden statt: 255 und unter diesen 14 den Abend füllende Schau⸗ spielvorstellungen; im Schauspielhause: 258 Aufführungen und unter diesen eine den Abend füllende Opernvorstellung; im weißen Saale des Königlichen Schlosses zum Allerhöchsten Geburtsfeste Sr. Majestaͤt des Kaisers und Königs 1 Vorstellung, ferner: 1 Galavorstellung, 1 Théatre paré, 2 Vorstellungen im Neuen Palais zu Potsdam und im Opernhause 1 Matinée. Eine französische Schauspielergesellschaft unter Direktion des Hrn. Emil Neumann gab 84 Vorstellungen im Konzertsaale des Königlichen Schauspielbauses. An verschiedenen Stücken kamen 106 zur Darstellung, an verschiedenen Opern 57, an verschiedenen Ballets und Divertissements 20. Zum ersten Male wurden 17 Stücke mit zusammen 40 Akten, 3 Opern, 1 Genrebild und 1 Ballet aufgeführt. Neu einstudirt wur⸗ den 8 Stücke und 3 Opern. Vorstellungen klassischer Werke fanden statt: 1) Dramen: von Lessing 7, Goethe 11, Schiller 26, Kleist 2, Shakespeare 30, Molière 4, Moreto 5, Calderon 9, zusammen 88; 2) Opern: von Gluck 2, Mozart 33, Beethoven 15, Weber 11, Mehul 1, Cherubini 3, Spontini 1, zusammen 66. — Die Oper: „Die Jüdin“ von Halévy wurde am 12. März zum 100. und „Die Hugenotten“ von Meyerbeer am 19. Dezember zum 200. Male, und „Die Journalisten“ von Freytag am 17. November zum 100. Male dargestellt. Auch in diesem Jahre brachte die Königliche General⸗Intendantur die Königsdramen von Shakespeare in chronologischer Reihenfolge zur Darstellung und eröffnete ein be⸗ sonderes Abonnement im Januar und im April für je 6 Abende. Ein 10 Abende umfassendes Abonnement für die Dramen Schillers fand im Mai und Juni statt. Bereits angekündigte Vorstellungen mußten abgeändert werden: im Opernhause 15, im Schauspielhause 8. — Das Königliche Theater zu Hannover war wäbrend der Ferien⸗ zeit vom 1. Juni bis 24. August und außerdem 21 Tage, zusammen 106 Tage, geschlossen. Im Ganzen wurden 259 Vorstellungen ge⸗ geben, und zwar: 65 Trauer⸗ und Schauspiele, 132 Opern, 62 Lust⸗ spiele, Possen mit Gesang und Vaudevilles. An verschiedenen Trauer⸗ und Schauspielen kamen zur Aufführung 40, an ver⸗ schiedenen Opern 47, an verschiedenen Lustspielen, Vaude⸗ villes und Gesangspossen 54, an verschiedenen Ballets 7. Zum ersten Male wurden 17 Stücke mit zusammen 50 Alkten, 3 Opern und 2 Ballets aufgeführt. Neu einstudirt wurden 6 Stuͤcke, 5 Opern, 1 Vaudeville und 1 Ballet. Vorstellungen klassischer Werke wurden veranstaltet und zwar Dramen: von Lessing 4, Goethe 10, Schiller 10, Kleist 2, Shakespeare 8, Molidre 1, Moreto 1, Byron 2, zusammen 38; Opern: von Mozart 17, Beethoven 5, Weber 7, Méhul 3, Spontini 1, zusammen 33. Außerdem wurden 9 Abonnements⸗Konzerte gegeben. 