1879 / 164 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Jul 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Personalveränderunge

Königlich Preußische Armee.

Beförderungen

in und Versetzungen. Ems, 8 Juli.

Gerhardy, Sec. Lt.

Ernennungen, Im aktiven Heere. vom Inf. Regt. Nr. 77, in das Gren. Regt. Nr. 5, versetzt. v. Busse, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 10, in das Ulan. Regt. Nr. 14, Ottow, Pr. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 10 in .Nr. 13, Stahn, Pr. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 13, egt. Nr. 10, versetzt.

Abschiedsbewilligungen. 8. Juli. v. Homburg, Major a. D., zuletzt Hauptm. und Comp. ,8 r. 33, mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. des gen. Regts. zur Disp. gestellt. Lumley, Pr. Lt. a. D., zuletzt im Ulan. Regt. Nr. 13, der Charakter als Rittm.

S Dr. Prager, Ober⸗S Kl. und Regts. Arzt des Feld⸗Art. Regts. Nr. 17.

Königlich Bayerische Armee.

Beförderungen und

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 30. Juni. Gigl, Sec. Lt. des 10. Inf. Regts. mit Pens. verabschiedet. Rittmann, Sec. Lt. z. D. Bez. Landau, auf Nachsuchen mit Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Unif. verabschiedet. die zur Disp. stehenden Offtz. eingereiht.

Im Beurlaubtenstande. 26. Juni. Lt. des 2. Ulan. Regt. aus dem Offizierstande entfernt. Fröscheis, Sec. Lt. des 4. Art. Feld⸗Art. Regts., Kammerer, Sec. Lt. des 10. Inf. Regts., der nachgesuchte Ab⸗ Müller, Sec. Lt. des 11. Inf.

10. Juli.

das Drag. Re in das Ulan. Im aktiven Heere. Chef vom Füs. Regt.

Gestorben. tabsarzt 2.

Ernennungen, rsetzungen.

und Adjut. des Landw. Geißler, Pr. Lt. a. Mailänder, Sec.

verabschiedet. 5. Juli.

schied bewilligt. 8. Juli. Regts., der nachgesuchte Abschied mit Pension bewilligt.

Herzoglich Braunschweigisches Kontingent. 1 Schweppe, Pr. Lt. im Hus. Regt. Nr. 17, dessen Kommando zum Inf. Regt. Nr. 92, vom 4. August 1879 auf 4 Mo⸗ nate verlängert.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 16. Inst Se Kaiser und König werden morgen früh von Coblenz die Reise nach der Main

Majestät der

au fortsetzen.

1 luß der Bücher der Reichshauptkasse für das mit dem 31. März abgelaufene Etatsjahr 1878,79 stellen sich die Ergebnisse des Reichshaushalts für diese Rechnungsperiode wie folgt:

Beim ordentlichen Etat der Verwaltung des Reichsheeres sind, hauptsächlich weil der Naturalienbedarf der Armee billi⸗ ger als der Etat voraussetzte, angeschafft werden konnte, Ersparnisse vorgekommen, deren C eingetretenen

Nach d

unwesentliche sammtbetrag Mehrbedürfnisse 7 412 000 Verwaltung des Reichsheeres bezüglichen Titeln des allgemeinen Pensions⸗ fonds 71 000 erspart, und an eigenen Einnahmen der Militärverwaltung gegen den Etat 370 000 mehr auf⸗ Ressort des Reichskanzler⸗Amts der Rinderpest nicht zum Etatsfonds überstiegen.

ekommen. Ausgaben

zur Bekämpfung unvermeidliche,

Ansatz ge⸗

Ersparnisse G Reichsschuld, dem abgesondert verwalteten Münzfonds zur Last hat sich dagegen eine Ersparniß von 1 429 603 erzielen Beim Auswärtigen Amte sind 154 866 und bei der Marineverwaltung 342 776 über den Etat hinaus Die übrigen bei den Hauptabschnitten des ordentlichen Ausgabe⸗Etats vorgekommenen Abweichungen von den Etatsansätzen sind von geringem Belang. Im Ganzen blieben die aus den ordentlichen Einnahmen des Reichs zu deckenden Ausgaben hinter der Voraussetzung des Etats um 6 995 471,82 zurück.

Die Einnahmen des Reichs haben ein weniger günstiges 1 Der Minderertrag an Zöllen und Ver⸗ brauchssteuern gegen den Etat beträgt 14 792 228,41 Der Ertrag der Wechselstempelsteuer ist hinter dem Etatsanschlage um 822 017 zurückgeblieben, die Ueberschüsse der Reichs⸗ Post⸗ und Telegraphenverwaltung um 1 568 509 und der Reichs⸗Eisenbahnen um 471 986 Den Ausfällen von zusammen 17 700 854,22 stehen Mehrerträge bei den Einnahmen aus der Reichsdruckerei, dem Bankwesen, den verschiedenen Verwal⸗ tungseinnahmen, den Ueberschüssen früherer Jahre und bei den Zinsen aus belegten Reichsgeldern, sowie die im Etat nicht vor⸗ gesehenen Einnahmen an Spielkartenstempel auf Grund des tzes v. 1 3 Gesammtbetrage 4 447 560,51 gegenüber, so daß der Ausfall bei den ordent⸗ lichen Einnahmen sich auf 13 253 293,71 ermäßigt. erücksichtigung der oben auf 6 995 471,82 an⸗ egebenen Ausgabe⸗Ersparnisse ergiebt sich für den ordent⸗ chen Haushalt des Etatsjahres 1878/79 ein Defizit von 6 257 821,89

Die Geschäfte des Ministeriums für H und Gewerbe sind gestern von dem Staats⸗Minister Hof⸗ . Derselbe ließ sich zugleich die Beamten und Hülfsarbeiter des Ministeriums vorstellen. Die Geschäftslokalien des letzteren verbleiben für die nächste noch in den Gebäuden des Ministeriums der öffentlichen beiten, Wilhelmstraße 79/80.

Nach der im

erforderlich gewesen.

Ergebniß geliefert.

Gesetzes vom

mann übernommen worden.

