Stamm⸗Ende. Bergisch⸗Märkische 25 „Obligation
erie III. Litt. C. Nr...
abgegeben am .. an
Unterzeichnet unter Facsimile s. Herrn
Beigegeben 3 Zins⸗ coupons der Serie I. für die Zeit bis zum 2. Ja⸗ ö
Bergisch⸗Märkische Eisenbahn⸗Gesel schaft.
zu der Prioritäts⸗Obligation III. Serie Litt. C. Nr
Inhaber empfängt gegeag diese Anweisung gemäß zur Emission eines Kapitals Obligationen an den dur Stellen die folgende Serie von zeichneten Prioritäts⸗Obligation.
Elberfeld, den
Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
Bergisch⸗Märkische Eisenbahn⸗Gesellschaft.
1,½ Serie
zu der Prioritäts⸗Obligation III. Serie Litt. C. Nr Inhaber empfängt am . diesen Cou 1 durch öffentliche Bekanntmachung bezeichneten Stellen 5 ℳ 25 ₰
als Zinsen vom Iberfeld, den
Königliche Eisenbahn⸗Direktion. Zinsen von Prioritäts⸗Obligationen, deren Erhebung innerhalb vier Jahren, von dem in dem vorf 8— - Zahlungstermine an gerechnet, nicht geschehen ist, verfallen zum Vor⸗
theil der Gesellschaft.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Der Oberförster Münnig Pensionirung des Oberförsters Körner erledigte Oberförster⸗ stelle Liebenwalde mit dem Amtssitze gierungsbezirk Potsdam versetzt worden. 2
Der Oberförster⸗Kandidat Heyder ist zum Oberförster ernannt und es ist ihm die durch Versetzung des Oberförsters Münnig erledigte Oberförsterstelle zu Menz im Regierungs⸗ bezirk Potsdam verliehen worden.
Der Oberförster⸗Kandidat Schrage ist ernannt und es ist ihm die durch Versetzung des Oberförsters Böhme erledigte Oberförsterstelle Jura im Regierungsbezirk n worden.
Der Oberförster Baustädt zu Schönstein ist auf die durch die Penfiontrung des Oberförsters Geiße erledigte Ober⸗ försterstelle zu Schmalkalden im Regierungsbezirk Cassel ver⸗
Gumbinnen verlie
setzt worden.
Der Oberförster⸗Kandidat Kirchner ist zum Oberförster ernannt und es ist ihm die durch Versetzung des Oberförsters Baustädt erledigte Oberförsterstelle Densberg mit dem Amts⸗ sitze zu Schönstein im Regierungsbezirk Cassel verliehen
worden.
Der Oberförster⸗Kandidat Bewersdorff ist zum Ober⸗ förster ernannt und es ist ihm die bisher interimistisch von ihm verwaltete Oberförsterstelle zu Rennerod im Regierungs⸗
Wiesbaden desinitiv verliehen worden.
Betreffend Maßregeln gegen die Verbreitung der Rotzkrankheit unter den Pferden.
Die technische Deputation für das Veterinärwesen hat in dem Berichte vom 6. d. M. darauf aufmerksam gemacht, daß die Rotzkrankheit unter den Pferden im Regierungsbezirk Potsdam verhältnißmäßig weit verbreitet ist und daß die An⸗ zeige von dem Ausbruche dieser Seuche vermuthlich häufig
nicht rechtzeitig erfolgt.
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gesebe⸗ vom
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Berlin, den 19. Mai 1879. Der Minister für Landwirthschaft, Domnen und Forsten⸗
An den Königlichen Ober⸗Prüstbenten Herrn StuatsMinister Dr. Achenbach, Excellenz zu
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1“
g der Seuche sehr erschwert wird, wenn die Anzeige von deren Ausbruch Seitens der Pferdebesitzer ver⸗ zögert wird, so ist es im veterinärpolizeilichen Interesse dringend wünschenswerth, daß derartigen Verzögerungen der oder Verheimlichungen drücklich entgegengetreten wird. 25. Juni 1875, welche an die Unterlassung oder der Anzeige den Verlust des Entschädigungs⸗ anspruchs und eine erhebliche Geldstrafe knüpfen, die geeigneten
Ew. Excellenz ersuche ich ergebenst, die Regierungen der Provinz in meinem Auftrage anweisen zu wollen, in den Füllen, wo es sich um Gewührung der Ertschädigung für ge⸗ tödtete Pferde aus der Staatskasse (8. 57 L. % zu prüsen, ob die Anzeige vom Befitzer rechtzeitig erfolgt ist, und — wenn dies ni⸗ die Auszahlung der Entschädigung zu verweigern. Außerdem find die Orts⸗Poltzeibehörden durch Vermittelun rüthe dahin zu instruiren, daß sie in allen Fü Entschüdigung aus der Staatskasse oder von dem verbande beunfprucht wird, sorgfültig ermitteln, ob eine Ver⸗ zögerung der Anzeige vorliegt, und das mittelung der vorgesetzten Behörde direkor zugleich mit der Abschä
Dem Lanvesbirektor der Provinz wolle Em. — von dieser Verfüͤgung gefülligst in geeigneter Weise Kenntniß
—
eeearerren
ch öffentliche Bekanntmachung bezeichneten
1 Schema A. Prioritäts⸗Obligation III. Serie Litt. C
über 8 Dreihundert Mark.
Inhaber dieser Obligation hat einen Antheil von Dreihundert Mark an dem nach den Bestimmungen des umstehenden, am von Seiner Majestät dem Könige von Preußen bestätigten Planes emittirten Kapitale von 10 200 000 ℳ in Prioritäts⸗Obligationen der Bergisch⸗ Märkischen Eisenbahngesellschaft III. Serie Litt. C.
Elberfeld, den Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
Dieser Obligation sind beigegeben wor⸗ den: 3 Zinscoupons der I. Serie für die Zeit bis zum 2. Januar 1881.
Schema B.
Anweisung gehörig.
