Schema.
8
Anlage 1.
4. 5. 6.
Bezeich- Angabe des nung des „Orts, woher Schweines das Schwein nach Ge⸗ bezogen ist, so⸗ schlecht wie d. Namens und Race. d. Verkäufers.
Tag und Stunde der mikroskopi⸗ schen Unter⸗
suchung.
des Fleisch⸗
Tag des beschauers
— Schlach⸗
tens. gebniß der
Bescheinigung
über das Er⸗ Untersuchung.
Anlage 2.
Name, Stand
und Wohnort, Bezeichnung des Besitzers des Schweines
des nach Geschlecht Schweines. und Race.
2. 3.
Tag und Stunde der mikroskopi⸗ schen Unter⸗
suchung.
Ergebniß
88 Deutsches NReich. Preußen. Berlin, 21. August. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen gestern in Babelsberg den Vortrag des Civilkabinets entgegen. 2 Beide Kaiserliche Majestäten besichtigten gestern gemeinschaftlich die Sonnenwarte und ließen Sich die Beamten derselben vorstellen.
— Die Bestimmung des §. 2163 des Preuß. Allg. Land⸗ Rechts Th. II. Tit. 8, daß eine Veränderung in der Person des Eigenthümers einer (gegen Feuersgefahr ꝛc.) versicherten Sache nichts in der Versicherung ändert, wenn nicht damit zugleich eine Veränderung des Orts, der Aufsicht, der Art der Aufbewahrung oder der Nachbarschaft verbunden ist, kann, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals vom 22. April 1879, vertragsmäßig resp. durch Statut der Versicherungsgesellschaft ausgeschlossen werden.
— Der Kaiserliche Gesandte Freiherr von Canitz und Dallwitz ist nach dem Haag zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
— Der Kaiserliche Gesandte Freiherr von Magnus hat Kopenhagen mit Urlaub verlassen. Während seiner Av⸗ wesenheit fungirt als interimistischer Geschäftsträger der Le⸗ gations⸗Sekretär Graf von der Goltz.
„— Der Präsident Dr. Sydow und der Geheime Ober⸗ Finanz⸗Rath Merleker sind in ihrer Eigenschaft als Direk⸗ tor, beziehungsweise als Mitglied der Hauptverwaltung der Staatsschulden in der öffentlichen Sitzung des Königlichen Ober⸗Tribunals vom 13. d. M. nach Maßgabe des §. 9 des
Gesetzes vom 24. Februar 1850 vereidigt worden.
— Der General der Infanterie von Groß⸗ gen. von Schwarzhoff, kommandirender General des III. Armee⸗ Corps, 7 eine mehrwöchige Dienstreise behufs Inspizirung der Truppen des Corps bezw. zur Beiwohnung der Manöver im Bereiche des I. Armee⸗Corps angetreten.
— Der General der Kavallerie Baron von R General⸗Inspecteur des Militär⸗Erziehungs⸗ un wesens,
gekehrt.
einbaben, Bildungs⸗ ist nach beendigtem Urlaube wieder hierher zurück⸗
mandant Korvetten⸗Kapitän Heusner, ist am 19. d. M. in Valparaiso eingetroffen.
„S. M. Aviso „Loreley“, 2 Geschütze, Kommandant Kapitän⸗Lieutenant von Wietersheim, ist am 17. d. Mts. in Malta eingetroffen.
Württemberg. Schloß Friedrichshafen, 18. August. hre Kaiserliche Hoheit die Frau Großfürstin Michael von ußland ist heute von hier abgereist.
Hessen. Darmstadt, 19. August. Gestern Nachmittag fand, nach der Enthüllung des Landes⸗Kri Denkmals, um 2 Uhr im Weißen Saale des Gr lichen Residenzschlosses Hoftafel statt, an welcher Großfürst Alexei, die Prinzen des Großherzoglichen Hauses, sowie die
1 9 he während des Feldzuges essischen (25.) Division angehörk hatten,
— Se. Königliche Hoheit der 8“ und ilhelm begaben sich, wie schon
estern kurz gemeldet, nachher noch auf zwei Stunden in den
Saalbau, woselbst das Festbanquet stattfand. — Das „Landes⸗
Denkmal“ steht,
nach einer Abbildung in der Ztg.“, nach dem ursprünglichen Modell und vorläufig ohne die Reliefs auf dem Postament. Das Relief auf der Vorseite zeigt Se. Königliche Hoheit den Großherzog, Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm auf dem Schlachtfeld von Gra⸗ velotte behehnend. Auf der Rückseite ist die Erstürmung des Schlosses Chambord dargestellt. Die rechte und linke Seite des Postaments enthalten über dem Bild des eisernen Kreuzes die Namen der Schlachten in denen die hessischen Truppen mitgekämpft haben. Die Widmung auf der Vorderseite lautet: IIö“ Kriegern das dankbare Vaterland
„Darmst.
2.
— S. M. Panzer⸗Korvette „Hansa“, 8 Geschütze, Kom⸗
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 19. August. Gegenüber der von verschiedenen Seiten gemeldeten Nachricht, daß über die Person des Staatsmannes, welcher dem Grafen An⸗ drassy in der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten folgen werde, bereits eine Entscheidung getroffen sei, wird, wie die „Presse“ bemerkt, in ernsten politischen Kreisen die Ansicht festgehalten, daß alle diese Angaben verfrüht seien. Erst nachdem Graf Andrassy in Wien eingetroffen, dürfte die Personalfrage „in Fluß gerathen“. Ob überhaupt sofort und in den nächsten Tagen dieselbe zum endgültigen Abschlusse ge⸗ langen werde, scheine noch fraglich zu sein.
Weiter berichtet dasselbe Blatt: Graf Andrassy wurde bekanntlich für morgen, den 20., hier erwartet; da aber bis heute Nachmittags seine Abreise aus Terebes nicht signalisirt wurde, so ist sein Eintreffen für morgen zweifelhaft. Nach dem ‚Ellenör“ sollte auch Hr. von Tisza heute Abends von Pest nach Wien reisen, mithin gleichzeitig mit dem Grafen Andrassy hier eintreffen.
