1879 / 280 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Nov 1879 18:00:01 GMT) scan diff

ütung der Reisekosten für die Geschworenen u. s. w.,

wangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen u. s. w. und h. die Gewerbegerichte, an die betheiligten Ausschüsse wurde genehmigt.

Ein Uümiar Preußens, die im §. 28 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober v. J. vorgesehenen Anordnungen für die Stadt Berlin, die Stadtkreise Potsdam und Charlottenburg und die Kreise Teltow, Nieder⸗Barnim und Osthavelland von Neuem auf ein Jahr treffen zu dürfen, gelangte einstimmig zur An⸗ nahme. 1.“ Weiter wurde die Wahl eines Mitgliedes der Disziplinar⸗ kammer in Bromberg vorgenommen und den Anträgen des Ausschusses für Zoll⸗ und Steuerwesen entsprechend, über einige auf die Zollbehandlung von Haargarn, Schweinefett und Abfallwachs bezügliche Eingaben Beschluß gefaßt. Hinsichtlich der Verwendung von Tabak Surrogaten erklärte die Versamm⸗ lung auf den vom III., IV. und VII. Ausschuß deshalb erstatteten Bericht die Verwendung von Kirsch⸗ und Weichselblättern gegen Entrichtung einer Abgabe von 65 für 100 kg der Blätter in fabrikationsreifem Zustande bei der Herstellung von Tabakfabrikaten für statthaft und stellte gleichzeitig die für die Verwendung der gedachten Surrogate erforderlichen Kontrol⸗ vorschriften fest.

Den Schluß bildeten Mittheilungen über neuerdings ein⸗ gegangene Eingaben und die Regelung ihrer geschäftlichen Behandlung.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Justizwesen und für Elsaß⸗Lothringen sowie der Ausschuß für Elsaß⸗Lothringen hielten heute Sitzungen.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Gee der Abgeoedneten befindet sich in der Ersten eilage. Der General⸗Lieutenant von Borries, Commandeur der 4. Division, ist nach beendetem Urlaub wieder in seine Garnison Bromberg zurückgekehrt. 1

Breslau, 26. November. In der heutig des Provinzial⸗Landtags begründete der steher Speyer⸗Landeshut seinen Antrag: „Se. Seheha den Herrn Handels⸗Minister zu ersuchen, beim Bundesrathe dahin zu wirken: daß die zollfreie Einfuhr roher Leinen aus Oester⸗ reich vom 1. Januar 1880 nicht weiter gestattet werde.“ Nach längerer Diskussion wurde dieser Antrag angenommen. Es folgten die Berathung über die Verwaltungsergebnisse der Jahre 1877/78 und Rechnungsprüfungen.

Rendsburg, 27. November. Seit seiner am 23. d. M. erfolgten Eröffnung hat der Provinzial⸗Landtag täglich Sitzungen abgehalten, welche zum großen Theil mit Bera⸗ thungen über die geschäftliche Behandlung der wichtigeren Vorlagen ausgefüllt waren. Die zur Vorberathung des pro⸗ vinzialständischen Haupt⸗Finanzetats pro 1880 und der Vor⸗ lagen des provinzialständischen Verwaltungsausschusses, be⸗ treffend die Ausfüzrung der Wegegesetznovelle vom 26. Februar 1879 und betreffend die Errichtung einer Landeskultur⸗ Rentenbank für die Provinz mit Ausschluß des Kreises Herzog⸗ thum Lauenburg, gewählten Ausschüsse sowie der Petitions⸗ ausschuß sind bereits in Thätigkeit getreten.

In der Eröffnungssitzung nahm der Provinzial⸗ Landtag den Bericht des Landtags⸗Marschalls, Grafen zu Rantzau⸗Rastorf, über die Thätigkeit der Deputation ent⸗ gegen, welche behufs Abstattung der Glückwünsche der Provinz zur goldenen Hochzeitsfeier Ihrer Maje stäten in der letzten Diät gewählt worden war. Die Deputation hat bei der Einsegnung des Jubelehepaares und demnächst in der Reihe der übrigen Deputationen an den Stufen des Thrones er⸗ scheinen dürfen, um die Glückwunschadresse nebst der Urkunde über die von dem Provinzial⸗Landtage begründete Jubiläums⸗ stiftung eines Kapitals von 60 000 zur Unterstützung hülfs⸗ bedürftiger Blinden Ihren Majestäten zu überreichen, wobei Seitens der Majestäten in huldreichen Worten der gnädigsten Gesinnung Allerhöchstderselben für die Provinz Ausdruck gegeben worden ist. Die an diese Mittheilungen sich anschließende Verlesung der Allerhöchsten Ordre vom 2. Juli d. F., durch welche die Benennung der Stiftung mit dem Namen Wilhelm⸗ Augusta⸗Stiftung“ gestattet worden ist, hörte der Landtag stehend an. 1

In der zweiten Sitzung (24. November) wurde der Seitens der Staatsregierung vorgelegte Entwurf eines Kreis⸗ statuts für den Kreis Rendsburg in der Vor⸗ und Schluß⸗ berathung gutachtlich genehmigt.

In der dritten Sitzung (25. November) wurde der vom provinzialständischen Ausschuß vorgelegte Entmurs eines Reglements zur Ausführung des Gesetzes vom 13. März 1878 über die Unterbringung verwahrloster Kinder in Vor⸗ und Schlußberathung genehmigt und hierauf, gleichfalls nach einmaliger Berathung, auf die Vorlage der Staatsregierung, betreffend die Festsetzung eines Pauschalsatzes von 375 für die aus dem Vermögen des Zöglings oder von den aus privatrechtlichen Titeln zur Alimentation Verpflichteten einzu⸗ ziehenden Kosten der Unterbringung in Anstalten die Erklä⸗ rung beschlossen, daß die Feststellung dieses Pauschalsatzes einem Bedenken nicht unterliege. Es erfolgte sodann die Vor⸗ berathung des vom Verwaltungsausschusse im Entwurf vor⸗

elegten Etats der provinzialständischen Versicherungs⸗ Anskalten wobei der Landesdirektor von Ahlefeld auf die große Häufigkeit der Blitzschlägge in der Provinz hinwies, welche im verflossenen Sommer nicht nur

erstörungen bedeutender Werthe veranlaßt, sondern auch

enschenleben gekostet hätten. Der Landesdirektor knüpfte hieran die dringende Aufforderung an die Anwesenden, in ihren Kreisen für die Verbreitung der Blitableiter wirksam sein zu wollen.

