— Am 7. d. M. Abends ist hierselbst der Wirklicche Ge⸗ heime Rath Mac Lean nach längerem Leiden im 74. Lebens⸗ ahre gestorben. Derselbe hat lange Jahre hindursh, bis zu 3— Ausscheiden aus dem Staatsdienste im Jahre 1877, als Direktor den Vorsitz in der 3. Abtheilung des Handels⸗ Ministeriums geführt,
Die Annahme von Weinynachts⸗ resr. Neu⸗ jahrs⸗Gratifikationen Seitens der Expeditions⸗ beamten der unter staatlicher Verwaltung stehenden Eisen⸗ bahnen für prompte Expedition der zu expedirenden La⸗ dungen des Geschenkgebers ist, nach einem Erkenntniß des Ober⸗DTribunals, vom 3. April 1879, aus §. 331 des Str. G. B. zu bestrafen, gleichviel ob sich das Geschenk auf bereits geleistete oder künftig zu leistende Handlungen bezieht. Dagegen können Beamte für bloße Privatgefälligkeiten, welche
ar durch die amtlichen Funktionen veranlaßt sind, aber nicht innerhalb des Kreises ihrer amtlichen Thätigkeit liegen, Gratifi⸗ kationen annehmen. †
— Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, der Königlich sächsische Geheime Finanz⸗Rath Hoffmann und der General⸗ Direktor der Großherzoglich badischen Staats⸗Eisenbahnen Eisenlohr sind hier angekommen; der Fürstlich schwarz⸗ burg⸗vudolstädtische Staats⸗Minister von Bertrab ist von Berlin wieder abgereist.
— Der japanische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Siuzo⸗Aoki, ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der japanischen Gesandtschaft wieder übernommen.
* Düsseldorf, 6. Mai. (Elbf. Z.) Der Schluß des “ erfolgte heute in der üblichen e
Hessen. Darmstadt, 8. Mai. (W. T. B.) Der Prinz von Battenberg hat heute Boens 11 ½ Uhr die Reise nach Livadia angetreten. Vor seiner Abreise nach Livadia wurde dem Prinzen vom Großherzog das Großkreuz des Ludwigs⸗Ordens verliehen.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 7. Mai.
Fbre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die
roßherzogin sind in der vergangenen Nacht von ihrer Reise nach den Niederlanden wieder hierher zurückgekehrt.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 7. Mai. Se. Hoheit der Herzog ist gestern Abend, nach einem kurzen Aufenthalte in Paris, von Nizza, wo er einen großen Theil des Winters verlebt hat, wieder hier eingetroffen.
Schwarzburg⸗Sondershausen. S ondershausen, 5. Mai. Der Landtag des Fürstenthums ist zum 12. d. M. wieder einberufen, um die Justizvorlagen zu erledigen.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 7. Mai. Da die par⸗ lamentarische Campagne sich ihrem Ende nähert, wird, wie die „Presse“ bemerkt, bis zum Schlusse derselben das Ab⸗
rdnetenhaus seine Berathungen mit erhöhter Thätigkeit lecsenen⸗ Für heute ist keine Plenarsitzung anberaumt, weil der Budgetausschuß noch mit einigen Arbeiten im Rückstande ist, es sollen aber an allen folgenden Wochentagen Sitzungen stattfinden. Auf diesem Wege hofft man das ziemlich be⸗ trächtliche Material, welches noch in dieser Session erledigt werden soll, bis zum 17. d. M. aufarbeiten zu können.
— 8. Mai. Die „Polit. Korresp.“ meldet: Aus Konstantinopel vom 8. d. M.: General Obrut⸗ scheff ist in Philippopel eingetroffen. Die Pforte dürfte, wie verlautet, von der Besetzung von Bourgas und Ichtiman vorläufig Umgang nehmen. — Aus Tirnowa von heute: Die russischen Instruktions⸗Offiziere haben Befehl erhalten, ohne Verzug bei ihren russischen Trup⸗ penkörpern einzurücken. Diejenigen Offiziere, welche in der Belgarischen Miliz verbleiben, scheiden aus dem russischen
e aus.
Prag, 7. Mai. Die czechischen Blätter setzen die Dis⸗ kussion über die Möglichkeit eines Ausgleiches der Ver⸗ fassungspartei mit der böhmischen Opposition fort. „Narodni Listy“ konstatiren, daß Dr. Rieger zu Aus⸗ gleichsverhandlungen von den Abgeordneten der beiden nationalen Fraktionen ermächtigt wurde. Die weiteren Ver⸗ handlungen sollen nunmehr durch Deputationen von fünf Mitgliedern von deutscherund czechischer Seite, in denen auch die jungczechische Fraktion angemessen vertreten ist, fortgeführt werden. „Pokrok“ fordert die verfassassungstreue Prager Journalistik auf, aus ihrer bisherigen Reserve in der Aus⸗ gleichsfrage herauszutreten.
Großbritannien und Irland. London, 6. Mai. (Allg. Corr.) Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Connaught sind am 3. d. M. Nach⸗ mittags im Piräus angekommen. Die auf der Rhede sta⸗ tionirten Schiffe salutirten, als die königliche Dacht „Osborne“ einlief. Se. Majestät der König Georg empfing das Er⸗ lauchte Paar und geleitete es nach Athen, wo Ihre König⸗ lichen Hoheiten einige Zeit als Gäste Sr. Majestät verweilen werden. Am 4. fand zu Ehren derselben im Königlichen Schlosse ein Diner statt, welchem die Minister und fremden Gesandten mit ihren Gemahlinnen, der russische und der fran⸗ zösische Admiral, die Kapitäne und Offiziere verschiedener eng⸗ lischer, französischer und russischer Schiffe, sowie zahlrei Griechen und Ausländer von Rang beiwohnten.
