1879 / 87 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Apr 1879 18:00:01 GMT) scan diff

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schen Tagesliteratur sind, und führt schließlich Sammlungen von Zeitungen an. In besonderen Kapiteln handelt der Verfasser sodann eingehend über die verschiedenen Zeitungen, die Straßburger, die Frankfurter, die Berliner, die Magdeburger, die Nürnbergischen, die Augsburger, die Hildesheimische, die Hamburgischen, die Leipziger, die Wiener und die Münchener, sowie einige unbekannte. Zum Schluß weist der Verfasser nach, daß schon in jenem Jahrhundert verschiedene Zeitungen in einem gewissen Abhängigkeitsverhältniß von einander gestanden haben.

Im Verlage von Julius Springer in Berlin erschien soeben eine Schrift unter dem Titel „Die angeblich vom Staats⸗ Minister Dr. Delbrück verfaßte Schrift: Deutsch⸗

lands Getreideverkehr mit dem Auslande vor dem Forum der Kritik, eine populäre Studie über das tägliche Brod von Dr. Hermann Franz, Sekretär der Großherzogl. Sächs. landwirtbschaftlichen Centralstelle in Weimar.“ Die Schrift macht sich zur Aufgabe, klar zu stellen, sowohl daß die Grundlagen, von welchen die genannte Broschüre ausgeht, für den Zweck so wichtiger Nachweisungen wie diejenigen, wozu sie benutzt worden, unbrauchbar, wie auch, daß die aus denselben gezogenen Folgerungen und Schluß⸗ sätze größtentheils an sich unzulässig sind und zum Theil auf einer Verkennung der natürlichen Vorgänge im Volkekörper beruhen. Der Verfasser prüft dabei die Getreidezollfrage vom Standpunkte der nationalen Wohlfahrt aus; er untersucht in eingehender ise das zwischen Produzenten und Konsumenten ländlicher Erzeugnisse bestehende Wechselverhältnizß und weist nach, daß der Stand des Getreidemarktes und der Ein⸗ fluß der ausländischen Waare auf denselben mit dem „täglichen Brod des armen Mannes“ in anderen Beziehungen steht, als meisten⸗ theils angenommen zu werden pflegt. Der Umfang der Schrift be⸗ trägt 4 ½ Druckbogen 80, der Preis nur 1 8 In demselben Verlage erschien ferner: Entwurf eines Ge⸗ setzes, betreffend den Verkehr mit Nahrungsmitteln, enußmitteln und Gebrauchsgegenständen, vom 12. Februar 1879. Preis 1 20 ₰. Die vorliegende Ausgabe enthält neben dem Wortlaut des Gesetzes auch die wichtigen vom Reichs⸗Gesundheitsamt verfaßten Materialien und die für dies Gesetz im Jahre 1878 vorgenommenen Untersuchungen, betreffend Mehl Konditorwaaren Zucker Fleisch, Wurst Milch Butter Bier Wein Kaffee und Thee Chokolade künstliche Mineralwässer, Soda⸗, Selterwasser, Limonade gazeuse Petroleum und son ige Gebrauchsgegenstände (als Kleiderstoffe, bunte Papiere, Tapeten, Zeug, Kenderspielwaaren, Geschirre, Hausgeräthe) b

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Wie die „Schles. Ztg.“ mittheilt, hat zur Verhütung einer Einschleppung der in Böhmen zum Ausbruchtgekommenen Rinder⸗ pest die Königliche Regierung zu Breslau auf Grund der Bestim⸗ mungen in den §§. 1 und 2 des Gesetzes vom 7. April 1869 eine Verordnung erlassen, wonach in den Kreisen Frankenstein in 13, Habelschwerdt in 32, Glatz in 34, Neurode in 19 und Waldenburg

31 Ortschaften die Hornviehkontrole nach Masgabe des

der revidirten Instruktion vom 9. Juni 1873 zum Reichsgesetz

7. April 1869 eingeführt wird.

Wegen Ausbruchs der Rinderpest in der Umgegend von Böh⸗ misch⸗Friedland darf auf den Stationen Langenbrück, Wei sdorf, Friedland in Böhmen, Raspenau und Einsiedel keigerlei Vieh weder aus⸗ noch eingeladen werden.

So eben erschien „Die Viehzucht Frankreichs und die internationale Thierschau zu Paris 1878. Bericht, erstattet dem Minister für landwirthschaftliche Angelegenheiten Dr. Friedenthal von Dr. H. Settegast, Geheimer Regierungs⸗Rath und Direktor der landwirthschaftlichen Akademie Proskau.“ (Verlag von Wiegandt, Hempel und Parey in Berlin.) Die hohe Bedeutung und der große Nutzen der internationalen Viehausstellungen für die Landwirthschaft wird jetzt allgemein anerkannt. Da indeß die Schwierigkeiten, mit denen eine universelle, der Idee der Weltauestellung entspr chende Thierschau nothwendig wegen des Transports zur Schaustelle und wegen der von den heimischen Verhältnissen abweichenden Füt⸗ terung, Wartung und wegen des veränderten Klimas zu kämpfen hat, mit der Entfernung der Schaustätte von der Heimath des Viehes wachsen, so kann es nicht fehlen, daß die Rassen, Stämme, Schläge und Zuchten desjenigen Landes, in welchem die Weltaus⸗ stellung stattfindet, auf der mit ihr verbundenen Thierschau vorherrschen. So wurde in der Londoner Ausstellung fast nur englisches, in der Wiener fast nur österreichisches, und in der Pariser fast nur französisches Vieh ausgestellt. Die Thierschau zu Paris war beschickt mit 1700 Rindern, 1500 Schafen, 380 Schweinen, 1461 Loosen Hühner, (ein Loos gleich einem männlichen resp. 3—4 weiblichen Thieren), 92 Loosen Truthühner, 50 Loosen Gänse, 134 Loosen Enten, 519 Loosen Tauben und 394 Loosen Kaninchen. Das ausgestellte Zuchtmaterial legte Zeugniß davon ab, daß die französischen Landwirthe bestrebt sind, die Vieh⸗ stämme den mannigfaltigen wirthschaftlichen, klimatischen und Bodenverhältnissen nach Möglichkeit anzupassen und das für geeignet Erkannte zu konsolidiren und festzuhalten. Geschlossene, durch charakteristische Merkmale und Eigenschaften konforme Rassen traten in Paris in größter Zahl auf; das sehr nachahmenswerthe Streben nach Konsolidation der Rassen und Konformität der Zuchten erhält deren Reinheit und schließt das verwerfliche planlose Kreuzen ganz aus. Diese Ausstellung dokumentirte aufs Neue, daß der Grundpfeiler des Reichthums Frankreichs in der Liebe des Landmanns zu seiner Flur, in dem fleißigen Betriebe der Land⸗ wirthschaft und endlich in seiner vorzüglichen Viehzucht zu suchen ist. Nach der Zählung von 1873 besaß Frankreich: an Rindern 11 72 298 an Schafen 25 935 114 Stück und an Schweinen

Gewerbe und Handel.