In der vierten Sitzung (26. November) gelangte das von dem ständischen Verwaltungsausschusse vorgelegte revidirte Reglement über die dienstlichen Verhältnisse der ständischen Beamten mit einigen in Folge von Amendements der Abgg. Meßtorff und von Ahlefeld beschlossenen nicht prinzipiellen Abänderungen nach einmaliger Berathung zur Annahme. Demnächst wurde der provinzialständische Ausschuß auf seinen Antrag ermächtigt, einige Ländereien für die Irrenanstalt bei Schleswig käuflich zu erwerben, und trat endlich der Landtag nach Berathung der Vorlage des Ausschusses, betreffend die „Wilhelm⸗Augusta⸗Stiftung“, der Ansicht des Ausschusses dahin bei, daß die Nachsuchung von Korporationsrechten für die Stiftung nicht erforderlich erscheine, da das aus den Mitteln der Pro⸗

zweiten Sitzung Abg. Amtsvor⸗

haltenen Theilen des ständischen Vermögens von den zuständi⸗

gen ständischen Organen zu verwalten sei. Auf der Tagesordnung der heutigen, 5. Sitzung, stehen

ausschließlich Wahlen.

Bayern. München, 26. November. (Allg. Ztg.) Heute findet eine Staatsrathssitzung statt, in welcher u. a. die Entwürfe der neuen Steuergesetze einen Gegen⸗ stand der Berathung bilden. An Stelle des zum Sekretär Sr. Majestät des Königs ernannten Regierungs⸗Raths Dr. Müller ist mit den Geschäften im Staatsrathe der Ober⸗ Regierungs⸗Rath im Ministerium des Innern, Max Neu⸗ mayr beauftragt worden. Die Nachweisung über die den Centralfonds zugewiesenen Staatseinnahmen und deren Verwendung im Ver⸗ waltungsjahr 1878 ist bereits dieser Tage den Kammern vorgelegt worden. Nach derselben betrugen die Gesammt⸗ Jahreseinnahmen 245 506 896 81 ₰, die Ausgaben 231 574 334 12 ₰, so daß sich ein Aktivrest von 13 932 562 69 ergeben hätte; allein es ist von dieser Summe in Abzug zu bringen: das Verlags⸗ kapital mit 16 912 124 96 ₰, welches als Betriebs⸗ kapital zur Bestreitung der laufenden Staatsbedürfnisse nicht verwendet werden kann, dann der gemäß §. 2 des Finanz⸗ gesetzes vom 10. März 1878 aus den Beständen der XII. inanzperiode und zurück auf das Jahr 1879 überzutragende Fingngg mit 7 054 240 = 23 966 364 76 ₰, so daß sich für 1878 ein Defizit von 10 033 802 ergiebt, das übrigens einstweilen aus dem Verlagskapital vorschußweise gedeckt worden und bezüglich dessen definitiver Deckung im §. 15 des Entwurfs des Finanzgesetzes für die XII. Finanz⸗ periode Bestimmung getroffen ist. (Nach diesem §. 15 soll die Deckung durch ein Anlehen erfolgen.) Im Finanzausschusse der Abgeordnetenkammer begann vorgestern die Berathung des Etats der Eisen⸗ bahnen.

Sachsen. Dresden, 27. November. (Dr. Journ.) Die Erste Kammer genehmigte heute ohne Debatte den Anträgen der Finanzdeputation entsprechend die Kap. 82 84 des Etats der Zuschüsse, das Departement des Auswärtigen betreffend, sowie die Kap. 85 87 des Etats der Zuschüsse, Ausgaben zu Reichszwecken, mit den in den Etat eingestellten Summen. Zu Kap., 87, Aufwand für die Vertretung Sach⸗ sens im Bundesrathe, nahm der Landesälteste Hempel Ge⸗ legenheit, die Staatsregierung darüber zu interpelliren, wie sich der bevorstehende Handelsvertrag zwischen Deutschland und Oesterreich zu der Frage der Einfuhr von Rohleinen stellen werde, worauf der Staats⸗Minister von Nostitz⸗Wall⸗ witz beruhigende Versicherungen gab. In der Sitzung der Zweiten Kammer begründete zu⸗ nächst der Abg. Dr. Stephani ausführlich eine von ihm ein⸗ gebrachte Interpellation, dahingehend, ob die Staatsregierung beabsichtige, in Veranlassung des an den Tag getretenen un⸗ genügenden finanziellen Zustandes einiger bei sächsischen Stein⸗ kohlenwerken bestehenden Knappschaftskassen im Wege der Ver⸗ waltung oder der Gesetzgebung Maßregeln vorzubereiten, um die hieraus zu befürchtende Schädigung der Betheiligten so⸗ wohl, wie einer Anzahl von Gemeinden und Armenverbänden vorzubeugen. Der Staats⸗Minister von Nostitz⸗Wallwitz er⸗ widerte, daß allerdings ein Theil der bestehenden Knappschafts⸗ kassen kaum im Stande sein werde, auf die Dauer ihre statutarischen Verpflichtungen zu erfüllen, weil die Zahl der Invaliden in viel höherem Grade wachse als die Erträge der den Kassen zu Gebote stehenden Einnahmequellen. Zunächst werde es kaum ein anderes Mittel geben als das, bei denjenigen Knapp⸗ schaftskassen, wo eine Gefährdung vorhanden sei oder drohe, die Invalidenpensionen auf dasjenige Maß zurückzuführen, welches die Kasse ertragen könne. Das sei schmerzlich, aber nothwendig und gewissermaßen auch kein Unrecht, weil die Kassen vorher mehr gezahlt hätten, als die Mitglieder nach der Höhe ihrer Beiträge hätten beanspruchen können. Auch werde auf die Bereitwilligkeit der Werke gerechnet werden müssen, ihre Beiträge noch etwas zu erhöhen. Die Verwaltung habe ihre Pflicht erfüllt, sie habe Re⸗ visionen der gefährdeten Kassen veranlaßt und gegebe⸗ nen Falls Reduktionen der Unterstützungen genehmigt, und es werde damit nach Bedarf fortgefahren wer⸗ den. Die von den Behörden angestrebte Konzentration der Knappschaftskassen sei an dem Widerstreben der Betheiligten escheitert. Zur Entscheidung der Frage, ob die Unterstützungs⸗ assen zu trennen seien von den Pensionskassen, bedürfe man genauere statistische Unterlagen, mit deren Beschaffung die Regierung gegenwärtig beschäftigt sei. An die Interpellation knüpfte sich auf Antrag des Abg. Liebknecht eine längere Be⸗ sprechung. Die Kammer verwies hierauf das Königliche Dekret, betreffend die Ergebnisse der bei der Altersrentenbank für den Schluß des Jahres 1878 aufgenommenen Inventur, an die Rechenschaftsdeputation und erledigte zum Schluß einige Petitionen.