Die „Daily News“ haben via Madeira weitere Nach⸗ richten vom Kap erhalten, welche bis zum 16. April reichen. Denselben zufolge war Sir Bartle Frere am 10. April in
retoria eingetroffen, nachdem er vorher eine Zusammen⸗ unft mit den Boers gehabt, welche in durchaus befriedi⸗ der Weise verlaufen sein soll. In Beantwortung einer resse erklärte er ihnen, daß sie aus der Schnelligkeit, mit welcher England die nöthigen Verstärkungen abgeschickt habe, ehen könnten, daß kein Territorium, 8 dem die britische gge einmal geweht, wieder aufgegeben werde.
Aus Bombay wird dem „Reuterschen Bureau“ unterm 5. d. M. telegraphirt: Seitens unabhängiger Stämme an der Nordostgrenze Afghanistans ist der v. ge⸗ macht worden, die Pässe des Hindu Kusch unter briti⸗ schem Protektorat zu behaupten. Jakub Khan kam am 3. d. M. in Buthak an. Major Cavagnari wird die Unterhandlungen mit ihm leiten. Die afghanischen Truppen in Turkestan sind noch immer von meuterischem Geist be⸗ seelt. Sie tödteten den General Gholam Hyder Khan, der abgesandt worden, um den Aufruhr zu unterdrücken.
Der Korrespondent des „Standard“ in Simla tele⸗ graphirt: Die einzige Gefahr eines möglichen Mißlingens unserer Unterhandlungen mit Jakub Khan bildet der Umstand, daß er von uns zu viel Beistand gegen seine inneren Feinde fordern dürfte. ir sind bereit, ihm das Gewicht unserer Anerkennung und unseres Wohlwollens zu leihen, aber nicht ihn materiell zur Geltendmachung seiner Thronan⸗ sprüche zu unterstützen. Es wird allgemein als wahrscheinlich erachtet, daß, obwohl wir Frieden mit Cabul schließen dürften, wir genöthigt sein würden, die Afridis und Mohmunds zu bekämpfen und zu unterwerfen.
— 6. Mai. (E. C.) Die amtliche „London Gazette“ macht bekannt, daß Lieutenant H. E. O'Neill zum englischen Konsul für das portugiesische Ost⸗Afrika mit dem Wohnsitz, in Mozambique, und General⸗Major Alexander Nelson zum Gouverneur von Guernsey ernannt worden sind.
Eine Abgesandtschaft hiesiger Rheder hatte mit dem Unter⸗Staatssekretär Mr. Bourke eine Zusammenkunft, um ihm über den durch die Flotte Chiles dem britischen Guanohandel zugefügten Schaden Vorstellungen zu machen. Mr. Bourke versprach, die Sache dem Marquis of Salisbury zur Veranlassung weiterer Schritte vorzulegen.
— 7. Mai. (Allg. Corr.) Der Truppendampfer „DOrontes“ ging gestern von Queenstown nach dem Kap mit etwa 1000 Mann Ersatzmannschaften für die gegen die Zulus im Felde stehenden Regimenter ab.
Im „Reuterschen Bureau“ sind via St. Vincent Depeschen aus Südafrika eingetroffen, welche bis zum 22. April reichen und berichten, daß die Vöorbereitungsbewegun⸗ gen zum Einmarsche der britischen Truppen in das Zululand begonnen haben. Das 21., 58. und 94. Infan⸗ terie⸗Regiment, ein Regiment Lanzenreiter und die Dragoner sind unter dem Befehl des Generals Newdigate, nach Dorn⸗ berg abmarschirt. General Crealock wird die Untere⸗Tugela⸗ Kolonne befehligen. Der Vormarsch wird wahrscheinlich binnen 14 Tagen erfolgen. Gerüchtweise verlautet, daß Dabulamanzi, der Zulubefehlshaber, welcher den letzten Angriff auf Ginghilova leitete, und der Häuptling Macaoquodo den Engländern sich unterworfen haben. Sir Bartle Frére hatte am 12. d. M. eine weitere Unterredung mit den tonangebenden Boßrs in Umbrosi. Die Konferenz verlief in freundlicher
eise.
Der „Times“ wird von ihrem Korrespondenten in Dur⸗ ban unterm 21. April gemeldet:
Am 16. d. M. begab sich General Crealock von hier nach dem unteren Tugela und am 17, brach Lord Chelmsford mit seinem Stabe nach Morizburg auf. Cetewayo's Bruder, Azeguloo, wünscht sich zu unterwerfen. Aus Ginghilova sind bis zum 18. reichende Nachrichten eingetroffen. Die Position der Kolonne ist unverändert geblieben. Die Verschanzungen sind verstärkt wor⸗ den, und es wurden mehrere Rekognoszirungen in dem Amatikulu⸗ Busche vorgenommen. Die direkte Straße zwischen dem Tugela und Ekowe ist, wie es heißt, vom Feinde gesäubert. Die Armee, welche Ging⸗ hilova am 2. d. M. angriff, ist, wie verlautet, gänzlich demoralisirt und nicht nach dem Kraal des Königs zurückgekehrt. General Newdigate bewegt sich in der Richtung auf Mayne. Er hat Crealocks Kolonne signalisirt, in Gemeinschaft mit ihm auf Ulundi vorzurücken. Lord hen rd begleitet General Newdigate’s Kolonne. General Crealock bewegt sich mit großer Vorffhtt vorwärts und hält seine Verbindun⸗ gen offen. Er wird sich sche ßlich im Unvolsi⸗Busch festsetzen, um den Zulus den Rückzug apzuschneiden und weitere Besehle abzu⸗ warten. Das Lager in Ginghilova wird wahrscheinlich bald wieder verlegt werden, da es daselbst an Wasser und Zugochsen mangelt. Der Tugela ist jetzt völlig pafsirbar.
Simla, 6. Mai. Hier eingegangenen Berichten aus Seistan zufolge hat sich die Lage der Dinge in diesem Distrikte nicht verändert. In Bampur sind Ruhestörungen ausgebrochen.
