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Was die Frage wegen der Regulirung der griechis chen Grenze angehe, so seien die Unterhandlungen darüber noch im Gange und sei es daher unthunlich, den auf dieselbe bezüglichen Schriftwechsel schon jetzt vorzulegen. Die Unterhandlungen mit der Psorte, betreffs des Kölle'schen Zwischenfalls, dauerten ebenfalls noch fort. Das organische Statut für die euro⸗ päischen Provinzen der Türkei sei jetzt den provinziellen Kommissionen unterbreitet.
— (Allg. Corr.) Von Sir Frederik Roberts ist fol⸗ gendes Telegramm eingegangen:
„Bis zum 12. November wurden ungefähr 73 Personen hinge⸗ richtet, darunter der City Kotwal (städtische Polizeirichter) und 6 andere Männer wegen Verstümmelung der Leichen von Offizieren der Gesandtschaft; 17 deswegen, weil sie Escorten angegriffen hatten und sich im Besitz von Eigenthumsgegenständen der Gesandtschaft befanden, und 49 für erwiesene Mordthaten an Nachzüglern und Betheiligung an dem Angriff auf die Gesandt⸗ schaft. Seit dem 12. November wurden 9 hingerichtet, nachdem sie des Angriffs auf die Gesandtschaft über⸗ führt worden, und bis zum 15. Dezember wurden 15 weitere Ver⸗ brecher zum Tode verurtheilt, weil sie der Ermordung verwundeter Soldaten für schuldig befunden worden und auch in den Angriff auf die Gesandtschaft verwickelt waren.“
Den „Daily News“ wird aus Lahore, vom 11. d., gemeldet:
„Mahomed Jans Armee in Ghuzni wird auf 15 000 bis 30 000 Mann geschätzt. Tahar Khan hat sich nach Wardak begeben, um Mannschaften für Mahomed Jan zu werben und deren Löhnungs⸗ zahlung in Geld und Getreide zu regeln.“
— (W. T. B.) Dem Reuterschen Bureau wird aus Kalkutta unter dem 9. gemeldet: Der Priester Mooshrialim, welcher sich gegenwärtig mit Mahomed Jan in Ghuzni be⸗ findet, hat die afghanischen Stämme aufgefordert, die Feindseligkeiten gegen die englischen Truppen wieder zu be⸗ ginnen. Die Kohistani⸗ und Ghilzaistämme haben zustimmend geantwortet.
— 10. Februar. (W. T. B.) Wie die „Times“ meldet, ist der englische Gesandte in Teheran instruirt worden, die persische Regierung zu benachrichtigen, daß Eng⸗ land sie der Verpflichtung aus dem Vertrage von 1857, Herat nicht in Besitz zu nehmen, entbinde.
Frankreich. Paris, 9. Februar. (W. T. B.) Die Nachricht, der Marine⸗Minister Jauréguiberry habe seine Entlassung genommen, wird von offizieller Seite für unbegründet erklärt.
1 — 10. Februar. (W. T. B.) Die heutige „République française“ wendet sich in einem Artikel gegen die Ver⸗ breitung beunruhigender und unheilschwangerer Gerüchte. Die französische Nation, die ihre Geschicke selbst leite, richte ihre Gedanken auf Frieden und werde sich durch Nichts in Aufregung versetzen lassen. Entschlossen, jede Provocation seinerseits zu vermeiden, strebe Frankreich nur dahin, die Ueberzeugung zu befestigen, daß es sich eifriger als je der Arbeit in Ruhe und Sammlung hingeben wolle.
Türkei. Konstantinopel, 10. Februar. (W. T. B.) Am Sonntag hat sich in Beikos (Ortschaft am Bosporus) ein sehr großer Unglücksfall ereignet, indem eine Kaserne einstürzte, wodurch 200 Soldaten und Offiziere getödtet, 300 verwundet wurden.
Rumänien. Bukarest, 9. Februar. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat die Errichtung einer rumä⸗ nischen Gesandtschaft für Belgien und die Niederlande mit dem Sitze in Brüssel bewilligt.