Die Generalversammlung der Lebens⸗Versicherungs⸗ Aktiengesellschaft „Nordstern“ ertheilte der Verwaltung Decharge und genehmigte nach Anhörung des Berichtes der Rechnungs⸗ revisoren die vom Verwaltungsrath vorgeschlagene Gewin vertheilung; demnach kommt, nach Zurückstellung einer Extrareserve in Höhe von 41 120 ℳ, an die Aktionäre eine Dividende von 16 % der Baar⸗ einzahlung gleich 96 pro Aktie, und an die Versicherten eine Dividende von 21 % der im Jahre 1878 gezahlten Prämie zur Ver⸗ theilung. Nach dem uns vorliegenden Rechenschaftsbericht war das Jahr 1878 für die Gesellschaft ein besonders günstiges. Die Summe der neu abgeschlossenen und in Kraft getretenen Versicherungen be⸗ lief sich auf 4 586 915 Kapital und 1311 jährliche Rente und der Versicherungsbestand am Ende des Jahres auf 41 284 722 Kapital und 33 75 jährliche Rente. Die Prämieneinnahme stieg auf 1 354 988 und die Zinsenein⸗ nahme um 30 263 auf 261 376 Die Prämienreserve ver⸗ mehrte sich um 480 449 auf 4 675 062 ℳ, läßt man die Renten⸗ versicherungen außer Betracht, so beträgt die Zunahme der Reserve für die Kapitalversicherungen 666 019 ℳ, gleich 52 % der Jahres⸗ prämie. unter den Versicherten der rechnungsmäßigen Prämienreserve wie im Jahre 1877 35 000 als besondere Risikoreserve zusetzen, so daß nun⸗ mehr 70 000 als Risikoreserve in derselben enthalten sind. In die Kapitalreserve flossen aus dem Ueberschuß 38 342 und 9846 nicht zur Auszahlung gelangter Gewinnantheile aus 1875, zusammen 48 188

Die Direk ion der Weimar⸗Geraer⸗Eisenbahn⸗ Gesellschaft theilt uns mit, daß im Konvertirungsverfahren auf die 4 ½ % Prioritätsanleihe von 1 500 000 1 355 300 gezeichnet worden sind, und daß das Verfahren bis auf Weiteres fort⸗ gesetzt wird.

London, 9. April. (Allg. Korr.) Der Kohlengruben⸗ arbeiterstrike in Durham gewinnt an Ausdehnung. Selbst Tausende derjenigen schließen sich dem Strike an, die anfänglich gegen denselben gestimmt hatten. Man glaubt, daß in wenigen

Tagen sämmtliche Zechen von Durham geschlossen und nahezu 40 000 3 8 KSönigliche Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern.

Arbeiter beschäftigungslos sein werden. 8

Die Gesellschaft konnte in Folge der günstigen Sterblichkeit

10. April. nehmende Strike der Kohlengrubenarbeiter im Distrikt Durham hat bereits zu ernstlichen Excessen Anlaß gegeben. Der Ingrimm der Strikenden ist augenblicklich gegen die sogenannten „blacklegs“ gerichtet, welche sich nicht an dem Strike betheiligen wollen. Mehrere derselben nahmen den Schutz der Polizei in An⸗ spruch, wobei es zwischen letzterer und Tausenden von striken⸗ den Arbeitern zu blutigen Reibungen kam. In verschiedenen Distrikten drohen die strikenden Arbeiter die Zechen zu zerstören. Der Strike fängt bereits an die Eisenindustrie in Cleveland zu benachtheiligen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Von dem praktischen „Illustrirten Post⸗, Tele⸗ graphen⸗ und Eisenbahnhandbuch für das Publikum“ nach amtlichen Quellen bearbeitet, von Rudolf Heymer, Post Se⸗ kretär in Altenburg (Verlag von F. B. Dittmar [A. Zuckschwerdt] in Weimar, Preis 75 ₰), ist die Sommer⸗Ausgabe erschienen.

Berlin, den 12. April 1879.

Cöln, 12. April, 1 Uhr früh. Die englische Post vom 11. April früh, planmäßig in Verviers um 8 Uhr 21 Minuten Abends, ist ausgeblieben. Grund: Sturm und Schneegestöber im Kanal.

. Niktrn.

Für die Feier der goldenen Hochzeit unsers allverehrten Kaiser⸗ paars am 11. Juni d. J. hat Se. Majestät Allerhöchstseinen Willen dahin kund gethan, es sei Sr. Majestät Herzensbedürfniß, daß zum Andenken an jenen Freudentag Stiftungen ins Leben gerufen würden, welche bestimmt sind, Thränen der Noth und des Elends zu mildern. Der „Deutsche Beamten⸗Verein“, welchem Se. Majestät unter dem 15. Januar cr. die Korporationsrechte Allergnädigst ver⸗ liehen hat, und dessen Aufgabe es ist, dem deutschen Beamteastande helfend und schützend zur Seite zu stehen, beabsichtigt seinen Dank und Glückwunsch zu dem genannten hohen Feste durch Errichtung einer

„Wilhelms⸗Stiftung“ darzubringen, welche nach §. 1 seines Statuts als eine Einrichtung desselben von einem besonderen Kuratorium verwaltet werden soll. Neben den Invaliden des Heeres gebührt wohl keiner Gesell⸗ schaftsklasse die öffentliche Sympathie in höherem Maße, als dem pflichttreuen, mit seinen Angehörigen in Bedrängniß gerathenen Beamten.

Es dürfte ein in solcher „Wilhelm⸗Stiftung“ Seitens des Volks niedergelegter „Beamten dank“ Sr. Majestät eine ganz besondere Freude bereiten.

