1879 / 190 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Aug 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Prozeßverfahren, welche mit Rücksicht auf die Verschiedenheit des materiellen Landesrechts haben gelassen werden müssen, auszufüllen. Daneben ist für die Landesgesetzgebung die Aufgabe erwachsen, die Verfassung und das Verfahren für die besondere streitige Gerichtsbarkeit an die für die ordentliche streitige Gerichtsbarkeit getroffenen neuen Ein⸗ richtungen anzuschließen und die Zuständigkeit der Gerichte in Sachen der nicht streitigen Gerichtsbarkeit der neuen Organisation anzupassen. Endlich hat die Ueberleitung aus dem bisherigen Rechtszustand in die neuen mit dem 1. Oktober 1879 ins Leben tretenden Verhältnisse eine Reihe landesgesetzlicher Uebergangsbestimmungen nöthig gemacht. Eine Textausgabe der „Preußischen Ausführungsgesetze und Verordnungen zu den Reichs⸗Justizgesetzen“ mit Anmer⸗ kungen und Register“ hat kürzlich der Kreisrichter R. Sydow in Halle im Verlage von J. Gut entag (D. Collin) hierselbst heraus⸗ gegeben. Die preußische Ausführungsgesetzgebung, indem sie die Er⸗ füllung der vorbezeichneten Aufgaben unternommen hat, ist bestrebt gewesen, nur diejenigen Aenderungen des geltenden Rechts vorzunehmen, welche, sei es durch die ausdrück⸗ lichen Vorschriften, sei es durch den Geist der Reichsgesetz⸗ bung dringend geboten schienen. Von den Hesets. und Verord⸗ nungen, welche bisher für die Verfassung und das Verfahren der Ge⸗ richte in Betracht kamen, ist eine erhebliche Zahl ganz oder doch theilweise unverändert in Kraft geblieben. Hieraus erklärt es sich, daß zum Verständniß der preußischen Ausführungsgesetze es der fort⸗ gesetzten Berücksichtigung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes, der Deutschen Prozeßordnungen und der sie ergänzenden Reichsgesetze auf der einen und des in Geltung gebliebenen Landesrechts auf der anderen Seite bedarf. Die dem vorliegenden Abdrucke der Gesetze bei⸗ gegebenen Anmerkungen erleichtern in möglichst knapper Form dem Praktiker den Anschluß nach beiden Richtungen hin, durch Verwei⸗ sung auf die Reichsjustizgesetze wie auf das in Kraft bleibende Preußische Landesrecht. Daneben ist auf den Zusammenhang hin⸗ gewiesen, welcher die Ausführungsgesetze und Verordnungen unter einander verbindet. Ein praktischer Vorzug ist auch das handliche, bequeme Format des Buches. Deutsches Lesebuch sür höhere Lehranstalten,⸗ herausgegeben von Dr. Robert Kohts, Gymnasiallehrer am Lyceum II., Dr. Karl Waldemar Meyer, Dirigenten der Leibniz⸗ Realschule I. Ordnung und Dr. Albert Schuster, Direktor der 1. Realschule I. Ordnung zu Hannover. Hannover 1879. Helwingsche Verlagsbuchhandlung (Th. Mierzinsky, Königlicher Hochbuchhändler). Die Ansichten über Aufgabe, Ziel und Einrichtung eines deutschen Lesebuchs, dessen Lesestoff der Mittel⸗ und Ausgangspunkt des deutschen Unterrichts sein soll, haben sich in neuerer Zeit in vielen Punkten geklärt und gefestigt und in gangbaren Lesebüchern auch eine praktische Verwendung ge⸗ funden. Aber dennoch bleibt noch so manches übrig, worin die Wünsche und Forderungen der Fachmänner auseinandergehen, und es ist daher sehr erklärlich, daß immer neue Versuche gemacht wer⸗ den, dem Ideal eines deutschen Lesebuchs, wie sich dasselbe nach mannigfachen didaktischen Bemühungen gegenwärtig gestaltet hat, näher und näher zu kommen. Das in seinem ersten Theile (Sexta) vorliegende verdankt demselben Bestreben seine Entstehung. Dasselbe wird in 4 Theilen erscheinen, entsprechend den Klassen Sexta, Quinta, Quarta und Tertia. Dee Herausgeber gehen, wie sie in einem Ge⸗ leitschreiben darlegen, von dem Standpunkte aus, daß das Lesebuch zunächst nur zwei Aufgaben habe: eine formale und eine materiale, alle übrigen aber mit diesen in innerem Zusammen⸗ hange stehen oder sich aus ihnen ableiten lassen. In erster Linie sei es ein Lese⸗ und Sprachbuch und solle hauptsächlich dazu dienen, den Schüler im mündlichen und schrift⸗ lichen Gebrauche seiner Muttersprache tüchtig und geschickt zu machen, also stilistischerhetorischen Zwecken dienen; die materiale Auf⸗ gabe dagegen sei, den Schüler in das Gebiet der vaterländischen Literatur und in das Geistesleben unseres Volkes einzuführen. Freilich dürfe man nicht durchweg formale Musterstücke erwarten, denn unsere Schriftsteller haben nicht für stilistisch⸗rhetorische Zwecke geschrieben, trotzdem aber können sie als Muster der Darste ung gelten. Daß von dem Theile für Quarta an bei einigen dazu geeignet erscheinenden Lesestücken die Disposition dar⸗ gelegt werden soll, um als Uebungen im Disponiren zu dienen, wird man nur gutheißen können. Der Stoff ist aus prosaischen und poeti⸗ schen Lesestücken zusammengesetzt. Was die ersteren betrifft, so sind sie so gewählt, daß sie zur Ergänzung, Belebung und Vertiefung der anderen Unterrichtsfächer dienen und bei der Auslese ganz über⸗ wiegend auf den nationalen Inhalt Rücksicht genommen wurde. Indem die Verff. den Stoff sonach besonders der Geschichte, der Geographie und dann den Naturwissenschaften entnahmen, haben sie einerseits eine gewisse Mannigfaltigkeit erstrebt, dadurch aber, daß sie innerhalb einzelner Abschnitte womöglich ein zusammenhängendes Ganze gaben, jede Buntscheckigkeit zu vermeiden gesucht. Bei den poetischen Lesestücken aber und darin besteht das Hauptverdienst dieses Lesebuchs ist die Wahl so getroffen, daß sie mit den pro⸗ saischen, denen sie örtlich zugesellt sind, in einem inneren, durch die Gleichartigkeit des Stoffes bewirkten Zusammenhange stehen. Dieser Grundsatz ist bisher von keinem anderen deutschen Lese⸗ buche befolgt oder doch wenigstens nicht mit solcher Konse⸗ guenz durchgeföhrt worden. Die Vorzüge, die sich daraus ergehen, sind einerseits größere Einheitlichkeit, andererseits erhalten die prosaischen Lesestücke durch die mannigfaltigen Strahlen der Poesie eine neue, auf Gemüth und Phantasie gleich wohlthuend wirkende Beleuchtung und Verklärung, die für eine harmonische geistige Bildung nicht unterschätzt werden darf. Was die Dichtungs⸗ gattungen anbetrifft, so wiegt auf der untersten Stufe (Sexta und Quinta) die epische entschieden vor, obgleich die Lyrik in leichten Liedern nicht gänzlich ausgeschlossen ist; auf der mittleren Stufe (Quarta und Tertia) nimmt die lyrisch⸗epische Dichtung (Romanze und Ballade) eine vorherrschende Stellung ein, während der oberen Stufe (Se⸗ kunda und Prima) die Lyrik der Anschauung und die Gedankenlyrik (Ode, Elegie u. s. w.) und die höchste Blüthe der Dichtkunst, das Drama zufällt. Diese Reihenfolge entspricht auch der Auffassungs⸗