Baden. Karlsruhe, 26. November. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin ist heute Abend, von Coblenz kommend, in der Residenz eingetroffen.

Württemberg. Stuttgart, 27. November. (W. T. B. Der russische Reichskanzler Fürst Gortschakoff hat na zweitägigem Aufenthalte heute Mittag die Rückreise nach St. Petersburg fortgesetzt.

Hldenburg. Oldenburg, 27. November. (Wes. ‚Ztg.) Die 13. Landessynode des Herzogthums Oldenburg wurde am Dienstag Morgen mit einem Gottesdienste in der Lamberti⸗ kirche eröffnet.

NReuß ä. L. Greiz, 26. November. (Leipz. Ztg.) Heute wurde der Landtag des Fürstenthums im Namen Sr. Durchlaucht des Fürsten durch den Regierungs⸗Präsidenten Wirklichen Geheimen Rath Faber in feierlicher Weise eröffnet. In der Eröffnungsrede wurde als Hauptvorlage der Staats⸗ haushaltsplan auf die Jahre 1880—1882 bezeichnet. Die neueste Nummer der Gesetzsammlung enthält u. A. eine Regierungsverordnung, betreffend die Einführung einer Amts⸗ tracht für die Richter, Staatsanwälte, Gerichtsschreiber und Rechtsanwälte bei den Kollegialgerichten. Diese Amtstracht besteht in der Robe (welche sich dem sächsischen Schnitt nähert), der weißen Halsbinde und dem Barett, und ist vom 1. Januar künftigen Jahres ab zu tragen.

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 27. November.

Siebert, Peterolff und Schauenburg zu Mitgliedern des Lan⸗ desausschusses gewählt. ö“

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 27. November. (W. T. B. Die „Wiener Abendpost“ erklärt den von zwei hiesigen Morgen⸗ zeitungen veröffentlichten Entwurf eines Landsturmgesetzes fuͤr apokryph.

Das Abgeordnetenhaus trat heute in die Spezial⸗ debatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Maßregeln gegen die Rinderpest, ein. Der §. 7 der Vorlage, welcher von der Grenzsperre handelt, wurde nach längerer Debatte unverändert angenommen. Die nächste Sitzung

findet morgen statt. 1

Pest, 27. November. Der Kaiser hat dem wegen Hochverrathes zu 5jähriger Kerkerstrafe verurtheilten Miletics den Rest seiner Strafzeit im Gnadenwege er⸗ lassen; ferner hat der Kaiser die Einstellung der strafgericht⸗ lichen Untersuchungen angeordnet, welche gegen ungarische Staatsangehörige wegen Theilnahme am serbisch⸗türkischen Kriege eingeleitet worden waren. Der letztgedachte Gnaden⸗ akt kommt 33 Personen zu Gute. Das Unterhaus nahm heute den Gesetzentwurf, be⸗ treffend das Rekrutenkontingent von 1880, in der General⸗ und Spezialdebatte an, genehmigte ferner, den an den Ausschuß zurückgewiesenen §. 1 des Gesetzes über die Verwaltung der okkupirten Länder in der vom Ausschuß vorgeschlagenen Fass ung und begann die Debatte über die Einbeziehung Bosniens in das Zollgebiet. Ministerpräsident Tisza theilte mit, daß er morgen, event. übermorgen mehrere Interpellationen beant⸗ worten werde. Die Delegationswahl wurde auf nächsten

Montag festgesetzt.

Großbritannien und Irland. London, 26. No⸗ vember. (Allg. Corr.) Ihre Majestät die Königin ist in Bepleitung der Prinzessin Beatrice und ihres Hofstaats von Balmoral nach Schloß Windsor zurückgekehrt.

Die Home⸗Rule⸗Executive wird heute ein Meeting abhalten, um über die Organisation des am nächsten Sonn⸗ tag im Hydepark abzuhaltenden öffentlichen Protestmeetings zu beschließen. Das Parlamentsmitglied Mr. Justin MeCarthy hat seine Theilnahme zugesagt. Das Parlaments⸗ mitglied Lysaght Finigan wird sich bei der Liverpooler De⸗ monstration betheiligen. Ein weiteres Monstremeeting irischer Einwohner von Walmingtree, St. Helens, Runcorn und der benachbarten Distrikte ist in Aussicht genommen, bei welchem Dr. O'Keeffe den Vorsitz führen und das Parlamentsmitglied O’'Connor Power sich betheiligen wird.