Die „Wilhelm⸗Stiftung“ soll dazu bestimmt sein, durch ihre Erträge der Nothlage in entscheidenden Momenten des Familien⸗ lebens deutscher Beamten abzuhelfen und durch Unterstützung bei Hochzeiten, Erinnerungstagen, Tröstung von Wittwen und Waisen, Förderung der Erziehungszwecke und dergleichen das Andenken der Hochzeit des geliebten Kaiserpaares dauernd in Ehren zu halten.

Wir richten daher an alle Volkskreise die dringende Bitte, sich an dieser Festgabe zu betheiligen.

Beiträge, vber welche seiner Zeit öffentlich Quittung erfolgen wird, nimmt außer den verehrlichen Redaktionen öffentlicher Blätter, welche sich dazu bereit erklären, der unterzeichnete Schatzmeister Hr. W. von Krause, Berlin W., Leipzigerstraße 45, entgegen.

Berlin, den 8. April 1879.

Das Comité für die Settunc „Beamten⸗ dank“. Prof. Dr. Aegidi, Geheimer Legations⸗Rath z. D., Mitglied des Hauses der Abgeordneten. F. Dernburg, Chef⸗Redacteur der „National⸗Zeitung“, Mitglied des Reichstaas. Dr. von Forcken⸗ beck, Ober⸗Bürgermeister von Berlin, Präsident des Reichstags. Dr. von Graevenitz, Ober⸗Tribunals⸗Rath, Mitglied des Reichs⸗ tags von Goßler, Ober⸗Verwaltungsgerichts⸗Rath, Mitglied des Reichstags. Robert Gohr, Vorsitzender des Deutschen Beamten⸗ Vereins. Dr. med. Herzfeld, prakt. Arzt. Dr. Kayßler, Chef⸗ Redacteur der „Post“. W. von Krause, Banquier. von Loebell, im Kgl. liter. Bureau des Staats⸗Ministeriums. E. F. Pindter, Chef⸗Redacteur der „Nordd. Allgem. Zeitung“. Dr. S. Struck⸗ mann, Ober⸗Verwaltungsgerichts⸗Rath. Dr. Steinrück, Schrift⸗ führer des Deutschen Beamten⸗Vereins. Tiedemann, Geheimer Regierungs⸗Rath. Vorberg, Pfarrer.

Der 25. Jahresbericht des Germanischen National⸗ Museums in Nürnberg konstatirt, daß die Zahl der Göaner des Instituts sich auch im verflossenen Jahre wieder vermehrt hat. Wie weit sich im Allgemeinen das Interesse für die Anstalt ver⸗ breitet hat, beweist gewiß deutlich die Thatsache, daß nicht blos aus allen Gegenden Deutschlands, sondern sogar von den Deutschen in Südamerika Beiträge eingegangen sind. An der Spitze des Verzeich⸗ nisses der einmaligen Gaben steht Ihre Majestät die Kaiserin Au gusta. Die Reihe der Gönner aber, welche dem Museum jährliche Beiträge zuwenden, eröffnen Se. Königliche Hoheit der Großherzog Ludwig IV. von Hessen und Se. Majestät der König Albert von Sachsen, Allerhöchstwelcher die seitherige Spende auf weitere 3 Jahre zugesichert hat. Die Sammlungen haben mit Hülfe dieser Zuschüsse, sowie aus dem allgemeinen Etat beträchtlich vermehrt wer⸗ den können. Außerdem ist aber auch eine Reihe werthvoller Ge⸗ schenke hinzugekommen. An der Spitze dieser stehen drei Glas⸗ gemälde, treffliche Kopien der Wappen von Brandenburg, Nürnberg und Hohenzollern aus der Kirche zu Werben, welche Se. Kaiser⸗ liche Hoheit der Kronprinz am Vermählungstage der Prin⸗ zessin Charlotte dem Museum zugewiesen hat.

Im Uebrigen erstreckte sich der Zuwachs auf alle Abtheilungen der Sammlungen, besonders reichlich aber war derselbe in derjenigen der Kupferstiche. Auf sie wurde der größte Theil der zu An⸗ käufen disponiblen Summen verwendet, außerdem dieselbe auch neu g ordnet, womit man im Laufe dieses Jahres zu Ende zu kommen hofft. Schon jetzt läßt sich als erfreuliches Refultat dieser Neu⸗ ordnung mittheilen, daß die Kupferstichsammlung nicht nur eine der reichsten Abtheilungen im Vergleich zu den übrigen des Mu⸗ seums, sondern überhaupt eine der bedeutendsten ihrer Art genannt werden darf, denn sie enthält nicht weniger als 80 000 Blätter, und darunter viele von höchster Seltenheit und Kostbarkeit.

Nächst ihr ist aber auch die Münzsammlung durch Geschenke und einzelne Ankäufe sehr vermehrt worden, namentlich durch den Anfall der schon 1864 testamentarisch vermachten Sammlung des Buchhalters Gabriel in Winzingen, welche nach dem Tode des Erb⸗ lassers in den Besitz des Museums überging. Die Skulpturen⸗ sammlung ist durch Originale sowohl wie Abgüsse vervollständigt worden, auch erhielt die Abtheilung der kirchlichen Geräthe und nicht minder die Waffensammlung eine Anzahl sehr interessanter Objekte. Beträchtlich war ferner die Bereicherung der Hausgeräth⸗ und der Gewebe⸗Sammlung. Die Bitbliotyek konnte durch Ankauf um einige höchst seltene und werthvolle Incunabeln und Druckwerke des 16. und 17. Jahrhunderts vermehrt werden, während sie der Liberalität des deutschen Buchhandels, dem wohlwollenden Interesse mancher Verfasser und sonstiger Freunde, sowie dem Schriftentausche mit den Akademien, gelehrten Gesellschaften und Vereinen wiederum mehr als 1000 Bände verdankt.

Mit dieser erfreulichen Vermehrung der Sammlungen hielt auf der anderen Seite die Bauthätigkeit gleichen Schritt. Einestheils sind viele Verbesserungen und Verschönerungen vorgenommen wor⸗ den, anderntheils haben einzelne kleine Schmucktheile, deren Ausfüh⸗ rung wegen Mangels an Mitteln bei Errichtung des Baues hatte unterbrochen werden müssen, jetzt dieselbe erhalten können. An der Spitze der Stifter, welche hierfür Sorge getragen haben, steht Se. Als Raum⸗

Der mit jedem Tage größere Dimensionen an⸗

Berlin: egr; PEüSghe Verlag der Expedition (Kessel).

zuwachs hat das Museum im Jahre 1878 eine lange Oberlicht⸗ gallerie erhalten.