25 bereits angekündigte Vorstellungen mußten abgeändert werden. — Das Königliche Theater zu Cassel veranstaltete 6 Vorstellungen in der Woche. An 285 Abenden wurden Vorstellungen gegeben; davon gehörten 116 dem Schauspiel, sowie dem Lustspiel an, 111 der Oper, 25 der Posse, dem Volksstück und 1“ und incl. eines Konzerts fanden an 33 Abenden gemischte Vorstellungen statt. Im Abonnement wur⸗ den 266, mit aufgehobenem Abonnement 18 Vorstellungen gegeben. An verschiedenen Stücken kamen 102, an verschiedenen Opern 51 zur Darstellung. Zum ersten Male wurden 11 Stücke mit zusammen 33 Alten, 3 Opern, 1 Zaubermärchen und 2 Possen aufgeführt. Neu einstudirt wurden 32 Schau⸗ und Lustspiele, 6 Opern, 1 Posse und 2 Schwänke. Vorstellungen klassischer Werke wurden im Ganzen 79 veranstaltet und zwar: Dramen von Lessing 4, Goethe 8, Schiller 12, Kleist 6, Shakespeare 10, Molière 2, Moreto 2; Opern von Gluck 3, Mozart 19, Beethoven 4, Weber 7, Mähul 1, Cherubini 1. — Das Königliche Theater zu Wiesbaden war während der Ferienzeit vom 1. bis 30. Juni und außerdem 79 Tage, zusammen 109 Tage geschlossen. Im Ganzen wurden 249 Vorstel⸗ lungen gegeben und zwar 114 Schauspiel⸗, 107 Opern und 28 ge⸗ mischte Vorstellungen. An verschiedenen Stücken kamen 103, an ver⸗ schiedenen Opern 47 und an verschiedenen Ballets 13 zur Darstel⸗ lung; außerdem fanden 6 Symphonie⸗Konzerte und 1 Extra⸗ Symphonie⸗Konzert statt. Zum ersten Male wurden 19 Stücke mit zusammen 65 Akten, 3 Opern und 3 Ballets aufgeführt. Neu einstudirt wurden 16 Dramen ꝛc., 5 Opern und 1 Ballet. Vorstel⸗ lungen klassischer Werke fanden im Ganzen statt 45 und zwar Dramen: von Lessing 3, Goethe 5, Schiller 5, Shakespeare 10, Cal⸗ deron 1, Byron 1; Opern: von Gluck 1, Mozart 9, Beethoven 4, Weber 5, Spontini 1.
In der Singakademie veranstaltet Hr. Leonhard Emil Bach morgen unter Mitwirkung der Berliner Sinfonie⸗Kapelle einen Beethoven⸗Abend. Zur Aufführung gelangen des unsterb⸗ lichen Meisters Konzerte in C-moll, Es-dur und C-dur für Piano und Orchester. Das Konzert beginnt pünktlich um 7 ½ Uhr. Billets Gum Saal 4 ℳ, Vorsaal und Loge 3 ℳ, Balkon 2 ℳ) sind in der Königlichen Eb— von Bote u. Bock (Unter den Linden 3 und Leipziger Straße 37), sowie an der Kasse zu haben.
Der Eingang zum Flora⸗Etablissement in Charlotten⸗ burg, in dessen rechtem Palmenhausannex jetzt die Camellien in reichster Blüthe stehen, ist vom Sonntag, den 6. d. Mts. ab, wie in früheren Jahren, in der Berlinerstraße Nr. 87, die Anfahrt für Wagen auf der Rampe an der Spree (Uferstraße), während die Kasse in der Wilmersdorferstraße geschlossen ist.
Redacteur: J. V.: Riedel. Druck: W. Elsner.
Berlin: Verlag der Expedition (Kessel).
Zwei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage.)
Optikus in Liegnitz.
Bükiage
chs⸗Anzeiger und Königlich
Berlin, Freitag,
den 4. April
Preußischen Staats⸗Anzeiger
1879.
Der Inhalt dieser Beilag
in welcher auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markenschutz, vom 30. November 1874, sowie die in dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern und
e Modellen, vom 11. Januar 1876, und die im Patentgesetz, vom 25. Mai 1877, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel
Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich.
Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten, sowie 4 eymanns Verlag, Berlin, W., Mauerstraße 63 — 65, und alle Buchhandlungen, für Berlin Abonnement beträgt 1 ℳ 50 ₰ für das Vierteljahr. — Einzelne Nummern kosten 20 ₰. — In sertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 ₰.
bezogen werden ’
Das Central⸗Handels⸗Register für das D
——
(Nr. 80.)
eutsche Reich erscheint in der Regel täglich. — Das
auch durch die Expedition: SW., Wilhelmstraße 32, Patente.
Patent⸗Anmeldungen.
Die nachfolgend Genannten haben die Ertheilung eines Patentes für die daneben angegebenen Gegen⸗ tände nachgesucht. Ihre Anmeldung hat die an⸗ egebene Nummer erhalten. Der Gegenstand der nmeldung ist von dem angegebenen Tage an einst⸗ weilen gegen unbefugte Benutzung geschüßt.
Nr. 13 652/78. Wirth & Co. in Frankfurt a. M., für die Mercurine Manufaecturing Company in New⸗Pork.
Schmiermittel und Verfahren zur Herstellung desselben.
Nr. 21 345. Heinrich Raetke in Berlin, Linienstr Nr. 7, für Robert James Coningsby in Croydon und Albert Grover in Mitcham, Grafschaft Surrey (England). 1
Neuerungen in der Herstellung von Lichtbildern.
Nr. 21 519. Wirth & Co. in Frankfurt a. M.,
für Francis Laur, Ingenieur in Paris. Verfahren zur Darstellung von neutralem eisenfreiem Alaun.
Nr. 23 599. Gustav Loewig in Dresden und Dr. Friedrich Loewig in Goldschmieden (Schlesien).
Verfahren zur Reinigung von Thonerde, welche in der Zuckerfabrikation oder sonst zur Klärung von Flüssigkeiten benutzt worden ist, und zur Gewinnung der in ihr enthaltenen Stoffe.
Nr. 26 400. Conrad Scholz, Maschinenbauer
8 in Lauchhammer.
Presse zu botanischen Zwecken.
Nr. 26 565. Wirth & Co. in Frankfurt a. M., für Walter Richard Elmenhorst in Jersey City im Staate New⸗Jersey (V. St. v. N. A.). Verbesserung im Decken von hartem Zucker in der Centrifuge. Nr. 28 695. Wilhelm Kallmann seniovr,
Hülfsapparat beim Lesen, Schreiben und Zeichnen zur Verminderung der Kurzsichtigkeit.
Nr. 681/79 P. schwing, Kaffee⸗ und
Getreide⸗Dampf⸗Brennerei in Barmen. Verfahren der Darstellung eines Kaffee⸗Ersatz⸗ Mittels (genannt Saladin⸗Kaffee) aus ge⸗ malztem und dann geröstetem arabischen resp. türkischem Weizen.
Nr. 1331. F. Edmund Thode & Knoop, in Dresden — Berlin für H. Cuau aine &£& Co. in Paris. 8
Metallflaschen oder Gefäße aus zwei Stücken.
Nr. 2870. Rudolph Bergreen in Roitzsch.
Verfahren zur Entfernung der, die osmotische Thätigkeit beeinträchtigenden Gasarten aus den Zellen der Rübenschnitzel.
Nr. 3960. Dr. August seyferth in Braun⸗
schweig. Vorrichtung zum Entleeren und Abziehen von “ „Glühöfen (landesrechtlich pa⸗ entirt).
. Nr. 4787. Adolph Bleichert, Ingenieur in
eipzig. Verbesserungen an Drahtseilbahnen (Zusatz zu P.⸗R. Nr. 2934).
Nr. 5868. Julius Möller, Ingenieur in Würz⸗ burg, Domstr. 34, für Wilh. Conraetz und 1öu Wolff, in Firma Conraetz & Wolff in
ien.