kraft der einzelnen Altersstufen. Nebenbei bieten die mannig⸗ fachen Beispiele dem Lehrer die Handhabe, den Schüler in die Poetik einzuführen und mit den Formen der wichtigsten Arten und Unter⸗ arten der Poesie bekannt zu machen. Außerdem ist nach dem von anderer Seite aufgestellten Kanon für die einzelnen Klassen eine Reihe mustergültiger und darunter auch singbare Gedichte auf⸗ genommen. 8 8

Da das vorliegende Lefebuch für höhere Lehranstalten bestimmt ist, so waren die Herausgeber der Ansicht, daß der konfessionelle Standpuukt hier keine Berechtigung habe, wenn nur als Ausdruck christlich⸗religiöser Gesinnung sich ein Geist frommer Zucht darin finden lasse. Dagegen bekennen sie sich mit Entschiedenheit zu dem Grundsatze, daß das Lesebuch sich als ein Bildungsmittel zur Nationalität erweisen müsse, und demgemäß ist den geschichtlichen Bildern aus der deutschen Vergangenheit und Gegenwart, Lebens⸗ bildern typischer Gestalten des deutschen Volks, ethnographischen Schilderungen, welche Land und Leute vor die Anschauung der Schüler bringen, in Prosa und Poesie ein besonders weiter Raum gewährt.

München, 13. August. (Allg. Ztg.) In der Internatio⸗ nalen Kunstausstellung sind die französischen Kabinette seit heute vollständig für den Besuch eröffnet.

London, 12. August. (Allg. Corr.) Dem Vorstande des britischen Museums ist es nunmehr gelungen, einen Nachfolger für Hrn. Romuzd Rassam bei dem assyrischen Forschungs⸗ werke zu finden. Lieutenant Kitchener vom Genie⸗Corps, dessen Name seit vielen Jahren in engem Zuvsammenhange mit dem Werke des Vereins zur Erforschung von Palästina gestanden, hat den Posten angenommen und wird sich, sobald es seine amtlichen Pflichten er⸗ lauben, nach Mosul begeben. Die Forschungen in Carchemish und im Norden von Mesopotamien sind dem britischen Konsul in Aleppo, Hrn. Henderson, anvertraut worden. Der Letztgenannte ist der Nachfolger des Hrn. Skene, dem man die Entdeckung der Skulpturen und Hamalhite⸗Inschriften in Jeratohis verdankt. Das britische Mu⸗ seum hat endlich auch einen Ferman zur Vornahme von Forschungen in Armenien und im Distrikt Wan erwirkt.

Gewerbe und Hande

Die Hypothekenbank in Hamburg hat nach dem Ge⸗ schäftsbericht pro 1878/79 an Hypothekenzinsen 271 835 ℳ, an sonstigen Zinsen 24 630 ℳ, an Provision 59 044 ℳ, an ihren Im⸗ mobilien 21 142 und an sonstigen kleinen Posten 245 verdient, so daß der Gewinn inkl. cines Saldos von 1834 sich auf 378 732 beziffert. Von dieser Summe gehen für Verluste 17 032 ℳ, für Delcredere⸗Reserve 15 420 und für Unkosten 55 805 ab, so daß ein Reingewinn von 290 473 verbleibt; hiervon erhielt der Reservefonds 28 863 ℳ, der Aufsichtsrath 14 431 ℳ, die Direktion 11 545 Tantiéème, so daß für die Aktio⸗ näre eine Dividende von 5 ½% % verbleibt. Die Bank hatte 12,04 Millionen Mark Hrpothekarforderungen, hiervon in Berlin 11,20 Millionen Mark. In eigenem Besitz mußte die Bank für 1,24 Mil⸗ lionen Mark Immobilien behalten.

Nordhausen, 10. August. In einer gestern stattgehabten Versammlung von Vertretern der städtischen Behörden der Groß⸗ industrie, des Gewerbes und Handwerks wurde, wie die „Thür. Ztg.“ mittheilt, nach eingehenden Verhandlungen fast mit Einstimmigkeit beschlossen, eine Gewerbeausstellung für das Jahr 1880 in Nordhausen für Stadt und Kreis Nordhausen sowie die umliegen⸗ den Städte u. s. w. zu veranstalten. Behufs Vornahme der ersten Arbeiten wurde ein Comité, bestehend aus neun Personen, und zwar einem Vertreter des Magistrats, drei Vertretern der Großindustrie und fünf Herren aus dem Gewerbe⸗ und Handwerkerstande gewählt.

London, 14. August. (W. T. B.) Bei der gestrigen Wollauktion wurden Kapwollen zu den im Juni gezahlten Preisen gehandelt; für australische Wollen wurden die Eröffnungspreise be⸗ hauptet, Kreuzzuchten flauer.

New⸗York, 14. August. (W. T. B.) Die Konvention der Nationalen Baumwolhbbörse hielt hier gestern eine Ver⸗ sammlung ab; der zur Verlesung gelangte Bericht des Ausschusses konstatirt, daß die Baumwollkultur in den letzten fünf Jahren viel Fhefess Fortschritte gemacht habe, als man jemals habe erwarten

önnen.