Ferner ist der aus den Beiträgen des Reiches zu bestreitende Neubau der an die Ostseite der Karthause anzufuüͤgenden Theile so beträchtlich vorgeschritten, daß auf einen großen, im romanischen Styvle ausgeführten Bau der Dachstuhl gesetzt werden konnte. Der⸗ selbe hat mit Genehmigung Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Kronprinzessin den Namen Victoriabau erhalten. Freilich wird, wie der Bericht hinzufügt, noch manche Zeit vergehen, bis der⸗ selbe, vollständig fertig, wird in Gebrauch genommen werden können.

Die ins Werk geseßte Gründung eines eigenen, mit dem Germanischen Mufeum in Verbindung stehenden Handelsmuseums hat im Handelsstande Anklang gefunden; namentlich hat die Han⸗ delskammer zu Nürnberg sich der Sache angenommen und den Pro⸗ spekt des Unternehmens allen deutschen Handelskammern mit war⸗ mer Befürwortung zugesandt. Außer solchen Gaben an interessanten Gegenständen, durch welche die Geschichte des Handels erläutert wird, hat die Verwaltung von Körperschaften und Kaufleuten die Zeichnung von Antheilscheinen zu je 50 erbeten, um damit die Kosten zu bestreiten. Von diesen Antheilscheinen übernahm die Nürnberger Handelskam⸗ mer 50, andere Handelskammern und Vereine 32 und Private 185 Stück. Ferner gingen als Einzelstiftungen zu dem angegebenen Zwecke 440 ein, so daß am Schluß des Jahres die Sum me von 13,790 verfügbar war. In der Hoffnung, daß der nächste Jahresbericht nicht nur die Namen der Spender, sondern auch über Leistungen werde melden können, wird dem gesammten deutschen Handelsstande nochmals die Förderung der Sache des Handelsmuseums warm ans Herz gelegt und der Wunsch ausgedrückt, daß auch das Jahr 1879 noch recht viele Zeichnungen von Antheilscheinen bringen möge.

Was die literarischen Publikationen des Museums betrifft, so konnte im verflossenen Jahre außer dem 25. Bande des trefflichen „Anzeigers für Kunde der deutschen Vorzeit“ nur eine neue Auflage des Wegweisers durch die kunst⸗ und kulturgeschicht⸗ lichen Sammlungen erscheinen.

In den Verwaltungsausschuß ist an Stelle des verstorbenen Mitgliedes Frhrn. von Ledebur, Direktors der Königlichen Kunst⸗ kammer in Berlin, der Notar Hr. Karl Maier in Nürnberg ge⸗ wählt worden.

Um die Mitte vorigen Monats hat sich in Livorno an Bord des „Rapido“ der Kapitän Martini sammt der von der italienischen Geographischen Gesellschaft ausgerüsteten Hülfsexpedition, welche sich im Königreich Schoa in Afrika mit dem Marchese Anti⸗ nori vereinigen soll, eingeschifft. In der Begleitung des Kapitäns Martini befinden sich, der „Allg. Ztg.“ zufolge, der jange Antonelli, Neffe des verstorbenen Kardinals, sowie drei Missionäre des Collegio delle missioni in Rom. Die Erpedition überbringt die von Sr. Majestät dem König Humbert für den König Menelik von Schoa bestimmten Geschenke, bestehend in zwei vollständig ausgerüsteten Gebirgskanonen und in einer großen Auswahl von Karabinern, Jagdgewehren, Revolvern und Pistolen aller Art nebst reichlicher dazu gehöriger Munition, da der König von Schoa ein großer Lieb⸗ haber von Schußwaffen, leidenschaftlicher Jäger und guter Schütze sein soll. Die Expedition selbst ist mit vorzüglichen Waffen versehen und führt nicht weniger als 10 000 Stück Patronen mit sich, ist auch mit Mundvorräthen, Arzneimitteln, sowie mit jenen Gegen⸗ ständen, welche, wie z. B. Glasperlen, kleine Spiegel und anderer Flitter⸗ kram, von den wilden Landesbewohnern sehr begehrt werden und bei ihnen beliebte Tauschmittel sind, wohl ausgerüstet. Zum Zweck gründlicher wissenschaftlicher Erforschung der noch unbekannten Länder, welche den Afrikareisenden der Einfluß und die Hülfe des Königs von Schoa erschließen soll, wurde auch eine große Anzahl von In⸗ strumeaten und Apparaten, namentlich zu topographischen Aufnahmen und klimatologischen Studien, mitgenommen.

In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften zu Paris vom 24. v. M. kündigte Hr. de Lesseps den demnächstigen Zusammentritt eines Kongresses an, der die Frage, betreffend den Durchstich der Landenge von Panama, berathen wird. Weiter theilte derselbe mit, daß die Son dirungen, die der Kommandant Roudaire im Golf von Gabss fortsetzt, die Annahme gestatten, 21 8 Durchstich der „Schwelle“ vnn Gabès sehr wohl ausführ⸗ ar sei.

Der amtliche stenographische Unterricht im Hause der Abgeordneten beginnt am Montag, den 21. April. Neben ver⸗ schiedenen theoretischen Kursen, die hauptsächlich für Schüler der oberen Klassen höherer Lehranstalten bestimmt sind und in etwa 12 Unterrichtsstunden beendet sein werden, finden auch praktische Uebungen für diejenigen statt, welche sich zu Fachstenographen aus⸗ bilden wollen. Die Kurse sind unentgeltlich. Anmeldungen werden von Mittwoch, den 16. d. M. ab, Vormittags von 11 bis 1 Uhr, im stenographischen Bureau des Hauses der Abgeordneten angenommen.

Fr. Hedwig Niemann⸗Raabe wird am Mittwoch, den 16. d. Mts., einmal im Residenz⸗Theater als Gast auf⸗ treten, und zwar in einer Vorstellung zum Besten der Unter⸗ stützungskasse des Vereins „Berliner Presse“.