Von gut unterrichteter Seite werden uns, fährt die die in unserem letzten Morgenblatte
„Presse“ fort, mitgetheilten Angaben über den Stand der Krisis im Auswärtigen Amte bestätigt. Die Ernennung des Nachfolgers für den Grafen Andrassy dürste keineswegs o unmittelbar und rasch bevorstehen, wie vielfach gemeldet wor⸗ een. Vorderhand sind alle Mittheilungen über die angeblich de⸗ signirten Kandidaten für das Portefeuille des Auswärtigen Amtes nichts Anderes als Konjekturen. Es scheint, daß bisher noch keinerlei ernste Unterhandlungen mit irgend Jemandem wegen Uebernahme des Portefeuilles stattgefunden haben und diese überhaupt erst erfolgen dürften, nachdem Graf Andrassy Sr. Majestät dem Kaiser jene Personen füanteh gemacht hat, welche er für geeignet hält zur Uebernahme des Amtes, Es handelt sich hierbei nicht blos nur um die Befähigung zur Leitung der Geschäfte dem Auslande gegenüber, sondern auch um die Eig⸗ nung zur Vertheidigung derselben im parlamentarischen Kampfe gegenüber den Delegationen. In Anbetracht dieser Thatsache ist es wohl kein bloßer Zufall, daß auch der un⸗ garische Premier⸗Minister in dem Augenblicke, als sich die Krisis im Auswärtigen Amte einer Entscheidung nähern soll, hieher nach Wien kommt.
Nach alldem erscheint es nicht unwahrscheinlich, daß die de⸗ finitive Entscheidung über die Demission des Grafen Andrassy und gleichzeitige Ernennung des Nachfolgers nicht alsobald, jedenfalls nicht in den allernächsten Tagen, erfolgen dürfte.
8 Pretis ist heute von Bad Wartenberg hier ein⸗ getroffen.
— Die „Budap. Corr.“ bekämpft die in ungarischen Blättern immer wieder von Neuem ventilirte These, daß die Demission des Grafen Andrassy im Zusammen⸗, hang stehe mit der Bildung des Ministeriums Taaffe und der Neugestaltung der Dinge in Oesterreich. Sie schreibt hier⸗ über unter Anderm:
„Es ist eine unleugbare Thatsache, daß Graf Taaffe mit dem Grafen Andrassy bezüglich der äußeren Politik im vollständigsten Einvernehmen gewesen; und daß Graf Andrassy nie eine gefügigere österreichische Delegation gehabt hätte, als diejenige, welche jetzt aus dem Reichsrathe zu erwarten ist, bedarf wohl keiner weiteren Be⸗ weisführung. In gouvernementalen Kreisen ist man des⸗ halb auch der entschiedenen Ansicht, daß die Ernennung des neuen österreichischen Ministeriums und die vom Grafen Taaffe inaugurirte Politik die ungarischen Regie⸗ rungsverhältnisse in keiner Hinsicht alteriren dürften. Man glaubt in Wien, daß die ungarische Regierung und der ungarische Reichs⸗ tag gewiß keinen Grund haben, weder dem bisherigen Ministerium, noch der früheren Verfassungspartei eine Thräne nachzuweinen, um⸗ soweniger, als ja die bekannten, wenn auch verschiedenen Programme der Verfassungspartei bei den Wahlen Ungarn gegenüber nicht so überaus zuvorkommend und freundlich waren. Graf Taaffe ist entschieden der Ansicht, daß ein stetiges und vollständiges Einvernehmen mit der ungarischen Regierung doppelt nothwendig sei und er wird in der Ueberzeugung, daß sich die ungarische Regierung um die internen Angelegenheiten Oesterreichs nicht weiter kümmert, auch aufrichtig bestrebt sein, dieses Einvernehmen mit der ungarischen Regierung aufrechtzuerhalten. Das Kabinet Tisza hat wahrlich gar keine Ursache, dem Ministerium Taaffe im Vorhinein mit Mißtrauen zu begegnen. Es wird ja bald für die ungarische Regierung Gelegenheit vorhanden sein, sich bei verschiedenen Anlässen sn .“ mit was für Männern sie es jetzt in Oesterreich zu
un hat.“ — Dem ,Pest. L.“ wird von hier berichtet: Die öster⸗ reichisch⸗ungarische Zoll⸗ und, Handels⸗Konferenz hat den beiderseitigen Ministerien den Gesetzentwurf (Nachhang zum Zoll und Handels⸗Bündnisse) wegen Einbeziehung der okkupirten Länder in das Zollgebiet der Monarchie vorgelegt; außerdem Gesetzentwürfe wegen E nfüh⸗ rung der EE“ Verzehrungssteuern im dalma⸗ tinischen Zollgebiet, sowie spezielle Landesgesetze für die okkupirten Länder wegen Einführung analoger Normen bezüglich der Verzehrungssteuern und Monopole. Die Einigung der Zoll⸗ und Handelskonferenz war indeß keine vollständige, indem ge⸗ wisse Differenzpunkte, wie die Frage: ob die Zollverwaltung in den okkupirten Ländern gemeinsam oder in Bosnien ungarisch und in der Herzegowina österreichisch sein soll, der direkten Verständigung zwischen den beiderseitigen Ministerien vorbehalten bleiben. Uebrigens zeigen sich die zu bewältigen⸗ den praktischen Schwierigkeiten so groß, daß es kaum möglich sein wird, den für die Zollvereinigung in Aussicht genom⸗ menen Termin (Neujahr 1880) einzuhalten.
