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lichen Majestäten Allerhöchstderen Rückkehr auf der Kapellen⸗ treppe erwarteten. 8 3
Nachdem Se. Majestät der Kaiser und König den Befehl zum Beginn der kirchlichen Feier gegeben hatten, geleitete der Ober⸗Ceremonienmeister Graf von Stillfried die Allerhöchsten und die Herrschaften zu den von Denselben im Zuge nach der Neuen Kapelle einzunehmenden Plätzen.
Den Zug eröffnete das Allerdurchlauchtigste Jubelpaar.
Es folgten die Durchlauchtigsten jüngsten Enkelkinder Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten und Se. Kö⸗ nigliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold von Preußen.
Es führten alsdann im Zuge:
Se. Majestät der König von Sachsen Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin;
Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz Ihre Majestät die Königin von Sachsen;
Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl von Preußen lals Durchlauchtigster Bruder Sr. Majestät des Kaisers und Königs) Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden;
Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Baden Ihre
Königliche Hoheit die Großherzogin⸗Mutter von Mecklenburg⸗ Schwerin (als Durchlauchtigste Schwester Sr. Majestät des
Kaisers und Königs); b
Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Mecklenburg⸗ Schwerin;
Se. Königliche Hoheit der Herzog von Edinburgh Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Sachsen; .
Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Alexis von Ruß⸗ Pand Iöre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Carl von Preußen;
Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen;
Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg⸗ Strelitz Ihre Kaiserliche Hoheit die Erbgroßherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin;
Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Michael von Ruß⸗ land Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Luise von Preußen; 1
Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich der Nieder⸗ lande (als Durchlauchtigster Schwager Sr. Majestät des Kaisers und Königs) Ihre Königliche Hoheit die Landgräfin von Hessen;
Se. Königliche Hoheit der Prinz Arnulf von Bayern 8 Königliche Hoheit die Herzogin Wilhelm von Mecklenburg⸗ Schwerin;
Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelne von Würt⸗ temberg Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Hohen⸗
llern; 8 Se. Königliche Hoheit der Graf von Flandern Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Wilhelm von Württemberg;
Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen Ihre Königliche Hoheit die Gräfin von Flandern;
Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Carl von R Ihre Königliche Hoheit die Erbgroßherzogin von Sachsen; 1
Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen Ire Gro be octice Hoheit die Prinzessin Victoria von
en, un
Se. Königliche Hoheit der Prinz Alexander von Preußen Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Elisabeth von Sachsen⸗ Weimar.
Den Durchlauchtigsten Paaren folgten:
Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg von Preußen, zur Rechten Se. Königliche Hoheit der Prinz August von Württemberg, zur Linken Se. Königliche Hoheit der Landgraf
vpon Hessen;
Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Baden, zur Rechten Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Sachsen, zur Linken Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog
von Mecklenburg⸗Schwerin;
Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Mecklen⸗ burg⸗Strelitz, zur Rechten Se. Hoheit der Herzog Paul von Mecklenburg⸗Schwerin, zur Linken Se. Hoheit der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg⸗Schwerin;
8 Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen, zur Rechten Se. Hoheit der Erbprinz von Anhalt, zur Linken Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von Anhalt;
Se. Hoheit der Prinz Ferdinand von Schleswig⸗Holstein⸗ Sonderburg⸗Glücksburg, zur Rechten Se. Hoheit der Erbprinz von Hohenzollern, zur Linken Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von Hohenzollern.
Dem Zuge, der sich nunmehr nach der Neuen Kapelle bewegte, traten die Hof⸗, die Ober⸗Hof⸗ und die Obersten Hof⸗ chargen voran; das Gefolge Ihrer Kaiserlichen und König⸗ lichen Majestäten reihte Allerhöchstdenselben sich unmittelbar an, während die in der Bildergallerie versammelten Gefolge den Schluß des Zuges bildeten.
Bei dem Eintritt des Zuges in die Kapelle begrüßte eine geistliche Musik das Kaiserliche Jubelpaar, Allerhöchstwelches von der Hof⸗ und Domgeistlichkeit empfangen wurde.
Nachdem die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften vor dem Altare Platz genommen, verrichtete der Königliche Hof⸗ prediger und Schloßpfarrer, Ober⸗Konsistorial⸗Rath Dr. Kögel, die kirchliche Handlung.
Bei der Einsegnung des Allerdurchlauchtigsten Brautpaares wurden im Lustgarten 101 Kanonenschüsse abgefeuert, deren Donner weit über die Stadt hindröhnte und der harrenden Bevölkerung Kunde von der feierlichen Handlung brachte.
Nach der kirchlichen Feier begab der Zug der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften Sich in der vorbeschriebenen Ord⸗ nung nach dem Weißen Saale zurück. Dort verabschiedeten Sich die Hohen Anverwandten des Kaiserlichen Jubelpaares bei Allerhöchstdemselben.
Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten bestiegen hierauf den Thron. Rechts von demselben nahm Se.
iserlice und Königliche Hoheit der Kronprinz, links Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin Stellung.
Die Obersten Hofchargen und das Gefolge Sr. Majestät des Kaisers und Königs rangirten sich rechts, das Gefolge Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin links vom Throne.
Die Ober⸗Hof⸗ und die Hofchargen stellten sich dem Throne
gegenüber in einer Reihe auf.
„Das diplomatische Corps, das um 12 ³¼ Uhr im Ritter⸗
saal erschienen und inzwischen von dort aus durch die an⸗ 1b 8 partement der Bilder⸗
gallerie nach dem Weißen Saale geleitet worden war, machte
nunmehr Ihren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten
4X“ k1111X“
Nach dem diplomatischen Corps näherten sich die in der Kapelle versammelt gewesenen Personen dem Kaiserlichen Jubelpaare. Die Damen defilirten in ununterbrochener Reihe vorschreitend, einzeln vor Allerhöchstdemselben.