.1 des Planes
von 10 200 000 Mark in Prioritäts⸗
20 Stück Zinscoupons zur vorbe⸗ Ausgefertigt:
Zins⸗Coupon N . gaegen diesen Coupon an den
bi Ausgefertigt:
vorstehenden Coupon bestimmten
zu Menz ist auf die durch
zu Rehhorst im Re⸗
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zum Oberförster
des Seuchenausbruchs nach⸗ Hierzu bietet die sorgfältige
) handelt, genau 61 L c.
der Fall ist — der Land⸗ wo eine inzial⸗
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Abschätzungsverhandlung ꝛ2c. mit⸗
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bezichentlich dem Landes⸗ bin
Veranlassungen treffen zu wollen, da auch in der dortigen Provinz die Rotzkrankheit in erheblichem Umfange ver⸗ breitet ist.
Landwirthschaft, Domänen und Forsten. 8 rwNnchakt. die Königlichen Ober⸗Präsidenten der Provinzen Ost⸗ und Westpreußen, Posen, Schlesien und Pommern.
Nichtamtliche. Deutsches Reich. G
Preußen. Berlin, 29. Mai. Ihxe Majestät die
8 aiserin⸗Königin besuchte gestern das Augusta⸗Hospital.
Heute empfing Allerhöchstdieselbe den Besuch Ihrer Kaiser⸗ lichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin und wohnte spräter der großen Parade
— Auf dem Infanterie⸗Exerzirplatze östlich der Tempel⸗ hofer Chaussee fand heute Vormittag 10. Uhr die diesjährige große Frühjahrs⸗Parade der Berliner und Spandauer Garnison vor Sr. Majestät dem Kaiser und Könige statt.
Die Parade kommandirte Se. Königliche Hoheit der Prinz August von Württemberg, General⸗Oberst von der Kavallerie und kommandirender General des Garde⸗Corps. Die Truppen waren im Parade⸗Anzuge mit Gepäck und so zeitig ausgerückt, daß sie um 9 ¼ Uhr in das Alignement einrücken konnten. Die gesammte Aufstellung zerfiel in zwei Treffen.
Das erste dieser Treffen bestand aus der 2. Garde⸗In⸗ fanterie⸗Brigade unter dem Kommando des General⸗Majols Frhrn. von e der 3. Garde⸗Infanterie⸗ Brigade unter dem General⸗Major von Grolman, der kombinirten Garde⸗Infanterie⸗Brigade unter dem General⸗Major und Commandeur der 4. Garde⸗Infanterie⸗Brigade von Leszczynski und der kombinirten Brigade unter dem Inspecteur der 1. Ingenieur⸗Inspektion, General⸗Major von Uthmann, und wurde von dem General⸗Lieutenant von Pape, Com⸗ mandeur der 1. Garde⸗Infanterie⸗Division befehligt. Die Truppen des ersten Treffens waren: das Kadetten⸗Corps, das 2. Garde⸗Regiment z. F., das Garde⸗Füsilier⸗Regiment, das 4. Garde⸗Regiment z. F., das Kaiser Alexander Garde⸗ Grenadier⸗Regiment Nr. 1, das 3. Garde⸗Grenadier⸗Regiment Königin Elisabeth, das Garde⸗Schützen⸗Bataillon, das 1. und Füsilier⸗Bataillon Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments
—
Nr. 2, das 3. Garde⸗Regiment z. F., das 1. Bataillon Garde⸗Fuß⸗ Artillerie⸗Regiments, das Garde⸗Pionier⸗Bataillon, das Eisen⸗ bahn⸗Regiment und die Lehr⸗Compagnie der Artillerie⸗Schieß⸗ schule. Aus den letztgenannten vier Truppentheilen war die vom General⸗Major von Uthmann kommandirte Brigade, sowie aus den zwei Bataillonen des Kaiser Franz Garde⸗ Grenadier⸗Regiments Nr. 2 und des 3. Garde⸗Regiments z. F. die vom General⸗Major von Leszczynski kommandirte Garde⸗ Infanterie⸗Brigade gebildet worden.
Das 2. Treffen wurde vom General⸗Lieutenant, General⸗ Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Com⸗ mandeur der Garde⸗Kavallerie Division Grafen von Branden⸗ burg II. befehligt und bestand aus der kombinirten Garde⸗ Kavallerie⸗Brigade unter dem Kommando des General⸗Majors und Commandeurs der 1. Garde⸗Kavallerie⸗Brigade von Schenck; zusammengesetzt war dieselbe aus dem Garde⸗ Kürassier⸗Regiment, dem 1. Garde⸗Dragoner⸗ Regiment, 2. Garde⸗Ulanen⸗Regiment und dem 2. Garde⸗Dragoner⸗ Regiment. Zum 2. Treffen gehörte ferner die Artillerie und der Train.
Die Formation war bei der Infanterie in Kolonnen in Compagnie⸗Fronten, bei der Kavallerie in Kolonnen in Esca⸗ drons, bei der Artillerie und dem Train in Linie. Auf dem rechten Flügel des ersten Treffens standen die Leib⸗Gensd'armerie und die Stäbe, die Musik des 2. Garde⸗Regiments z. F. auf dem rechten Flügel des Kadetten⸗Corps.
Kurz vor 10 Uhr erschienen Se. Majestät der Kaiser und König. Se. Majestät sprengten direkt nach dem rechten Flügel der Parade⸗Aufstellung und nahmen von Sr. König⸗ lichen Hoheit dem Prinzen August von Württemberg den Front⸗ Rapport entgegen. Sodann ritten Se. Majestät mit den Königlichen Prinzen, dem hier anwesenden Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin, den Generalen sowie den General⸗ und Flügel⸗Adjutanten, den Militär⸗Bevollmächtigten, den fremdherrlichen Offizieren und dem sonstigen Gefolge die Front des ersten Treffens zum linken Flügel ab. Das zweite Treffen wurde demnächst vom linken Flügel aus esehen.
Beim Erscheinen Sr. Majestät bei der Larade⸗Auf⸗ stellung waren zuerst die Honneurs gleichzeitig von der gan⸗ zen Parade gemacht worden; während des Abreitens der uf⸗
stellung wurde dann von den Truppentheilen brigadeweise
prösentirt. Sobald Se. Majestät eine Brigade passirt hatten, begann die Format on zum Vorbeimarsch. Der Parademarsch wurde zweimal ausgeführt, und zwar von der Infanterie zuerst in Compagniefronten und dann in Regiments⸗Kolonnen.