Direkte Drahtberichte aus Cabul melden, daß General Roberts ein Scharmützel mit den Eingeborenen hatte, welches die Niederbrennung mehrerer Dörfer der letzteren zur Folge hatte. Es herrscht strenger Frost; die meisten Truppen sind bereits in Hütten einquartiert. Die Ingenieure sind jetzt mit der Vermessung einer vorgeschlagenen praktischen Eisenbahn⸗ Route nach Candahar beschäftigt. 18 28. November. (W. T. B.) Graf Schuwaloff ist heute von Ihrer Majestät der Königin zur Tafel geladen und wird sich morgen über Paris nach Cannes begeben.

Frankreich. Paris, 26. November. (Cöln. Ztg.) Die republikanische Linke, die wichtigste Gruppe der Depu⸗ tirtenkammer, hielt heute eine Parteiversammlung, in welcher von allen Seiten lebhafte Klage über die Stimmung des Landes erhoben wurde, die durch die Beibehaltung der der Republik feindlich gesinnten Beamten hervorgerufen wor⸗ den sei. Die Versammlung beschloß mit Einstimmigkeit, daß ihr Vorstand den Ministern den Wunsch kund geben solle, in den verschiedenen Verwaltungszweigen Veränderungen vorzu⸗ nehmen, und ferner, daß ihr Vorstand sich über alle Fragen der allgemeinen Politik mit den übrigen Gruppen der Linken in Einvernehmen setzen solle. Morgen kommt die Angele⸗ genheit wegen des Bischofs von Grenoble vor den Staatsrath. 1 27. Noyember. (W. T. B.) Der Präsident hat ein Dekret unterzeichnet, durch welches das von eneralrath der Seine gegen den Polizeipräfekten beschlossene Tadelsvotum für, unrichtig er⸗

Grév. dem 6 Andrieux

klärt wird. Beide Kammern sind heute wieder zusammen⸗

getreten. Im Senat wurde der Generalbericht über das Budget für 1880 vorgelegt; die Sitzung verlief ohne irgendwelchen bemerkenswerthen Zwischenfall. 8

Die Sitzung der Kammer eröffnete der Präsident Gam⸗ betta mit einer Ansprache, in welcher er das Votum des Kongresses beglückwünschte, welches Paris den legalen Titel der Hauptstadt wiedergegeben habe. Paris werde auch das Band der nationalen Einheit bleiben. Die Regierung sei jetzt an dem einzigen Orte eingesetzt, von welchem aus man mit Autoritaͤt regiere. Dieses Votum des Kongresses bezeuge auch das Vertrauen, das in den verständigen Sinn und in den Patriotismus der Pariser Bevölkerung gesetzt werde. Durch dies Alles würden die gesetzgeberischen Arbeiten erleichtert werden; er bitte deshalb die Versammlung, alle unnützen und leidenschaftlichen Zwischenfälle fern zu halten und alle Anstrengungen hin zu richten auf die Erreichung des höchsten Zieles: die Größe des Vaterlandes und die Befestigung der Republik. (Beifall.) Die Minister legten hierauf mehrere Gesetzentwürfe vor, insbesondere eine Kredit⸗ forderung von 80 Millionen für Vicinalwegebauten. Häntjens (Bonapartist) inrerpellirte die Regierung wegen Maßregeln, die geeignet seien, den unter der jetzigen Krisis leidenden Bevölkerungsklaseen zu Hülfe zu kommen, und verlangte die Ausführung von öffentlichen Arbeiten und die Unterdrückung der Getreidezölle. Der Handels⸗ Minister erwiderte, daß die Regierung die rasche Berathung aller Vorlagen und Vorschläge dringend wünsche, durch welche die Lage der Bevölkerung gebessert werden könne. Die Kammer nahm die vorgeschlagene einfache Tagesordnung an. Die Interpellation des Bonapartisten Janvier de la Motte über die Ernennungen von Friedensrichtern gelangt am nächsten Sonnabend zur Berathung. Der Präsident der Kommission für die Tarife und Zölle theilte mit, daß er den Zeitpunkt für die Berathung der Tarifvorlage noch nicht bestimmen könne. In der Nähe des Sitzun sgebäudes der Kammer hatte sich eine zahlreiche Menge von Neugierigen an⸗ gesammelt, welche indeß die vollständigste Ruhe beobachtete.

27. November. (Rép. fr.) Der Handelsvertrag mit Italien ist bis zum 31. Dezember 1880 verlängert wor⸗

.T. B.) Der Bezirkstag des Unter⸗Elsaß hat

vinzgestiftete Kapital nicht formell aus de ausgesondert und gl 1 anderen, best⸗

Bezirkstagsmitgl gehrung, Gunzert, Heusch,

den, und zwar mit der Bedingung, daß diese Frist nicht noch 1 inausgeschoben dürfe, es werde denn eine

gern wieder

werden.

hier unterm 27. gemeldet wird, beschlossen worden, Alles aufzubieten, um ständniß mit Griechenland über die Regulirung der tür⸗

die griechische Frage

eine

Die ordentliche Session

den. Gesetzvorlagen angekündigt, die sich auf heiten beziehen.

neue Uebereinkunft abgeschlossen. Die der Schweiz, Schweden und bis zum 31. Dezember nächsten

der Vertrag mit Oesterreich 8

behalten.

Spanien. Madrid, 26. Novemb Senatskommission ist noch immer Ansichten der cubanischen Senatoren für jekt der Abschaffung der Sklaverei und Negerarbeit auf Cuba anzuhören.

27. November. (W. T. B.) Der Ministerrath hat

sich für eine Amnestie ausgesprochen, in der Presse und für malitärische Ve den soll.

Italien. Rom, 27. November.

heutigen Sitzung der Deputirtenkammer Minister⸗Präsident Cairoli Mittheilung von der Bildung das Kabinet werde den

des neuen Kabinets und erklärte, durch die Beschlüsse der Kammer vorgez gen. Er hoffe, der Senat werde den

Provinzen entgegenkommen, welche die anderen Provinzen be⸗

willigten Benefizien verlangen. Die

würden zerstreut werden, sobald die Kammer die beantragten genehmige. Kammer

Ersparnisse und Finanzgesetze der Hoffnung hin, daß die reform annehmen werde; das Mini fahren, das Programm der Link Es wurden hierauf verschiedene Int

gebracht, darunter eine von Sella über die Ministerkrisis. Der Abgeordnete Trinchera erklärte sich damit einverstanden, eine von ihm beabsichtigte Interpellation über die kirchliche 3 5 erlaubte sich aber dabei mehrere gegen das jetzige Kabinet gerichtete Aeußerungen, in Folge deren ihm vom Präsidenten das Wort ent ogen wurde.