Die Herren erschienen kategorienweise am Throne; jede Kategorie, in sich dicht aufgeschlossen, machte vor demselben so lange Halt, bis sie Ihren Kaiserlichen und Königlichen Ma⸗ jestäten ihre Huldigung dargebracht hatte. Die Deputationen erschienen in folgender Ordnung und bestanden aus nach⸗ stehend benannten Personen:
I. Reichstag.
von Seydewitz, Präsident, Freiherr zu Franckenstein, Erster Vize⸗Präsident, Dr. Lucius, Zweiter Vize⸗Präsident, Graf von Kleist, Schriftführer, Wichmann, Schriftführer, Thilo, Schriftführer, Dr. Blum, Schriftführer, Eysoldt, Schriftführer, Dr. Weigel, Schrift⸗ führer, Bernards, Schriftführer, Freiherr von Soden, Schriftführer, von Puttkamer (Fraustadt), Quästor, von Forcade de Biaix, Quästor.
II. Herrenhaus.
Herzog von Ratibor, Präsident, Graf von Arnim⸗Boitzen⸗
burg, Erster Vize⸗Präsident, Hasselbach, Ober⸗Bürgermeister, Zweiter
Vize⸗Präsident. III. Abgeordnetenhaus. 1
von Bennigsen, Präsident Graf von Bethusy⸗Huc, Erster Vize⸗Präsident, Klotz, Kreisgerichts⸗Rath, Zweiter Vize⸗Präsident.
Deputationen der Provinzen. IV. Ostpreußen.
Gutsbesitzer von Kraatz⸗Wiersbau, Vorsitzender des Provinzial⸗ Landtags, Burggraf und Graf zu Dohna⸗Schlodien, Stellvertreter des Vorsitzenden, Ober⸗Bürgermeister Selke zu Königsberg i./P., Landrath Freiherr von Meerscheidt, gen. von Hüllessem, Gutsbesitzer Skrczeczka⸗Grunden, Gutsbesitzer Dr. Dolle⸗Dwarischken, Gutsbesitzer Dr. Bender⸗Catharinenhof, Gutsbesitzer Dr. Aschenheim⸗Praßnicken, Bürgermeister Feyerabend⸗Heiligenbeil, Stadtrath Schlegelberger⸗ Tilsit, Gutsbesitzer Donalies auf Milluhnen, Landesdirektor von
Saucken. V. Westpreußen.
Conrad⸗Fronza, Rittergutsbesitzer, Vorsitz. d. Provinz.⸗Landtags, von Winter, Ober⸗Bürgermeister, Vorsitz. d. Provinz.⸗Ausschusses, Graf von Rittberg⸗Stangenberg, Landrath a. D., von Auerswald⸗ Faulen, Rittergutsbesitzer, von Borcke⸗Sichts, Rittergutsbesitzer und Rittmeister a. D., Höhne⸗Pempau, Rittergutsbesitzer, Thomale, Ober⸗Bürgermeister von Elbing, Rickert⸗Zoppot, Mitglied d. Ab⸗ geordnetenh. und des Reichstags, Dr. Wehr, Landerdirektor, von Müllern⸗Soßnow, General⸗Landschaftsrath, Albrecht⸗Suczemin, Pro⸗ vinz.⸗Landschaftsdirektor, John⸗Wattkowitz, Gutsbesitzer.
Kreis Flatow.
Landrath von Weiher, General⸗Landschaftsrath von Müllern⸗ Soßnow, Kreisdeputirter Wilckens⸗Sypniewo, Königlich Prinzlicher Forstmeister Borck⸗Kujan, Bürgermeister Loehrke aus Flatow, Amts⸗ rath Baumann.
VI. Provinz Brandenburg.
Freiherr von Manteuffel, Staats⸗Minister a. D. auf Crossen, Landesdirektor von Levetzow, Major a. D. von Rochow auf Plessow, Geh. Reg.⸗Rath und Landrath Scharnweber zu Berlin, Landrath von Mevyer⸗Arnswalde, Rittergutsbesitzer von Benda auf Rudow, Standesherr Graf von Brühl auf Pfoerten, Landrath von Gerlach zu Königsberg N. M., Amtsvorsteher Lehmann zu Laubnitz, Ober⸗ Bürgermeister Meydam zu Landsberg a. W., Amtsvorsteher Stell⸗ vertreter Zeumer zu Wesendorf, Bürgermeister Hammer zu Bran⸗
denburg.
Stadt Berlin.
Bürgermeister Geh. Reg.⸗Rath Duncker, Stadtrath Schreiner, Stadtrath Magnus, Stadtrath Haack, Stadtverordneten⸗Vorsteher Dr. Straßmann, Stellvertreter desselben Vollgold, Stadtverordneter Bernhardt, Stadtverordneter Frenzel, Stadtverordneter Weiß, Stadt⸗ verordneter Dietmar, Stadt erord seter Schneeweiß, Stadtverordneter
Dr. Hermes. Stadt Pots dam.
Ober⸗Bürgermeister Boie, Bürgermeister Zehrmann, Stadt⸗ verordneten⸗Vorsteher Hoffmann.
Stadt Charlottenburg.
Bürgermeister Fritsche, Stadtverordneten⸗Vorst eher Moll.
Aelteste der Kaufmannschaft.
Geheimer Kommerzien⸗Rath Ed. Conrad, Geheimer Kommerzien⸗
Rath W. Conrad, Geheimer Kommerzien⸗Rath B. Liebermann. VII. Provinz Pommern.
Landrath g. D. von Koeller⸗Cantreck, Vorsitzender des Provinzial⸗ landtags, General⸗Landschaftsrath von Blankenburg⸗Zimmerhausen, Ober⸗Bürgermeister Haken zu Stettin, Landesdirektor von Heyden, Rathsherr und Polizeidirektor Tamms in Stralsund, Graf von Behr auf Behrenhof, Freiherr von Maltzahn auf Gültz.