Morgen, am ersten Osterfeiertage, wird das Krollsche Etablissement unter Leitung des Hrn. Kommissions⸗Raths Engel wieder eröffnet werden. Die theatralischen Darstellungen auf der Bühne, für welche die Gesellschaft des Wallner⸗Theaters gewonnen ist, wird Hr. Direktor Lebrun leiten. Zur Eröffnungsvorstellung ist das Lustspiel „Doctor Klaus“ gewählt worden, welches trotz seiner 124maligen Aufführung noch immer eine große Anziehungskraft übt.

Für die Singakademie ist seit einer Reihe von Jahren „Der Tod Jesu“ von Graun der GSegenstand ihrer Charfreitags⸗Auf⸗ führung, und so brachte sie, diesem Brauche getreu, auch gestern, am Charfreitage, dieses Meisterwerk kirchlicher Tondichtung vor einem zahlreichen Auditorium zu Gehör. Ueber den Vortrag des Orato⸗ riums läßt sich nur Gutes sagen. Die Singakademie hat das Werk so voll und ganz in ihr geistiges Eigenthum aufgenommen und nach allen Richtungen so durchgearbeitet, daß dasselbe von allen Schlacken und Fehlern frei in lauterster Reinheit zur Erscheinung kommt. Kraftvoll und markig erklingen die mächtigen, feierlich würdevollen Chöre und gewinnen durch die verständnißvolle Auffassung im Ganzen wie im Einzelnen trefflich Licht und Farbe. Die Besetzung der Soli war, wenn wir uns recht erinnern, dieselbe wie bei der vorjäh⸗ rigen Aufführung. In die Sopran⸗Soli hatten sich die Fürstliche Kammersängerin Frl. Marie Breidenstein und Frl. Anna Ruediger getheilt. Erstere sang die 1. und 3. Arie, letztere die 2. Arie. Beide Damen sind als tüchtige Oratorien⸗Sängerinnen vortheilhaft bekannt und brachten auch gestern wieder ihre Partien zu voller Geltung. Das Baßsolo hatte Hr. Frhr. Senfft von Pilsach, den Tenorpart Hr. Julius Sturm übernommen und beide lösten ihre Aufgaben in durchaus lobenswerther Weise. An dem Gelingen der Aufführung hatten ihren wesentlichen Antheil auch die Berliner Sinfoniekapelle und Hr. Otto Dienel durch die sorgfältige Wiedergabe der Orchester⸗ musik und der Orgelbegleitung. Die Leitung des Ganzen ruhte wiederum in den bewährten, sichern Händen des Hrn. Professor Blumner.

Ihre Majestät die Kaiserin und Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg beehrten die Aufführung mit Ihrem Besuche und ver⸗ weilten bis zum Schlusse.

Redacteur: J. V.: Riedel. Druck: W. Elsner

Drei Beilagen einschließlich Börsen⸗Beilage.)

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tung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Lück im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen⸗ ständen und Geldern an die Königliche Stadt⸗ voigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 8. April 1879. Königliches Stadtgericht, hei lung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 27 Jahre, geb. 10. Oktober 1851, Geburtsort: Groß⸗Ehrenberg,

brauen: blond, Nase: gestülpt, Kinn: breit, Ge⸗

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Narben an der Stirn.

132871 Nothwendige Subhastation.

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ebendaselbst verkündet werden.

Riesenburg Hufen, Bl.⸗Nr. 24, 38 Hekt. 69 Ar 70 Qu.⸗Mtr., der Reinertrag, nach welchem das

Gebäudesteuer veranlagt worden, 657

Steuerrolle, beglaubte Abschrift des Grundbuchblattes und andere dasselbe angehende Nachweisungen können in unserem Geschäftslokale, Bureau III., eingesehen

tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden

11100]

Anzeiger und Königlich Preußis

Berlin, Sonnabend, den 12. April 8

iger.

des Deutschen Reichs-Auzreigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

8 R Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Posthlatt nimmt an: die Königliche Expedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung V

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen. Theater-Anzeigen.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken

In der Börsen-

Annoncen⸗Bureaus.

8. 9. Familien-Nachrichten. beilage. XR

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

stahls und Unterschlagun

deutsch, Gestalt: untersetzt, besondere Kennzeichen:

versteigert und das Urtheil über Ertheilung des

Steckbrief. Gegen den Kutscher Carl August Hermann Lück ist die gerichtliche Haft wegen Dieb⸗ in den Akten Litt. L.

No. 139 de 1879 beschlossen worden. Die Verhaf⸗

Abthei⸗

Größe: 168 cm, Haare: blond, Augen: blau, Augen⸗

sichtsbildung: oval, Mund: aufgeworfene Lippen, ähne: vollständig, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache:

der kleine Finger der linken Hand fehlt, zwei große

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

1 G 2 Das Rittergut Grasnitz, Bd. IX. Seite 317 des Rosenberger Grundbuchs, und das Gut Riesenburg, Bd. II. Bl.⸗Nr. 24 Hufen, beide dem Rittergutsbesitzer Laurentowski gehörig, sollen am 26. Mai 1879, 10 Uhr, im Sitzungssaal im Wege der Zwangsvollstreckung

uschlags Zestag am 27. Mai 1879, 9 Uhr,

Es beträgt das Gesammtmaß de steuer unterliegenden Flächen des Ritterguts Gras⸗

nitz, 264 Hekt. 2 Ar 30 Ou.⸗Mtr., des Grundstücks

erstere zur Grundsteuer veranlagt worden, 41328/100 Thlr., der Reinertrag des letzteren 53³0/100 Thlr., der Nutzungswerth, nach welchem das erstere zur

Der das Grundstück betreffende Auszug aus der

werden.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einge⸗

hierdurch aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗

I.