11“ 8 11“ v11“

In dem Berichte über die Thätigkeit der Königlich ungarischen Gene ralinspektion für Eisenbahnen und Schiffahrt im Jahre 1878 wird die Länge der ungarischen Eisenbahnen (inkl. der Theil⸗ streck en der gemeinsamen Eisenbahnen auf ungarischem Staatsgebiete) zu Anfang des Berichtsjahres mit 6914,9 km, zu Ende desselben aber mit 7129,4 km angegeben. Die Erweiterung des ungarischen Eisen bahnnetzes im Jahre 1878 betrug sonach 214,5 km. Mit Jahr esschluß verblieben in Ungarn nur noch 43,4 km Eisenbahnen in Ba uausführung, während zu Ende des Vorjahres noch 257,1 km im Baue standen. Für 6784,9 km Cisenbahnen, von welchen auch die Betriebsergebnisse pro 1877 in dem Berichte enthalten sind, be⸗ tragen die Anlagekosten 749 980 895 Fl., d. i. pro Kilometer Bahn 110 537 Fl. Diese Durchschnittsziffer wird von 8 Bahnen, darunter von der vormals ungarischen Ostbahn und der Kaschau⸗Oderberger Eisenbahn, deren durchschnittliche Anlagekosten 178 036 Fl., bezw. 158 437 Fl. betragen, wesentlich überschritten. Am niedrigsten berech⸗ net sich das pro Kilometer verwendete Anlagekapital für die Arad⸗ Köröstthalbahn und für die Donau⸗Draubahn, nämlich mit 16 911, bezw. 69 737 Fl. Der Fahrpark der ungarischen Eisenbahnen be⸗ stand am Ende des Jahres 1877 aus 1043 Lokomotiven und 25 485 Waggons, und zwar 2166 Personenwagen mit 80 850 Plätzen (11 960 pro Kilom.), 22 581 Güterwagen mit 227 140 t Tragfähigkeit

ungarischen Eisenbahnen sind im Jahre 1877 im Ganzen 8 656 992 Personen auf 484 198 847 km und 11 154 462 t Fracht auf 1 224 314 226 km Distanz befördert worden. Daraus erzielt sich der mittlere Weg einer Person mit 55,9 km uno der einer Tonne Fracht mit 109,7 km. Die Einnahmen haben aus dem Personenverkehr 11 399 347 Fl., aus dem Frachtenverkehr 41 481 787 Fl., aus sonsti⸗ gen Einnahmsquellen 1 304 111 Fl., zusammen 54 185 245 Fl. be⸗ tragen. Im Durchschnitt wurden pro Person und Kilometer 0,09 Fl., pro Tonne und Kilometer 0,07 Fl., pro Bahnkilometer 7986 Fl. und pro Zugkilometer 3,42 Fl. eingenommen. Die Ausgaben be⸗ liefen sich für die allgemeine Verwaltung auf 1 562 981 Fl., für Bahnaufsicht und Bahnerhaltung auf 10 500 190 Fl., für Verkehrs⸗ und kommerziellen Dienst auf 8 580 629 Fl., für Zugförde⸗ rungs⸗ und Werkstättendienst auf 7 455 966 Fl., für Di⸗ verses auf 3 807 700 Fl., zusammen auf 32 061 298 Fl. Die Ausgaben haben sonach 59,2 % von den Einnahmen 4725 Fl. pro Bahnkilometer und 2,03 Fl. pro Zugkilometer betragen. Aus der Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben resultirt der Betriebs überschuß mit 22 123 947 Fl. Hiervon kommen auf die österreichische Staatseisenbahn 8,6 Mill. Fl. und auf die Südbahn 3,6 Mill. Fl. Die nördlichen Linien der Königlich ungarischen Staats⸗ bahnen hatten ein Reinerträgniß von 3 Mill. Fl., die östlichen Linien ein solches von 0,09 Mill. Fl., während sich für die südlichen Linien des ungarischen Staatsbahnnetzes ein Betriebsausfall von 0,09 Mill. Fl. ergab. Von den rein ungarischen Privatbahnen hatten den größten Reinertrag die Theißbahn mit 3,1 Mill. Fl., die Alföld⸗Fiumaner Bahn mit 0,6 Mill. Fl. und die ungarische Nordostbahn mit 0,5 Mill. Fl. Für alle ungarischen Eisenbahrnen zusammen⸗ genommen berechnet sich das Reinerträgniß mit 2,95 % vom Anlagekapital. An Staatsgarantien hat Ungarn bis Ende 1878 im Ganzen 103 191 260 Fl. gezahlt. Den größten Betrag beanspruchte die ungarische Ostbahn, nämlich 25 121 173 Fl. Dieser reihen sich an die ungarische Nordostbahn mit 14 719 950 Fl., die erste Siebenbürger Bahn mit 14 292 341 Fl., die Kaschau⸗Oder⸗ berger Eisenbahn mit 13 797 586 Fl., die Alföld⸗Fiumaner Bahn mit 12 058 683 Fl, die ungarische Westbahn mit 9 184 247 Fl., die erste ungarisch⸗galizische Eisenbahn mit 4 404 993 Fl., die Donau⸗ Drau⸗Bahn mit 3 396 428 Fl., die Evpiries⸗Tarnower Bahn mit 2 252 937 Fl., die Fünfkirchen⸗Bareser Eisenbahn mit 2 062 908 Fl. und die Arad⸗Temesvärer Bahn mit 1 900 009 Fl. Auf sämmtlichen ungarischen Eisenbahnen standen zu Ende 1878: 4344 Beamte und 9913 Diener, im Ganzen also 14 257 Personen mit einem Besol⸗ dungsaufwande von 10 142 166 Fl. in Verwendung.

Triest, 14. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Minerva“ ist heute Abend aus Konstantinopel hier eingetroffen.

Berlin, den 15. August 1879.

Cöln, 15. August, 1 Uhr 20 Minuten früh. Die englische Post vom 14. früh, planmäßig in Verviers um 8 Uhr 21 Minuten Abends, ist ausgeblieben. Grund: Ver⸗ spätung des Zuges von Ostende.

Die 52. Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte wird in diesem Jahre in Baden⸗Baden abgehalten werden, und zwar vom 17. bis 24. September. Die Tagesordnung ist wie folgt festgesetzt:

Mittwoch, den 17. September, Abends, Begrüßung Konver⸗ sationshaus, von 7 Uhr an. Donnerstag, den 18. September, um 8 ½ Uhr: 1) Eröffnung der ersten allgemeinen Versammlung durch den ersten Geschäftsführer Dr. J. Baumgärtner, Begrüßung von Seiten der Behörden. 2) Vortrag des Hra. Geh. Rath Kußmaul aus Straßburg. Gedächtnißrede auf den ersten Geschäftsführer der vor⸗ jährigen Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte Dr. Benedict, Stilling. 3) Vortrag des Hrn. Prof. Hermann aus Zürich „über die Errungenschaften der Physiologie in den letzten vierzig Jahren.“ 4) Vortrag des Hrn. Professor Birch⸗Hirschfeld aus Dresden „über mimische Gesichtsbewegungen mit Berücksichtigung der Darwinschen Versuche, ihre Entstehung zu erklären.“ Nach Schluß der Sitzun⸗ gen: Konstituirung der Sektionen und Einführung in die Sitzungs⸗ lokale. Nachmittags Ausflug zu Fuß auf das alte Schloß. Militär⸗ musik. Abends Theater und Kurmusik. Freitag, den 19. Sep⸗ tember. Morgens und Nachmittags Sektionssitzungen. Abends Theater und Militärmusik vor dem Konversationshause. Sonn⸗ abend, den 20. September. Morgens 8 ½ Uhr zweite allgemeine Sitzung: 1) Vortrag des Hrn. Geheimen Rath A. Echer aus Frei⸗ burg: „Zur hundertjährigen Gedächtnißfeier Lorenz Okens, des Stif⸗ ters der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte“. 2) Er ledigung geschäftlicher Fragen und Wahl des Versammlungs⸗ orts für die nächstjährige 53. Versammlung. 3) Vor⸗ trag des Hrn. Professor Goltz aus Straßburg „über das Herz“. 4) Vortrag des Herrn Dr. Nachtigall aus Berlin, Thema vorbehal⸗ ten. Nachmittags Ausflüge in die nächste Umgebung Badens. Abends Festball. Sonntag, den 21. September. Ausflüge nach ent⸗ fernten Orten. Ertrazüge nach Triberg und Sommerau (Schwarz⸗ waldbahn), nach Straßburg. Ausflüge zu Wagen und größere Fuß⸗ touren. Montag, den 22. September. Morgens und Nachmit⸗ tags Sektionssitzungen. Abends brillantes Feuerwerk auf dem Kur⸗ platze. Italienische Nacht. Dienstag, den 23. September. Morgens und Nachmittags Sektionssitzungen. Abends Theater, ge⸗ sellige Vereinigung mit Konzert. Mittwoch, den 24. September, Morgens 8 ½ ÜUhr dritte allgemeine Sitzung. 1) Geschäftliche Mit⸗ theilungen. 2) Vortrag des Herrn Prof. Jäger aus Stuttgart über Gemüthseffekt. 3) Vortrag des Herrn Dr. Skalweit aus Hannover:

„In wie weit ist der heutige Kampf gegen die Lebensmittelfälschung

(33 477 t pro Kilom.) und 738 Gepäcks⸗ und Postwagen. Auf den

gerechtfertigt”’“ Abends Theater.

NR . Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. taats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das

Postblatt nimmt ant die Königliche Expedition des Zeutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers: ü Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32. 2

u

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

. dergl. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anze iger. nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des

und Grosshandel. 7. Literarische Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- beilage. XR 28*

„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein

& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Der unten näher bezeichnete Arbeits⸗ mann Christian Metting aus Kurtschlag bei Groß⸗Dölln steht im Verdachte des schweren Dieb⸗ stahls. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Ein Jeder, welcher von dem Auf⸗ enthalte des ꝛc. Metting Kenntniß hat, wird aufgefor⸗ dert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗ behörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militärbehörden des In⸗ und Aus⸗ landes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Metting zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß⸗ Inspektion abzuliefern. Fehrbellin, den 11. August 1879. Königliche Kreisgerichts⸗Kommission. Signale⸗ ment. Der Arbeitsmann Christian Metting ist circa 5 Fuß 6 Zoll groß, hat einen starken Schnurr⸗ bart und ein wenig Backenbart. Bekleidet ist der⸗ selbe mit grauem Rock und blauer Hose gewesen.

haben. §.

Oeffentliche Ladung. Moy aus Botzanowitz, 23 Jahre alt, katholisch, nicht Soldat und unbestraft, ist von der König⸗ lichen Staatsanwaltschaft zu Creuzburg unterm 23. August 1878 angeklagt: in der Nacht vom 21. zum 22. Juli 1878 dem Gastwirth Wilhelm Ba⸗ ginsky zu Botzanowitz aus seinem Kartoffelfelde etwa einen Sa Absicht Zueignung weggenommen zu der Strafabtheilung biesiger Gerichts vom 5. Sep⸗ tember 1878 ist geleitet worden. zur Zeit nicht bekannt ist, so wird derselbe zu dem zum mündlichen Verfahren und zur Entscheidung der Sache angesetzten Termine den 24. September 1879, Mittags 1 Uhr, im öffentlichen Sitzungs⸗ saale hierselbst öffentlich mit der Aufforderung vor⸗ geladen, zur gegezern Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vert mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht

Der Einlieger Johann

suchung und Entscheidung

Kartoffeln ausgegraben und in der laden worden ist. . 1879. Königliches Kreisgericht.

R. St. G. B. Durch Beschluß

Pgen Moy die Untersuchung ein⸗

a der Aufenthalt des ꝛc. Moy gen Carl Otto Froebe,

wesen ist.

ich deshalb ergebenst,

eidigung dienenden Beweismittel

so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. den Fall seines Ausbleibens wird mit der Unter⸗ in contumaciam verfahren werden. Gleichzeitig wird dem ꝛc. Moy eröffnet, daß zu diesem Termine als Belastungszeuge der Gastwirth Baginsky aus Botzanowitz mit vorge⸗ Rosenberg O./S., den 14. Juni

Ueber den am 6. Mai 1857 zu Schloß Moritz⸗ burg, diesseitigen Kreises, geborenen Militärpflichti⸗ Sohn des Aufsehers Christian Froebe und der Louise Wilhelmine, geb. Braun, hat bislang eine Entscheidung nicht herbei⸗ geführt werden können, da dessen Verbleib trotz aller engestee S F 5. V

e Polizei⸗ und Ortsbehörden ersuche 1 ; nach dem Verbleib des Zwei Beilagen ꝛc. Froebe gefälligst recherchiren und falls sich hier⸗ b

bei etwas Bestimmtes ergeben oder dessen gegen⸗ wärtiger Aufenthaltsort feststellen lassen sollte, mir dies mittheilen zu wollen. Im Falle der Betretung aber bitte ich den ꝛc. Froebe anzuhalten und falls er sich über Erlangung einer defiaitiven Ent⸗ scheidung nicht auszuweisen vermag, verhaften und an das nächste Landwehrbezirks⸗Kommando abliefern lassen zu wollen, welches ich ersuche, wegen außer⸗ terminlicher Musterung und sofortiger Einstellung desselben in die Armee das Nöthige veranlassen und mir darüber Nachricht gefälligst zugehen lassen zu wollen. Zeitz, den 1. August 1879. Der König⸗ liche Landrath.

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Verlag der Expedition (Kessel). Hrug; W. Elsner.

Für

Erste Abtheilung.

Berlin:

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

rarrunsvn Fwid

b

zum Deutscher

No. 190.

tReichs⸗A

Berlin, Freitag

„den 15. August

1879.

