raths von Lößer stehende ältere bayerische Abtheilung ist Dr. von Druffel in gewohnter Weise thätig gewesen. . zweite Band der von ihm bearbeiteten „Briefe und Akten zur Geschichte des sechzehnten Jahrhunderts“ ist weit im Drucke vorgeschritten und wird voraussichtlich im Anfange des nächsten Jahres fertig werden. Obwohl die größeren Aktenstücke für die zweite Abtheilung des dritten Bandes reservirt sind, ist das wichtige Material für das Jahr 1552 doch so groß, daß es allein den zweiten Band des Werkes füllen wird und ein vierter Band nöthig erscheint, um die Briefe und Akten für die Jahre 1553 bis 1555 zum Abdruck zu bringen. Die Arbeiten für die jüngere pfälzische und bayerische Abtheilung, geleitet von Professor Cornelius, waren besonders darauf gerichtet, die im vierten Bande begonnene Dar⸗ legung der bayerischen Politik in den Jahren 1591 bis 1607 zu Ende zu führen. De. Felix Stieve, der sich zur Zeit in den Wiener Archiven besonders mit der Benützung der venetianischen Depeschen beschäftigt, ist unausgesetzt in dieser Richtung thätig gewesen. Die Zeitschrift: „Forschungen zur Deutschen Geschichte“, welche sich einer immer wachsenden Theilnahme erfreut, ist in der hergebrachten Weise unter Redaktionsdes Geheimen Regierungs⸗ Raths Waitz, der Professoren Wegele und Dümmler fortgeführt wor⸗ den und wird ferner so fortgeführt werden. Auch die allgemeine deutsche Biographie hat unter der Redaktion des Freiherrn von Liliencron und des Professors Wegele ihren regel⸗ mäßigen Fortgang gehabt. Wegen verspäteter Einlieferung einiger nentbehrlicher Artikel trat eine kurze Unterbrechung in der Ausgabe iniger Lieferungen ein, doch ist bereits Abhülfe geschafft und zugleich Fürsorge getroffen, daß ähnliche Störungen in der Folge nicht wie⸗ der begegnen. Es sind im Laufe des letzten Jahres die in Aussicht genommenen Lieferungen vollständig erschienen, so daß nicht nur Bd. 8 und 9 vollendet ist, sondern auch schon ein Theil des zehnten Bandes vorliegt. Für alle, die an der vaterländischen Geschichte und an dem Leben unserer Vorfahren Interesse nehmen, erweist sich das Werk als eine Quelle der mannigfaltigsten Belehrung und als unentbehrliches Hülfsbuch. “ 8 Seit zwei Dezennien arbeitet die historische Kommission mit ungeminderter Kraft und stets neuer Freude an den großen, weit um⸗ fassenden Aufgaben, welche ihr die Könige Bayerns im hochherzigsten Interesse für die vaterländische Geschichte gestellt und ihr dazu die erforderlichen Geldmittel mit unvergleichlicher Liberalität zu Gebot gestellt haben. Nicht ohne Befriedigung blickt die Kommission auf das Erreichte zurück, aber sie verbirgt sich auch nicht, wie viel noch zu thun bleibt, und daß die Entwickelung der Wissenschaft stets neue “ stellt, denen sie nach Kräften gerecht zu werden bemüht ein muß.
Der Verein für deutsches Kunstgewerbe hält morgen Abend 8 Uhr im Deutschen Vereinshause Wilhelmstr. 118 seine vierzehnte zwangslose Sitzung. Hr. Architekt Bohl wird einen Vortrag über pompejanische Kunst halten und Hr. Lewy jup. Mittheilungen über die Leixziger Kunstgewerbe Ausstellung machen. Außerdem will Hr. O. Schulz verschiedene Majoliken vor⸗ legen. Gäste können eingeführt werden.
Cöln, 18. Oktober. (Cöln. Ztg.) In den Räumen des städti⸗ schen Museums fand heute Mittag eine Feier statt, welche hoch erhebend war für jedes kunstsinnige wie für jedes patriotische Ge⸗ müth. Sie galt der Enthüllung des Bildnisses der Königin Luise. Vor einer auserwählten Gesellschaft übergab Hr. Karl Joest dieses sein bochherziges Geschenk der Stadt. Schon vor Jahren, so erwähnte Hr. Joest in einer Ansprache, die er an den Vertreter der nunmehrigen Eigenthümerin, den Ober⸗Bürger⸗ meister, richtete, sei in seinem engsten Familienkreise der Wunsch
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⸗fach auf
rege geworden, der Stadt Cöln ein Bildniß der hochseligen Königin, welcher gerade unsere Rheinlande die innigste Verehrung darbringen, zu stiften. Die im vergangenen Jahre erfolgte Enthüllung des Denkmals König Friedrich Wilhelms III. habe wieder recht lebendig in ihm den Gedanken wachgerufen, daß un⸗ sere rheinische Metropole auch ein äußeres Erinnerungs⸗ zeichen an des Königs erhabene Gemahlin besitzen müsse. Auf ein dahin gerichtetes Gesuch habe Se. Majestät der Kaiser ihm die Erlaubniß ertheilt, diesen Wunsch auszuführen. Mit welcher Liebe das Andenken der hochseligen Mutter unseres Kaisers hier am Rhein gepflegt werde, habe sich in den vielen freundlichen Worten gezeigt, die über seine Absicht von den verschiedensten Seiten kund geworden. Dieselbe warme Begeisterung habe aber auch die Meister⸗ hand Gustav Richters geführt. Und so möge es denn als ein gutes Zeichen gelten, daß gerade heute, an dem Geburtstage unseres ver⸗ ehrten Kronprinzen, des Enkels der geliebten Königin, 2der Schutz⸗ geist Preußens“ eine bleibende Stätte in unserer Stadt gefunden habe. In seiner Entgegnung erinnerte der Ober⸗Bürgermeister an das Denkmal, welches der Gemeinsinn des edlen Geschenkgebers sich in dem Hause gestiftet habe, das der leidenden Menschheit ge⸗ widmet sei — das Clara⸗Elisen⸗Stift — und sprach sodann im Namen der Stadt den Dank für das heutige Geschenk aus, welches in denselben Mauern, in welchen „die dankbaren Rheinlande dem König Friedrich Wilhelm III.“ das Erzbild errichtet, die Erinnerung an die Königliche Gattin, an die edelste deutsche Frau, an die Mutter unseres Kaisers bewah⸗ ren werde. Die Bürgerschaft könne ihre Dankbarkeit nur dadurch äußern, daß sie aus dem Anblicke dieses Kunstwerkes die stete Mahnung zu allem Edeln und Guten schöpse, das der Königin Luise eigen gewesen. Vor diesem Bilde aber fühle das patriotische Herz das Bedürfniß, in der Mutter auch den Sohn zu ehren, und diesem Gefühl möge die Versammlung durch ein dreifaches Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König Ausdruck geben. — Nachdem der patriotische Ruf verhallt war, richteten sich die Blicke der Anwesenden auf das Bild⸗ niß, dessen Hülle inzwischen entfernt worden war. Wir enthalten uns hier der nochmaligen Beschreibung des schon geschilderten Meisterwerks und erwähnen nur, daß die ganze Versammlung hinge⸗ rissen war von der Schönheit der so majestätischen und doch so lieb⸗ reizenden Erscheinung, und daß sie einstimmig erschien in dem Ur⸗ theil, daß der heutige Tag unserem städtischen Museum die strahlendste Perle, seiner reichen Sammlung gebracht hat.