VIII. Provinz Posen.
Landtags⸗Marschall, Landrath Frhr. von Unruhe⸗Bomst, Vize⸗ Marschall von Kurnatowski auf Pozarowo, Fürst Ferdinand von Radziwill auf Przygodzice, von Turno, Mitglied des Reichstages, Rittergutsbesitzer auf Obierzyce, Landschaftsdirektor von Roy auf Wierzbiczany, Stadtrath Kaatz zu Posen, Stadtrath Buchholz zu Bromberg, Vorwerksbesitzer von Gozdziewski zu Schroda, Wirth Pinkowski zu Swieca, Wirth Schmolke zu Silz⸗Hauland.
IX. Provinz Schlesien.
Herzog von Ratibor, Landeshauptmann von Sevxdewitz, Freiherr von Zedlitz⸗Neukirch auf Pischkowitz, Landeshauptmann von Uthmann, Ober⸗Bürgermeister Friedensburg zu Breslau, Stadtverordneten⸗ Vorsteher Beversdorff zu Breslau, Ober⸗Bürgermeister Gobbin zu Görlitz, Ober⸗Bürgermeister Winkler zu Neisse, Gutsbesitzer Allnoch zu Beigwitz, Amtsvorsteher Werner zu Städtel Leubus, Amtsvorsteher
Bertelmann zu Hochkirch, Gutsbesitzer Stiller zu Hohendorf. “
Stadt Breslau.
Ober⸗Bürgermeister Friedensburg zu Breslau.
8 X. Provinz Sachsen.
Erbtruchseß von Krosigk⸗Poplitz, Vorsitzender des Provinzial⸗ Landtags, Landesdirektor Graf von Wintzingerode, Landesdirektor der Altmark, Wicklicher Geheimer Rath von der Schulenburg zu Probstei⸗Salzwedel, Graf von Alvensleben auf Erxleben, Landrath von Rauchhaupt auf Storkwitz, Landrath und Kammerherr von Marschall auf Altengottern, Ober⸗Bürgermeister Hasselbach zu Magdeburg, Ober⸗Bürgermeister von Voß zu Halle, Ober⸗Bürger⸗ meister Breslau zu Erfurt, Gemeindevorsteher Peters zu Groß⸗ Schwarzlose, Gutsbesitzer Faulwasser zu Custrena, Amtsvorsteher Hoffmann zu Heinrichs.
XI. Provinz Schleswig⸗Holstein.
Landtagsmarschall Graf zu Rantzau⸗Rastorf, Landesdirektor von
Ahlefeld, Rechtsanwalt Wiggers zu Rendsburg, Bürgermeister Grimm zu Sonderburg, Landespfennigmeister Niemand zu
eide, Rathmann Peters zu Tetenbüll. Prälaten und Ritterschaft.
Verbitter zu Itzehoe Graf Reventlow zu Wittenberg, Probst zu Preetz Graf Rentlow, Probst zu St. Johann Baron von Lilienkron. Lauenburgisches Landschafts⸗Kollegium.
Erbmarschall von Bülow⸗Gudow, Senator Michelsen⸗Mölln, Kammerrath Berling⸗Büchen. XII. Provinz Hannover. Landesdirektor von Bennigsen, Schatzrath Hugenberg, Bürger⸗ meister Ludowieg zu Einbeck, Bürgermeister Tappen zu Goßlar, Hof⸗ besitzer von der Brelie zu Winsen a. d. A., Hofbesitzer Mahlstedt zu
Lesum. XIII. Provinz Westfalen. Landtagsmarschall Freiherr von Bodelschwingh⸗Plettenberg, Landrath a. D. von Holzbrinck zu Altena, Freiherr von Ledebur auf Crollage, Rathsherr Wessel zu Bielefeld, Hauptmann Brüning
zu Sendenhorst, Ehrenamtmann Schulze⸗Völlinghausen zu Stockum,
Gutsbesitzer Gunst zu Hembsen.
Stadt Münster.
Ober⸗Bürgermeister Scheffer⸗Boichorst, Zweiter Bürgermeister
Boele, Stadtverordneten⸗Vorsteher Kaufmann Steinbicker. XIV. Provinz Hessen⸗Nassau.
Ober⸗Vorsteher, Vorsitzender des Hessischen ständischen Ver⸗ waltungsausschusses von Schutzbar, gen. Milchling, Landesdirektor von Bischoffshausen, Graf von Berlepsch, Ober⸗Bürgermeister Rang zu Fulda, Bürgermeister Hellwig zu Haddamar, Gutsbesitzer Herrlein zu Margarethenhann, Vorsitzender des Nassauischen ständischen Ver⸗ waltungsausschusses Graf von Matuschka, Landtags⸗Abgeordneter J. C. Grün zu Dillenburg, Landesdirektor Wirth.
„Stadt und Kreis Frankfurt a. M.
Ober⸗Bürgermeister Mumm von Schwarzenstein, stellvertr.
Stadtverordneten⸗Vorsteher Dr. Humser, Schultheis Winterstein i
Niederrad. 1 XV. Rheinprovinz.
Fürst und Altgraf zu Salm⸗Reifferscheid⸗Dyck, Freiherr v Solemacher⸗Antweiler zu Grünhaus, Landrath Freiherr Eugen von Los zu Siegburg, Advokat⸗Anwalt Bremig zu Coblenz, Beigeordneter Jentges zu Crefeld, Stadtverordneter Horst zu Cöln, Bürgermeister und Gutsbesitzer Strunk zu Warth Gutsbesitzer Jansen zu Bins⸗ feld, Landesdirektor Freiherr von Landsberg zu Düsseldorf.
1 Ritterbürtiger Adel:
Fürst Hatzfeld zu Calcum, Freiherr von Fürstenberg zu Borbeck,
Graf von Fürstenberg zu Stammheim, Freiherr von Plettenberg zu
Mehrum. 8 Stadt Cöln:
Ober⸗Bürgermeister Dr. Becker, Stadtverordneter Hospelt.
Stadt Coblenz: 1
Ober⸗Bürgermeister Lottner, Stadtverordneter Advokat⸗An⸗ walt Adams, Stadtverordneter Dr. Lenz.