M81 Reichs⸗Eisenbahn⸗Amt gestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung 9 im Monat Mai d. Eisenbahnen excl. Bayerns vorgekommenen Unfälle waren im Ganzen zu verzeichnen: 21 Entgleisungen und 9 Zusammenstöße fahrender Züge, und zwar wurden hiervon 14 Züge mit Personenbeförderun Zügen dieser Gattung Einer und 16 Güterzüge resp. leer inen betroffen; ferner 42 Entgleisungen und ereignisse (Ueberfahren v - 9 8 Lerfüi g eberfahren von Fuhrwerken auf übergã Defekte an Maschinen und v Folge dieser Unfälle wurden 19 Personen (5 Rei⸗ ende, 12 Beamte, 1 Arbeiter und 1 fremde Person) verletzt, 54 Fahrzeuge erheblich und 125 Fahrzeuge

auf deutschen

von je 9610

hrende Mas

17 Zusammenstöße beim

6 Thiere getö

Außer den vorstehend aufgeführten Verunglückungen von Personen kamen, größtentheils durch eigene Unvorsichtigkeit hervorgerufen, noch vor: 29 Tödtungen (1 Reisender, 8 Beamte, 6 Arbeiter und 14 fremde Personen), 65 Ver⸗ letzungen (5 Reisende, 27 Beamte, 28 Arbeiter und 5 fremde Personen) und 9 Tödtungen, sowie 2 Verletzungen bei beab⸗

sichtigten Selbstmorde.

aßt man sämmtliche Verunglückungen ausschließlich

Selbstmörder zusammen, so entfallen auf:

A. Staatsbahnen und unter Staatsverwaltung stehende Privatbahnen (bei zusammen 16 276 km Be⸗ triebslänge, 2 186 km Geleislänge und 356 813 318 geför⸗ derten Achskilometern) 76 Fälle, darunter die größte Anzahl auf die Sächsische Staatsbahn (12), die Niederschlesisch⸗Märkische (11) und die Elsaß⸗Lothringische Eisenbahn (9); verhältniß⸗ mäßig, d. h. unter Berücksichtigung der geförderten Achs⸗ kilometer und der im Betriebe gewesenen Geleislängen sind die meisten Verunglückungen auf der Saarbrücker und Rhein⸗Nahe⸗Bahn, der Elsaß⸗Lothringischen und der Main⸗

Weser⸗Bahn vorgekommen.

B. Größere Privatbahnen mit je über 150 km Länge (bei zusammen 10 215 km Betriebslänge, 13 517 km Geleislänge und 220 049 689 geförderten Achskilometern) 37 Fälle, darunter die größte Anzahl auf die Berlin⸗ Görlitzer (12), die Koln⸗Mindener (9) und die Magdeburg⸗ Halberstädter Eisenbahn (4); verhältnißmäßig fanden jedoch die meisten Verunglückungen auf der Berlin⸗Görlitzer, der Rechte Oder⸗Ufer und der Cöln⸗Mindener Eisenbahn statt.

c0. Kleinere Privatbahnen mit je unter 150 km Länge (bei zusammen 1063 km Betriebslänge, 1136 km Geleislänge und 7 492 896 geförderten Achskilometern)

kein Fall.

Von den im Ganzen beförderten 14 478 219 Personen wurden 1 getödtet und 10 verletzt, und zwar fanden diese Ver⸗ unglückungen auf der Bergisch⸗Märkischen (1), der Berlin⸗ Görlitzer (5), der Elsaß⸗Lothringischen (1), der Sächsischen Staatsbahn (1), der Thüringischen (2) und der Württem⸗

bergischen (1) statt.

Von den im Betriebsdienste thätig gewesenen Beamten wurde von je 16 300 Einer getödtet und von je 3344 Einer

verletzt.

Ein Vergleich mit demselben Monate des Vorjahres er⸗ giebt, unter Berücksichtigung der in beiden Zeitabschnitten geförderten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Ge⸗ leislängen, daß im Durchschnitt im Monat Mai d. Is. bei 12 Verwaltungen mehr und bei 22 Verwaltungen weniger und in Summa ca. 22 Proz. weniger Verun- glückungen vorgekommen sind, als in demselben Monate des

Vorjahres.

—. Durch Allerhöchste Ordre vom 8. d. Mts. ist die Bil⸗ dung eines Torpeder⸗Ingenieurcorps der Kaiserlichen Marine bestimmt worden. Dasselbe soll aus Ingenieuren, Mechaniker⸗Deckoffizieren und Mechanikermaaten gebildet wer⸗ den und die Aufgabe haben, für den Gebrauch, die Aufbewahrung und Instandhaltung des Torpedos als Hülfspersonal zu dienen. Die einzelnen Chargen des zum Soldatenstande ge⸗ hörenden Personals dieses Corps, für welches bis auf Weiteres die unter dem 7. Mai 1872 erlassenen Bestimmungen über

die Organisation des Maschinen⸗Ingenieurcorps mit Aus⸗

nahme der §8. 3, 4, 5, 8, 10 und 19 entsprechende Anwen⸗ dung finden, sind: Der Torpeder⸗Ober⸗Ingenieur mit dem Range des Kapitän⸗Lieutenants, der Torpeder⸗Ingenieur mit dem Range des Lieutenants z. S., der Torpeder-Unter⸗In⸗

enieur mit dem Range des Unter⸗Lieutenants z. S., der

ber⸗Mechaniker mit dem Range des Deckoffiziers I. Klasse, der Mechaniker mit dem Range des Deckoffiziers II. Klasse, der Ober⸗Mechanikermaat mit dem Range des Ober⸗Maaten,

der Mechanikermaat mit dem Range des Maaten. Die Uni⸗ form dieses Personals ist die des Maschinen⸗Ingenieur⸗ bezw. des aktiven Maschinenpersonals mit dem Abzeichen eines schwarzen T auf dem ein Zahnrad kreuzenden Ankkerschafte.

Der Kaiserliche Botschafter Graf zu Münster hat London mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit jungirt als interimistischer Geschäftsträger der Botschafts⸗Rath Freiherr von den Brincken.

—— Der Staats⸗Minister Dr. Friedenthal list nach Tirol abgereist.

Der Präsident des Königlichen geodätischen Instituts und des Centralbureaus der europäischen Gradmessung, Ge⸗ neral⸗Lieutenant z. D. Baeyer, ist in Gradmessungs⸗-Ange⸗ legenheiten nach Baden und der Schweiz abgereist, von wo sich derselbe demnächst zum Kurgebrauch nach Villars sur Ollon (Kanton Waadt) begeben wird.

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren Dr. Jänicke in Elbing, Dr. Sobiesky in Dirschau, Dr. Moritz in Kottbus, Dr. Schwarz in Müllrose, Assistenzarzt Dr. Strauß in Berlin, Dr. Kloz in Greifenberg, Dr. Weltz in Wernigerode, Dr. Bock in Erfurt, Dr. Mahner⸗Mons in Meiningen.