Der Inhalt dieser Beilage

222

in welcher auch die im §. 6 des Gesetzes über den Markenschutz, vom 30. November 1874, sowie die in dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern uns

Modellen, vom 11. Januar 1876, und die im Patentgesetz, vom 25. Mai 1877, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich. „n 90)

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann darch alle Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich.

Post⸗Anstalten, sowie

durch Carl Heymanns Verlag, Berlin, W., Mauerstraße 63— 65, und alle Buchhandlungen, für Berlin

auch durch die Expedition: SW., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

3

Abonnement beträgt 1 50 für das Viertelijahr. nsertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 ₰.

7 ½ . 8 Das Einzelne Nummern kosten 20 ₰.

fr-

Patente. 86 Patent⸗Anmeldungen.

Die nachfolgend Genannten haben die Ertheilung eines Patentes für die daneben angegebenen Hegen stände nachgesucht. Ihre Anmeldung hat die an⸗

egebene Nummer erhalten. Der Gegenstand der Asmeldung ist von dem angegebenen Tage an einst⸗

weilen gegen unbefugte Benutzung geschützt.

815 8586/79. C. Th. Hahn, Ziegeleibesitzer in Lebbin. Ziegelstreichmaschine. Kl. 80 Nr. 14 121. Wilh. nauer, Guts⸗ Fabrikbesitzer in Osmünde bei Groebers. Verfahren zur Reinigung der Abflußwässer aus Zuckerfabriken und andern gewerblichen An⸗ stalten. (Zusatz zu P. R. Nr. 6211.) Kl. 30. Nr. 17 287. C. G. Haubold jr. Maschinen⸗

fabrik in Chemnitz.

Neuerungen an Cylinder⸗Trocken⸗Maschinen.

(Zusatz zu P. R. Nr. 1337.) Kl. 82.

Nr. 18 121. J. C. Eekardt in Stuttgart. Mechanismus zum Drehen der Weihnachts⸗ bäume. (Landesrechtlich patentirt.) Kl. 34.

Nr. 18 350. Fr. Gebauer, Fabrik⸗Direktor in Charlottenburg, Berlinerstr. 24,25.

88 und Lege⸗Maschine für Gewebe aller Art.

Nr. 18 675. Julius Möller, Ingenieur in Würz⸗ burg, Domstr. 34, für J. Rudolf Lindler und J. Schweiger & Ed. Föst in Wien.

Plätteisen mit Gasheizung. Kl. 8.

Nr. 21 186. Alfred HMayhew, Ingenieur in Hamburg und W. Kitter, Maschinenfabrikant in Altona.

Wasserbremse für Dampfaufzüge. Kl. 35.

Nr. 21 414. G. Dittmar, Civil⸗Ingenieur in Berlin, Elisabeth⸗Ufer 4, für Richard Vine Tuson, Professor der Chemie in Erith (England).

Schwefelige Säure abgebende Desinfektions⸗

mittel in fester und flüssiger Form. Kl. 30.

Nr. 21 433. Gustav & Emil Kuhlmann in Barmen. .

Stellbarer Vorhanghalter. Kl. 34. Nrr. 21 578. G. Rosencrantz in Dresden, Feldgasse.

Waschmaschine. Kl. 34.

Nr. 22 145. August Dreher, Achatschleifer in Obertiefenbach, Fürstenthum Birkenfeld, Groß⸗ herzogthum Oldenburg.

Verfahren, um Achatsteine zu bleichen bezw.

mit einer weißen Schicht zu versehen.

Nr. 22 154. R. Wagner, Architekt in Ber⸗ lin, NO., Landsbergerstr. 28 II.

Neuerungen in der Befeuerungsweise von Ziegel⸗ öfen. Kl. 80.

Nr. 22 292. C. Kesseler, Civil⸗Ingenieur in Berlin, W., Mohrenstr. 63 I., für Gebrüder Mahla in Gablonz in Böhmen.

Glasknöpfe mit Glasperlenbehang. Kl. 32.

Nr. 22 315. Alexander Peschel in Frank⸗ furt a. M., westliche Eppsteinerstr. 38.

Neuerungen an Artilleriegeschossen. Kl. 72.

Nr. 22 476. Gebrüder Wulff in Bromberg. Erpansions⸗Schiebersteuerung für Dampf⸗ Maschinen. (Zusatz zu P. R. 7093.) Kl. 14.

Nr. 22 673. H. Vogt, Maschinentechniker in Reutlingen.

Neuerungen an Kettenspann⸗Apparaten mit selbstthätiger Regulirung. (Zusatz zu P. R. 5372.) Kl. 86.

Nr. 22 990.

Kuhlmann, Mechaniker in Glückstadt. Fcscehe zur Fabrikation von Rohrgeweben. Kl. 86.

Nr. 23 112. G. Neidlinger in Hamburg, Mechanismus zur Bewegung des Schiffchen⸗ korbes an Nähmaschinen. Kl. 52.

Nr. 23 136. G. Dittmar, Civil⸗Ingenieur in

Berlin, Elisabeth⸗Ufer 4, für Isaac HMolden in

Bradford (England). Neuerungen an Kämm⸗Maschinen. Kl. 76. Nr. 23 287. Alex. Bernstein, Civil⸗Inge⸗ nieur in Berlin W., Leipzigerstr. 83. Apparat zur Prüfung leicht entzündlicher u. (Zusatz zu P. A. Nr. 14 558). Kl. 42

Nr. 23 325. Carl Rosenfeld in Berlin SW., Feilnerstr. 5.

Revolverapparat zur Darstellung von Nebel⸗ bildern in einem geschlossenen Leinwandcylinder behufs Vorführung in der Manege eines Cir⸗ kus. Kl. 42.

Nr. 23 348. Eduard Rettich, Ingenieur in Stuttgart, Weinstr. 2. für H. Grüninger, Maschinenfabrikant in St. Gallen (Schweiz).

Fleischhackmaschine. Kl. 66. Nr. 23 455. Liehr & Dach in Berlin SW.,

Kochstr. 23, für Edward Fairburn in Mirfield,;

Grafschaft York (England). Neuerung an Krempeln. Kl. 76.

Nr. 23 487. L. Th. Stein in Frankfurt a. M. Magneto⸗elektrischer Verschluß für photogra⸗ phische Apparate. Kl. 57.

Nr. 23 663. Rudolph Büttner, Wachslicht⸗

fabrikant in Sorau, N.⸗Lausitz. S in der Herstellung von Windkerzen.

Kl. 4. Nr. 23 717. C. Biele, Techniker in Spandau, Schönwalderstr. 35.

Apparat zur Vermehrung der Schwimmgeschwin⸗

digkeit für Schwimmer. Kl. 77. Nr. 23 753. Rittershaus

in Barmen.

und;

A. Meitzner und C. F.;

Kl. 80.