XVI. Stadt Weimar:
Ober⸗Bürgermeister Pabst, Vorsitzender des Gemeinderaths Geheime Rath von Schwendler.
VLVII. Landschaftliche Kreditinstitute.
Kur⸗ und Neumärkischer Haupt⸗Ritterschaftsdirektor, Wirklicher Geheimer Rath von Klützow, Ostpreußischer General⸗Landschafts⸗ direktor Boltz auf Pareyken, Westpreußischer General⸗Landschafts⸗ direktor von Körber auf Köberode, Pommerscher General⸗Landschafts⸗ direktor von Köller auf Carow, Posenscher General⸗Landschafts⸗ direktor Willenbücher zu Posen, Schlesischer General⸗Landschafts⸗ direktor ꝛc. Graf Pückler zu Breslau, Haupt⸗Ritterschaftsdirektor von Tettenborn zu Berlin, Sächsischer Erster Direktor des landschaftl. Kreditvereins Wiesand auf Zwethau, Westfälischer Landschaftsdirektor von Landsberg⸗Vehlen auf Steinfurt.
XVIII. Landes⸗ und deutsche Universitäten.
Berlin. Geheimer Regierungs⸗Rath Professor Dr. Zeller, Rektor, Geheimer Rath Professor Dr. Helmholtz.
Bonn. Professor Dr. Büchler, Rektor, Geheimer Regierungs⸗ Rath Professor Dr. Kekull I.
Breslau. Geheimer Medizinal⸗Rath Professor Dr. Spiegel⸗ berg, Rektor, Professor Dr. Roepell.
Göttingen. Geheimer Justiz⸗Rath Professor Dr. Dove, Pro⸗ rektor, Geheimer Regierungs⸗Rath Professor Dr. Sauppe.
Greifswald. Professor Dr. Haeberlin, Rektor, Regierungs⸗Rath Professor Dr. Baumstark.
Halle a. S. Geheimer Medizinal⸗Rath Professor Dr. Volk⸗ mann, Rektor, Professor Dr. Erdmann.
Kiel. Professor Dr. Moebius, Rektor, Geheimer Medizinal⸗ Rath Professor Dr. Esmarch.
Königsberg. Professor Dr. Kupffer, Prorektor, Professor
Professor
Dr. Friedländer. 88 Professor Dr. Rektor, Dr. Caesar.
Marburg. Münster. Professor Dr. Schwane, Rektor, Professor Dr. Stahl. Universität Jena. Prorektor der Universität Jena, Professor Dr. jur. Georg Meyer, Geheimer Kirchen⸗Rath, Professor Dr. Hase. Universität Straßburg. Rektor der Universität, Professor Dr. Lücke, Professor Dr. Heitz. XIX. Akademie der Künste und technische Hochschule. a Akademie der Künste.
Der Präsident, Geheime Regierungs⸗Rath Hitzig, Direktor der allgemeinen Akademie der bildenden Künste Professor A. von Werner, Direktor der Kunst⸗ und Gewerkschule Professor Gropius, Vorsitzen⸗ der der musikalischen Sektion der Akademie, Ober⸗Hof⸗Kapellmeister Taubert, Direktor der Hochschule für Musik, Abtheilung für aus⸗ übende Tonkunst, Professor Dr. Joachim, Direktor des Instituts für Kirchenmusik, Professor Haupt, Bildhauer Professor Siemering.
8 b. Technische Hochschule.
Geheimer Regierungs⸗Rath Professor Wiebe, Rektor, Professor Dr. Aronhold, Professor Kühn.
XX. Akademie der Wissenschaften.
Geheimer Medizinal⸗Rath Professor Dr. du Bois⸗Reymond, Geheimer Regierungs⸗Rath Professor Dr. Curtius, Professor Dr. Mommsen, Professor Dr. Anwers.
XXI. Verein selbständiger Handwerker und Fabrikanten.
Obermeister der Schneider⸗Innung C. Koeppen, Obermeister der Schuhmacher⸗Innung W. Bierberg, Obermeister der Drechsler⸗ Innung Königlicher Hoflieferant J. H. Tischler⸗Innung F. W. B
8 XXII. Deutscher Kriegerbund. 1
Vorsitzender des Bundes Geheimer Sekretär F. Blank hier, Schriftführer des Bundes Haupt⸗Ritterschaftsrendant Schatzmeister des Bundes Kommissions⸗Rath Schlesinger.
XXIII. Central⸗Comité der Deutschen Vereine
Geheimer
Mannkopf,
vom Rothen Kreuz.
Ober⸗Tribunals⸗Rath von Holleben hier, Regierungs⸗Rath a. D. Haß hier, General der Infanterie von Ollech hier, Königlich baperischer Oberst und Militär⸗Bevollmächtigter Ritter von Fylander, Königlich württembergischer Staatsrath und außerordentlicher Gesandter Frhr. von Spitzemberg, Königlich sächsischer Regierungs⸗Rath von Criegern⸗ Thumitz aus Dresden, Landesdeputirter für Bremen Reichstags⸗ abgeordneter Mosle aus Bremen.
XXIV. Vaterländischer Frauen⸗Verein. Gräfin Charlotte von Itzenplitz zu Cunersdorf, Frau Stadt⸗ rath Noeldechen, Frau Kommerzien⸗Rath Kra se, geb. Lessel, Berlin, Geheimer Archiv⸗Rath W. Hassel, Berlin, Banquier von Krause zu
Berlin. XXV. Ständischer Ausschuß des Deutschen Frauen⸗ Verbandes:
Oberst⸗Lieutenant Dr. Naundorf vom sächsischen Albertverein, Dresden, Geheimer Staatsrath Dr. von Wardenburg vom Landes⸗ verein in Sachsen, Wemar, den Badenschen Landesverein.
XXVI. Magdalenen⸗Verein.
Frau von Romberg, Frau von Bockelberg, Frau Selke. XXVYII. Volksküche und Hausfrauen⸗Verein. Frau Lina Morgenstern, Fräulein Böhm, Frau Dr. Retslag. XXVIII. Frauen⸗Lazareth⸗Verein.