Bayern. München, 14. Juli. (Allg. Ztg.) Unter dem Vorsitz Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Srchon fand heute eine mehrstündige Sitzung des Staatsraths statt, in welcher die Regierungsvorlagen für die Kammern, der Militäretat pro 1879/80, die Etatsabänderung des Staats⸗ Ministeriums für die drei letzten Monate dieses Jahres u. a., zur Berathung und Erledigung gelangten. Hr. Reichsrath von Haubenschmied hat das Referat über den Gesetzentwurf, betreffend die Gebührenordnung, bereits vollendet. Dasselbe wird noch vor Ende dieser Wache im Gesetz⸗ gebungsausschuß der Reichsrathskammer zur Be⸗ rathung gelangen. Von dem Referenten werden keine wesent⸗ lichen Aenderungen der Beschlüsse des Abgeordnetenausschusses beantragt. In Rücksicht auf die Veränderungen, welche durch die Bildung neuer Gerichtsbezirke gemäß der Königlichen Verordnung vom 2. April d. J. in der Zuständigkeit zur Führung des Handelsregisters, sowie der Genossen⸗ schafts⸗ und Musterregister, nach Maßgabe des Sitzes der eingetragenen Firmen, mit dem 1. Oktober l. J. eintreten, wurden vom Justiz⸗Ministerium die näheren Bestimmungen und Anordnungen erlassen.

Sachsen⸗Meiningen⸗Hildburghausen. Meiningen, 13. Juli. (Dresd. J.) Das soeben publizirte Ausfüh⸗ ; zur deutschen Strafprozeßordnung enthält vier Abschnitte, von denen der erste über die Zu⸗ ständigkeit der Polizeibehörden handelt, der zweite sich auf das Verfahren bei Defraudationen und Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften über Erhebung öffentlicher Abgaben

bezieht, der dritte das amtsgerichtliche Verfahren bei Forst⸗ und Feldpolizeivergehen betriffe und der vierte Schlußbestim⸗ mungen enthält. ““ 8

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 15. Juli. (W. T. B.) Aus

Bukarest wird gemeldet, daß der Finanz⸗Minister Stourdza sich nach Berlin begeben habe und heute oder morgen dort ein⸗ treffe. Die „Pol. Corr.“ meldet: Aus Konstantinopel: Die französische Regierung hat das Ansuchen Ismail Paschas, in Algier Wohnung nehmen zu dürfen, abgelehnt. Ismail Pascha soll sich nunmehr entschlossen haben, seinen Aufenthalt in Nizza zu nehmen. Aus Philippopel: Die russischen Truppen haben am Sonntag Philippopel verlassen. Aus Bukarest: Die Sektionen der rumänischen Kammer haben 7 Deputirte gewählt zur Anbahnung eines Kompromisses mit der Regierung in der Frage wegen der staatsrechtlichen Stellung der Juden. Heute soll der Minister⸗Präsident Bratiano mit dem österreichisch⸗ungarischen Gesandten über die⸗ selbe Frage konferiren. Pest, 16. Juli. (W. T. B.) Der Minister⸗Präsident Tisza ist mit der provisorischen Uebernahme des durch den Tod des Ministers von Wenckheim erledigten Portefenilles be⸗ traut worden.

Schweiz. Bern, 15. Juli. (Bund.) Der Bundes⸗ rath hat im Verein mit der Gotthardbahn⸗Gesellschaft die Herren Dapples, technischer Inspektor des schweizerischen Post⸗ und Eisenbahndepartements, und Gotthardbahn⸗Inspektor Koller abgeordnet, um die Beschwerden der Gemeinden Schwyz und Arth, betreffend die Stationsanlage, an Ort und Stelle zu prüfen.

Die Stadt Basel hat Alles aufgeboten, um das eid⸗ genössische Bundesschießen in ihrem Weichbilde würdig zu begehen. Die Stadt prangt im Festgewande, die Gast⸗ freundschaft ihrer Bewohner war eine herzliche, die Festhütte, die 5000 Gäste faßt, ist imposant und vortrefflich eingerichtet, das Gabenzelt und die Ehrenpforte, durch welche die Schieß⸗ vereine einr ückten, waren mit ästhetischer Sorgfalt arrangirt, die Wirthschaft war vortrefflich, auch an Rednern, die die Zusammengehörigkeit der Bundesbrüder, ihre Einigkeit und Einheit auch trotz mannigfacher Meinungsverschiedenheit priesen, fehlte es nicht; es wurde viel und gut geschossen, aber es herrscht doch nur eine Stimme darüber, daß eine wahre pa⸗ triotische oder herzliche Feststimmung nicht Platz gegriffen hat. Abgesehen von der Noth der Zeit, die auf die Stimmung direkt, und von der politischen Zerklüftung zwischen den zwei großen Parteien der Bundesverfassungsrevisions⸗Freunde und⸗Gegner mit ihren verschiedenen Schattirungen, war es hauptsächlich das traurig ungünstige Wetter, das keine Feststimmung auf⸗ kommen ließ, denn fortwährend hatte man unter Regen, Kälte und Wind zu leiden.

Niederlande. Haag, 13. Juli. (Leipz. Ztg.) Mit⸗ theilungen aus dem Haag bestätigen die seen e 8 Um⸗ lauf gesetzte (bereits telegraphisch gemeldete) Nachricht, daß sämmtliche Mitglieder des Kabinets Kappeyne bei Sr. Majestät dem Könige wiederholt darauf gedrungen haben, daß ihnen die nachgesuchte Demission ertheilt werde. Das Ministerium hatte, dem Vernehmen nach, in einem ausführ⸗ lichen Berichte an den König eine Verfassungsrevision in Bezug auf die Generalstaaten und auf das Landes⸗ vertheidigungswesen in Vorschlag gebracht. Nach diesem Antrage sollte die Zweite Kammer aus 100 Mitglie- dern, die Erste Kammer aus 50 Mitgliedern bestehen; die Mitglieder der Ersten Kammer würden durch die Provinzialstaaten gewählt werden, aber ohne einen Wähl⸗ barkeits⸗Census; die Zweite Kammer würde gewählt werden für die Zeit von fünf Jahren, in unveränderlichen Distrikten und nach einem Wahlrechte, welches nicht mehr blos den Census, sondern auch Kapazität zur Grundlage haben würde. Der König habe, so heißt es, den Antrag abgelehnt und dies die Minister dazu bestimmt, ihr Demissonsgesuch entschieden zu wiederholen. Es ist übrigens Thatsache, daß sowohl Hr. Kappeyne schon gleich bei der Bildung des liberalen Kabinets eine Verfassungsrevision behufs Reform des Wahlsystems als nothwendig bezeichnet und Hr. Beer Portugael bei Ueber⸗ nahme des Kriegs⸗Ministeriums sich für Einführung der all⸗ gemeinen persönlichen Dienstpflicht ausgesprochen hatte. 8

Großbritannien und Irland. London, 16. Jul (W. T. B.) Der russische Botschafter, Graf 2 15. Zuh ist nach St. Petersburg abgereist. Das Oberhaus genehmigte heute in dritter Lesung die irische Si e 3

„Das Unterhaus erledigte die Spezialdebatte über die Bill, betreffend die EE1’ Die Berichterstat⸗ tung wurde auf näöchsten Donnerstag festgesetzt. Es wird hierbei neuerdings über die Frage der Prügelstrafe be⸗ rathen werden, und wurde von Lord Hartington bereits heute Opposition gegen die Beibehaltung der Prügelstrafe angekündigt.