Politik des Kabinets zu verschieben,

Die Sitzung wurde hierauf

wegen Be⸗ Hauses verschoben.

Im Senat gab der Minister⸗Präsident Cairoli

Erklärungen ab wie in der Kammer.

(Htalie.) Wie der Genueser „C.

Prinz Am adeus zu Anfang Dezember sich nach Turin begeben, um dort seine Residenz zu nehmen, indessen während

der parlamentarischen Sessionen und d Rom verweilen.

Türkei. Konstantinopel, 26. November.

Das Dekret über die Verwaltu

ausländischen Staatsschuld ist heute publizirt worden, außerdem wurde eine Konvention zwischen der türkischen Re⸗ Bank und den ersten Bankfirmen

gierung, der Ottomanischen zu Galata abgeschlossen. Der Zweck des

habern von türkischen Staatsschuldscheinen eine feste Annuität von 1 350 000 türkischen Pfund und außerdem einen jähr⸗ Höhe veränderlich ist, aber sehr bald und erheblich den

lichen Zuschußbetrag zu sichern, dessen welcher unter Umständen Betrag der festen Annuität vermehren tition dieser

Staatsschuld soll durch Uebereinkommen

gierung mit den Vertretern der Staatsgläubiger erfolgen. provisorische und tangirt

Die Verwaltung ist nur eine in keinerlei Weise die Rechte der Ir rung wird eine Abänderung derselben 10 Jahren ohne Zustimmung lassen, dagegen Vereinbarung,

die mit der Banque Ottomane und in Galata abgeschlossene Konvention

der Banque Ottomane und den Bankhäusern

die Steuereinkünfte aus dem Stempelpap den Fischen und der Seide auf 10 Jahre

für die gleiche Zeit die Verwaltung des Salz⸗ und Tabaks⸗

monopols für Rechnung des Staats über

Einkünfte aus den vorstehenden sechs Steuern

sollen ebenso Douanen und den übrigen Steuern

wie für Rechnung der Annuität von wendet werden, und zwar unabhängig Beträgen, Die Regierung die Möglichkeit zum Nutzen des öffentlichen 10 Jahre abgeschlossene Konvention kann pelten Bedingung, daß die geliehenen S r zurückgezahlt werden, und formelles Einvernehmen der Regierung u inhaber in dieser Beziehung erzielt wird,

W. November. Wie dem

kisch⸗griechischen den europäischen N dung zu unterbreiten, wurde aufgegeben.

raumt werden. NRumänien.

wurde heute mit

der Verlesung einer Fürsten durch 8

den Minister Cogalnicea

Botschaft hebt hervor, daß die Stellung R dem böö eine günstige sei und daß man auch

der Zukunft mit Vertrauen entgegensehen hoffen, daß die Mächte der Art und

mänien die ihm durch den Berliner Pflichten erfüllt habe, Rechnung tragen mächte in kurzer Zeit die regelmäßigen hungen zu der rumänischen Regierun

In der Botschaft werden sodann

in der Botschaft, der Fars habe sich b

jüngst nach der Dobrudscha unternommenen

zeugt, daß in der Dobrudscha bei der Bev

tionalitäten und aller Konfessionen eine g

an das neue Vaterland vorhanden sei, es der rumänischen Regierung, diese Gefühle

weiter zu entwickeln n wi

Portugal sind ebenfalls 8 1“ worden, d unbestimmte sich beide kontrahirende Parteien das Recht der

Annuitäten an die verschiedenen Kategorien der

der Gläubiger kann dieselbe jederzeit durch rung, welche der türkischen Regierung wie den Staatsgläubigern vortheilhaft erscheint, ersetzt werden. Was den Bankhäusern

zur Tilgung der den Kontrahenten aus den garantirten Beträge,

welche die Garantie obiger Annuität ausmachen. Zolleinkünfte sollen möglichst entlastet und dadurch der gewährt werden, deren Erträge Dienstes zu verwenden.

1 „Reuterschen Bureau“ von ist in dem Ministerrathe

Grenze herbeizuführen.

neue Sitzung der griechisch⸗türkischen

Bukarest, 27. November. des gesetzgebenden

eise, in welcher Ru⸗ Vertrag auferlegten und daß alle Groß⸗ diplomatischen Bezie⸗ wieder herstellen wür⸗

In Bezug auf die Dobrudscha heißt es

Handelsverträge mit

eit, indem nzeige vor⸗

er. (Ag. Hav.) Die damit beschäftigt, die oder gegen das Pro⸗ der Organisation der

welche für Vergehen rgehen erlassen wer⸗

(W. T. B.) In der machte der

eichneten Weg verfol⸗ Wünschen derjenigen

finanziellen Sorgen

Er gebe sich die Wahl⸗ sterium werde fort⸗ en zu entwickeln. erpellationen ein⸗

schlußunzäͤhigkeit des ähnliche

affaro“ meldet, wird

er Hoffestlichkeiten in

(W. T. B.)

ng der in⸗ und

Dekrets ist, den In⸗

dürfte. Die Repar⸗

ider türkischen Re⸗

nmhaber, die Regie⸗ vor Ablauf von nicht zu⸗ eine neue

betrifft, so sollen durch dieselbe ier, den Spirituosen, gesichert und ferner

tragen werden. Die und Zöllen

1 350 000 Pfd. ver⸗ von den anderen

Die auf nur unter der dop⸗ ummen den Gläubi⸗ daß ein bezügliches nd der Obligations⸗ wieder aufgehoben

ein direktes Einver⸗

Die Absicht, kächten zur Entschei⸗ Es dürfte demnächst Kommission anbe⸗

(W. T. B.) Körpers

Botschaft des no eröffnet. Die Sumäniens zu

könne. Es sei zu

eine Anzahl von innere Angelegen⸗

ei Gelegenheit der 1 Reise davon über⸗ ölkerung aller Na⸗ roße Anhänglichkeit ei daher eine Pflicht

zu erhalten und

über mehrere Gesetzentwürfe betreffend die Or anisation der Dobrudscha auszusprechen haben. Am Schluß 8. schlan der wird ein Gesetzentwurf über die Reorganisation der Armee auf einer neuen Basis angekündigt, welche alle Ele⸗ mente der Streitmacht umfassen wird, über welche das Land überhaupt verfügt. In der Deputirtenkammer wurde mit 67 ban 73 Stimmen Rosetti zum Präsidenten wieder⸗ gewählt.

