1879 / 86 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Apr 1879 18:00:01 GMT) scan diff

1546 1585 1618 1707 und 1758, 24 Stck. über 24 000 Fl. oder 41 142 96 ₰.

Litt. F. à 500 Fl. = 857 14 Nr. 1952 2144 2154 2175 2216 2217 2230 2402 2406 2447 2449 2562 2646 2752 und 2761, 15 Stck. über 7500 Fl. oder 12 857 10 ₰.

Litt. F. à 300 Fl. = 514 29 Nr. 2807 2860 2946 3117 3133 3159 3166 3182 3262 und 3282, 10 Stck. über 3000 Fl. oder 5142 90 ₰.

Litt. F. à 100 Fl. = 171 43 Nr. 3377 3491 3513 3610 3651 3665 und 3690, 7 Stck. über 700 Fl. oder 1200 01 ₰. Litt. F. Summa: 56 Stck. über 35 200 Fl.

. oder 60 342 97 ₰.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Be⸗ merken benachrichtigt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Ver⸗ zinsung nur bis zum betreffenden Rückzahlungstermine stattfindet, bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., bei der Kö⸗ niglichen Staatsschulden⸗Tilgungskassein Berlin, sowie bei jeder Königlichen Regierungs⸗und Bezirks⸗Hauptkasse gegen Rückgabe der Obligationen mit den dazu gehörigen, nicht ver⸗ Zinscoupons und der Talons und zwar bei den Obligationen Litt. E. mit den Coupons Ser. I. Nr. 4 bis 8 und bei den Obli⸗

kationen Litt. F. mit den Coupons Ser. I. Nr. 5 bis 8. erheben

önnen.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugeben⸗ den Zinscoupons wird von dem Kapitalbetrage zurückbehalten. .

Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen nicht bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurta. M., oder bei der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse in Wiesbaden, sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebst Coupons und Talons vierzehn Tage vor dem Verfalltermine bei diesen Kassen einzureichen, von welchen dieselben vor deren Auszahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden sind.

Restanten aus der:

17. Verloosung. Litt. E. Nr. 3798.

22. Verloosung. Litt. F. Nr. 1818. .X““

23. Verloosung. Litt. F. Nr. 139 244 2111 und 3794.

24. Verloosung. Litt. E. Nr. 102 1456 1847 2898 2913 3182 3226 und 3532, Litt. F. Nr. 613 870 1371 2536 2617 3090 3176 3244 3529 und 3645. 8

25. Verloosung. Litt E. Nr. 1008 1166 1788 1983 2677 2731 2890 3026 3071 3455 3767 und 3781, Litt. F. Nr. 67 209 408 731 903 1129 1763 2159 2178 2923 3035 3109 3543 3564 und 3692.

Die Inhaber dieser Obligationen werden wiederholt zu deren Einlösung aufgefordert.

Wiesbaden, den 17. März 18709.

Der Regierungs⸗Präsident. v. Wurmb.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 10. April. Beide Kaiserliche Majestäten empfingen heute mit den hier anwesenden Mit⸗ gliedern des Königlichen Hauses nach einem Hausgottesdienste im Königlichen Palais das Heilige Abendmahl durch den Ober⸗ Hofprediger Kögel. 3 1

Auf die Beileidsadresse, welche Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin aus Veranla ung des Hinscheidens Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Waldemar von den hiesigen Kommunalbehörden überreicht worden, ist letzteren folgende Erwiderung zugegangen:

Der herzlichen Theilnahme sicher, welche Wir in Folge der uner⸗ warteten Hinrufung Unseres geliebten Enkels, des Prinzen Waldemar von Preußen, bei der Bürgerschaft von Berlin gefunden, haben Wir die Beileidsversicherungen in Ihrer Adresse vom 29. v. M. als eine dankenswerthe Tröstung in Unserem Schmerze über das unglückliche Ereigniß empfunden. Der Rathschluß der göttlichen Vorsehung, von Unserem Königlichen Hause einen reichbegabten jungen Sproß in so jäher Weise zu trennen, lastet schwer auf Uns; allein Wir fügen Uns ihm mit christlicher Ergebung. Im betrübten Gemüth die Hoffnung nährend, daß des Höchsten Gnade Uns vor gleich herben Erfahrun⸗ gen schützen werde, vertrauen Wir, daß Unser Gebet durch Ihr frommes Gedenken in alter Treue werde unterstützt werden.

Berlin, den 5. April 1879.

Wilhelm. Augusta. An den Magistrat und die Stadtverordneten zu Berlin.

Der Bundesrath trat heute zu einer Sitzung

zusammen.

Die griechische Regierung hat eine elftägige Quarantäne für die Provenienzen aus Sulina angeordnet, während die aus den übrigen rumänischen Gebietstheilen kom⸗ menden Schiffe freien Zulaß finden. Zugleich ist die Qua⸗ rantäne für die Provenienzen aus der Türkei und Syrien auf zweitägige Beobachtung ermäßigt worden.

Die dreimonatliche Antragsfrist zur Strafver⸗ folgung von sogenannten Antragsvergehen wird, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals, vom 4. März 1879, auch durch die Einreichung des Antrages bei einem im konkreten Falle

zum eigenen Einschreiten nicht kompetenten Staatsanwalt

„Die Staatsanwaltschaft ist ganz allgemein ver⸗ Füichit alle die Strafverfolgung betreffenden Anzeigen und nträge entgegen zu nehmen und, soweit sie nicht selbst zu⸗

ständig sein sollte daraufhin einzuschreiten, dieselbe, an den

zuständigen Staatsanwalt abzugeben.“

l

Ein Kirchendiener war wegen Gewerbesteuerkon⸗ travention angeklagt worden, weil er das Gewerbe als Leichenbitter, das in der Bestellung von Leichenfuhren 28. also thatsächlich in der Vermittelung und Unterhandlung von

Rechtsgeschäften betehe, nicht zur Gewerbesteuer angemeldet hatte. Der Leichenbitter machte dagegen geltend, daß seine Thätigkeit nur den Charakter mechanischer Botendienste habe und deshalb zur Gewerbesteuer nicht herangezogen werden könne. Das betreffende Appellationsgericht sprach den An⸗ b frei, und die gegen dieses Erkenntniß eingelegte Nichtigkeitsbeschwerde wurde vom Ober⸗Tribunal durch

Erkenntniß vom 12. März 1879 zurückgewiesen. Der Bevollmächtigte 8 Bundesrath, Geheime

Finanz⸗Rath Dr. Heerwart i gereist.

Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von Hohenzollern, Oberst⸗Lieutenant und Commandeur des 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments, hat sich auf einige Tage mit

Erlaub nach Regensburg begeben.

Willisen, ist nach kurzer Anwesenheit zurückgekehrt.

Eisenach. Weimar, 7. andtag hat am Sonnabend den Besol⸗ ʒöund Personal⸗Etat der Gerichts euorganisation gestaltet, wesentlich

Ausschusses angenommen. zumeist die Befürchtung, der Ausdruck gegeben auf allen Gebieten sserstellung der Richter

f eine kritische Probe des Landtags, wie gierung wurde diese Befürchtung Seitens der letzteren wurde, was die Rück⸗ ats betrifft, bemerkt, daß eine soweit es die finanziellen Kräfte beabsichtigt sei, doch würden die Er⸗ nglich sein. Auch jetzt sind übrigens Zeiten die finanziellen Verhältnisse des edigend, da überall, wo es das Gemein⸗ rsparnisse gemacht wer⸗ aussichtlich mit einem

Der General⸗Lieutenant Freiherr von zmandeur der 28. Division, hierselbst nach Karlsruhe

Sachsen⸗Weimar⸗ (Th. C.) Der L behörden, wie er sich in Folge der N im Anschluß an die Antr. Von allgemeinem Interesse ist Seitens eines radikalen Abg wurde, daß die Steigerung der Gehälter der Verwaltung, die die Folge der Be⸗ sei, die Leistungsfähigkeit des Staates Sowohl von Rednern

eordneten

stellen werde. namentlich von Seiten der Re zurückgewiesen. wirkung auf die übrigen Et Vorlage zur Ausgleichung, des Landes gestatteten, höhungen nicht unerschwi trotz der ungünstigen Staates nicht unbefri wohl gestattet, in umsichtiger Weise E die Finanzperiode vor Ueberschuß abschließen wird.

9. April. [(W. Kaiserliche Kronprinzenanläßlich gerichtete Beileids Kaiserlichen Hohe

T. B.) Auf die von dem Landtage und Königliche Hoheit den des Ablebens des Prinzen Waldemar adresse ist heute ein Dankschreiben Sr. it aus Wiesbaden vom 8. d. M. gen. Der Landtag ist heute geschlossen worden.

Schwerin, 6. April. (Leipz. Ztg.) Der am e Landtag pro 1878 hat neun ember und Dezember v. J. und Eine lange ation des

eingegan⸗

Mecklenburg. 31. v. M. geschlossen sechs Wochen im Nov drei Wochen vom 10. Reihe von Gesetzer Justizverfahre

März bis zum Schlusse.

n, welche durch die Reorganis ns nach Maßgabe der reichsgesetzlichen Be⸗ en veranlaßt worden sind, wurden vereinbart und entheils schon jetzt reif zur Publikation. esetze sind zu nennen: schaftlicher Polizei⸗Aemter, die bei Kla Beamte wegen der in Ausübung ihres nen Handlungen eventuell zu treffe die Vorbereitung zum Justizdienste Gerichts⸗Assessoren

Disziplinarverfahren ge Versetzung auf stand die Pensionirung der Justizbeamten die gelder, die Fuhr⸗ und Umzugsk verhältnisse der Gericht Civilprozeß⸗ und der Strafprozeßordne vollstreckung in das unbewegliche Vern derungen die Hülfsanträge der nich und die Administrativ⸗Exekution die frevel, sowie der Feldfrevel g des preußischen Militärstr g (eine Ergänzungsveror der Vorrechtsregister blieb dem n. Ergänzung der Hypotheken⸗ des deutschen Gerichtskosten⸗ hrenordnungen für Gerichts⸗ Sachverständige ꝛc. ein schwerwiegendes Pensum, ältnißmäßig kurzer Zeit in der unserer Landstände ein gutes

Als Gegen⸗ die Errichtung ritter⸗ gen gegen öffentliche Amtes vorgenomme⸗ nde Vorentscheidung und die Verwendung der die Dienstvergehen der Richter, das selben und ihre unfreiwillige Stelle oder

stände dieser C

den Ruhe⸗ Zehrungs⸗ osten derselben die Dienst⸗ die Ausführung der ung die Zwangs⸗ nögen wegen Geldfor⸗ trichterlichen Behörden Bestrafung der Forst⸗ Bestimmungen afrechts die

eine andere

sschreiber

veränderte wegen Einführ⸗ Ausführung der über die Einrichtun

andtage vorbehallen esetzgebung die Ausführung gesetzes und der deutschen Gebü⸗ vollzieher und für Zeugen und den laufenden Geschäften ist dies dessen Bewältigung in verh That für die Arbeitskraft

Zeugniß ablegt.

Schwarzburg⸗Sondershausen. Leipz. Ztg.) Die Landtags ist zur Vorberat wieder hier zusammengetreten. eines Gesetzes zur Ausführung zur Vorberathung übergeben worden.

in nnserem Lande Justizämter nicht ein sondern die bestehenden Aemter in Amt

Konkursordnun ) die

Sondershausen, ständige Deputation des hung der Justizgesetze kürzlich Derselben ist noch der Entwurf der deutschen Konkur Erfreulich ist es, daß gezogen werden sollen, sgerichte umgewandelt

sordnung

Elsaß⸗Lothringen. Der von dem Vorsitzende Landesausschusses für El gans, ausgearbeitete Berich der Civilprozeßordnung Kommission vertheilt worden. hiesigen Advokatenstande zur tzterer am nächsten Sonntag ge⸗ ausschuß tritt chts wieder zusammen. sausschusses findet voraus⸗

Straßburg, 9. April. (W. T r Justizkommission des saß⸗Lothringen, Schnee⸗ t über die Ausführung ist gedruckt und an die Mit⸗ igleich ist der

glieder der rüfung unter⸗

Bericht dem breitet worden, und wird le meinsam darüber berathen. am 22. d. M. Der Schluß de sichtlich am 26. statt.