Die Organisation des Gewerbes mit spezieller Be⸗ rücksichtigung des Handwerks. Von Dr. jvr. Johannes Ja⸗ cobi, Konsulent der Gewerbekammer zu Bremen. Cassel. J. Baec⸗ meister. 1879. II. u. 63 S. gr. 8. G“ Die Resultate auf dem Gebiete der gewerblichen Organisation in Deutschland werden i diesem Buche geprüft und die einschlägige Ge⸗ setzgebung, namentlich die preußische und vergleichungsweise die öster⸗ reichische, sowie die Bestrebungen der gewerblichen Kreise und die Ansichten der Theoretiker der Kritik unterzogen. Daran knüpfen sich Reformvorschläge, auf die Erfahrung der letzten Jahrzehnte und mehr⸗ bremische Einrichtungen gegründet, die der Ver⸗ als mustergültig bezeichnet. Die Handwerksverfassung als Kernpunkt der gewerblichen Organisationsfrage tritt bei der Behandlung in den Vordergrund. Die absolute Gewerbefreibeit, sagt der Verfasser, hat nicht geleistet, was man sich von ihr versprach; während der Handel sich gehoben habe, indem er es verstanden, seine Wünsche und Interessen in der Gesetzgebung zur Geltung zu bringen, befinde sich das Gewerbe auf dem Rückgange, und dieser wurzele in den unzureichenden Bestimmungen der Gewerbe⸗ ordnung vom Jahre 1869, welche namentlich dem Kleingewerbe zu wenig Rechnung trage (S. 1—5, S. 11). Der Begriff der Ge⸗ werbefreiheit sei ein relativer, wie ihn auch der §. 1 der Gewerbe⸗
fasser
8
ordnung vom Jahre 1869 definire; er bestehe nur inner bestimmter Einschränkungen (S. 6). So behandle ihn halh Wissenschaft (S. 6—8), so die Gesetzgebung. Aus dem
laufe der letzteren in Preußen und Deutschland seit dem An fange dieses Jahrhunderts wird gezeigt, daß sie den Werih der Innungen für die Förderung des Gewerbslebens richtig gewürdt t; dagegen habe sich das Institut der „Gewerberäthe“ als ein verfegl⸗ ter Organisationsversuch erwiesen (S. 8 — 11). Die ewerbe⸗ Ordnung von 1869 habe für den deutschen Handwerker haltlose Zu⸗ stände geschaffen; ihre Revisionsbedürftigkeit wird an den einzelnen gewerblichen Institoten gezeigt, die Lehrlingsfrage (S. 13—15, vgl S. 5), die Regelung des Gesellen⸗ und Gehülfenwesens (Koalitions. freiheit, Arbeits⸗Kontraktbruch, Arbeitsbücher — S. 15 — 23), da gewerbliche Kassenwesen (S. 23 — 26) zu dem Ende ausführlicher be⸗ handelt und Fingerzeige für deren Reform gegeben. Diese Reform kann sich aber nur innerhalb eines gewissen Rahmens vollziehen; dies führt auf den wichtigsten Streitpunkt in der gan⸗ zen Frage, auf das Innungswesen. Hier betont der Verfasser, daß den Innungen die Ordnung und Beaufsichtigung des Lehrlingswesens, ein gewisser Einfluß auf die gewerblichen Fortbil⸗ dungsschulen und die Regelung des gewerblichen Kassenwesens zuzu⸗ sprechen sein würde (S. 26—34). Die Frage der Einigungsämter wird auch berührt (S. 35). Bezüglich der Gewerbegerichte erkennt der Verfasser die Forderung gewerblicher Kreise, diese Materie durch ein besonderes Gesetz von Reichs wegen geordnet und die Gewerbegerichte obligatorisch gemacht zu sehen, für berechtigt an; er schildert Organi⸗ sation und Praxis des bremischen Gewerbegerichts (S. 35 — 38). S. 40 — 53 wird das Institut der Gewerbekammern unter Hinweis auf die seit dreißig Jahren bestehende bremische Gewerbekammer behandelt. Als in enger Verbindung mit der gewerblichen Organisationsfrage stehend wird schließlich noch des zu bildenden Institutes eines „Volkswirthschaftlichen Senats“ nach dem Muster des 200 Jahre alten französischen Conseil supérieur du commerce, de l'agricölturs et de l'industrie, als des in die Kategorie der obersten Reichs⸗ behörden gehörigen wirthschaftlichen Centralorgans, gedacht (S. 53 — 5)) Der Verfasser wendet sich gegen den Widerstand, welchen die gewerh⸗ liche Organisationsfrage in den Kreisen des doktrinären wirthschaft⸗ lichen Liberalismus findet, und widerlegt die pessimistische Be⸗ hauptung von einer Aufsaugung des Kleingewerbes durch die Groß⸗ industrie mit statistischen Daten (S. 58 — 62). Ueber die Lebent⸗ fähigkeit und Lebenskraft des deutschen Handwerkes gegenüber der Großindustrie könne kein Zweifel sein, aber eine segensreiche Ent⸗ wickelung auf diesem Gebiete werde nur gewährleistet durch die Bei⸗ hülfe der Behörden und die Unterstützung Seitens der Gesetzgebung.