Südamerika. Brasilien. Rio de Janeiro, 13. Ja⸗ nuar. Durch ein Dekret vom 20. v. M. ist die Verordnung vom 19. Januar 1867, betreffend die Organisation der Staats⸗ kolonien, bis auf Weiteres aufgehoben worden. Als Motiv
B das Aufhebungsdekret an, daß die Bewilligungen des letzten Budgets nicht hinreichten, um alle für die Verwaltung der Kolonien erforderlichen Ausgaben damit zu bestreiten, und es daher auch nicht mehr möglich sei, den Staatskolonien weiter die n durch das Regle⸗
r 1867 zugesichert
8 Statistische Nachrichten. Hemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heitsamts sind in der 5. Jahreswoche von je 1000 VBe⸗ wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben emeldet: in Berlin 24,9, in Breslau 25,2, in Königsberg 34,6, in Cöln 25,0, in Frankfurt a. M. 17,5, in Hannover 21,0, in Cassel 16 9, n Magdeburg 18,5, in Stettin 20,6, in Altona 41,4, in Straß⸗ burg 42,2, in München 34,0, in Nürnberg 23,4, in Augsburg 34,1, in Dresden 21,5, in Leipzig 27,6, in Stuttgart 22,0, in Braunschweig 21,0, in Karlsruhe 13,5, in Hamburg 29,4, in Wien 27,0, in Buda⸗ pest —, in Prag 38,5, in Triest 51,5, in Basel 44,9, in Brüssel 21,7, in Paris 34,1, in Amsterdam 38,5, in Kopenhagen 22,6, in Stockholm 18,7, in Christiania 12,1, in St. Petersburg 48,1, in Warschau 26,7, in Odessa 38,3, in Bukarest 42,4, in Rom —, in Turin —, in Athen —, in Lissabon —, in London 31,3, in Glasgow 26,2, in Liverpool 31,7, in Dublin 48,7, in Edinburgh 25,1, in Alexandria (Egppten) 35,8. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗ York 24,1, in Phila elphia 18,3, in St. Louis —, in Chicago 15,4, in St. Franzisko 13,1, in Calcutta 32,9, in Bombay 34,8, in Mehebe 65 8 b Die beim Beginn der Berichtswoche an den ostdeutschen Stationen und in Berlin vorherrschenden nördlichen, an 86 utschen deutschen Stationen westlichen und südwestlichen, in Cöln südlichen Luftströmungen gingen bald allgemein in südöstliche, in Conitz in südwestliche um, und blieben auch bis zum Schluß der Woche vor⸗ wiegend. Nur in Karlsruhe wehte beim Beginn der Woche Nordost, der um die Mitte der Woche nach Süd, und am 30. wieder nach Nordost ging, und in München während der ganzen Woche Ostwind. Die Temperatur der Luft war eine andauernd niedrige, jedoch nur in Karlsruhe noch niedriger als in der Vorwoche. Meßbare Nieder⸗ schläge fanden wenig statt. Der Druck der Luft war wäͤhrend der anzec ehe ing hoher hältnisse der meist ie Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren europäischen Städte gestalteten sich in der Berichtswoche noch virsichecschat die westeuropäischen Städte (Amsterdam, Paris, Lon don) zeigen größere Sterblichkeitsverhältnißzahlen guf als in der Vorwoche. — In den deutschen Städten sank die allgemeine Sterblichkeitsverhält⸗ nißzahl auf 25,7 von 27,2 der vorhergegangenen Woche (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet). Die Sterblichkeit des Säug⸗ 83 “ ve 1090” Lebenden starben r berechne inder unter ahr gegen 83 der Vor⸗ woche, (in Berlin 72 gegen 77). 1 8 Unter den Todesursachen zeigten fast alle Infektionskrankheiten mehr oder minder bedeutende Nachläͤsse; nur typhöse Fieber und Keuchhusten wurden in deutschen Städten nicht seltener. — Die Masern verliefen in Hannover, Münster, Elberfeld, Kopenhagen, Liverpool gutartiger, in Stuttgart, Erfurt, Amsterdam ist noch keine