Der Landes zur Berathung des Berichts r Session des Lande

Wien, 9. April. (W. T. B.) Tirnowa: auf Bildung eines es abgelehnt. und einer kleinen Erstere soll über außer⸗ die laufenden Staatsangelegenheiten Außerdem wurde die E

Oesterreich⸗Ungarn. Die „Polit. Korresp.“ mel tabelnversammlun Senats und Erri

g hat den Antrag chtung eines Staatsrath gegen wurde die Einsetzung einer großen Nationalversammlung beschlossen. gewöhnliche, letztere über berathen und beschließen. vollständiger P Gutachten der Eisenbahnfrage gipfelt in bische Regierung den Bau und den in eigener Regie übernehmen solle.

Bern, 8. April.

inführung reßfreiheit beschlossen. Aus Belgrad: Das Experten⸗Kommission Vorschlage, daß die ser⸗ Betrieb der Eisenbahnen

europäischen

Der Bundes⸗ 2 Mill. Fr., welche durch das nsgesetz denjenigen Kantonen die sich bei dem Gotthardbahn⸗ Subventionen betheiligt haben, im Ver⸗ entionen unter die einzelnen Kantone Zürich 601 552 Fr., Bern 451 202 Fr., Schwyz 309 412 Fr., Zug 75 100 Fr., 481 242 Fr, Baselland Aargau 427 170 Fr. Tessin 901 202 Fr. mlung erlassenen Ge⸗

Schweiz. rath hat die Summe von 41 Alpenbahn⸗Subventio zuerkannt worden ist, unternehmen mit hältniß dieser Subv folgt vertheilt: Luzern 660 881 Fr., Obwalden 13 518 Fr., Nidwalden 7 Solothurn 105 140 Fr., Baselstadt 360 535 Fr., Schaffhausen 60 080 Thurgau 42 056 Fr.,

Die in der letzten Bundesve setze über die Besoldung d

t nach Weimar wieder ab⸗ Uri 300 400 Fr.,

Beamten der Bundes gerichtskanzlei, sowie über die Umprä⸗ gung der Nickelmünzen werden im ‚Bundesblatt“ ver⸗ öffentlicht und die Frist zur Einreichung von Referendums⸗ begehren für die beiden ersten bis zum 4. Juli, für den dritten bis zum 11. Juli festgesetzt.

Großbritannien und Irland. L ondon, 8. April. (Alqg.

Corr.) Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die

Herzogin von Connaught sind in Sevilla angekommen. Prinz Leopold, der jüngste Sohn der Königin, trat

gestern in sein 26. Lebensjahr. Lord Sandon, der Prä⸗

sident des Handelsamts, begiebt sich nach Baveno, um als dienstthuender Minister bei Ihrer Majestät der Königin zu fungiren.

Im Unterhause eröffneten die Verhandlungen gestern mit der Anmeldung verschiedener Anträge, betreffend den

türkisch⸗griechischen Grenzstreit. Sir Charles Dilke

kündigte an, Mr. Cartwright würde am 17. d. M. bean⸗ tragen: Die Ruhe des Orients erheische, daß die gerechten

Ansprüche Griechenlands befriedigt würden, und daß keine

Befriedigung als ausreichend erachtet werden könne, die nicht die Ausführung des im 13. Protokoll des Ber⸗ liner Kongresses enthaltenen Vorschlags sichere. Mr. Monk will zu dieser Resolution folgenden Zusatz bean⸗ tragen: Das Haus ist ferner der Meinung, daß es unter