Konstruktion von Löffeln, Gabeln und ähn⸗ lichen Geräthen. 2 938 6079. Oswald Pröger in Burkharts⸗ orf. Bolzenbüchse zum Billardspielen. 1
Nr. 6405. Peter Barthel, Ingenieur in Frank⸗
furt a M., für Louis Zehnder in Zürich. Feuermelder.
Nr. 6466. Albert Petzold, Ingenieur in
Berlin, Skalitzerstr. 54 c. Rußfänger für Schornsteine.
Nr. 6764. Otto von Corvin Wiersbitzki,
Oberst a. D. in Leipzig, Hauptmannstr. 6. Verfahren zur Herstellung von Metallgegen⸗ ständen mit Inkrustätionen an der Ober⸗
ache.
8 r. 6784. Jakob Becker, Graveur in Idar.
1 Schirmruder als Vorrichtung zur Fortbewegung und Lenken von Luftschiffen.
b Nr. 7125. Julius Dankwarth in Magde⸗
urg. Feuerungsanlage mit Beschickung von unten.
Nr. 7129. Paul Küuffer, Ingenieur in Kai⸗ serslautern. f
Neuerungen an Schornsteinaufsätzen.
Nr. 7284. W. Schmidt in Kürnbach.
Neuerungen an Bierkühlapparaten.
Nr. 7447. Emil Hartung, Kaufmann in Mühlhausen in Thüringen und die Harzer Werke zu Rübeland und Zorge in Zorge.
Koke⸗Grudeofen.
Nr. 7450. Alfred Krupp, Geh. Kommerzien⸗ rath in Essen.
Verbesserungen in der Aufstellung von Kanonen (Zusatz zu P. R. Nr. 5162). “
Nr. 7629. Georg König, Schlossermeister in
Wiesbaden, Schwalbacherstr. 21 a. Strahlenrohrführer.
Nr. 7833. Carl Haupt, Gewerbeschullehrer
und Ingenieur in Brirg. 1 inkmuffelofen mit Gasfeuerung, Heizung des eerdes auch von unten und Erhitzung von alcinir⸗ und Temperofen durch die abziehenden Feuergase. 1 Nr. 7837. A Behriseh in Meißen.
Kochmaschine mit Kartoffeldämpfer und Kar⸗
toffelquetschvorrichtung. Nr. 7887. Otto Wollenberg in Berlin. Zusammenlegbare Taschenlaterne ohne Schlitz im Boden derselben. 1 Nr. 8016. Hermann Hölsecher in Lengerich
Neuerung an Papiersackmaschinen. .
Nr. 8020. J. Henning, Maschineningenieur in Herzogenrath.
Dampfkessel⸗Speiseapparat. 8
Nr. 8041. F. Zengler, Flaschnermeister in Eßlingen.
Ofen mit Petroleumheizung. 1
Nr. 8144. Dr. Hermann Grothe in Berlin, Alte Jakobstraße Nr. 172, für Theodor von Bolzano, Maschinenfabrikant in Schlan (Böhmen).
Neuerungen an Doppelrostfeuerungen (vom Erfinder genannt: Kombinations⸗Gasfeuerung).
Nr. 8183. G. Dittmar, Civil⸗Ingenieur in Berlin, Elisabeth⸗Ufer 4, für B. B. Hotehkiss in Paris.
Neuerungen an Gasringen für Hinterlader⸗ kanonen.
Nr. 8307. M Neuerburg in Cöln. Sprenghütchen mit ringsum eingeschlossener Zündladung.
Nr. 8630. J. Brandt & G. W. v. Nawrocki, Cioil⸗Ingenieure in Berlin, Leipzigerstraße Nr. 124, für Victor Tribouillet und L. A. de Be- sancele in Paris. 1
Vorrichtungen zur Darstellung von Celluloid (Nitrocellulose⸗Kamphermasse).
Nr. 8433, schulder £ Co. in Wald bei
Solingen. 1 8 Geld⸗ und Cigarrentaschen⸗Verschluß.