nahm die Epidemie wieder einen bösartigeren Charakter an. Diph⸗ therische Affektionen wurden fast allgemein seltener Todesveranlassung. Die Zahl der Todesfälle daran sank in Königsberg, Hamburg, Berlin, München, Aachen, häufiger wurden sie in Paris, Cöln und Wien. — Typhöse Fieber zeigten sich meist in gleicher Höhe, wie in der Vorwoche, als Todesveranlassung; in Berlin und München sank die Zahl der Todes⸗ fälle daran, in Königsberg, Hamburg, Paris, St. Petersburg stieg sie etwas. — Rückfallsfieber zeigten sich vereinzelt in Braunschweig, Leipzig, Thorn, Dessau, häufiger in Berlin und St. Petersburg, aus letzterer Stadt werden auch 13 Todesfälle daran gemeldet. typhustodesfälle kamen in Venedig und Bukarest je 1, in London 3, in St. Petersburg 18 zur Kenntniß. — Der Keuchhusten gewinnt namentlich in London immer weitere Ausdehnung. — In der Be⸗ richtswoche erlagen demselben daselbst 193 Kinder. — Darmkatarrhe der Kinder sind in München, Hamburg, St. Petersburg noch immer sehr hänfig. — Die Pocken verliefen in Paris und Bukarest ein wenig milder, doch betrug die Zahl der Opfer noch immer 56 bezw. 31. Auch in London, Wien, Barcelona, Krakau, Prag lassen die Blattern ein wenig nach, aus Genf, Odessa, Venedig werden ver⸗ einzelte Todesfälle daran gemeldet.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Nr. 1 des Jahrgangs 1880 der Annalen der Hydro⸗ graphie und maritimen Meteorologie, Organ des Hydro⸗ graphischen Amtes und der Deutschen Seewarte, herausgegeben von dem Hydrographischen Amt der Admiralität, Verlag von Ernst Siegfried Mittler u. Sohn in Berlin, hat folgenden Inhalt: Ueber die Gezeiten⸗Strömungen in dem englischen Kanal und dem südwest⸗ lichen Theile der Nordsee. Von Dr. C. Börgen. — Das Aneroid⸗ barometer. — Aus den Reiseberichten S. M. S. „Medusa“, Korv.⸗ Kapt. Matthesen. 1) und 2) Reise von Funchal nach Bahia und Georgetown im September und Oktober 1879; 3) Bemerkungen über Georgetown. — Aus den Rriseberichten S. M. Kbt. „Wolf“, Korv.⸗ Kapt. Becks: 1) und 2) Reise von Tschifu nach Tientsin und Newchwang im September und Oktober 1879; 3) Bemerkungen über Newchwang. — Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen See⸗ warte im Monat August 1879 (Schluß. Berichte von 8 Schiffen). — Eingänge von 21 meteorologischen Journalen bei der Deutschen Seewarte im Monat September 1879 (Berichte von 9 Schiffen). — Der Hafen von Calais. (Mitgetheilt von Kapitän C. H. F. Ringe). — Tiefseelothungen der britischen Schiffe „Argus“ und „Flamingo“ rund um die Bermuda⸗Inseln. — Tiefseelothungen S. M. S. „Luise“, Korv⸗Kapt. Schering, Temperaturmessungen S. M. S. „Luise“ an der Oberfläche des Meeres während der Reise von Yokohama nach Hakodate und von da nach Tschifn im August 1879. — Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats Oktober 1879 ig Nordamerika und Central⸗ Europa (Mittheilung von der Deutschen Seewarte). — Kleine hydro⸗ graphische Notizen. — Tabellen: 1) Mittel, Summen und Extreme für den Monat Dezember 1879 nach den meteorologischen Aufzeich⸗ nungen der Normal⸗Beobachtungs⸗Stationen der Deutschen See⸗ varte; 2) meteorologische und magnetische Beobachtungen, angestellt auf dem Kaiserlichen Observatorium zu Wilhelmshaven in dem Monat Dezember 1879. — Kartenbeilagen: Sechs Tafeln zu der Abhandlung: Das Aneroidbarometer. — Ein Diagramm der Tiefsee⸗ lothungen S. M. S. „Louise“ im Japanischen Meere“.