Wie die „Soz. Corr.“ mittheilt, hat die Firma Corneliuz Heyl in Worms am 10. Oktober d. J. achtzig Jubilare des Hauses durch Ueberreichung von Anerkennungsdiplomen und Gratifikationen überrascht. Von denselben sind ununterbrochen in den Diensten der genannten Firma: 1 seit 42 Jahren, 3 seit 39 Jahren, 1 seit 38 Jahren, 1 seit 37 Jahren, 6 seit 36 Jahren, 2 seit 35 Jahren, 6 seit 34 Jahren, 4 seit 33 Jahren, 8 seit 32 Jahren, 4 seit 31 Jahren, 13 seit 30 Jahren, 2 seit 29 Jahren, 3 seit 28 Jahren, 7 seit 27 Jahren, 8 seit 26 Jahren, 11 seit 25 Jahren. Mit geeigneten Ansprachen wurde die Feier begonnen und geschlossen. 1““
Stockholm, 16. Oktober. In letzter Nacht sind durch eine Feuersbrunst das Rathhaus und 20 Häuser eingeäschert worden.
Im Belle⸗Alliance⸗Theater geht am Sonnabend zum ersten Male das Schauspiel „In der Heimath“, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer, in Scene.
Inserate füͤr den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Posthlatt nimmt anr die Königliche Expedition den Deutschen Reichs⸗Anzeigern und Königlich Preußischen Staats-Anzeigerg: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
u. dergl. 3. Verkäufe, Verpacktungen, Submissionen etc. 8. Verloosung, Amortisation, Zinszsahlung 28 u. 2. w. von öffentlichen Papieren.
De entlich er 2 1 nz eig er. Inserate nehmen ant die Annoncen⸗Expedettonen des
und Grosshandel.
7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.
5. Industrielle Etablirzgements, Fabriken 6. Verschiedene Bekanntmechungen.
In der Börsen- beilagoe. * 2
„Invalidenbank“, Nubolf Masse, Haasenstein
& Bogler, G. L8. Daube & Co., E. Schlotte,
Biünener & Winter, sowie alle übrigen gräßeren Aunoncen⸗Bureaus,
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen und dergl.
[9602] Bekanntmachung.
Auf den von Frau Friederike Mathilde, verw. Gey, in Grimma und von Herrn Friedrich Paul Arthur ron Rohrscheidt in Dresden gestellten An⸗ trag ist vom unterzeichneten Gericht das Aufgebots⸗ verfahren bezüglich der nachverzeichneten Werth⸗ papiere eröffnet worden.
A.
.Die Aktie Nr. 460 der allgemeinen Renfken⸗ Kapital⸗ und Lebensversicherungsbank Teutonia zu Heipaig auf den Namen des Zimmermeisters Carl Wilhelm Gey lautend über 1000 Thlr. = 3000 ℳ, welche Herrn Zimmermeister C. W. Gey von Brokwitz im Oktober 1873 bei seinem Umzuge von Grimma nach Riesa ab⸗ handen gekommen.
II. Folgende Pfandbriefe des erbländischen ritter⸗
schaftlichen Kreditvereins im Königreiche Sachsen:
a. 3 Stück Ser. I. Litt. C., Nr. 2700, 4926 und 6950 à 25 Thlr.,
b. 1 Stück Ser. II. Litt. C. Nr. 456 à
25 Thlr.,
c. 2 Stück Ser. III. Litt. C. Nr. 1092 und 1173 à 25 Thlr.,
d. 1 Stück Ser. V. b. Litt. C. Nr. 1951 à 25 Thlr.,
e. 1 Stück Ser. VI. Litt. C. Nr. 1837 à 25 Thlr.,
sowie: 8 die zu diesen Pfandbriefen gehörigen Talons und die Coupons vom 2. Januar 1865 ab, so bei einem bei dem Bankhause H. Julius Taggesell zu Dresden vom 7. Oktober 1864 verübten Diebstahle mit gestohlen worden. Leipzig, den 14. Oktober 1879. Königliches Amtsgericht das. Abtbeilung II. Steinberger.
Oeffentliche Ladung. Nachdem die Königliche Regierung zu Cassel die Eintragung des als öffent⸗ liche Gewässer bezw. öffentliche Wege und bezw. unter dem Titel der Wasserbauverwaltung kata⸗ strirten,‚ in der Gemarkung von Hesan belegenen Grundeigenthums, als G. G. 55 Hektar 70 Ar 24 Qu.⸗M. Wasser, der Kinzigfluß, U. U. 61 19 Ar 97 Qu.⸗M. Wasser, die Fallbach, T. T. 57 9 Ar 94 Qu.⸗M. Wasser, die Fallbach, G. G. 85
19 Ar 81 Qu.⸗M. Holzung, das neue Mühlfeld, E. E. 5 a. 4 Ar 07 Qu.⸗M. Weg, die Waldesels⸗ wiese, unter glaubhafter Nachweisung eines zehn⸗ jährigen ununterbrochenen Eigenthuamsbesitzes in das Grundbuch von Hanau, auf den Titel des Fis⸗ kus, beantragt hat, so werden alle diejenigen Per⸗ sonen, welche Rechte an jenem Grundvermögen zu haben vermeinen, aufg fordert, solche im Termin den 17. Dezember d. J., Vormittags 10 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widrigen⸗ falls nach Ablauf dieser Frist der bisherige Be⸗ sitzer als Eigenthümer in dem Grundbuch einge⸗ tragen werden wird und der die ihm obliegende An⸗ meldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauten an die Richtigkeit des Grundbuchs das obenerwähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben gesetzten Frist erfolgten Anmel⸗ dung eingetragen sind, verliert.