Nr. 8445. J. C. Bernhard Lehmann,
Ingenieur in Erfurt, Junkersand Nr. 6. Arialturbine mit Luftzutritt zum Laufrade.
Nr. 8580. Emil Gerhardt, Hauptmann a. D. in Berlin, Louisenplatz Nr. 2.
Vorrichtung zur Verhütung des Krummsitzens beim Schreiben. 4
Nr. 8601. Ed. Müiller, Mühlenbaumeister
in Neustadt (Mecklenburg). 1 Neuerungen an der Stellvorrichtung des Rüttel⸗ schuhes für eggehbh
Nr. 8614. F. W. Gumtow, Rechnungsführer
in Gadow bei Lanz, Kreis Westpriegnitz. Windmotor mit horizontalen sich selbt. gegen den Wind einstellenden Flügeln.
Nr. 8617. R. C. Schröder, Kaufmann und Maximilian Sichting, Kaufmann in Berlin, Weißenburgerstr. 57.
Verfahren zur Herstellung von Fournier aus Marmor⸗Imitation. 8
Nr. 8742. Georg Koettig, Maschinenführer
in Schneidemühll. 8 Expansibler Holzfräser nebst Vorrichtung zum Einlassen von Einsteckschlössern.
Nr. 8831. Peter Barthel, Ingenieur in furt a. M. für Pierre Dronier, Chemiker in Paris. “ .
Verfahren zum Schmiedbarmachen der Legirun⸗ en von Kupfer und Zinn (Bronze) mittels Fusatzes von Quecksilber.
Nr. 8878. Leopold Schulz in Berlin, Hagels⸗
bergerstr. 5. 1 b Blechscheere mit Kniehebelübersetzung.
Nr. 9498. Ernst Thies, Assekuranz⸗Inspektor in Hannover, Ifflandstr. 16.
Schwimmschuhe.
Nr. 9527. J. Rademacher, Ingenieur in Berlin, Elsasserstr. 66 und P. Grüdelbach, Ingenieur in Berlin, Bahnhofftr. 1. “
Flaschenverschluß. Berlin, den 4 April 1879.: Kaiserliches Patent⸗Amt. Jseobi.
Die unterm 3. Febrvar d. Js. veröffentlichte An⸗ meldung von Albert Brandes in Dresden für ein Patent auf 1
einen maschinell bewegten Kolben oder Schieber ““ eines Feuerungsrostes — P. A. 1580 — ist auf den Ingenieur Louis Schultz in Meißen übergegangen und das Patent als Zusatz zu P R. 408 nachgesucht. Berlin, den 4. April 1879. sMsMaiserliches Patent⸗Amt. Jacobi.
urückziehung von Patent⸗Anmeldungen. ie nachfolgend genannte, unter der angegebenen Nummer und auf den angegebenen Gegenstand eingereiche und an dem angegebenen Tage im Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preuzischen Staats⸗ Anzeiger bekannt gemachte Patent⸗Anmeldung ist zurückgezogen. 8 Nr. 16 521/78. Trittwerk für Straßenwagen. Vom 7. September 1878. Berlin, den 4. April 1879. Kaiserliches Patent⸗Amt. Feednt
[3058]
[3059]
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Versagung von Patenten.
Auf die nachstehend bezeichneten, im Reichs⸗Anzeiger an dem angegebenen Tage bekannt gemachten, An⸗ meldungen sst ein Patent versagt worden. Die Wirkungen des einstweiligen chutzes gelten alz nicht eingetreten. .
Nr. 4825/78. Desinfektions⸗ und Klärungs⸗ Vom 29. Mai 1878.
Nr. 10 886. Herstellung von Filz mit Hülfe
gefaserter Vogelfedern (Zusatz zu P. A. Nr. 4133). Vom 9. September 1878.
Nr. 15 703. Chronometer⸗Hemmung (Landes⸗
rechtlich patentirt).