(St. Pet. Ztg.) Das Programm des Archäologen⸗Kon⸗ gresses, der 1881 in Tiflis tagen wird, ist nach den „Nowosti“ folgendes: 1) Sammlung vorhistorischer, 2) heidnischer, 3) christlich⸗ muselmännischer Alterthümer, 4) Gegenstände der bürgerlichen Bau⸗ kunst, 5) Denkmäler, Handschriften und Sprachen und 6) Linguistik. Sämmtliche dem Kongreß vorgestellten Gegenstände, Erwerbungen, Kopien und photographischen Bilder fallen dem Tifliser Museum als Eigenthum zu. Zum Ausbau des Lokals derselben ist eine Summe von 45 000 Rbl. bereits angewiesen worden.
Gewerbe und Handel.
Dem Verwaltungsbericht der städtischen Sparkasse zu Magdeburg sind folgende Daten entnommen: Ende 1878 betrugen die Einlagen der Interessenten 19 887 556 ℳ; im Jahre 1879 wurden eingezahlt 8 931 356 ℳ und den Interessenten an Zinsen gutgeschrieben 660 433 ℳ Von dieser Gesammtsumme von 29 479 345 ℳ wurden im Jahre 1879 zurückgezogen 7 712 216 ℳ, so daß am 31. Dezember 1879 belegt blieben 21 767 084 ℳ Die Einlagen haben sich daher gegen ult. Dezember 1878 um 1 879 528 ℳ vermehrt. — Ausstehende Kapitalien besaß die Sparkasse am Schlusse des Jahres 1879 22 516 981 ℳ, an Zinsen standen aus 38 073 ℳ, und der baare Bestand betrug 874 831 ℳ Von der Gesammtsumme von 23 429 885 ℳ gehen ab: noch nicht abgeführte Ueberschüsse mit 36 386 ℳ, schuldige Dienstkautionen mit 3600 ℳ, mithin bleibt u timo 1879 ein Vermögen von 28 389 900 ℳ Von dieser Summe gehören den Interessenten 21 767 084 ℳ, so daß ein Ueberschuß ver⸗ bleibt von 1 622 815 ℳ, welcher sich nach Abzug des Reservefonds mit 1111 774 ℳ für das Jahr 1879 fest stellt auf 511 041 ℳ Von diesem Ueberschusse werden 20 % zur Verstärkung des Reserve⸗ fonds entnommen mit 102 208 ℳ, wodurch derselbe auf 1 213 982 ℳ erhöht wird und 408 833 ℳ zur Verwendung für öffentliche städtische
Zwecke disponibel bleiben. (W. T B.) Die heute abgehaltene
Posen, 9. Februar. außerordentliche Generalversammlung der Aktionäre der Provin⸗ zial⸗Aktienbank für das Großherzogthum Posen hat einstimmig beschlossen, die Bank, welche am 16. März 1882 eingehen sollte, bis zum 1. Januar 1891 bestehen zu lassen. Verkehrs⸗Anstalten.
Triest, 9. Februar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Ceres“ ist heute Morgen mit der ostindisch⸗chinesischen Ueber⸗ landpost aus Alexandrien hier eingetroffen.
Plymouth, 9. Februar. (W. T. B.) Die Hamburger Postdampfer „Silesia' und „Suevia“ sind hier eingetroffen.
Berlin, den 10. Februar 1880.