Hanau, den 15. Oktober 1879. 8 Königliches Amtsgericht. III. ebser.
[96141 HOeffentliche Ladung.
Die Pfarrer⸗Wittwenkasse der Klasse Wetta hat nach vorgelegter Schuld⸗ und Pfandverschreibun vom 15. Februar 1845 dem Schreiner Heinri Althaus und Ehefrau, Margarethe, geborenen Berghöfer zu Münchhausen, als Solidarschuldnern, ein zu 5 % verzinsliches und nach dreimonatlicher Kündigung rückzahlbares Darlehen vorgeschossen, zu dessen Sicherheit die Schuldner ihr in der Gemar⸗ kung Münchhausen gelegenes Grundstück, Suppl. Ch. A. 360, 9 Ruthen Erbgarten auf dem Hunde⸗ hübel, worauf zum Theil ein Wohnhaus, Brand⸗ versicherungs⸗Nummer 137, erbaut ist, als Spezial⸗ pfand eingesetzt haben. Die Gläubigerin hat nun vorgestellt, daß die Darlehnserborger vor einigen Jahren verstorben und von ihren alleinigen Kin⸗ dern: 1) Johannes und 2) Johann Jacob, gesetzlich beerbt worden seien, und beantragt, die Letzteren unter dem Kostenersatz zur Rückzahlung der 300 ℳ nebst 5 % Zinsen seit 15. Februar 1875 schuldig zu sprechen. Auf diese Klage hat sich der be⸗ scheinigtermaßen in Australien mit unbekanntem Aufenthaltsorte abwesende Johannes Althaus in dem auf den 7. Januar 1880, Vormittags 10 Uhr, C.⸗Z., an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termin, zu
11“ “
welchem er hierdurch öffentlich vorgeladen wird, entweder persönlich oder durch einen zulässigen Be⸗ vollmächtigten unter den in §§. 9 bis 15 der Ver⸗ ordnung vom 24. Juni 1867 angedrohten Rechts⸗ nachtheilen, insbesondere des Eingeständnisses und Ausschlusses, zu erklären. Alle weiter ergehenden Verfügungen und Erkenntnisse werden nur durch Kushang am Gerichtsbrett bekannt gemacht werden. Marburg, den 6. Oktober 1879. Königliches Landgericht, Civilkammer.
[9607)
Nachstehender Auszug: „An Herzogliches Landgericht hierselbst
der Ehefrau des Cigarrenmachers Wil⸗ helm Henne, Dorothee, geb. Priesemann, hieselbst, Hagenstr. Nr. 5, Klägerin,
wider ihren genannten Ehemann, Beklagten, wegen Eehescheidung. Klägerin ladet den Beklagten vor Herzog⸗ liches Landgericht Braunschweig zur mündlichen Verhandlung des Rechtéstreits mit der Auf⸗ forderung, einen bei dem Prozeßgerichte zuge⸗ lassenen Anwalt zu bestellen; sie wird bean⸗ tragen: Herzogliches Landgericht wolle die Ehe der Parteien wegen bäslicher Verlassung des Beklagten dem Bande nach tren en“ wird mit dem Bemerken, daß Termin zum Er⸗ scheinen für den Beklagten auf den 29. Dezember d. J., Morgens 10 Uhr, angesetzt ist, dem Cigarrenmacher Wilhelm Henne, beßen Aufenthalt unbekannt ist, damit öffentlich zugestellt. Braunschweig, den 20. Oktober 1879. A. Rantmann, Gerichtsschreiber.
[9519] Bekanntmachung.
In die Liste der bei dem unterzeichneten Gerichte zugelassenen Rechtsanwälte ist heute der Rechts⸗ anwalt und Notar, Justiz⸗Rath Feuerstack, mit seinem Wohnsitze in Wernigerode eingetragen worden.
Wernigerode, den 16. Oktober 1879.
Königliches Amtsgericht.
[9612]
Unter Bezugnahme auf §. 20, Abs. 4 der Rechts⸗ anwaltsordnung vom 1. Juli 1878 wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Königlich Sächs. Ministerium der Justiz die Zulassung der Herren Advokaten Robert Wilhelm Ludwig, Rau⸗ dolf Ferdinand Lachmann, Johann Alfred Borne⸗ mann und Ernst von der Mosel in Auerbach als Rechtsanwälte bei dem unterzeichneten Amtsg richte genehmigt hat.
Auerbach, den 20. Oktober 1879.
Königliches Amtsgericht das. Hager, Amtsrichter.
19698 Bekanntmachung.
Gemäß §. 20 der Rechtsanwaltsordnung vom 1. Juli 1878 sind in die Liste der bei dem unter⸗ zeichneten Gericht zugelassenen Rechtsanwälte eingetragen worden:
1) der Rechtsanwalt Vater hierselbst,
2) der Rechtsanwalt Barchewitz, bisher in Landeshut,
3) 8 Rechtsanwalt Sabarth, bisher in Ra⸗ ibor,
4) — Rechtsanwalt Walter, bisher in Neu⸗ rode,
5) der Rechtsanwalt Bellier de Launay, bid⸗ her in Glogau,
6) der Justiz⸗Rath Kaupisch hierselbst,
7) der Justiz⸗Rath Fischer hierselbst,
8) der Justiz⸗Rath Korb hierselbst,
9) der Justiz⸗Rath Hieutzsch hierselbst,
10) der Justiz⸗Rath Freund hierselbst,
11) der Justiz⸗Rath Hecke, bisher in Ratibor,
12) der Justiz⸗Rath Schwabe, bisher in Ra⸗
tibor, 8 13) der Justiz⸗Rath Kneufel, bisher in Ratibor, 14) der Advokat Peterson, bisher in Leipzig⸗ 15) der Rechtsanwalt a. D. Schroeder aus
Giechkröttendorf. “ Breslau, den 18. Oktober 1879. Königliches Ober⸗Landesgericht. Schultz. Völcker.