In Glasgow wurde an Stelle des bisherigen, mit Tode

abgegangenen konservativen Vertreters der zur liberalen Partei gehörige Tanant in das Unterhaus gewählt.

Frankreich. Paris, 14. Juli. (Journ. off.) Aus Anlaß der Revue in Longchamps hat der Präsident an den Kriegs⸗Minister folgendes Schreiben gerichtet:

„Mein lieber Minister! Die Revue, der wir soeben beigew haben, ist herrlich gewesen und die Haltung v 1. die an uns vorüberdefilirten, läßt nichts zu wünschen. Ich spreche Ihnen meine hohe Befriedigung aus und bitte Sie, dieselbe zur Kenntniß des Gouverneurs von Paris und der unter Ihren Befehlen 1, vIe. 8 zu bringen. Genehmigen Sie, mein lieber Minister, die Versich nei Juli 8 Säles rces. sicherung meiner Hochachtung. 13. Juli

(Fr. C.) Der heutige Ministerrath beschäftigte sich mit der Neubildung des Staatsraths auf Grund des eben veröffentlichten Gesetzes. Zwölf Staatsräthe sollen beibehalten und zwanzig neu ernannt werden. Präsident des E“ Amtswegen der Justiz⸗Minister; zum Vize⸗Präsidenten ist der verdiente Rechtsgelehrte Fausti Helie designirt.

15. Juli. Das heute ausgegebene „Journal officiel“ veröffentlicht die Ernennungen von 20 Staats⸗ räthen im ordentlichen Dienst.

Versailles, 15. Juli. (W. T. B.) Die Bureaux

des Senats haben heute die Kommission zur Vorbe⸗ rathung des Ferry'’schen Gesetzentwurfs gewählt.

der Kommission

Die bei der Wahl abgegebenen Stimmen d 123 Anhänger des d dington unterstützte die Ferry

Vorwurf zurück, daß durch lien bedroht werde.

den gewählten Mitgliedern und 4 für den Entwurf. der Kommissionsmitglie sentiren 136 Gegner un Der Conseils⸗Präsident Wad age und wies de Freiheit der Familigs ton hervor: die Regierung le Richtung treffen wollen gierungen feindlich gezeigt der modernen Ideen sei. Lehre zu unterdr ck Die Deputirt Einspruchs des Ministe entwurfs, betreffend die vom Senate bes n den Art. 5 in der Fassung an ten der beiden Kammern das Recht zustehen soll,

Gesetzentwurfs.

hesvork 9eshn Weiter hob

habe mit der Vorlage nur

welche sich stets den Re⸗ d deren Lehre die Negation er Zweck des Gesetzes sei, diese

eine sozia

tirtenkammer hat heute, ungeachtet des rs des Innern, den Art. 5 des Gesetz⸗ Verlegung der Kammern nach chlossenen Fassung abgelehnt

und dagegen genommen, daß

den Präsiden direkt Truppen zu requi Spanien. Kammer hat heute antwortung der Bot angenommen.

eftiger Stu 5 Westen und Nor trächtlichen Sch 8 in

(W. T. B.) Die mit 247 gegen 44 Stimmen die in Be⸗ schaft des Königs beantragte Adresse

Madrid, 14. Juli.

(Allg. Corr.) Ein uderem Eigenthum sowie in Canada, be⸗ legraphen⸗

New⸗York, 12. Juli. at den Saaten und arn dwesten der Union, Auch wurde die Te ikten unterbrochen. Meldung des Gesundheitsbeamten n Memphis sechs Erkran⸗ stattgefunden, von denen drei inwohner aus jenem tzung der Handels⸗ urde in Abrede gestellt, daß das d ein Protest gegen die angeordnete täne eingelegt. ““ T. B.“ aus Washington n Memphis kein neuer lben Fieber vorgekommen se

aden zugefügt. diesen Distr

olge haben i ben Fieber Die Flucht der Ein. In einer Si

der Regierung zuf kungsfälle am gel tödlich verliefen. Orte hält noch immer an. kammer von Memphis Fieber epidemisch s allgemeine Quaran Ein Telegramm

meldet, daß am Fall der Er⸗

für das Deutsche hat folgenden In⸗ einer ausländischen ländern aus dem Reichs⸗ Uebersicht über die Ausprägung ank. Finanz⸗ Ausgabe von Schatzanweisungen und Steuerwesen: Befugniß einer Steuerstelle. en mit Antwort im Verkehr

die während des zweiten hobenen Postanstalten; enbahnwesen: Eröffnung zweier cheinen des zweiten Nach⸗ und Handelsmarine ns⸗Prüfungen. Konsulat⸗ Exequaturertheilung. der deutschen J enthält Verfügungen: Weltpostverein; ainsberg⸗Deu⸗ „Reg.⸗Bez. an Reisende. s⸗Blattes“ hat e. Bildung eines Torpeder⸗ alender für S. M. übungen.

28 des „Central⸗Blatts Reich“, herausgegeben im halt: Allgemeine Verwaltun Druckschrift; ebiet. Münz⸗ . Reichs⸗Goldmünzen; wesen: Bekanntmachung, im Betrage von ng zweier Stations⸗Co Post⸗ und Telegraphenw ostvereins;

Reichskanzler⸗Amt,

und ankwesen: Goldankäufe der Reichsb

betreffend die

ntroleure; esen: Postkart Uebersicht über 1879 eingerichteten und desgl. Telegraphen⸗Anstalten. Marine und tlichen Liste der deutschen Begian von Seesteuerman Todesfälle; „Amtsblatts hen verwaltung“ Beitritt von 9: Verwechselung

des Weltp Vierteljahres Bahnstrecken. Schiffahrt: Ers trags zur am von 1879; wesen: Ernennung;

Die Nr. 47 des Post⸗ und Telegr vom 12. Juli 1879: vom 11. Juli 187 ben, Hamburg, Aachen; vom 4

Nr. 13 des folgenden Inhalt: Bau Ingenieur⸗Corps. Schiffe ꝛc. Be Patriotische wollenen (Moltong⸗ ments über die Ar rine⸗Intendanturdien Benachrichtigungen.