— 8. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte in Beantwortung einer Anfrage des Deputirten Lawrence der Staatssekretär des Krieges, Stanley: eine von Lord Chelmsford eingegangene Depesche besage, daß für das Transvaal⸗Land und Natal noch weitere Verstärkungen, voraussichtlich 3 Bataillone, erforderlich sein dürften. Die Regierung warte indeß noch auf speziellere Berichte. — Auf die Anfrage eines anderen Deputirten be⸗ züglich der Einfuhr von Schweinen aus Amerika antwortete Lord Hamilton: die Regierung habe angeordnet, daß vom 1. Juni d. J. ab alle aus Amerika kommenden Schweine wegen einer unter den amerikanischen Schweinen herrschenden typhösen Krankheit im Landungshafen ge⸗ schlachtet werden sollten.
Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Simla, vom heutigen Tage, hat Jakub Khan dem Vizekönig von Indien seine Ankunst in Gundamuk angezeigt und dabei zugleich den Wunsch ausgedrückt, daß wieder freundschaftliche Be⸗ ziehungen zwischen Indien und Afghanistan hergestellt werden möchten.
— 9. Mai. (W. T. B.) Wie die „Daily News“ melden, beabsichtige die Regierung, noch 5000 Mann Verstärkungen nach Port Natal zu senden. — Die „Times“ erfährt: Der englische Delegirte Drummond e werde nach be ⸗ stallirung Aleko Paschas zum General⸗Gouverneur von st⸗
rumelien nach England zurückkehren. — Nach hier eingetroffe⸗
nen Nachrichten wird Aleko Pascha in etwa zehn Tagen in Philippopel erwartet.
Frankreich. Paris, 7. Mai. (Fr. v2 Die „République francaise“ fordert die Regierung auf, gegen die Geistlichen von Aix und Tarascon, die sich ver⸗ messen haben, ihren Erzbischof in einer Adresse zu dem Hirten⸗ briefe zu beglückwünschen, welcher ihm einen Prozeß beim Staatsrathe zugezogen hat, nach der Strenge der Gesetze zu ver⸗ fahren. Diese Priester 1 sich nicht gescheut, in ihrer Adresse an den Erzbischof von Aix zu sagen: „Wir glauben nicht, daß der Staatsrath in Ihrem Hirtenbriefe einen Anlaß finden kann, Sie eines Mißbrauchs für schuldig zu erklären; aber wenn er es thäte, wäre dies für Ew. Hochwürden nur ein neuer Ruhm und Anspruch auf unsere erehrung und Hingebung.“ Von Seiten besoldeter Staatsdiener meint die „Republique“ ist dies ein offener Akt der Empörung, der ungesäumt an der Hand der Artikel 201 bis 204 des Strafgesetzbuches, welche die Geistlichen, die sich in Wort oder Schrift gegen die Akte der Staatsbehörde auflehnen, mit Geld⸗ und Gefängnißstrafen be⸗ drohen, geahndet werden muß. Unter den Katholiken von Aix ist sogar eine Subskription für einen dem Erzbischof dar⸗ ubringenden Ehrenkrunmstab eröffnet worden. Eben heute
eginnt nun vor dem Staatsrathe das von dem Meinister des Innern eingeleitete Verfahren gegen Hrn. Augustin orcade, Erzbischof von Aix. Zunächst verhandelt über den all, und zwar nicht öffentlich, die Sektion des Innern unter
dem Vorsi wird dann zu neuer Prüfung vor das gebracht, welches alle Donnerstage zusammentritt. Man jedoch, daß das Plenum erst in seiner Sitzung vom 15. einen Beschluß fassen werde, der dann unverweilt an den Minister des Innern geleitet werden wird.
— 8. Mai. (Rép. fr.) Die Mitglieder der Bureaus der Linken Hrn. Duclere vereinigt und die Eindrücke, n den Departements über die verschiedenen Ta gesammelt haben, ausgewechselt. Sitz des Senats im Paris, beschloß man, überweisen.
tze des Staatsraths Droualle. Ihre Entscheidung
Plenum des Staats⸗
haben sich gestern bei
Die Frage, betreffend den Falle der Rückkehr der Kammern nach „der Regierung zur Begutachtung zu — In Betreff der Gesetzentwürfe des Unter⸗ richts⸗Ministers wurde konstatirt, großen Mehrheit des Landes sehr günstig seien, und energisch für sie eingetreten
— 9. Mai. heute ein Dekret unterzeich
daß dieselben von der aufgenommen worden werden müßte.
) Der Präsident Grévy hat net, durch welches abermals 440 wegen des Kommune⸗Aufstandes Verurtheilte be⸗ adigt werden. — Die Zolltarifkommission der ammer hat den Minister der auswärtigen Ange Waddington, um Mittheilung der die deutschen bänxee
— ai
(W. T. B.
legenheiten, Zollvorlagen stücke ersucht. die Zoll⸗ und Steuerfreihe die für die Vertreter der auswä stimmt sind, abgelehnt.
Versailles, 8. Mai. ( des Senats war nur von kr timisten angekündigten Int gezogen oder vertagt.
Spanien. „Correspondencia“ Opposition im verschiedener Parteifarbe zus
Am Sonnabend werden die Die Regierung wird bei lamentarischen geschehen,
— 7. Mai. Ihm zu Ehren h großartiger Empfang stattgefunden. Rom, 6. Mai. Minister hat bereits Maßregeln getro digen Abschaffung des Affidavit bei der Kegt ien ischer h se es zieht sich auf die Titres, welche 100 Fr.
Wie der „Diritto“ meldet, Depretis den diesseitigen Bots tragt, mit der französischen
Der Munizipalrath hat it für Verbrauchsgegenstände, rtigen Mächte in Paris be⸗
W. T. B.) Die heutige Sitzung urzer Dauer; die von den Legi⸗ erpellationen wurden zurück⸗
Madrid, ( H
sagt, daß, nach offiziellen Mittheilungen, die se sich aus etwa 30 Deputirten ammensetzen werde. Munizipalwahlen statt⸗ ihnen, wie es bei den p vollständige Neutralität beobachten. Kronprinz Rudolf ist hier ein⸗ at im Königlichen Palais ein
Congres
Italien. Der Finanz⸗ zur fast vollstän⸗ ahlung der Coupons Die Abschaffung be⸗ nicht übersteigen.
hat der Minister⸗Präsident gtschafter in Paris beauf⸗ Regierung Unterhandlungen zu behufs einer Verlängerung der provisorischen fran⸗ ienischen Handelsconvention auf weitere sechs Monate. Gestern Abend hat die g die Kommission er⸗ Finanzvorschläge e Partei Bericht er⸗
Die „Opinione“ meldet aus Turin den Tod des Senators Michelini.