Vom 7. Oktober 1878. Nr. 15 821. Neuerung an Kartoffel⸗ und Körner⸗ legemaschinen (Zusatz zu P. A. Nr. 7797). Vom 7. September 1878. Nr. 17 495. Zählapparat für Bierverschank in Gläsern. Vom 19 Oktober 1878. Nr. 20 160. Neuerungen an Patronen. Vom 24. Oktober 1878. Berlin, den 4. April 1879. Kaiserliches Patent⸗Amt. Jacobi.
Uebertragung von Patenten.
Die folgende, unter der angegebenen Nummer der Patentrolle im Reichs⸗Anzeiger bekannt gemachte Patent⸗Ertheilung ist auf die nachgenannten Per⸗ sonen übertragen worden:
Nr. 2483. A. Lickroth £ Co., Franken⸗ thaler Schulbankfabrik in Frankenthal.
Schulbank mit schmiedeeisernem Gestell. — Vom 12. März 1878. Kl. 34. Berlin, den 4. April 1879. Kaiserliches Patent⸗Amt. Jacobi. Erlöschung von Patenten.
Die nachfolgend genannten, unter der angegr⸗ benen Nummer in die Patentrolle eingetragenen Patente sind auf Grund des §. 9 des Gesetzes vom 25. Mai 1877 erloschen. 1
Nr. 257. Camera obscura und Distanzmesser für Artilleriezwecke. Kl. 42.
Nr. 338. Vorrichtung zur Verminderung des Wasserverbrauchs bei Springbrunnen. Kl. 85.
Nr. 695. Vorrichtung zum Weichmachen und Bearbeiten des Leders. Kl. 28. 8
Nr. 829. Schräm⸗ und Schlitzmaschine. Kl. 5.
Nr. 873. Selbstthätiger Oelungsapparat für Wellenlager. Kl. 47.
Nr. 875. Verfahren zur Herstellung von Schalen für Feder⸗ und Taschenmesser. Kl. 69.
Nr. 884. Verfahren zur Herstellung von Tafel⸗ messern. Kl. 69. 1
Nr. 885. Kochapparat mit Gasolin⸗Gasheizung. Kl. 34.
Nr. 1022. Verstellbares Schreibpult. Kl. 34.
Nr. 1023. Selbstthätiger mechanischer Rechen⸗ apparat Kl. 42. 2
Nr. 1039. Flüssigkeitsmesser. Kl. 42.
Nr. 1057. Steuerungsvorrichtung an Gestein⸗ bohrmaschinen. Kl. 5.
Nr. 1131. Aus Holz konstruirtes Contra⸗Fagott. Kl. 51.
Nr. 1134. Damenstiefel mit Gamaschen⸗Ober⸗ stück. Kl. 71. 1
Nr. 1144. Gelenke an zerlegbaren Möbeln. Kl. 34.
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Nr. 1155. Doppeltwirkende Wassersäulenmaschine
28 1u* Füllung und Präzisionssteuerung. Nr. 1214. Consonanz⸗Pianino mit einer zweiten bööuG“ auf der Rückseite des Resonanzbodens. Nr. 1220. Cubicirender Wassermesser. Kl. 42. Nr. 1263. Neuerungen an selbstthätigen Sperr⸗ stäben für Webstühle. Kl. 86.
Nr. 1305. Treibriemen mit Kettenpanzer. Kl. 47.
Nr. 1460. Einrichtung an Spielwerken zur Tonerzeugung mittelst Anschlagens von Metall⸗, Glas⸗ oder Porzellanplatten. Kl. 51.
Nr. 1575. Automatischer, pneumatisch elektrisch wirkender Gasanzünder. Kl. 26.
Nr. 1639. Niederschraub⸗Ventil mit paraboli⸗ schem in den Hohlraum des Ventilsitzes hinein⸗ ragenden Zapfen. Kl. 85.
Nr. 1672. Untersatzteller mit Feder für Nacht⸗ lampen. Kl. 4.
Nr. 1772. Schloßkonstruktion mit Zahnrad⸗ übertragung. Kl. 68.