Bulgarien. Sofia, 27. November. (Pol. C.) Der Fürst hatte es vorerst abgelehnt, die von der Sku ght Der auf die Thronrede beschlossene Adresse entgegenzunehmen, welche ein entschiedenes Mißtrauensvotum gegen das Ministe⸗ rium, mit Einschluß des Kriegs⸗Ministers, enthält; nichtsdesto⸗ weniger wurde Karawaloff zu dem Fürsten berufen, damit derselbe die Bildung eines Ministeriums aus konserva⸗ tiven und liberalen Elementen übernehme.

Montenegro. Cettinje, 27. November. Nach heute hier eingegangenen Nachrichten Moukhtar Pascha von den Albanesen in Gussinje ge⸗ tödtet worden; auch soll sein Gefolge größtentheils nieder⸗ gemetzelt worden sein. Der „Pol. Corr.“ wird von hier gemeldet: Der Senatspräsident Petrovich hat sich nach Andrijevica begeben, um die beiden Distrikte Plava und Gussinje von Achmed Moukhtar Pascha, welcher daselbst zur Uebergabe derselben mit 15 Bataillonen Nizams einrückt, zu übernehmen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 26. No⸗ vem ber. (Journ. de St. Pét.) Der „Tifliser Bote“ meldet aus Tschekischljar: General Tergukassoff befindet sich mit seinem Generalstabe hier. General Gurtschin ist er⸗ krankt und nach Tiflis abgereist. Am 7. November hat der Schuner „Gendre“ einen Theil des Proviants für die Truppen herangebracht, welche letzteren hier überwintern sollen. Epi⸗ demische Krankheiten giebt es unter den Truppen nicht, wohl aber Skorbutfälle.

(W. T. B.) aus Berane ist

Nr. 70 des „Amtsblatts der Deutschen Meichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Jahalt: Aller⸗ höchster Erlaß vom 13. November 1879. Verfügungen: vom 16. November 1879: Bezug der vom Internationalen Postbüreau her⸗ znsgehenen Zeitschrift; vom 17. November 1879: Dienstkleidung der

ostillone.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche 186 16. Pöbedter bis⸗ inkl. 86 1 88 zur Anmeldung ge⸗ ommen: 212 eschließungen, 856 Lebendgeborene, 41 2 b 468 Sterbefälle. 3 116““

Der neueste Ausweis der K. K. österreichischen Central⸗ kommission über den auswärtigen Handel der österreichisch⸗unga⸗ rischen Monarchie im Jahre 1878 enthält die Waarenausfuhr aus dem allgemeinen österreichisch⸗ungarischen Zoll⸗ gebiete während des genannten Jahres. Wir entnehmen demselben folgende Daten: Die Menge der nach dem Auslande und nach den Zollausschlüssen ausgeführten Waaren summirt sich für das Jahr 1878 mit 70 053 667 M. Ctr. und zeigt gegen das Jahr 1877 eine Zunahme um 837 417 M.⸗Ctr. oder um 1,21 %. Von den 22 Klassen des Zolltarifes zeigen fünf eine Abnahme und 17 eine Zunahme des Ausfuhrquantums. Namhaft zugenommen hat die Ausfuhr an Braunkohlen, Obst, Hülsenfrüchten, Mehl, Oelsaat, raffinirtem Zucker, Mineralwässern, Bier, Wein, Brot, hölzernen Schiffen, Eisen bahnwagen, gemeinsten und gemeinen Holzwaaren, gemeinem Glas, gemeinen und mittelfeinen Thonwaaren, Eiern, Oelkuchen, Eisenwaaren, kurzen Waaren, Kraftmehlprodukten, gemeinen Zündwaaren, Leinen und Wollengarnen und an Lederwaaren. Beträchtlich abgenommen da⸗ gegen hat der Export an Ochsen, Kühen, Schweinen und Span⸗ ferkeln, Eisenerz, Roheisen und Eisenbahnschienen, Schafwolle, Lei⸗ nenwaaren und Tabakblättern. Während sich im Totale eine nur geringfügige Differenz ergiebt, weist die Mehrzahl der Austritts⸗ grenzen namhbafte Differenzen auf. So stieg die Ausfuhrmenge, welche über die Grenze gegen Rumänien geleitet wurde, um 78,49 %, jene über die Austrittsgrenze Rußlands um 11,95 %, weiters der Aus⸗ tritt nach Sachsen um 6,53 %, nach der Schweiz um 5,59 %, nach Fiume und den sonstigen Häfen um 4,58 % und nach Süd⸗ deutschland Wum 0,4 %. Dagegen verminderte sich der Austritt nach Italien um 22,36 %, nach Serbien und Bosnien um 13,73 %, nach dem Freihafengebiete von Triest um 11,49 % und pach Preußen um 10,89 %. In der Ausfuhr nach und über Preußen verminderte sich die Ausfuhr von Getreide⸗ und Hülsenfrüchten um 557 054 Metr., Mineralkohlen um 29 662 Mctr., Kalk und Cement um 49 950 Metr., Zucker, Zuckermehl und Melasse um 32 054 Metr., Leinenwaaren um 11 293 Mctr., Schweine um 55 596 Stück, Werkholz um 22 968 und Brennholz um 7394 km. Einen viel instruktiveren Ueberblick über die Entwickelung des Ausfuhrhandels gewinnt man, wenn anstatt der Gesammtmenge, deren Höhe selbst⸗ verständlich von der größeren oder geringeren Ausfuhr einiger weniger Massengüter abhängig ist, die Waarenwerthe nach den einzelnen Grenzen ins Auge gefaßt werden. Nach den offiziellen Schätzungspreisen berechnet sich der Werth der Waarenausfuhr des Jahres 1877 auf 599,7 Mill. Gulden, was gegen den offiziellen Werth dieser Verkehrsrichtung vom Jahre 1877 mit 550,6 Mill. Gulden eine Zunahme um 49,1 Mill. Gulden, oder um nahezu 9 % ergiebt. Die großen Unterschiede, welche die prozentuellen Differenzen der Werthe gegen jene der Mengen ergeben, rühren zum Theile da⸗ her, weil die Ausfuhr an Rohstoffen ab⸗, jene an Fabrikaten hin gegen zugenommen hat. Die ersteren bewertheten sich nach den offi⸗ ziellen Schätzungspreisen für 1877 mit 200,8 Mill. Gulden und für 1878 mit 185,9 Mil. Gulden, weisen somit eine Abnahme um 14,9 Mill. Gulden oder um 7,42 % auf, während sich der Werth der Fabrikate (1877 = 349,8 Mill. Gulden, 1878 = 413,8 Mill. Gulden) um 64 Mill. Gulden oder um 18,29 % erhöhte. Da dieser Mehrexport an Fabrikaten zum allergrößten Theile über die Grenzen gegen Rußland, Rumänien, Serbien, Bosnien, Italien und über die österreichisch⸗ungarischen Seehäfen erfolgte, so ergiebt sich, daß diese Austrittsgrenzen dem Werthe nach weit günstigere Resultate lieferten, als der Menge nach. Das Umgekehrte kommt bei dem Export nach Deutschland und der Schweiz zum Vorschein, weil Mehrausfuhren an Braunkohlen (nach Deutschland) und an Brennholz (nach der Schweiz) die Mengen anschwellen machten, wo⸗ gegen die Verminderung der Ausfuhr an wichtigen Fabrikaten und an einzelnen Rohstoffen (namentlich an Getreide, Vieh und Werk⸗ holh) S. Rückgang des Gesammtwerthes für diese Grenze zur