Serbien.
zösisch⸗ital 1 (Gazz. d'It. Linke in einer Parteiversammlun nannt, die im Verein mit Cairoli der Regierung prüfen und an di statten soll.
Belgrad, 8. Mai.
der Grundlage des mit England ab vertrages mit Italien vereinbarte vertrag ist heute unterzeichnet worden.
t. Petersburg, 6. Mai. Sr. Majestät dem Kaiser d. d. Bielgorod, 14./26. ai Michailowitsch, erlichen Eid der Treue
(W. T. B.) Der auf geschlossenen Handels⸗ begünstigungs provisorische Meist⸗
Rußland und Polen. (Journ de St. Pet.) Ein von eigenhändig unterzeichnetes Manifest, April, erklärt den Großfürsten Nicol nachdem Se. Kaiserliche Hoheit den fei geleistet, für großjährig. ch einen Kai
serlichen Ukas vom 8.,/20. April ist der Erzbischof von Lit
- hauen, Msgr. Macarij, zum Metro⸗ politen von Moskau und Colomna ernannt worden.
Wie der „Russ. Invalide“ mittheilt, sind ernannt:
die General⸗Adjutanten: General der Gardie — zum Kommandirenden der Truppen des Moskauer Militärbezirks, unter Belassung in der Stellung eines General⸗ Garde⸗Kavallerie; General der Infanterie, Graf — zeitweiliger General⸗Gouverneur von Charkow ppen des Charkowschen Militärbezirks, der Infanterie
avallerie Brevern de
Adjutanten und bei der Loris⸗Melikoff, zum Kommandirenden der Tru mit Belassung in seinen Stellungen; General tz, Kommandirender der Truppen des Charkowschen Mi⸗ zum Mitglied des Militär⸗Con der Stellung eines General⸗Adjutanten General der Infanterie Ganezkij I., Co Corps — zum Mitglied des der Stellung eines General⸗ Rall, Commandeur des 10. Conseils, mit Belassung Chef der 22. Infanterie⸗ Comités für Verwundete,
seils, unter Belassung in Wund beim Generalstab; mmandeur des Grenadier⸗ Militär⸗Conseils, mit Belassung in Adjutanten; die General⸗Lieutenants: Armee Corps — zum Mitglied des Militär⸗ bei der Garde⸗Infanterie; Riemann, Division — zum Mitglied des Alexander⸗ mit Belassung bei der Garde⸗ Swetschin, Chef der 1. Grenadier⸗Division — zum C des X. Armee⸗Corps; die General⸗Adjutanten General⸗Lieutenants Graf Schuwaloff II., Stabschef der Truppen der Garde und des St. Petersburger Militärbezirks — zum Commandeur des Grena⸗ dier⸗Corps, unter Belassung in der Stellung eines General⸗Adju⸗ tanten und bei der Garde⸗Infanterie und mit Zuzählung zum General⸗ stab; Fürst Imeretinskij zum Stabschef der Truppen der Garde und des St. Petersburger Militärbezirks, mit Belassung in der Stellung eines General⸗Adjutanten und beim Generalstabe; General⸗ Chef der 36. Infanterie⸗Division — zum Grenadier⸗Division; General⸗Major Molostoff, zu besonderen Aufträgen beim Kommandirenden der Truppen des Charkowschen Militärbezirks — zum Kommandirenden der 36. Infanterie⸗Division, unter Belassung beim Generalstab. (W. T. B.) Das Auftreten Sir Robert Peels im englischen Parlament hat hier großes Auf⸗ sehen erregt, während man andererseits die korrekte Behand⸗ lung der Anfrage durch das englische Gouvernement aner⸗ e in dieser Richtung vielleicht gewünscht lische Regierung nach den ihr vorliegenden 1 ten eine thatsächliche Zurückweisung der eel'schen Auftreten jedenfalls zu Grunde liegenden uunngen hätte eintreten lassen, welche letztere den falschen Nachrichten der „Times“ Zeitungen zu basiren scheinen. Gegen⸗ ngsmittheilungen ist zu konstatiren, daß die noch nicht für 400, geschweige ausreicht; von den in der Festung ch Kasan abgeführt worden. 1 teen von Offizieren haben gar nicht iit Februar d. J. überhaupt nur drei haftungen ve
litärbezirks
Infanterie; ommandeur
Lieutenant Zwezinskij, Chef der 1.
Man würde ben, daß die en esandtschaftsberi
unrichtigen Anse ausschließlich a und anderer
über diesen Zeitu Peter⸗Pauls denn für 4700 Arrestanten Inhaftirten ist Niemand na behaupteten Verhaft stattgefunden; es sin Offiziere verhaftet worden. milien sind überhaupt nicht vorgekommen.
Festung
ganzen Fa
8
In die gleiche Reihe völlig unwahrer, geflissentlich wieder verbreiteter Gerüchte gehören auch die von der bevor⸗ stehenden Abdankung Sr. Majestät des Kaisers zu Gunsten des Großfürsten⸗Thronfolgers. Nirgends ist auch nur eine Aeußerung gefallen, die einer derartigen Konjektur irgend einen Anhalt geben könnte.
Der Gouvernenr von Westsibirien, General⸗ Lieutenant Kasnakow befindet sich hier auf Urlaub und geht wieder nach seinem Gouvernement zurück. General Güldenstubbe hat Alters und Krankheits halber um Urlaub und Entlassung nachgesucht. General Biström ist in den Kriegsrath versetzt, weil er älter ist als der zum General⸗ gouverneur ernannte General Gurko.