— Aus Serajewo, 19. Ausust, wird der „Pr.“Fge⸗ meldet: Ein Theil der österreichischen Kommissare, welche an den Berathungen über die Besetzung von Novi⸗ bazar theilgenommen, ist an die Grenze des Paschaliks ab⸗ gereist. Die Abreise Husni Paschas ist bis zum Einlangen von Weisungen aus Mitrovitza verschoben. — FZM. Herzog von Württemberg begab sich heute nach der Herzegowina zu einwöchentlichem Aufenthalte. — Gestern und heute waren Iece Beginn des Ramazans die hiesigen Moscheen illu⸗ minirt.
— Aus Serajewo, 20. August, übermittelt „W. T. B.“ folgende Berichtigung: Die Meldung mehrerer Blätter von hier vorgekommenen Unruhen, durch welche das Militär zum Einschreiten genöthigt gewesen sei, ist ohne alle und jede Begründung, die Ruhe ist nirgends gestört worden. Ebenso unbegründet ist die Angabe, daß bei dem letzten Brande 8 Soldaten umgekommen seien; thatsächlich ist, daß 8 Soldaten leichte Verletzungen davon trugen, und daß ein Soldat einen Bruch des Unterschenkels erlitt.
Linz, 19. August. Wie die „Linzer Tagespost“ mit⸗ theilt, werden zu der für den 31. d. nach Linz berufenen Abgeordnetenkonferenz der Verfassungspartei fast sämmtliche deutsch⸗böhmischen Abgeordneten erscheinen. Die „Tagespost“ tritt, als Organ der liberalen Partei Ober⸗
13 Kahlenrfühe die Wohnbevölkerung angiebt,
fassungstreuen regierungsfähigen Mittelpartei ein, elche die Mngse professionsmäßige Negation aufgeben und so dem Ministerium Taaffe das Regieren möglich machen solle.
Pest, 20. August. Dem Pest. L.“ wird aus Wien ge⸗ meldet: Am kommenden Sonntag geht Se. Majestät der Kaiser nach Bruck. Ihre Majestät die Kaiserin wird bis Ende September in Ischl verweilen und dann in Gödöllö Aufenthalt nehmen; die Meldungen, nach welchen die Hohe Frau im nächsten Herbst nach Irland ginge, um dort an den Jagden theilzunehmen, entsprechen nicht der Wahrheit. Die Kaiserin und Königin bleibt bis nach den Weihnachts⸗ fäes en in Gödöllö und übersiedelt Anfangs Januar na ien.
Großbritannien und Irland. London, 19. August. Hals Corr.) Die gesammte britische Staatsschuld, die fundirte wie die unfundirte, betrug am 1. April d. J. 778 078 840 Pfd. Sterl.; die im Fiskaljahre 1878/79 creirte SFhun 123 Pfd. Sterl. Getilgt wurden nur 803 126
.Sterl.
Der Aufruhr in Lurgan entbrannte am Sonnabend Nachts von Neuem. Kaufläden wurden gestürmt, und die beiden feindseligen Haufen feuerten mit Flinten aufeinander. Ein Mann wurde durch die Explosion einer Dynamitpatrone, welche er bei sich trug, schwer verletzt. Am Freitag sind elf Polizisten verwundet und sechs derselben dienstuntauglich gewor⸗ den. Den letzten Nachrichten zufolge herrschte Ruhe in der Stadt. Sonntag Nachts wurden wieder Befürchtungen laut; die Polizei besetzte ein leerstehendes Haus und quartierte da⸗ selbst eine Anzahl Polizisten ein. Die Straßen der beunru⸗ higten Stadtbezirke wurden durch Abtheilungen von Polizisten abgesperrt, welche das Zusammenrotten der Leute verhinderten.
Frankreich. Paris, 19. August. (Fr. Corr.) Die Session der Generalräthe ist gestern in ganz erh krdi mit Ausnahme des Seine⸗Departements, der Insel Corsika und Algeriens, eröffnet worden. Bei der Wahl der Vorstände haben die Republikaner neuerdings die Majorität in vier De⸗ partements errungen und sie dagegen nur in einem, nämlich in dem der Hautes⸗Pyrénées, verloren. In 55 von 90 Departe⸗ ments behaupten die Republikaner jetzt das Feld, und unter 2926 Generalräthen zählt man 1603 republikanische.
— 20. August. (W. T. B.) Die „Union“, das Haupt⸗ organ der legitimistischen Partei, erklärt die Nachricht, daß Graf Chambord sich nach England oder nach der Schweiz begeben würde, für vollständig unbegründet.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 20. August. (W. T. B.) Die bulgarische Deputation hat sich hüt nach Moskau begeben und tägigen Aufenthalte über Odessa nach Bulgarien zurück.
.— 21. August. Das Erkenntniß des Odessaer Kriegsgerichts in dem am 17. d. M. beendeten politischen Prozesse lautet für fünf Angeklagte, nämlich Tschubaroff, Lisogub, Davidenko, Wittenberg und Ligowenko auf Tod durch den Strang. Die Angeklagte Gukowskaja wurde zur An⸗ siedelung in Sibirien, die übrigen 22 Angeklagten zu Zwangs⸗ arbeiten bis zu 10 Jahren verurtheilt.
Die Nr. 52 des „Amtsblatts der Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ Verfügungen: Vom 14. men mit Norwegen.
Deutschen Reichs⸗ hat folgenden Inhalt: August 1879. Telegraphen⸗Uebereinkom⸗
Statistische Nachrichten.
Die Das vor Kurzem vom istischen Centralbureau zu Christiania herausgegebene zweite Heft über die Ergebnisse der letzten nor⸗ wegischen Volkszählung (vom 31. Dezember 1875) giebt, allerdings nur in Tabellen, ein sehr übersichtliches Bild von den Wohnverhält⸗ nissen der Bevölkerung sowie von deren Gliederung nach Geschlecht, Alter und Civilstand, und zwar sowohl für die Land⸗ und Stadt⸗ bepölkerung, als auch für die 6 Stifter, 20 Aemter und 56 Vogteien. Die „Stat. Corr.“ theilt daraus folgende wichtigsten Zahlen fuͤr das ganze Königreich mit.