Frau Minister von Patow, Frau Justiz⸗Räthin Moers, Frau Geh. Kommerzien⸗Räthin Borsig I.
XXIX. Frauen⸗ und Jungfrauen⸗Verein.
Frau von Ohlen und Adlerscron.
Sobald diese Cour sich ihrem Ende näherte, schritten die außer den fürstlichen und den Excellenzen⸗Damen noch ein⸗ geladenen verheiratheten Damen der Hofgesellschaft mit ihren Ehegatten aus der Brandenburgischen und Rothen (drap d'or) Kammer bis an den Ausbau der Bildergallerie vor, nahmen durch das Königinnen⸗Gemach den Eintritt in den Weißen Saal und machten sodann, ebenfalls in ununterbrochener Reihe vorschreitend, und zwar zuerst die Damen und sodann die Herren, Ihren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten die Cour.
d. Meyer, Obermeister der randes, Juwelier A. Haußknecht.
Fermum,
Direktor Szuhany aus Karlsruhe fůr
1“
Nach beendigtem Empfange erhoben Sich Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten und verließen unter großem Vor⸗ tritt und unter Anschluß des gesammten Gefolges das König⸗ iche Schloß. iche Allerdurchlauchtigste Jubelpaar nahm in einem Gala⸗ Wagen, zu dessen Linken der Vize⸗Ober⸗Stallmeister und zu dessen Rechten der Gouverneur und der Kommandant von Berlin ritten, die Ausfahrt durch Portal 3, fuhr dann über den Schloßplatz und durch Portal 1 nach Portal 5, von wo aus Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten unter
nthustastischen Zurufen des Publikums Sich über den Lust⸗ nach dem Palais zurückbegaben.
Das Goldene Jubelfest Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten bot den Gesangvereinen Berlins die freudige Ver⸗ anlassung, am heutigen Morgen auf dem Dönhofsplatze ein Jubelkonzert zu veranstalten, dessen Programm, der hohen Be⸗ deutung des Tages entsprechend, einen Choral, sowie Dank⸗ und patriotische Lieder enthielt und mit den entsprechenden ausgewählten Vorträgen eines großen kombinirten Militär⸗ Orchesters abwechselte. ““
Nach Beendigung der Salutschüsse wurden von der Gallerie des Rathhauses Choräle und Lieder geblasen.
Zur dauernden Erinnerung an den Jubeltag haben die städtischen Behörden Berlins beschlossen, zur Begründung einer
Alter⸗Versorgungsanstalt der Kaiser⸗Wilhelm⸗Augusta⸗ Stiftung“ für hiesige würdige und hülfsbedürftige Einwohner männlichen und weiblichen Geschlechts, ohne Unterschied des Standes und des Glaubens, ein Kapital von 300 000 ℳ
2
und ein Grundstück zur Verfügung zu stellen.
In gleichem Sinne sind von zahlreichen hiesigen Ver⸗ einen und Körperschaften Stiftungen und Stipendien am heutigen Tage begründet worden. — 8
In allen Gymnasien und den übrigen Schulen fanden feierliche Akte statt; in angemessener Weise ward der Jugend die patriotische Bedeutung des Tages vor Augen geführt.
Auch der Armen und Elenden wurde gedacht, indem der Magistrat sämmtliche städtische Hospitaliten bewirthete und mit Geldgeschenken erfreute. 1
Heute Abend wollen zahlreiche Gesellschaften zu einer öffentlichen oder geschlossenen Feier des Jubeltages zusammen⸗ treten, und die Privat⸗Theater leiten ihre Vorstellungen mit Festprologen ein. 1 8 “
Die Vorbereitungen zu einer glänzenden Illumination am Abend sind allenthalben getroffen. 8
So feiert Berlin in herzlicher und erhebender Weise den goldenen Jubeltag Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten.
— Als Sr. Majestät dem Kaiser und König vor einiger Zeit mitgetheilt wurde, daß am 11. Juni auch ein würdiges Ehepaar in der Provinz Pommern sein fünfzig⸗ jähriges Ehejubiläum begehen werde, erregte diese Thatsache bei Sr. Majestät nicht geringes Interesse. Inzwischen haben Se. Majestät aus Anlaß des Kaiserlichen Jubelfestes eine ganze Reihe von Mittheilungen gleichen Inhalts empfangen, und zwar, wie wir vernehmen, aus Pasewalk, aus Wilhelms⸗ burg und Brehloh in der Provinz Hannover, ferner aus Bremerhaven, aus Speier und Lengfried (im bayerischen Be⸗ zirksamt Kempten); sogar aus dem Auslande gingen Sr. Majestät Anzeigen dieser Art zu, nämlich aus Wien und aus Jassy, und selbst in Carthage, Missouri, befindet sich ein Ehe⸗ paar, das stolz darauf ist, mit den Kaiserlichen Majestäten am nämlichen Tage die goldene Hochzeit zu begehen.”
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz wohnte gestern dem Exerziren des 1. und 3. Garde⸗Ulanen⸗Regiments auf dem Bornstedter Felde bei Potsdam bei. “ “
Um 4 Uhr Nachmittags begab Sich Höchstderselbe nach Berlin, stattete Ihren Kaiserlichen Hoheiten den Großfürsten Alexis und Michael von Rußland im russischen Botschafts⸗ hotel, sowie Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich der Niederlande im niederländischen Palais Besuche ab und nahm an dem Familiendiner bei Ihren Majestäten Theil.
Abends empfing der Kronprinz Se. Kaiserliche Hoheit den Großfürsten Michaͤel und stattete den anderen hier an⸗ wesenden Fürstlichen Personen Besuche ab.
Um 9 ¾ Uhr empfing Höchstderselbe Ihre Majestäten den König und die Königin von Sachsen auf dem Anhalter Bahn⸗ hofe und um 10 ¼ Uhr auf dem Potsdamer Bahnhofe Se.