— 9. Mai. (W. T. B.) Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst⸗Thronfolger hat sich bereit erklärt, Pathen⸗ stelle bei dem neugeborenen Sohne des Fürsten von Montenegro zu übernehmen; der Oberst Graf Sche⸗ remetjeff ist beauftragt worden, als Stellvertreter des Großfürsten zur Taufe nach Cettinje zu gehen. — Die „Agence Russe“ bestätigt, daß in der orientalischen Frage eine beruhigtere Auffassung Platz gegriffen habe, und schreibt dieses glückliche Resultat der versöhnlichen Stimmung Rußlands, Englands und der Türkei zu.
Mittel⸗Amerika. (Allg. Corr.) Nach Berichten aus Panama über New⸗York vom 3. Mai wurden bei einem am 17. April dort stattgehabten Revolutionsversuche 30 Per⸗ sonen getödtet und eine gleiche Anzahl verwundet.
Süd⸗Amerika. (Allg. Corr.) Argentinien. Buenos Ayres, 9. April. Die Indianerbande, die in San Luiz eingefallen ist, zählt 200 Mann und nicht 2000, wie anfänglich berichtet worden.
Asien. Birma. (Allg. Corr.) Nach Berichten aus Mandalay hat der Häuptling der Theinee⸗Shan⸗ Stämme dem König Thibo den Huldigungseid geleistet.
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
Athen, Freitag, 9. Mai. Unterrichteterseits wird ver⸗ sichert, die Regierung hege den Wunsch, daß die Verhandlun⸗ en über die griechische Grenzfrage nicht in Konstantinopel, heenn in einer anderen europäischen Hauptstadt, etwa in Paris, geführt würden.
Reichstags⸗Angelegenheiten.
8
Am 6. d. M. ist der Reichstags⸗Abgeordnete Landrath, Dr. Her⸗ mann Schmalz verstorben. Derselbe vertrat im Reichstage den
2. Gumbinner Wahlkreis (Ragnit⸗Pillkall en).
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 27. April bis incl. 3. Mai cr. zur Anmeldung gekommen: 207 Eheschließungen, 787 Lebendgeborene, 20 Todtgeborene und 465 Sterbefälle.
— In einem im III. und IV. Heft der Zeitschrift des Königlich preußischen statistischen Bureaus veröffentlichten Auf⸗ satz ist die gewerbliche Dichtigkeit der Staaten des Deutschen Reichs sowie der Provinzen, Bezirke und Kreise des preußischen Staats berechnet. Für die Be⸗ völkerung und die Erwerbthätigen im Sinne der Zählung von 1875 sind die bei der letzteren gewonnenen Zahlen maßgebend gewesen, dagegen sind die Zahlen für die landwirthschaftlich Erwerbthätigen, welche im Jahre 1875 nicht festgestellt sind, nach den im Jahre 1871 ermittelten Zahlen übernommen. Es ergiebt sich aus den Berech⸗ nungen, daß die landwirthschaftliche und die gewerbliche Volks⸗ dichtigkeit dergestalt in einem Wechselverhältniß zu einander stehen, daß, wo die allgemeine Dichtigkeit gering, auch nur eine geringe gewerbliche vorhanden ist und daß, wo die gewerbliche Dichtigkeit sehr groß, die landwirthschaftliche desto geringer ist. In dem dichtbevölkertsten Staat des Deutschen Reichs, im Königreich Sachsen, leben 184,1 Personen auf 1 qkm, von denen 42,1 gewerblich und nur 16,6 landwirthschaftlich thätig sad⸗ in dem dünnst bevölkerten Staate, dem Großherzogthum Mecklen urg⸗Strelitz, kamen auf 1 qkm 32,7 Bewohner, darunter 3,7 gewerblich und 4, landwirth schaftlich Thätige. Im ganzen Reiche stellt sich bei einer Volksdicht igkeit von 79,2 Personen die Zahl der gewerblich Thätigen auf 12, die der landwirthschaftlich Thätigen auf 70,3 pro Quadratkilometer (1,16: 1). sühr die einzelnen Staaten ergiebt sich folgende! Reihenfolge pro
uadratkilometer: Selbstthätige: Volks⸗ landwirth⸗ gewerb.- dichtigkeit schaftlich lich (Hamburg.. ö“ 15, 270,9 ““ 20,2 165,5 AX“X“ 201,3 15,1 48,8 Sachsen “ 16,6 42,1 Reuß ä. Linie . . .. 148,5 37,1 essen. v1111“ 17,3 Renß f. Whte . . . . 1141,¼ 21,4 Sachsen⸗Altenburg . . . 110,4 20,5 Elsaß⸗Lothringen . . . 105,6 16,8 Eqö1162“—“— 15,6 E11“ 99,1 12,7 Württemberg. . .. 96,5 14,7 Sachsen⸗Koburg⸗Gotha 2 E1“ Schwarzburg⸗Rudolstadt.