den gegenwärtigen Umständen und in Anbetracht der Bezie⸗

hungen zwischen der Türkei und Griechenland die Pflicht der Ne⸗ gierung Ihrer Majestät sei, Schritte zu thun, um die baldige Lösung der Grenzfrage durch die direkte Mediation der Groß⸗ mächte zu sichern. Mr. Otway stellte verschiedene Fragen bezüglich des Projekts einer gemischten Okkupation Ostrumeliens und wünschte zu wissen, ob sich die Re⸗ gierung dazu verpflichte, während der Osterferien keine Schritte in der Angelegenheit zu thun. Der Schatz⸗ kanzler erwiderte, daß er eine auf den Gegenstand be⸗ ügliche Frage vor einigen Tagen beantwortet habe und be kncchte, nichts Neues mittheilen zu können. Die Verhand⸗ lungen, welche damals im Gange waren, seien es noch heute und ein Entscheid noch nach keiner Seite hin getroffen worden. Mr. Richard fragte, ob keine Botschaft von Cetewayo ein⸗ gelaufen sei, in welcher derselbe Friedensvorschläge mache, und ob die Regierung jetzt fortfahren wolle, einen aggressiven Krieg zu führen. Der Kolonial⸗Minister erwiderte, daß eine Botschaft eingelaufen sei, deren Glaubwürdigkeit und Aufrichtigkeit jedoch von Allen, welche sich an Ort und Stelle befunden, in Frage gezogen werde; wenn er (der Minister) die Erklärungen der Botschaft mit den Mittheilungen über die weiteren militärischen Bewegungen der Zulus vergleiche, so könne er nicht den Anschauungen des Fragestellers beitreten. Es werde ohne Zweifel nicht schwer fallen, weitere Vorschläge von Seiten Cetewayos zu erlangen, allein es sei für die zukünftige Sicherheit der Regierung absolut nothwendig, daß die Unterwerfung des Zulukönigs eine voll⸗ ständige sei. Es sei wünschenswerth, daß eine solche Unter⸗ werfung ohne weiteres Blutvergießen erzielt werde, wenn er auch nicht an die Wahrscheinlichkeit eines solchen Falles glauben könne. In Beantwortung einer Interpellation Mr. Courtney's bemerkte der Kolonial⸗Minister, daß die Regierung keine Mittheilungen über den gemeldeten Aufstand in Transvaal erhalten habe. Im Weiteren theilte der Minister mit: Die Regierung empfing gestern (Sonntag) Abend ein Te⸗ legramm von Sir Bartle Frore, deatirt: Pietermaritzburg, den 15. März, welches die Unter⸗ werfung Ohams und die Ankunft von Verstärkungen meldet. Zu gleicher Zeit ist ein Telegramm aus der Capstadt, vom 18. März, eingegangenen, welches mittheilt, daß die Verbin— dung mit Ekowe mittelst Signalen vollendet worden; daß Oberst Pearson eine Straße vom Fort aus gebaut habe, die einen dichten Busch vermeide und drei Meilen spare; daß die Straße während des feindlichen Feuers gebaut worden, ohne daß Verluste entstanden seien, und daß ein sechs Meilen vom Lager entfernterKraal überrumpelt und verbrannt worden sei. Das Telegramm schließt mit der Meldung, daß bei den Obersten Wood und Glyn alles gut stände. Mr. M'Arthur fragte den Kolonial⸗Minister, ob seine Aufmerksamkeit auf die Berichte über die angebliche Verstimmung der Fingos, Basutos und anderer eingeborener Stämme gelenkt worden sei; ob Gründe zu der Annahme vorhanden, daß jene Stämme über die Art und Weise erbittert seien, in welcher die Kolonialregierung ihre Entwaffnung durchgeführt habe, und ob die Regierung die hierauf bezügliche Korrespondenz dem Hause vorzulegen bereit sei. Sir M. Hicks-Beach erklärte, daß er keine offi⸗ zielle Mittheilung über den Gegenstand erhalten habe. Er glaube, es habe allerdings ein Aufstand der Basutos stattge⸗ funden, welcher jedoch unterdrückt worden sei. Was die Fingos betreffe, so hätten die Anführer derselben, den letzten Berichten zufolge, Gefühle der Loyalität für die Königin an den Tag gelegt und den Wunsch geäußert, unsern Truppen nach Mög⸗ lichkeit Hülfe zu leisten. Dr. Cameron fragte den Unter⸗ Staatssekretär der Auswärtigen Angelegenheiten, ob er etwas von einem Vertrage wisse, den die Franzosen mit den Ein⸗ geborenen der britischen Insel Matacong abgeschlossen haben sollen, auf Grund dessen angeblich die französische Besetzung der Insel stattgefunden habe. Mr. Bourke erwiderte, daß das Auswärtige Amt von einem solchen Vertrage keine Kenntniß erlangt habe. Mr. Anderson fragte den Unter⸗Staatssekretär der Auswärtigen Angelegenheiten, ob die Regierung im Besitze von Mittheilungen darüber sei, ob die in Vorschlag gebrachten Veränderungen auf der Insel Cuba eine Maßregel einschlössen, welche die ver⸗ tragsmäßigen Verpflichtungen Spaniens durch Befreiung der Sklaven einlöse. Mr. Bourke erwiderte, daß die Regierung zu verschiedenen Malen bezüglich dieser Frage vorstellig ge⸗ worden und dies auch heute wieder sei. Am 27. März habe der diesseitige Vertreter in Madrid dem Minister des Aus⸗ wärtigen eine hierauf bezügliche Mittheilung zukommen lassen, welche jedoch bislang noch nicht beantwortet worden sei. Mr. W. Holms fragte an, ob es wahr sei, daß die Stipu⸗ lationen des englisch⸗französischen Handelsvertrages vom 23. Juli 1873, in Betreff des Zolles auf britisches Mineralöl, durch das französische Gesetz vom 29. Dezember 1873 thatsächlich hintangesetzt und unwirksam gemacht worden wären. Der Schatz⸗ kanzler erwiderte, es verhalte sich so, und die Regierun habe ihren Botschafter in Paris, Lord Lyons, bereits instruirt, der französischen Regierung Vorstellungen deswegen zu machen. Auf Antrag des Kriegs⸗Ministers wurde hierauf die ministerielle Vorlage zur Regelung der Disziplin in der Armee zum zweiten Male gelesen. Schließlich ver⸗

whtagte sich das Haus für die Osterfeiertage bis zum 17. April.

Einem indischen Telegramm der 6. d. M., zufolge ist die Situation in Bi und man hoffte, die Krisis würde ohne di eines fein seligen Vorgehens britischerseits vori Handel mit Ober⸗Birma liegt indessen darn Sicherheit der Europäer in große Besorgnisse ein.

Ueber den Krieg in A schen Bureau unter dem 7. Die Brigade des General Gough hat eine Re damak vorgenommen. stammes haben ihre Unterwerfung an Djellalabad erwartet.

Den „Daily News“ wird aus dem 7. d. M. gemeldet: Man glaubt hi pflege Unterhandlungen mit Jak eine friedliche Lösung zu wünschen scheint.

(E. C.) Aus Peshawur wird der sicht einiger Offiziere der Armee i Politik gegenüber Jakub „deren Erfahrung und Ken

„Times“, vom rma unverändert Nothwendigkeit übergehen. Der ieder, und die Mandalay flößt noch immer fghanistan wird dem Reuter⸗ Lahore telegraphirt: kognoszirung bis Gan⸗ nge des Khagiani⸗ gezeigt und werden in

d. M. aus Die Häuptli

Djellalabad unter er, Major Cavagnari

„Times“ die An⸗ n Afghanistan Khan mitgetheilt. ntniß afghanischen olitik ihr Urtheil werthvoll daß der Krieg zu erwarten die gesammten Khans, um unsere Ver⸗ ein Zeichen, das Jakub in

über die weitere Diese Offiziere 1 Charakters und afghanischer P macht“, sagen: „Es i Ende gebracht werde. Grenzstämme nur ein Zeichen Jakub bindungen anzugreifen, Augenblicke lungen mit ihm abgebroche würden schon eher haben, hätte nicht Jakub sie in S Stimmung der Stämme schieden feindlich und wird Versuch machen, afghanischen Truppen aber eine bewa

st sehr zu wünschen,

Diese Stämme Verbindungen geworfen Auch die

n worden sind. sich auf unsere chach gehalten. im Innern Afghanistans ist ent⸗ hr sein, sobald wir den Im Kampfe mit ren zwar immer t, wenn sie einmal das uns endlose Es sei besser, nicht von Jakub zu fordern. ten werden? l genüge völlig dadurch die Gefühle der Afg

es noch meh uns Kabul zu nähern. sind unsere Regulä ffnete Bauernschaf gleich einem Hornissennest, hen verursachen wird“.