Redacteur: J. V.: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel.) Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
8
zum Deutschen Reichs⸗
2 247.
Berlin, Dienstag, den 21. Qktober
1 —
Preußischen Stants-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
Ins erate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. prenß.
Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das
Postblatt nimmt ann die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗Anzrigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen eto.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Ax.
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen.
9. Familien-Nachrichten.
In der Börsen-
beilage.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haaseustein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annonren⸗Bureaus.
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Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kauf⸗ mann Eduard Fraustadt, geboren zu Czarnickau, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Theilnahme am betrüglichen Bankerutt verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Stadtvoigtei⸗Gefängniß abzuliefern. Berlin, den 12. Oktober 1879. Königlichs Landgericht I. Strafkammer III. Beschreibung. Alter: 31 Jahre, Größe: 162 cm, Statur: kräftig, u“ schwarz⸗ braun, kraus, Stirn: hoch, Bart: Schnurr⸗Lippen⸗ bart, Augenbrauen: braun, Augen: braun, Nase: groß, Mund: gewöhnlich, Zähne: vollständig, Kinn: schmal, Gesicht: voll, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deutsch, Kleidung: kann nicht angegeben werden. Besondere Kennzeichen: in den linken Schläfen zahl⸗ reiche kleine Narben.
Steckbrief. unten
Gegen den beschriebenen Fabrikanten, früheren Klempner Friedrich Hüllinghorst, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Meineides in den Akten U. B. I. 67 de 1879 verhängt. Es wird er⸗ socht, denselben zu verhaften und in das Königliche Stadtvoigteigefängniß zu Berlin abzuliefern. Berlin, den 18. Oktober 1879. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. Hollmann. Beschreibung. Alter: 28 Jahre, geb. den 11. Fe⸗ bruar 1851, Größe: 1 m 60 — 62 cm, Statur: untersetzt, Haare: blond, Augen: grau, Nase: ge⸗ wöhnlich, Mund: gewöhnlich, Kinn: rund, Gesicht: rund, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deutsch. Be⸗ sondere Kennzeichen: Trägt eine Brille mit blauen Gläsern.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 6. Oktober 1879 hinter den Schneider Friedrich Biester von hier erlassene Steckbrief ist erledigt. Potsdam, den 17. Oktober 1879. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht. Zur Beglaubigung: Hohn, Gerichtsschreiber. . 8
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Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Böttchermeister und Kaufmann Ernst Friedrich Christoph Gierasch aus Züllichau, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen wieder⸗ holten Betruges verhängt. Es wird ersucht, den⸗ selben zu verhaften und in das Gefängniß hierselbst abzuliefern. Guben, den 15. Oktober 1879. Kö⸗ nigliche Staatsanwaltschaft. Beschreibung: Alter 39 Jahre, Größe 1 m 72 cm, Statur schlank, Haare dunkel, Bart rothbraun, Augenbrauen dunkel, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne fehlerfrei, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Knecht Carl Schulze aus Buckau, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das G fängniß Magdeburg, Thränsberg 44, abzuliefern. Magdeburg, den 17. Oktober 1879. Königliches Amtsgericht. Friese. Beschreibung. Alter: geboren am 25. November 1854, Statur: untersetzt, Größe: 1,65 Meter, Haare: dunkelblond, Stirn: frei, Bart: blonder Schnurrbart, Augen⸗ brauen: blond, Augen: blaugrau, Nase: pro⸗ portionirt, Mund: proportionirt, Zäͤhne: gut, Gesicht: rund und voll, Gesichtsfarbe: gesund, be⸗ sondere Kennzeichen: auf der linken Hand eine von einer Quetschung herrührende Narbe nebst An⸗ schwellung und etwas krummen Rücken.
Edietal Citation. Auf die Anklage des Polizei⸗ anwalts vom 30. Juni cr. ist gegen den Wehrmann (Gefreiten) der Landwehr des Infanterie⸗Regiments Nr. 20, Maurer August Schadow, geboren den 18. Juni 1832 zu Steglitz. Kreis Teltow, zuletzt —
871 — in Steglitz militärisch kontrollirt, dessen Aufenthalt seit jener Zeit unbekannt ist, wegen un⸗ erlaubter Auswanderung auf Grund des §. 360 3. des Strafgesetzbuchs, in Verbindung mit dem Ge⸗ setze vom 10. März 1856 (Gesetzsammlung Seite 133 sed.) die Untersuchung eingeleitet und ein Termin zur Hauptverhandlung auf den 22. Dezember 1879, Vormittags 10 Uhr, vor dem Schöffen⸗ gericht des e Berlin II. hier, Haus⸗ voigteiplatz 14, anberaumt worden. Der ꝛc. Schadow wird aufgefordert, in diesem Termine zur festge⸗ setzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Ver⸗ theidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche unter genauer Angabe der dadurch zu erweisenden Thatsachen uns so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Erscheint der An⸗ geklagte weder in Person noch durch einen gesetzlich zulässigen Bevollmächtigten, so wird derselbe auf Grund der in §. 472 der Strasprozeß⸗Ordnung vom 1. Februar 1877 bezeichneten Erklärung verurtheilt werden. Berlin, den 2. Oktober 1879. Königliches Amtsgericht II.