Bei der Kavallerie wurde der Vorbeimarsch zuerst in halben Escadrons, bei der Artillerie in Batterie⸗Front, beim Train in Zügen im Schritt, demnächst bei der Kavallerie in Escadrons Front, bei der Artillerie in Abtheilungs⸗Front und beim Train in üe⸗Front im Trabe ausgeführt.
Nach beendeter ade formirten sich die Truppentheile zum Abmarsch und rückten demnächst unter klingendem Spiel in ihre Quartiere ab. Die Fahnen, welche durch eine Com⸗
ie des 2. Garde⸗Negiments z. F., und die Standarten,
durch eine Escadron des de⸗Kürassier⸗Regiments aus dem Palais abgeholt worden waren, wurden von venselben Truppentheilen nach beendeter Parade wieder dort⸗
Das 1. Bataillon des Garde⸗Fuß⸗Artillerie⸗Regiments, früh per Bahn hierher befördert worden war,
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rühjahrs⸗Parade der f dem Bornstedter
Svenhauße ans Srnene morgen werben.
Die 2g Felde das abgehalten
Die
entgegen, deren Vorstellungen es gelang,
zum allseitig gewüunschten Ziele ssen
und die bffentli ihre Sonderzwecke zu gewinnen.
Das Staats⸗Ministerium trat heute Mittags 1 Uhr zu einer Sitzung zusammen.
— Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.
— Der General der Infanterie von Kirchbach, kom⸗ mandirender General des V. Armee⸗Cocps, ist nach kurzer Anwesenheit hierselbst wieder abgereist.
— Als Aerzte haben sich niebergelassen die Herren Dr. in Königsberg i. Pr., Conrad in Margonin und Dr. Anton Schmitz in Düren.
Sachsen. Dresden, 28. Mai. (Dresd. Journ.) Mit der am gestrigen Nachmittag gegen 2 Uhr begonnenen und um 5 Uhr bereits beendeten Ueberführung der derzeitigen Insassen des alten hiesigen Militärhospitals in die Räumlich⸗ keiten des neuen Militärlazareths in der „Albertstadt“ ist nun⸗ mehr der Umzug der ehedem innerhalb Dresdens garnisoni renden Truppen in die neuen Kasernements voll⸗ ständig durchgeführt worden. Die Ueberführung der Kranken erfolgte unter Anwendung der im Kriege benutzten Sanitäts⸗ transportmittel. Die alten hiesigen Kasernements fallen sämmtlich an die Königliche Bauverwalterei Dresden zurück.
Württemberg. Stuttgart, 27. Mai. Die Maje⸗ stäten werden von heute ab auf der Königlichen Villa Berg Wohnung nehmen.
Baden. Karlsruhe, 27. Mai. Der Großfürst Michael ist heute Nachmittag aus Stuttgart hier eingetroffen und von dem Großherzog am Bahnhof empfangen worden. Die Abreise der Großfürstlichen Herrschaften nach Baden ist des schlechten Wetters wegen um einige Tage verschoben worden
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 27. Mai. Ihre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßberzogin sind heute Abend um 9 Uhr nach vier monatlicher Abwesenheit von Ihrer italienischen Reise in er wünschtem Wohlsein wieder hierher zurückgekehrt.
Sachsen⸗Meiningen⸗Hildburghausen. Meiningen, 25. Mai. (Eisen. Ztg.) Der Landtag hat den Einnahme⸗ Etat bis auf die noch vorbehaltene Feststellung der direkten Steuern und des Abgabengesetzes angenommen. In der vor⸗ hergegangenen Generaldebatte wurden besonders die propo⸗ nirten Besoldungserhöhungen, auch soweit solche der Finanz⸗ ausschuß beantragt, bekämpft und gegen Zuschüsse zur Univer⸗ sität Jena und zum Technikum in Hildburghausen gesprochen.
Der Staats⸗Minister Giseke suchte darzulegen, daß die Fürenz⸗
lage nicht ungünstiger als in früheren Jahren sei.
Anhalt. Dessau, 27. Mai. Der „Anh. Staats⸗Anz.“ schreibt: Nachdem wir an kompetenter Stelle genaue Erkun⸗ digungen eingezogen haben, können wir über das Befinden Ihrer Hohcit der Frau Herzogin und Sr. Hoheit des Prinzen Aribert zur Widerlegung der mancherlei über⸗ triebenen Gerüchte die Auskunft geben, daß unsere Herzogin allerdings an einer leichten Diphtheritis erkrankt ist, Höchstsich jedoch auf dem Wege der Besserung befindet, und daß auch Prinz Aribert, den Umständen nach, Sich wohl be⸗ sindet. Die Krankheit, von der der Hohe Patient befallen, ist eine bis jetzt günstig verlaufende und den Aerzten unter dem Namen GCsteomyelitis bekannt. Um nichts zu unterlassen, wurde der persönliche Rath des Professors und Geheimraths Dr. Volkmann aus Halle eingeholt; auch dieser hat sich über
“
den Verlauf der Krankheit günstig ausgesprocheen.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 28. Mai. (W. T. B.) „Polit. Korresp.“ meldet: Aus Belgrad: Der neuernannts türkische Gesandte Sermet steht wegen des eventuellen Abschlusses eines türkisch⸗serbischen Zoll⸗ und Handelsvertrages mit dem Minister⸗Präsidenten
Ristic in Unterhandlung; der Gesandte gedenkt, morgen sich
nach Nisch zu begeben, um dem Fürsten Milan seine Kreditive zu überreichen. Dem türkischen General⸗Konsul zu Nisch, Nikolaides, wird Seitens des Ministers Ristic das Exe⸗ quatur so lange vorenthalten werden, bis die Pfocte in den Abschuß einer Konsularkonvention gewilligt hat, welche der serbi⸗ schen Regierung gestattet, in Novibazar, Pristina und Prizrend Konsulate zu errichten. Von dem Gouverneur des „Credit foncier“, Fremy, ist der serbischen Regierung das Projekt der Gründung einer serbischen Nationalbank mit einem Kapital von 200 Millionen Franks vorgelegt worden. — Aus Philippopel: Aleko Pascha hat die rumelische Deputation, welche ihn in Hermanly zur Bewillkomm⸗ nung erwartete, mit dem Fez auf dem Haupte empfangen; machte jedoch, als die Deputation sich zur Umkehr anschickte, derselben das Zugeständniß, in Philippopel mit unbedecktem Haupte einzuziehen. Da das Bekanntwerden dieser Nachricht hier eine bedenkliche Aufregung hervorrief, so reiste dem Gou⸗ verneur unter Anführung von Vitalis eine neue Deputation Aleko Pascha zu be⸗ wegen, entgegen dem Befehle des Sultans, den Fez mit dem bulgarischen Kalpak zu vertauschen. Aleko Pascha wurde hierauf bei seiner Ankunft am hiesigen Bahnhofe von einer sehr großen Volksmenge enthusiastisch begrüßt; derselbe begab sich von dort in Begleitung einer bulgarischen Ehreneskorte nach der Kathedrale, wo ihn der Exarch an der Spitze des Klerus empfing und zum Hochaltare geleitete. — Der General Stolypin hat gestern seinen Konak geräumt und wird mor⸗ gen Philippopel verlassen.