olge hatte.

Gewerbe und Handel.

Amtlicher Mittheilung aus Konstantinopel zufolge ist die Ausfuhr von Ochsen, Schafen, Cerealien, Butter, Käse 8 Brot aus dem Sandschack Yeni⸗Bazar (Novi⸗Bazar) der lokalen Bedürf⸗

am burg, 26. November. (H. Corr.) Hamburgische 1b Die Repartition der Zeichnungen auf die

von der hiesigen Kommerz⸗ und Diskontobank und Jakoh Landau in

den sich demnächst

gutem Vernehmen nach, in der Weise, daß die kleineren Zeichnungen bis zu 30 000 voll berücksichtigt werden, während auf die Zeich⸗ nungen höherer Beträge ca. 66 8 %, jedoch mindestens 30 000 ent⸗ fallen. Jeder einzelne Zeichner erhält übrigens eine besondere Be⸗ nachrichtigung über die Repartition.

Nürnberg, 26. November. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held, Hopfenkommissionsgeschäft.) Der Verlauf des Hopfen⸗ Geschäftes war in den letzten Tagen ein sehr schleppender und stille Tendenz vorherrschend. Dessenungeachtet sind die Preise unver⸗ ändert und Primasorten werden sogar über Notiz bezahlt. Umgesetzt wurden seit letzten Samstag ca. 700 Säcke, meist bessere Sorten fůr Kundschaftsbedarf; für Export wird wenig gekauft, weshalb auch die Umsätze von keiner Ausdehnung waren. Die Zufuhren per Bahn sind belangreich und die Lager von geringen und Mittelsorten wieder ziemlich gefüllt, während in Primawaare nur geringe Vorräthe zu finden sind und Eigner auf hohe Preise halten. Notirungen lau⸗

hopfen 165 175 ℳ; Hallertauer Siegelgut 175 225 ℳ; Hallertauer prima 185 200 ℳ, mittel 145 160 ℳ, Württemberger prima 180 bis 200 ℳ, mittel 140 155 ℳ; Polnischer prima 175 185 mittel 140 155 ℳ; Elsässer prima 160 165 ℳ, mittel 135 145 ℳ; Lothringer 100 120 ℳ; Belgischer 90 110 Amsterdam, 27. November. (W. T. B.) Die Ban setzte den Preis für Goldmarken von 16,62 auf 16,57 herab. Bei der heute von der niederländischen Handelsgesellschaf 526 Blöcke Bankazinn z zum Verkauf gestellt, der Durchschnittspreis betrug 58 Das Geschäft war sehr belebt. 8. (W. T. B.) Am 28. d. soll

New⸗York, 27. November. hier ein Vertrag unterzeichnet werden, nach welchem das aus den Bankhäusern Drexel Morgan, J. S. Morgan und W. Vander⸗ bilt gebildete Syndikat Aktien der New⸗York⸗Central⸗Eisen bahn im Betrage von 25 000 000 Dollars übernimmt und zwar 15 000 000 Dollars fest mit dem Rechte der Option auf die übrigen 10 000 000 Dollars zum Course von 120. Einem Bericht der „New⸗ Vork Times“ über diese tinanzielle Operation zufolge hat das Banthaus W. Vanderbilt an ein aus amerikanischen und aus⸗ wärtigen Bankiers gebildetes Syndikat 150 000 Aktien des ge⸗ nannten Eisenbahnunternehmens zum Course von 120, zahlbar in 4 prozentigen amerikanischen Bonds, verkauft. Der Kaufpreis be⸗- trägt somit 18 487 500 Doll. Zugleich ist den Käufern das Recht der Option auf die übrigen 100 000 Aktien zu dem gleichen Preise

zugestanden worden.