In der Gesellschaft für Erdkunde gab am letzten Sonn⸗ abend der Hofrath Gerhard Rohlfs in einem interessanten Vor trage ein Bild seiner bekanntlich leider verunglückten Expedition nach dem nördlichen Afrika. Im Oktober 1878 brach Rohlfs von Deutsch⸗ land auf und erreichte bald Tripolis; Stadt und Land machten auf ihn den Eindruck, als ob sie durch erweiterte Handelsbeziehungen in den letzten Jahren einen ungeahnten Aufschwung genommen hätten. Nachdem sich die Expedition, an der sich auch Dr. Stecker be⸗ Ihesigee in Tripolis unter den Schutz der italienischen Regierung gestellt, glaubten sie ihren Aufenthalt so viel als möglich abkürzen zu müssen, und so brach Rohlfs noch in demselben Jahre, ohne das verspätete Eintreffen der Geschenke, welche Se. Majestät der Kaifer und Köniz dem Sultan von Wadai durch den Redner als Dank für die freundliche Haltung, die derselbe seiner Zeit dem Dr. Nachtigal gegenüber beobachtet, senden wollte, abzu⸗ warten, nach dem Süden auf. Die Nachricht, daß ein feindlicher Stamm die Karawane in der Wüste überfallen wollte, bewog jedoch Rohlfs, der die Expedition nicht innerhalb des türkischen Gebiets gefährden wollte, zur Umkehr. Bald aber drang er von Neuem vor und erreichte glücklich Sotna, wo er über einen Monat blieb, in der Hoffnung, daß die Kaiferlichen Geschenke eiatreffen würden. Von Sotna aus wäaͤhlte er den Weg nach Audschila, eine Straße, die vor ihm noch kein Europäer betreten. Die Bevölkerung nahm ihn sehr freundlich auf. Nach einem kurzen Verweilen in Sella schlug er wieder eine südliche Richtung ein, berührte die Oase Dschibbena, die schauerlichste Einöde, die es in der Welt giebt“, und traf endlich in Audschila ein, völlig unerwartet für die Ein⸗ wohner, die ihm einen sehr unfreundlichen Empfang bereiteten, weil noch Niemand von Norden aus dahin gelangt war. Er zog deshalb so schnell als möglich weiter nach Dschalu, wo aber die Bevölkerung eine so drohende Haltung einnahm, daß Dr. Stecker nach Bengasi
Fleck⸗
in dem Japanischen Meere. —
Rohlfs selbst nach Bengasi auf, wo eben ein neuer türkischer Gou⸗ verneur eingetroffen war, der auf Betreiben des Botschafters Grafen Hatzfeldt die bündigste Anweisung erhalten hatte, das Vordringen von Rohlfs nach Kräften zu beschleunigen. Es wurde ein günstiger Konkrakt mit der türkischen Regierung abgeschlossen, für dessen Innehaltung Geiseln gestellt wurden, und mit größten Hoffnungen brach Rohlfs mit ener Dattelkarawane auf und passirte zum zweiten Male Audschila und Dschalu. In forcirten Märschen wurde unter großen Entbehrungen endlich Taiserbo erreicht. Ohne Ruhe und Rast ging es über Buseima, wo er mitten in der Wüste den Anblick eines blauen Sees genoß, nach Kebabo, der Hauptoase von Kufna, der einzigen, die eine feste Einwohner⸗ schaft hat. In Buema vollzog sich die Katastrophe. Die Be⸗ völkerung der Suja war durch die in Bengasi bewirkte Stellung von Geiseln so erbittert gegen Rohlfs, daß sie erklärte, ihn nicht weiter ziehen lassen zu wollen, ehe nicht die Geiseln befreit seien. Da sich kein Bote nach Bengasi fand, so war Rohlfs nunmehr thatsächlich der Gefangene eines fanatischen Stammes. Man erpreßte Geld von ihm, stahl ihm seine werth⸗ vollen Sachen und forderte offen auf, den verhaßten Fremden zu ermorden. Von einem treuen Neger gewarnt, entfloh Rohlfs wenige Stunden vor dem Ueberfall auf sein Lager unter großen Gefahren nach dem Süden; er rettete nichts als sein Leben; seine gesammte Habe, die Kaiserlichen Geschenke, die werthvollen Sammlungen und Notizen wurden die Beute der rachgierigen Neger. Indessen besserte sich seine Lage; die Geistlichkeit trat für ihn ein, und ein Volksstamm trat offen auf seine Seite. Er hätte nunmehr nach Wadai ziehen können, allein seine Instrumente waren sämmtlich vernichtet, und nur einen kleinen Theil der Kaiserlichen Geschenke hätte er dem Sultan überreichen können. Außerdem war sein Vertrauen auf die Sujas, in deren Bereich er sich noch immer befand, gründlich erschüttert. Unter diesen Umständen blieb dem muthigen Forscher nichts übrig, als seine Expedition nach Wadai als gescheitert ansehen zu müssen; er kehrte nach Bengasi und alsdann nach Europa zurück. Als ein Resultat seiner Reise konnte Hr. Rohlfs jedoch mittheilen, daß mit der von ihm bewirkten Durchforschung der Oase Kufra die Erforschung der Libyschen Wüste nunmehr als vollendet angesehen werden könne.