überlegen, erregt ist, ist ernstliche Unru zu barsche Bedingungen solle das Kuramthal behal der Stellung bei Lundi Kota Kabuls, ohne daß verwundet würden. In dem Gefechte bei Futte Khugianis, einem Gren Schwadronen, der Befehls Wigran Batty zahlreiche tapfere Offiziere Nach längerem Dienste deutschen Armee als Kriege von 1870 7 avancirte er zum B Sein Tod wird allgemein tief

Der Khyber Paß mit zur Bewachung hanen zu stark

habad am 2. April mit den an der Spitze seiner Regimentes der Guiden, e, der einer Familie entstammte, die der indischen Armee geliefert hat. in Indien nahm er im Gefolge der sch⸗französischen es afghanischen

zstamme, fiel, haber des

an dem deut Erst während d efehlshaber seines Regimentes.

Krankenpfleger

Sämmtliche Minister geben. Wie der „Standard“ che und die englische Re⸗ dliche aber energische Auffor⸗ „seinen Fehlgriff wieder gut ie Pforte ernstlich eit in dringliche Erwägung hedive zu veranlassen.

(Fr. Korr.) Der XIII. an den Kardinalvikar publique frangaise“ ein neuer e zwischen den Ansprüchen undamentalen Einrichtungen Die „République“ zieht aus nwärtigen Umständen sehr if Frankreich.

eputirtenkammer hat teriums des Innern einen Abstrich von Ministeriums des

schreibt: „Die jetzt n unseres Par⸗ die während der kurzen Frist ende Ereignisse mit angesehen Folge der Wahlen rogramm des Herrn 8 Mac Mahon, das ammlung und die Ernen⸗ Präsidenten der Re

haben sich auf das Land be erfährt, würden die f gierung zuvörderst eine freun derung an den Khedive richten zu machen; anderen Falls angegangen werden, zu ziehen und die

Frankrei Brief des P von Rom ist für die „Ré Beweis der Unverträglichkei des heiligen Stuhles und des modernen Staates obw diesem Dokument unter den gege nahe liegende Nutzanwendungen ar

Der Budgetausschuß der an den in dem Voran für das Preßbureau

ran zösis

aber würde d die Angelegenh Absetzung des K

ch. Paris 8. apstes Leo

schlage des geforderten Krediten 0 Fr. gemacht und das Budget des um 453 000 Fr. herabgesetzt.

Das „Journal des Débats“ einige Wochen unterbrochene Sessio laments ist eine von de onaten viele auffall hat. Die Umwandlung des S „die Dekrete über das P e Abdankung des Marschall eten der Nationalvers

von drei M

vom 5. Januar Dufaure, di Zusammentr nung des Herrn Grévy zum Annahme des Amne des Enquete⸗Ausschu die Minister vom 16. klage endete, die Debatte über die Rück Vorlage der Gesetzentwürfe über den höh die Reorganisirung des höheren Unterri ganisirung des Staatsrathes drei Monaten eine der parlamentarischen Geschichte. eine endgültige Lösung erh einen oder der anderen Kammer behandelt dere sind erst noch in Vorbereitun wenn auch nicht von gleicher Wi verschiedenartigen Gründen, die ö spruch und werden in ihrer Entwick ohne Besorgniß, beobachtet.“

öffentlicht u. Guyana und Senegal in Vertretung erhalten,

Spanien. „Correspondencia“ meldet, die Mini worden, daß Don Carlos in erson in Afrika reise.

Italien. Montezemolo

publik, die den Bericht g der gegen mber verlangten An⸗ kehr nach Paris, die eren Unterricht, über chtsrathes und über machen offenbar aus bewegtesten Perioden unserer Einige dieser Fragen haben alten, andere sind blos von der worden; noch an⸗ ; alle aber sind von hoher, tigkeit; alle nehmen, aus entliche Meinung in An⸗ lung mit Interesse, jedoch

stiegesetzes, die Debatte über welche mit der Ablehnun Mai und 23. Nove

Das heutige „Journal officiel“ ver⸗ Kolonien der Deputirtenkammer und zwar durch je einen Deputirten.

(Ag. Hav.) DT ster seien benachrichtigt Begleitung einer anderen

Madrid, 7. April.

(Tel. Stef.) Der Senator und der Deputirte de Martino sind ge⸗

Das Journal „La Si⸗ isten Ereignisse in Egypten cht umhin gekonnt, die Ent⸗ ßerordentlichen Gesandten welcher die spezielle Mission Interessen Italiens in Egypten zu weiligen Mission werde wahrschein⸗ erden. Alle hiesigen Zeitungen gsten Vorgänge in Egypten.

Rom, 7. April.