Ediktal⸗Citation. Gegen 1) den Tischler Ka⸗ nonier) Friedrich Ernst Borg, geboren den 30. Juli 852 zu Wentdorf, Kreis Luckau, zuletzt (1877) in teglitz in militärischer Beziehung gemeldet und nach den angestellten Ermittelungen zur Zeit in Rippin — Russisch Polen; 2) den Postexpedient (üsilier) Franz Baenisch, geboren den 6. Juli 1839 zu Berlin, 1869 in Steglitz wohnhaft und dort letzt militärisch konkrolirt, nach den angestellten echerchen 1870 nach Amerika 3) den
.
u 9 2 G ausgewandert;;
Arbeiter (Füsilier) Joseph Kozik, geboren den 14. März 1843 zu Ludwina, Kreis Pleschen, 1875 in Deutsch⸗Wilmersdorf, dort zuletzt militärisch kon⸗ trolirt und nach angestellten Ermittelungen jetzt in Brudzewo, Königreich Polen, ist Seitens der Kö⸗ niglichen Polizei⸗Anwaltschaft hierselbst bei dem unterzeichneten Gerichte Anklage erhoben, daß sie als beurlaubte Reservisten resp. Wehrmänner der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert sind. Die Anklage ist gerichtsseitig eingeleitet und zur Haupt⸗ verhandlung ein Termin auf den 22. Dezember 1879, Vormittags 9 ¾ Uhr, vor dem Schöffen⸗ gericht des Amtsgerichts Berlin II. hier, Haus⸗ voigteiplatz 14, anberaumt worden. Da der Auf⸗ enthalt der drei oben genannten Angeklagten unbe⸗ kannt, resp. im Auslande belegen ist, so werden die⸗ selben hierdurch aufgefordert, in diesem Termine zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zur Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Richter unter genauer Angabe der dadurch zu erweisenden Thatsachen so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben beschafft werden können. Erscheinen die Angeklagten weder in Person noch durch einen ge⸗ setzlich zulässigen Bevollmächtigten, so werden die⸗ selben auf Grund der in §. 472 der Strafprozeß⸗ Ordnung vom 1. Februar 1877 bezeichneten Erklä⸗ rung verurtheilt werden. Berlin, den 5. Juli 1879. Königliches Amtsgericht. II.
Ediltal⸗Citation. Auf die Anklage des Polizei⸗ anwalts vom 29. November 1878 ist gegen die un⸗ verehelichte Marie Materka, geboren am 23. De⸗ zember 1842 zu Kowalewo, Kreis Posen, Aufenthalt unbekannt, wegen Hausirgewerbesteuer⸗Defraudation aus §. 1 und 20 des Gesetzes vom 3. Juli 1876 die Untersuchung eingeleitet und ein Termin zur Hauptverhandlung auf den 22. Dezember 1879, Vormittags 9 ¼ Uhr, vor dem Schöͤffengericht des Amtsgerichts II. hierselbst, Hausvoigteiplatz 14, an⸗ beraumt worden. Zu demselben wird die ihrem Auf⸗ enthalte nach unbekannte Angeklagte mit der Auf⸗ forderung vorgeladen, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche unter genauer Angabe der dadurch zu ecrweisenden Thatsachen uns so zeitig vor dem Termine anzu⸗ zeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Erscheint die Angeklagte weder selbst noch durch einen gesetzlich zulässigen Verthei⸗ diger, so wird gleichwohl zur Hauptverhandlung ge⸗ schritten werden. Berlin, den 10. Juli 1879. Königliches Amtsgericht II.
Ediktal⸗Citation. Auf die Anklage des Polizei⸗ Anwalts vom 19. Dezember 1878 ist gegen die un⸗ verehelichte Withelmine Juliane Auguste Schulze aus Belzingsleben, deren jetziger Aufent⸗ halt unbekannt ist, wegen Hausirgewerbesteuer⸗De⸗ fraudation aus §§. 1 und 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876 die Untersuchung eingeleitet und ein Termin zur Hauptverhandlung auf den 22. De⸗ zember 1879, Vormittags 9 Uhr, vor dem Schöffengerichte des Amtsgerichts II. hierselbst, Hausvoigteiplatz 14, anberaumt worden. Zu dem⸗ selben wird die ihrem jetzigen Aufenthalte nach un⸗ bekannte Angeklagte mit der Aufforderung vorge⸗ laden, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche unter ge⸗ nauer Angabe der dadurch zu erweisenden Thatsachen uns so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Erscheint die Angeklagte weder in Person noch durch einen gesetzlich zulässigen Bevollmächtigten, so wird dennoch zur Hauptverhandlung F werden. Berlin, den 16. August 1879. Königliches Amts⸗ gericht II.
Ediktal⸗Citation. Gegen den Drahtinder Stephan Benedick aus Ungarn, circa 30 Jahre alt, dessen Aufenthalt unbekannt, ist Seitens der Königlichen Polizei⸗Anwaltschaft hierselbst bei dem unterzeichneten Gerichte Anklage auf Grund der §§. 1 und 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876 (Ge⸗ Geaeh Seite 247) erhoben. Die Anklage st gerichtsseitig eingeleitet und zur Hauptverhand⸗ lung ein Termin auf den 22. Dezember 1879, Vormittags 9 Uhr, vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts Berlin II., Hausvoigteiplatz 14, an⸗ beraumt worden. Der ꝛc. Benedick wird aufgefor⸗ dert, in diesem Termine zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienen⸗ den Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Gerichte unter genauer Angabe der da⸗ durch zu erweisenden Thatsachen so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben be⸗ schafft werden können. Erscheint der Angeklagte weder in Person, noch durch einen gesetzlich zu⸗ lässigen Bevollmächtigten, so wird gleichwohl zur Hauptverhandlung Seseten werden. Berlin, den 2. September 1879. Königliches Amtsgericht 1I.