wegen Ermittelung der unbekannten Erben der am 22. November 1875 im hiesigen Stadtkrankenhause verstorbenen Gouvernante Louise Beaumond aus Genf, aus deren Nachlaß noch ein Sparkassenbuch über 83 5 sich im hiesigen Gerichtsdeposito befindet; 88

wegen Ermittelung Derjenigen, welche an die auf dem Hausgrundstücke des Herrn Justizrath Advokat Max Wilhelm Eckardt bierselbst und Genossen, Fol. 180 des Grund⸗ und Hspothekenbuchs des vor⸗ maligen Munizipal⸗Stadtgerichts zu Dresden und dem Hausgrundstücke Frau Emilien Augusten ver⸗ wittweten Windisch, gebornen Haupt, Fol. 264 des⸗ selben Grund⸗ und Hypothekenbuchs, seit dem 18. Juni 1835 eingetragene Hypothek von 200 Thlr. Conv. Mz. oder 616 67 jährliche Leibrente für die am 18. November 1847 zu Berlin ver⸗ storbene Frau Caroline Johanne Henriette verwitt⸗ wete Baronin von Medem, geborne Gräfin von Wallwitz, Ansprüche zu Sei haben;

wegen Ermittelung Derjenigen, denen an das seit dem Jahre 1832 zur Sicherstellung eines dem Tisch⸗ lergesellen August Reuter aus Sorau in dem Testa⸗ mente Johann Gottlob Adlers, Sortirers bei der hiesigen Königlichen Porzellanniederlage, ausgesetzten Vermächtnisses asservirte Depositum im dermaligen Betrage von 75 in einem Werthpapiere und f58 30 in Sparkassengeldern Ansprüche zu⸗ stehen;

a2 wegen Mortifikation folgender, den dabei benannten Personen verloren gegangener Werthpapiere: 8

1) des drei und eindrittelprozentigen Königlich säch⸗ sischen Landrentenbriefes Litt. D. Nr. 8540 über 50 Thaler oder 150 der Frau Anna Gräfin von Bohlen in Lützschena; 2 K.

2) des unterm 1. Mai 1860 ausgefertigten Ta⸗ lons zu der Aktie der Dresdner Papierfabrik Num⸗ mer 339 über 300 der Frau Bertha, verwitt⸗ weten Liebe hier; 1“

3) der mit Nummer 1954 bezeichneten Prioritäts⸗ Obligation der Chemnitz⸗Komotauer Eisenbahn⸗ Gesellschaft über 600 ℳ, bezüglich welcher die frühere Eigenthümerin, Frau Christiane verehelichte Becker hier, ihre Ansprüche an genannte Gesellschaft abgetreten hat;

4) der am 1. Mai 1875 ausgegebenen Dividenden⸗ leisten zu den beiden Aktien der Sächsischen Bank Nr. 8504 und 8505 über je 600 der Frau Ida verwittweten Wieck hier;

5) des mit Nummer 12681 bezeichneten, auf den Namen des Faktor Friedrich August Werner in Schöneck ausgestellten Interimsscheines Aktien⸗ Certifikates der Chemnitz⸗Aue⸗Adorfer Eisen⸗ bahngesellschaft hier;

zumelden. . 4 Rosenberg W./Pr., den 29. März 1879. Königliches Kreisgericht.

Der Subhastations⸗Richter.

Edictalladung. Von dem unterzeichneten Gericht ist beziehentlich auf Antrag der besre tat

wegen Todeserklärung folgender verschollener Per⸗ sonen:

1) August Theodor Müller's, des im Jahre 1864 hier verstorbenen Privatus und vormaligen Huf⸗ und Waffenschmieds Johann August Müller, Sohn, welcher am 21. September 1858 mit dem Kaiserlich russischen Staatsrathe Alexander von Zagringskoy nach Rußland gegangen ist und dort verstorben sein soll, ohne daß bis jetzt jedoch ein Todtenschein zu erlangen gewesen und dessen hier verwaltetes, aus dem väterlichen Nachlasse herrührendes Vermögen in 7770 Hypotheken, 6225 Nominalwerth in Staatspapieren und 213 83 Sparkassen⸗ kapital besteht; 11“]

2) des Oekonomen Carl August Steinbach, vor⸗ mals in Altenburg, später hier wohnhaft, welcher am 19. Juli 1849 von der hiesigen Polizeibehörde einen Paß nach dem Auslande erhalten hat und anfangs der fünfziger Jahre in Australien gesehen worden sein soll, ohne daß jedoch seitdem eine wei⸗ tere Nachricht von ihm anher gelangt ist;

3) Ludwig Ferdinand Benjamin Käßler'’s, welcher im Jahre 1857 als Koch von hier nach Amerika ge⸗ gangen, seitdem aber verschollen ist und für welchen sich 12 000 Nominalwerth in Staatspapieren im hiesigen Gerichtsdeposito befinden;

4) des Dr. med. August Rieffel, welcher am 1. No⸗ vember 1851 Dresden heimlich verlassen hat, ohne daß seitdem irgend eine Nachricht über dessen Leben und Auf⸗ enthalt zu den Akten gelangt ist und für welchen noch ein Sparkassenbuch über 11 75 im hiesigen Gerichtsdeposito asservirt wird; .

5) des Kupferschmieds August Hermann Globig, welcher im Jahre 1849 von hier fortgegangen ist und im Jahre 1865 von Philadelphia aus eine Reise ins Innere von Amerika angetreten haben soll, inzwischen aber das siebenzigste Lebensjahr er⸗ füllt haben würde und dessen hier verwaltetes Ver⸗ msxen in einem Sparkassenbuche über 84 20

esteht;

6 der Johanne Utitz, welche am 17. Februar 1858 aus ihrer hiesigen Wohnung fortgegangen, seitdem aber spurlos verschwunden ist und deren hier noch asservirtes Vermögen in 600 in Landrenten⸗ Anhsa und 456 in einem Sparkassenbuche be⸗

eht;

Landrentenbriefe:

6) folgender nach der Anzeige Julianen Emilien Rasch hier aus dem Nachlasse ihres Vaters, des Kofferträgers Rasch, ““ Fn. verloren gegangener drei und eindrittelprozentiger 92 Litt. C. Nummer 1664. 4508. 15063. 17226 und 22268. zu je 100 Thalern —. —. oder 300 —., Litt. D. Nr. 2783 über 50 Tha⸗ ler —. —. oder 150 —. und Litt. F. Nummer 5114 über 12 Thaler 15 Sgr. —. oder 37 50 ₰; und

7) des unterm 1. März 1866 ausgefertigten Talons zu dem vierprozentigen Schuldscheine der vormaligen Leipzig⸗Dresdner Eisenbahnkompagnie Litt. A. Serie 254 18een 12665 über 100 Thaler —. —. oder 300 1“.“ 1 8 28

das Ediktalverfahren beschlossen worden.