Bulgarien zum der Ortsnamen H sterreich und Heinsberg

ainburg in Oe 9 Telegramme

„Juli 1879: Bestellung der „Marine⸗ elder⸗Tantièm änderungen zum Termink handlung der Torpedos handlung des ) Bekleidungsstücke

Verordnung

bei den Schieß blauen Nankings Abänderung des Regle⸗ didaten für den höheren Ma⸗ e. Personalveränderungen.

Gaben. Belb⸗

Annahme ꝛc. von Kan st. Verschlußroll

Statistische Nachrichten.

„Statistik der zum den Straf⸗ und Gefangenen⸗ „entnehmen wir weiter noch die hmen aus der Verwaltung der a in dem genannten Jahre die Ausgaben betrugen —: 5 540 708 Auf den ch im Durchschnitt: im Jahre 1876,

Uuterhaltungs⸗ gegen 220 gegen 60,13 88 gegen 59,39 ₰. olgenden Posten: folg beitsbetriebsarten ab⸗ Aufwendun⸗

Der kürzlich ausgegebenen Ressort des

Ministeriums des Anstalten per 1. folgenden Angaben: Straf⸗ und Gefangenenan den Betrag 8 252 791 Die Verwaltung Der Zuschuß des Kopf der durchschnittlich Det Einnahme 107 08,69 Ausgabe 325 86,24 gegen kosten⸗Zuschuß im Ganzen pro Ja ( und auf den Detention sowie Staatszuschuß auf den Die Einnahmen besteh Nettoarbeitsverdienst (der züglich der Verdiens 12 L gen für Speisezulagen, Arbeitsgeräthe, Aufsichtskosten) 1ot. b. Reingewinn aus Erstattete Unter d. Sonstige Einnahmen 145 500 Nettoarbeitsverdienst t Darchschnittsftärke

Innern gehören April 1877/78 Die Einnahr stalten erreichter 712 082 ℳ; die erforderte mithin Zuschu Staates stelte sich auf 5 48 inirten ergiebt si gegen 115 335 08,49 ₰, hr 218 77,55 stag 60,23 Detentionstag 59.

Bruttoertrag aller Arbeit enen, sowie der m faterialien und extraordinäre n 2 280 468 im Jahre 1876. t 104 196 gegen 66 973 26 gegen 174 122 n 167 4688 Der baare Durchschnitt den Betrag pro

tantheile der Gefang. 2 317 760 gege

der Landwirthschaft 1 haltungskosten 144 6

und anderen,

626 016

Arbeitsprämien Geldern wurden

den Gefangenen gehörigen d 8 8,heeg es, 1. April 1877

Kassen am Schlusse des Jahr d 61 in 23 338 einzelnen Massen. Die bei den Zuchthausgefangenen 30 150 4551, über 15. den anderen Gefangenen bis über 150 300 8, über 300 5. 3 dem Gesammtbestande am Schlusse Zinseinnahmen für d Gefangenen wurden i besseren Verpflegung und so 237 857 84 ₰; b. zur Unterstützung v 261 935 81 ₰.

des Jahres ausbezahlt bis zu 30 22 139, über 300 24.

/78, verwaltet einzelnen Massen waren bis zu 30 12 203, über über 300 53; b. bei zu 30 5832, über 30 150 308, insbar belegt waren von Jahres 538 974 ℳ; die 23 180 37 ₰. Von den erausgabt: a. zur eigenen erlaubten Aufwendungen on Angehörigen 24 077 An entlassene Gefangene einzelne Massen, über 30 150 2162, Durch die Gefäng⸗ in der Zeit vom 1. April 1877 bis Ende Ut auf vorläufige Entlassung von 392 Ge⸗ 152 Anträge genehmigt. ungen widerrufen. örigkeit der in dem Jahre ausgefangenen 95,33 im Jahre 1876, Angehörige 3,50, Ausländer 1,13 gegen 1,17. der weiblichen und der Ge⸗

0 300 378,

as Jahr betrugen m Laufe des Jahres v zu sonstigen

97 ₰, zusammen

zwar im Betrage über 150 300 111, nißverwaltung wurden März 1878 Anträge geste

jahr 1877 wurden 9 vorläufige Entlaff die Staats⸗ und Heimathsang 1877/78 zugegangenen Zucht waren 95,32 % Preußen gegen

des Deutschen Reichs 3,55 % gegen Auf 1000 Köpfe der männlichen resp.