Ladung. Die nachbenannten Personen: 1) der am 11. März 1852 zu Milostowo geborene August Ernst Wiese, 2) der am 7. April 1853 zu Zirke geborene Adalbert Gnalicki, 3) der am 10. Dezember 1853 zu Zirke geborene Ludwig Wilhelm Krug, 4) der am 30. Juli 1853 zu Zirke geborene Peter August Michalski, 5) der am 11. Januar 1854 zu Zirke geborene Joseph Aron, 6) der am 1. Juli 1854 zu Zirke geborene Philipp Cohn, 7) der am 29. Ja⸗
nuar 1854 zu Zirke geborene Joseph Friedlaender,
8) der am 1. Oktober 1854 zu Zirke geborene Eduard Otto Pflanz, 9) der am 8. Januar 1854 u Zirke geborene Carl Julius Zielke, 10) der am z3. Januar 1854 zu Chalin geborene Carl August Brechlin, 11) der am 4. Dezember 1854 zu Blesen Neuvorwerk geborene Ernst Albert Peschke, 12) der am 2. März 1854 zu Schwerin a. W. geborene August Loewenstein, 13) der am 28. Dezember 1854 zu Birnbaum geborene Moses Brall, 14) der am 26. November 1854 zu Grosdorf geborene Carl Ernst Rudolph Erdmann Brandt, 15) der am 26. Dezember 1854 zu Lindenstadt geborene Carl Robert Knothe, 16) der am 2. Februar 1855 zu
Gollmütz geborene Johann August George Lange,
17) der am 11. November 1855 zu Marienwalde geborene Martin Oskar Neumann, 18) der am 25. November 1855 zu Kaehme geborene Conrad Bogasewicz, 19) der am 1. Mai 1855 zu Birnbaum geborene August Theodor Beck, 20) der am 22. Juli 1855 zu Milostowo geborene Johann Friedrich Wilhelm Wiese, 21) der am 1. Juni 1855 zu Goray geborene Friedrich Wilhelm Held, 22) der am 24. August 1856 zu Zirke geborene Henoch Cohn, 23) der am 7. März 1856 zu Zirke geborene Carl Heinrich Reinhold Stoeßel, 24) der am 31. Mai 1856 zu Muchocin geborene August Her⸗ mann Dostal, werden beschuldigt, — als Wehr⸗ pflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver⸗ lassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Diefelben werden auf deu 21. Ja⸗ nuar 1880, Vormittags 9 Uhr, vor die Straf⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Meseritz zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldig⸗ tem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von der König⸗ lichen Regierung, Abtheilung des Innern, zu Posen über die der Anklage zu Grunde liegenden That⸗ sachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Meferitz, den 14. Oktober 1879. Königliche Staatsanwaltschaft.
Cubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ labungen n. dergl.
[9606] Bekanntmachung.
Auf dem früher dem Apotheker Blaurock hier⸗ selb gehörigen, Band IV. Blatt 163 des Grund⸗ buchs von Egeln verzeichneten Grundstücke standen in der III Abtheilung unter Nr. 13 10 000 Thlr. Courant rückständige Kaufgelder nebst 5 % Zinsen für den Apotheker Hermann Niebuhr in Suderode aus dem Vertrage vom 22. Juli 1859 und 13. April 1860 eingetragen. In dem nach erfolgter Zwangsversteigerung obigen Grundstücks am 28. November 1877 angestandenen Kaufgelderbelegungs⸗ termine kam die Forderung nebst den rückständigen Zinsen von 3991 ℳ 16 ₰ mit zusammen 33 991 ℳ 16 ₰ zur Hebung, mußte jedoch, da die auftreten⸗ den Gläubiger sich als Eigenthümer derselben nicht legitimiren konnten, als Spezialmasse zum gericht⸗ lichen Depositum genommen werden. Nachdem ge⸗ mäß der §§. 80 ff. der Subhastations⸗Ordnung der Rechtsanwalt Erdmann hierselbst den unkekannten Betheiligten zum Kurator bestellt ist, hat derselbe das Aufgebot der Spezialmasse beantragt.
gemh werden alle Diejenigen, welche an der zu Eingang bezeichneten Forderung nebst Zinsen als Eigenthümer, Cessionare, Pfand⸗ und sonstige In⸗ haber Anspruch zu machen haben, hierdurch auf⸗ gefordert, sich spätestens bis zu dem auf den 20. Dezember 1879, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen an die gedachte Spezialmasse präkludirt werden.
Egeln, den 9. Oktober 1879. 1u“
Königliches Amtsgericht.
19601] Aufgebot.
Der Gärtner Rohde senfor hierselbst hat das Aufgebot rücksichtlich des Schuldscheins Nr. 889 des hiesigen Vorschußvereins, eingetragenen Genossen⸗ schaft, vom 1. Juli 1879 über 3300 ℳ beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
den 31. Dezember 1879, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberanmten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird. ““
Crivitz, den 16. Oktober 1879.
Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. 8
186711 Brekanntmachung.
Am 15. April v. J. ist der Major a. D. Wil⸗ helm Rudolph Friedrich Werner von Oertzen hierselbst verstorben. Dessen nächsten bekannten Erben, nämlich seine Frau, die Wittwe Leontine Henriette von Oertzen, geb. von Drigalska, hierselbst, sowie sein Bruder, Gerichts⸗Rath a. D. Otto von Herfern zu Berlin, haben gerichtlich seiner Nachlassenschaft ent⸗ sagt. Die unbekannten Erben desselben werden da⸗ her aufgefordert, sich spätestens in dem
am 5. Februar 1880, Vormittags 12 Uhr, stattfindenden Termine persönlich oder schriftlich zu melden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen aus⸗ geschlossen werden, der desherrliche “ “
Fiskus für
den rechtmäßigen Erben angenommen wird, und ihm der Nachlaß zur freien Verfügung gestellt wird und die nach geschehener Ausschließung sich ers meldenden Erben alle seine Handlungen und Ver⸗ fügungen anzuerkennen schuldig, von ihm weder Rechnungslegung noch Ersatz der gehobenen Nutzun gen, sondern nur Herausgabe des von der Erbschaf noch Vorhandenen fordern dürfen.