önigliche Hoheit den Herzog von Edinburgh.
8 mZne — —, ; 2 — 72 eh9 8
— Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.
— Nach der im Reichs⸗Eisenbahn⸗Amt auf⸗ gestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung über die im Monat April d. J. auf deutschen Eisenbahnen — excl. Bayerns — vorgekommenen Unfälle waren im Ganzen zu verzeichnen: 14 Entgleisungen und 7 Zusammenstöße fahrender Züge, und zwar wurden hiervon 9 Züge mit Personenbeförderung — von je 14 027
ügen dieser Gattung Einer — und 12 Güterzüge resp. leer ahrende Maschinen betroffen; ferner 32 Entgleisungen und 16 Zusammenstöße beim Rangiren und 95 sonstige Betriebs⸗ ereignisse (Ueberfahren von Fuhrwerken auf Wegeübergängen, Defekte an Maschinen und Wagen ꝛc.).
In Folge dieser Unfälle wurden 10 Personen (1 Reisen⸗ der, 7 Beamte, 1 Arbeiter und 1 fremde Person) verletzt, 1 Thier getödtet, 10 Fahrzeuge erheblich und 111 Fahrzeuge unerheblich beschädigt.
ußer den vorstehend aufgeführten Peonc ahge von Personen kamen, größtentheils durch eigene Unvorsichtigkeit hervorgerufen, noch vor: 26. Tödtungen (1 Reisender, 3 Beamte, 2 Arbeiter und 10 fremde Personen), 74 Ver⸗ letzungen (6 Reisende, 33 Beamte, 31 Arbeiter und 4 fremde Personen) und 9 Tödtungen bei beabsichtigtem Selbstmorde.
Faßt man sämmtliche Verunglückungen — ausschließlich Selbstmörder — zusammen, so entfallen auf:
A. Staatsbahnen und unter Staatsverwaltung stehende Privatbahnen (bei zusammen 15 641 km Be⸗ triebslänge, 21 352 km Geleislänge und 338 156 125 geför⸗ derten Achskilometern) 68 Fälle, darunter die größte Anzahl auf die Oberschlesische (12), die Sächsische Staats⸗ (9) und die Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn (8); verhältniß⸗ mäßig, d. h. unter Berücksichtigung der geförderten Achs⸗ kilometer und der im Betriebe gewesenen Geleislängen sind die meisten Verunglückungen auf der Oberhessischen, der Main⸗Neckar⸗ und der Nassauischen Eisenbahn vorgekommen.
B. Größere Privatbahnen — mit je über 150 km
Länge — (bei zusammen 10 198 km Betriebslänge, 13 504 km Geleislänge und 204 963 549 geförderten Achskilometern) 42 Fälle, darunter die größte Anzahl auf die Rheinische (12), die Koln⸗Mindener (12) und die Berlin⸗Görlitzer Eisen⸗ bahn (3); verhältnißmäßig fanden jedoch die meisten Verunglückungen auf der Posen⸗Creuzburger, der Berlin⸗ Görlitzer und der Cottbus⸗Großenhainer Eisenbahn statt
C. Kleinere Privatbahnen — mit je unter 150 km Länge — (bei zusammen 1063 km Betriebslänge, 1136 km gereglans⸗ und 6 934 224 geförderten Achskilometern) ein Fall.
Von den im Ganzen beförderten 14 088 442 Personen wurden 1 getödtet und 6 verletzt, und zwar fanden diese Ver⸗ unglückungen auf der Bergisch⸗Märkischen, Berlin⸗Görlitzer, Berlin⸗Hamburger, Elsaß⸗Lothringischen, Niederschlesisch⸗Mär⸗ kischen, Rheinischen und Sächsischen Staats⸗Eisenbahn (je 1 Fall) statt.
Von den im Betriebsdienste thätig gewesenen Beamten 838. von je 9860 Einer getödtet und von je 3204 Einer verletzt.
Ein Vergleich mit demselben Monate des Vorjahres er⸗ giebt, unter Berücksichtigung der in beiden Zeitsabschnitten geförderten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Ge⸗ leislängen, daß im Durchschnitt im Monat April d. Js. bei 14 Verwaltungen mehr und bei 22 Verwaltungen weniger und in Summa ca. 6,3 Proz. weniger Verun⸗ glückungen vorgekommen sind, als in demselben Monate des Vorjahres.
— Die bereits im Postverkehre bestehende Einrichtung der Stundung von Portobeträgen soll, zufolge neuerer Be⸗ stimmung, nunmehr auch in Betreff der Telegraphen⸗ gebühren eingeführt werden. Vom 1. Juli ab wird es den Korrespondenten gestattet sein, die Gebühren für die bei Post⸗ und Telegraphenämtern aufgegebenen Telegramme, anstatt sofortiger Zahlung erst nach Ablauf des Monats in einer Summe zu berichtigen. Wegen der näheren Bedingungen hat man sich an das betreffende Telegraphenamt zu wenden.