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Dagegen ist sie besonders gering in den Regierungs⸗ bezw. Land⸗ drosteibezirken: “
Fumbinnen.. . . . ..11. 0,31
Posen ““ 59,111 3131 0,48
Dnabehck11mm 5,1 0,50 Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Der „Allg. Ztg.“ wird von hier geschrieben: Der Königli⸗ chen Gemälde⸗Galerie im „Alten Museum“ sind neuer⸗ dings vier ausgezeichnete Bilder holländischer Meister des 17. Jahrhunderts einverleibt worden, die fortan mit unter den Perlen dieser Sammlung zu rangiren begründeten Anspruch habe.. Da ist vorerst eine Landschaft mit Staffage von Albert Cuyp: sommerliche Haide mit Busch und Wasser, weidenden Thie⸗ ren und deren Hirten. Ein goldig sonniger Ton liegt auf dem freundlichen Ganzen, das sich in Wahrheit der Naturbeobachtung, Feinheit der Lichtwirkung und Luftstimmung, sowie im Einklang des Landschaftlichen mit dem Thierleben als ein echter Cuyp giebt. Fer⸗ ner ist da ein Rathsherrn⸗Porträt, Kniestück, von M. v. Musscher. Vornehm, mit ernster Milde, blickt das ausdrucksvolle Gesicht aus dem dunklen Hintergrunde; dem entsprechend ist die würdige Haltung, der Faltenwurf des Gewandes ungesucht und malerisch, und die Malerei der Hände so unübertrefflich fein, daß jeder angehende Porträtist daran studiren kann. An dritter Stelle kommt ein Genre⸗ bild des Rembrandtschen Schülers Nikolaus Maes. In London, Amsterdam, St. Petersburg sind Werke dieses seltenen und trefflichen Meisters; die Berliner Sammlung ließ seinen Namen bisher noch vermissen. Und auch diese Lücke ist nun durch unser in Rede stehendes Gemälde bestens ausgefüllt. Das geschlachtete Schwein hängt im Flur an der Leiter, und neugierig betrachten es die Kinder, während im Hintergrunde die Küche offensteht, worin Mann und Frau eifrig Würste stopfen — ein Augen⸗ blicksbild, der Wirklichkeit abgestohlen und keck auf die Leinwand geworfen. Endlich das vierte Werk ist ein Stillleben von Johann David de Heem, jenem vorzüglichen Nachfolger des „Blumen⸗ oder Sammetbreughel“, als dessen besondere Eigenschaft Lübke nur ge⸗ rechterweise „ein poetisch anziehendes“ Etwas bezeichnen konnte. Auch die betreffende Komposition — Guirlanden, Früchte, ein Glas, worin hell das Naß der Traube leuchtet, ein paar Vögel, die an Brombeeren naschen — zeigt die liebevolle Auffassung und geschmack⸗ volle Anordnung, den duftigen Schmelz der Farben und die Har⸗ monie der Gesammtwirkung, welche den Werken der damaligen Blüthe holländischer Blumen⸗ und Fruchtmalerei einen so großen Reiz verleihen. 28
— Die Reihe der im Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung von Ernst Siegfried Mittler und Sohn hierselbst erschienenen Regiments⸗ geschichten ist vor Kurzem durch die „Geschichte des 4. Thürin⸗
ischen Infanterie⸗Regiments Nr. 72 in den Jahren 1860 bis 1878. Zusammengestellt von Fabricius, Hauptmann im Han⸗ noverschen Füsilier⸗Regiment Nr. 73“, vermehrt worden. Das Re⸗ giment verdankt seine Entstehung der Reorganisation der preußischen Armee im Jahre 1859. Mit kurzen Worten schildert der Verfasser, welcher früher dem Offiziercorps des 72. Regimentes angehörte, in dem ersten Ab⸗ schnitte die Formation und die Ereignisse, welche das Regiment in den Friedensjahren bis zum Jahre 1866 betrafen. In einem zweiten Abschnitte wird alsdann die Theilnahme des Regiments am Kriege des Jahres 1866 dargestellt; die Mobilmachung; die Konzentrirun um Muͤhlberg vom 20. Mat bis 4. Juni; der Linksabmarsch dur die Nieder⸗Lausitz nach Schlesien vom 5. bis 15. Juni; Einmarsch und Okkupation in Sachsen vom 16. bis 22. Juni; Einmarsch in Böhmen vom 23. bis 25. Juni; das Gefecht von Llebenau am 26. Juni; das Nachtgefecht von Podol am 26. Juni; der Tag von Münchengrätz 28. Juni; die Begebenheiten bis zum Vorabend der Schlacht von König räs⸗ vom 29. Juni bis 2. Juli, und der Tag von Königgrätz, 3. Fun „selbst; dann weiter der Vormarsch von Königgrätz bis Brünn vom 4. bis 14. Juli, und auf Preßburg vom 15. bis 21. Juli; das Gefecht von Blumenau am 22. Juli 1866 und zuletzt die Waffenruhe, Okkupation und Heimkehr, vom 23. Juli bis 15. September. Der folgende, dritte Abschnitt ist der Friedensperiode vom 16. September 1866 bis zum 15. Juli 1870 gewidmet. Den bei Weitem größten Theil des Buches bildet sachgemäß der vierte Abschnitt des Buches, welcher die Theilnahme des Regiments an dem Feldzuge der Jahre 1870 und 1871 schildert. Nach einer kurzen historischen Einleitung werden in besonderen Kapiteln die wichtigen Momente des Krieges chronologisch zur Darstellung gebracht; zunächst die Mobilmachung, der Ausmarsch und der Vormarsch durch die Rheinprovinz vom 16. Juli bis zum 7. August, dann der Vormarsch in Lothringen bis zum Vorabend der Schlacht von Vionville. Die Schlacht von Vionville am 16. August 1870 findet eine eingehende Schilderung. Nach der Beschreibung des Vormarsches bis in das Bois de St. Arnould und des Gefechtsfeldes von Vionville und der Darstellung der Verhältnisse auf dem Schlachtfelde bis zum Ein⸗ greifen der 16. Division reiht sich an den Ueberblick über das Ein⸗ greifen der 16. Division und der ihr unterstellten Truppen in den Kampf eine spezielle Darstellung der Theilnahme des Regimentes an der Schlacht. Der 17. August und der 18. August bei Grave⸗ lotte sind der Gegenstand der folgenden Kapitel. Nach der Schlacht bei Gravelotte gehörte das Regiment zur Cernirungs⸗Armee vor Metz vom 19. August bis 10. September. In der Nacht zum 10. September traf bei dem Regimente der Befehl ein, nach Saar⸗ louis abzumarschiren, um vorläufig zur Kriegsbesatzung dieser Festung zu treten. Am 12. traf das Regiment in Saarlouis ein, wo das⸗ selbe bis zum 3. Oktober Garnisondienst that. An letzte rem Tage rückten das 1. und Füsilier⸗Bataillon zur Cernirungs⸗Armee vor Thionville aus, während das 2. Bataillon in Saarlouis stehen blieb. Der Cernirungs⸗Periode bis zum Einzug in Thionville am 25. November ist ein umfangreiches Kapitel gewidmet, welches zunächst eine eingehende Schilderung von Thionville als Festung giebt und dann die ein⸗ zelnen Ereignisse während der Belagerung darstellt. Nach der Ein⸗ nahme der Sen wurden das 1. und Füsilier⸗Bataillon des Regi⸗ ments der Besatzung von Thionville zugetheilt, in welcher Position die beiden Bataillone bis zum 12. Dezember vecblieben. Die nächste kriegerische Aktion, an welcher die drei Bataillone des Regiments wieder zusammen Theil nahmen, war der Zug gegen Garibaldi, welchen der Verfasser in folgenden Kapiteln schildert: Die Eisen⸗ bahnfahrt nach dem Saden vom 23.