Lippehne, den 7. April 1879.
Königliche Kreisgerichts⸗Kommission.
Verkäufe, Verpachtungen SGubmissionen ꝛc.
Holzverkäufe. Für die Forstreviere Groß⸗ Schönebeck und Pechteich werden pro 1879 und 1880 folgende Holzlizitationen, sämmtlich an Montagen, von 10 Uhr Vormittags ab, im Gasthofe des Herrn Wreh zu Groß⸗Schönebeck abgehalten: 1) am 10. November 1879, 2) am 24. November 1879, 3) am 8. Dezember 1879, 4) am 22. Dezember 1879, 5) am 5. Januar 1880, 6) am 19. Januur 1880, 7) am 9. Februar 1880, 8) am 23. Februar 1880, 9) am 1. März 1880, 10) am 15. März 1880, 11) am 12. April 1880, 12) am 10. Mai 1880, 13) am 7. Juni 1880, 14) am 12. Juli 1880, 15) am 13. September 1880, 16) am 1. Oktober 1880, 17) am 18. Oktober 1880. Groß⸗Schönebeck, den 8. Oktober 1879. Die Oberförst
Brennholz⸗Berkauf. Aus dem Königl. Forst⸗ revier Liepe sollen folgende Brennhölzer Mittwoch, den 29. d. Mts., Vorm. 10 Uhr, beim Gastwirth Wollgast hierselbst im Wege des Meistgebots ver⸗ kauft werden: Belauf Kahlenberg Tot. 596 m Kiefern Kloben, Jag. 145 110 m Kief. Stubben; Bel. Britz 73 m Eichen Kloben II. Kl., 69 m do. Stubben, 10 m Buchen Spalt⸗Knüppel, 72 m do. Stubben, 40 m Kief. Kloben, 203 m do. Spalt⸗ knüppel, 115 m do. Reiser I. Kl.; Belauf Chorin 85 m do. Spalt⸗Knüppel; Belauf Nettelgraben Jag. 230 81 m Buchen⸗Kloben II. Kl., 67 m do. Stubben, 36 m Elsen Kloben II., 19 m do. Knüppel, Jag. 229 46 m Birken⸗Kloben, Jag. 141 105 m Kief. Stubben, Jag. 197 55 m Kief. Kloben, Tot. 43 m Eichen Kloben II. Kl., 39 m do. Stubben, 84 m Kief. Kloben, 51 m do. Spaltknüppel; Be⸗ lauf Liepe Jag. 150 70 m Elsen Spalt⸗Knüppel, Tot. 46 m Kiefern Kloben, 56 m do. Spalt⸗ Knüppel. Chorin, den 18. Oktober 18790. Der Forstmeister.
Es soll den 6. November cr., Vormittags 10 Uhr, im Henkelschen Kruge zu Dammendorf nachstehendes Holz: 1) Begang Theerofen, Jag. 3. 4. 10. 11. 18. 19. 26. 28 60 Stück Kiefern⸗Langnutzholz V. —II. Kl. mit 62 fm, 34 rm Kiefern⸗Scheit⸗ und Knüppelholz; 2) Begang Chacobsee 41/43. 49. 50. 67/69 2 Stück Kiefern⸗Langnutzholz, 1 1m Kiefern⸗Klafternutzbolz, 1 rm Buchen⸗Scheit, 21 rm Eichen⸗Scheit, 110 rm Kiefern⸗Scheit und⸗Knüppel, 20 rm Kiefern⸗ und Eichen⸗Reiserholz; 3) Begang Dammendorf, Jag. 76/78. 82. 90/94 82 Stück Kiefern⸗Langnutzholz V. — II. Kl. mit 66 fm; 4) Be⸗ gang Planheide, Jag. 99. 102. 104. 106. 107/109. 112 16 rm Birken⸗Scheit und Knüppel, 5 rm Birken,Reiserholz, 150 1m Kiefern⸗Scheit und Knüppel, 25 rm Kiefern⸗Reiserholz im Wege der Lizitation öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden. Dammen⸗ dorf, den 17. Oktober 1879. Der Oberförster.
190798 Bekanntmachung.
Höherer Verfügung zufolge soll die vereinigte Fühe; Ufer⸗ und Hafengeld⸗Erhebung an der
ebestelle in Kurzebrack bei Marienwerder vom 1. April 1880 anderweit verpachtet werden, und zwar zunächst auf „Ein Jahr“ mit stillschweigen⸗ der Verlängerung des Vertrages von Jahr zu Jahr, sofern nicht sechs Monate vor Ablauf des Pacht⸗ jahres von einem Theile gekündigt wird, und mit einer Pachtsteigerung von zwei Prozent für das zweite und jedes folgende Pachtjahr unter Abrun⸗ dung auf ganze Mark.
Zum öffentlichen Ausgebot dieser Pachtung haben wir einen Termin auf den 18. November d. J., Vormittags 9 Uhr, in unserem hiesigen Amtslokale angesetzt.
Die Lizitations⸗ und Kontralts⸗Bedingungen wer⸗ den im Termine bekannt gemacht, können auch vom heutigen Tage an in unserer Registratur während der amtlichen Dienststunden eingesehen werden.
Es werden nur solche Personen zum Bieten zu⸗ gelassen, welche als dispositionsfähig bekannt sind, oder ihre Dispositionsfähigkeit gehörig nachweisen können und die zuvor eine Kaution von Sechshun⸗ dert Mark baar deponirt haben. EI11“
Marienwerder, den 8. Oktober 1879.
Königliches Haupt⸗Steuer⸗Amt.
[9554] Bekanntmachung.
Für die unterzeichnete Werst sollen 20 Stück schmiedeeiserne Transmissionswellen zur Steuer⸗Vorrichtung S. M. S. „Bayern“
beschafft werden.
Die Offerten sind versiegelt mit der Auf⸗
von 8
schrift 1Submission auf Lieferung missionswellen“ bis z 31. Oktob