— Während die Strafverfolgung bei Uebertretungen im Allgemeinen in drei Monaten verjährt, verjähren in Preußen Uebertretungen, welche durch Zuwiderhandlung gegen die Vorschriften über die Entrichtung der Steuern begangen werden, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals, vom 16. Mai 1879, erst in fünf Jahren. „Nach §. 2 des Ein⸗ führungsgesetzes vom 31. Mai 1870 sind die besonderen Vor⸗ schriften des Landesstrafrechts über strafbare Verletzungen der Steuergesetze in Kraft geblieben, und diese Aufrechthaltung der Landesgesetzgebung bezieht sich unbedenklich auch auf die besonderen Vorschriften des Landesrechts über die Verjährung der Strafverfolgung bei Steuervergehen. Damit ist auch der Artikel XI. der Verordnung vom 25. Juni 1867 in Kraft erhalten, nach welchem Vergehen und Uebertretungen, welche durch Zuwiderhandlung gegen die Vorschriften über die Ent⸗ richtung der Steuern begangen werden, in fünf Jahren ver⸗ jähren.“
— Zu den Feierlichkeiten, welche aus Anlaß der Gol⸗ denen Hochzeit Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten stattfinden, sind hier eingetroffen:
der General der Kavallerie von Tümpling, komman⸗ dirender General des VI. Armee⸗Corps, der General der In⸗ fanterie von Kirchbach, kommandirender General des V. Armee⸗ Corps, der General der Kavallerie Hann von Weyhern, kommandirender General des II. Armee⸗Corps, der General der Infanterie Freiherr von Barnekow, kommandirender General des I. Armee⸗Corps, der General der Kavallerie Graf zu Stolberg⸗Wernigerode, kommandirender Gene⸗ ral des VII. Armee⸗Corps, der General der Infanterie von Bose, kommandirender General des IX. Armee⸗Corps, der General der Infanterie von Blumenthal, kommandirender General des IV. Armee⸗Corps, der General der Infanterie von Schachtmeyer, à la suite der Armee und kommandirt nach Württemberg zur Uebernahme des Kommandos über das XIII. (Königlich württembergisches) Armee⸗Corps, der General der Infanterie Graf von Werder, zuletzt kommandirender General des XIV. Armee Corps, und der Königlich bayerische General der Infanterie, Freiherr von und zu der Tann⸗ Rathsamhausen, kommandirender General des I. König⸗ lich bayerischen Armee⸗Corps und General⸗Adjutant Sr. Majestät des Königs von Bayernr.
Ferner sind eingetroffen: der Königlich bayerische General⸗ Lieutenant von Orff, kommandirender General des II. Königlich bayerischen Armee⸗Corps, der General⸗Lieutenant Graf von Kanitz, à la suite der Armee, der General⸗Lieutenant von Stiehle, General⸗Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Commandeur der 7. Division, und der General⸗ Lieutenant Freiherr von Los, General à la suite Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Commandeur der 5. Division.
Außerdem sind folgende Deputationen angekommen: vom 2. Leib⸗Husaren⸗Regiment Nr. 2, vom Königs⸗Husaren⸗ Regiment (1. Rheinischen) Nr. 7, vom Königlich Bayerischen 6. Infanterie⸗Regiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen und und vom Infanterie⸗Regiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen (2. Württembergischen) Nr. 120.
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Kirchenpauer, ist von Berlin wieder abgereist.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren Dr. Krah in Hannover, Dr. Müller in Sulingen, Dr. Schröder in Liebenau.
— Cöln, 10. Juni. (Cöln. Ztg.) Die Stadtverord⸗ netenversammlung hat in ihrer gestrigen Sitzung ein⸗ stimmig beschlossen, dem General⸗Feldmarschall Grafen von Moltke das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.
Bayern. München, 10. Juni. (W. T. B.) Se. Majestät der König hat genehmigt, daß zur Feier der Goldenen Hochzeit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin ein Gottesdienst in der Metropolitankirche abge⸗ halten werde.
Nürnberg, 11. Juni. (W. T. B.) Zur Goldenen Hochzeits⸗Jubelfeier Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin haben alle Staats⸗ und städtischen Ge⸗ bäude, sowie viele Privathäuser festlichen Flaggenschmuck an⸗ gelegt. Zu Ehren des Tages fand heute früh auf dem Burg⸗ platze der Hohenzollernburg ein von den kombinirten Gesangs⸗ vereinen ausgeführtes Freiconcert statt, welchem die Mitglieder der Civil⸗ und Militärbehörden und ein sehr zahlreiches Publi⸗ kum beiwohnten. Der Bürgermei er Seiler brachte e Hoch
auf das Kaiserpaar aus, in welches die Versammelten enthu⸗ siastisch einstimmten.
Sachsen. Dresden, 10. Juni. Das „Dresd. Journ.“ meldet: Der Kriegs⸗Minister, General der Kavallerie von Fabrice, hat sich heute nach Berlin begeben, um aus Anlaß der Goldenen Hochzeitsfeier Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin Allerhöchstdenselben die Glückwünsche des XII. (Königlich Sächsischen) Armee⸗Corps zu überbringen. — Das Königlich Sächsische 2. Grenadier⸗Regiment Nr. 101 hat zur Ueberbringung seiner Glückwünsche für seinen Allerhöchsten Chef eine Deputation entsendet, welche aus dem Regiments⸗ Commandeur Obersten Freiherrn d Byrn, dem Hauptmann Edler von der Planitz und Premier⸗Lieutenant Adjutant Richter dieses Regiments besteht.
Württemberg. Stuttgart, 10. Juni. (W. T. B.) Der württembergische Wohlthätigkeitsverein hat einen Beitrag von 10 000 ℳ für das neue Männerkranken⸗ haus gespendet, welches unter dem Namen „Augusta⸗ Stiftung“ bei Ludwigsburg errichtet werden soll.
Braunschweig. Braunschweig, 10. Juni. (W. T. B.) Der Landtag beschloß heute, Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin seinen Glückwunsch morgen telegraphisch darzubringen. Ebenso haben der Magistrat und die Stadtverordneten in einer gestern abgehaltenen gemeinschaftlichen Sitzung die Absendung einer Glückwunsch⸗ adresse an Ihre Majestäten beschlossen.