Gerichtswegen werden daher die bei I. 1 bis 6 genannten Verschollenen, eventuell deren, ingleichen der bei II. genannten Verstorbenen etwaige Erben und Gläubiger, sowie alle Diejenigen, welche auf Grund der bei III. erwähnten alten Hyyothek, in⸗ gleichen an das bei IV. näher bezeichnete alte De⸗ positum, sowie an die bei V. 1 bis 7 aufgeführten Werthpapiere, oder die in denselben verschriebenen Kapitalien und Zinsen Anspruüͤche zu haben ver⸗ meinen, hiermit geladen, in dem auf

den 19. April 1879 anberaumten Anmeldungstermine unter der Verwar⸗ nung, daß die Verschollenen für todt, die übrigen Interessenten aber für ausgeschlossen und beziehent⸗ lich ihres Erbrechtes oder ihrer sonstigen Ansprüche, auch sie sämmtlich der ihnen zustehenden Rechts⸗ wohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand für verlustig werden erachtet, sowie beziehentlich mit dem Bedeuten, daß das Vermögen der Ab⸗ wesenden den bekannten resp. sich legitimiren⸗ den Erben derselben oder sonst Berechtigten ausgeantwortet oder ebenso wie der Nach⸗ laß⸗ und Depositalbestand unter II. und IV. für erbloses Gut erklärt und bezüglich der Hypothek unter III. mit Cassation derselben verfahren, endlich das ausschließliche Recht an den Wertheffekten unter V. den Impetranten werde zugesprochen werden, an unterzeichneter Gerichtsstelle in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte zu er⸗ scheinen, ihre Ansprüche gehörig anzumelden und zu bescheinigen, mit dem bestellten Kontradiktor zu ver⸗ fahren, sodann aber den Mai 1879 des Aktenschlusses un den 12. Juli 1879 der Bekanntmachung eines Bescheides sich zu ge⸗ wärtigen. 1 Auswärtige Betheiligte haben zu Annahme fer⸗

vollmächtigte am hiesigen Orte zu bestellen und all⸗ hier namhaft zu machen. Dresden, den 18. Januar 1879. 4 Königliches len im Bezirksgericht aselbst.

Abtheilung für Vormundschafts⸗ und Nachlaß⸗

sachen in Altstadt.

Dürisch. 3286] 8 In Sachen der ledigen Katharine Keßler in Hochheim, Klägerin, gegen die geschiedene Ehefrau des Gastwirths Lorenz Keßler daselbst, Mar⸗ garethe, geb. Kieritz, dermalen unbekannt wo? abwesend, Beklagte, 8 wegen Löschung eines Insitzrechts 8 wird die mit unbekanntem Aufenthaltsort abwesende Beklagte unter den Rechts nachtheilen der Einge⸗ ständnisse und des Verlusts der Einreden mit Ver⸗ weisung auf die §§. 9, 10, 12 14, 17 und 98 der Prozeßnovelle vom 24. Juni 1867 zu dem auf 15. Mai 1879,

Vormittags 10 Uhr, anberaumten Klagebeontwortungstermin hiermit vorgeladen. Weitere Verfügungen in dieser Sache werden nur durch Anheften am Gerichtsbrett bekannt gemacht. Wiesbaden, den 3. April 1879. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[1840]

Auf Antrag des zum Kurator der ruhenden Erb⸗ schaft des weiland Inspektors Alexander Carl Friedrich Fiedler zu Spoitendorff bestellten Herrn Advokater Krull hierselbst, werden hierdurch alle Diejenigen, welche ein Erbrecht an diesen Nachlaß haben oder zu haben vermeinen, zur Anmeldung und Darstellung ihrer Erbansprüche spätestens bis zu dem auf 1

den 24. Mai d. Js., Mittags 12 Uhr,

im Wohnhause des unterschriebenen Richters anbe⸗ raumten Termine unter dem Nachtheile geladen, daß die sich Meldenden und Legitimirenden für die rech⸗ ten Erben angenommen, ihnen als solchen der Nach⸗ laß überlassen, und das Erbenzeugniß wird ausge⸗ stellt werden, daß ferner die nach der Präklusion sich meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschast getreten anzuerkennen und zu über⸗ nehmen schuldig sein sollen. -

Gleichzeitig werden zu diesem nämlichen Termin alle Diejenigen, welche aus irgend einem sonstigen Rechtsgrunde Forderungen und Ansprüche an den Nachlaß geltend zu machen haben, ju deren Anmel⸗ dung und Bescheinigung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses hierdurch geladen.

Signatum Güstrow im Patrimonialgericht Spoi⸗ tendorff⸗Recknitz, den 21. Februar 1879.

H. Burmeister.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

[3169ö9 Bekanntmachung. 8 Lieferung

von Telegramm⸗Ankunfts⸗Formularen. Die Lieferung von Formularen für angekommene Telegramme, im Gesammtbedarf von durchschnitt⸗ lich 9 Millionen Stück für das Jahr, soll im Wege des öffentlichen, schriftlichen Angebots ver⸗ geben werden.

Die Lieferungsbedingungen liegen an den Wochen⸗ tagen in der C des T1X“ graphenamts, Französische Straße 33b., in den von 9 Uhr Morgens bis 3 Uhr Nach⸗ mittags, sowie in den Bureaus der Kaiserlichen Ober⸗Postdirektionen in Straßburg i. E., Karlsruhe in Baden, Cöln, Frankfurt a. M., Dresden, Bres⸗ lau, Königsberg i. Pr. und Hannover in den Stun⸗ den von 8 Uhr Morgens bis 1 Uhr und von 4 bis

7 Uhr Abends zur Einsicht aus und werden auf Wunsch gegen Erstattung der Abschriftsgebühren abschriftlich mitgetheilt.

Die Lieferungsangebote sind versiegelt und frankirt unter der Aufschrift: „Angebot auf Lieferung von Telegramm⸗Ankunfts⸗Formularen“ bis zum 6. Juni, Vormittags 10 Uhr, an das Ge⸗ neral⸗Telegraphenamt einzusenden. 3

Die Auswahl unter den Anbietern bleibt vor⸗ behalten. Verspätete, sowie den Lieferungsbedin⸗ gungen nicht entsprechende Angebote und Nachgebote werden nicht berücksichtigt. Die Anbieter bleiben bis zum 1. Juli an ihre Angebote gebunden.