Joh. Mahn, Techniker und Carl;

Blecher regulator für Dampfkessel. Kl. 13.

—xꝑ

Gestell und Triebwerk für Flechtmaschinen. Kl. 25

.25. Nr. 23 821. Carl Aug. Wolf, Fabrikant in Remscheid.

Neuerungen an Kaffeemühlen. Kl. 50. Nr. 23 825. C. Louis Strube in Buckau⸗ Magdeburg.

an Pyrometern und Thermometern. „Nr. 23 865. Jul. Wilh. Klinghammer in Braunschweig, Frankfurter Str. 36,

Neuerung am Thalpotasimeter (Spannungs⸗ Thalpometer) (Zusatz zu P. A. 3771). Kl. 42.

Nr. 24 212. Carl Pellenz, Techniker in Manderscheid.

Unkraut⸗Auslese⸗Maschine. Kl. 45.

Nr. 24 389. Rud. Ibach Sohn, Hof⸗Piano⸗

fortefabrikant in Barmen.

Neuerung an doppeltgekreuzter Saitenlage für

Pianinos. Kl. 51.

Nr. 24 397. J. H. Gellersen in Hamburg. Neuerungen an verstellbaren Krankenfahrstühlen (Zusatz zu P. A. Nr. 12 006). Kl. 30.

Nr. 24 410. Ludwig Klein, Gutsbesitzer in Charlottenburg, Berlinerstr. 80.

Quecken⸗Egge. Kl. 45.

Nr. 24 487. Voss & Maaek, Civil⸗ und

Maschinen⸗Ingenieure in Cöln.

Vorrichtung, um durch Veränderung der Ex⸗

pansion einer Pumpmaschine constanten Druck

in der Rohrleitung zu erzeugen. Kl. 60.

Nr. 24 492. J. Heyn, Civil⸗Ingenieur und

Mühlenbaumeister in Stettin.

Neuerungen an Mehlsichtemaschinen. Kl. 50. h Nr. 24 591. Bopp und Reuther in Mann⸗

eim.

Entwässerungsvorrichtung an Hydranten. Kl. 85.

Nr. 24 719. Georg Haller, Fabrikant zu

Ottensen.

Vorrichtung an Gasöl⸗Brennern zum Schließen

und Reguliren derselben. Kl. 4.

lin den 15. August 1879. Kaiserliches Patent⸗Amt.

Jacobi.

1 8

- Versagung von Patenten. Auf die nachstehend bezeichneten, im Reichs⸗Anzeinver an dem angegebenen Tage bekannt gemachten, An⸗ meldungen ist ein Patent versagt worden. Die Wirkungen des einstweiligen Schutzes gelten als nicht eingetreten.

Nr. 1706/78. Karburirungsapparat mit neuer (Hahn⸗ und Schwimmervorrichtung (Zusatz zu P. A. Nr. 1386/77). Vom 2. März 1878.

Nr. 3169/78. Verbesserungen an dem sub Nr. 4541/77 angemeldeten Graphitpyrometer. Vom 17. April 1878.

Nr. 17 505/78. Verfahren und Apparat zur Gewinnung des Stickstoffs aus dem Wollschweiß der Schaafe, aus der Schlempe der Spiritus⸗ brennereien und aus sonstigen, organische Stickstoff⸗ Kaliumverbindungen enthaltenden Lauge, in Form von Ammoniak. Vom 14. Januar 1879.

Nr. 23 905/78. Neuerungen an Sandblase⸗ maschinen. Vom 23. Januar 1879.

Nr. 28 231/78. Neuerungen an Schwarzwälder Uhren. Vom 21. März 1879.

Nr. 28 457/78. Spazierstöcke mit Länge⸗ und Dickemaaß. Vom 10. März 18709.

Berlin, den 15. August 1879. 5 8

Kaiserliches Patent⸗Amt. 17046] Jacobi.

Uebertragung von Patenten.

Die folgende, unter der angegebenen Nummer der Patentrolle im Reichs⸗Anzeiger bekannt gemachte Patent⸗Ertheilung ist auf die nachgenannte Person übertragen worden.

Nr. 5780. Wilhelm Effer in Bonn.

Regulator zum Selbstzünden der Gasflammen. Vom 12. Juni 1878. Kl. 26. Berlin, den 15. August 1879. Kaiserliches Patent⸗Am Jacobi.

Erlöschung von Patenten.

Die nachfolgend genannten unter der angege⸗ benen Nummer in die Patentrolle eingetragenen Patente sind auf Grund des §. 9 des Gesetzes vom 25. Mai 1877 erloschen.

Nr. 812. Mechanischer Strumpfstuhl zum Ku⸗ liren und Vertheilen für Herstellung regulärer Waaren. Kl. 25.

Nr. 1994. Schmierapparat für Lokomotivkolben und Schieber. Kl. 20.

Nr. 2625. Einrichtungen an Eiskammern zum Transport von frischem Fleisch und anderen Eß⸗ waaren. Kl. 53. b

Nr. 2732. Faßhahn. Kl. 64.

Nr. 2746. Neuerungen an Objektivgläsern von Mikroskopen. Kl. 42.

Nr. 2829. Thürband mit Selbstölung. Kl. 37. Nr. 2862. Apparat zum Ausstanzen von Stiefel⸗ sohlen mit schrgen. Kanten. Kl. 71.

Nr. 2863. Fräser zum Ausschneiden von Spun⸗ den aus Brettern. Kl. 38.

Nr. 2917. Ferngeschoß. Kl. 722.

Nr. 2918. Neuerungen an Schreibtischen. Kl. 34.

Nr. 2919. Schüttel⸗Kipp⸗Rost. Kl. 24.

Nr. 2921. Vorrichtungen an Kniehebelpressen zum Schneiden und Prägen von Papier, Leder ꝛc.

Kl. 11.

ae 2973. Beleuchtungs⸗Apparat für Backöfen. 22 Nr. 3047. Selbstthätiger Feuer⸗ und Dampf⸗

einer 170 in Wohnungen der Firma untergebracht sind.

2

1 1”8g. 3104. Neuerungen an Schälmaschinen. Nr. 3133. Absperrvorrichtung für Hähne und Schieber. Kl. 47.

Nr. 3252. Verbesserung an Gasbrennern. Kl. 26.

Nr. 3266. Steinbearbeitungs⸗Maschine. Kl. 37.

Nr. 3378. Mechanische Vorrichtung an Musik⸗ werken zum beliebigen Wechseln der Stücke und zur gleichzeitigen Anzeige des Stückes durch ein Zeiger⸗ werk. Kl. 51.

Nr. 3565. Verfahren zur Darstellung der Sulfosäuren des Alizarins und Purpurins für die Zwecke der Färberei und Druckerei. Kl. 22.