Anhalt. Dessau, 9. Juni. (Anh. St.⸗A.) Auf An⸗ ordnung des Herzoglichen Konsistoriums wird der übermorgen stattfindenden Goldenen Hochzeit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin am nächsten Sonntage in allen Kirchen des Landes in der Predigt und namentlich im allgemeinen Kirchengebete angemessen gedacht werden.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 10. Juni. (W. T. B.) Nach Nachrichten, welche der „Polit. Korresp.“ über die Räu⸗ mung von Bulgarien und Ostrumelien Seitens der Russen zugingen, begann die Einschiffung der russischen Truppen am 26. Mai in Burgas. Eine Brigade der 30. Di⸗ vision befindet sich bereits auf der Rückfahrt. Die 16. Di⸗ vision geht in Eilmärschen nach Burgas. Auch das 9. Corps wird über Burgas zurückbefördert, wo General Skobeleff per⸗ sönlich den Rücktransport leitet. — Weiter wird der „Polit. Korresp.“ aus Philippopel gemeldet: Das Direktorium hat in 28 Bezirken die Vorstände ernannt; unter den Ernannten befinden sich 21 Bulgaren, 4 Griechen und 3 Türken. In den Bezirken mit gemischter Bevölkerung werden die drei hervorragendsten Funktionäre einer der drei Nationalitäten
entnommen. Pest, 10. Juni. (W. T. B.) Im Anschluß an eine Meldung des „Fremdenblatt“ über den günstigen Steuer⸗ eingang in Ungarn wird von dem ‚Pesti Naplo“ hervor⸗ gehoben, die Thatsache, daß, seit Lonyay die 60⸗Millionen⸗ Anleihe abgeschlossen, kein ungarischer Finanz⸗Minister über solche Kassenvorräthe wie jetzt verfügt habe, daß eine Deckung des Defizits vorhanden sei, daß mehr als ⅛ der Schatzbons bereits eingelöst seien und daß der Rest derselben nach dem 1. August d. J. eingelöst werde, sei dem günstigen Steuer⸗ eingange und dem leichten, wohlfeilen Kredite zuzuschreiben. Die Regierung gedenke, den niedrigeren Zinsfuß auszunutzen, indem sie den Zinsfuß von 5 ½ Prozent für die Kassenscheine auf 5 Prozent herabsetze. b
Schweiz. Bern, 9. Juni. (Bund.) Der Bundes⸗ rath hat mit der Vertretung der Schweiz an der am 10. d. M. in Paris stattfindenden Konferenz der Staaten der latei⸗ nischen Münzkonvention den Minister Dr. Kern betraut.
Großbritannien und Irland. London, 9. Juni. (Allg. Corr.) Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von Wales sind von Paris hierher zurückgekehrt. ““ B
Im Kriegs⸗Ministerium ist folgende Depesche vom Kap eingelaufen:
Capetown, 20. Mai. Lord Chelmsford telegraphirt, daß die Crealocksche Division eine Rekognoszirung ausgeführt und die Ma⸗ rinebehörden die Hoffnung ausgesprochen haben, daß Vorräthe an der Mündung des Ulalasi ausgeschifft werden können, was sehr för⸗ derlich sein würde, Lanyon hoffte 500 berittene Burghees zur Ver⸗ theidigung der Transvaalgrenze unter Pretorius herbeizuführen. Die Rekognoszirung wird über die beste Vormarschlinie auf Newdegate entscheiden und sollte der Vormarsch Woods in zehn Tagen begin⸗ nen. General Clifford, Maritzburg, fügt hinzu: Lord Chelmsford bedarf zwei Monatsvorräthe für die vorrückenden Truppen und einen Monatsvorschuß für das Depot in Konferenz⸗Hill. Für die vollständige Bereitschaft kann kein Zeitpunkt bestimmt wer⸗ den; der Verzug liegt an dem Mangel an Transportführern. Der Vormarsch der Dragoner nach Standerton ist verschoben worden. Von Lord Chelmsford ist heute ein Telegramm aus Utrecht eingelaufen, während General Crealock unter dem 17. ds. meldet: „Heute früh 8 Uhr habe ich mit dem Boten des Königs eine Besprechung gehabt; der Name des ersten Boten ist Umdranche. Derselbe hatte bald nach Ginghilovo die Vorladung an Dabulamanzi überbracht und sich in dessen eigenen Kraal begeben. Während er sich daselbst befand, traf des Königs zweiter Bote mit dessen Befehlen ein, sich nach Fort Chelmsford zu begeben, Dunn zu sprechen und die Botschaft auszurichten, die ich gestern telegraphirt habe. (Er hatte den Auftrag, bei Dunn zu vermitteln, falls dies möglich sei, und zu sagen, daß der König im Unrecht gewesen sei.) Man⸗ habe ihn getäuscht. Er wisse jetzt, daß er dem weißen Manne nicht wider⸗ stehen könne. Die Engländer hätten seine jungen Krieger getödtet, in welche er Vertrauen gesetzt habe. Hierauf folgte ein Privat⸗ gespräch. Der zweite Bote erzählte, Cetewayo habe einem Häuptling in unserer Nähe die Botschaft zukommen lassen, die Zulu's sollten nicht auf die weißen Männer schießen. Der Häuptling habe verlangt, den Elephantenzahn zu sehen, das Zeichen, daß es damit ernst gemeint sei. Dunn meldete, er glaube, daß dieselben im Besitze des Elephantenzahns seien. Sigsig⸗ wella, ein Häuptling, wollte nicht gestatten, daß die Botschaft ver⸗ öffentlicht werde. Mehrere Häuptlinge würden sich ergeben, wenn sie nicht durch Furcht und gegenseitige Eifersucht davon abgehalten wür⸗ den. Dieselben erwiderten Cetewayvo: „Wenn ich Euren zweiten Boten zurücksende, so verbleibt Umbwdwandwne bei mir. Ich habe Eure Worte vernommen und sie dem großen weißen Häuptling zu⸗ kommen lassen, allein ich bin sicher, daß er sagen wird, was auch ich sage: daß ich des Königs Worte nicht verstehen kann, da er mir keinen der Hauptleute gefand; hat, welche bei dem Ultimatum⸗Mee⸗ ting zu Tugela zugegen gewesen, und keines der Worte, die er mir jetzt durch seine Hauptboten zukommen läßt, mich irgendwie an seine, beim Ultimatum gesprochenen Worte erinnert. Ich werde dem König die Antwort des großen weißen Häuptlings zukommen lassen.“ Alle großen Häuptlinge sind noch mit Cetewayo in Berathung. Die drei Punkte, über welche berathen wurde, sind; die Uebergabe
euerwaffen; die Auslieferung der verlangten Gefangenen; das 16“ “ 28 ö 8