Im Kalender⸗

sammtbevölkerung Preußens nach der Zählung von 1875 kamen Zuchthausgefangene in Zugang: Männer 0,51 gegen 0,48 im Jahre 1876 Weiber 0,09 gegen 0,10, überhaurt 0,29 gegen 0,29. Von dem Zugange waren heimathsbehoͤrig in: Städten mit mehr als 10 000 Einwohnern 27,92 % gegen 28,60, Städten mit weniger als 10 000 Einw. 21,16 % gegen 20,55 %; Ortschaften des platten Landes 50,92 % gegen 50,85 %. Auf 1000 Köpfe der vorangegebenen Bevölkerung kamen hiernach Zuchthausstrafen zur Vollstreckung: aus Städten mit mehr als 10 000 Einw. 0,43 gegen 0,41 im Jahre 1876, aus Städten mit weniger als 10 000 Einw. 0,47 gegen 0,43, aus Ortschaften des platten Landes 0,24 gegen 0,23. Nach dem Bekenntnißstande waren von den zugegan⸗ genen Zuchthausgefangenen: evangelisch 62,39 % gegen 61,42 %, katholisch 36,62 % gegen 37,47 %, jüdisch 0,99 % gegen 1,10 %. Auf 1000 Köpfe der evangelischen, resp. der katholischen, jüdischen und andersgläubigen Bevölkerung treffen zugegangene Zuchthausgefan⸗ gene des betreffenden Bekenntnisses im Durchschnitt der Monarchie: Evangelische 0,30 gegen 0,28; Katholische 0,34 cegen 0,33; Juden 0,23 gegen 0,24; Andersgläubige 0,01. Die Gesammtzahl der detinirten Zuchthausgefangenen betrug 25 197. Davon waren evangelisch 15 817 oder 0,95 auf 1000 Köpfe der evangelischen Bevölkerung gegen 0,90 im Jahre 1876, katholisch 9138 oder 1,06 gegen 1,00, jüdisch 236 oder 0,69 gegen 0,65, andersgläubig 6 oder 9,04 gegen 0,06. Es befanden sich im Alter von 18 und 19 Jahren in Prozenten der Bevölkerung dieser Altersklasse 0,06 gegen 0,01, von 20 29 Jahren 0,21 gegen 0,19, von 30 39 Jahre 0,23 gegen 0,22, von 40 49 Jahren 0,19 gegen 0,18, von 50 59 Jahren 0,13 gegen 0,12, von 60—69 Jahr 0,05 gegen 0,05, von 70 Jahren und darüber 0,02 gegen 0,02. Von der Gesammtzahl von 25 197 Zuchthausgefangenen waren ehelich geboren 23 219, unebelich 1978, verheirathet 10 555, unverheirathet 14 642. Schulbildung hatten und zwar: höhere als Elementar, 1,14 % der Gesammtzahl gegen 1,04; Elementar: a. vollständige 24,08 % gegen 23,40 %, b. mangelhafte 54,17 % gegen 54,76 %ü. Es konnten nur lese. 6,89 % gegen 6,96 %; ohne Schulbildung waren 13,72 % gegen 13,84 %. Nach den bisherigen Standes⸗ und Erwerbs⸗ verhaͤltnissen klassifizirt ergiebt sich folgendes Resultat: 1) Land⸗ und Forstwirthschaft, Gärtnerei: a. Grundeigenthümer 727, b Pächter 59, c. Arbeitnehmer 7760. 2) Industrie, Handel und Verkehr: a. Arbeitgeber 1103, b. Arbeitn hmer 10 376. 3) Persön⸗ liche Diensteleistende 3167. 4) Armee und Kriegsmarine 755. 5) Beamte, Aerzte, Geistliche, Lehrer, Gelehrte, Schrift⸗ steller ꝛc. 220. Als Soldat gedient hatten 5973. Aus Städten mit mehr als 10 000 Einwohner kamen auf 1000 Köpfe der Bevölkerung dieser Städte 1,36 gegen 1,28, aus Städten mit weniger als 10 000 Einwohner 1,36 gegen 1,30, vom Lande 0,78 gegen 0,74 auf 1000 Köpfe der ländlichen Bevölkerung. Der Staats⸗ und Heimaths⸗Angehörigkeit nach waren Inländer und zwar aus der Provinz Preußen auf 1000 Köpfe der dortigen Bevölkerung 1,49 gegen 1,48, aus Brandenburg 1,15 gegen 1,12, Pommern 0,94 gegen 0,89, Posen 1,71 gegen 1,60, Schlesien 1,23 gegen 1,17, Sachsen 0,90 gegen 0,85, Schleswig⸗Holstein 0,38 gegen 0,38, Hannover mit Jadegebiet 0,49 gegen 0,45, West⸗ falen 0,62 gegen 0,53, Hessen⸗Nassau 0,52 gegen 0,49, Rheinland 0,44 gegen 0,39 und aus Hohenzollern 0,27 gegen 0,23. Die Verurtheilung erfolgte wegen Verbrechen und Vergehen aus Eigennutz in 78,73 % der Gesammtzahl gegen 79,03 %; aus Leidenschaft in 21,27 % gegen 20,97 /0. 3 Die Dauer der urtheilsmäßigen Strafen betrug: Lebenszeit bei 885 Ge⸗ fangenen, 15 Jahre und darüber bei 541, über 10 bis excl. 15 Jahre 791, über 5 bis 10 Jahre bei 3498, über 3 bis 5 Jahre bei 4376, über 2 bis 3 Jahre bei 4549, über 1 bis 2 Jahre bei 7423, 1 Jahr und weniger bei 3134. Daneben wurde erkannt auf Zulässigkeit der Polizeiaufsicht bei 16 746, Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte bei 20 739 Gefangenen. Von der Gesammtzahl der detinirten Zucht⸗ hausgefangenen waren bereits bestraft wegen früherer Verbrechen oder Vergehen überhaupt 77,08 % gegen 77,48 i. J. 1876 Die Gesammtzahl der detinirten Gefängnißgefangenen betrug 28 181. Davon waren evangelisch 46,86 % gegen 48,35 % i. J. 1876, katholisch 51,91 % gegen 50,46 %, lüdisch 1,06 % gegen 1,04 %, andersgläubig 0,17 % gegen 0,15 %. Es befanden sich im Alter von unter 18 Jahren bis 19 Jahren 14,49 % gegen 14,62 % im Jahre 1876, von 20 29 Jahren 39,38 % gegen 38,74 %, von 30 39 Jahren 23,11 % gegen 23,41 %, von 40— 49 Jahren 13,36 % gegen 14,24 %, von 50 59 Jahren 2,12 % gegen 6,70 %, von 60 69 Jahren 1,96 % gegen 1,92 %, 70 Jahren und darüber 0,38 % gegen 0,37 %. Es waren von der Gesammt⸗ zahl von 28 181 Gefängnißgefangenen ehelich geboren 25 986, unehelich geboren 2195, verheirathet 9623, unverheirathet 18 558. Schulbildung hatten, und zwar: höhere als Elementar in Prozenten der Gesammtzahl, 1,25 gegen 1,26 im Jahre 1876, Elementar a. vollständige 58,48 gegen 58,68, b. mangelhafte 32,32 gegen 31,50. Es konnten nur lesen 3,42 % gegen 3,89 %. Ohne Schulbildung waren 4,53 gegen 4,68 %. Aus den Städten mit mehr als 10 000 Einwohnern waren 49,45 % gegen 46,80 %, aus Städten mit weniger als 10 000 Einwohnern 17,03 oder 17,16 %, vom Lande 33,52 gegen 36,04 %. Der Staats⸗ und Heimathsangehörigkeit nach waren Inländer: 27 517, und zwar aus der Provinz Preußen 1,17 gegen 1,34 %, Brandenburg 8,77 aegen 9,86 %, Pommern 1,18 gegen 1,35 %, Posen 3,51 gegen 3,77 %, Schlesien 33,82 gegen 32,89 %, Sachsen 1,36 gegen 1,52⁰%, Schles⸗ wig⸗Holstein 0,06 gegen 0,08 %, Hannover und Jadegebiet 3.82 gegen 3,22 %, Westfalen 4,15 gegen 5,14 %, Hessen⸗Nassauv 3,19 gegen 3,28 %, Rheinland 38,96 gegen 37,53 % und aus Hohenzollern 0,01 gegen 0,02 %. Die Verurtheilung erfolgte wegen Verbrechen und Vergehen: aus Eigennutz in 63,38 % der Gesammtzahl gegen 61,14 % im Jahre 1876; aus Leidenschaft in 36,62 % der Gesammtzahl gegen 38,88 %. Die Dauer der urtheilsmäßigen Strafen betrug von der Gesammtzahl der detinirten Gefängnißgefangenen von 28 181: Lebenszeit bei 7, 15 Jahre und darüber bei 18, über 10 bis exkl. 15 Jahre bei 31, über 5 10 Jahre bei 93, über 3—5 Jahre bei 304, uber 2— 3 Jahre bei 570, über 1—2 Jahre bei 1695, über 6 Monate bis 1 Jahr bei 2797, über 3— 6 Monate bei 3613, über 3 Monate und weniger bei 19 053. Daneben wurde erkannt auf: Zulässigkeit der Polizeiaufsicht bei 202, Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte bei 2713. Von der Gesammtheit der detinirten Ge⸗ fängnißgefangenen waren bereits bestraft wegen früherer Verbrechen oder Vergehen überhaupt 13 434, also in Prozenten der Gesammtzahl 47,67 gegen 48,74 im Jahre 1876 (darunter mit Zuchthaus 829) und zwar: einmal 3701, zweimal 2034, dreimal 1668, viermal 1616, fünfmal 1733, sechsmal und öfter 2682.

Die allgemeinen Geschäftsstockungen haben nach dem Jahres⸗ bericht der Handelskammer zu Wiesbaden für 1878 auch auf die Bergbauverhältnisse im genannten Regierungsbezirk einen nachtheiligen Einfluß geübt. Ende 1878 waren im Revier Wiesbaden 806 Bergwerke verliehen, davon 799 in gewerkschaftlichem oder Privatbesitz, 7 im fiskalischen Besitz. Von sämmtlichen ver⸗ liehenen Bergwerken standen nur 56 im Betriebe (6 mehr als im Jahre 1877), und zwar 1 Eisenerz⸗, 1 Zinkerz⸗, 1 Bleierz⸗, 2. Man⸗ ganerz⸗, 5 Thon⸗ und 46 Dachschieferbergwerke. Die Gewinnung von Eisenerzen betrug im Jahre 1878 nur 4029 Ctr. und ℳ, von Zinkerzen 168 Ctr. = 437 ℳ, von Bleierzen 10 Ctr. 82 Manganerze wurden nicht gewonnen.é Die mittlere Belegschaft der Erzbergwerke betrug 35 männliche Personen (mit 145 Angehörigen), gegen 25 in 1877. Die 5 betriebenen Thongruben lieferten 60 713 Ctr. Thon =— 5535 (gegen 126 452 Etr. = 11 470 in 1877), wobei 9 Arbeiter (gegen 12 in 1877) beschäftigt waren. Die Belegschaft der Dachschiefergruben betrug 582 Mann (gegen 588 Mann in 1877), die Produktion 76 455 m, wovon 62 913 m abgesetzt wurden. Die Löhne sind im Jahre 1878 etwas gesunken. Bei einer Gesammtbelegschaft von 626 Arbeitern (mit 1318 Angehörigen) stellte sich die Mitgliederzahl der Kranken⸗ kasse Ende 1878 auf 546, von denen 499 zugleich dem Allge inen Knappschaftsverein Nassau zu Diez angehörten.

In dem zum Diezer Reviere gehörenden Theile des Amts Idstein mit 76 Verleihungen auf Eisenerze, 7 auf Blei⸗, 3 auf M. 8 auf Thonerde und 26 auf Dachs 1 Eisenerzbergwerk (2 Arbeiter, e = 27 ℳ), 1 Dachschieferwerk (3 Arbeiter, 54 m Arbeiter) 5980 Ctr. = gefördert.

erze, 1 auf Schwefelkies, waren nur 5 Werke im Betriebe: 90 Ctr. Eisenerz Dachschiefer = 186 ℳ), 3 Thonerdewerke (6 An Ocker wurden 1100 Ctr. = 550 Revier Weilburg gehörenden Amte Usingen waren im Jahre 1878 keine Werke im Betriebe. Der einzige Hohofen im Revier Wiesbad wurde auch im Jahre 1878 nicht angeblasen. Revier beträgt 12; sie fertigten mit 37 72 620 Ctr. Maschinen⸗ 934 855 Der duzirte aus 791.

In dem zum

en (Michelbacherhütte) Die Zahl der Eisen⸗ gießereien in diesem beitern (854 Angehörige) im Jahre 1878. theile und sonstige Gußwaaren im Werthe von im Revier Diez belegene Petershammer bei Esch pro Alteisen 640 Ctr. Schweißeisen = 6400 Der Allgemeine Knappschaftsverein 87 504 Einnahmen, 80 195 Ausgaben, Ende des Kassenbestand und 268 934 Ende 1876.

Nassau hatte im Jahre 1877 Jahres 7309

disponibles Vermögen,

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von Hrn. Professor Bastian Schreiben aus Macassar auf Celebes, einer der gr aus dem hervorgeht, daß sich der bekannte ankheit wieder vollständig erholt hat und sich

ist zu Ende voriger Woche ein oßen Sunda⸗ Inseln, eingetroffen, Forscher von seiner Kr zur Zeit der besten Gesundheit erfreut.

Von dem Prachtwerk „Italien, eine Wanderung von den ‚„zweite Auflage (Stuttgart, J. Engelhorn) ist

Alpen bis zum Aetna“ Irt, - 22) erschienen, in welchem

ein neues Doppelheft (Lieferung 21 und won Rom fortgesetzt wird. 1 Rom mit seiner Umgebung selbstverständlich den Acqua Claudia in lle in den Ruinen

die Beschreibung illustrationen hat Stoff geli fert: Travestinerin, von Ferd. Keller;

von Lindemann⸗Frommel; Idy Ludw. Kurella; Pantheon in Rom, Titus⸗ von Gust. Bauernfeind; „Brunnen in Tivoli, in Villa d'Este, von Gust. Cloß; Jüdin im Ghetto, von Joh. Graf; Cascaden vo von Th. Weber; Ziegenhirte, von Rud. Schick; In der Villa Als Tondruckbilder sind dem Doppel⸗ mit Neptunsbrunnen in Bologna, von dem Palatin und Ko⸗ romanum von Gust.

Villa Wolkonsky, des Vespasiantempel, von bogen, Tivoli, Ghetto in zwei Bildern

Sibyllentempel daselbst,

Borghese, von L. Heilbluth. heft beigegeben: Marktplatz Th. Weber; Ruinen der Kaiserpaläste auf von Lindemann⸗Frommel; Bauernfeind; Predigt im Kolosseum, von Koelmann

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Aus dem Rheingau, 13. Juli, schreibt man dem „Rh. Korr.“ über den Stand der We inberge und Saaten: Die der⸗ maligen Witterungsverhältnisse sind wirken auf die Entwickelung, namentlich des Weinstocks Der Weinstock ist größtentheils noch und das noch Blühende ist jetzt an noch verblüht, es müßte denn der August und

also heute) Mor⸗ ht, bleibt drauß. ls eine Mißernte

trauriger Natur und im höchsten Grade nachtheilig. in Blüthe; höchstens ein Viertel hat durchgeblührt, stark vom Heuwurm bedrängt. kann sich nicht mehr entwickeln, . September eine so günstige Witterung liefern, wie alte Winzerregel ist die: Was am Margarethentag ( gens verblüht, kommt ins Faß, was Mittags verblü Die diesjährige Weinernte kann also ruhig schon jetzt als betrachtet werden. Die Kartoffeln können wegen der ständigen nicht bearbeitet werden, sie stehen von Unkraut überdeckt, und baldige Die Bohnen sterben ab, und die Schnecken ie Winterfrucht würde gern reifen, sie kann Der Kern wird Mehl liefern und nur bei sehr günstigem Stroh gerechnet werden. Die Sommer⸗ gut und dürfte bei einem guten Nachsommer Stein⸗ und Kernobst verspricht bis jetzt die Reife durch die ungünstige Witte⸗ Die Heuernte lieferte einen an⸗ Pflanzen gedeihen am Besten. d der „Cöln. Ztg.“ unter dem 11. Juli ge⸗ t neun Tagen beispiellos üble Wetter beginnt Am Untersee hat man Hochwasser, und Sommerwasserstand. Die ne Landregen verwandelt. gehoffte Umschwung ging Wind und Kälte zurück⸗ Nähe von Karlsruhe, ist der Rhein cht viel mehr zu hoffen; auch die t ernstlich bedroht; Frucht⸗ und überall schön und üppig. des K. K. österreichischen Ackerbau⸗Ministe⸗ Saaten in Oesterreich zu Ende Der Roggen hatte im rnerbildung günstige Witterung. e Weiterentwicklung der Schüttung“ des

Was von

Fäule ist voraussichtlich. verzehren das Kraut. A. 1 aber bei der beständi-en Nässe und Kälte nicht. also nur Hülsen und kein Erntew tter kann auf gutes frucht steht bis jetzt einen guten Ertrag liefern. einen guten Ertrag, wenn auch rung nur langsam voranschreitet nehmbaren Ertrag. Koh

Aus Baden wir schrieben: Das sei sehr bedenklich zu werden. Fuß über dem gewöhnlichen Platzregen haben sich in allgemei Der am 8., wo es drückend heiß geworden, in Gewittern unter, welche wieder Regen, In Maxau, in der übergetreten. Für Wein ist nic Ernte der Körnerfrüchte ist jetz Kornfelder standen fast

Dem Berichte riums über den Stand der Junt entnehmen wir fol Allgemeinen eine wird denn auch Aehren gelobt und die H Roggens und auf eine gute Ausnahmen gehegt. sprechende Länge erreicht. Roggenernte im südlichen

Theilen Ungarns ist derselbe Vorländern der Alpen für Anfang der zweiten Ir Weizen blühte zur Zeit de in der mittleren und südlichen elche meistentheils in sehr be⸗ ch geht, begriffen. Im Banate hatte der nnen, in Dalmatien stand derselbe unmit⸗ d des Weizens berechtigt im Allgemeinen mittelmäßiger ehemaligen Troppauer id einigen wenigen Gegenden Galiziens Wintergerste

gende Einzelheiten: für die ziemlich allgemein die schön offnung auf eine „gute Qualität der Körner mit nur vereinzelten hat meistentheils eine sehr ent⸗ Im Allgemeinen steht demnach eine ziem⸗ Auch der Roggenschnitt

Der Halm

Karstländern, für Anfang Juli, in den Juliwoche in Aus⸗ sicht genommen. s Berichtes meistens noch in der nördlichen Zone, der Körnerentwickelung, w friedigender Weise vor si Weizenschnitt bereits bego telbar bevor. Der Stan erfreulichen Erntehoffnungen. schwacher Stand wird nur aus Schlesien ( Kreis), dem Küstenlande un und Ungarns

in Dalmatien sowie im Banate begann die Ernte in der d ist im Banate bereits beendet. cht gut aus. Auch die in im Allgemeinen wes

dritten Juniwoche un genannte Ernte fiel re Sommergerste hat. sich steht zum Theil recht üppig; Siebenbürgen gilt; meistent jener der frühgebauten Saaten. durch die Bodenverkrustung. 8 in der mittleren

Görz befriedigt. Die entlich gebessert und was namentlich für Oberösterreich und heils ist ihr Stand befriedigend, besonders Spätgebaute leiden an vielen Orten Rechtzeitig gebauter Hafer stand Zone und in der Bukowina bereits sein Stand ist mit sehr wenigen Ausnahmen

überall in Rispen, übera sp im Allgemeinen

befriedigend. Entwicklung in der Periode Zone, sehr rasch in ernte war in

Mais war ungewöhnlich weit des Berichtes, i

iI Wachsthum vorgeschritten ist.

ils bereits beendet, in den Nord⸗

chst bevorstehend. Die Entwicke⸗ welche meisten⸗

Die Raps⸗ Ungarn größtenthe westländern und in Galizien demna lung der Schoten wir theils Ostgalizien betreffen, ziehung auf Quantität wie Q Kartoffeln hatte getation gemacht und stande bereits in der Blüthe. ben wurde nachgeholt und war größtentheils beendet Stand liegen mit wenigen Ausnahmen werden seit dem 20. Juni j Die Saaten von Zuckerrübe ten meistentheils einen komple

d mit wenigen Ausnahmen, sehr gerühmt und ein sowo ualität sehr befriedigendes Ernteresultat n in der Berichtsperiode rasche Fort⸗ n in vielen Gegenden Bearbeitung dersel⸗ Ueber ihren Nachrichten vor. Frühkartoffeln auf den n und Futter⸗ tten Stand. Die

schritte in der Ve der mittleren Zone

Aus Ungarn Markt gebracht. Runkelrüben zeig