Die faktische Bevölkerung belief sich am 31. Dezember 1875 auf 1 806 900 Seelen, die Zahl der bewohnten Häuser betrug 284 971 und die in ihnen wohnende Bevölkerung, also mit Einschluß der vorübergehend Abwesenden, umfaßte 1 813 424 Köpfe. Hiervon
zählte man in den Städten . 29 504 Häuser mit 332 398 Bewohnern, auf dem Lande 255 467 „ „ 1 481 026 8
so daß durchschnittlich auf ein Haus in den Städter 11,3 Bewohner kamen, auf dem Lande jedoch nur 5,8.
Unterscheidet man die Gebäude nach ihrer Lage und ihrer Be⸗
stimmung, so gab es im ganzen Königreiche
1 am 1. Januar 1876 a
mit Bewohnern
1 711 768 78 940
Zahl
259 779 24 217
Wohnhäuser Hauptgebäude. Nebengebäude.. . Heser ser üsagden⸗ Zwecke 8 auptgebäude. . . “ 7 Ü11ö1ö1öö; 22 716. Die 844 Gebäude für besondere Zwecke hatten folgende Bestimmung:
es waren unter ihnen
1) Hospitäler
2) Armenhäuser
3) Krankenhäuser.
4) Irrenhäuser.
5) Gefängnisse ..
6) Straf⸗Arbeitshäuser
7) Zwangs⸗Arbeitshäuser 8) Anstalten zur Erziehun 9) Anstalten zum Unterricht
1 734 1 365 1 267
Z11116166“ 11) Acbeterenzänser, 1 1⁄) industrielle Etabli
ements . . andere 5 111“ I““ Wir bemerken, daß in dieser Zusammenstellung die zweite also nicht diejenigen nstaltsbewohner darin berücksichtigt sind, welche nur einen kurzen, vorübergehenden Aufenthalt hatten.
Von besonderem Interesse sind die Arbeiter⸗Wohnhänser, über welche wir hier noch einige Mittheilungen machen wollen. Von den 461 Arbeiter⸗Wohnhäusern, die von 6198 Personen männlichen und 6012 Personen weiblichen Geschlechts bewohnt waren, kamen
9 auf die Städte 51 mit 4673 Bewohnern,
auf das Land 410 „ 7537 8 die ausschließlich für
österreichs, mit großer Wärme für die Bildung einer ver⸗
Wie man sieht, trifft man Wohnhäuser, Arbeiter bestimmt sind, auf dem Lande viel öfter an als in den Städten, dafür sind sie 88 8 um so größe Am zahl⸗
kehrt von da nach einem fünf⸗
rei sten kommen sie in den Stiftern Christiania und Bergen vor und am häufigsten wieder in diesen beiden Städten selbst; man
zählte
im Stift Arbeiter⸗Wohn Christiania. 1““ 1“X“ davon in der Stadt gFbeiltiahia . . . .
“ 9 Ueber die Art des Zusammenlebens der norwegischen Wohn⸗ bevölkerung werden folgende Angaben gemacht. Außer 47 642 einzeln⸗ lebenden Personen (24 452 männl. und 23 190 weibl. Geschlechts)
wurden gezählt männliche weibliche Personen 858 307 903 023
341 202 Familien⸗Haushaltungen .. 162 öffentl. und anderen Anstalten 3 2 609 1 843 Der Civilstand ist im Gegensatz hierzu für die faktische
Bevölkerung itt t; diese gliedert sich darnach, wie folgt: es
waren Weiber
307 937 259 393 292 231
69 446
Männer 317 197 239 025 288 079
31 652
zusammen 625 134 498 418 580 310 101 098 809 1 131 1 940
zusammen . 876 762 930 138 1 806 900
Diese Angaben find in der norwegischen Statistik noch besonders für jedes der 6 Stifter, für die 20 Aemter, sowie für die 56 Vogteien und zwar für 9 verschiedene Altersgruppen gemacht. Für sämmtliche Altersjahre ist der Civilstand angegeben für die 6 Stifter, getrennt nach Land und Stadt, sowie für die beiden größten Städte Christiania und Bergen. Wir begnügen uns hier, für die Haupt⸗Altersgruppen die gewonnenen Zahlen wiederzugeben. Von der gesammten faktischen Bevölkerung standen
im Alter von
0— 1 Jahr. 26 906 25 801 1— 2 Jahren. 16 21 854 2— 3 „ 22 111 21 753 3— 4 1 7535 1952 21 681 4— 5 21 151 20 346 5 — 10 102 267 99 490 10 — 15 —. 100 189 97 012 15 — 20 —. 89 184 90 661 20 — 25 72 303 83 013 25 — 30 58 712 69 282 30 — 35 51 513 58 512 35 — 40 45 508 50 976 40—45 45 805 49 375 145—55 87 040 93 715 55 — 65 58 251 64 051 65 — 75 31 767 37 737 75 — 85 15 190 19 820 85 — 95 2 282 9 727 über 95 143 313 unbekannt. 1 867 1 019
Ein Alter von 100 und mehr Jahren hatten 77 Personen, nämlich 21 Männer und 56 Frauen, von denen sogar 4 älter als 105 Jahre waren 8 18 1öu“ ¹
ledig im Alter unter 15 Jahre. „ 2 „ über 15 8 verbeirathet. 8 verwittwet geschieden
8
uslsscsu—escsuugeacgugese a
8 Kunst, Wissenschaft und Literatur. 1““
Als Ergänzungsheft Nr. 58 zu „Petermanns Mit⸗ theilungen“” erschienen im Verlage von Justus Perthes in Gotha: „Studien über das Klima der Mittelmeer⸗ länder von Theobald Fischer (mit 7 Karten auf 3 Tafeln). Besonders interessant sind darin die Abschnitte über das jahres⸗ zeitliche Verhältniß der Vegetation, über die Winde des Mittel⸗ meergebiets, namentlich Mistral, Bora und Scirocco, sowie der Ver⸗ such zur Beantwortung der Frage, ob sich das Klima der Mittel⸗ meerländer in historischer Zeit geändert habe.