Nr. 1775. Einrichtung zum Pressen der Haken⸗ nadeln bei Strickmaschinen. Kl. 25.
Nr. 1868. Preßsiebe aus Rohr für Zucker⸗ fabriken ꝛc. Kl. 89.
Nr. 2025. Aus Seife, Kartoffelmehl und Ochsengalle bestehendes schmierendes Kesselsteinver⸗ hütungsmittel. Kl. 12.
Nr. 2085. Neuerung Spinnmaschinen für Wollgarne. Kl. 76.
Nr. 2087. Metall⸗Straßenpflaster. Kl. 19.
Nr. 2088. Taschengoldwaage mit Wasserwaage und Scala Kl. 42. 1
Nr. 2338. Revolverschloßmechanismus. Kl. 72.
Nr. 2376. Backenfeder an Schützen für mecha⸗ nische Webstühle. Kl. 86. 6
Nr. 2525. Selbstthätige Kupplung für Eisen⸗ bahnwagen. Kl. 20. ““
Nr. 3020. Luft Resonanz⸗Zellenwerk für Klavier⸗ Instrumente. Kl. 51.
Nr. 3243. Oscillirende atmosphärische Gas⸗ kraftmaschine. Kl. 46. 1
Nr. 3403. Selbstthätige, doppeltwirkende Fräs⸗ maschine für Nähmaschinen⸗Nadeln. Kl. 52.
Nr. 3658. Einrichtung zum Zupressen der Hakennadeln an Strickmaschinen (Zusatz zu P. R. Nr. 1776). Kl. 25. 2*
Nr. 3967. Neuerungen an FeeieessterePoshes für doppeltwirkend? Wassersäulenmaschinen (Zusatz zu P. R. Nr. 1155). Kl. 88.
Berlin, den 4. April 1879.
KMKNaiserliches acobi.
oder
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an den Spulen der
Der von einer Ehefrau in Bezug auf eine ihr gehörige Hypothekenforderung zu Gunsten einer Darlehnsschuld ihres Ehemannes schriftlich ge⸗ schlossene Pfandvertrag ist nach einem Erkennt⸗ niß des Reichs⸗Oberhandelsgerichts vom 31. Januar 1879 im Geltungsbereiche des preußi⸗ schen Allgemeinen Landrechts auch in dem Falle gültig, wenn der Ehemann zwar die Verpfändungs⸗ urkunde nicht mit unterschrieben, aber dieselbe nebst dem Hypothekeninstrument und seiner Schuldurkunde dem Darlehnsgläubiger eingehändigt und dafür das Darlehn erhalten hat.
Nr. 12 des Handelsarchivs enthält den stati⸗ stischen Nachweis über den Verkehr deutscher Schiffe in Kopenhagen im Jahre 1878. Wir entnehmen demselben folgende Daten: Der Hafen zu Kopenhagen ist im Jahre 1878 von 815 deutschen Schiffen mit 4024 Mann Besatzung und 100 193 t besucht worden (davon waren 108 Dampfschiffe mit 36 056 t und 707 Segelschiffe mit 64 137 t). Von diesen waren 748 preußische, 38 mecklenburgische, 4 oldenburgische, 4 lübeckische, 10 bremische, 11 ham⸗ burgische, zusammen 815 Schiffe mit 4024 Mann Besatzung und 100 193 t. Es kamen 678 Schiffe mit 57 953 t beladen aus deutschen
äfen und 124 Schiffe mit 38 815 t aus fremden
Häfen. Es gingen aus Kopenhagen 133 Schiffe 1 mit 26 797 t nach deutschen Häfen bela⸗
den, und 14 Schiffe mit 3668 t nach frem⸗ den Häfen beladen. Die Ladung der aus Preußen gekommenen Schiffe bestand: bei 111 Schiffen aus Brennholz, bei 68 aus Kartoffeln, bei 67 aus Stückgütern, bei 55 aus Weizen, bei 52 aus Fett⸗ waaren, bei 40 aus Roggen, bei 35 aus Raps, bei 31 aus Cement, bei 25 aus Langholz ꝛc. 44 Schiffe aus Hamburg waren mit Guano befrachtet, die übrigen aus Mecklenburg, Lübeck und Bremen mit Weizen, Tabak, Holz ꝛc. Nach vorstehender