Von dem erfolgten Zuschlage wird dem betreffen⸗ den Anbieter schriftlich Mittheilung gemacht werden.

Berlin W., den 4. April 1879. Kaiserliches General⸗Telegraphenamt.

Budde.

1

[32322 Bekanntmachung.

Alte, zu Betriebszwecken nicht mehr verwendbare Schienen, sowie alte Werkstattsmaterialien, als: Gußeisen, Bandagen, Räder, Kleineisenzeug und diverses Schmiedeeisen sollen im Wege der öffent⸗ lichen Submission verkauft werden. Kauflustige wollen ihre schriftlichen Offerten unter Beifügung der anerkannten Bedingungen versiegelt und porto⸗ frei mit der Aufschrift:

Offerte zum Verkauf alter Materialien bis spätestens zu dem am 18. April ecr., Vor⸗ mittags 12 Uhr, im Bureau der unterzeichneten

nerer Ladungen, soweit es noch nicht geschehen, Be⸗

1 8E11“ 98 W“ —*

Königlichen Eisenbahn⸗Kommission hier, Lucken⸗

vW1““

walderstraße 8, anstehenden Termine einreichen. Die Bedingungen liegen im gedachten Bureau, sowie in dem Bureau der Bau⸗Inspektion Dresden zur Ein⸗ sicht aus; dieselben können auch gegen portofreie Einsendung von 50 von unserer Kanzlei hier bezogen werden.

Berlin, den 2. April 1879.

Königliche Eisenbahn⸗Kommission für die Berlin⸗Dresdener Eisenbahn.

[3297]

Die Lieferung der Milch für das II. Garnison⸗ Lazareth Berlin bei Tempelhof für die Zeit vom 1. Mai 1879 bis ult. März 1880. foll im Wege der Submission ausgegeben werden.

Hierzu ist ein Termin auf

Sonnabend, den 19. April cr., Vormittags

10 Uhr, im Bureau des Lazarethes bei Tempelhof anbe⸗ raumt, bis zu welchem versiegelte Offerten mit der Aufschrift: „Submission auf Milchlieferung für das II. Garnison⸗Lazareth Berlin“ entgegen genommen werden.

Die Lieferungsbedingungen liegen im vorbezeich⸗ neten Bureau zur Einsicht aus.

Tempelhof, den 10. April 1879. 1

Die Lieferung der Maurermaterialien excl. Ce⸗ ment, sowie die Ausführung der Erd⸗, Maurer⸗, Steinmetz⸗, Zimmer⸗, Schlosser⸗ und Schmiede⸗, Glaser⸗, Anstreicher⸗, Klempner⸗, Steinsetzer⸗ und Maschinenbau⸗Arbeiten, jedoch ercl. der Dampf⸗ heizungs⸗Anlage, zum Neubau eines Betriebs⸗ gebäudes auf dem Eiswerder bei Spandau, soll in öffentlicher Submission vergeben werden.

Hierzu ist ein Termin auf Dienstag, den 22. April 1879, Vormittags 11 Uhr, im Di⸗ rektions⸗Büreau auf dem Eiswerder anberaumt.

Mit entsprechender Aufschrift versehene Offerten sind postmäßig verschlossen und portofrei bis zu der genannten Terminsstunde an die unterzeichnete Di⸗ rektion einzureichen. 1 G .

Bedingungen, Anschläge und Zeichnungen liegen während der Dienststunden in dem genannten Bü⸗ reau zur Einsicht aus. .

Spandau, den 8. April 1879. Cto. 155/4.)

Direktion des Feuerwerks⸗Laboratorinms 18072² Bekanntmachung.

Die, dem Königlichen Militär⸗Fiskus ge⸗ hörenden, zu Potsdam in der Berlinerstraße östlich belegenen Grundstücke 13, 14, 15, 16 und 17, sowie die westlich belegenen Grund⸗ stücke Nr. 6, 7, 8 und 9 (alte Krieg schule) sollen im Auftrage der Königlichen Garnison⸗Verwaltung

am Montag, den 21. April d. Js., Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle meistbietend werden.

Die Kaufbedingungen IB“ 6, Vormittags von zur Einsicht offen.

Potsda den 1. April 1879. Der JIunstiz⸗Rath. Licht.

[3189] Bekanntmachung.

Der 5 Ctm. starke noch gute kieferne Bohlen⸗ belag, eine Fläche von ca. 3895 O.⸗M., nebst Lager⸗ hölzern aus 752 Pferdeständen des hiesigen Baracken⸗ lagers soll in dem auf Dienstag, den 15. d. Mts., Vormittags 9 Uhr, an Ort und Stelle anbe⸗ beraumten Termine im Wege der öffentlichen Lizi⸗ tation unter der Bedingung des Abbruchs binnen 3 Tagen durch den Käufer und den im Termine noch bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden Bezahlung in ein⸗ zelnen Posten verkauft werden.

1 ven Hastag bei Jüterbog, den 6. April 1879. Verwaltung des Barackenlagers.

liegen in meinem Bureau,

[3261] Submission. Die Lieferung der zum Ausbau des Depots erforderlichen Eisentheile, als: 1 Gruppe I. 18000 kg Bessemer Stahlschienen kleinen Profils mit Nebenmaterial (Laschen, Bolzen, Stoßplatten, Haken⸗ nägel), ö““ 1 Gruppe II. 26460 kg schmiedeeiserne T Träger, 1440 kg Hakennägel, 32 gußeiserne Schachtgitter, 1 Laufkatze und 1 Bock⸗ winde, 3 soll im Wege öffentlicher Submission, entweder —— oder im Ganzen vergeben werden. Kostenanschlagsextrakte, Bedingungen und Profil⸗ Zeichnungen liegen im Bureau, Adalbertstraße Nr. 6, zur Einsicht aus und können erstere für je 0,5 ℳ, letztere für 1,00 von der Registratur bezygen werden. Submittenten wollen ihre Offerten mit der Auf⸗

schrift: 8 8 5 lieferung, Gruppe I.

resp. II. (event. zum Fvinan den 25. d. M., Mittags 12 h.,

ie Registratur des Torpedo⸗Depots einreichen,

an die Resiltsrosfnung derselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten erfolgen wird. Wilhelmshaven, den 8. April 1879. 8 Kaiserliches Torpedo⸗Depot. 1

Torpedo⸗

1879.

b bis 12 ühr,

versteigert

n