Daß die Mittelmeerländer mit ihrer dreitausendjährigen Kultur eine Modifikation ihres Klimas erfahren haben müussen, darüber kann nach dem Verfasser kein Zweifel sein, da sich diese Erscheinung sogar für Länder nicht leugnen lasse, deren Kultur kaum nach einem Jahr⸗ tausend zählt. So sei das heutige Klima Deutschlands ein anderes als in römischer Zeit, wo ungeheuere Wälder den Boden kühl und feucht erhielten und Sümpfe sich da ausdehnten, wo heute die Sonne den immer und immer wieder aufgelockerten Boden bescheint, der jetzt, künstlich entwässert und geebnet, von Aehrenfeldern wogt.
Wenn daher für die Kulturländer Mitteleuropas eine Zunahme der Wärme und eine Abnahme der Niederschläge oder wenigstens eine andere, ungleichmäßigere Vertheilung beider wahrscheinlich sei, so müsse dies in noch höherem Maße für das Mittelmeergebiet gelten. Gleichwohl gelangt der Verfasser, gestützt auf den heutigen wirth⸗ schaftlichen Wiederaufschwung Griechen lands und Siziliens, zu der Ansicht, daß es der „Gang der Weltgeschichte“ gewesen, welcher die gegenwärtigen Zustände auf den drei südlichen Halbinseln und in Kleinasien herbeigeführt habe; daß nicht die Natur sich geändert habe, sondern die Menschen. u““ 8
Anders gestalten sich jedoch die Verhältnisse weiter im Süden, vom 34. Parallelkreise an, wo die Niederschläge sich auf wenig mehr als 4 Monate konzentriren und die Niederschlagsmenge bereits eine sehr geringe ist. ort lasse sich in vielen Gegenden ganz direkt nach⸗ weisen, daß seit dem Alterthum eine bedeutende Abnahme der Nieder⸗ schläge stattgefunden habe und anscheinend in neuester Zeit so rasch stattfinde, daß ausgedehnte Landstriche für eine seßhafte Bevölke⸗ rung unbewohnbar geworden sind. Am Sinai lebten die Israeliten in der heutigen Wuͤste Et Tih mit ihren Heerden Jahrzehnte lang in einer Gegend, wo jetzt an einem Tage alles Wasser ausgetrunken, alles Gras abgeweidet werden würde. Noch deutlicher reden die Prachtruinen von Palmyra zu uns, die in einer heute gänzlich wasser⸗ armen Gegend liegen, während Plinius und Procop den frucht⸗ baren Boden und die Wasserfülle der Umgegend rühmen.
Zahlreich seien die Zengnisse dafür, daß im Westen die Aus⸗ trocknung und die Wüstenbildung der Sahara eine in historischer Zeit stetig fortschreitende gewesen und die Verödung der im Alter⸗ thum und noch im Mittelalter so blühenden Landschaften am Nord⸗ rande Afrikas nicht lediglich Süofise Ereignissen, wie der Aus⸗ breitung des Islams zuzuschreiben sei, sondern meteorologischen Vor⸗ gängen, deren Wirkungen der Mensch nur ausnahmsweise und nur an begünstigteren Oertlichkeiten unschädlich zu machen vermöge. Daß freilich die Waldverwüstung durch die arabischen “ hier wie in Kleinasien viel Einfluß dabei gehabt habe, sei außer Frage.
Als weitere Beweise für die zunehmende Trockenheit wird das Ver⸗ schwinden großer Säugethiere, namentlich des Elephanten, und die Einfüh⸗ rung des Kameels in Nordafrika angeführt, welches auf den ägyptischen Denkmälern gar nicht vorkommt. Erst mit dem Beginn unserer Zeit⸗ rechnung tritt es auf, während früher die Rosse⸗ und Elephanten⸗ zucht blühte. Jedenfalls war es also damals noch nicht so unent⸗ behrlich wie heute für die weiten Wüstenstrecken. Das Atlasgebiet, namentlich Carthago, „war früher ein Land der Elephanten, nicht des Kameels, „wie noch heute die Verbreitung des Elephanten in
Asien wie in Afrika, wesentlich aus klimatischen Gründen, die des Kameels ausschließt; wo im oberea Nilgebiet der Elephant auftritt, geht das Kameel bei aller Pflege zu Grunde oder wird leistungs⸗
unfähig.“ Sollen sich aber diese Dickhäuter einst aus ihrem jetzigen
Verbreitungsgebiet im centralen Afrika so weit nach Norden ver⸗ breitet haben, „so durfte die Sahara nicht in ihrer jetzigen Aus⸗ dehnung und Intensität vorhanden sein, es mußte durch Landschaften reicherer Bewässerung und reichlichen Graswuchses eine Brücke zwischen dem Nigergebiet und den Atlasländern geschlagen sein
Auch geologische Gründe, namentlich die Bildung der zahlreichen tiefen, lußthäler und Betten in der Sahara, deren Bezeichnungen noch heute auf früher sießende Gewässer deuten, sprechen für die Ansicht des Verfassers. Dieselbe Erscheinung wieder⸗ holt sich aber auffallender Weise überall an der Aequatorialgrenze der subtropischen Zone, so in Californien, in Austra⸗ lien. Als Ursache für diese Klima⸗Aenderung hat Fischer schon früher eine allgemeine Verschiebung der Zone, in welcher der rückläufige Passat sich zur Oberfläche der Erde herab⸗ senkt, gegen die Pole hin, also eine Veränderung in der Herrschaft der Winde hinzustellen gesucht, und weist zur Stütze derselben auf das von Rohlfs beobachtete siegreiche Vorrücken der tropischen Regen des Sudan, die sich abstufende Wald⸗ und Steppenvegetation gegen die Sahara, und sowie auf die durch zunehmende Niederschläge in raschem Wachsen begriffenen Seen, den großen Salzsee in Nordamerika und den Wansee hin, ohne jedoch seine Ansicht für unfehlbar zu halten.