Berichten aus Philippopel zufolge wird nunmehr auch die Räumung Ostrumeliens ernstlich ins Werk ge⸗ nommen, nachdem in Bulgaxrien der Anfang gemacht wor⸗ den war. Es wird der „Presse“ diesbezüglich gemeldet, daß in den nächsten Tagen der Corpsstab von Philippopel sammt dem größten Theile der dort stationirten Truppen nach Jam⸗
boli geschafft wird; gleichzeitig wird die in Sliwno stationirte
16. Infanterie⸗Division den Marsch nach Burgas antreten,
welches . . IAgöbbe
Regimenm 3. . und bas 3. Barde⸗Grenadier⸗
Prag, 27. Mai. Zur Frage der Verständigun mit den Czechen schreibt die „Bohemia“: „Im Volke selbst bricht sich ohne künstliche Nachhulfe die Versöhnlichkeit
ischen den Nationalitäten in erfreulicher Weise Bahn.
2 fortschreitende natürliche Entwicklung wird, welche Zwischenfälle sich auch barein mengen mögen, sclieslig sicher
führen, wenn a von
ten alle möglichen Anstrengungen gemacht
werden, um dieses 52 nach ganz anderer niesftung zu rücken geinung durch tönende Revensarten für
Was innerhalb des RNah⸗
(W. T. B.)
Vertheilung der 6,/18. Dezember 1878 l z die aktiven Truppen Finnlands vorerst nur Infanterie um⸗ auf die 8 Provinzen vertheilt
5. Kuopio, 6. St. Michael,
mens der Verfassung an gegenseitigen Konzessionen zulässig ist, mag und wird gern zugestanden werden. Diesen Rahmen selbst darf man aber nicht durchbrechen lassen, wenn man nicht die eigene berechtigte Existenz in die Schanze schlagen will. Anderen Reichstheilen mag dies weniger nahe liegen, in Böhmen darf dies aber bei den jetzigen Wahlen nicht aus dem Auge gelassen werden.“
Triest, 27. Mai. Das „Telegr. Korresp. Bur.“ meldet von hier: Heute fand die Beeidigung des Podestà Bazzoni statt. Nachdem der Statthalter in seiner Ansprache an den Stadtrath, an die jüngst von dem Kaiser der Triester Hul⸗ digungsdeputation ertheilte Antwort anknüpfend, zur kräftigen Abwehr aller Angriffe gegen die althergebrachte österreichische Treue Triests gemahnt und die wichtigsten administrativen Aufgaben berührt hatte, antwortete Bazzoni, indem er den Statthalter bat, seinen pflichtschuldigen Dank für die Kaiser⸗ liche Bestätgung an die Stufen des Allerhöchsten Thrones gelangen zu Pesea. Er wies auf den Eid der Treue hin, den jüngst der Stadtrath und heute er geleistet, sowie auf den Akt der Huldigung, den der Stadtrath gleich im Beginne seiner Funktion beschlossen, und erblickt darin sichere Ga⸗ rantien der angestammten Treue Triests für das Allerhöchste Herrscherhaus und seiner Verbindung mit der Monarchie, von welcher Triest wieder eine größere Blüthe erhofft. Der Redner mahnte zur Beobachtung der Gesetze und schloß mit einer Aufforderung zur Eintracht vom Kamme der Berge bis ans Ufer des Meeres.
In ähnlichem Sinne ist die Proklamation gehalten, die der Sitte gemäß Bazzoni heute an die Mitbürger erlassen hat.
Pest, 28. Mai. Das Unterhaus hat den Gesetz⸗ entwurf, betreffend die militärische Einquartierung, in der Generaldebatte mit überwiegender Majorität angenommen.
Schweiz. Bern, 27. Mai. (Bund.) In der heutigen Sitzung des Bundesraths wurde mitgetheilt, daß der bis⸗ herige belgische Geschäftsträger Joseph Jooris, welcher von seiner Regierung nach Bukarest versetzt worden ist, dem Bundespräsidenten sein Eööö über⸗ reicht hat, und bis zur Ankunft seines achfolgers, des Herrn Hubert Dolez, der Legations⸗Sekretär, Graf Errem⸗ bault de Dudzeele, den Gesandtschaftsposten versehen wird.
Großbritannien und Irland. London, 27. Mai. (Allg. Corr.) Dr. Andrew D. White, der neu ernannte
Gesandte der Vereinigten Staaten beim Deutschen Reiche, kam⸗
gestern Abend in London an.
— 29. Mai. (W. T. B.) Acht Kompagnien Marine⸗ Infanterie und zwei Kompagnien Marine⸗Artillerie, im Ganzen 1130 Mann, haben Befehl erhalten, sich nach dem Kap einzuschiffen. — Der Kronprinz von Dänemark ist gestern nach Deutschland abgereist.