Uebersicht kamen von den Schiffen 84,48 % und von den Ladungen 59,89 % aus deutschen Häfen und gingen dahin 76,84 % der Schiffe und 87,96 % der Ladungen, von ausländischen Häfen kamen 15,55 % der Schiffe, und 40,11 % der Ladungen und dahin gingen 23,15 % der Schiffe und 12,04 % der Ladungen. Von der gesammten Schiffszahl gingen 16,32 % beladen nach deutschen und 1,72 % beladen nach fremden Häfen, 74,72 % in Ballast meist nach deutschen und fremden Ostseehäfen, und der Rest fällt auf die Schiffe (10), die den Noth⸗ hafen verließen, von denen 2 verkauft wurden, und 47 in Kopenhagen im Winterlager verblieben. Im Jahre 1878 hat sonach der Verkehr von Deutschland nach Kopenhagen mittelst deutscher Schiffe gegen früher zugenommen, dagegen ist der Waarentransport vom Auslande nach Kopenhagen Fauf deutschen Schiffen erheblich kleiner als in den letzten Jahren gewesen, was namentlich in der ver⸗ minderten Steinkohleneinfuhr aus England seinen Grund hat. Das Stettiner Dampfschiff „Titania“ machte im verflossenen Jahre zwischen Stettin und Kopen⸗ hagen 53 Reisen (gegen 55 in 1877, 48 in 1876, 43 in 1875 und 52 in 1874) und beförderte 3599 Personen (gegen 4449 im Jahre 1877, 4967 1876, 4505 1875 und 4570 1874) und 9 507 500 kz Waaren (gegen 11 767 500 im Jahre 1877, 8 035 000 im Jahre 1876, 7 950 000 im Jahre 1875 und 10 010 000 im Jahre 1874).
Handels⸗Register.
Die Handelsregistereintraäge aus dem Königreich
Sachsen, dem Königreich Württemberg und
dem Großherzogthum Hessen werden Dienstags
bezw. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrik
Leipzig, resp. Stuttgart und Darmstadt
veröffentlicht, die beiden ersteren wöchentlich, die letzteren monatlich
Altonn. Bekanntmachung. 8
Bei der sub Nr. 9 unseres Genossenschaftsregisters eingetragenen Genossenschaft:
Vorschußkasse des Communal⸗Vereins in
Ottensen, Eingetragene Genossenschaft,
ist heute vermerkt, daß an Stelle des aus dem Vor⸗ stande ausgeschiedenen Direktors, B reauvorstehers Theodor Georg Julius Gribb zu Ottensen, der Kaufmann Carl Friedrich Ferdinand Robert Sörnsen daselbst zum Direktor in den Vorstand gewählt worden ist. 8 1.
Altona, den 29. März 1879.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
— —
Altona. Bekanntmachung. 1
Unter Nr. 110 resp. 1501 unseres Firmenregisters ist heute eingetragen worden, daß das seither von dem Kaufmann Jacob de la Roy zu Altona unter der Firma J. de la Roy daselbst betriebene Ge⸗ schäft ohne Schulden und Ausstände am 28. d. M. auf den Kaufmann Heinrich Georg Lafrenz zu Al⸗ tona übergegangen ist, welcher dasselbe unter der Firma Georg Lafrenz, J. de la Roy Na fortbetreibt. .
Altona, den 29. März 1879. .
Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Altona. Bekanntmachung. 8 1 Unter Nr. 629 unseres Gesellschaftsregisters ist
heute die zu Hamburg mit Zweigniederlassung zu
Altona bestehende
Hanseatische Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft
eingetragen worden: