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Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
Rosenheim, Dienstag, 22. Juli, Vormittags. Se. Majestät der Kaiser und König haben die Reise nach Bad Gastein heute Morgen um 8 Uhr fortgesetzt. Bei der Abfahrt wurden Se. Majestät von der zahlreich herbeigeström⸗ ten Bevölkerung mit den freudigsten Kundgebungen begrüßt.
Landtags⸗Angelegenheiten.
Am 18. Juli ist zu Stralsund der Vertreter dieser Stadt im Herrenhause, der ältere Bürgermeister, Geheime Regierungs⸗Rath Denhard gestorben.
Nr. 29 des „Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden In⸗ halt: Allgemeine Verwaltungssachen: Verbot ausländischer Druck⸗ schriften; — Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. — Münz⸗ und Bankwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichs⸗Goldmünzen; — Goldankäufe der Reichsbank. — Status der deutschen Notenbanken Ende Juni 1879; — Statistik der deutschen VBanknoten Ende Juni 1879; — Zoll⸗ und Steuerwesen: Uebersicht über Rübenzuckersteuer, sowie Zucker⸗Ein⸗ und Ausfuhr für Juni 1879; — Nachweisung der Einnabme an Wechselstempelsteuer in den Mo⸗ naten April bis Juni 1879; — Anschluß Bremischer Gebietstheile an das deutsche Zollgebiet; — Titelverleihung an einen Stations⸗ Kontroleur; — Errichtung einer Zoll⸗ und einer Uebergangsstelle; — Befugniß einer Steuerstelle. Justizwesen: Dienstweisung be⸗ treffend die Einziehung und Verrechnung der für die Geschäfte des Reichsgerichts in Ansatz kommenden Kosten. — Eisenbahnwesen: Abänderungen des Betriebsreglements für die Eisenbahnen Deutsch⸗ lands; — Bestimmungen über die Verladung und Beförderung von lebenden Thieren auf Eisenbahnen; — Ausführunasvorschriften zu §. 50 Nr. 7 des Betriebsreglements für die Eisenbahnen Deutsch⸗ lands; — Eräöffnung von Haltestellen. — Marine und Schiffahrt: Beginn von Prüfungen sür Schiffer und Steuerleute; — Ertheilung eines Flaggenattestes. — Konsulatwesen: Ernennung; — Exequatur⸗ ertheilung; — Abgrenzung eines fremdländischen Konsulatsbezirks.
Statistische Nachrichten.
Das jüngste Heft der in Wien erscheinenden „Statistischen Monatsschrift“ bringt eine Uebersicht des Vermögensstandes der Städte Oesterreichs von 1870 bis 1876, verglichen mit den Ergebnissen der größeren Städte Europas. Der erste Theil der Zusammenstellung enthält die Einnahmen und Aus⸗ gaben von 33 österreichischen Städten, je in den Jahren 1870 bis 1876, wie die Zu⸗ und Abnahmen in beiden Titeln in Gulden und Prozenten, woran anschließend wiederum die Einnahmen als eigene und aus der Gemeindebesteuerung, die Ausgaben nach den verschie⸗ denen Posten gesondert veranschaulicht werden. Im zweiten Theile der Abhandlung wird eine Vergleichung der Ergebnisse der wirk⸗ lichen Gemeindesteuer⸗Verhältnisse der österreichischen Städte Wien, Prag, Triest, Graz, Brünn und Lemberg mit jenen einiger größeren Städte Europas versucht. Danach betrugen in Francs ausgedrückt: bei Paris die Einnahmen 217 798 000, die Ausgaben 201 117 000 (+ 16 681 000); bei Wien 45 399 000 bez. 49 844 000 (— 4 445 000); Berlin 41 574 000 bez. 46 134 000 (— 4 560 000); Rom 16 478 000 bez. 15 378 000 (+ 1 100 000), Pest 15 548 000 bez. 16 310 000 (— 762 000); Florenz 13 155 000 bez. 23 712 000 (— 10 557 000); Turin 10 277 000 bez. 9 804 000 (+ 473 000); Genua 9 822 000 bez. 11 661 000 (— 1 839 000); Breslau 9 066 000 bez. 8 486 000 (+ 580 000); Stockholm 9 754 000 bez. 7 386 000 (——. 1 368 000); Frankfurt a. M. 7 986 000 bez. 10 559 000 (s— 2 573 000); München 7 843 000 bez. 5 341 000 (+ 2502 000); Prag 7 829 000 bez. 11 954 000 (— 4125 000); Kopen hagen 6 544 000 bez. 7 787 000 (— 1 243 000); Leipzig 6 403 000 bez. 7 842 000 (— 1 439 000); Palermo 5 809 000 bez. 5 878 000 (— 69 000); Triest 5 688 000 bez. 6 448 000 (— 760 000); Lüttich 5 162 000 bez. 6 350 000 (— 1188 000); Bukarest 3 753 000 bez. 7 720 000 (— 3 967 000): Christiania 3 045 000 bez. 6 195 000 (— 3 150 000); Gra; 3 036 000 bez. 3 100 000 (— 64 000); Lemberg 2 528 000 bez. 3 283 000 (— 750 000); Brünn 1 448 000 bez. 1 593 000 (— 145 000). Bezüglich des Ausmaßes der Kommunalbesteuerung zu den gesammten Einnahmen steht unter den eben genannten 23 Städten Brünn mit 73,8 % in siebenter, Graz mit 64,8 % in zehnter, Triest mit 59 % in 13. Stelle; Wien mit 46,1 % nimmt erst den 19., Prag mit 35,7 % und Lemberg mit 28,5 % nehmen den 21. und 22. Platz in dieser Reihenfolge ein. In Bezug auf die Höhe der Durchschnittsquote, welche auf den Kopf der Bevölkerung an Be⸗ steuerung für Gemeindezwecke entfällt, steht Triest mit 48,95 Fres. in 5. Reihe und wird nur von Paris, Genua, Florenz und Rom überflügelt. Wien mit 34,35 Fres. behauptet den 8., Graz mit 22,80 Frcs. den 14., Prag und Brünn mit 17,72 bez. 14,47 Fres. den 19. und 20. Platz in der Reihe dieser 23 Städte. Lemberg schließt die Reihe, da es im Durchschnitte per Kopf seiner Bewohner nur 8,27 Frecs. an Steuern für Gemeindezwecke einhob. Ueber den Bestand des Gemeindevermögens der genannten Städte und seine Belastung werden folgende Angaben gemacht: Im Verhältnisse zu den Aktiren erreichten die Passiva in Pest 30,3, in Turin 43,7, in Berlin 46,1, in Breslau 50, in Christiania 50,9, in Kopenhagen 52,2, in Leipzig 53,9, in Triest 58,5, in Stockholm 60,5, i Wien 61,7, in S uttgart 66,6 in Palermo 99,9, in Bukarest 100,5, in Lüttich 122,2, in München 157,2, in Genua 173, in Venedig 263,9, in Florenz 282,5 und in Rom 378,9 %. Wien, welches unter den oben verzeichneten Städten in Bezug auf die absolute Höhe seiner Brutto⸗Aktira den ersten Rang einnimmt, rangirt in Hinsicht auf die Belastung derselben in aufsteigender Richtung mit 61,7 % an zehnter Stelle Triest dagegen behauptet mit der Ziffer seiner Aktiva die 11. und rückt mit seinem günstigeren Belastungs⸗ prozente in die 8. Reihe vor.
Kunst, Wissenschaft und Literatur⸗
Die jetzt zum Abschluß gelangte Reform des deutschen Zoll⸗ tarifs hat den Wortlaut des Tarifs und die nach demselben zur Er⸗ hebung kommenden Zollsätze durchweg verändert. Diese Aenderungen in der Zollbehandlung der vom Auslande eingehenden Waaren, durch eine übersichtliche und allgemein verständliche Darstellung des neuen Tarifs möglichst schnell zu verbreiten, ist der Zweck eines in Carl Heymann’s Verlag hierselbst unter dem Titel: „Der deutsche Zolltarif vom Jahre 1879, nach den Motiven des Gesetz⸗ entwurfs und den Beschlüssen des Reichstags erläutert von Boden⸗ stein, Sekretär im Kaiserlichen statistischen Amt zu Berlin“ soeben verausgabten Schrift. Der Tarif erscheint hier zusammen⸗ gefaßt in der Form eines handlichen, gut ausgestatteten Taschen⸗ buches und wird wegen dieser äußeren Vorzüge, sowie wegen der dem bea sichtigten rein praktischen Zwecke dienenden Kürze und der Beschränkung auf das Nothwendige in der Ausführung des be⸗ handelten Gegenstandes sowohl allen Handel⸗ und Gewerbtreibenden ein nützlicher, sichere Aus kunft gebender Rathgeber sein, wie auch ebenso für den Dienstgebrauch der Zoll, und Steuerbeamten sich vorzüg⸗ lich eignen. Als Einleitung in den Tarif, und zugleich zur Erklärung von nicht allgemein bekannten Begriffen des Tarifgesetzes ist dem⸗ selben eine kurze Abhandlung über die Zollverwaltung im Deutschen Reiche und über das deutsche Maß⸗, Münz⸗ und Gewichtssystem, verglichen mit denjenigen der Nachbarstaaten, vorausgeschickt. Dann folgt das Tarifgesetz mit dem Zolltarif in der Fassung, wie dasselbe vom Reichstage in dritter Berathung beschlossen ist, und die Zustimmung des Bundesraths erfahren hat. Dem Tarif shen die bis auf Weiteres in Geltung bleibenden Tarasätze hinzugefügt. Die für die Zollabfertigung wichtigen Bestimmungen werden durch fortlaufende Noten erläutert, welche zugleich einen Ein⸗
blick in die Entwickelung des großen Gesetzgebungswerkes gestatten. Als Beilage zu dem Tarife ist das mit diesem in enger Verbindung stehende neue Gesetz, betreffend die Statistik des Waarenverkehres mit dem Auslande, der Zollrolle angehängt. Zum Schlusse ist für die leichtere Benutzung des Zolltarifes ein kurz gefaßtes Waaren⸗ verzeichniß, zugleich vollständiges Wortregister für die im Zolltarif genannten Gegenstände mit Angabe der Positionen, Zollsätze und Seitenzahlen, gegeben, welches als Wegweiser zum Tarif dient. Der Preis von 1 ℳ 80 ₰ ist bei einem Umfange von 12 Bogen und dem vielfachen Tabellensatz als ein recht niedriger zu bezeichnen.
Dresden, 19. Juli. Der Vorstand des Königlichen Archivs, Geheime Rath Dr. von Weber, ist 73 Jahre alt gestorben. Er hat sich als geschichtlicher uand kulturgeschichtlicher Schriftsteller durch sein Sammelwerk „Aus vier Jahrhunderten“, sowie durch die Her⸗ ausgabe des „Sächsischen Archivs“ bekannt gemacht.
Gewerbe und Handel.
Dem Jahresbericht der Thüringischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft pro 1878 sind folgende Mittheilungen entnommen: Der Abschluß der Betriebsrechnung für die Stammbahn und die Zweigbahnen Cobertha⸗Leipzig, Weißenfels⸗Gera und Leipjig Zeitz gestaltete sich, wie folgt: Die Brutto⸗Einnahmen betrugen 14 804 498 ℳ, die Betriebsausgaben 8 000 728 ℳ, der Ueberschuß 6 804 770 ℳ Hiervon wurden verwendet: an Beiträgen zu den Ergänzungsbauten u. s. w. 214 301 ℳ, zur Verzinsung der Anleihen 1 932 338 ℳ, zur Amortisation derselben 647 100 ℳ, zu den Nebenkosten der Ertrags⸗ verwaltung 20 291 ℳ, Zuschuß zu den Zinsen: a. der Gotha⸗Leine⸗ felder Bahn 50 607 ℳ, b. der Gera⸗Eichichter Bahn 44 955 ℳ, zur Entrichtung der Eisenbahnsteuer pro 1878: a von der Stammbahn 344 575 ℳ, b. von der Leipzig⸗Zeitzer Bahn 1627 ℳ = 346 202 ℳ, zusammen 3 255 794 ℳ Daber bleibt zur Vertheilung einer Divi⸗ dende von 8 % für das Stammaktienkapital von 44 362 200 ℳ die Summe von 3 548 976 ℳ Die Dirvidende konnte mit 8 %, also gegen das Vorjahr um ½ % höher festgesetzt werden, was hauptfächlich der Verminderung der Ausgaben zu verdanken ist; denn wenn auch die Einnahmen einen Ausfall gegen das Vorjahr ergeben haben, so berechnet sich derselbe doch vur auf 4,9 %, während die Ausgaben sich um 12,2 % vermindert haben. Bei der Dietendorf⸗ Arnstädter Zweigbahn betrugen die Gesammteinnahmen 206 290 ℳ, die Betriebsausgaben 95 309 ℳ, daher verblieb ein Ueberschuß von 110 981 ℳ Davon waren zu bestreiten: als Beitrag zum Reserve⸗ fonds 1500 ℳ, die Zinsen des Anlagekapitals mit 51 628 ℳ, zu⸗ sammen 53 127 ℳ so daß ein reiner Ueberschuß von 57 853 ℳ ver⸗ blieb, welcher mit 18 931 ℳ zum Ersatz der von der Thüringischen Stammbahn zur Deckung der Betriebskosten in früheren Jahren ge⸗ leisteten Vorschüsse, und mit 38 922 ℳ zur Erstattung der seit⸗ her von Seiten der Fürstlich schwarzburgischen Regierung in Folge der übernommenen Garantie geleisteten Zinszuschüsse verwendet wor⸗ den ist. Während im Jahre vorher die Durchschnittsrente noch nicht ganz die Höhe des garantirten Zinsfußes von 4 ½ % erreichte, ist die⸗ selbe für das verflossene Jahr weit über letzteren hinausgestiegen, indem der gesammte Ueberschuß ohne Abzug der Garantiezinsen einer 1 des Anlagekapitalas von ca. 9 ½ % entspricht. Der Abschluß der Betriebsrechnung der Gotha⸗Leine⸗ felder Zweigbahn gestaltete sich in folgender Weise: Die Ein⸗ nahme betrug 877 417 ℳ, die Ausgabe 669 899 ℳ, der Ueber⸗ schuß daher 207 518 ℳ Es waren zu decken: als Beitrag für den Reservefonds 7500 ℳ, an Nebenkosten der Ertragsverwaltueg (Couponseinlösung ꝛc.) 718 ℳ, Dividende auf 13 911 300 ℳ garan⸗ tirtes Stammaktien⸗Kapital Litt. B. Ser. A. zu 4 % 556 452 ℳ, Dividende rom Reinertrag auf 1 ½ Mill. Mark Aktienkapital Litt. B. Ser. B. 18 151 ℳ, Dividende auf 1 059 000 ℳ, Aktien⸗ kapital Litt. B. Ser. C. 14 907 ℳ, zusammen 597 728 ℳ Es er⸗ giebt sich daher ein Fehlbetrag von 390 210 ℳ Hiervon haben zu übernehmen die Thüringische Stammbahn ½ mit 50 607 ℳ, die be⸗ theiligten Staatsregierungen 3 mit 339 603 ℳ Einer Einnahme⸗ verminderung von 2,6 % im Vergleich mit dem Vorjahre steht eine weit überwiegende Verminderung der Betriebskosten von ca. 17 % zur Seite. Der erzielte Reinertrag hat in Folge dessen den vor⸗ jährigen um 114 255 ℳ überstiegen. Die Betriebsrechnung der Gera⸗ Eichichter Zweigbahn hat folgendes Resultat ergeben: Die Einnahmen betrugen 1 043 993 ℳ, die Ausgaben 847 513 ℳ, der Ueberschuß 196 480 ℳ Es waren noch zu bestreiten: als Beitrag zum Reserve⸗ fonds 9000 ℳ, an Nebenkosken der Ertragsverwaltung (Coupon⸗ einlösung ꝛc.) 1165 ℳ, die Zinsen von 17 982 000 ℳ garantirten Aktienkapitals Litt. C. à 4 ½ % 809 190 ℳ, zusammen 819 355 ℳ Der Ausfall beträgt daher 622 875 ℳ Hiervon waren zu über⸗ nehmen von der Thüringischen Stammbahn das erste ½ % der garan⸗ tirten Zinsen mit 44 956 ℳ, von den betheiligten Staatsregierungen der Rest mit 577 919 ℳ Das finanzielle Ergebniß ist zwar bei der Gera⸗Eichichter Bahn nicht in gleichem Grade befriedigend gewesen, wie bei den übrigen Zweigbahnen, doch hat sich der Ueberschuß der Einnahmen gegen die Ausgaben um 51 469 ℳ höher gestellt als im
Vorjahre. Antwerpen, 21. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. 3076 Ballen angeboten, 1020 Ballen verkauft. Buenos⸗Ayres⸗Wollen unverändert, Montevideo⸗Wollen schwach behaupeet. Verkehrs⸗Anstalten.
Triest, 21. Juli. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Urano“ ist mit der ostindischen Ueberlandpost heute Morgen 8 ¼ Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen.
Plymouth, 21. Juli. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Silesia“ ist hier eingetroffen.
New⸗York, 21. Juli. (W. T. B.) Der Dampfer „The Queen“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) und der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Mosel' sind hier eingetroffen.
Berlin, den 22. Juli 1879.
Der Preis der Dauerkarten für die Berliner Gewerbe⸗ Ausstellung ist mit Rücksicht darauf, daß die Hälfte der Aus⸗ stellungsdauer verflossen ist, auf die Hälfte der bisherigen Sätze er⸗ mäßigt worden, so daß nunmehr eine Dauerkarte für eine Person 12 ℳ 50 ₰, für zwei Personen 20 ℳ und für eine ganze Familie nur 25 ℳ kostet. Diese Karte bercchtigt zum unentgeltlichen Ein⸗ tritt auch am Abend für die Concerte.
In der Woche vom 14. bis 20. Juli inkl. besuchten die Aus⸗ stellung ca. 53 339 zahlende Personen. Die Gesammtzahl der zah⸗ EEö“ von der Eröffnung bis zum 20. Juli inkl. betrug 5 286.
Das Interesse für die Ausstellung verbreitet sich in immer weitere Kreije; es sprechen dafür der täglich sich mehrende Besuch und andere Zeichen, so z. B. hat sich in den letzten Tagen hier ein Sektionsrath des österreichischen Handels Ministeriums aufgehalten, um die Gewerbe⸗Ausstellung zu studiren, da die Veranstaltung einer Gewerbe⸗Ausstellung in Wien für nächstes Jahr von Fachleuten ins Ange gefaßt ist. Auch aus Rußland sind hohe Beamte an meh⸗ reren Tagen in der Gewerbe⸗Ausstellung gewesen, um für die 1881 in Moskau projektirte Ausstellung des gesammten russischen Reiches Studien zu machen.
Der Jahresbericht der Handelskammer zu Wiesbaden für 1878 enthält auch über die Kurindustrie des Bezirks eingehende Nachrich'en, aus denen wir Folgendes mittheilen:
Die Kurliste von Wiesbaden zeigte Ende 1878 einen Frem⸗ denbesuch von 67 830 Personen: die Winterkurliste wies Anfangs 1878 einen Fremdenstand von 2365, Ende März einen solchen von 8518 Personen nach. Die Dr. Pagenstechersche Augenheilanstalt wurde im Jahre 1878 von 1653 Kranken in Anspruch genommen, von denen 690 in der Anstalt verpflegt wurden. Unter den im Jahre 1878 in Wiesbaden ausgeführten Neuerungen sind hervorzuheben: die Erweiterung der Kuranlagen in der
Richtung nach Sonnenberg, die Ableitung eines Theils
der Schützenhofquelle nach dem warmen Damme, die Herrichtung der neuen Kolonade zu einer Wandelbahn, in deren Eckpavillon sich eine zweite warme Quelle befindet. Der Neubau des Theaters wird als sehr wünschenswerth und daß der „Fremdenbestand“ auch alle Durch⸗ reisende umfaßt, wird als ein Uebelstand bezeichnet, der zum Nach⸗ theil Wiesbadens dessen Verhältnisse in einem glänzenderen Lichte erscheinen ließen, als sie es in Wirklichkeit verdienten.
Schwalbach, dessen Frequenz im Jahre 1877 gegen 1872 allmählich um 2308 Personen abgenommen, hatte im Jahre 1878 den Fremdenstand des Jahres 1876, 3642 Personen (gegen 5333 in 1872) wieder erreicht. Deutschland war mit 2207 Gästen vertreten, das Ausland mit 1435 und zwar England mit 628 (gegen 1877 + 127), Amerika 252 (+. 135), Rußland 222 (+ 85), die Nieder⸗ lande 173 (+ 73), Oesterreich 35 (+. 8), Italien 17 (+ 5). Ebenso hat sich die Zahl der Deutschen vermehrt. Die Kurtaxe ergab 26 726 ℳ, gegen 21 7566 ℳ in 1877. Im Königlichen Badehause wurden 33 026 Bäder verabreicht, gegen 27 884 in 1877. Der Neubau des Kursaals ist im Herbst 1878 vollendet. In diesem Jahre ist in Schwalbach Gasbeleuchtung ein⸗ geführt worden. Die englische Kirche wurde im Jahre 1878 der Civilgemeinde Schwalbach zum Eigenthum übergeben. liche Badeanstalt hat einen Aufbau erhalten, welche den Beamten bessere Wohnungen gewährt. Die Kurpromenaden sind erweitert und namentlich in der Umgebung des Kursaals verschönert worden. Nach Auflösung der Kurkommission sind die Geschäfte derselben auf der Bürgermeister und den Gemeinderath übergegangen.
— Schlangenbad hatte im Jahre 1878 wieder eine schlechte Saison, die Kurliste mit 1548 Besuchern (incl. 180 Passanten) blie hinter der vorjährigen noch um einige Nummern zurück. Unter den Kurgästen waren 934 Deutsche, 133 Engländer, 131 Russen, 66 Frauzosen, 40 Niederländer, 34 Amerikaner u. s. w. Die Zah der verabreichten Bäder betrug 15 089, verhältnißmäßig mehr als im Vorjahre. Die Molkenheilanstalt verabreichte 3299 Karten zu 100 G. Die Milchkuranstalten hatten guten Zuspruch. Ungeachtet der abnehmenden Frequenz ist für den Kurort viel gethan, nament lich durch Anlage der großartigen Wandelbahn.
Auch in Weilbach mit 226 Fremden blieb die Frequenz hinter derjenigen von 1877 noch zurück. Aus dem Auslande hatten sich nur 5 Niederländer, 1 Franzose, 9 Russen und 1 Amerikaner einge⸗ funden. An Bädern wurden 1376 gegeben. Zur Benutzung der Inhalationseinrichtungen wurden 148 Wochenkarken und 771 Tages⸗ “ “ 88
Ebenso hatte in Soden die Frequenz, 2372 Fremde, darunter 186 Russen, 114 Niederländer und 201 andere Aigaden die des Vorjahres nicht erreicht, doch nahm der Wasserdebit zu. Der letztere betrug 45 604 Krüge mit einer Einnahme von 9204 ℳ, 548 ℳ mehr als in 1877. Die Einnahme für 8233 Bäder ergab nur 9382 ℳ, einige tausend Mark weniger als im Jahre 1877.
Homburg v. d. H. war im Jahre 1878 von 10 622 Kurgästen besucht, 1064 mehr als im Vorjahre, darunter 3726 Engländer, 677 Amerikaner, 316 Russen, 267 Franzosen, 248 Niederländ r, 78 Ita⸗ liener, 65 Oesterreicher, 52 Schweden, 43 Schweizer, 40 Belgier“ 19 Spanier, 13 Türken, 23 Ostindier, 4 Japanesen, 2 Chinesen, 11 Afrikaner, 13 Australier. die Ungunst der Witterung verzögert worden wäre, so würde die der Kurgäste eine noch größere gewesen sein. Die Saison er⸗ hielt einen besonderen Glanz durch die Anwesenheit Ihrer Kaiserlichen Wund Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin und anderer Höchsten Herrschaften. Im Parkbade wurden 6359 Bäder (Mineralwasserbäder nach Schwartze⸗ scher Methode) verabreicht, im großen Badehause 9273 (Süßwasser⸗, Mineral⸗ und Douchebäder, Fichtennadeln⸗, Mutterlauge⸗ und dergl. Bäder), in den Privatanstalten von G. Vogt und G. Ziegenhain 3100, zusammen 18 732. In diesem Jahre sind im Parkbade auch noch Moorbäder hinzugetreten. Die heilgymnastische und Kalt⸗ wafserkuranstalt des Dr. Zimmermann, jetzt des Dr. Hünerfaudt, sowie diejenige, „Pfingstbrunnen,“ des Dr. Becker waren stark besucht. Die Kurtaxe, welche in der Zeit vom 1. Mai bis 1. Oktober erhoben wird, brachte 41 784 ℳ Die zahl⸗ reichen Feste zeichneten sich in der verflossenen Saison während der Anwesenheit des Kronprinzlichen Paares ganz besonders durch ihren Glanz aus. Die neue Straße nach dem Feldberg ist vollendet; auf dem Herzkopf ist ein 22 m hoher Aussichtsthurm erbaut worden, nach welchem ebenfalls eine Fahrstraße geführt ist.
Königstein ist durch Verlegung des Campo santo wesentlich
verschönert worden und hat in der „Colonie“ einen reizend gelegenen
neuen Stadttheil mit herrlicher Aussicht erhalten. Die Kurliste wies bis Anfangs September 1200 Gäste nach, darunter Passanten.
Falkenstein hat in seinen Erfolgen als Heilanstalt für Lungen⸗ kranke und Blutarme Fortschritte gemacht, die Zahl der Pensionäre hat sich im Jahre 1878 gegen 1877 um 123 vermehrt. Gasfabrik ist neu entstanden. Die im Jahre 1877 hergestellte Wandelbahn führt von der Anstalt unmittelbar nach dem Walde.
Auf die Frequenz von Hofheim hat die Eröffnung der Main⸗ Lahn⸗Bahn einen günstigen Einfluß gehabt, die Zahl der Kurgäste erreichte 139. In den umgebenden Bergen sind schattige Weze und schöne Aussichtspunkte erschlossen worden.
Aßmannshausen wird hauptsächlich von Passanten besucht, doch hatte sich auch die Zahl der Kur⸗ und Badegäste, welche die im Jahre 1877 eröffnete alkalische Lithiontherme benutzen, im Jahre 1878 verdoppelt.
Die herrlich gelegene Kaltwasserheilanstalt Johannisberg wurde von 99 Kurgästen besucht.
„In Ems hat die schon seit 4 Jahren bemerkte Abnahme der Gäͤste auch im Jahre 1878 angedauert. Die Zahl der eigentlichen Kurgäste hat sich von 1877 zu 1878 zwar von 8201 auf 8216 ge⸗ hoben, dagegen ist die Zahl der kurze Zeit in Ems Verweilenden von 5725 auf 5257 gesunken Unter den Kurgästen waren 5671 Deutsche, 480 Niederländer, 465 Engländer, 439 Russen, 240 Franzosen, 179 Oesterreicher, 161 Amerikaner, 161 Belgter, 136 Schweden u. s. w. Wohnungsmiethen und Häuserpreise sind in Folge der verminderten Frequenz stark gefallen, nichtsdestoweniger werden die Verschönerungen fortgesetzt. Die fiskalische Verwaltung verabreichte 28 165 Bäder und 5062 Douchen und verkaufte 20 704 Inhalationsbillets, 132 053 ganze, 28 266 halbe Schachteln Pastillen und 42 Fässer Mineral⸗ wasser. Aus den König Wilhelms⸗Felsenquellen wurden 11 208 Bäder und 1213 Douchen und 8072 Inhalationen verabreicht und 331 380 Flaschen und Krüge, 4519 Fläschchen von flüssigem Quellsalz und 143 000 Schachteln Pastillen verkauft.
Nassau ist jetzt auf 300 Fremde eingerichtet. Die Zahl der Verpflegungstage im Kurhause ist von 1877—78 von 20 000 auf 22 000 gestiegen.
Aus den fiskalischen Mineralbrunnen im Regierungsbezirk Wiesbaden wurden im Jahre 1878 verkauft 2 767 895 ganze und 1 548 890 halbe Krüge, sowie 185 521 ganze und 938 692 halbe Flaschen zum Preise von 1 312 915 ℳ Aus Homburg v. d. H wurden 16 802 Flaschen und 28 808 Krüge versendet.
Raida's Operette: „Die Königin von Golconda“, welche im Victoria⸗Theater nun bereits üuber drei Wochen lang mit gleichem Erfolge gegeben wird, kann nur noch kurze Zeit zur Auf⸗ führung kommen, da nur ein vierwöchentlicher Cyklus in Aussicht genommen war. Eine Verlängerung über den ursprünglich festgesetzten Termin hinaus aber ist deshalb nicht zu ermöglichen, weil ein Theil des engagirten Personals anderwärts bereits kontraktlich verpflichtet ist.
Redacteur: J. V.: Riedel. Berlin: 8—
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W Glsner.
24 Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)
No. 169.
Zusammenstellung abhanden gekommener, zu- eint auf Grund amtlicher Mittheilungen jedes Vierteljahr,
(Ersch
Die König-
Lit. Aa.
3000 ℳ (1000 Thlr.).
Wenn der Beginn der Saison nicht durch
250 — 300
Eine kleine
zum Deutschen Reichs⸗Anz
eiger und Königlich Preußischen
Berlin, Dienstag den 22. Juli
Staats⸗Anzeiger.
1879.
asᷣμς annaanne. 2
—
—.——
EE111““; “
Staatsschuldscheine: Lit. F. No. 38 280. 53
2 788 à 100 Thlr. 8 EEE der Staats-Prämien-Anleihe von 1855: Serie 261 No. 26 093 über 100 Thlr., 100 Thlr., Serie 984 No. 98 312 über 100 Thlr.
Schuldverschreibungen der consolldirten 4 ½ % Staats-Anlethe: a. Lit. D. No. 52 806 über 200 Thlr., 22 087. 31 461 und 41 079 à 100 Thlr., 1 25 062 à 50 Thlr., b. Lit. K. No. 6003 über 500 ℳ
Schuldverschreibungen der oensolldirten 4 % Staats-Anlelhe: Lit. D. No. 39 265, 47 597 à 500 ℳ. 1
Vormals Nassauische Prämien-Scheine des Anlehens vom 14. August 1837: No. 59 137 über 25 Fl.
Schuldverschreibungen der Nassaulschen
Schuldverschretbung der
Rheinisch-Westfällsche Rentenbriefe: 5465. 5466. Lit. D. No. 4275. No. 1— 16.
Ostpreussische 4 ½ % Pfandbriefe: Lit. A. No. 16 072 über
1000 Thlr., Lit. B. No. 1855 über 500 Thlr.
Pfandbriefe der sochleslsochen Landsohaft.
I. Altlandschaftliche Pfandbriefe:
à 3 ½ %.
Oc T.. Se S“ (68. Moesendorf 2 ö BB. 8
Serie 641 No. 64 012 über
Lit. E. No. 4696. Lit. F. No. 6069. 22 173.
No. 33. 145. 423. 448. 760. 976. 979. 1073. 1823. 1906. 1959, Lit. A b. No. 40. 501. 762. 971. 1148. 1985. 2170, Lit. Ac. No. 330. 331. 788. 1659. 1682. 1832, 136. 1 138. 139. 904 S. Ca. Noö. 2931, 3139, Lit. Cb. No. 2497. 2544. 5753, Lit. Ce No. 653. 2182. 8 3721. 3096. 3097,. No. 1020. 1026. 1521, 2068. 2069, d. No. 8 No. 3948. 4088, Lit. E b. No. 7680. 8515. 8516. 8517. 9079. 9080. 9081. 9082. 9083.
Rentenbriefe der Provinz Brandenburg: Lit. A. 1 8342 à 3000 ℳ, Lit. B. No. 3679. 3680 à 1500 ℳ, Lit. C. No. 9019 8 300 ℳ, Lit. D. No. 7268. 7269. 7270. 7271 5 75 ͤ.
Rentenbrief der Provinz Sachsen: Lit. C. No. 8072 über
300 ℳ (100 Thlr.). 8egeeeg 1. Provinz Hannover: Lit. A. No. 177 über
veeeee Tilgungskasse: 1“ Lit. B. à 4 % No. 1372 über 1500 ℳ (500 v.). 3 8ö E“ der Paderborner Tiigungskasse: Lit. D. M. No. 4102 a2 600 ℳ nebst Coupons Ser. X. No. 3 u. 4. 1“ 3 Iit. C. No. 5467 à 300 ℳ nebst Coupons Ser. IV. No. I“ 4277. 4278 à 75 ℳ nebst Coupons Ser. IV.
Lit. A d. No. 135 136. 137.
Lit. D d. No. 544,
LW. No. 13 à 10 45 à 100 74 à 300
blatt für die gesammte innere Verwaltung 1869 No. 11 Seite 273.)
No. XXXIX.
(No. XXXVIII. s. Reichs- u. Staats-Anzeiger von 1879 No. 94. Erste Beilage)
72Seeee beeeee““ 2821,23838188283858e“”“ Lampersdorf, Kr. Steinau Raschowa ete. Petersheide Vorwerk .
15 329. Petersdorkf. 3
über 300 ℳ Landesbank:
E1111“ ““
Lit. C d. 11”
Lit. E a.
A. No. 8341.
5464.
à 100 Thlr.: No. 144 696.
1 Bergisch-Märkische Prioritäts-Obligationen V. Serie à 8 200 Thlr.: No. 24 347, desgl. à 100 Thlr. No. 42 989.
Bergisch-Märkische Prioritäts-Obligatlonen VI. Serlo à à 100 Thlr. No. 44 028. 55 304.
100 Thlr. 200 Thir.: No. 15 623, desgl.
82 416.
à 4 %.
1 II. Andere Pfandbriefe. Die Schlesischen 4 proz. Pfandbriefe Lit. A. Ser. III. No. 207. 208 und 210 à 100 Thlr. mit Talons, die Schlesischen 4 proz. Pfand- briefe Lit. C. Ser. III. No. 1738 über 100 Thlr., Ser. III. No. 3029
Berliner Stadt-Obligationen bezw. Anleihescheine.
Lit. B. à 500 Thlr. 4 ½ % No. 2250. 3420.
C1 2091. 10 703. 13 028. 21 579.
86561 831 541 2831. 4294. 4458. 5073. 6591. 16 304. 19 637. 15311 17 594. 35 679. 3542. 7337.
I 3152. 4257. 4262. 4336. 6941.
11 161.
77. 3583. 3863. 4254. 4392. 6948. 8 8576. 9039. 12 674. No. Bergisch-Wärkische Stammaktlen à 100 Thlr.: No. 388. 64 934. 65 983. 68 921. 100 254 — 56. 107 086. 128 424 — 29. 316 741 — 50. 471 813— 14. 471 819. 590 249. 659 Bergisch-Märklische Prioritäts-Obligatlon III. Serie Lit. B.
1 300 Thlr. —2 200 . 400
08. 500
zur Amortisation angemeldeter und gerichtlich zu mortisizirender Werthpapiere:
s. Circular-Verfügung vom 12. November 1869, Staats-Anzeiger No. 268 Seite 4385 und Ministerial-
Bergisch-Tärkische Prioritäts-Obligationen VII. Serie à 500 Thlr.: No. 5207 — 5208, deegl. à 200 Thlr. No. 19 340. 37 955, desgl. à 100 Thlr. No. 42 416. 48 119. 48 385. 49 712. 51 121 — 27. 54 297. 61 379. 67 892. 70 158.
77 129. 78 520. 83 208. 84 021.
NG. à 500 85 742. 99 518. 101 310.
LW. No. à 100 Thlr. Thlr.: No. 3881.
12 933. 20 981. 24 736. 30 785.
11 337. 12 741. 17 874. 20 352. 23 545. 24 187. 27 732. 27 755. 31 580. 31 781.
200 Thlr.
5proz. 200 Thlr. 17 270. 21 692. 16 665. 33 252. 42 536.
19 339. 24 745. 17 509.
16 305. 21 632. 15 515. 17 847. 36 772.
à 100 Thlr. à 200 Thlr.
16 042. 29 849
à 500 Thlr.
352 — 57.
Rheinische
Prioritäts-Obligationen No. 10 302.
8 4proz. Prioritäts-Obligationen III. Emission Lit. A. No. 7863
Düsseldorf-Elberfelder Prioritäts-Obligation I. Serie à 100
Bergisch-Märkische Nordbahn-Priorftäts- Obligationen à 500 Thlr.: No. 7877, d=sgl. à 100 Thlr. 25 935. 27 992 — 27 993. 27 997.
Berlin-Potsdam Magdeburger Elsenbahn: Die Obligation Lit. C „Talon No. 3343; Lit. D. neue Emission No. 39 950 nebst Con- pons und Talon; die Talons der Prioritäts-Obligationen Lit. C. neue Emissicn No. 37 577 — 78. 44 578 — 80. 55 778, die Aktien No. 8528. 112 284. 128 185. 128 186; Aktie No. 1485. Ser. IV. No. 1 bis 10 nebst Talon zu der Aktie No. 89 381. die Zinscoupons Sev. I. No. 9 bis 12 nebst Talon zu der Prioritaätsz- Obligation Lit. F. No. 13 521.
Berlin Stettiner EBisenbahn: Aktie No. 11 334 über 200 Thlr.
Cöln-Mindener Eisenbahn:
No. 4378. 14 852. 14 855.
Prioritäts- neue Emission No. 57 141 nebst Coupons und
Die Dvi endenscheine
Aktiea: No. 51 919. 74 910 à 5837 à
16 996
II. Emission No.
10 322. 10 414. 13 664. 16 105.
No. 9300. 10 249. 10 533. 11 609 à 100 Thlr.
4proz. Prioritäts-Obligationen IV. Emission Lit. A. No. 26 695. 32 306. 40 852 à 100 Thlr. 8
4 proz. Prioritäts-Obligationen IV. Emission Lit. B. No. 50 191. 61 948 à 100 Thlr.
4 proz. Prioritäts-Obligationen VI. Emission Lit. B. No. 116 628
131 386. 131 387. 131 388. 144 850 à 100 Thlr. Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn: Lit. B. No. 9159. Niederschlesisch-Märklsche Elsenbahn: a. No. 48 599 über No. 14 450 über 50 Thlr. Rechte-Oder-Ufer-Eisenbahn. 17 636. 20 567. 20 842. 28 381 und 28 382.
Prioritäts-Obligation
Stamm-Aktie 100 Thir., b. Prioritäts-Obligation Ser. II. Prioritäts-Stamm-Aktien No.
Eisenbahn: Stammaktien No. 48 104. 105 865.
105 867. 120 445. 120 446, 4 ½ % Prioritäts-Obligation I. Serie No. 29 168 (ex privil. de 26. November 1860).
r. 7 E .* — SA
—
Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 82.
ns nserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staals⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expeditien des Nentschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich
„Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. Subhastationen, Kufgebote, Verladungen u. dergl. Verkäufe, Verpacktungen, Submissionen etc. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung R n. s. w. von öffentlichen Papieren.
A
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
teckbriefs⸗Erledigung. Der hinter die WFalre — Rosalie Caroline, geb Winkter, wegen wissentlichen Meineides in den Akten K. 101 de 1879 unter dem 23. April d. Js. erlassene Steck⸗ brief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 18. Juli 1879. Königliches Stadtgericht. Ab⸗ theilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 5. April 1879 1 Milchhändler Heinrich Wendt aus Flensburg erlassene Steckbrief ist erledigt. Fleus⸗ burg, den 17. Juli 1879. Der Staatsanwalt.
Der am 30. April 1879 wider Martin Müller von Kothen erlassene Steckbrief wird als erledigt zurückgezogen. Cassel, den 18. Juli 1879. König⸗ liche Staatsanwaltschaft.
Oeffentliche Ladung. In der Untersuchungs⸗ sache wider den Inlieger Josef Drosdzol und Genossen soll der Schlossergeselle Gottlieb Brix angeblich aus Glausche, Kreis Namslau, als Zeuge vor dem hiesigen Gerichte vernommen werden. Da der gegenwärtige Aufenthaltsort des Zeugen zur Zeit nicht zu ermitteln ist, so wird derselbe hiermit öffentlich vorgeladen mit der Aufforderung, sich an einem beliebigen Tage zu seiner Vernehmung vor dem hiesigen Gerichte zu gestellen. Rosenberg O./S., den 14. Juli 1879. Königliches Kreisgericht. Erste
Ahtheilung.
Oeffentliche Vorladung. Nachdem auf Grund der Anklage der hiesigen Königlichen Polizei⸗Anwalt⸗ schaft vom 19. Mai 1879 gegen nachstehende Wehr⸗ männer: 1) den Schuhmacher Louis Vietsch aus Podzamcze, 2) den Müller Georg Rich⸗ ter aus Donaborow, 3) den Knecht Wosciech Zalustowicz aus Wyszanow, 4) den Knecht Peter Roman Slupianek aus Smardze, 5) den Knecht Joseph Nicodem aus Swiba, 6) den Barbier Karl Falkowski aus Rzetnia, 7) den Knecht Hipolyt Dziergwa aus Mroczen, 8) den Knecht Paul Fraezezak aus Siemianice, 9) den Knecht Vincent Maczka aus Marianka⸗siemienska, 10) den Barbier Karl Wilhelm Ludwig aus Kempen, 11) den Schneider Vincent Scholz aus Remiszowka, 12) den Schuhmacher August Pleßner aus Kempen, 13) den Schuhmacher Anton Grubert aus Kalisz⸗ Fkowice Kaliskie, 14) den Wirthssohn Johann Spikowski aus Baranow, 15) den Knecht Peter Spitomwski aus Baranow, 16) den Arbeiter Jo⸗ hann Hubert Grzemba aus Kempen, 17) den Schneider Roch Nidalski aus Baranow, 18) den
irth Joseph Chanusiak aus Slupia, 19) den Wirth Peter Pannek aus Pietrowia
Knecht Matheus Lewanski aus Rudniczysko, 22) den Bäcker Johann Leocki aus Kempen, 23) den Knecht Josep) Malaga aus Torzyniec, 24) den Arbeiter Stanislaus Szudy aus Jutrkow die Unter⸗ suchung wegen Auswanderns als beurlaubte Wehrmänner und Reservisten ohne Erlaub⸗ niß eingeleitet worden ist, werden dieselben hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur öffent⸗ lichen mündlichen Verhandlung und Entischei⸗ dung der Sache am 30. September 1879, Vor⸗ mittags 9 ½ Uhr, vor dem Polizeirichter hierselbst im Terminszimmer anstehenden Termine zu erschei⸗ nen und sich über das ihnen zur Last gelegte Ver⸗ gehen zu verantworten und die zu ihrer Vertheidi⸗ gung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche so zeitig vor dem Termine dem Gerichte anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Aus⸗ bleibens wird mit der Verhandlung und Ent⸗ scheidung in contumaciam verfahren werden. Kempen, Provinz Posen, den 14. Juni 1879. Königliches Kreisgericht. Polizeirichter.
Vermißtte Kinder. Der Tagelöhner Johannes Zahrt aus Dannenrod steht in dem dringenden Ver⸗ dacht, zwei Kinder weiblichen Geschlechts, beide von der Dienstmagd Catharina Schaefer von Gund⸗ helm in der Entbindungsanstalt zu Marburg, das eine am 6. Oktober 1876, das andere am 15. No⸗ vember 1877 geboren, bald nach der Geburt aus⸗ gesetzt oder aber ermordet zu haben. Beide Kinder sind spurlos verschwunden. Der hier inhaftirte Zahrt ist 32 Jahre alt, mittlerer Statur, blond und schielt bedeutend. Ich ersuche um Nachforschung nach dem Verbleib der Kinder. Frankfurt a. M., den 15. Juli 1879. Der Untersuchungsrichter. J. V.: Dr. Eckert.
Subhastationen, Aufgebote, Vo ladungen u. dgl.
¶[3571] Bekanntmachung.
Am 15. April v. J. ist der Major a. D. Wil⸗ helm Rudolph Friedrich Werner von Oertzen hierselbst verstorben. Dessen nächsten bekannten Erben, nämlich seine Frau, die Wittwe Leontine Henriette von Oertzen, geb. von Drigalska, hierselbst, sowie sein Bruder, Gerichts⸗Rath a. D. Otto von Oertzen zu Berlin, haben gerichtlich seiner Nachlassenschaft ent⸗ sagt. Die unbekannten Erben desselben werden da⸗ her aufgefordert, sich spätestens in dem
am 5. Februar 1880, Vormittags 12 Uhr, stattfindenden Termine persönlich oder schriftlich zu melden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen aus⸗ geschlossen werden, der landesherrliche Fis kus für den rechtmäßigen Erben angenommen wird, und ihm der Nachlaß zur freien Verfügung gestellt wird,
V
= =— ———
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Nudolf Mosse, Haafenstein & Vogler, G. L. Danbe & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen gräßeren
Annoneeu⸗Bureanus.
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7. Literarische Anzeigen. .“ 8. Theater-Anzeigen. In der Börsen 1 9. Familien-Nachrichton. beilage. X
meldenden Erben alle seine Handlungen und Ver⸗ fügungen anzuerkennen schuldig, von ihm weder Rechnungslegung noch Ersatz der gehohenen Nutzun⸗ gen, sondern nur Herausgabe des von der Erbschaft noch Vorhandenen fordern dürfen. Lippehne, den 7. April 1879.
Königliche Kreisgerichts⸗Kommission.
9 EI2. 1g Todeserklärung.
Der am 26. Juli 1832 zu Voßbruchheide, Ge⸗ meinde Warmsen, geborene Ackersmann Carl Heinrich Könemann, seit dem Jahre 1849 ver⸗ heirathet mit Caroline Louise Leßmann, welcher einige Monate nach seiner Verheirathung nach Holland gegangen ist, ist, da derselbe innerhalb der durch die Ediktalladung vom 26. April 1878 ihm gesetzten Frist bis heute sich nicht gemeldet hat und sonstwie Nachrichten über sein Fortleben nicht ein⸗ gegangen sind, dem angedrohten Präjudice gemäß durch Erkenntniß vom heutigen Tage für todt er⸗
klärt. Zugleich ergeht an alle Erb⸗ und Nachfolge⸗
berechtigte, welche sich bislang nicht gemeldet haben,
die nochmalige Aufforderuag, ihre Ansprüche an⸗ zumelden, unter dem Verwarnen, daß bei der noch eingetretenen Rechtskraft dieses Ertenntnisses, er⸗ folgenden Ueberweisung des Nachlasses des Ver⸗ schollenen auf sie keine Rücksicht genommen werden
oll. Uchte, den 13. Juni 1879. Königliches Amtsgericht. v. Holleuffer.
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Aufkündigung von ausgeloosten Renten⸗ briefen der Provinz Schlesien. Bei der heute in Gemäßheit der Bestimmungen §§. 41 u. folg. des Rentenbank⸗Gesetzes vom 2. März 1850 im Beisein der Abgeordneten der Provinzial⸗Vertretung und eines Notars stattgehabten Verloosung der nach Maßgabe des Tilgungs⸗Plans zum 1. Oktober 1879 einzulösenden Rentenbriefe der Provinz Schlesien sind nachstehende Nummern im Werthe von 675 150 ℳ gezogen worden und zwar: 184 Stück Litt. A. à 3000 ℳ Nr. 340 373 525 627 736 1011 1242 1426 1560 1609 2123 2154 2665 2782 3054 3350 3512 3589 3881 4108 4314 5165 5281 5304 5309 5528 5655 5731 5776 5823 6168 6598 6816 7000 7137 7366 7451 7456 7472 7513 7728 7762 7861 8464 8538 8641 8700 8787 8869 9181 9306 9348 9426 9548 9651 9845 9939 10031 10618 10631 10749 10766 10803 11041 11062 11395 11515 11634 11799 11948 11992 11994 12045 12196 12246 12529 12873 12889 12953 13358 13570 13699 13764
20) den Knecht Albert Seidel aus Ligota, 21) den “
und die nach geschehener Ausschließung sich erst
““ 1114.“
13825 14003 14109 14225 14252 14343 14364
14376 14440 14718 14864 14953 15025 15340 15471 15572 15650 15885 15979 16097 16484 16651 16674 16797 16935 17145 17152 17513 17943 18392 18800 18976 19107 19406 19473 19625 19844 19891 20053 20264 20554 20558 20773 20805 20969 21063 21449 21575 21954 22087 22272 22378 22407 22438 22567 22918 234 23506 23844 23914 24020 24039 24047
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