Die der Abhandlung beiliegenden fein ausgeführten kleinen Kar⸗ ten veranschaulichen nach den Entwürfen des Verf. die jährlichen und die sommerlichen Niederschlagsmengen, die Jahres⸗Isothermen, die Januar⸗ und die Juli⸗Isothermen (letztere mit Darstellung der Ma⸗ laria⸗Gegenden), die mittleren Jahrestemperaturen und die klimati⸗ schn. Gebiete, und endlich die Januartemperaturen des Mittelmeer⸗ gebietes.
In zahlreichen Tabellen am Schlusse hat der Verf. sein umfang⸗ reiches Beobachtungsmaterial niedergelegt.
— Das 8. (August⸗) Heft von Petermanns Geographi⸗ schen Mittheilungen (Gotha, Justus Perthes) enthält folgende Aufsätze: Reisenachrichten aus Sibirien II.: Kapt. Dahls Fahrten im Mündungsgebiete des Ob, 1876 und 1877, mit Karte; Höhen⸗ bestimmungen in Japan während der Jahre 1874 und 1875, von J. Rein, mit Karte im Text; Major Serpa Pinto's Reise durch Südafrika; die Salzwüste Atacama, Begleitworte zu der beigelegten Tafel 16 (bei dem gegenwärtigen südamerikanischen Kriege von besonderem Interesse); J. G. Bennetts Polarexpedition; Geo⸗ graphischer Monatsbericht; Geographische Literatur.
— Im Verlage von Christian Teichs Buchhandlung zu Loben⸗ stein ist erschienen: „Alphabetisches Verzeichniß aller auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878 erlas⸗ senen Verfügungen gegen die Sozialdemokratie bis 30. Juni 1879, nebst dem betreffenden Reichsgesetz, dem Verzeichniß der in den einzelnen Bundesstaaten für die Ausführung des Gesetzes zuständigen Behörden und den von den Landespolizeibehörden dazu er⸗ gangenen Ausführungsbestimmungen, systematisch zusammengestellt von Christian Teich.“ Die handliche kleine Schrift (Pr. 1 ℳ) theilt ihren Stoff in folgende Abschnitte: Die Kommission zur Entscheidung von Beschwerden nebst Geschäftsregulativ; Verzeichniß der mit der Aus⸗ führung des Gesetzes betrauten Behörden nebst Ausführungsinstruk⸗ tionen; Alphabetisches Verzeichniß der verbotenen Vereine; Orts⸗ register der verbotenen Vereine; Alphabetisches Verzeichniß der ver⸗ botenen periodischen Druckschriften: Alphabetisches Verzeichniß der verbotenen nichtperiodischen Druckschriften; Verbotene Kassen; Verbot gegen Personen und Waffen; Auf Rekurs an die Reichsbehörde wie⸗ der aufgehobene Verbote; Zusammenstellung.
— Geschichte des Bauernkrieges in Ostfranken, von Magister Lorenz Fries, herausgegeben mit Unterstützung des Landrathes von Unterfranken und Aschaffenbur im Auftrage des historischen Vereins von Dr. August Schäffler, Königlichem Kreis⸗ archivar, und Dr. Theodor Henner, Privatdozent der Geschichte in Würzburg. 3. Lieferung, Bogen 23— 29. Würzburg, 1878. Verlag des Vereins. — In der vorliegenden Fortsetzung dieser interessanten Publikation des Originaltextes wird geschildert: „Wie die Bilthauser bauren von Melrichstat gein Sweinfurt komen sein und sich daselbst vor der stat gelegert haben, wie si ron Sweinfurt gein Hasfurt zogen und Walpurg und Rentweinsdorf gewonnen, wie inen ain kursnersgeselle gepredigt, das si ire obrickait zu todt schlagen solten, wie herzog Hans von Sachsen und grave Wilhelm von Henne⸗ berg die Bilthauser bauren uberzogen, gein Mainungen gejagt, etliche erstochen und inen die proviand genomen, welcher gestalt sich die Bilthauser an Herzog Hansen ergeben haben.“ Besonders aus⸗ führlich und interessant ist das Kapitel: „Wie die bauren vom Necker und Otenwalt etliche ordnung und reformation ufzurichten furge⸗ nomen haben.“ Dann nimmt die Beschreibung des Krieges ihren Fortgang: „Wie sich etliche baurn im ampt Trimperg ufgemacht und das closter Aura eingenomen haben, wie si das haus Sotenberg be⸗ legert haben und wie der abt von Fulda seine unterthanen vor dem Sotenberg abgefordert hat.“ Darauf schließt das zweite Buch mit der „kurzen anzaigung, wie und uf welche zeit der bischove zu Wirtz⸗ burg seine unterthanen uf dem land widerumb zu gnaden und un⸗ gnaden angenomen hat, und wes si sich gegen ime verschriben haben“.
— Das September⸗Oktoberheft der Zeitschrift für preu⸗ ßische Geschichte und Landeskunde, unter Mitwirkung von Droysen, Duacker und L. v. Ranke herausgegeben von Constantin Rößler (Berlin, E. Siegfr. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuch⸗ handlung) bringt eine größere Arbeit von Dr. Heinrich Rocholl:
„Der Feldzug des Großen Kurfürsten gegen Frankreich. 1674 — 1675.“
8 11““
Land⸗Jund Forstwirthschaft.