Pülegraßbiser Melgoge nasslaf er

Telegraphischer Meldung zufolge ist die durch D t herbeigeführte Verkehrsstörung beif der Errc, demmentschmh

gestern Mittag beseitigt. 8 (W. T. B.) Der Lloyddampfer

Triest, 27. Oktorer. „Diana“ ist Nachmittags 4 ¼ Uhr von Konstantinopel hier an⸗ (W. T. B.) Der Hamburger

gekommen. New⸗York, 27. November. Postdampfer „Lessing“ ist hier eingetroffen.

Berlin, den 28. November 1879.

Ergebnisse der Reichs⸗Post⸗ und Telegraphen⸗ verwaltung während der Jahre 1876 bis 1878.

Die Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung hat Sr. Majestät dem Kaiser einen Bericht über die Ergebnisse der Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung während der Jahre 1876 bis 1878 ein⸗ gereicht, über welchen Se. Majestät in einem Allerhöchsten Erlaß vom 13. November d. J. Sich wie folgt ausgesprochen haben:

Ich habe den unterm 5. d. M. Mir überreichten Bericht über die Ergebnisse der Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung während der Jahre 1876 bis 1878 mit ungemeiner Befriedigung über die be⸗ deutenden Leistungen auf diesem für die Förderung der Volkswohl⸗ fahrt so wichtigen Ge biete durchgesehen. Die Vereinigung des Post⸗ und Telegraphenwesens hat auf beide Zweige eine so gedeihliche Wechselwirkung geübt, daß sie ungeachtet des während jenes Zeit⸗ raums obgewalteten wirthschaftlichen Drucks in Folge der geschickten Organisation und umsichtigen Leitung die hochgespannten Erwar⸗ tungen noch übertroffen hat. Mit besonderer Anerkennung habe Ich an der Hand des Berichts wie die fortschreitende äußere Ausdehnung so das Streben nach innerer Vervollkommnung der Verwaltung ver⸗ folgt. Ich beauftrage Sie, dem General⸗Postmeister wie allen Beamten, durch deren dienstfreudige Mitwirkung die geschilderte Resultate erzielt sind, Meinen Kaiserlichen Dank auszusprechen.

Berlin, den 13. November 1879.

Wilhelm. An den Reichskanzler. ö“ 8 8 dem Bericht theilen wir nach der „Proo. Corr.“

es mit:

Die Hauptmomente, welche die für die allgemeine Wohlfahrt so bedeutsame Thätigkeit des Reichsverkehrswesens in jenem kennzeichnen, sind: die Verschmelzung der Telegraphie mit dem Postwesen und die Erweiterung des Berner Allgemeinen Postvereins zu dem, alle Kulturvölker des Erdballs umfassenden Weltpostverein.

Die Gesammtzahl der Reichs⸗Postanstalten ist von 6556 am Schlusse des Jahres 1875 auf 7068 Ende 1878, die Anzahl der R eichs⸗Telegraphenan stalten während desselben Zeitraumes von 1686 auf 4143, mithin um 2457, das sind 145,7 % vermehrt worden, Ende des Jahres 1879 wird die Verwaltung über 5100 Reichs⸗Telegraphenanstalten verfügen, eine Anzahl, wie solche keine andere Telegraphenverwaltung Europas aufzuweisen vermag. i

Zahl der nebe. den Postanstalten vorhandenen amtlichen Ver⸗ kaufsstellen für Postwerthzeichen belief sich 1875 auf 4910, 1878 auf 6993; Postbriefkasten gab es 1875: 32 840, 1878: 42 438, darunter 15 108 in Orten mit Postanstalten, 27 330 in Orten ohne Postanstalten; außerdem befanden sich 1206 Briefkasten an Eisenbahn⸗Postwagen.

Das Gesammtpersonal umfaßte im Jahre 1876: 60 330, im Jahre 1878: 62 060 Personen, nämlich 23 769 Beamte, 32 259 Unterbeamte, 1074 Posthalter, 4958 Postillone. Es waren beschäftigt im Bahnpostdienst im Jahre 1876: 1252 Beamte, 1410 Unter⸗ beamte, im Jahre 1878: 1180 Beamte, 1470 Unterbeamte; bei selbständigen Telegraphenämtern im Jahre 1876: 2835 Beamte, 764 Unterbeamte, im Jahre 1878: 2267 Beamte, 557

as Bestreben der Verwaltung zur Förderung der geistigen Ausbildung der Beamten nahm seinen lebhaften Fottzang Die Amtsbüchersammlungen der Ober⸗Postdirekrionen wurden fort⸗ gesetzt erweitert, auch den Unterbeamten zugänglich gemacht, um ver⸗ mehrten Sinn für gediegene Lektüre zu erwecken. Das in Form von Beiheften zum Post⸗Amtsblatt monatlich 2 Mal erscheinende „Archiv für Post u nd Telegraphie“ bringt, neben den auf das Post⸗ wesen und die Verkehrswissenschaften im Allgemeinen bezüglichen Mittheilungen, nunmehr auch eingehendere Aufsätze über Telegraphie. Zur Ausbildung der Posteleven wurden in allen Ober⸗Postdirektions⸗ bezirken Unterrichtscourse abgehalten. Den Post⸗ und Telegra⸗ phenbeamten in Berlin ist Gelegenheit geboten, durch den Besuch akademischer Vorträge sich für den höheren Verwaltungsdienst vor⸗ zubereiten, und dadurch das Bestehen der Prüfung für die höhere Laufbahn möglichst zu sichern. Die Vorträge werden von Mitgliedern der obersten Post⸗ und Telegraphenverwaltung gehalten. In der Telegraphenschule wird neben der Unterweisung in der Te⸗

3 ½ % Staatsrente. Berlin aufgelegten 8 Millionen Mark dieses Staatspäpders erfolgt,

legraphentechnik, im Telegraphen bau, in Physik und Chemie, auch

ten: Marktwaare prima 145 150 ℳ, mittel 120 130 ℳ; Gebirgs⸗