—9 Kpril (W. 2. B.) schreibt: Angesichts der ern habe die italienische Regierung ni sendung eines au airo ins Auge zu f über die Lage der Mit dieser zeit lich ein Senator betraut w betonen den Ernst der jün

Der „Voce della verità“ zufolge wird das nächste Kon⸗

beteeis m erst in der ersten Hälfte des Monats Mai statt⸗ finden. 10. April. (W. T. B) Dem „Popolo romano“ zu⸗ folge, wurden die albanesischen Delegirten, Abdul Bey und Mehemet Ali Bey, von dem Generalsekretär des Aus⸗ wärtigen Ministeriums Tornielli empfangen. Die Delegirten empfehlen den Mächten, bei der Lösung der türkisch⸗griechi⸗ schen Frage die Integrität Albaniens aufrecht zu erhalten.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 7 April. (St. Pet. Herold.) Ein gestern veröffentlichter Allerhöchster BZefehl vom 23. d. M. schreibt vor, die Prüfung der Vor⸗ schläge betreffs der Aufhebung der zum Besten des Fiskus erhobenen Kopfsteuer und der Ermittelung anderer Staatseinnahmen an deren Stelle unverzüglich zu be⸗ ginnen. Zu diesem Zwecke wird eine, aus den höchsten Beamten der Ministerien der Finanzen, des Innern, der Reichsdomänen und der Justiz, der Reichskontrole und der II. Abtheilung der Eignen Kanzlei Sr. Majestät zusammen⸗ gesetzte besondere Kommission unter dem Vorsitz des Finanz⸗ Ministers eingesetzt. Letzterem ist es anheimgestellt, Personen, welche mit den bezüglichen Fragen vertraut sind, zu den Ar⸗ beiten der Kommission heranzuziehen. Nach Beendigung der Arbeiten sind bezüglich des weiteren Ganges dieser Angelegen⸗ heit die Weisungen Sr. Majestät einzuholen.

10. April. (W. T. B.) Dem „Golos“ zufolge betrugen die Zolleinnahmen im vergangenen Jahre 79 644 579 Kredit⸗ rubel und überschritten somit den Voranschlag um 23 169 779 Kreditrubel. Gegen das Jahr 1877 sind die Zolleinnahmen um 35 604 123 Rubel gestiegen. Der Import an Gold und Silber in Münzen und Barren betrug im vergangenen Jahre 15 917 704 Rubel und der Export 12 312 785 Rubel.

Amerika. Philadelphia, 7. April. (per Kabel.) Eine Feuersbrunst brach in gestriger Nacht in einem zwischen der Crown⸗ und Fourthstreet hierselbst gelegenen Häuserblocke aus. Der angerichtete Schaden wird auf 750 000 Dollars geschätzt.

Aslsien. China. (Allg. Korr.) Die „China Mail“ bringt Berichte aus Hoihow über den Hakka⸗Aufstand in Hainan. Danach waren die Rebellen siegreich und be⸗ reiteten neue Operationen gegen die Kaiserlichen Truppen vor. Nachträglich scheinen sie aber eine entschiedene Nieder⸗ lage erlitten zu haben, denn den neuesten Nachrichten zufolge erboten sie sich, die Waffen niederzulegen, wenn ihnen das Leben geschenkt würde. Diesen Vorschlag lehnte der Vize⸗ König indeß ab, da er an den Rädelsführern ein Beispiel zu statuiren wünscht. Es scheint keinem Zweifel zu unterliegen, daß die Rebellion niedergeworfen ist, denn das Ka⸗ nonenboot „Tschingpo“ wurde nach Pakhoi gesandt, um die Entsendung von Truppenverstärkungen abzubestellen.

Afrika. Egypten. Kairo, 9. April. (W. T. B.) Der Khedive hat den englischen und französischen Komm issären angeboten, die Kontrole über de egyptischen Finanzen auszuüben. Gerüchtweise verlautet, daß die Kom⸗ missäre dieses Anerbieten abgelehnt hätten.

Reichstags⸗Angelegenheiten.

Im 9. Frankfurter Wahlbezirk (Cottbus⸗Spremberg) ist an Stelle des verstorbenen Rittergutsbesitzers von Baerensprung der Major a. D. Freiherr von Wackerbarth⸗Briesen mit 5743 gegen 2906 resp. 582 Stimmen, welche der Fabrikbesitzer Dr. Weigert in Berlin und der Zimmermann Kapell in Hamburg erhalten haben, zum Mitgliede des Reichstags gewählt worden.

Nr. 25 des „Amtsblatts der deutschen Reichs⸗Post Wund Telegraphen verwaltung“ enthält: Verfügung: Vom 5. April 1879. Seepostverbindung mit Norwegen. G

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heitsamts sind in der 13. Jahreswoche von je 1000 Le⸗ wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 23,8, in Breslau 27,7, in Königsberg 29,4, in Cöln 34,5, in Frankfurt a. M. 20,9, in Haunover 24,0, in Cassel 20,2, in Magdeburg 21,8, in Stettin 32,5, in Altona 22,7, in Straß⸗ burg 41,6, in München 40,5, in Nürnberg 25,7, in Augsburg 30,3, in Dresden 27,6, in Leipzig 25,0, in Stuttgart 18,8, in? öG 35,0, in Karlsruhe 18,7, in Hamburg 25,4, in Wien 35,8, in Buda⸗ pest 47,6, in Prag 46,4, in Triest 39,8, in Basel 21,7, in Brüssel 24,8, in Paris 31,3, in Amsterdam 29,3, in Kopenhagen 28,7, in Stockholm 24,8, in Christiania 14,8, in St. Petersburg 49,9, in Warschau 28,2, in Odessa 39,8, in Bukarest 39,3, in Rom —, in Turin 29,5, in Athen —, in Lissabon 31,3, in London 29,8, in Glasgow 24,6, in Liverpool 25,5, in Dublin 32,7, in Edinburgh 17,9, in Alexandria (Egypten) 31,9. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗ York 26,4, in Philadelphia 18,0, in St. Louis 10,8, in Chicago —, in San Franzisko 12,8, in Calcutta 34,2, in Bombay 35,3, in Madras 35,3.

Während der Berichtswoche herrschten in ganz Deutschland östliche Windrichtungen vor, die in den ersten Tagen der Woche mit Nordost, in der zweiten Wochenhälfte mit Südost wechselten. Gegen Schluß der Woche ging der Wind in Cöln und Karlsruhe nach Südwest. Die Tempelatur der Luft war eine kalte und blieb weit hinter dem Monatsmittel zurück. Niederschläge erfolgten nur wenig. Der Luftdruck sank während der Woche langsam und stieg erst wieder zu Ende der Woche ein wenig.

Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren Städte zeigen gegen die Vorwoche keine wesentliche Aenderung. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte stieg von 27,9 der Vorwoche auf 28,0 (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet. Die Sterblichkeit des Säuglingsalters ist im Allgemeinen eine geringere geworden, so daß von 10 000 Lebenden auf den Jahresdurchschnitt berechnet 84,7 Kinder unter 1 Jahr starben gegen 87,4 der Vorwoche. Die Sterblichkeit der höheren Altersklassen (über 60 Jahre) war eine gesteigerte.

Unter den Todesursachen haben von den Infektionskrankheiten nur Masern eine größere Ausdehnung gewonnen und traten in Lübeck, Posen, Straßburg, Bukarest, Pest, Paris, häufiger auf, auch in Frankfurt a. M. war die Zahl der Opfer wieder eine größere. Das Scharlachfieber herrscht in Duisburg und Bukarest; dyphterische Affektionen zeigen gegen die vorhergegangene Woche im All⸗ gemeinen keine wesentliche Veränderung ihres Vorkommens; doch raffen sie in Berlin, Wien, München, Paris, Königs⸗ berg, Danzig noch immer viele Kinder hinweg. Todes⸗ fälle an Unterleibstyphus wurden seltener. Auch Flecktyphus⸗ todesfälle wurden besonders aus deutschen Städten weniger gemeldet, 10 gegen 16 der Vorwoche; davon aus Berlin 5, aus Breslau 3, aus Posen und Königshütte je 1, ferner aus Odessa und Venedig je 1, aus London 2, aus St. Petersburg 12. Das Rückfallsfieber verlief gleichfalls milder. Todesfälle daran werden aus Dresden und

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Danzig je 1 gemeldet. Darmkatarrhe der Kinder waren in München erheblich vermehrt. In Berlin kamen 3 Erkrankungen an Trichinosis zur Kenntniß. Die Pocken forderten in London 9, in Prag 4, in Budapest 17, in Wien 13, in Paris 10, in Barce⸗ lona 3, in Warschau 2, in St. Petersburg 37 Opfer. Da keine neue Erkrankungen an der Pest aus dem Wolga⸗Thale mehr gemeldet wurden, wird die Seuche vorläufig für erloschen erklärt. Die von den verschiedenen Regierungen in das Pestgebiet gesandten Aerzte be⸗ absichtigen demnächst in Astrachan zusammen zu treffen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Im Verlage der durch Veröffentlichung patriotischer Arbeiten bekannten Liebelschen Buchhandlung hierselbst ist kürzlich erschienen: „Die Politik der Hohenzollern bei den Deutschen Kaiser⸗ wahlen. Im Zusammenhange dargestellt von Emil Walter.“ Das Buch ist eine gründliche Umarbeitung und bedeutende Erweite⸗ rung eines Aufsatzes über diese Materie, welcher im Programm des Gymnasiums zu Salzwedel, 1877, abgedruckt ist. Durch diese erneuerte Durcharbeitung des Gegenstandes ist die vorliegende Arbeit zu einem um⸗ fangreichen Bande von 17 Druckbogen angewachsen. Ueber die Auf⸗ gabe, welche sich der Verfasser gestellt, bemerkt derselbe im Vorworte, daß ihm nichts ferner gelegen habe, als die Absicht, für die Kennt⸗ niß unserer vaterländischen Geschichte neue Resultate aufstellen zu wollen; seine Absicht sei vielmehr darauf gerichtet gewesen, nur ein Zusammenstellung einer bestimmten Seite der Hohenzollernpolitik zu erreichen, die in den bisherigen Darstellungen jener vielseitigen Be⸗ strebungen sich leicht im Einzelnen verliere und noch nirgends mit Rücksicht auf die Ereignisse von 1871 ihre Würdigung gefunden habe. Diese Zusammenstellung ist indessen keineswegs in tendenziöser Ab⸗ sicht geschehen, sondern es ergiebt sich eine durchgehende Kette von gleichen Bestrebungen aller einzelnen Gestalten des Herrscherhauses der Hohenzollern, so daß durch Zusammenstellung der im Einzelnen bereits bekannten Thatsachen neue Gesichtspunkte gewonnen wer⸗ den, die eine bewußt konsequente Haltung dieses Fürsten⸗ geschlechtes auch nach dieser besonderen Seite hin ausgeprägt finden lassen. Was die Art der Darstellung anlangt, so ist es erklärlich, daß bei den einzelnen Herrschern nicht lediglich die Frage der Kaiser⸗ wahl behandelt, sondern auch zugleich ihre landesherrliche Wirksam⸗ keit in ihren Hauptmomenten gekennzeichnet worden ist, denn kein deutscher Staat habe eine Stellung im Reiche eingenommen, die stets so genau seiner eigenen Entwickelung entsprochen habe, wie Brandenburg⸗Preußen. Man habe das Emporkommen desselben wohl geradezu als einen dauernden Kampf bezeichnet, und darum hätten stets die wichtigsten Fortschritte der innera Kräftigung und besogders der milltärischen Machtentfaltung als noth⸗ wendige Vorstufen für die Geltung desselben im weiteren Vaterlande Erwähnung finden müssen. Auf der anderen Seite ist gerade das Wahlrecht Jahrhunderte lang das erste Vorrecht und der genaueste Prüfstein für den thatsächlichen Einfluß einer Dynastie im Reiche gewesen. Für die Beurtheilung der Wahlvechandlungen gilt die treffende Bemerkung Ranke's, daß leider unsere Geschichte über Wir⸗ kung und Gegenwirkung der Persönlichkeiten, woran bei berathenden Versammlungen so viel liege, nur allzuhäufig stumm sei und man nicht sagen könne, wodurch die entgegengesetzte Richtung end⸗ lich die Oberhand behalten habe. Der Verfasser hat darum den verdienstlichen Versuch gemacht, die besprochene Seite der Politik im engsten Anschluß an die Persönlichkeiten der Herrscher zur Darstellung zu bringen. Der Inhalt ist der historischen Ent⸗ wickelung gemäß chronologisch in folgende 5 Kapitel geordnet: 1) Die deutschen Königswahlen bis zur goldenen Bulle. 2) Die ältesten Beziehungen des Hauses Zollern zum Reich. 3) Die Kur⸗ fürsten von Hohenzollern und die Kaiserwahlen. 4) Die Könige von Preußen als deutsche Wahlfürsten. 5) Preußen an der Spitze Deutschlands. In einem Anhange giebt der Verfasser dann zu jedem Kapitel werthvolle Anmerkungen und Nachweise über die benutzten Quellen, durch welche sowohl die Eigenthuͤmlichkeit als die Grund⸗ lage der Arbeit klargestellt werden. Dem Texte vorangesetzt ist eine Abbildung des alten Hohenzollernwappens.