Für die deutsche Kollektiv⸗Ausstellung von Molk produkten, veranstaltet vom milchwirthschaftlichen Verein in Deutschland zur milchwirthschaftlichen Aus⸗ stellung in London vom 13. bis 17. Oktober d. J. werden von dem Geschäftsführer C. Petersen folgende Bestimmungen bekannt gegeben: 2
Die Konkurrenz erfolgt zu den folgenden Gruppen des Pro⸗ ramms der Londoner Ausstellung: 1) Fremde Butter (kforeign Förrar) a. (Gruppe 49): Frische Butter (fresh butter), b. (Gruppe 50): Dauerbutter (cured butter). 2) Fremde Käse (koreign cheese). (Gruppe 41). Andere fremde Sorten (apy other foreign variety). Es kommen hier hauptsächlich die „Schweizer Käse“ oder auf amerikanische, auch holländische Methode bereitete Käse in Betracht.
1) Die Butter und der Käse werden in Hamburg eingeliefert. Adresse und Termin der Einlieferung bleibt späterer Bestimmung vorbehalten. 1
2) Die in Hamburg eingehende Butter wird einer sachkundigen
und unpartelischen Vorprüfung unterworfen, und gelangt nur diß
als fein und geeignet befundene zur Ausstellung. „Die nicht für ge⸗ eignet befundene Butter wird für Rechnung des Einsenders in Ham⸗ burg verkauft oder nach dessen bei der Anmeldung anzugebenden Ordre über dieselbe verfügt. b 5
3) Den Ausstellern für Butter bleibt es überlassen, zur För⸗ derung dieses hochwichtigen Unternehmens den Werth der eingesandten Butter dem Comité zur Verfügung zu stellen, bezw. einen billigeren
reis zu berechnen. Sonst garantirt das Comité ‚für die zur Aus⸗ piüin zugelassene Butter den augenblicklichen höchsten Hamburger Marktpreis unter Abzug von 20 ₰ auf jedes Kilogramm zur theil⸗ weisen Deckung der Kosten, welche Kosten im Uebrigen Seitens des Comités getragen werden. “
4) Die Ausstellung der Dauerbutter geschieht ausschließlich in sauber gearbeiteten holsteinischen Dritteltonnen von ohngefähr 45 kg Inhalt und hat Aussteller solche mit seinem üblichen Brand⸗ zeichen zu versehen. Die Verpackung der frischen Butter findet, falls nicht noch andere Bestimmungen getroffen werden sollten, in sauber gearbeiteten hölzernen Gefäßen von 7 bis 8 kg Inhalt statt.
5) Die Dritteltonnen müssen in Sackleinen eingenäht sein.
6) Da eine Ausstellung von Käse nur in unangeschnittenem und unangestochenem Zustande geschehen darf, so findet eine Vorprüfung von Käse in Hamburg nicht statt. Das Comité wird sich vielmehr bezüglich der Zulassung zur Ausstellung auf das allgemeine Urtheil
der Vorftände der landwirthschaftlichen Vereine, bezw. spezieller Fach⸗ leute verlassen. 8
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7) Die zur Ausstellung gelangenden Käse werden am Schlusse der Ausstellung, soweit nicht der Aussteller anders darüber verfügt, verkauft und der Erlös ohne Abzug dem betr. Aussteller zugesandt, falls nicht der Aussteller die Käse dem Comité für die deutsche Kol⸗ lektivausstellung zur freien Verfügung stellt.
8) Alles Weitere bleibt späteren Bekanntmachungen bezw. pri⸗ vaten Mittheilungen überlassen.
9) Die Ausstellung geschieht auf den Namen des betreffenden dem auch die etwa seiner Butter zuerkannte Prämie zufließt.
10) Die . wird bis zum 10. September d. J. erbeten und hat beim Oekonomie⸗Rath Petersen in Oldenburg im Groß⸗ herzogthum und auf von diesem zu beziehenden Anmeldebogen za eschehen. Eine etwaige Verlängerung des Anmeldetermins wird päter bekannt gemacht werden. stel 11) Ein Aussteller kann nur ein Drittel oder Fäßchen aus⸗
ellen.
Nürnberg, 16. August. (Allg. Ztg.) Unsere Getreide⸗ Ernte kann nunmehr als geborgen betrachtet und im großen Ganzen das Ergebniß ein befriedigendes genannt werden. Bei andauernder Bedarfsfrage haben sich die Preise unverändert fest erhalten. Neue Waare wird noch wenig angeboten, alte bleibt beliebt. Wir noti⸗ ren: altbayerische Weizen 11,25 — 11,75 ℳ, russischer Weizen 11,75 bis 12,25 ℳ, bayerischer Roggen 7,90 — 8 ℳ, Hafer 7,75 — 8 ℳ, Alles per 100 Pfd.
Gewerbe und Handel.
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Zufolge Nachrichten aus Belgrad sind in der Woche vom 28. Juli bis 6. August in dem Serbischen Kreise Cacäk fünf Stück Rindvieh von der Rinderpest*) befallen worden, von denen zwei der Seuche erlegen sind.
.— Die Dividende der Görlitzer Aktien⸗Gesellschaft für Eisenbahnbedarf für das mit dem 30. Juni abgelaufene Betriebsjahr wird, wie die „B. Börs. Ztg.“ vernimmt, auf 6½ % gegen 4 % im Vorjahr festgesetzt werden.
— Die Dividende der Harkortschen Bergwerke und chemischen Fabriken für das Betriebsjahr 1878/79 ist auf 6 % wie im Vorjahr festgesetzt worden.
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— Der „Saarbrücker Bergmannskalender“ für das Jahr 1880 (achter Jahrgang) ist soeben im Kommissions⸗ verlage von H. Klingebeil in Saarbrücken erschienen. Das Büchlein enthält außer den üblichen Kalendernachrichten mancherlei nützliche Mittheilungen, wie das auf die Regierungsbezirke Trier, Coblenz, Cöln, Aachen, Düsseldorf, ÄArnsberg, Wiesbaden, Münster, Magdeburg, die Pfalz ꝛc. sich erstreckende Jahrmarkts⸗ verzeichniß, die Post⸗ und Telegraphentaxe, die Zahltage der Königlichen Saarbrücker Steinkohlengruben ꝛc. Der der Unter⸗ haltungslektüre gewidmete Theil des Kalenders enthält eine inter⸗ essante Erzählung in volksthümlicher Sprache und Darstellung: „Die holländische Erbschaft“, von Wilhelm Fischer; außerdem findet man darin Räthsel, alte Bergmannssprüche, Feuilletonistisches ꝛc. Der Preis für den Kalender beträgt in einzelnen Exemplaren 30 ₰, bei Entnahme einer größeren Anzahl 25 ₰.
