1879 / 238 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Oct 1879 18:00:01 GMT) scan diff

aben, läßt sich mit denselben reden und rechten. Es wird eine Verfassung geschaffen, um ewig starr in einmal ge⸗ gossener Form zu verbleiben. 1

Die „Pol. Corr.“ meldet aus Bel rad: Der tür⸗ kische Gesandte stellte die Forderung, daß der iplomatische Agent Bulgariens dem Fürsten Milan den Investitur⸗ Ferman überreiche, durch welchen der Fürst von Bulgarien installirt worden sei. Diese Forderung wurde vom Minister⸗ Präsidenten Ristic zurückgewiesen und das Recht Bulgariens, einen Vertreter in Serbien zu unterhalten, wurde dadurch, daß Fürst Milan heute das Beglaubigungsschreiben des bul⸗ garischen Agenten entgegennahm, anerkannt.

Großbritannien und Irland. London, 8. Oktober. (Allg. Corr.) Die agrarische Bewegung in Irland schreibt die „Times“ kann, obwohl sie furchtbarer scheint, als sie es in Wirklichkeit ist, in Anbetracht des nahen⸗ den Winters nicht ohne Besorgniß betrachtet werden. Die heftige und zündende Sprache, die nicht zufällig oder in der Hitze des Augenblicks, sondern beharrlich und als Theil einer Propaganda gebraucht wird, dürfte eine beklagenswerthe Ernte agrarischer Verbrechen erzeugen. Schon hat der Feldzug der „Riband Society“ in vielen Theilen Irlands begonnen. Drohbriefe werden häufig, und in einigen Fällen, wie z. B. in dem mörderischen Attentat auf Lord Sligo’s Agenten unweit Westport, sind Versuche geschehen, diese Drohungen zu verwirk⸗ lichen. Die politischen Führer der sogenannten „Volkspartei“ in Irland laden eine sehr ernste Verantwortlichkeit auf sich, indem sie sich unter solchen Verhältnissen an die Spitze einer agrarischen Agitation stellen. Wenn es zu einem Ausbruche der gegen die Grundbesitzer und deren Agenten gerichteten gesetzlosen Gewaltthätigkeit kommen sollte, wird der größte Theil der Schuld jenen Demagogen zur Last fallen, welche sich Sonntag um Sonntag bestreben, die irischen Massen zur Rücksichtslosigkeit und Unvernunft aufzustacheln. Es ist Grund zu der Annahme vorhanden, daß die Zuhörer⸗ schaften auf öffentlichen Meetings, wie die in Cork, Maryborough, Ballinrobe und Dromore am vergangenen Sonntag, hauptsächlich aus Personen zusammengesetzt sind, die mit dem Pachterinteresse in keiner Verbindung stehen und zu der „Antipacht“Bewegung nur als eine Form des Anta⸗ onismus gegen Gesetz und Ordnung herangezogen werden. an darf auch nicht vergessen, daß die Dekrete der „Riband“ 1ö“ von Individuen in Kraft gesetzt werden, die in der Regel Fremdlinge und Miethlinge sind, und daß die⸗ selben fast eben so oft gegen diejenigen Pächter gerichtet sind, die sich zurückhalten und auf die Seite des Gesetzes schaaren, als gegen die Grundbesitzer selber. Es ist sicher, daß in vielen Theilen Irlands ein durch kühne Handlungen der Einschüchterung verstärkter Druck auf die Pächter ausgeübt worden ist, um sie von der Zahlung ihres Pachtzinses abzuschrecken. Zu jedem Preise muß der Beweis geliefert werden, daß eine Krisis in der irischen Land⸗ frage eingetreten ist, und um den nothwendigen Beweis zu erpressen, giebt es Viele, die zu den verzweifeltsten Auskunfts⸗ mitteln schreiten. Die „Antipacht“⸗Agitation nimmt demnach eine gefährliche und unlenksame Macht an, zu deren Kontrole oder Leitung ihre Führer bald unfähig sein dürften. Nur wenige können glauben, daß ein Versuch, dieses verwegene Unternehmen auszuführen, durch Verbrechen unbefleckt blei⸗ ben kann.

Alle beurlaubten Offiziere der gegenwärtig in Afgha⸗ nistan operirenden britischen Regimenter haben die Weisung erhalten, unverzüglich nach a zurückzukehren.

3 10. Oktober. (W. T. B.) Der russische Botschafter,

Graf Schuwaloff, ist gestern Abend hier wieder eingetroffen.

. Frankreich. Paris, 7. Oktober. (Fr. Corr.) Der „Temps“ kann über die Vorgänge im heutigen Minister⸗ rathe, welchem auch der von einem längeren Unwohlsein wiederhergestellte Minister der öffentlichen Arbeiten de Frey⸗ einet beigewohnt hat, folgendes Nähere mittheilen: Der Kriegs⸗ Minister legte ein Resums der Berichte vor, welche ihm über die von einer gewissen Anzahl von Armee⸗Corps ausgeführten großen Manöver zugegangen sind. Der General Gresley erklärte, daß er Ursache habe, mit den von der Armee erzielten Fortschrit⸗ ten zufrieden zu sein, und daß man in den Manövern bei den Truppen sowohl eine vortreffliche Zucht als eine entwickeltere militärische Befähigung habe beobachten können. Hr. Jules Ferrs berichtete über seine Rundreise durch das siüdliche Frankreich. Er rühmte den aufrichtigen Beifall, welchen die Bevölkerungen in seiner Person der Politik des Kabinets und insbesondere den von ihm eingebrachten Unterrichtsgesetzen gezollt hätten. Der Ministerrath gab dann nochmals und ein⸗ timmig den Entschluß zu erkennen, diese Gesetze vor dem Senate zu vertheidigen. Endlich kam man auch auf die Polemik zu sprechen, die sich in der Pariser Presse über die Amnestiefrage rhoben hat. Auch hier erachtete man einstimmig, daß diese Frage in den ihr durch die Beschlüsse des Parlaments gesteck⸗ ten Grenzen bleiben, und daß man jeden Versuch, sie in dem eenen oder dem anderen der beiden Häuser wieder auf die Tagesordnung zu setzen, zurückweisen müßte. Im Hinblick auf die für morgen oder spätestens Donnerstag zu gewär⸗ tigende Rückkehr des Präsidenten der Republik hat der Mi⸗ nisterrath keinen Termin für seine nächste Sitzung bestimmt. Cannes, 10. Oktober. (W. T. B.) Ihre Majestät die aiserin von Rußland ist gestern Nachmittag hier ein⸗ v und von dem Präfekten und dem Maire empfangen orden.

Italien. Rom, 7. Oktober. (Italie.) Se. Majestät der König wird sich einige Zeit in der Umgebung von Pegli aufhalten, wo die Villa Rostan dazu eingerichtet wird.

. Rumänien. Bukarest, 9. Oktober. (W. T. B.) In einer gestern Abend stattgehabten Privatversammlung von Deputirten erklärte der Minister⸗Präsident Bratiano, das Ministerium auch in dem Falle, daß die von ihm ingebrachte Verfassungsrevisionsvorlage die gesetz⸗ lich vorgeschriebene Zweidrittel⸗Mehrheit nicht erhalten sollte, icht zurücktreten werde, weil die Regierung einer Minorität icht die Majorität opfere, überdies aber das Land nicht in

Gefahren und Abenteuer stürzen dürfe.

10. Oktober. Die Deputirtenkammer setzte estern die Berathung der Vorlage, betreffend die Re⸗ ision des Art. 7 der Verfassung, fort. Aus Ver⸗ nlassung der Ueberreichung einer von einigen Rumänen ein⸗

gebrachten Petition, in welcher die Deputirten dringend

gebeten werden, den Entwurf der Regierung abzulehnen, ent⸗ wickelte sich eine lebhafte Debatte, in deren Verlauf Cogolniceano erklärte, er bedauere, daß unter so schwierigen Verhält⸗ nissen, und während das Land sich ohnehin schon in großer

1 1“ 1“

Amerika.

sie sich entwaffneten;

Südamerika. (W. T. B.)

Aufregung befinde, gewisse Deputirte auf nicht anderes ab⸗ zielten, als die Gemuͤther noch mehr zu erregen. Der Redner führte namentlich als ein zu dem angegebenen wendetes Mittel den Umstand an, daß die Landbewohner der Moldau in einem Aufrufe aufgefordert würden, sich am 26. Oktober bewaffnet nach Jassy zu begeben. schließlich seine Kollegen, solchen Manövern ein Ende zu machen, welche für Rumänien nur verhängnißvoll sein könnten.

New⸗York, 9. Oktober. hier eingegangenen Nachrichten haben die Utah⸗Indianer den Agenten Meeker und sämmtliche männlichen Beamten der Weißen⸗Fluß⸗Agentur getödtet, die Frauen und Kin⸗ der derselben aber mit dem Tode verschont. Merrit machte den Indianern Friedensanerbietungen, falls eine Vorschläge wurden aber zurück⸗

Zwecke ange⸗

Cogoloiceann bat

(W. T. B.) Nach

General

Nach einer den „Lloyds“ zugegangenen Depesche hat zwischen der chilenischen und der peruanischen Flotte ein Treffenstattgefunden, wobei die Chilenen das peruanische Kriegsschiff „Huascar“ weg⸗

Die „Prov.⸗Corr.“ folgende vergleichende Uebersicht:

Konservative Freikonservative

Nationalliberale. Fortschrittspartei.

Keiner Fraktion (Zu den 14 gehören 3 frühere Minister, 1 vora konservativer, 1 Mitglied des Centrums, von der Gruppe Löwe.) Nach den ein folgt (die Zahl i

Landtags⸗Angelegenheiten. giebt über die Parteistellung der am

35, 50, 96,

105,

34,

19,

21, 14,

o 73 mehr,

ussi

7. d. M. gewählten Mitglieder des Hauses der Abgeordneten

Früher: Jetzt: lö1I

63 weniger, 29 weniger,

7 weniger, chtlich Frei⸗ 2 Dänen sund 7 Liberale

zelnen Provinzen stellen sich die Veränderungen wie n Parenthese bezeichnet die frühere Stärke):

Frei⸗ servaltiv

Konservative

kon

liberale Fortschritts⸗ partei

Centrum National⸗

Polen Keiner Fraktion angehörig

Ostpreußen .

=—

[SPFOocohorteh eSe

Brandenburg Schlesien.

20 (19) 17 (25) 0 (17) 3 (9) 1 (0) 2 (2) 14 (27) 0 (2) 16 (15) 4 (4) 1 61) 44 (40) 10 (14) 1 (1) 2 89„

3 (4) 28 (27) 1144,

b;eSShS¼

—, —, - ———

9202

Rheinprovinz Hohenzollern. Hessen⸗Nassau.

Schlesw.⸗Holst.. ) Doppelt gewählt sind ), von Lysko gerode (1. Magdeb. (1. und 3. Münster), 5. Düsseldorf), Wirkl. Geh. Rath

—.,— SS!

0⸗”⸗ 02

Staats⸗Mini

7(12) 4 (4) 3 (15)11 (13) 0 (8),

2 S0 2

8 (15) 2 (C9)

änel (95. Schlesw.

i (3. unhd 4. Marisenwerder), Graf Win und 7. Merseburg), Freiherr von ster a. D. Dr. Falk (8. L Hobrecht (4. Danzig,

1 4) 3 (2) 0 (1) 2 (2) Pos. tzin⸗ Heereman iegnitz, 4. Breslau).

dem heute Vormittag feie stattgefunden hatte, wurde die erste Sitzung der General⸗ den Präsidenten Grafen von Arnim⸗ ersuchte den Superintendenten Rübes sprechen. Hierauf wurde vier, Synodalmitgliedern der Präsident mit, Synode gestern an Se. s Telegramm abgesandt habe:

habenen Schirmherrn unserer theuren e Mitbekenner

das eidliche

vollste Huldigun indem sie gelob und zur Förderung unserer K Vorstand der General⸗Synode.“ dem Kaiser und König folgende

t, ihre Arbeit

Hierauf wurde die Bildung von Kommi der Vorlagen u. s. w. beschlossen un 3 Uhr Nachmittags vertagt.

8 Erste ordentliche General⸗Synode. Berlin, den 10. Oktober 1879.

rlicher Gottesdienst im Dome Synode durch Derselbe

Wilhelm.

ssionen zur Vorberathung d demnächst die Sitzung bis

Boitzenburg eröffnet. amen (Möringen) das Gebet zu gestern nicht anwesend gewesenen, Gelöbniß abgenommen. daß der Vorstand der General⸗ Majestät den Kaiser

Dann

und König „Ew. Majestät, als dem er⸗ vangelischen Landeskirche und 8 unseres HErrn und Heilandes, bringt die heute zusammengetretene General⸗Synode die ehrfurchts⸗ g und den Dank dar für ihre Zu sen auf Grund des göttlichen Wortes irche treulich ausrichten zu wollen. Der Darauf sei von Sr. Majestät telegraphische Antwort eingegangen:

Die Gesinnungen und Grundsätze, welche Sie Mir im Namen der evangelischen General⸗Synode aussprechen, haben Meinem Herzen wohlgethan, da es dieselben sind, zu denen Ich Mich stets bekannt habe, und hoffe Ich daher, daß die Schlußworte Ihres Telegramms, daß die Berathungen der Synode auf dem Grunde des Wortes Gottes, wie es uns durch seinen eingeborenen Sohn, unseren Heiland, übermacht und gelehrt wird, in Erfüllung gehen mögen zum Segen seiner Bekenner.

sammenberufung,

Preußen auf

Weingärten

Wasserstücke .. 8 AeeeZ“ Ertraglose Liegenschaften (öffentliche

Wege, Flüsse u. dgl.) Hofräume, Gebäude,

Hofgärten von nicht über 25,53 a3

Die Ernte 1878 (mit Hervor welcher die betr. Frucht haupts Hülsenfrüchte:

eide⸗ und

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern vom 28. September bis inkl. 4. Oktober cr. kommen: 307 Eheschließungen, 931 Lebendgeboren 502 Sterbefälle.

Nach der Zeitsch reaus stellte sich im denbenutzung in

Ackerland.

ächlich gebaut wird)

11““

in der Woche zur Anmeldung e, 37 Todtgeborene,

rift des Königlich preußischen statistischen Bu⸗ Jahre 1878 die landwirthschaftliche Bo⸗

17 415 587,0 ha 3 334 502,1¹ 3 778 677,2 20 0177 8 124 520,5 482 726,1 172 700,4

111-

371 172,6 Zusammen 34 823 420,5 ha.

hebung derjenigen öö e,* Winterweizen 1 494 503 030 kg

ge⸗

8 8 8

4 853 818 kg, Sachsen 2 261 660 kg u.

114“

Körner und 2 835 439 773 kg Stroh (von den Körnern 244 46 558 kg in der Provinz Schlesien, 224 833 149 kg Sachsen, 173 545 429 kg Rheinprovinz, 129 040 448 kg Posen, 107 146 509 kg Ostpreußen 105 920 788 kg Westpreußen, 102 180 642 kg Westfalenꝛc. Sommer⸗ weizen 68 460 024 kg Körner (15 964 284 kg in der Rheinprovin

19137419 re. Osppreuzen, 7959 140 bg Schlesen um edin, 121,576 507 kg Stroh und Grünfutter 94 375 kg Heuertra. Winterspel; 22953 896 ks Körner (Hohenzollern 17 479901 de 41,192 673 kg. Stroh. Sommerspelz 156 828 kg Körner 233 341 kg Stroh. Wintereinkorn 544 053 kg Körner 988 489 kg Stroh. Sommereinkorn 131 629 kg Körner⸗ 250 304 kg Stroh. Winterroggen 5 007 765 214 kg Körner (Schlesien 742 579 581 kg, Brandenburg 627 811 022 kg, Posen 524 137 376 kg, Sachsen 490 894 571 kg. Schleswig⸗Holstein 478 043 913 kg, Pommern 417 448 362 kg, Ostpreußen 401. 126 081 kg u. s. w.), 11 954 538 087 kg Stroh. Sommerroggen 98 255 342 kg Körner (Pommern 18 165 912 kg, Brandenburg 15 756 768 kg Ostpreußen 15 174 772 kg, Westpreußen 14 105 564 kg u. s. w.) Stroh 226 562 665 kg, Grünfutter 3 107 372 kg Heuertrag. Wintergerste, 87 381 342 kg Körner (Sachsen 19 449 684 kg, Rheinprovinz 12 640 162 kg, 118eees 12 004 647 kg u. s. und 112 817 118 kg Stroh. ommergerste 1 255 692 933 . Körner (Sachsen 290 838 716 kg, Schlesien 250 965 454 k

Ostpreußen 117 533 200 kg u. f. w.), 1,646 540 575 ka Strah und 578 396 kg (Heu) Grünfutter. Hafer 3 395 482 482 kg Körner (Schlesien 462 690 961 kg, Rheinprovinz 368 984 340 kg Ostpreußen 349 473 219 kg, Hannover 309 425 295 kg, Schleswig⸗ Holstein 309 317 687 kg, Sachsen 302 620 176 kg, Pommern 300 070 790 kg, Brandenburg 261 692 830 kg, Westfalen 204 854 9723 kg, Westpreußen 180 328 896 kg, Hessen⸗Nassau 176 644 350, xg, Posen 160 234 999 kg), 5 186 971 821 kg Stroh und 4 951 078 kg (Heu) Grünfutter. Buchweizen 207 465 630 kg Körner (Schleswig⸗Holstein 52 419 536 kg, Hannover 50 826 701 kg, Rheinprovinz 25 465 113 kg u. s. w.), 275 008 329 kg Stroh und 4 004 583 kg (Heu) Grünfutter. Hirse 12 127 122 kg Körner (Schlesien 4 638 118 kg, Posen 4 341 347 kg, Brandenburg 2 292 358 kg u. s. w.), 15 402 479 kg Stroh. Mais 798 642 kg Körner (Rheinprovinz 336 357 kg, Schlesien 209 515 kg u. s. w.), 1 396 740 kg Stroh und 113 352 976 kg (Heu) Grünfutter. Erbsen 439 431 776 kg Frucht (Posen 77 837 744 kg, Ostpreußen 63 636 070 kg, Westpreußen 62 800 138 kg, Pommern 55 626 635 kg, Brandenburg 44 919 658 kg, Sachsen 41 908 574 kg u. s. w.), 738 103 661 kg Stroh. Linsen 12 771 072 kg Frucht (Sachsen 5 039 048 kg), 14 179 206 kg Stroh. Speisebohnen 18702 983 k⸗ Frucht (Hannover 4 231 369 kg, Westfalen 3 755 209 kg, Rheinprovinz 2,967 892 Kg, Sachsen 2196 862 kg u. s. w.), 18 183 939 kg Stroh, Ackerbohnen 140 672 090 kg Frucht (Hannover 63 333 072 kg, Westfalen 18 558 167 kg, Sachsen 16 350 442 kg, Schleswig⸗Hol⸗ stein 13 048 016 kg u. s. w.), 195 736 885 kg Stroh, 337 943 kg (Heu) Grünfutter. Wicken 147 585 478 kg Frucht (Ostpreußen 27,815 226 kg, Posen 24 736 782 kg u. s. w.), 216 687 221 kg Stroh, 112 186 322 kg (Heu) Grünfutter. Lupinen 227 320 115 kg- Frucht (Posen 48 314 782 kg, Brandenburg 42 734 129 kg, Pom⸗ mern 36 405 505 kg u. s. w.), 429 365 180 kg Stroh, 39 148 738 kg (Heu) Grünfutter. Mischfrucht 266 650 209 kg Frucht (Pom⸗ mern 43 785 922 kg Rheinprovinz 32 552 023 kg, Brandenburg 31 499 618 kg u. s. w.), 457 323 7283 kg Stroh, 177 684 905 kg (Heu) Grünfutter.

Hackfrüchte und Gemüse: Kartoffeln, gesunde Knollen 16 605 324 175 kg (Schlesien 3 442 396 016 kg, Bran⸗ denburg 2 586 112 990 kg, Posen 2 147 996 676 kg, Sachsen 1 724 734 789 kg u. s. w.) und 549 477 942 kg kranke. Erdbir⸗ nen 2 581 414 kg Knollen (Rheinprovinz 959 451 kg, Schlesten 616 416 kg u. s. w.) Zuckerrüben 3 380 007 478 kz Wurzeln (Sachsen 1 980 259 141 kg, Schlesien 560 166 653 kg, Hessen⸗Nassau 369 520 239 kg, Rheinprovinz 211 553 648 kg, Brandenburg 112737 697 kg u. s. w.) und 5 615 283 kg Samen (Sachsen 5 217 892 kg). Futterrüben 3 630 470 496 kg Wurzeln (Sachsen 760 341 027 kg, Schlesien 686 254 349 kg, Rheinprovinz 517 381 558. kg u. s. w.) und 496 843 kg Samen (Sachsen 460 202 kg). Mohrrüben 444 084 063 kg Wurzeln (Rheinprovinz 159 101 380 kg, Schlesien 49 742 518 kg u. s. w.) und 202 228 kg Samen (Sachsen). Weißrüben 1 387 603 433 kg Wurzeln (Rheinprovinz 677 443 344 kg, Westfalen 256 337 534 kg, Hannover 195 064 256 kg u. s. w.) und 2803 kg Samen (Sachsen 1879 kg, Brandenburg 924 kg). Kohlrüben 1 045 440 760 kg Wurzeln (Pommern 228 684 512 kg, Rheinprovinz 142 598 651 kg u. s. w.) und 10 444 g Samen (Sachsen). Kohl 894 454 021 kg Blätter (Schle⸗ sien 170 863 460 kg, Hannover 133 275 591 kg, Sachsen 121 070 408 kg) und 13 648 kg Samen (Sachsen). Gurken 8 878 409 kg Frucht (Sachsen 5 017 750 kg, Schlesien 2975 761 kg) und 750 kg Samen (Sachsen). Zwiebeln 9169 433 kg Wurzeln (Sachsen 6 043 262 kg, Schlesien 1 660 851 kg u. s. w.) und 52 547 kg Samen (Sachsen). Meerrettig 991 134 kg Wurzeln (Hannover 744 600 kg). Sellerie 1 152 824 kg Wurzeln (Pommern 507 416 kg) und 626 kg Samen (Sachsen). Petersilie 359 110 kg Wurzeln (Schlesien 356 136 kg) und 6282 kg Samen (Sachsen). Salat 135 600 kg Blätter (Rheinprovinz 128 100 kg) und 61 622 kg Samen (Sachsen). Spargel 532 606 kg Stangen (Brandenburg 263 891 kg, Hannover 147 605 kg, Sachsen 58 841 kg). Andere Hackfrüchte und Gemüse 93 359 624 kg Wurzeln ꝛc. (Rheinprovinz 20 880 514 kg, Westfalen 12 138 597 kg, Hannover 9045 962 kg, Hesjen⸗Nassau 8 818 649 kg, Ostpreußen 8 292 259 kg, Posen 7 981 943 ke, Bran⸗ denburg 7 417 178 kg, Sachsen 7 135 738 kg u. s. w.) und 38 981 kg Samen (Sachsen).

Handelsgewächse: Winterraps 157 732 977 kg Körner (Schlesien 40 016 241 kg, Westpreußen 19 222 673 kg, Posen 15 457 123 kg, Sachsen 14 049 521 kg, Pommern 12 488 146 kg, Schleswig⸗Holstein 12 260 522 kg, Brandenburg 11 174 125 kg u. s. w.) Sommerraps 3813 956 kg Körner (Hessen⸗Nassau 884 391 kg, Rhein⸗ provinz 877 858 kg u. s. w.). Dotter 1 367 298 kg Körner (Posen 411 539 kg, Pommern 221 494 kg u. s. w.). Mohn 3 260 590 kg Körner (Sachsen 2 398 436 kg u. s. w.) Senf 1137 797 kg Körner (Posen 312 741 kg, Hannover 290 973 kg u. s. w.). Flachs 99 114 162 kg gebrakter Bast (Ostpreußen 24 854 914 kg, Schlesien 19 794 323 kg, Hannover 9 456 836 kg u. s. w.) und 40 423 193 kg Samen (Ostpreußen 10 872 692 kg, Schlesien 7 050 120 kg u. s. w.). Hanf 3 928 738 kg gebrakter Bast (Rheinprovinz 1 114 217 kg, Westfalen 945 276 kg, Hannover 789 470 kg u. . gh und

1 069 112 kg Samen ʒheinprovinz 395 868 kg, Westfalen

194 216 kg u. s. w.). Tabak 7 563 416 kg Blätter (Brandenburg 2 693 533 kg, Pommern 1 344 457 kg, Rheinprovinz 749 856 kg u. s. w.). Hopfen 2 129 506 kg Fruchtzapfen (Sachsen 831 429 Eg, Posen 691 368 kg u. s. w.). Cichorien 108 766 598 kg Wurzeln (Sachsen 92 589 109 kg, Schlesien 7 736 803 kg, Hannover 5 092 755 kg u. s. w.) und 24 671 kg Samen (Sachsen). Karden 47 520 kg Blüthenköpfe (Rheinprovinz 34 839 kg, Schlesien 10 834 kg, Sachsen 1847 kg). Krapp 18 264 kg Wurzeln (Schlesien). Kümmel 478 650 kg Frucht (Sachsen 380 169 kg, Brandenburg 39 787 kg, Hannover 35 336 kg u. PP1“ Koriander 96 337 kg ea (Sachsen), Pfeffermünz 46 532 kg Blätter und Stengel (Sachsen), Majoran 23 141 kg desgl., Wermuth 55 788 kg desgl., Fenchel 346 246 kg Frucht, Bal⸗ drian 32 695 kg Wurzeln und Wau 9883 kg Blätter und Stengel, sämmtlich nur in der Provinz Sachsen angebaut. An⸗ dere Handelsgewächse 3 821 033 kg, davon in Sachsen 1 837487 kg. Futterpflanzen: Klee 4284 882 689 kg Heu (Schlesien 610 455 476 kg, Ostpreußen 577 472 055 kg, Rheinprovinz 564 903 755 kg, Pommern 4431 435 171 kg, Westpreußen 430 750 301 kg u. s. w.) und 14 466 112 kg Samen (Schlesien w.). Luzerne

543 617 568 kg Heu (Rheinprovinz 203 108 019 kg, Sachsen 131 499 030 kg, Posen 41 216 300 kg, Brandenburg 40 619 311 kg u. s. w.) und 679 857 kg Samen (Rheinprovinz 314 447 kg, 27 kg, 5 544 kg u. s. w.) Esparsette

182 703 324 kg Heu (Sachsen 86 020 301 k , Westfalen 24 374 443 kg, Rheinprovinz 22 640 646 kg u. s. w.) 6 111 8”” kg Samen (Sachsen 752 879 kg u. s. w.). Serradella 69 898 462 kg Heu (Brandenburg 22311 493 kg, Pommern 19 696 391 kg u. s. w.) und 808 355 kg Samen (Brandenburg 295 260 kg, Pommern 248 656 kg). Spörgel 66 392 931 kg Samen (Westfalen 26 448 914 kg, Hannover 15 428 708 k⸗ u. s. w.) und 762 398 kg Samen (Westfalen 224 188 kg, Hannover 195 781 kg, Brandenburg 119 236 kz u. s. w.). Senf 1 784 873 kg Heu (Brandenburg 435 809 kg, Posen 412 657 kg, Schlesien 362 139 kg u. s. w.). Timothee 15 336 390 kg Heu (Brandenburg 4 210 275 kg, Ost⸗ preußen 3 486 201 kg u. s. w.) und 262 280 kg Samen (Posen 70 312 kg, Ostpreußen 61 274 kg, Schlesien 54 047 kg u. s. w.). Schafschwingel 3 244108 kg Heu (Brandenburg 2 384 200 kg, Westpreußen 309 923 kg u. s. w.) und 181 768 kg Samen (Branden⸗ burg 137 235 kg). Raygras 10 204 433 kg Heu (Posen 4 441 838 kg, Schlesien 2 310 223 kg, Brandenburg 1 460 967 kg u. s. w.) und 332 208 kg Samen (Schlesien 167 078 kg, Posen 158 5344 kg u. s. w.). Honiggras 23 809 kg Heu (Posen 8775 kg, Hannover 8775 kg, Pommern 7200 kg). Knaulgras 257,842 kg Heu Brandenburg 241 522 kg, Posen 16 320 kg) und 37 761 kg Samen (Brandenburg). Andere Futterpflanzen 337 102 306 kg Heu (Schleewig⸗Holstein 66 518 797 kg, Schlesien 43 508 992 kg. Brandenburg 40 340 876 kS u. s. w.) und 1 080 501 kg Samen (Schlesien 372 829 kg, Posen 289 129 kg, Brandenburg 232 616 u. s. w.).

Wiesen: 11 193 739 739 kg Heu (Hannover 1 391 994 758 kg, Brandenburg 1 357 880 085 ke, Ostpreußen 1 286 720 923 kg, Pom⸗ mern 1 085 815 574 kg, Schlesien 1 018 778 328 kg, Rheinprovinz 841 595 399 kg, Posen 745 955 726 kg, Hessen⸗Nassau 735 770 534 kg, Westpreußen 690 836 776 kg, Sachsen 687 910 657 kg, Westfalen 654 848 034 kg, Schleswig⸗Holstein 620 693 052 kg, Hohenzollern 74 939 893 kg).

Weiden, reiche: 1 389 443 992 kg Heuertrag (Hannover 330 748 343 ke, Schleswig⸗Holstein 323 035 683 kg, Westfalen 182 532 348 kg, Rheinprovinz 171 104 223 kg, Ostpreußen 111 270 765 kg, Westpreußen 70 721 600 kg u. s. w.), geringe: 1 059 745 270 kg Heuertrag (Hannover 170 977 045 kg, Ostpreußen 159 585 939 kg, Pommern 113 874 668 kg, Westpreußen 103 (38 964 kg u. s. w.).

Weingärten: 359 498 hl Wein (Rheinprovinz 281 962 hl, IWI1 45 241 hl, Sachsen 15 372 hi, Schlesien 11 186 hl,

randenburg 5361 hl, Posen 376 hl).

Das jüngste Heft der österreichischen „Statistischen Monats⸗ schrift“ bringt unter dem Titel: „Ein⸗ und Ausfuh von Edelmetallen im Jahre 1878“ eine Darstellung des österreichischen Edel⸗ metallverkehrs vom Jahre 1878 mit retrospektiven Uebersichten, welcher wir die folgenden Angaben entnehmen: Zur Einfuhr in das österreichisch⸗ungarische Zollgebiet gelangten: rohes Gold im Jahre 1877 116 kg, im Jahre 1878 72 kg (mithin 44 kg); rohes Silber 96 012 kg bezw. 397 645 kg (+ 301 63 3 kg); Gold⸗ münzen 13 931 kg bezw. 10 1019 kg (— 2830 kg); Silbermünzen 39 210 kg bezw. 46 978 kg (+ 7768 kg). Während hiernach der Bezug an Gold und Goldmünzen eine Abnahme erfuhr, war die Einfuhr von Silber und Silbermünzen um Vieles belangreicher. Namentlich ist die Höhe der Bezüge an Silber in Barren eine ganz außer⸗ gewöhnliche und für die Periode 1855 1878 summirt sich der Silber⸗ Import mit 1 872 764 kg. Hieran partizipirt das Quinquennium 1873 1877 mit 394 980 kg oder mit 21,1 % und das Jahr 1878 mit 397 645 kg oder mit 21,2 %. Die Ausfuhr gestaltete sich wie folgt: rohes Gold im Jahre 1877 8 kg, im Jahre 1878 nichts; rohes Silber im Jahre 1877 388 kg, im Jahre 1878 186 kg (mit⸗ hin 202 kg); Goldmünzen 4143 kg bez. 2800 kg (— 1343 kg); Silbermünzen 114 645 kg bez. 132 739 kg (+ 18 094 kg). ZSI Werth der Einfuhr an Edelmetallen und Münzen berechnet sich für 1877 mit 30,5 Millionen Gulden und für 1878 mit 52,6 Millionen Gulden, der Werth der Ausfuhr dagegen mit 15,5 Millionen Gul⸗ den, beziehungsweise 15,6 Millionen Gulden.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Kirchhoff u. Wigand, die bekanntlich ein bedeutendes

antiquarisch es Bücherlager in Leipzig besitzen, haben soeben

Nr. 563 ihrer Kataloge ausgegeben. Derselbe verzeichnet im Ganzen 1169 Nummern, von denen 705 sich auf Jurisprudenz im Allgemei⸗ men, 35 auf Kirchenrecht, 429 auf Nationalökonomie, Staats⸗ und Sezialwissenschaft beziehen. Die auf Jurisprudenz im Allge⸗ meinen und auf Kirchenrecht insbesondere bezüglichen Schriften bil⸗ deten früher die Bibliothek des Ober⸗Appellationsgerichts⸗Präsidenten Dr. C. H. C. Troschke in Rostock. In beiden Abtheilungen, sowohl in derjenigen, welche die rechtswissenschaftlichen Schriften enthält, als in derjenigen, welche die Werke über Nationalökonomie u. s. w. umfaßt, finden sich viele werthvolle Schriften theils aus älterer theils aus neuerer und neuester Zeit; dieselben betreffen das Recht im Allgemeinen, die verschiedenen Zweige des Rechts, die Volks⸗ wirthschaft überhaupt, das Finanzwesen, die soziale Frage u. A.

Als Seitenstück zu Fr. v. Hellwalds Werk „Die Erde und ihre Völker“, welches das Topographische zum Mittelpunkt seiner Schilde⸗ rung macht, erscheint im Verlage von W. Speemann in Stuttgart: „Die Erde und ihr organisches Leben, ein geographisches Hausbuch“, von Dr. Klein und Dr. Thomé, welches sich die Schilde⸗ rung des Erdkörvers nach seinem phvsischen Zustande, die Erklärung der Bildungsweise der Flachländer, der Gebirge, der Thäler, Flüsse, der Entstehung der Gewitter und Nordlichter, der Entwickelung und Verbreitung der Thiere und Pflanzen zur Aufgabe ge⸗ stellt hat. Die Verfasser wollen „den denkenden Menschen das große Buch der Natur, das aufgeschlagen vor ihm liegt, verstehen lehren, daß er mit geschärftem Auge in die Vergangenheit wie in die Zu⸗ kunft der Erde schaue und sich emporschwinge aus der Armseligkeit des täglichen Lebens zu den reinen Gefilden einer verständnißvollen Betrachtung der Natur und ihrer Wunder.“ Die vorliegende erste Lieferung des Werks bringt in der Einleitung eine kurze Geschichte der physischen Erdkunde und derjenigen Entdeckungen, welche allmählich Licht über dieselbe verbreitet haben. Sodann wird die Erde als Welt⸗ körper, ihre Gestalt, Größe, Achsendrehung und jährliche Bewegung betrachtet. Die Darstellung beruht auf dem Ergebnisse der neuesten

orschungen und ist in einer Form gegeben, die den wissenschaftlichen Inhalt auch dem gebildeten Laien verständlich macht und ihm eine fesselnde Lektüre bietet. Die Schilderungen sind durch treffliche Text⸗ illustrationen erläutert, die sich durch ihre Eigenart auszeichnen; so finden wir im ersten Heft, um den kleinen Umfang der Erde zu veranschaulichen, das Bild der Erde vor der Sonne, vom Mars aus gesehen, und den Erdkörper, vom Monde aus betrachtet, ferner die alten Weltkarten des Hesiod, des San Marino Sanude (14. Jahrh.), des Giov. Battista Agnese (1548) u. A. Größere besonders beilie⸗ gende Tondruckbilder in sauberer Ausführung stellen die Sandhosen in der Wüste und den Seesturm dar. Wenn die folgenden Lieferun⸗ gen der vorliegenden entsprechen, so wird das Werk eine sehr schätzenswerthe Bereicherung der deutschen Literatur bilden und einen ausgebreiteten Leserkreis finden. Die Ausstattung des Werks ist vor⸗ züglich; der Preis stellt sich für jede Lieferung von 2 bis 3 Bogen und mit einem Tondruckbilde auf 50 ₰. Die Zahl der Lieferungen ist auf 50 berechnet, und sollen dieselben in Zwischenräumen von 8 bis 14 Tagen einander folgen.

Regens burg, 2. Oktober. Vor einigen Tagen stieß man an der als Nordostecke des hiesigen römischen Palatiums bekannten Stelle bei Ausgrabungen nächst der Niedermünsterschenke auf das feste Gefüge kolossaler römischer Quader, und bald darauf öffnete sich ein theilweise mit römischem Schutt ge⸗ füllter, 10 m langer Gang, welcher, der Richtung nach der Donau entsprechend, als Kloake gedient haben wird. Derselbe ist 1 ½ m hoch, 60 cm breit, und die Unterlage sowohl als die Seitenmauern sind von mächtigen Steinen ausgeführt. Auch die Decksteine sind zwischen 40 und 50 cm dick, und über denselben spannt sich noch eine feste Wölbung von Keilsteinen. Untersuchung dieses interess

Bauwerks führte Pfarrer Dalem aus, der auch eine Skizze von dem⸗

selben entwarf. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die letzte Nummer der „Austria“ publizirt die Ergebnisse der österreichischen Zucker⸗Industrie während des letzten Monats der Zuckercampagne 1878/79, des Monats Jult. Hiermit liegt be⸗ züglich der österreichischen Reichshälfte das vollständige Material vor. Im Nachstehenden lassen wir die Resultate für die Campagne 1878/79 in Gegenüberstellung zu den zwei vorausgehenden Campagne⸗Perioden 1876/77 und 1877/78 folgen. Es wurden a. Rübenmengen (Meter⸗ centner) zur Versteuerung angemeldet und b. hierfür an Steuern vorgeschrieben: a. Rübenanmeldung: Niederösterreich 1876/77 144 609, 1877/78 218 590, 1878/79 366 916, Böhmen 11 250 112 bez. 17 421 545 bez. 19 268 230, Mähren 3 708 374 bez. 5 684 497 bez. 7 306, 229, Schlesien 758 289 bez. 1 049 386 bez. 1 418 252, Galizien 132 085 bez. 164 918 bez. 91 514. Zusammen: 1876/77 15 993 469, 1877/78 24 538 936, 1878/79 28 451 141 Metercentner. Diese Zahlen zeigen eine große Vermeh⸗ rung der Anmeldung, gegen 1876/77 um ca. 75 %, gegen 1877/78 um ca. 17 %. Diese bedeutende Differenz beruht zum Theil in der Mehrproduktion an Rüben, hauptsächlich aber in der geänderten An⸗ legung des Maßstabes der täglichen Leistungsfähigkeit. Schon mit dem Finanz⸗Ministerial⸗Erlasse vom 9 Juni 1877 wurde für die Campagne 1877/78 eine bedeutende Steigerung des Maßstabes und damit eine Erhöhung der Verbrauchsabgabe eingeführt. Bis zu dem gedachten Erlasse wurde nämlich angenommen, daß bei den Diffu⸗ sionsfabriken für jeden Hektoliter Rauminhalt der Saftgewinnungs⸗ apparate pro Tag 370 kg Zuckerrüben verarbeitet werden können. Mit dem obigen Erlasse wurde fuͤr die Campagne 1877/78 eine Einheit von 650 kg pro Tag und Hektoliter, demnach um 75 % mehr normirt. Die eingehenden Verhandlungen über die Reform der Zuckersteuer, ferner die Enquete des Abgeordnetenhauses hätten dargethan, daß die Zuckerfabriken einen wesentlichen, weit über das Wohl des Fiskus hinausgehenden Schutz genießen. Das Endergebniß dieses Studiums war die Erhöhung des Maßstabes der täglichen Leistungsfähigkeit und er wurde für 1878/79 deshalb mit 1100 kg festgesetzt. Die Steuervorschreibung unter diesen verschiedenen Maßstäben gestaltete sich wie folgt, in Gulden: Niederösterreich 1876/77 105 565, 1877/78 159 572, 1878/79 267 850, Böhmen 8 212 581 bez. 12 717 719 bez. 14 065 807 Fl., Mähren 2 707 114 bez. 4 149 688 bez. 5 333 552 Fl., Schlesien 553 551 bez. 766 053 bez. 1 035 323 Fl., Galizien 96 423 bez. 120 389 bez. 66 813 Fl.; zusammen 1876/77 11 675 234, 1877/78 17 913 441, 1878/79 20 769 345 Fl. Die Steuervorschreibung ver⸗ mehrte sich gegen 1876/77 um 78 %, gegen 1877/78 um 16 %.

Gewerbe und Handel.

Cöln, 10. Oktober. (W. T. B.) In der heutigen auße rordent⸗ lichen Generalversammlung der Aktionäre der Cöln⸗ Mindener Eisenbahn wurde der Vertrag über die Ueberlassung der Verwaltung und des Betriebs, sowie über die dem⸗ nächstige Eigenthumsübertragung des gesammten Cöln⸗Mindener Eisenbahnunternehmens an den preußischen Staat unter gleich⸗ seitiger Auflösung der Cöln⸗Mindener Eisenbahngesellschaft, wie solchen die Staatsregierung, nach den, in Ausführung des General⸗ versammlungsbeschlusses vom 30. Juni d. J., Seitens der Direktion mit ihr geführten Verhandlungen, zur verfassungsmäßigen Ge⸗ nehmigung vorzulegen sich bereit erklärt hat, mit übergroßer Majorität

angenommen. Verkehrs⸗Anstalten.

Triest, 10. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyddampfer

“* ist aus Konstantinopel gestern Nachmittag hier ein⸗

getroffen. 8

Berlin, den 10. Oktober 1879.

Aufruf zur Errichtung eines Karmarsch⸗Denkmals.

Die Trauerkunde von dem Tode des am 24. März d. J. dahin⸗ geschiedenen Geheimen Regierungs⸗Raths Dr. Karl Karmarsch rief bei den zahlreichen Verehrern des hochverdienten Mannes sofort den Entschluß hervor, sein Andenken durch Errichtung eines Denkmals zu ehren, würdig seiner Verdienste um die Entwicklung und För⸗ derung der Technik, würdig der Bedeutung, welche sein Name in der Geschichte der Wissenschaft für alle Zeit haben wird. Karmarsch, welcher im Jahre 1830 als Direktor der damals im Entstehen begriffenen höheren Gewerbe⸗ schule von Wien nach Hannover berufen wurde, hat während eines langen, durch glänzende Begabung und seltene Thatkraft ausgezeich⸗ neten Lebens diese Lehranstalt von den ersten bescheidenen Anfängen in stetig fortschreitender Entwickelung zu einer technischen Hochschule ausgebildet, welche einen Weltruf gewonnen hat. Karmarsch ist der Begründer eines neuen Systems der Technologie, durch welches diese Wissenschaft eine grundlegende Bedeutung für die gesammte Technik erhalten hat. Sein reiches Wissen, sein scharf unterschesdender und schöpferisch eingreifender Verstand, sein lebhaftes und thätiges In⸗ teresse an dem Aufblühen der Technik verschafften ihm einen ent⸗ scheidenden Einfluß auf die Entwickelung der Industrie, welcher sich nicht auf seine nächste Umgebung beschränkte, sondern durch seine wissenschaftlichen Arbeiten und durch seine hervorragende Thätigkeit bei den internationalen Industrie⸗Ausstellungen in den weitesten Kreisen geltend machte. Die allgemeine Liebe und Hochschätzung, welche Karmarsch so oft und lebhaft von seinen zahlreichen Schülern und Verehrern im Leben zu Theil wurde, wird sich jetzt nach dem Tode des bedeutenden Mannes noch ein Mal in würdiger Weise be⸗ thätigen, wo es gilt, zu seiner Ehre ein dauerndes Denkmal zu er⸗ richten. Alle Unterzeichner dieses Aufrufs sind zur Annahme von Beiträgen für diesen Zweck gern bereit, über deren Eingang von dem Schatzmeister des Vereins demnächst öffentlich berichtet werden wird.

Hannover, im September 1879.

Der Verein für Errichtung eines Karmarsch⸗Denkmals.

W. Launhardt, Geh. Reg.⸗Rath, Direktor der Techn. Hochschule (Vorsitzender). H. Angerstein, Kommerz⸗Rath (Seellvertreter des Vorsitzenden und Schatzmeister). Anthes, Stud. der Techn. Hoch⸗ schule. K. von Bar, Geh. Rath, Landdrost a. D. O. Biedenweg, Dr. jur., Reg.⸗Rath. C. Bube, Fabrikbesitzer. E. Buresch, Geh. Reg.⸗Rath (Oldenburg). Fr. Buresch, Kommerz⸗Rath. G. von Cölln, Eisenhändler. L. Debo, Baurath, Professor der Techn. Hochschule. L. E. du Bois, Inspektor (Schriftführer). H. Fischer, Professor der Techn. Hochschule. A. Funk, Geh. Reg. Rath (Cöln). E. de Haen, Dr. ph., Fabrikbesitzer. Hartig, Dr., Reg.⸗Rath, Professor am Poly⸗ technikum d K. W. Hase, Baurath, Prof. d. Techn. Hoch⸗ schule. Fr. Heeren, Dr. ph., Geh. Reg.⸗Rath, Prof. der Techn. Hoch⸗ schule. Heinen, Stud, der Techn. Hochschule. G. Herrmann, Prof. der Techn. Hochschule (Aachen). Hoyer, Professor am Polytechnikum (München). G. Jänecke, Kommerz⸗Rath. F. Jugler, Amtsassessor a. D. Kick, Professor der Techn. Hochschule (Prag). A. Knoeve⸗ nagel, Senator, Fabrikbesitzer. H. Köhler, Baurath, Professor der Techn. Hochschule. Nolte, Stud. der Techn. Hochschule. J. K. H.

Rasch, Stadtdirektor. M. Rühlmann, Dr. ph., Geh. Reg.⸗Rath,

Professor der Techn. Hochschule., von Schwarz⸗Senborn (Wien).

H. Tellkampf, Eisenbahn⸗Direktor (Altona). H. Tuch, Fabrikdirektor.

Wiebe, Geh. Reg.⸗Rath, Rektor der Techn. Hochschule (Berlin). Wöhler, Eisenbahn⸗Direktor (Straßburg).

Unter den mannigfachen Veranstaltungen, mit welchen die städtische Kurdirektion zu Wies baden die Wintersaison auszustatten pflegt, nehmen die alljährlich im Kurhause stattfindenden Vorlesungen nicht den letzten Rang ein. Der demnächst zu eröffnende diesjährige Cyklus umfaßt die folgenden:

Professor E. du Bois⸗Reymond in Berlin: „Exposition der Darwinschen Lehre“; Dr. Bolau, Direktor des Zoologischen Gartens in Hamburg: „Der afrikanische Strauß, seine lebenden und ausg

V Profef Dr. Carl d ;

„Macbeth und die Hexen“; Professor C. Justi in Bonn „Correggio“; Dr. Herm. J. Kiein in Cöln: „Der Sternenhimme und der Bau der Welt“; Dr. Pelman, Direktor der Rhein. Prov. Heil⸗ und Pflege⸗Anstalt Grafenberg: „Ueber den Zusammenhang von Verbrechen und Wahnsinn“; Emil Rittershaus in Barmen „Annette, Freiin von Droste Hülshoff“; Professor Wilh. Heinr Riehl in München: „Der Kampf der Wissenschaften im 19. Jahr hundert“; Alex. Strakosch in Wien: „Hamlet“; Dr. jur. Weißenbach aus Nürnberg: „Ueber Entwickelung und Technik der Photographi und deren Einfluß auf Wissenschaft, Kunst und Gewerbe“, erläuter durch Ausstellung einer Sammlung von Leistungen der vervielfälti genden Kunst. 1 8

Die Kunstsammlungen und die Akademie in Cassel. 1 8 1

Mit dem Ableben des Landgrafen Friedrichs II. erlosch die Blüthe künstlerischen Lebens in Cassel. Jene société des antiquaires, welche einst so vornehm ihre Schriften mit einer von Heyne verfaßten Ge⸗ dächtnißrede auf Winckelmann eröffnete, hat dem ersten Bande ihrer Memoiren keinen zweiten folgen lassen; sie versinkt nach und nach selbst in Vergessenheit das Carolinum wird von dem neuen Land⸗ grafen Wilhelm IX. aufgelöst, das anatomische Theater und der bota- nische Garten nach Marburg verlegt. Unberührt blieben die Aka⸗ demie, die Bildergalerie, das Museum, aber das belebende Element ward allen dreien je mehr und mehr entzogen. Zwar vermehrten sich noch die mineralogischen Sammlungen des Museums, auch die zoologischen durch das Aussterben des Thiergartens. Auch fehlte es allenthalben nicht an tüchtigen Männern wie Jussow, Nohl, Böttner bei der Akademie. Das Museum erhält in der Folge einen gelehrten Direktor in dem Archäologen Völkel; an der Bibliothek sehen wir später die Namen der Grimms auftauchen und verschwinden; ja eine Zeit lang prunkte die société des anti- 8 quaires noch mit Namen auswärtiger Mitglieder wie Creutzer, Gur⸗ litt, Zoöger, sogar Goethe. Die Schätze der Gemäldegalerie und des Museums wurden sorgfältig gehegt; von einer Geschichte kann indessen bei der ersteren gar nicht und bei dem Museum nur in be⸗ schränktem Maße die Rede sein. Der Wirksamkeit Völkels war ein umbildender Einfluß auf die Sammlungen nicht gestattet. Wohl publizirte er nach der westfälischen Zwischenherrschaft in der Welkerschen Zeitschrift die acht großen Statuen. Auch durfte er die antiken Münzen nach dem Eckhelschen System ordnen, im übrigen konnte er während seiner ganzen Dienstzeit seine kritischen Bemer⸗ kungen nur in gelegentlichen Aufsätzen und bescheidenen Randglossen zu den Inventaren niederlegen, ohne jedochseinen Ansichten in der Auf⸗ stellung Ausdruck geben zu dürfen. Aber wie ward ihm und den Vorstehern der Galerie, als die Fremdherrschaft eintrat, als die besten Kunstwerke nach Paris wanderten! ein bedeutender Theil der Bilder, um nie nach Cassel zurückzukehren die großen Marmor⸗ statuen des Museums, die besten Bronzen und der ganze Gemmen⸗ schatz allerdings nur für kurze Zeit. Aber auch über das was in Cassel verblieb, schalteten die Minister nach Willkür und ließen bald dieses bald jenes zum Schmuck der Säle nach Napoleonshöhe abholen. Die Ständerversammlung ward in das Museum verlegt, und bei dem Umbau der Art verfahren, daß in der Grundmauer des einen Theils sogar einige alte Inschriftsteine verschwanden. Als dann endlich die Schätze zurückgekehrt waren, ward die zur Geltung kommende Anschauung nur noch kleinlicher und ängstlicher als vor der Fremdherrschaft. Man bedenke, daß an der ganzen Entwickelung der Archäologie seit Winckelmann das Museum einen sichtbaren Antheil nicht nehmen durfte. Nach Völkels Tode ward überhaupt kein Archäologe wieder an das Museum be⸗ rufen. Einen Fortschritt auf der Bahn zur Verstaatlichung machten die Sammlungen allerdings, indem durch den Rezeß von 1831 der Fortbestand dieser Anstalten fideikommissarisch festgestellt wurde, in⸗ dessen wurde die Gemäldegalerie nur gegen hohe Eintrittsgelder ge⸗ zeigt und das Museum sogar eine Zeit lang ganz geschlossen.

Im Jahre 1866 fand man die Gemäldegalerie in ihrem schon früher verringerten Bestande, den auch die neue Herrschaft nicht auf den alten Stand zurückzuführen vermochte, zudem noch verkürzt um einige den Schlössern zugeführte Gemälde, in einem an sich nicht unpassenden aber doch nachgerade so engen Lokal, daß einer der Säle, im obersten Stock, sich ganz dem Besuche entzog. Die Akademie mußte sich mit ungeeig⸗ neten gemietheten Räumen behelfen, die Bildhauerei mit einem in der ersten Etage belegenen Atelier, zu der eine enge Treppe hinauf⸗ führt, die Maler mit Atelier ohne reines Nordlicht und mit viel zu kleinen Fenstern. Die von nun an ständische Landesbibliothek be⸗ fand sich freilich in den herrlichen Räumen des Museumsgebäudes, aber doch trotz gewaltiger Vermehrung seit hundert Jahren in denselben Räumen, die ihr längst zu eng geworden. Den wunderlichsten Anblick bei der ungleichartigen Vermehrung seiner einzelnen Abthei⸗ lungen unter unveränderter Beibehaltung des alten Lokals bot das Museum. Man kann fast sagen, „glücklicher“ Weise war der Ein⸗ tritt nicht durch das Hauptportal gestattet, sondern durch einen Ein⸗ gang vom Hofe, wo man wenigstens nicht mit einem Blicke das Un⸗ zusammengehörige des Ganzen übersehen konnte. Denn von der Eingangshalle am Friedrichsplatz aus hätte man vor sich, allerdings durch häßliche Glasthüren mit dicken dunkelgrünen Sprossen und kleinen Scheiben, den gewaltigen Elephanten der Naturalien⸗ sammlung mitten zwischen den Kunstgalerien gesehen rechts sah man durch eben eine solche Glasthür in die schöne Galerie der antiken Marmorwerke, links in eine der wunderlichsten Galerien, deren Mitte schöne Bronzekopien nach der Antike ein⸗ nahmen, welchen sich eine überaus abscheuliche mißlungene Marmor⸗ copie der medicäischen Venus in ihrer weißen Farbe höchst unhar⸗ monisch anreihte, und deren Wände mit einem Sammelsurium von zopfigen Dekoratiensstücken und absolut kunstlosen Ofenfiguren und dergleichen beseßt waren. Im rechten Flügel des Gebäudes folgten ein Anticaglien⸗ und Gemmenzimmer, dessen Aufstellungen echtes und unechtes, egyptisches, griechisches, römisches, germanisches, ohne durch⸗ geführte Sonderung zeigten, dann ein Zimmer mit Pretiosen und kleinen Kunstwerken neuerer Zeit, aufgestellt in Schränken mit kleinen, fast undurchsichtigen Scheiben, ein Zimmer mit Uhren, die, sämmtlich aufgezogen, mit rollenden Kügelchen und spielenden Glöck⸗ chen große und kleine Kinder allerdings sehr Fesselten. Im linken Flügel stieß an jene wunderliche oben beschriebene Galerie ein Zimmer mit schönen Korkmodellen römischer Gebäude, dann, getrennt von ihrem Elephanten und den Conchylien die übrigen naturhistorischen Samm⸗ lungen; im ersten Stock getrennt durch die ganze Länge des Ge⸗ bäudes von dem dazu gehörigen Observationsthurm die reiche Sammlung mathematischer, astronomischer, physikalischer Instru⸗ mente, im zweiten Stock eine Raritätenkammer, in welcher der bunte Inhalt nicht ohne Geschmack aufgestellt war, aber unter den kleinen undurchsichtigen Scheiben der Schränke ein näheres Studium nicht zuließ. Und dennoch wenn man im Einzelnen diesen zusammen⸗ gewürfelten Inhalt des ganzen Museums betrachtete, welch ein Reich⸗ thum an Schönem, an Lehrreichem. 1

Die ersten Verfügungen der neuen Staatsbehörde galten, wie bekaant, der öffentlichen, unbedingten und kostenlosen Zugänglich⸗ machung der Galerie und des Museums. Dann wurde alsbald der Plan zur Errichtung eines neuen Gemäldegaleriegebäudes gefaßt, und später auch der Akademie ein würdiges Lokal zu be⸗ schaffen, was allerdings erst durch das Freiwerden der früheren Galerieräume möglich ward. Die Lösung der widernatürlichen Verbindungen heterogener Sammlungen im Museum mußte von der Raumfrage abhängig bleiben, und inzwischen ward es die Aufgabe der Museumsverwaltung, eine innere Reorganisation und völlige Umordnung des Stoffes nach eignen Prinzipien zu vollziehen. Auch eine Abhülfe für den Raummangel an der Landesbibliothek mußte verschoben bleiben, bis neue Dispositionen im Museumsgebäude Platz schaffen würden. Allen diesen Aufgaben ist jetzt die Lösung nahe gekommen. Wie sie im Einzelnen schon vollzogen ist, oder im CE vollzogen zu werden, wird in einem dritten Artikel

eführt