Um Albert Emil Brachvogels Schriften dem Volke zugäng⸗ licher zu machen, veranstaltet die Verlagshandlung von Hermann Costenoble in Jena, nachdem sie die Herausgabe der Gerstäcker'schen Schriften in der Volks⸗ und Familienausgabe beendet hat, jetzt eine solche von den Brachvogel'’schen Werken. er durch seinen „Narziß“ weit über Deutschlands Grenzen hinaus berühmt gewordene Dichter bekundet in allen seinen Dichtungen, auch in den Novellen und Romanen ein Streben nach Idealen, welches ihm einen ehrenvollen Platz in der deutschen Literaturgeschichte sichert. Seine reiche Phan⸗ tasie fesselt den Leser, auch wenn Brachvogel ihn, wie er es liebt, in seinen Werken vor die höchsten Probleme der Menschheit stellt. Dabei zeichnet sich der Dichter durch eine seltene Originalitätaus. Es ist daher ein verdienstvolles Unternehmen der Verlagshandlung, wenn sie die Be⸗ schaffung der besten Werke Brachvogels durch eine Ausgabe erleichtert, welche nur den dritten Theil des Preises der vorhandenen Ausgaben kostet. Dieselbe erscheint unter dem Titel: Gesammelte Romane, No⸗ vellen und Dramen von A. E. Brachvogel, Volks⸗ und Familien⸗Ausgabe, mit Einleitung und Biographie von Max Ring. Die Sammlung wird in ca. 60 Lieferungen von 4 —5 Bogen, deren alle 8 14 Tagen eine verausgabt wird, jede zu 50 er⸗ scheinen, im Ganzen also ca. 3) kosten. Sie umfaßt die besten Dramen des Dichters: Adalbert von Babenberge (1858), Narziß (1857), der Usurpator (1860) und die vorzüglichsten Romane: Der Trödler (1862), Beaumarchais (1865), Benoni (1860), ein moderner Fallstaff (1862), Schubart und seine Zeitgenossen (1863). Die erste Lieferung beginnt mit dem „Trödler“. Die Ausstattung ist an⸗ sprechend.

Von der, vom Königl. Geh. Regierungs⸗Rath L. Jacobi redigirten‚ Mona tsschrift für deutsche Beamte“’ ist zu Grün⸗ berg i. Schl. im Verlage von Fr. Weiß; Nachfolger (Hugo Söder⸗ ström) soeben das 3. Heft 3. Jahrganges 1879 erschienen. Dasselbe bringt, außer den Angelegenheiten des Vereins, zunächst unter „Rechts⸗ verhältnisse der Beamten“ zwei Verordnungen, das Aufrücken der Kreis⸗ bezw. Amts⸗Sekretäre im Gehalte und den Wohnungsgeldzuschuß für preußische Beamte betreffend. An diese Verordnungen schließt sich eine gerichtliche Entscheidung bezüglich der Mitwirkung eines länd⸗ lichen Gemeindevorstehers bei der Vollstreckung von Strafen an. Darauf folgen Abhandlungen über Fragen des Beamtenrechts und zwar 1) zur Amtstrachtsfrage der Richter, 2) das Dienstalter der Subalternbeamten betreffend, 3) die Hülfsbeamten bei den Reichs⸗Eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen und ihre Anstellung betreffend, 4) die Beamten der Güterexpeditionen in der Provinz Posen und deren Gehalt betreffend. Eine weitere Abtheilung enthält Ab⸗ handlungen und Aufsätze allgemeinen Inhalts. Zunächst wird die Fortsetzung des Aufsatzes „Aus dem Leben eines alten Beamten“ ge⸗ bracht. Hierauf wird in einem Aufsatze die Bewerbung um öffentliche Aemter besprochen und die öffeatliche Aufforderung zur Bewerbung empfohlen, endlich in einem Aufsatze über den neuen Weg der Rechtschreibung gehandelt. Den Schluß des Heftes bilden aller⸗ hand vermischte Nachrichten und Renzensionen mehrerer Schriften. Die Beilage zu der Monatsschrift enthält eine Vakanzenliste und zwar Verzeichnisse der Vakanzen für rein wissenschaftliche Beamten⸗ fächer, für Verwaltungs⸗ und Kommunalbeamte und für Privat⸗ beamtenstellungen.

Von dem Prachtwerk „Italien, eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna“ (Stuttgart, Verlag von Engelhorn) ist die 12. Lieferung an der Riviera di Ponente und an der Riviera di Levante, von Karl Stieler verausgabt worden. Den Textillustrationen liegen durchweg Motive aus den Rivieren zu Grunde: Progessia (G. Hermans), Bordighere, Hafen und Schlo von Monaco (P. F. Peters); bei Mentone, bei Turbia oberhal Monaco, St. Agnes bei Mentone, Villafranca, Partie bei Monaco, altes Schloß bei Nizza, Lavagnaà (Arthur Calamé); Bauernstube in Briga, Straße in Londa (A. Dumont); Strand bei Quinto und Fezzano, am Golf von la Spezia (Gust. Schönleber). Von Ton⸗

druckbildern werden mit dieser Lieferung ausgegeben: Paläste am Canal