Frankreich. Paris, 27. Mai. (Fr. Corr.) Der Herzog und die Herzogin von Connaught sind von ihrer Rundreise im Mittelländischen Meere hierher zurück⸗ gekehrt und werden einige Tage in Paris verweilen.
Der Senat berieth und votirte gestern nach einer kurzen Debatte, an welcher sich die Herren Poriquet und von Ravignan als Gegner, Herr Lenoeél und der Siegelbewahrer Leroyer als Anwälte der Vorlage betheiligten, einen Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Rengekhtung. des Staatsraths. Danach wird die Zahl der ordentlichen Staatsräthe von 22 auf 32, die der außerordentlichen von 15 auf 18 erhöht, die der Requetenmeister mit 30 und die der Auditeurs mit 36 bei⸗ behalten. Der Staatsrath zerfällt in 88 Sektionen, davon eine für Streitsachen und eine für Gesetzgebung. Nach drei⸗ jährigem Dienste können die Staatsräthe, Requetenmeister und Auditeurs erster Klasse, ohne ihren Rang im Staatsrathe zu verlieren, ein öffentliches Amt übernehmen, jedoch nie für länger als wiederum drei Jahre. Der Siegelbewahrer Leroyer erläuterte die Bestimmung des Staatsraths, welcher, wie schon sein Name sage, ein integrirender Bestandtheil der Regierung sei, also auch in seinem Geiste mit dieser überein⸗ stimmen müsse. Als die Ernennung der Staatsräthe bei der Nationalversammlung stand, hielt es die Majorität für ihr selbstverständliches Recht, nur Gesinnungsgenossen zu ernennen. Die Regierung werde die Waagschalen gleichhalten, die innere Ueberzeugung eines Jeden respektiren und die ausg zeichneten Männer, die sich im Dienste von keinem Vorurtheile beherr⸗ schen lassen und keine systematische Opposition machen, im S behalten. Diese Auslassungen fanden den Beifall des
enats.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. Mai. Se. Majestät der Kaiser Alexander be⸗ absichtigt am 5. Juni von Livadia abzureisen, um sich über Warschau nach Berlin zu begeben.
aus Livadia hier eingegangenen Nachrichten hat Fürst Lobanoff Livadia am 24. d. M. verlassen und sollte gestern in Konstantinopel eintreffen.
b — (ZJourn. d. St. Pet.) Die amtliche Finnländische Zeitung“ veröffentlicht einen, die Zus ammensetzung und finnischen Truppen auf Grund des neuen Gesetzes über die allgemeine Militärdienstpflicht vom betreffenden Beschluß. Danach werden
fassen und in Friedenszeiten 9 Bataillone zählen, wovon ein
Tirailleur⸗Bataillon der Garde angehören und die 8 anderen werden sollen: nämlich Abo, 3. Wasa, 4. Uleaborg, 7. Tavastehus, 8. Viborg. Das Bataillon für Nylandt und das Garde⸗Tirailleur⸗Bataillon sollen in Helsingfors, das für Wasa in Nikolaistadt und jedes der anderen in der Hauptstadt der betreffenden Provinz seine Garnison haben.
Amerika. Washington, 26. Mai. (Allg. Corr.) Der Präsident Hayes hat den Delegirten der Farbigen⸗ Konvention von Mississippi, die ihm vorstellten, daß tau⸗ sende von Negern an den Ufern des Mississippi durch Terro⸗ rismus an der Auswanderung verhindert seien, und den Schutz der Regierung nachsuchten, ein günstiges Gehör geschenkt. 1
In New⸗York ist am 23. Mai der bekannte Verfechter der Sklavenemanzipation, William Lloyd Garrison, ge⸗ storben.
Süb⸗Amerika. (Allg. Corr.) Die britische Panzer⸗ fregatte „Triumph“ ging am 25. d. M. von San Fran⸗ cisco nach 81 alparaiso ab, um die Operationen der Krieg⸗ führenden in dem Kriege zwischen Chile und Bolivia zu über⸗ wachen und die Inlteressen britischer. Unterthanen zu schützen.
1. Bataillon: Nylandt, 2.
Brasilien. Rio de Janeiro, 30. April. In Ueber⸗
einstimmung mit dem Kaiserlichen Dekret vom 15. April 1878,
welches zu einer letzten Emission von Papiergeld ermächtigt, sind soeben 2 400 000 Milreis Papiergeld oder 6 Proz. der bis jetzt emittirten 40 Millionen Milreis annullirt worden. — Das Kaiserliche Unterrichts⸗Dekret macht den Elementar⸗ unterricht innerhalb des Bereichs der Munizipalität von Rio obligatorisch.
Afrika. Marocco. (Allg. Corr.) Der Sultan hat eine gründliche Untersuchung der Angelegenheiten sämmtlicher Finanz⸗Departements des Landes angeordnet. Der neue Finanz⸗Minister, Sidi Mohamed Tazzio, der be⸗ reits sämmtliche Rechnungen in Mogador und Sefsfi geprüft hat, ist zu demselben Zwecke in Mazagan angekommen. In Casablanca herrscht gutes Wetter, und alle Krankheits⸗ symptome sind verschwunden. Der öffentliche Gesundheits⸗ zustand in den maroccanischen Seehäfen ist ein leidlich guter. Nach Berichten aus Mogador versprechen daselbst die Ge⸗ treide⸗, Oel⸗ und Mandelernten reichliche Erträge. Der Sultan hat sich von Marocco nach Fez begeben.
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
Kissingen, Donnerstag, 29. Mai. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz ist heute Vormittag mittelst Extrazuges von hier abgereist. Im Königssalon waren der Regierungs⸗Präsident Graf Luxburg und die Spitzen der Be⸗ 88 zur Verabschiedung erschienen. Das zahlreich anwe⸗ ende Publikum empfing Se. Kaiserliche Hoheit mit enthusiasti⸗ schen Hochrufen.