Nr. 3621. Metallringdichtung für Stopfbüchsen.

Kl. 47.

Nr. 3719. Sandgebläse. Kl. 32. „Nr. 3804. Brüt⸗Apparat mit Wärmkissen aus

Gummi. Kl. 45.

Nr. 4052. Reinigungsapparat für Getreide⸗ proben. Kl. 50.

Nr. 5075. Verbesserungen an Schälmaschinen (Zusatz zu P. R. 3104). Kl. 34.

Nr. 5156. Verfahren zur Herstellung eines lang⸗ faserigen weißen Holzstoffes. Kl. 55.

Nr. 5493. Arparat zur Berechnung der Ordi⸗ naten einer Weichenkurve. Kl. 42.

Nr. 5729. Schlittenvelociped. Kl. 63.

Nr. 5737. Trockenmaschine für gespannte Stück⸗ waaren Kl. 8.

Nr. 5769. Verbesserungen an einer verkorkungs⸗Maschine (Zusatz zu P. Kl. 64

Nr. 5861. Eiern. Kl. 53. Berlin, den 15. Angust 1879. 8* Kaiserliches Patent⸗Amt.

Jacobi.

laschen⸗ 5958)

Verfahren zur Präservirung von

Das preußische Nachdrucksgesetz vom 11. Juni 1837, welches in Bezug auf das Urheberrecht an Werken der bildenden Kunst durch das sich damit nicht befassende Reichs⸗Nachdrucksgesetz nicht ersetzt worden und noch bis zum 1. Juli 1876 in Kraft bestand, giebt dem durch Nachdruck Beschä⸗ digten resp. dem Staatsanwalt das Recht, im Strafverfahren neben der Konfiskation und Geld⸗ strafe auf Entschädigung anzutragen, falls der Be⸗ einträchtigte es nicht vorzieht, im Civilverfahren seinen Entschädigungsanspruch geltend zu machen. Trotzdem also danach der Strafrichter über Strafe und Entschädigung zugleich zu entscheiden hat, so hängt doch nach einem Erkenntniß des Reichs⸗ Ober⸗Handelsgerichts vom 13. Juni 1879 die Zuerkennung einer Entschädigung Seitens des Strafrichters nicht von der Zuerkennnng einer Geld⸗ strafe ab. Stirbt beispielsweise der Beschuldigte im Laufe der Untersuchung, so bleibt, trotzdem der Tod das Erkennen auf Strafe unzulässig macht, dennoch der Strafrichter mit der Entscheidung über die Be⸗ schädigung befaßt und hat eine solche nach seinem Ermessen festzusetzen, welche nach eingetretener Rechts⸗ kraft vollstreckbar wird. 8

Dem Jahresbericht der Handelskammer für den Stadtkreis Duisburg pro 1878 entnehmen wir folgende Angaben: An Kolonialwaaren wurden am Haupt⸗Steueramt Duisburg angebracht: Kaffee: 1 424 950 kg gegen 1 366 050 xg im Jahre 1877, Reis: 919 400 kg gegen 904 950 kg, Südfrüchte: 199 800 kg gegen 202 450 kg, Gewürze: 12 650 kg gegen 11 900 kg, diverse Oele: 941 350 kg gegen 556 950 kg, Thran: 91 200 kg gegen 72 450 kg, zubereitetes Fleisch: 1 090 100 kg gegen 392 850 kg, Schmalz: 18 800 kg gegen 3150 kg, Talg und anderes Thier⸗ fett: 348 700 kg, Heringe: 2046 Fässer gegen 2833 Fässer. Ueber den Umfang des dortigen Ge⸗ treidehandels wird berichtet, daß in dem Rhein⸗ Ruhr⸗Hafen im Jahre 1878 angekommen seien: a. zu Wasser, zusammen 39 236 900 kg und b. per Eisenbahn 320 000 kg, also überhaupt 39 556 900 kg Getreide. Ueber die Roheisenpro⸗ duktion theilt der Bericht mit: Auf der Nieder⸗Rheinischen Hütte wurden 1878 wie in den Vorjahren 3 Hohöfen, 1 von größerer, 2 von kleinerer Weite, alle 3 ca. 47 Fuß G be⸗ trieben und im Ganzen eine Produktion von 38 208 969 kg an weißstrahligem, spiegeligem und grauem Puddeleisen und Gießereieisen erzielt gegen 37 879 740 kg in 1877. Der Vorrath am 1. Ja⸗ nuar 1879 betrug 449 932 kg. An Eisensteinen wurden im Ganzen verbraucht 83 705 420 kg. Die Anfuhr von Eisensteinen betrug zusammen 73 015 800 kg. An Kalksteinen wurden 39 255 695 kg verbraucht. An Kohlen wurden im Ganzen 86 077 630 kg = 8607,7 Doppelwaggons verbraucht in Koaksöfen, Stochfeuerungen u. dergl. hier und auf den Gruben in Nassau. Die Gießerei pro⸗ duzirte 1878 1 440 602 kg, dagegen 1877 1 278 955 kg. Die durchsch ittliche Arbeiterzahl einschließlich der Meister betrug im Jahre 1878 295 Mann, am Schlusse des Jahres 290, im März 1879 292 Mann mit 205 Frauen und 691 Kindern. Auf der Johanneshütte waren im letztverflossenen Jahre 3 Hohöfen im Betriebe. Es wurden während dieser Zeitdauer an Eisensteinen, Koks und Kalk⸗ steinen verhüttet 168 947 018 kg. Produzirt sind 45 169 393 kg Hämatiteisen. Die Anfuhr der Roh⸗ materialien betrug 189 935 904 kg. Dagegen be⸗ trug die Abfuhr, und zwar ausschließlich per Bahn, 45 147 039 kg Hämatiteisen. Beschäftigt waren auf der Hütte durchschnittlich 270 Arbeiter mit Familienzahl von 870 Personen, von denen