—26. Dezember und der Eisen⸗ bahnüberfall bei Bricon am 25. Dezember; allgemeiner Ueberblick über die Berhältnisse auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz um Weihnachten 1870 das Regiment im Verbande des VII. Armee⸗Corps (vom 30. Dez. 1870 bis 3. Jan. 1871) und das Gefecht von Courceau (am 2. Jan. 1871); die Operationen der Brigade Dannenberg (vom 4. bis 22. Jan.), die der Sent Knesebeck zur Deckung der Etappenstraße gegen Auxonne (vom 23. bis 26. Jan.) und die Operationen des Generals
ann v. Weyhern gegen Dijon (vom 27. Jan. bis 1. Febr.). Am 1. Fe⸗ ruar war die Garibaldische Armee zum Theil schon in Chagny ein⸗ getroffen und hatte die Grenze des Departements Sadhne et Loire überschritten. Garibaldi verlegte sein Hauptquartier nach Chaͤlon. In Chagny traf die amtliche Mittheilung der Regierung in Bor⸗ deaux von dem Uebertritt der Ost⸗Armee nach der Schweiz ein. Die Ereignisse bis zum Waffenstillstande (vom 1. bis 15. Februar), und während des Waffenstillstandes und der Okkupation vom 16. Fe⸗ bruar bis 6. Juni bilden den Gegenstand der nächsten Kapitel. Ein kurzes Kapitel, welches der Heimkehr gewidmet ist, schließt diesen wichtigsten Abschnitt des Buches ab. Am 7. Juni wurde das Regi⸗ ment in Vesoul auf der Eisenbahn eingeschifft, und rückte, überall auf der ganzen Reise festlich empfangen, am 10. in seine Garnison Torgau ein. Der letzte, fünste Abschnitt berichtet in kurzen Zügen
über die Ereignisse, welche das Regiment während der Friedensjahre
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1873 bis 1878 betrafen. Ein Anhang schildert die Uniform des Regiments und deren ö die 2 und deren Veränderungen und die Auszeichnungen an den Fahnen. Durch A. K. O. vom 22. Juni 1871 wurde den drei Fahnen das Eiserne Kreuz in den Fahnenspitzen verliehen. Als Anlagen sind dem Buche eine Reihe von 14 Rang⸗ und Verlustlisten, Dislokations⸗ Tableaux und Verzeichnissen ꝛc., sowie folgende 5 Karten in Stein⸗ druck beigegeben : 1) Uebersichtskarte zu den Bewegungen der 1. Armee für den 26. bis 28. Juni 1866, 2) Zur Schlacht von Königgrätz 3) Plan des Swiepwald, 4) Skizze zur Schlacht bei Vionville (Bois 2 Eeneh hbd dean 5 “ Montbard. Auch eine voll⸗ ndige Uebersi er benutzten; Quellen 8 lceg wearubsest 8 hat der Verfasser seiner ondon, 6. Mai. Kapitän A. H. Mark am
„Athenäum“ zufolge, soeben eine arktische ö Bem der Jacht „YPsbjorn“ angetreten. Er beabsichtigt, die physische Be⸗ schaffenheit des Eises zwischen Spitzbergen und Nowaja⸗Semlja zu untersuchen und wo möglich Franz⸗Josephs⸗Land zu erreichen oder in Sicht zu bekommen, hauptsächlich zu dem Zwecke, um zu erwägen welche Ausfichten auf Erfolg eine Nordpol⸗Expedition in dieser Rich⸗ tung haben würde.
1 Gothenburg, 30. April. (Wes. Ztg.) Hr. Sibiriakoff hat in Sibirien zwei Küstenexpeditionen ausgerüstet, von denen die eine von Nischni Kolymah, die andere von der Mündung des Anadyr
ausgehen wird. Gewerbe und Handel.
In der ihrem Abschlusse sich nähernden Liquidation der European Assurance Society ist, laut Bekanntmachung des Schiedsrichters, der 31. d. M. als letzter Termin festgesetzt worden, bis zu welchem die Präsentation und Zahlung von Cheques über die ausgeworfenen Dividenden stattfindet.
— Der Aufsichtsrath der Angermünde⸗Schwedter Eisen⸗ bahn hat beschlossen, auf die Stammprioritäten für das Jahr 1878 eine Dividende von 19/10 % zur Vertheilung zu bringen.
— Wie man aus Dresden meldet, wird die dortige Kredit⸗ anstalt für Industrie und Handel der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 3 % für 1878 vorschlagen. Die Dividende für 1877 betrug ebenfalls 3 %.
E1“ Mai. (W. T. B.) Der Generalrath der öster⸗ reichische⸗ ungarischen Bank beschloß, von morgen ab den Zinsfuß für Wechsel auf 4 %, für Darlehen auf 5 ½ % erabzusetzen.
Verkehrs⸗Anstalten.
Nach amtlicher Mittheilung aus Helsingfors ist die Schiff⸗ fahrt im dortigen Hafen am 2. d. Mts. wieder eröffnet worden.
C. Ztg.) Wie die indischen Blätter melden, wird die von den Engländern gebaute Bahn Multan⸗Quetta voraussichtlich im kommenden November dem Verkehr übergeben werden. Auf Be⸗ fehl des Vizekönigs von Indien hat man unterdeß auch schon mit den Vorarbeiten für die Bahn Quetta⸗Kelat begonnen, deren Bau im Mai 1880 in Angriff genommen werden soll. Die genannten Blätter melden zugleich, daß die indische Regierung heute kein so Foßes Gewicht mehr auf das Zustandekommen der projektirten Bahn Peschawer⸗Kabul⸗Herat⸗Teheran⸗Tiflis lege, da ihr ein anderes Bahnprojekt vorliege, durch welches die Verbindung zwischen Indien und Europa schneller und billiger bewerkstelligt werden könne, als durch das erstere. Diesem neuen Plane zufolge würde die Bahn von Kelat über Pura (Beludschistan), Kerman und Buschir (Persien) nach Bassora geführt und dort an die Euphratbahn angeschlossen werden. Mit den Studien zu dieser Bahn hat man begonnen.