Baden⸗Baden, Donnerstag, 29. Mai. Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Michael von Rußland ist mit seiner Gemahlin heute Mittag zu längerem Badeaufenthalt hier eingetroffen.
Steatistische Nachrichten.
„Das Statistische Jahrbuch der Stadt Berlin, fünfter Jahrgang (das Jahr 1877 betreffend), herausgegeben von Richard Böckh, Direktor des statistischen Bureaus der Stadt Berlin (Verlag von Leonhard Simion, Berlin 1879) ist erschienen. Dasselbe enthält in 12 Kapiteln Mittheilungen über Bevölkerung, Naturverhältnisse, Grundbesitz und Gebäude, öffentliche Fürsorge für Straßen und Gebäude, Handel und Industrie, Verkehr, Verschöne⸗ rungswesen und Anstalten für Selbsthülfe, Armenwesen, Wohl⸗ thätigkeit und Krankenpflege, Polizei, Rechtspflege, Gefängnisse, An⸗ stalten und Vereine für Erziehung und Unterricht, Religionsverbände, öffentliche Lasten und Rechte. Wir entnehmen dem reichen Stoff, welcher über die Verhältnisse unserer Stadt auch in diesem Bande des Jahrbuchs wieder gesammelt und gesichtet ist, einige interessante Mittheilungen.
Die Zahl der Eheschließungen, 11 006 bei einer mittleren Bevölkerung von 1 008 290 Einwohner oder 21,8 pro Mille, hat sich im Jahre 1877 den normalen Verhältnissen (1868 22,3, 1869 22,7, 1870 22,1, 1871 20,6 pro Mille) wieder genähert; sie hatte 1872 27,2, 1873 28,1, 1874 28,6 und 1875 30,6 pro Mille erreicht und war darauf im Jahre 1876 auf 24,7 pro Mille gesunken. Unter den 11 006 eingegangenen Ehen waren 1465 oder 13,3 % kon⸗ fessionelle Mischehen; von 1091 Katholiken heiratheten nur 259 innerhalb ihrer Konfession, 830 gingen Mischehen ein. Von 361 Juden heiratheten 317 innerhalb ihrer Religion.
Durch den Tod wurden im Jahre 1877 5281 Ehen Fenas (48,0 pro Mille der geschlossenen Ehen), durch Scheidung 580 (52,7 pro Mille). Die Zahl der durch den Tod getrennten Ehen war verhält⸗ nißmäßig etwas geringer als in den beiden Vorjahren (60,1 pro Mille), die der geschiedenen aber erheblich größer (32,2 pro Mille in 1876, 37,1 pro Mille in 1875).
Die Zahl der Geburten (45 875 oder 45,50 pro Mille der Bevölkerung) ist gegen das Vorjahr (46 266 Geburten = 47,30 pro Mille) zuruͤckgeblieben, obwohl der unehelichen Geburten (6155 = 6,14 pro Mille) mebr gewesen sind als im Jahre 1876 (5989 = 6,12 pro Mille). Auffallend ist der Unterschied in der Zahl der Ge⸗ burten in den verschiedenen Stadttheilen, von denen die ärmsten die höchsten Zahlen aufweisen, z. B. die Luisenstadt jenseits 60,8 pro Mille, Friedrich⸗Wilhelmstadt und Moabit 59,5 pro Mille, Rosen⸗ thaler Vorstadt 59,4 pro Mille, dagegen Friedrichstadt nur 28,9, Spandauer Viertel 33,9, Berlin, Cölln, Werder 34,0 pro Mille.
Die Zahl der Todtgeborenen hat wieder zugenommen, haupt. sächlich bei den außerehelich Geborenen, steht jedoch noch erheblich hinter dem Durchschnitt seit 1861 (43,9 pro Mille der Geborenen) zurück; es kamen im Jahre 1877 39,2 (1876 37,4) pro Mille der Geborenen todt zur Welt, dage en von den unehelich Geborenen 65,2 pro Mille (der Durchschnitt 1861— 77 stellt sich auf 73,2 pro Mille).
Die Sterblichkeit hat sich im Jahre 1877 (einschließlich der Todtgeborenen 31 788 = 31,53 pro Mille der Bevölkerung, ohne die⸗ selben 399 271 = 30,94 pro Mille) auf der Höhe des Vorjahres gehalten (31,61 bezw. 29,84 pro Mille), blieb aber unter dem 1saeg Durchschnitt (31,96 bezw. 30,94 pro Mille). Die größte Sterblichkeit fand wiederum in den Monaten Juni, Juli und August statt. In diesen 3 Monaten starben in den Jahren 1873 bis 1877 von 1200 im Jahre Verstorbenen je 129,36 bzw. 149,31 und 122,32, demnächst im September 99,19. Von den übri⸗ gen Monaten weist der März mit 90,07 die höchste Ziffer auf. Unter den Gestorbenen waren 15,019 Kinder im ersten Lebensjahre Geaen pro Mille der Geborenen, 15,04 pro Mille der Bevölkerung).
zCon den außerehelich Geborenen starben im ersten Lebensjahre 516,39, von den ehelichen Kindern 297,56 pro Mille, davon im ersten Monat 137,80 bzw. 59,06 pro Mille. .
Nach den polizeilichen Listen sind im Jahre 1877 107 251 Per⸗ sonen oder 106,3 pro M. der Bevölkerung in Berlin zugezogen (63 203 Männer und 44 048 Personen weiblichen Geschlechts) und 84 191 Personen (51, 418 M, 32 773 Fr.) von hier verzogen. Der stärkste Zuzug (137 176 Personen = 155,5 pro M. der Bevölkerung) fand im Jahre 1873 statt, der stärkste Verzug (97 943 Personen = 103,2 pro M. der Bevölkerung) im Jahre 1874.
