8
u der Festfeier, welche in sämmtlichen Gymnasien, Real⸗ und Gemeindeschulen in Form von Redeakten, patriotischen Gesangsvorträgen, Preisvertheilungen u. s. w. veranstaltet war. Ein Theil der Schulen hatte Ausflüge nach den bewaldeten Orten der Umgegend gemacht und beging dort den Tag mit Turnspielen und anderen derartigen ““ Eine besondere Bedeutung erhielt die Feier im Leibniz⸗Gym⸗ nasium durch die hier damit verbundene Einweihung der für die Schule neu beschafften Fahne. Nachdem ein Extrazug der Görlitzer Bahn die Schüler mit ihren Lehrern nach Johannis⸗ thal geführt hatte, wurde die Feier dort mit Gesängen und einer Ansprache des Direktors Dr. Friedländer einge⸗ leitet, in welcher derselbe der Bedeutung des Tages und der auch für die Schule daraus erwachsenden Pflichten gedachte. Alsdann folgte unter den üblichen Ceremonien die Fahnenweihe. Mit Gesängen und jugendlichen Spielen wurde der übrige Theil des Tages zugebracht.
Die Behörden hatten, so weit der Dienst es gestattete, ihre Bureaus geschlossen, die Aeltesten der Kaufmannschaft die Börsenversammlung ausfallen lassen, und ebenso ließen zahlreiche Fabriken und andere Privatgeschäfte ihren Betrieb ruhen; viele offene Geschäfte aber haben ihre Lokalitäten und Schaufenster festlich geschmückt.
Um 1 Uhr Mittags ertönte Festmusik von einer auf dem Balkon des Rathhauses aufgestellten Kapelle und schloß mit dem Choral: „Nun danket alle Gott“. “
Für den Abend werden Vorbereitungen zur Illumination getroffen. 1 8
Aus Nürnberg berichtet „W. T. B.“ vom gestrigen Tage: Die Feier des Sedantages wurde schon gestern durch eine Musik⸗ aufführung auf der Burg und durch Reveillen eingeleitet. Heute Vormittag fand eine Schulfeier im großen Rathhaussaale statt; Mittags wurden alle Geschäfte geschlossen; am Nach⸗ mittag bewegte sich unter Begleitung von Musikkapellen ein großartiger Festzug durch die Stadt, an welchem die Schulen, Vereine und Gewerke der Stadt, sowie viele Landgemeinden mit ihren Fahnen, Emblemen und mit allegorischen Darstellungen theilnahmen. Morgen Vormittag soll eine Kirchenparade der Garnison und am Nachmittage Freiconcerte und Volksspiele stattfinden. Die Stadt ist überall mit Flaggen geschmückt.
— Wie aus Buenos Aires unter dem 27. Juli ge⸗ meldet wird, hat, nachdem mehrfach peruanische Kriegsschiffe Streifzüge bis auf die Höhe von Valparaiso unternommen haben, die chilenische Regierung die Auslöschung sämmt⸗ licher an der chilenischen Küste eingerichteten Leuchtfeuer angeordnet.
— Die Bestimmung des §. 61 des R. Str. G. B., wo⸗ nach eine Strafthat, deren Verfolgung nur auf Antrag eintritt, nicht zu verfolgen ist, wenn der Antragsberechtigte es unterläßt, den Antrag binnen drei Monaten zu stellen, findet, nach einem Erkenntniß des Reichs⸗Ober⸗ handelsgerichts, I. Senat, vom 13. Juni 1879, auch An⸗ wendung auf die Antragsvergehen des Nachdrucks von Schriftwerken, Abbildungen musikalischer Kompositionen zu dramatischen Werken, welche unter das Reichsnachdruckgesetz vom Jahre 1870 fallen, sowie von Werken der bildenden Kunst, für welche bis zum 1. Juli 1876 noch das preußische Nach⸗ drucksgesetz vom Jahre 1837 maßgebend war, und die nun⸗ mehr unter das Reichsgesetz vom 9. Januar 1876 fallen.
— Der Chef der Admiralität, Staats⸗Minister von Stosch ist von seiner Inspizirungsreise zurückgekehrt.
— Der General der Kavallerie Baron von Rhein⸗ baben, General⸗Inspecteur des Militär⸗Erziehungs⸗ und Bildungswesens, hat sich auf Dienstreisen begeben.
— S. M. Kanonenboot „Cyclop“, 4 Geschütze, Kom⸗ mandant Kapitän⸗Lieutenant von Schuckmann I., ist am 8e Be cr. von Foochow kommend, in Shanghai einge⸗ troffen.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 28. August. (Dr. J.) Gestern ist eine Verordnung des Herzoglichen Staats⸗Ministeriums, vom 20. d. M., publizirt worden, welche die Errichtung einer Handelskammer für das
erzogthum Coburg mit dem Sitze in hiesiger Stadt
Ltrißft Es wird hiernach bis auf Weiteres bei dem gemein⸗ schaftlichen Landgerichte Meiningen für den Bezirk des Her⸗ zogthums Coburg eine Kammer für Handelssachen mit dem Sitze in hiesiger Stadt gebildet, und sind 2 Handelsrichter und 2 Stellvertreter derselben zu ernennen. Die Reihenfolge, in welcher die stellvertretenden Handelsrichter von dem Vor⸗ sitzenden der Handelskammer erforderlichen Falls einzuberufen sind, bestimmt der Präsident des Landgerichts. Die Verord⸗ nung tritt mit dem 1. Oktober d. J. in Kraft.
7
8
Graf
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 1. September. Andrassy hat sich gestern zu Sr. Majestät dem Kaiser nach dem Brucker Lager begeben.
Cattaro, 31. August. (P. L.) Der Fürst von Monte⸗ negro ist hier eingetroffen und an der Grenze von dem öster⸗ reichisch⸗ungarischen Geschäftsträger in Cettinje und dem hie⸗
sigen Bezirksleiter empfangen worden. Auf der Marine, wo sogleich die Einschiffung und Weiterreise erfolgte, waren die Spitzen der Militär⸗ und Kommunal⸗Behörden versammelt und eine Ehrenkompagnie mit der Musikkapelle aufgestellt.
Großbritannien und Irland. London, 30. August. ö Die neuesten Nachrichten aus dem Zulu⸗ lande, welche bis zum 12. August reichen, lassen ein baldiges und befriedigendes Ende des Krieges erwarten. Sir Garnet Wolseley traf am 10. im Königskraal Ulundi ein, und die Kolonne unter dem Brigadier Clarke langte am Nachmittag desselben Tages daselbst an. Auf dem Marsche dahin fand sie das Land ruhig und von Kriegern entblößt, die sich fast alle nach ihrer Heimath zerstreut haben. Die im Fort Cambridge stationirte Kolonne des Obersten Baker Russell rekognoscirte bis Bungulesini und begann die Errichtung eines neuen befestigten Postens. Eine reitende Rekognoszirungs⸗Abthei⸗ lung, die von Cetewayo’s neuem Kraal Amanzibane zurückkehrte, hat die bei Isandula verloren gegangenen zwei Kanonen von der Batterie des Kapitäns Harneß wiedererlangt. Umquiquela, der Häuptling der Pondos, hat sein Bedauern über die jüngste Ausschreitung seines Stammes ausgedrückt und sich erboten, Ersatz dafür zu leisten. Es ist indeß wohl bekannt, daß sein Bruder den Kampf mitmachte und daß die Pesibes von drei verschiedenen Seiten angegriffen wurden. Es wird dem
jenes Vorfalls deutscherseits bei der
1“
Häuptling wahrscheinlich eine schwere, in Rindern zu entrich⸗ tende Geldbuße auferlegt werden. Eine Versammlung des Boer⸗Volks⸗Comités ist für den 24. September einberufen worden. Das Transportschiff „Euphrates“ ist nach Durban abgegangen, um Truppen einzuschiffen. General Hope Crea⸗ lock, General Marshall, Oberst Reilly und andere Offiziere kehren an Bord des Postdampfers „Dunrobin Castle“ nach England zurück.