Berlin, den 9. Mai 1879. Berliner Gewerbe⸗Ausstellun g.
Die zweite Hälfte des rechten Flügels der Haupthalle wird vo der „Metallin dustrie⸗ (Gruppe VII) in ÄAnspruch genomme Von 149 Ausstellern beschickt, gewährt diese Gruppe in dem ge läuterten Geschmack, den viele Kunstwerke zeigen, in der Solidität, der Arbeit, in der großen Mannigfaltigkeit der Artikel, sowie in dem Glanz und der Gediegenheit des Materials, ein vollgültiges Zeugniße daß dieser seit Alters in Berlin mit Vorliebe gepflegte Zweig der Industrie auch in der Gegenwart noch in hoher Blüthe steht. Der ersten Klasse sind die Waaren aus Eisen Stahl, Zinn, Zink⸗Metall und Kupfer überwiesen worde Die Geldschränke von S. J. Arnheim, Rosenthalerstr. 36, von denen mehrere ein künstlerisch ausgeführtes Aeußere besitzen, erfreuen si eines alten Rufes; recht stattlich nehmen sich neben ihnen aus ein vo J. G. König, Markgrafenstr. 91, assgestellter Patent⸗Klappenpanzer⸗ Geldschrank mit Zahnstangen zum Festhalten der Diebeshand und ein einthüriger Geldschrank mit Stahlverpanzerung von A. Löwe Stralauerstr. 45, aus. Eine recht solide Arbeit ist ein von B. Bogdann, Invalidenstr. 126, angefertigtes feuerfestes Cylinderbur au, das eine eiserne Kassette mit 17 Riegeln und Vexiren in sich schließt. Die Fabrika tion von Jagdgewehren und Jagdutensilien ist in ausgiebiger Weise durch H. Barella, Behrenstr. 28, A. Haetge, Oberwallstr. 20a, sowie durch Leue u. Timpe, Unter den Linden 43, vertreten. Die Bau schlosserei von Ed. Puls, Holzmarktstr. 13, hat sich auf ihrem Ge⸗ 8 biete bereits ein unbestrittenes Ansehen errungen; die Thore, Gitter, Kandelaber und Bronzearbeiten, die sie ausstellt, erfreuen durch die 8 Solidttät der Arbeit und den Geschmack, mit welchem sie ausgeführt sind. Die Firma Schäffer u. Hauschner, Friedrichstr. 233, hat sich einen achteckigen Pavillon aus Schmiedeeisen errichtet, in welchem neben den Ornamenten der Kunstschlosserei auch Bau⸗Ornamente in Bronce und Zink, Kronenleuchter, Schauteller, Pokale, Schüsseln, Humpen und Jardinidren sich zeigen. Nützliche Gegenstände von ver⸗ schiedenem Metall für Stube, Küche und Garten liefern in reicher Auswahl W. Katterschafka u. Co., Neanderstr. 36; C. A. Kerkow, Poststr. 19; E. Klemm, Lindenstr. 87; Th. Guiremand, Prinzessinnen-⸗ straße 21; J. Th. Hasselbach, Kronenstr. 52; L. Schneider, Neue Roßstr. 20, und G. Westphal, Neue Jakobstr. 12, der einen sehr eleganten und praktischen Wärmeapparat für Speisen und Getränke gefertigt hat. Einen überaus stattlichen Anblick gewähren die in sehr bedeutender Anzahl ausgestellten Kronenleuchter und Lampen, die oft nach Zeichnungen bewährter Künstler ausgeführt sind. Neben den Firmen G. H. Stobwasser u. Co., Wilhelmstr. 97/98, C. Rakenius u. Co., Unter den Linden 62, und der Aktiengesellschaft für Fabrikation von Bronce-
waaren und Zinkguß, Wasserthorstr. 9, konkurriren Nielbock & Hees, Kommandantenstr. 53, und C. F. Kindermann & Co., Wilhelmstr. 34. Von hervorragenden einzelnen Artikeln verdienen eine aus einem Stück von A. Oppermann, Rosenstr. 25, in Kupfer getriebene F ein Gegenstrom⸗Bierkühlapparat von F. W. Pest,
ergstr. 8, und ein nach dem Entwurf des Baumeisters P. Rötger
ausgeführtes schmiedeeisernes Erbbe räbnißgitter von F. Stahl & Sohn, Bellealliancestr. 83, eine besondere Erwähnung. Auch das Gebiet der Galvanotechnik ist von einzelnen Firmen mit Glück und künstlerischem Verständniß vertreten. So hat der Bildhauer M. Wiese, Großbeerenstr. 34, Handschuh⸗ kasten, Schalen und Briefbeschwerer, Paul & Hoffmann“ Oranienstr. 54, Kandelaber, Humpen, Statuetten ausgestellt. Unter die Zahl der eigentlichen Kunstgegenstände sind die Artikel von H. Gladebeck & Sohn, Münzstr. 10/12, zu rechnen. Hier stehen die Bronzebüsten Sr. Majesrät des Kaisers und Königs und Sr. Kaiser⸗ lichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Prof. Keil und R. Schweinitz, ferner eine Broncegruppe „Raub der Sabinerin⸗ nach dem Original von Prof. R. Begas und andere Broncegüsse nach den Modellen von Siemering, Schaper u. s. w. Desgleichen verschiedene Kunstgegenstände in echter Bronce von R. Bellair & Co., Friedrichstr. 182, und K. Felsing, Unter den Linden 20, der das Nieder⸗ walddenkmal und eine Reiterstatue des Kaisers zu Schau stellt. Am statt⸗
lichsten nimmt sich jedoch in der Gruppe der Metallindustrie die Klasse der