Wohnungswechsel wurden im Jahre 1877 531 623 an⸗ und 478 988 abgemeldet. 8
Die Grundsteuer⸗Nachweisung wies pro 1878—79 für Berlin einen Flächeninhalt von 23 208,29 Morgen (5925,54 ha) mit einem Reinertrage von 164 888 ℳ auf, gegen 23 198,65 Morgen und 168 529 ℳ Reinertrag in 1877 —78. Seit dem 1. Juni 1878 sind voch 132 ba (517 M.) von der Gemeinde Friedrichsberg hinzugetreten, so daß sich die Fläche auf 24 302 M. erhöht hat. An Gebäuden sind in den Listen pro 1878.—79 auf 16 559 Grundstücken 33 889 nachgewiesen, 18 418 zu 4 % steuerpflichtige (3 441 772 ℳ Steuer) und 13 889 zu 2 % steuerpflichtige (2 33 212 ℳ Steuer), 1582 steuer⸗ Der Gesammtbetrag der Steuer mit 3 674 984 ℳ beträgt m Durchschnitt für jedes Gebäude 113,75 ℳ gegen 108,74 ℳ in 1877 —78, 102,21 in 1876, 96,66 in 1875.
An Bauerlaubnißscheinen wurden im Jahre 1877 2508 erthellt, die sich auf 4964 Neubauten bezogen, gegen 2779 Scheine und 5296 Bauten im Jahre 1876,. Die Versicherungssumme der städtischen Gebäude belief sich am 1. Oktober 1877 auf 1734 896 600 ℳ, gegen 1 619 263 000 ℳ im Jahr 9 Der Werth der 18240 mlethetragenden Grundstücke belief sich nach dem Mietheertrage (168 831 190 ℳ) auf 3038 961 420 ℳ, gegen 1013762 197 ℳ im Vorjahre. Der Kaufwerth berechnet sich nach dem
Durchschnitt der stattgefundenen Verkäufe auf 2 672 095 500 ℳ, gegen 2 590 820 800 ℳ in 1876, 3030 219 112 ℳ in 1873. Für das Jahr 1878 waren 253 395 Wohnungen zum Miethswerth von 168 831 190 ℳ eingeschätzt, davon 235430 vermiethet für 161 793 653 ℳ und 17 965 (7 037 537 ℳ Miethswerth) unvermiethet. Von den vermietheten Wohnungen waren 26 898 = 11,4 % im Miethswerth bis 150 ℳ, 85 535 = 36,3 % von 151 — 300 ℳ, 40 377 = 17,2 % von 301 — 450 ℳ, im Ganzen 184 944 = 78,6 % bis 750 ℳ Von den Woh⸗ nungen bis 3000 ℳ sind im Ganzen vermiethet 229 116 = 97,4 %. Die vermietheten Wohnungen von 151 — 300 ℳ Miethsertrag bringen 11,8 % des gesammten Miethsertrags, die bis 750 ℳ 34,7 %, die von 751 — 1500 ℳ 19,3 %, die bis 3000 ℳ 72,6 %. 114 vermiethete Wohnungen haben einen Miethsertrag von je mehr als 30 000 ℳ * b ten zusammen 8 045 171 ℳ = 5 % des gesammten Mieths⸗ ertrags. Frreiwillig verkauft wurden, soweit die Nachweisungen vor⸗ liegen, im Jahre 1877 1353 bebaute Berliner Grundstücke zum Feuerversicherungswerth von 134 672 800 ℳ zum Preise von 223 340 717 ℳ Der Versicherungswerth stellte sich mithin auf 60,3 des Kaufpreises, gegen 58,2 % in 1876, wo 1497 bebaute Grund⸗ stücke bei 152 365 900 ℳ Feuerversicherungswerth für 261 596 800 ℳ veräußert waren. An unbebauten Grundstücken wurden 583 für 32,307 857 ℳ verkauft, gegen 813 bzw. 47 573 600 ℳ in 1876. Durch Erbgang kamen 146 bebaute und 19 unbebaute in andere Hände, durch Subhastation 385 bebaute und 122 unbebaute. Die ersteren hatten 39 485 500 ℳ Feuerversicherungswerth und wurden für 44 887 444 ℳ zugeschlagen, die letzteren erzielten 3 381 896 ℳ Im Jahre 1876 waren 124 bebaute und 48 unbebaute Grundstücke subhastirt worden.
An Hypotheken und Grundschulden wurden im Jahre 1877 auf 7048 Folien 225 403 091 ℳ eingetragen, gegen 231 980 499 ℳ in 1876, und 145 085 428 ℳ gelöscht, gegen 109 736 394 ℳ in 1876. Am 1. Dezember 1877 hafteten 2 020 280 520 ℳ auf den Grund⸗ stücken, gegen 1 940 1699 ℳ am 1. Dezember 1876. Die Summa der Hypotheken und Pfandbriefe belief sich Ende 1877 auf 2 062 117 332 ℳ Die durchschnittliche Belastung eines Grundstücks stellte sich im Jahre 1877 auf 120 150 ℳ, bei 155 689 ℳ durchschnitt⸗ lichem Verkaufswerth und 166 643 ℳ Miethsertragswerth. Die Be⸗ lastung betrug 22,8 % des Verkaufs⸗ und 27,9 % des Miethwerths, gegen 23,8 bezw. 30,3 % in 1876.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
In der Nacht vom 17. auf den 18. Mai ist der Botaniker
uard Spach, Konservator der botanischen Sammlungen des Jardin des plantes in Paris, nach kurzem Krankenlager verschieden. Der Verstorbene war ein etwas jüngerer Bruder des Archivars Ludwig Spach, des Nestors der elsässischen Schriftsteller.
— Von Brockhaus' „Kleinem Conversations⸗Lexi⸗ kon“, das in dritter, vollständig umgearbeiteter Auflage, mit zahl⸗ reichen Karten und Abbildungen ausgestattet, in 2 Bdn. oder 40 Heften (àA 30 ₰) erscheint, sind soeben Hest 23 und 24 veröffentlicht worden; sie führen den Text bis zum Artikel „Kolettis“ fort un bringen an Abbildungen eine anschauliche, auf weißem Grunde roth und schwarz gedruckte Sternkarte des nördlichen Himmels und 2 Tafeln „Nützliche Vögel“. — Dieses „Kleine Conversations⸗Lexikon“, dessen wir bereits wiederholt in anerkennender Weise gedacht, ertheilt als ein encyklopädisches Nachschlagebuch für den augenblicklichen Ge⸗ brauch über jede in der Unterhaltung wie im täglichen Verkehr, beim Lesen wie im praktischen Leben auftauchende Frage eine kurze zuver⸗ lässige Antwort und Auskunft und bildet so ein gedrängtes Reper⸗ torium des gesammten menschlichen Wissens.