Der Kriegs⸗Minister hat von Sir Garnet Wol⸗ seley eine vom 11. August datirte Depesche erhalten, die im Wesentlichen wie folgt lautet: „Ich campirte hier in Ulundi gestern (10. August) mit meiner persönlichen Escorte. Clarke’'s Kolonne stieß diesen Nachmittag zu mir. Das Land
ist ruhig, und die feindliche Armee hat sich nach ihrer Hei⸗
math zerstreut. Ich stehe in Verbindung mit den vornehmsten Häuptlingen, welche erklärten, sie würden ins Lager kommen und sich unterwerfen. Cetewayo ist nicht sehr weit entfernt. Die Aussicht auf eine be und friedliche Regelung ist vielversprechend. Wir haben sehr schlechtes Wetter gehabt, jetzt aber ist es schön. Die Gesundheit Stimmung der Truppen ist ausgezeichnet. Baker Russells Kolonne, die im Fort Cambridge zu⸗ sammengezogen ist, rekognoszirte am 9. in der Richtung von Bugulesini; am 10. d. erreichte ihre Vorhut Enhongana und begann die Bildung eines neuen befestigten Postens. Heftige Stürme wüthen längs der Küste. Die Flüsse sind ange⸗ schwollen, und die Brücke über den Tugela ist theilweise zer⸗ stört worden. Der Verkehr mit St. Pauls ist unterbrochen. Baker Russells Kolonne bewegte sich am 8. vom Fort Cam⸗ bridge, drei Meilen südlich vom Ingwe⸗Berge, nach Suhla⸗ zatye und Enchlongana (Fort George) zu.“
Einem kriegsministeriellen Ausweise zufolge beläuft sich die Stärke der englischen Armee für das Jahr 1879/80 auf 336 755 Mann aller Waffengattungen. Davon kommen 1302 Mann auf die Gardekavallerie (Household Cavalry), 15 998 Mann auf die Linienkavallerie, 35 216 Mann auf die Artillerie, 5950 Mann auf die Fußgarde, 120 000 Mann auf die Linien⸗Infanterie, 17 622 Mann auf die Artilleriemiliz, 118 625 Mann auf die Infanteriemiliz und 14 610 Mann auf die Gensd'armerie (Momanry). Die Zahl der Freiwilligen (Volunteers) ist auf 244 263 Mann angegeben, so daß die britischen Streit⸗ und Vertheidigungskräfte im Ganzen eine Stärke von 581 018 Mann repräsentiren.
Frankreich. Paris, 1. September. (W. T. B.) Der Handelsdampfer „Var“ ist mit den Amnestirten heute früh in dem Hafen von Vendres eingetroffen. Die Bevölkerung enthielt sich jeder Demonstration.
und
Türkei. Konstantinopel, 1. September. (W. T. B).
In der in der gestrigen Konferenz der türkisch⸗griechi⸗ schen Bevollmächtigten von Savfet Pascha verlesenen Antwort auf die in der ersten Konferenz von den griechischen Bevollmäch⸗ tigten abgegebene Deklaration wird, der „Pol. Corr.“ zufolge, erklärt, daß die Pforte, obwohl sie durch keinerlei Verpflich⸗ tung gebunden sei, dennoch mit Rücksicht auf die Wünsche der Mächte einwillige, die Andeutungen des 13. Kongreßprotokolls, vorbehaltlich einer weiteren Erörterung oder Abänderung, zur Grundlage für die Verhandlungen zu machen. Gegen diese Vorbehalte erhoben die grischischen Bevollmächtigten Einwen⸗ dungen und vertagten ihre Antwort auf dieselben bis zum 4. d. — Der griechische Patriarch hat das Ansuchen der serbischen Regierung wegen Errichtung einer autokephalen ser⸗ bischen Kirche günstig aufgenommen.
Bulgarien. Sofia, 1. September. (W. T. B.) Am 29. v. M. traf hier der serbische General Protics ein, welcher ein Schreiben des Fürsten Milan überbrachte, als Antwort auf die s. Z. erfolgte Anzeige von der Thron⸗ besteigung des Fürsten Alexander. Der General Protiecs wurde von der Grenze an durch eine Ehren⸗Eskorte nach Sofia geleitet. Am 30. August wurde Protics in feier⸗ licher Audienz von dem Fürsten Alexander empfan⸗ gen. Der General richtete Namens seines Souveräns eine sehr freundschaftlich gehaltene Ansprache an den Fürsten, welche ebenso herzlich erwidert wurde. Abends war zu Ehren des Generals ein Diner, an welchem die Minister und das gesammte diplomatische Corps theilnahmen. — Fürst Alexander hat den Takovo⸗Orden erhalten. Dr. Kyrovics ist zum diplomatischen Agenten des Fürstenthums Bulgarien in Serbien ernannt worden.
Serbien. Belgrad, 1. September. (W. T. B.) Fürst Milan hat, wie die „Pol. Corr.“ mittheilt, den Ab⸗ schluß einer Eisenbahnkonvention zwischen Oesterreich⸗ Ungarn und Serbien auf der Grundlage des in Wien verein⸗ barten Entwurfs genehmigt. Sobald Seitens Oesterreich⸗ Ungarns die Einladung zum Beginn der definitiven Verhand⸗ lungen eintrifft, werden die serbischen Bevollmächtigten für dieselben ernannt werden. — Der Abschluß des Vertrages s schen Serbien und der Staatsbahn über den Bau von
ahnlinien in Serbien erfolgt nach der Rückkehr der Staats⸗ bahnkommission, welche gegenwärtig die Trace in den neuen serbischen Gebietstheilen bereist. Die Delegirten der Staats⸗ bahn erhielten vom Fürsten Milan hierüber Zusicherungen. — Der Fürst von Bulgarien trifft am 7. d. M. in Nisch zu einem zweitägigen Besuche des Fürsten Milan ein.
— (W. T. B.) Dem Vernehmen nach ist vom Fürsten beschlossen worden, die Skupschtina auf den 2. k. Mts. nach Belgrad einzuberufen. Der Minister⸗Präsident Ristics ist von Nisch hierher zurückgekehrt.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Sep⸗ tember. (W. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten ist der Kommandirende der Truppen des transkaspischen Mi⸗ litär⸗Küstenstrichs und Führer der Expedition gegen die Teke⸗ 1ö2. General Lazareff, an der Dissenterie ge⸗
orben.
Amerika. Washington, 1. September. (W. T. B.) Die Staatsschuld der Vereinigten Staaten hat im Monat August um 3 527 000 Dollars abgenommen. In der Staats⸗ kasse befanden sich ult. August 243 696 000 Dollars in Baar.
Asien. China. Peking, 3. Juli. Der englische Ge⸗ sandte in China, Sir Thomas Wade, ist nach längerem Urlaube am 29. v. M. hier eingetroffen und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. Derselbe hatte auf seiner Reise nach Peking am Shantung⸗Vorgebirge Schiffbruch gelitten, faß genau an derselben Stelle, wo im Dezember v. J. die deutsche Bark “ auf einen Felsen gerathen und von den Uferbewohnern geplündert wor⸗ den war. Die energischen Reklamationen, welche in Folge chinesischen Re ierun
erhoben wurden, haben die gute Folge gehabt, daß diesmal die Lokalbehörden mit größter Schnelligkeit alles thaten, um die Personen und das Eigenthum des Schiffbrüchigen zu schützen und in Sicherheit zu bringen. Auch bemerkte man,
daß die chinesische Strandungs⸗Ordnung, welche vor mehreren
Jahren gleichfalls auf Betreiben der deutschen Regierung er⸗ lassen wurde, an den Amtsgebäuden der umliegenden Dorf⸗ schaften ausgehängt war. Unter der Uferbevölkerung selbst sind aus Anlaß der „Fidelio⸗Affaire“ zahlreiche Verhaftungen vorgenommen, und mehrere höhere Beamte, die gegen das Treiben der Strandräuber nicht rechtzeitig eingeschritten waren, ihres Rangabzeichens beraubt.
Afrika. (Allg. Corr.) Von der Westküste Afrika's
melden die neuesten Nachrichten, daß der Zwiespalt unter
den Eingeborenenstämmen fortdauert. Aus Sherbero wurde berichtet, daß ein Angriff Seitens feindlicher Einge⸗ borener auf die Stadt Bendoo, den Fluß Roquelle auf⸗ wärts, erwartet werde. Man bereitete sich zur Vertheidigung vor. In Betreff der Ruhestörungen am Scarcies⸗Flusse wußte man in Sierna Leone, daß der drohende Angriff der Eingeborenen auf das neu errichtete britische Zollhaus nicht ausgeführt worden sei.
Statistische Nachrichten.
Der Metallbergbau des Königreichs Sachsen um⸗ faßte nach den in dem Statistischen Jahrbuch für das Königrei⸗ Sachsen (1878) enthaltenen Tabellen für die Jahre 1854—1 877 im erstgenannten Jahre 362 Gruben mit 11 329 anfahrenden Mann⸗ schaften und 4 579 800 ℳ Produktion. Bis zum Jahre 1858 stieg die Zahl der Gruben auf 526, sank dann bis 1872 auf 213, hob sich dann bis 1874 und 1875 wieder auf 344 und ermäßigte sich 1877 auf 306. Die Zahl der anfahrenden Mannschaften hat sich fast stetig von Jahr zu Jahr verringert; sie betrug im Jahre 1877 nur noch 7908. Der Werth der Produktion hob sich 1855 von 4 579 800 auf 4 843 647 ℳ und bewegte sich dann von 1856—1866 (mit Ausnahme des Jahres 1865: 4 823 085 ℳ) zwischen 5,/ und 5,6 Mill. Mark, von 1867—72 zwischen 6,1 und 6,4 Mill. Mark, dann ist er wieder gesunken bis auf 4 907 533 ℳ in. 1876, 5 170 591 ℳ in 1877. Desto glänzender hat sich der Kohlenbergbau entwickelt. Die Zahl der Gruben be⸗ trug im Jahre 1876 199, 1877 229, aber die der Beamten und Arbeiter ist in diesem Zeitraum von 9672 auf 19 370 die Produk⸗ tion in Steinkohlen von 18 990 340 auf 57 990 942 Ctr, in An⸗ thracit von 3910 auf 5995 Ctr., in Braunkohlen von 4 082 878 auf 11 301 046 Ctr., der Werth der Produktion von 6 807 999 auf 24 277 815 ℳ gestiegen. Die höchste Arbeiterzahl weist das Jahr 1874 mit 20 704 auf, die höchste Steinkohlenproduk⸗ tion das Jahr 1873 mit 63 311 080 Ctr., das Maximum der Anthracitproduktion das Jahr 1873 mit 10 438 Ctr., das der Braunkohlenproduktion 1876 mit 12 245 567 Ctr.; den höchsten Werth hatten die produzirten Kohlen im Jahre 1874 mit 40 897 794 ℳ Durch den Einfluß des Kohlenbergbaus hat sich der gesammte Pergbau Sachsens bis zum Jahre 1874 sehr günstig ent⸗ wickelt Die Zahl der Gruben stieg von 1854 — 1874 von 561 auf 611, die der Arbeiter von 21 001 auf 28 733, der Werth der Pro⸗ dukte von 11 387 799 auf 46 273 854 ℳ; seitdem ist in dem letz⸗ tern ein sehr erheblicher Rückschlag eingetreten, denn im Jahre 1877 hatten die Produkte nur noch einen Werth von 29 448 406 ℳ, wäh⸗ rend die Zahl der Gruben nur auf 535 und die der Arbeiter nur auf 27 278 zurückgegangen war.
Im Jahre 1877 betrug der Steinkohlenverkehr 441 393,5 Wagen⸗ ladungen à 5000 kg, 1878 462 539,3 Wagenladungen; der Braun⸗ kohlenverkehr belief sich in denselben Jahren auf 80 141 bezw. 80 505 Wagenladungen.
Roheisen in Masseln oder Gußwaaren erster Schmelzung wurde in 1877 in 4 Werken und Hochöfen aus 563 335 Ctr. Erzen im Betrage von 161 015 Ctr. im Werthe von 672 558 ℳ pro⸗ duzirt. Gußwaaren zweiter Schmelzung fertigten 100 Werke mit 2966 Arbeitern in 137 Kupol⸗, 4 Flammen⸗ und 33 anderen Oefen, verschmolzen wurden 639 058 Ctr. Roh⸗ und 218 190 Ctr. Guß⸗, Bruch und Wascheisen; von Gießereiprodukten wurden 748 908 Ctr. im Werthe von 8 259 375 ℳ gewonnen. An Schweißeisenwerken waren 13 im Betriebe, die mit 733 Arheitern und in 6 Frischfeuern, 10 feststehenden Puddelöfen, 24 Schweiß⸗, 5 Wärme⸗ und Glüh⸗, sowie in 5 anderen Oefen 236 836 Ctr. Schweißeisen im Werthe von 1 317 382 ℳ und 215 665 Ctr. fertige Eisenfabrikate im Werthe von 1 670 192 ℳ fabrizirten. 2 Flußeisenwerke beschäftigten 271 Arbeiter und produzirten in 4 Bessemerbirnen und 25 anderen Oefen aus 437 690 Ctr. Eisen 396 260 Ctr. Flußeisen und Tiegelgußstahl im Werthe von 2 365 862 ℳ, sowie 326 968 Ctr. Fabrikate im Werthe von 3 208 600 ℳ Insgesammt wurden im Jahre 1877 an Roheisen ver⸗ arbeitet 1 298 041 Ctr. im Werthe von 13 348 167 ℳ
Im Meißener Hochlande waren im Jahre 1877 331 Stein⸗ brüche im Betrieb, in denen 2651 Arbeiter und 68 Pferde beschäf⸗ tigt wurden.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die italienische Regierung hat an ihre Behörden in Catania die Weisung ergehen lassen, wonach mit dem von ihr beschlossenen Bau eines astronomischen Observatoriums auf dem Gipfel des Aetna sogleich begonnen werden soll; zugleich sind die dazu nöthigen Gelder angewiesen worden.
— Von der „Deutschen (Berlin, Gebr. Pätel) ist das 12. (September⸗) Heft er⸗ schienen. Dasselbe beginnt mit einer Novelle von Paul Heyse: „Die talentvolle Mutter“; dann folgen Aufsätze: H. J. A. Raaslöff „Der dänische Nationalcharakter und Dänemarks Ver⸗ hältniß zu Deutschland“; A. Lammers „Zwischen zwei Landtagen“; Oscar Hertwig „Die Geschichte der Zellentheorie; Fr. A. Lange „Die griechischen Formen und Maße in der deutschen Dichtung“, eine nachgelassene Studie. Gottfried Heller veröffentlicht drei Ge⸗ dichte, Ludw. Pietsch einen Bericht über die internationale Kunst⸗ ausstellung in Munchen. Jul. Rodenberg bringt interessante Mit⸗ theilungen über die Persönlichkeit Emil Zola's, des Verfassers des „Assommoir“. In der literarischen Rundschau werden besprochen: Fürst Bismarck, von Ludwig Hahn; les origines de la guüerre de 1870. par G. Rothan (von F. G. Geffcken), Otto Roquette’s Buch⸗ stabirbuch der Leidenschaft; Musikalisches Conversationslexikon von H. Mendel und Dr. Aug. Rißmann (von Louis Ehlert).
— Die „Soziale Frage“, Centralblatt für die freie Ent⸗ wickelung des Gewerbewesens in Deutschland, Organ des Deutschen (anti⸗sozialdemokratischen) Arbeiterkongresses und anderer verwandter Vereinigungen, bringt belehrende, volksthümlich gehaltene Artikel aus dem Gebiete der Volkswirthschaft, der Sozial⸗ und Gewerbepolitik und erscheint wöchentlich einmal. Das Blatt ist durch die Post, sowie durch alle Buchhandlungen und die Expedition, Charlottenburg⸗Berlin, Berlinerstraße 110, zum Preise von 1,50 ℳ pro Quartal zu beziehen. Nr. 35 enthält folgende Beiträge: Der Wetterwerb im Haushalte der Gesellschaft. — Auswanderung und Kolonisation. II. — Sozial⸗ politische Rundschau: Deutschland, Oesterreich, Frankreich, Belgien, England. — Praktische Maßnahmen: Verein „Zum Feierabend“. — Vereins⸗ und Lokalberichte: Berlin. — Korrespondenz der „So⸗ zialen Frage“: London. Dortmund. — In eigener Angelegenheit. — Deutscher Arbeiterkongreß. — Inserate.
München, 29. August. Auf der im vorigen Jahre zu Mar⸗ burg abgehaltenen Generalversammlung der deutschen Geschichts⸗ und Alterthumsvereine wurde auch eine Sektion für Archivwesen und historische Hülfswissenschaften begründet. Von der neuen Gründ ch ivare, d nals d bei n sind, d
Rundschau“, V. Jahrgang,
im Jahre
65,4 ha als
Fachgenossen Anzeige und laden diese, sowie Geschichtsfreunde über⸗
haupt, unter Hinweis auf die Nothwendigkeit solcher regelmäßigen
Versammlungen, zugleich ein, an der zu Landshut vom 14. bis nkl. 18. September d. J. stattfindenden Generalversammlung ich zu betheiligen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
In dem neuesten Heft (I./II. 1879) der Zeitschrift des König⸗ lich preußischen statistischen Bureaus werden die definitiven Er⸗ gebnisse der im Jahre 1878 vorgenommenen Ermitte⸗ kung der landwirthschaftlichen Bodenbenutzung und des Ernte⸗Ertrags im preußischen Staate veröffentlicht, die im Ganzen nicht unwesentlich hinter den vorläufigen Ergebnissen urückgeblieben sind. Nach den definitiven Ermittelungen sind geerntet worden 1 562 963 054 kg Weizen (pro Hektar 1522 kg, gegen die vorläufigen Ermittelungen — 9,89 %), 23 110 724 kg Spelz (1241 kg pro Hektar, — 4,86 %), 5 106 020 556 kg Roggen (1142 kg pro Hek⸗ ar, — 7,73 %), 1 330 704 275 kg Gerste (1531 kg pro Hektar,
7,93 %), 3 395 482 482 kg Hafer (1377 kg pro Hektar, 8,44 %), 439 431 776 kg Erbsen (1115 kg pro Hektar, 4,96 %), 207 465 630 kg Buchweizen (930 kg pro Hektar, — 9,92 %), 7 154 802 117 kg Kartoffeln (9124 kg pro Hektar, — 5,88 %) und 1 193 739 739 kg Wiesenheu (3357 kg pro Hektar, — 11,16 %). Im Ganzen haben die definitiven Ergebnisse an Körnern 1 075 304 069 kg 21 506 081 Ctr. weniger nachgewiesen als die vorläufigen. Von
I 54 588 Erhebungsbezirken (Gemeinden und Gutsbezirken) sind aus
449 (0,82 %) Nachweisungen des Ernte⸗Ertrags nicht zu erlangen ge⸗
wesen; von den eingegangenen Nachweisungen waren 9403 (17,23 %)
gänzlich unbrauchbares und nur 44 736 (81,95 %) brauchbar. Mit Rücksicht darauf, daß auch aus den brauchbaren Nachweisungen ein⸗ elne Zahlen nicht zu verwerthen gewesen sind, kann angenommen werden, daß das definitive Ergebniß im Ganzen direkt nur aus der Hälfte der Fläche gewonnen, füͤr die andere Hälfte aber unter Zu⸗ grundelegung dieses Beobachtungsergebnisses berechnet worden ist. Bebaut waren mit Getreide und Hülsenfrüchten: Winterweizen 974 934 ha (davon in Schlesien 155 612 ha, Sachsen 127 269, Rheinprovinz 109 303, Posen 90 355, Ostpreußen 32 920, Westpreußen 70 002, Westfalen 69 814 ha ꝛc.); Sommer⸗ veizen 51 839,4 ha (Reinprovinz 9893, Ostpreußen 8969 ha eꝛc.); Winterspelz 18 504,9 ha (Hohenzollern 12 898 ba); Sommer⸗ pelz 115,6 ha; Wintereinkorn 371,2 ha; Sommereinkorn 39,2 ha; Winterroggen 4 356 599,5 ha (Schlesien 627 117, Brandenburg 587 513, Posen 506 273, Hannover 413 286, Pom⸗ mern 388 813, Ostpreußen 377 435, achsen 353 320, West⸗ preußen 334 742 ha u. s. w.); Sommerroggen 113 863,1 ha als aupt⸗ und 2146,1 ha als Nebenfrucht (davon 1127,1 ha zum Grün⸗ tter), Wintergerste 52 987,1 ha (9945 ha in Sachsen, 7422 ha n der Rheinprovinz u. s. w.; Sommergerste 823 807 ha (in osen 158 161, Schlesien 150 493, Ostpreußen 86 334 ba); auß rdem 30 5 ha als Nebenfrucht (303,3 ha zu Grünfutter); Hafer 465 992,4 ha (Schlesien 331 649, Ostpreußen 282 817, Pommern 38 564, Rheinprovinz 222 452, Hannover 217 873, Brandenburg 09 784 ha u. s. w.) als Haupt⸗ und 1426,5 ha als Nebenfrucht 185,2 ha als Grünfutter); Buchweizen 224 154,5 ha (Hannover 4 208, Schleswig⸗Holstein 44 580 ha u. s. w.) als Haupt⸗ und Nebenfrucht (1672,9 ha zu Grünfutter); Hirse 12 205,8 ha (Schlesien 4738, Posen 4283, Brandenburg 2341 ba u. s. w.) als Haupt⸗ und 11,8 ha als Nebenfrucht; Mais 18 722 ba (Schlesien 8975, Posen 4753 ha u. s. w.) als Haupt⸗ und 24 ha als Nebenfrucht (18 264,5 ha zu Grünfutter); Erbsen 392 827,1 ha (Posen 68 283, Ostpreußen 64 957, Westpreußen 54 981, Pommern 51 548 ha u. s. w.) als Haupt und 1110,6 ha als Nebenfrucht; Linsen 13 948,8 ha (Sachsen 5494, Rhein⸗ provinz 2042 ha u. s. w.) als Haupt⸗, 9,2 ha als Nebenfrucht; Gartenbohnen 13 569,2 ha (Hannover 2924, Westfalen 2610, Rheinprovinz 2042 ha u. s. w. als Haupt⸗, 110,9 ha als Nebenfrucht; Ackerbohnen 94 735,1 ha (Hannover 44 053, Westfalen 12 333, Sachsen 9522, Schleswig⸗Holstein 8883, essen⸗Nassau 6771, Ostpreußen 6185 ha u. s. w.) als Haupt⸗, 05,8 ba als Nebenfrucht (156,1 ha zu Grünfutter); Wicken 164 572,6 ha (Ostpreußen 31 936, Posen 27 775, Schlesien 21 155, Westpreußen 17 046 ha u. s. w.) als Haupt⸗, 2007,1 ha als Nebenfrucht (40 746,9 ha zu Grünfutter); Lupinen zum Unter⸗ pflügen 160 472,1 ha (Brandenburg 46 990, Posen 33 639, Schlesien 20 130 ha u. s. w.) als Haupt⸗, 5605 ba als Nebenfrucht; Lupinen zum Dreschen 227 483,5 ha (Posen 46 357, Brandenburg 44 031, lein 38 433 ha u. s. w.) als Haupt⸗, 1252,1 ha als Neben⸗ rucht (11 992,3 ha zum Grünfutter); Mischfrucht 278 236 ha als Haupt⸗, 1913,3 ha als Nebenfrucht (60 344,8 ha zu Grünfutter). Hackfrüchte und Gemüse: Kartoffeln 1 880 240,9 ha (Schlesien 317 008, Brandenburg 270 963, Posen 227 096, Sachsen 170 132, Rheinprovinz 161 233, Pommern 153 610, Westpreußen 151 659, Ostpreußen 134 878, Hannover 107 511, Hessen⸗Nassau 77 022, Westfalen 75 881, Schleswig⸗Holstein 29 175, Hohenzollern 4068 ha); Erdbirnen 315,8 ha als Haupt⸗, 1,8 ha als Nebenfrucht; Zucker⸗ Runkelrüben 135 172,7 ha (Sachsen 78 660, Schlesien 24 703, Hannover 14 218 ha ꝛc), davon 2933,8 ha zur Samenzucht; Futter⸗ Runtelrüben 168 204,5 ha (Schlesien 33 841, Sachsen 32 753, Rheinprovinz 22,064, Brandenburg 15 167, Hessen⸗Nassau 14 427 haꝛc.) als Haupt⸗, 728,6 ha als Nebenfrucht (299 ha zur Samenzucht); Mohrrüben 24 352 ha (Rheinprovinz 8001, Hannover 3015 ha zc.) als Haupt⸗, 1924,4 ha als Nebenfrucht (237,5 ha, davon 234 in Sachsen zur Samengewinnung); Kohlrüben 56 209,7 ha (11 037 ha in Pommern) als Haupt⸗, 2295,3 ha als Nebenfrucht, 10,9 ha zu Samen; Kohl 42 108,2 ha (8361 ha in Schlesien) als Haupt⸗, 723,3 ba als Neben⸗ frucht (22,9 ha zu Samen); Gurken 1044,1 ha (Sachsen 628, Schlesien 374 ha), 1 ha zu Samen; Zwiebeln 935,3 ha (Sachsen 469, Schlesien 212 ha), 86,5 ha zu Samen; Meerrettig 184,6 ha (Hannover 125 ha); Sellerie 77,2 ha; Petersilie 74 ha
(Schlesien 67 ha); Salat 94,4 ha (Sachsen 84,3 ha), davon zu
Samen 84 ha; Spargel 241,5 ha (Brandenburg 139 ha); an⸗ dere Hackfrüchte und Gemüse 10 934 ba als Haupt⸗ und 312,2 ha als Nebenfrucht (86 ha in Sachsen zu Samen). Handelsgewächse: Winterraps 122 583 ha (Schlesien 802, Westpreußen 14 616, Posen 13 202, Pommern 11 297 ha); Sommerraps 4470,1 ha (1187 ha in Hessen⸗Nassau); Dotter 1640,6 ha als Haupt⸗, 176,7 ha als Nebenfrucht; Mohn 3153 ha
.) Neben⸗, Vor⸗, Nach⸗ oder Stoppelfrucht.
ese ha in Sachsen); Senf 1127,3 ha als Haupt⸗, 40,6 ha als ebenfrucht; Flachs 92 315,7 ha (Ostpreußen 23 299, Schlesien 15 690, Hannover 10 420 ha u. s. w.) als Haupt⸗, 91,1 ha als Nebenfrucht (76 881 ha, davon 21 163 ha in Ostpreußen und 14 215 ha in Schlesien, zur Samengewinnung); Hanf 3947,1 ha (1211 ha in der Rheinprovinz) als Haupt⸗, 6,3 ha als Nebenfrucht (2327,5 ha zu Samen); Tabak 4697,4 ha (1811 ha in Branden⸗ burg) als Haupt⸗, 2,4 ha als Nebenfrucht; Hopfen 4086,6 ha (Posen 1962, Sachsen 1018 ha); Cichorien 5801,1 ha (4652 ha in Sachsen) als Haupt⸗, 2,2 ha als Nebenfrucht (27,2 ha zu Samen); Karden 38,1 ha (Rheinprovinz 27,8 ha); Krapp 4,2 ha (in Schlesien); Kümmel 351,8 ha (Sachsen 236 ha); Koriander 65,6 ha (Sachsen); Pfeffermünz 47,3 ha; Majoran 14,1 ba; Wermuth 21,3 ha; Fenchel 338,3 ha; Baldrian 20,7 ha; Wau 8,2 ha (auch alle zuletzt genannten Früchte nur in der Pro⸗ vinz Sachsen); andere Handelsgewächse 1696,8 ha (1315 ha Sachsen) als Haupt⸗, 2,5 ha als Nebenfrucht. Futterpflanzen: Klee 1 168 196,; ha als Haupt⸗, 17 375,5 ha als Nebenfrucht (58 556,9 ha zu Samen); Luzerne 94 492,9 und 676,6 ha (2285,2 ha); Esparsette 51 570,4 und 546 ha (2035,7 ha); Serradella 21 977,7 und 6053,9 ha (2272,6 ha), Spörgel 11 244,6 und 23 834,6 ha (1664,4 ha); Senf 511,7 und 76,7 ha; Timothee 5947,8 und 73 ha (847,4 ha); Schaf⸗ schwingel 1965,8 und 67,7 ha (545,7 ha); Raygras 4097,1 und 276,4 ha (932 ha); Honiggras 5 und 5,6 ha, Knaulgras 138,5 und 1,6 ha (110,8 hba); andere Futterpflanzen 117 88 tan 2998 ha 1 ha). artenmäßig angebaute Früchte 113 126,2 ha. 1 6 Ackerweide 1 212 834,7 ka.
Gewerbe und Handel. Der Cours für die jetzt hier zahlbaren Silbercoupons österreichischer Eisenbahnpapiere ist auf 173 ℳ für 100 Fl. österr. Silber herabgesetzt worden.
Dessau, 29. August. Von der Herzoglichen Finanz⸗Direktion zu Dessau geht dem „Anhalt. Staats⸗Anz.“ folgende Mittheilung zu: Der in jüngster Zeit stattgehabte Einbruch eines Theiles der abge⸗ bauten Feldestheile des Herzoglichen Salzwerks Leopoldshall hat in weiten Kreisen große Erregung und Beunruhigung hervor⸗ gerufen. Es fi det dies seine Erklärung in der hohen Bedeutung, welche das gedachte Werk für den Staatshaushalt des Herzogthums hat. Betreffs der Ursachen und des Verlaufs der Katastrophe ist im All⸗ gemeinen auf die von der Herzoglichen Salzwerksverwaltung aus⸗ gegangene (an dieser Stelle früher mitgetheilte) Auslassung Bezug zu nehmen und soll hier nur noch Folgendes bemerkt werden: But oberen Betriebsleitung des von der Herzoglich An⸗ halt⸗Dessau⸗Cöthenschen und der Herzoglich Anhalt⸗Bern⸗ burgischen Staatsregierung für gemeinschaftliche Rechnung eröffneten Herzoglichen Salzwerks Leopoldshall war die Herzogliche Gesammt⸗Salzwerksdirektion in Bernburg eingesetzt, deren wichtigste Aufgabe zunächst in der Feststellung einer Abbaumethode für die Kalisalze bestand. Die Entscheidung dieser Frage war eine schwierige, weil ein Abbau von Kalisalzen bis dahin noch nicht vorgekommen war und es sonach an Erfahrungen, namentlich auch über die Ein⸗ wirkung der atmosphärischen Luft auf die Kalisalze, fehlte. Nach Einholung verschiedener Gutachten, namentlich auch von dem der jetzigen oberen Werksverwaltung als technischer Beirath zur Seite stehenden Direktor der Mansfelder Gewerkschaft, Herrn Geheimen Bergrath Leuschner in Eisleben, entschied man sich für einen etagen⸗ mäßigen Pfeilerabbau, unter Anlehnung an die bereits auf dem Königlich preußischen Salzbergwerke zu Staßfurt gewählte Methode. Welche Rücksicht auf die größtmöglichste Sicherheit durch die Wahl dieser Abbauart worden, geht schon daraus hervor, daß hierdurch nur etwa 45 % des anstehenden Kalisalzes zum Abbau kommen, während die übrigen 55 % zur Sicherheit als Pfeiler und Schweben in der Grube verbleiben. Diese Abbauweise ist seit Beginn des Bergwerks bis in die neueste Zeit mit nur geringen Ab⸗ weichungen, welche durch die Wetterführung oder Salzförderung be⸗ dingt waren, zur Ausführung gelangt. Wenn sich nun auch schon in den ersten Jahren der Kalisalzgewinnung in den abgebauten Räu⸗ men Verwitterungserscheinungen an den Wandungen der gewölb⸗ artig ausgehauenen Abbauörtern zeigten, so wurden eigentliche Zer⸗ störungen an den Pfeilern doch erst seit etwa zwei Jahren sichtbar und erst seit Mitte Mai 1878 machten sich dieselben durch tiefere Risse und Abschaalungen in einer Weise bemerklich, daß sie die volle Aufmerksameit der Herzoglichen Verwaltung in Anspruch nehmen mußten. Man schritt dazu, die am meisten bedrohten Abbauörter mit Abfallsalzen und mit Steinsalz zu verfüllen; da indessen die vollstän⸗ dige Ausführung dieser Arbeit einen Zeitraum von mehreren Jahren erfordert haben würde, so wurde schon seit Jahresfrist neben der Verfüllung auf Sicherstellung des Betriebes in den tieferen für die Karnallitförderung vorbereiteten Abbauetagen Bedacht genommen. Zu diesem Zweck sind auf der fünften Ftage größere Theile der Karnallitlagerstätte vollständig unverritzt stehen gelassen, so daß jetzt die Salzförderung hier ohne jede Gefahr erfolgen kann. Daneben ist für die noch tiefer belegenen Etagen auf Beseitigung des Gebirgs⸗ druckes durch Ueberspringung eines vollen Etagenmittels Bedacht ge⸗ nommen. Mit diesen Sicherungseinrichtungen wurde erreicht, daß der Abbau des Karnallits auch jetzt auf der fünften Abbauetage un⸗ gestört fortgehen und der Bedarf der Kalifabrikanten voll befriedigt werden kann. Nur die Gewinnung von Kainit muß aus Rücksichten auf die Sicherheit der Arbeiter auf etwa drei Monate eingestellt bleiben, bis wohin außerhalb der Grenzen des Bruchfeldes eine Ver⸗ bindung zwischen der fünften Etage und den Flügelbauten der oberen Etagen hergestellt sein wird. Etwa seit Jahresfrist nahm man in dem abgebauten Feldestheile des Nordflügels das Einsickern von Laugen wahr. Dieselben waren mit Salz vollständig gesättigt und ergaben nach Messungen ein Quantum von einem Kubikfuß pro Minute. Diese Laugen veränderten ihre Beschaffenheit nicht, verschwanden oft auf mehrere Monate und kamen sodann an einer anderen Stelle wieder zum Vorschein. Wiewohl der Betrieb dadurch nicht gestört wurde, so gab doch das Vorhandensein Veranlassung zu Sicherungs⸗ arbeiten gegen größere Zuflüsse, die in Folge der Druckerscheinungen immerhin eintreten konnten. Namentlich war das Bestreben darauf gerichtet, diese Zuflüsse durch wasserdichte Verschlußanlagen von den tieferen Abbau⸗Etagen abzuschließen und die Hebung mit maschinellen Einrichtungen zu bewirken. Durch diese Anlagen, deren Vollendung mit aller Energie betrieben wird, hofft man jede schnell herein⸗
und Pflanzen
qu“
brechende Gefahr abwenden zu können. Uebrigens haben sich nach den Brüchen die Wasserzuflüsse bisher nicht vermehrt. Die Brüche sind bis unter das Hangende gefüllt und es darf der Hoffnung Raum “ werden, daß an diesen Bruchstellen der Gebirgsdruck zur nsgleichung gekommen ist. Verkehrs⸗Anstalten.
London, 29. August. (Allg. Corr.) Ein soeben erschienener handelsamtlicher Ausweis über die Eisenbahnunfälle im ersten Halbjahre 1879 macht folgende Angaben: Durch Ent⸗ gleisung und Zusammenstoßen von Eisenbahnzügen wurden 2 Per⸗ sonen getödtet und 270 verletzt. Durch andere Ursachen fanden auf Eisenbahnen 214 Personen, darunter 34 Passagiege, ihren Tod, und 307, darunter 215 Passagiere trugen Verletzungen davon. Während der verflossenen sechs Monate wurden 188 Bahnbedienstete als ge⸗ tödtet und 820 als Se gemeldet. Die Gesammtzahl der dem Handelsamte von den verschiedenen Eisenbahnverwaltungen gemeldeten Personalunfälle beträgt 424 Getödtete und 2350 Verletzte.
Triest, 1. September. (W. T. B.) Der Lloyd dampfer „Polluce“ ist mit der ostindischen Ueberlandpost heute Nach⸗ mittag aus Alexandrien hier eingetroffen.
Southampton, 1. September. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Mosel“ ist hier angekommen.
Plymouth, 1. September. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Westphalia“ ist hier eingetroffen.
Berlin, den 2. September 1879.
Potsdam, 1. September. Am heutigen Tage über⸗ nahm der Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Schloßhauptmann Graf von Perponcher und Sedlnitzky die Geschäfte der Königlichen Garten⸗Intendantur. Der Hof⸗Garten⸗ direktor Jühlke stellte die Bureaubeamten der Königlichen Gartendirektion sowie mehrere Königliche Hofgärtner dem neuen Chef vor, und wurden hierauf verschiedene Hofgarten⸗ Reviere, speziell aber auch die Mustergärten der Königlichen Gärtner⸗Lehranstalt eingehend besichtigt.
Am 4. August d. J. ist die Gemeinde Kestenholz, Kreis Schlettstadt im Elsaß, von einem verheerenden Brande heim⸗ gesucht worden. In dem äußerst eng zusammengebauten Orte, dessen Bewohner fast alle auswärts an der Arbeit waren, hat sich das Feuer mit großer Schnelligkeit verbreitet und in kurzer Zeit 120 Wohnhäuser, 70 Scheunen, 116 Ställe und zahl⸗ reiches Vieh vernichtet. 216 Familien sind ihres Obdachs, ihrer Mobilien, Lebensmittel und der zum größten Theil bereits einge⸗ heimsten Ernte beraubt worden, jetzt aber bei der Vermögenslosig⸗ keit der Gemeinde fast ganz auf die ihnen von außen her kom⸗ menden Unterstützung angewiesen. Wenn ihnen diese auch von mild⸗ thätigen Herzen dies⸗ und jenseits der Vogesen geworden, so ist nach den uns neuerdings zugegangenen Berichten die Noth doch immer noch groß, und wir richten deshalb an alle Diejenigen, welche ein Mitgefühl haben für die Leiden der dem deutschen Vaterlande wieder⸗ gewonnenen Brüder jenseits des Rheins, die herzliche Bitte, diesen die helfende Hand zu reichen.
Geldbeiträge bitten wir an unsern Schatzmeister, Hrn. Bankier n Krause, hierselbst, Leipzigerstraße Nr. 45, gefälligst abführen zu
ollen.
Wir wenden uns insbesondere aber auch auf diesem Wege an unsere Zweigvereine mit der Bitte, den Segen des Bandes, das uns alle umschließt, auch in diesem Falle wirksam werden zu lassen. Wo nach den örtlichen Verhältnissen die Veranstaltung einer besonderen Sammlung für die Gemeinde Kestenholz nicht angezeigt erscheint, geben wir anheim, aus der Vereinskasse einen entsprechenden Beitrag an unsern Schatzmeister abzuführen.
Kann dieser Beitrag im einzelnen Falle vielleicht auch nur klein sein, so ist bei der großen Zahl der Vereine doch ein reicher Ertrag gesichert, wenn alle Vereine ihn leisten. 1“
Berlin, den 29. August 1879.
Der Vorstand des Vaterländischen Frauen⸗Vereins. Charlotte Gräfin von Itzenplitz.
In der Woche vom 25. bis 31. August einschließlich besuchten die Berliner Gewerbe⸗Ausstellung circa 61 348 zahlende Personen. Gesammtzahl der zahlenden Besucher von der Eröffnung bis zum 1. d. M. 933 001 Personen.
Cöln, 29. August. (Cöln. Ztg.) Die Restaurations⸗ arbeiten an unserer Apostelkirche, einem Baudenkmal ersten Ranges aus der Blüthezeit des romanischen Stils, nehmen den er⸗ wünschten Fortgang und sind bereits so weit gefördert worden, daß voraussichtlich mit Ablauf der diesjährigen Bauperiode die pracht⸗ volle, dem Neumarkt gegenüberliegende Ostpartie der Kirche, ein schließlich des reich profilirten Sockels, fertiggestellt sein wird.
Hamburg, 28. August. Eine Ausstellung älterer kunst gewerblicher Gegenstände wird am 4. September in Lübeck eröffnet werden, deren Dauer bis zum 28. September berechnet ist. Die Ausstellung ist dazu bestimmt, die in den lübischen Kirchen, Stiftungen, öffentlichen Gebäuden und Sammlungen, sowie im Privatbesitze befindlichen älteren Erzeugnisse des Kunstgewerbes (so⸗ weit eine Entfernung von dem gegenwärtigen Aufbewahrungsorte zulässig ist) wenigstens zeitweilig zu vereinigen, um so einen Ueber⸗ blick über die in Lübeck noch vorhandenen Schätze aus vergangenen Zeiten zu ermöglichen. Durch das Entgegenkommen, welches das Ausstellungscomité allerseits gefunden, ist es gelungen, eine Aus⸗ stellung zu schaffen, welche im Stande ist, nicht nur in Lübeck selbst, sondern auch weit über die Grenzen der Stadt hinaus Aufmerksam⸗ keit zu erregen und den Ruf Lübecks als eines Mittelpunkts hervor⸗ ragender kunstgewerblicher Leistungen zu befestigen. Die verschiede⸗ nen Jahrhunderte und Stilarten werden in kirchlichen und profanen Gegenständen gleich reichhaltig vertreten sein; das Ausstellungs⸗ verzeichniß wird über 200 Nummern umfassen. Die Besichtigung und das Studium der gesammelten Gegenstände wird ohne Zweifel allen Besuchern lohnend und lehrreich sein, das Interesse für das Kunstgewerbe in weitere Kreise tragen und die Bestrebungen zu dessen Wiederbelebung fördern.
Porzschn- e6a2 ⁴⁵⁴⁄ Äüuniene⸗ eseürnne. tSremnlenan, 1 September. (W. d. 8.; Unentschieden. Freiburger 79,00, Oberschles. 159,50, R. Csermertaun. 127,25, Orientanleihe 60,25, Bresl. Ihskontobank 82,50, Breslauer Wechslerbank 89,90, Schlesischer Bankv. 96,40, Kreditaktien 442,00, Laurahütte 83,50, Oesterr. Banknoten 173,25, Russ. Bank-
ten 212,15. (W. T. B.) (Schluse-
Frankfaare a. M., 1 September. vurse.) Reservirt. ond. Woebsei 20,485, Pariser Wechsel 80,85, Wiener Wochsel 2,35, C.-Mind. St.-Akt. 138 , Rheinische do. 137 ½, Heseische Ludwigs ahn 76 ¼, C.-M. Pr.-Anth. 128 ¼, Beichsanleihe 99 ½⅛, Reicisonuk 154 Darmstädter Bank 131, Meininger Bank 82 ¾, Qesterr.-ungar. Zank 713.50, Silberrente 58 ½, Bapierrente 57 , Hesterr. Goldrente 68 ⅛, Ungar. Goldr. 78 ¾, 1860r Loose 117 ½, 1864er Loose —,—, Ungar. Staatsl. 174,00, Ungar. Osth.-Obligat. II. 71, Böhm. Westb. 162, Plisabethb. 151 ½, Lombarden 74 ⅞, 1877er ssen 89 ¼. II. Orientanl. 60 ½, Centr.-Pacific 108 ⅛. Nach Schluss der Börse: Kreditaktien 220 , Franzosen 236 ½. lieier 200 ¼. 8 Frankfurt a. M., 2. September. (W. T. B.) Anfangscourse. Kreditaktien 222 ¼, Franzosen 237 ¼, ½, ungar. Geldrente 79 3⁄16. Sehr fest. HMamburg, 1, September. (W. T. B.) Schluss ziemlich
Galizier
Hemburger St. Pr. A. 124, Kreditaktien 221, Franzosen 590, Lombarden 186, Vereinsbank 121 ½8, Laurahütte 82 ½, Norddeutsche 145 ⅛, Kommerzbank 110 ¼, Angl.-deutsche 37 ¼, 5 % Amerik 96, Cöln-Mind. St.-A. 139 ¼, Rhein. Eisenb. do. 137 ½, Bergisch-Märk. do. 92 ¾˖ Ferl.-Hamb. do. 174 ½, Altona-Kiel do. 126 ¼, Uiskonto 2 ¼ %
Hamburg, 1. September. (W. T. B.)
Abendbörse. Oesterr. Silberrente 58 ¼, do. Papierrente 56 ⅞, do. Goldrente 68 ½, ungar. Goldrente 78 ¼, 1860 er Loose 117 ¾, Kredit- aktien 221 ¾, Franzosen 594, Rheinische 137 ½, Bergisch-Märkische 92 ½, Cöln-Mindener 138 ⅛, 1877 er Russen 89 ¼, II. Orientanleihe 58 ¼. Fe st, aber still. .
Wien, 1. Septembez. (W. T. B.) (Schluss-Courss.)
Renten, lokale Werthe und Banken fest, internationale Werthe ruhig, Valuten steif.
Papierrente 66,27 ½, Silberrente 68 10, Oesterr. Goldrento 79,10, Ungarische Golarente 91,20, 1854er Loose 115,00, 1880 er Loose 124,00, 1864er Loose 157,00, Kreditloose 168,70, Ungar. Präml. 98 50, Kreditaktien 255,70, Franzosen 271,75, Lombarden 87,00, Galizier 232,75, Kasch.-Oderb. 111 00, Pardub. 96,00, KHord- wostbahn 124,00, Elisanbethbahn 175,00, Nordbahn 2205, Oest.-ung. Bank 823,00, Türk. Loose 21,00, Union-Bank 85,10, Angto- Austria 126,90, Wieuer Bankverein 132,75, Ungar. Kreditaktien 246 50. Deutsche Plätze 57,30, Lond. Wechsel 118,15, Pariser do. 46.65, Amsterdamer Wechsel 97,30, Napoleons 9 36, Dukaten 5,.56, Silber 100,00, Marknoten 57,92 ½, Russische Bankneten 1.22 ¼.
1“ 8
Wien, 2. September. (W. T. B.)
Kreditaktien 257,10, Franzosen 274.25, Galizier 234,60, Anglo- Austr. 126,90, 1860er Loose —,—, Lombarden 87,25, Papierrente 66,47 ½, Silberrente —,—, Oesterr. Goldrente 79.80, Ungar. Goldrente 91,55, Markneten 57,90, Napoleons 9,35. Sehr fest.
Wien, 2. September. (W. T. B.)
Kreditaktien 256,90. Franzosen 274,00, Galizier 234,50, Anglo- Austr. 126,80, 1860 er Loose 123,50, Lombarden 87,75 Papierrente 66145, österr. Goldrente 79,90, ungar. Goldrente 91,60, Marknoten 57 82 ½, Napoleons 9,34. Geschäftslos.
Anasterdamn, 1. Septbr. 1W. T. B.) (Schluss-Course.)
Oesterr. Papierrente Mai-Nov. vzsl. 55 %. do. Silberr. Januar- Juli do. 57 ½ do. Goldrente —, Ungar. Goldrente 77 ½, 5 % Rossen von 1877 89 , Russ. Präm.-Anl. von 1864 145 ½, Russ. Präm.- Anl, von 1866 144 ½, Russ. grosse Eisenbahnen 128, Russ. I. Orientanleihe 57, Russ. II. Orientanleihe 57 ½, 5 % Türken de 1865 10 ¼.
Wiener Wechsel 100,00.
Hamburger Wechsel kurz 58,95.
London, 1. September. (W. T. B.) 8
Consols 9711⁄¼1 6, Italienische 5 % Rente 77 ⅞, Lombarden 7 ⅛. 3 % Lombarden, alte 10 ½, 3 % do. neue 10 ⅛, 5 % Russen de 1871. 88, 5 % Russen de 1872 87 ½, 5 % Rassen de 1873 87 ¼, 5 % Tür-