— Das Generalkonsulat der Vereinigten Staaten von Amerika in Frankfurt a. M. verzeichnet, wie wir der „New⸗ Yorker Hdls.⸗Ztg.“ entnehmen, den Export nach den Vereinigten Staaten aus Frankfurt a. M. und aus den diesem Distrikte unter⸗ geordneten Konsulatsbezirken für das am 30. Juni beendete Quartal mit 2 367 464 Doll. (1878: 2 130 697 Doll.). Davon entfällt auf 338 624 Doll. (1878: 294 428 Doll.), Aachen 157 873
oll. (1878: 200 821 Doll.), Eöln 290 480 Doll. (1878: 238 608 Doll.), Mannheim 486 866 Doll. (1878: 307 712 Doll.), Mainz 168 700 Doll. (1878: 169 182 Doll.), München 79 621 Doll. (1878: 81 052 Doll.), Nürnberg 436 982 Doll. (1878: 374 546 Doll.), Sonne⸗ berg 313 219 Doll. (1878: 313 688 Doll.), Stuttgart 95 094 Doll. (1878: 150 659 Doll.)
— Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.“ äußert sich in ihrem vom 8. d. M. datirten Wochenbericht über die allgemeine Ge⸗ schäftslage folgendermaßen: In unseren Geschäftskreisen bleibt die Stimmung eine sehr ermuthigte, und in der That hat man alle Ursache, der Herbstsaison das günstigste Prognostikon zu stellen. Ob wir für unseren Ueberfluß an Produkten höhere oder niedrigere Preise als die gegenwärtigen erhalten werden, ist von untergeordneter Bedeutung, so lange wir uns überhaupt eines fremden Marktes ver⸗ sichert halten dürfen, und das ist der Fall. Macht sich doch schon jetzt ein empfindlicher Mangel an Schiffen fühlbar zur Verladung der bereits für Europa beorderten Brotstoffe und anderen Produkte. — Seit Anfang dieses Monats sind dem Geldmarkte, in der Form von Zinsen und Dividenden, mindestens 12 Mill. Doll. zugeflossen, aber gegen Erwarten hat die Abundanz müßigen Kapitals sich weniger fühlbar gemacht als vorher; der Contremine der Aktienbörse ist es innerhalb dieser Woche sogar gelungen, den Diskonto für Call Loans vorübergehend auf 6 —7 % zu treiben. Es hat das zu einer Be⸗ festigung der bestehenden Raten geführt; während in voriger Woche gegen Hinterlegung von Bundespapieren die größten Summen zu 1 ½ % ausgeboten waren, ist jetzt unter 2 % schwer anzukommen. Für Platzwechsel bleibt der Diskonto unverändert 3 ⅛ — 4 ½ %. Der Waäaren⸗ und Produktenmarkt hatte in den meisten bedeu⸗ tenden Artikeln recht lebhafte Umsätze. Für volle Getreide⸗ ladungen wurden 28 Schiffe zu steigenden Raten gechartert, und fen in Brodstoffen bei weiterem Rückgang der Preise ein lebhaftes Ge⸗ chäft statt. In Baumwolle nahmen die Umsätze an Umfang zu, wobei sich die Preise abermals niedriger stellten; die heutige Börse schloß für Middling Uplands zu 11 ½ Cts. gegen 11 ½ Cts. am vorigen Freitag. Von Provisionen wurde Scmal⸗; um volle 35 Cts. geworfen; zu den niedrigsten Notirungen stellte sich jedoch starke Frage ein, und war der Markt schließlich wieder etwas höher. Reis wurde fest auf Preis gehalten. Petroleum hatte träge, fast geschäftslose Tendenz. Hopfen blieb sehr fest im Preise, Käufer verhielten sich jedoch bei den gebesserten diesseitigen Ernte⸗Aussichten zurückhaltend. Das Ge⸗ schäft in Rio Caffees blieb schleppend. Für Zucker war die Nachfrage trotz niedrigerer Preisbasis gering. In Sohlleder zeigte sich viel Thätigkeit, und fanden besonders in „Hemlock“⸗Leder große Umsätze statt. Der Markt für Schiffs bedürfnisse lag außerordentlich ruhig. Für Wolle blieb die Tendenz bei ruhigem Geschäft fest. Bon fremden Manufakturwaaren ist noch keine
rößere Thätigkeit zu melden; der Import derselben betrug während . heute beendeten Woche 1 933 920 Doll. gegen 2 161 125 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Hannover, 21. August. (W. T. B.) In der heutigen außerordentlichen Generalversammlung der Hannover⸗ Altenbekener Eisenbahngesellschaft wurde der Vertrag, betreffend die Ueberlassung an den Staat, mit 1760 von 1900 Stim⸗ men angenommen.
Nürnberg, 17. August. Heute ist die Ausstellung des Vereins deutscher Blecharbeiter in der Turnhalle hierselbst eröffnet worden. In besonderen Pavillons im Garten sind größten⸗ theils Maschinen ausgestellt. Die vorgeführten Arbeiten weisen viel Er⸗ freuliches auf und lassen das Streben erkennen, stilvoll und nach guten Kunstvorbildern zu arbeiten, zeigen auch eine sehr fortgeschrittene und ausgebildete Technik. Einzelne ausgestellte Gegenstände dürfen geradezu die Bezeichnung „künstlerisch“ beanspruchen. 8
*) Siehe Nr. 192 des Reichs⸗Anzeigers.