— Die Herren Dr. R. Kohts, Dr. K. W. Meyer und Dr. A. Schuster beabsichtigen, ein „Deutsches Lesebuch für die höheren L ehranstalten⸗ (Gymnasien und Realschulen) herauszugeben, wobei sie sich hauptsächlich von folgenden Grundsätzen leiten lassen: 1) der Stoff des Deutschen Lesebuchs soll sich stets möglichst eng an den Unterricht in den übrigen Fächern der jedesmaligen Klasse anschließen; und zwar so, daß er zur Belebung, Ergänzung, Vertiefung derselben dient. Die Geschichte vornehmlich, dann die Geographie, die Natur⸗ wissenschaften und die alten Sprachen waren bei der Wahl des Lese⸗ stoffes beeinflussend. 2) die einzelnen Abschnitte und Partien des Lesebuchs sollen ein möglichst zusammenhängendes Ganze geben. 3) Prosa und Poesie werden in abwechselnder Reihenfolge geboten, und zwar so, daß die poetischen Lesestücke durch die Gleichartigkeit des Stoffes in einem inneren Zu⸗ sammenhange stehen mit den prosaischen. Es soll da⸗ durch ein die verschiedenen Seelenkräfte, Verstand, Gemüth, Phantasie anregender Wechsel erzielt werden. (Ein besonderes Register der poetischen Theile wird beigegeben werden, um schnell die einzelnen Gedichte aufzufinden.) 4) Das Lesebuch soll vor allem deutsch sein; die Heimathskunde und die vaterländische Geschichte sollen durch dasselbe ganz besonders gefördert und der nationale Sinn geweckt und gepflegt werden 5) Für jede Klasse ist dem Lesebuch ein Kanon von Gedichten beigegeben, welche zu einem bleibenden Eigenthum der Schüler gemacht werden sollen. Es ist bei der Auswahl derselben besondere Rücksicht auf singbare Gedichte genommen. 6) Das Lese⸗ buch steht auf christlich⸗religiösem Standpunkte, ohne jedoch einen konfessionellen Charakter zu tragen. Ein Geist der frommen Zucht soll sich in dem Werke finden und fühlen lassen. 7) Nur das anerkannt Beste, soll der Jugend gebracht werden; deshalb verzichtet das Lesebuch auf den Ruhm, durch besondere Neuheit des Stoffes sich vor seinen Genossen hervorzuthun. 8) Das Lesebuch verfolgt auch einen formalen Zweck; es bietet zur Ausbildung des Stils Musterstücke, wie sie für die jedesmalige Altersstufe geeignet erscheinen.
Das Buch erscheint vorläufig in 5 Bänden und zwar für Serxta, Quinta, Quarta, UnterTertia, Ober⸗Tertia. Für eine sorgfältige Ausstattung durch Druck und Papier wird die Verlagshandlung (die Helwingsche Buchhandlung — Th. Mierzinskv, Königlicher Hofbuch⸗ händler zu Hannover) besonders Sorge tragen. Ferner ist von den Verfassern in Aussicht genommen, im Anschluß an die vorliegenden Bänf ein Lesebuch für die Vorklassen und die obern Klassen folgen zu lassen.
Der für Sexta und Quinta bestimmte Theil würde Folgendes enthalten: 1
A. Sagen. I. Erzählungen aus der antik⸗klassischen Sage. II. Erzählungen aus der deutschen Sage. 1) Heldensage, 2²) Thier⸗ sage, 3) sonstige deutsche Sagen; a. allgemein verbreitete, b. solche, welche nur für die einzelnen Theile des Vaterlandes Bedeutung haben. (Was die letzteren anbetrifft, so würden die Verfasser die⸗ selben möglichst mit Ruͤcksicht auf die Gegenden auswählen, in denen ihr Buch Eingang findet.) B. Märchen. C. Fabeln. D. Schwänke und Erzählungen. E. Beschreibungen und Schilderungen: I. Bilder aus dem Thierleben; dabei werden vor Allem Aufsätze ausgewählt, welche Thiere der Heimath zum Gegenstande haben, und nur einige, in welchen besonders bekannte des Auslandes behandelt werden. 11. Geographische Bilder aus der engern und weitern Heimath; und solche, die in großen Zügen in die Fremde einführen. Die Poesie schließt sich nach den oben ausgesprochenen allgemeinen Grundsätzen der Prosa an; was bleibende Anerkennung für vortrefflich gestempelt hat, ist würdig besunden, aufgenommen zu werden. Die Verlagsbuch⸗ handlung versendet das mit dem genauen Inhaltsverzeichnisse ver⸗ sehene Programm, um eventuelle Wünsche füͤr dies neue Werk, die möglichft berücksichtigt werden sollen, entgegenzunehmen.
In der kürzlich ausgegebenen 32. Lieferung der reich illustrirten Holzschnitt⸗Publikation „Unser Vaterland (Verlag der Ge⸗ brüͤder Kröner in Stuitgart) führt P. K Rosegger in fesselnden Schilderungen von Land und Leuten den Leser durch Steiermark weiter, und zwar diesmal auf Wanderungen im Lande der Wenden, und auf einem Fluge über das öͤstliche Land. Die Bilder im Tert zeigen den Sauerbrunnen Rohitsch, eine Waldpartie am Donatiberg. Weitensteiner Schloͤsser, eine Ansicht vor Marburg, das Bad Gleichen⸗ berg, den Weg nach Schloß Gleichenberg, die Riegersburg und eine Partie von derselben (sämmtlich von R. Püttner), sowie eine Ansicht von Graßschnatten (von F. von Pausinger) An großen ganzseitigen Kunstblättern, welche übrigens, wie schon mehrfach hervorgehoden, den