An Walzeisen produzirte und verkaufte die

liche Abnahme

Duisburger Hütte im Jahre 1878 5 665 000 kg Bleche. Beschränkungen im Betriebe wurden nicht vorgenommen, und auch die durchschnitt⸗ W liche Zahl von 200 Arbeitern blieb dieselbe. Das Hochfelder Walzwerk (Aktienverein) produzirte und vertrieb im Jahre 1878 ca. 5 100 0,0 kg Stab⸗ und Fagoneisen. Es sind auf dem Werke 7 Puddel⸗ öfen und 3 Schweißöfen vorhanden. Davon waren im Laufe des Jahres im Betriebe durchschnittlich 6,3 Puddelöfen und 2,4 Schweißöfen. Die durch⸗ schnittliche Arbeiterzahl betrug 145 Mann mit ca. 320 Angehörigen. Die Duisburger Aktiengesell⸗ schaft für Gießerei produzirte im letztverflossenen Jahre 5 700 000 kg gußeiserne Muffenröhren für Gas⸗ und Wasserleitungen und beschäftigte durch⸗ schnittlich ca. 170 Arbeiter. Die Fabrik für feuer⸗ feste Produkte beschäftigte im Jahre 1878 durch⸗ schnittlich 130 Arbeiter und brachte 16 630 160 :g feuer⸗ feste Produkte zum Versandt. Der Betrieb der Duisburger Kupferhütte im verflossenen Jahre wird als ein normaler bezeichnet. Die Produktion an Kupfer und Eisenerz fand vollen Absatz im Inlande, freilich zu stetig weichenden Preisen, ent⸗ sprechend der andauernden außerordentlichen Ent⸗ werthung dieser beiden Metalle. An Eisenerz und Cementkupfer wurden versandt 24 561 t, zu deren Darstellung an Rohmaterialien: Kohlen, Salz, Schmiedeeisen, Salzsäure 11 850 t erforderlich waren. Der Import von Schwefelkies via Rotter⸗ dam in Verbindung mit der Rücksendung der ab⸗ gerösteten Schwefelkiese zur Kupferhütte behufs Verarbeitung auf Kupfer und Eisenerz lieferte ein Transportquantum von 64 000 t, welches vorwie⸗ gend der Rheinschiffahrt zu gute kam. In Summa wurden also per Schiff und Eisenbahn bezogen und versendet 100 000 t oder 2 Millionen Centner. Die Zahl der Arbeiter betrug durchschnittlich 122 Mann, welche 329 Familienglieder repräsentiren. Von der dortigen Sodasabrik kamen zum Versandt an Soda, Glanbersalz, Chlorkalk, Schwefel, Salzsäure 10 300 t oder 206 000 Ctr., an Rohmaterialien (Salz, Kalkstein, Kohlen, Schwefelsäure) wurden bezogen 18 800 t oder 376 000 Ctr. Bechäftigt waren 115 Arbeiter. In der dortigen Schwefelsäurefabrik wurden ver⸗ arbeitet: an Rohstoffen: Schwefelkies, Kohle, Eisen, Salpeter wurden verarbeitet 5000 t oder 100 000 Ctr. Dargestellt wurden an Schwefelsäure, Eisenvitriol, Salpetersäure 5400 t oder 108 000 Ctr., außerdem der Kupferhütte 2200 t oder 44 00) Ctr. Ab⸗ brände der Schwefelkiese zugeführt. Be⸗ schäftigt waren in dem Werk 51 Arbeiter. Die dortige Ultramarin⸗Fabrik verarbeitete im verflossenen Jahre an Rohstoffen 2 165 181 kg oder 2165 t, verbrauchte an Kohlen 4 738 720 kg oder 4738 t, woraus 1 019 683 kg oder 1020 t Fabrikat dargestellt wurden. Sie beschäftigte im Durchschnitt 100 Arbeiter. Die dortige Gasanstalt pro⸗ duzirte von Herbst 1877 bis Herbst 1878 1 146 350 chm, im vorangegangenen Geschäftsjahr 1 093 240 chm, folglich im letzten Jahre mehr 53 110 chm oder 4,86 %. An Nutzaas erhielt die Fabrik 1877/78 979 000 cbm, 1876/77 951 341 cbm, pro 1877/78 mehr 27 659 cbm. An Rohtabak und Stengeln) wurden angefahren 671 600 kg gegen 3 715 600 kg im Jahre 1877; verzollt wurden 3 980 000 kg gegen 3 569 200 kg. Auf den dortigen 4 Schiffswerften wurden im vori⸗ gen Jahre gebaut: 1 eisernes Schleppboot für den Rhein⸗Ruhrhafen, 4 eiserne Schleppkähne mit einer Tragfähigkeit von 9128, 9588, 9740 und 12 450 Ctr. (oder 456,4 t, 479,4 t, 487 t und 622,5 t), 1 höl⸗ zernes Segelschifnf mit einer Tragfähigkeit von 4796 Ctr. (= 239,8 t). Außerdem wurden einer kleineren oder größeren Reparatur unterworfen: Dampfschiffe: 2 Personenboote und 1 Güterboo ferner eine größere Zahl eiserner Schleppkähne un hölzerner Segelschiffe. An Bauholz und Bord wurden im Rhein⸗Ruhrhafen eingebracht: 51 083,75 t gegen 53 421,50 t. Außerdem sind per Eisenbahn im Rhein⸗Ruhrhafen angekommen (Holz und Bretter) 4077,00 t gegen 4900,50 t. Im Jahre 1878 sind an Neu⸗ und Reparaturbauten 121 verschiedene Bauten mit 241 Wohnräumen ausgeführt gegen 207 bezw. 384 im Jahre 1877. Bei dem städtischen Wasserwerke betrug die Zahl der Abonnenten am Schlusse des Jahres 1080 gegen 966 im Vorjahre, mithin betrug die Zunahme 114 oder 11,8 %. Die Wasserabgabe belief sich auf 709 114 cbm, dagegen 1877/78 auf 552 852 chm, demnach pro 1878/79 mehr 156 262 chm oder 28,26 %. Die Produktion an Ziegel⸗ steinen im Jabre 1878 stellte sich auf ca. 9 Millionen. Der Preis für gewöhnliche Steine beste Qualität betrug im letzten Jahre loco Ofen durch schnittlich 18 pro Mille, hat also eine wesent⸗ liche Reduktion seit 1877 nicht mehr erfahren Neben den gewöhnlichen Feldöfen ist ein Ring⸗ ofen nach dem System Paul Loeff in Betrieb, welcher ca. 1 ½ Millionen Steine lieferte. A Sparbüchern wurden im Lause des Jahres be der Duisburg⸗Ruhrorter Bank zu Duisburg aus⸗ gegeben 813 Stück, zurückgenommen 643 Stüͤck, im Umlauf befanden sich am Schlusse des Jahres mit Einlagen bis 60 367 Stück, über 60 bis 150 512 Stück, über 150 bis 300 524, über 300 bi 600 652, über 600 1211 Stück, überhaupt 3266 Stück. Die Kasse besteht seit 1844. Das Minimum der Einlagen ist 1 ℳ, das Maximum 6000 Für ausgeliehene Kapitalien erhält die Sparkasse 5 % und für Einlagen gewährt sie 4 %. [— Bei dem dortigen Königlichen Kreisgerichte weist das Geschäftsjahr 1878 eine, wenn auch nicht erheb⸗ der Prozesse auf. Bemerkbar ist die Abnahme namentlich bei den Wechselprozessen⸗