„Der ‚Leipziger Thierschutzverein“ veranstaltet in der Zeit vom 2. bis 20. Mai 1880 eine internationale Ausstellung aller derjenigen Gegenstände, welche unbeabsichtigter Thierquälerei vorbeugen können, oder Thieren, die der Mensch zu seinem Nutzen oder Vergnügen hält, in irgend einer Weise zu gute kommen. Gegenstände dieser Ausstellung sollen sein:
1 Modelle oder Zeichnungen zweckentsprechender Aufenthalts⸗ räume für Thiere aller Art. a. Modelle von Ställen für größere und kleinere Thiere; b. Einzelne Stalleinrichtungen: insbesondere Krippen, Raufen, Futter⸗ und Tränkvorrichtungen; Anbindeapparate, namentlich auch solche, welche das schnelle Befreien der Hausthiere bei Feuersgefahr zulassen, oder solche, welche das Ueberhauen ver⸗ hüten; Latirbäume und Latirbaumhalter; Pflasterungsmaterial; Wandbelag; Ventilationseinrichtungen; Fenster; Thüren; Oefen; c. Käfige für Säugethiere und Vögel, welche in der Gefangenschaft gehalten werden; Transportkäfige; Ausstellungskäfige.
II. Geschirre, gut konstruirte, welche das Gedrücktwerden der Zugthiere verhüten (Kummte, Joche, Sättel, Reitzeuge, Halftern . Anspannvorrichtungen ; Ausspannvorrichtungen; Pferdeschoager; Sattel⸗ Unüe Vorrichtungen, die das Durchgehen von Zogthieren ver⸗
indern.
III. Modelle von gut konstruirten Arbeitswagen oder solche Wagen selbst; Wagentheile (Federn; Achsen; Wagenräder; Leiter⸗ bäume ꝛc.); Vorrichtungen, die zum Schutz der Zugthiere dienen (elastische Ortscheite; elastische Gabel für Droschken; Hemmschuhe ꝛc.). . IV. Huf⸗ und Klauenbeschlag. Huf⸗ und Klaueneisen; Auswirk⸗ instrumente; Beschlagwerkzeug; Hufnägel.
68 Veterinärchirurgische Instrumente.
VI.) Heilapparate, welche zum Nutzen kranker Thiere verwendet werden (Kühlapparate; Berieselungsvorrichtungen; Hufschuhe; Ver⸗ bandsstücke; Schwebeapparate); Gegenstände, welche zur Haut⸗, Huf⸗ und Schenkelpflege dienen (Frottirlappen; Decken ; Schnürmanschetten; Bandagen; Putzzeug aller Art; Scheermaschinen); Hausapotheken.
VII. Vorrichtungen, welche angewendet werden müssen, um Ge⸗ brauchsthieren Untugenden und schlechte Angewohnheiten abzuge⸗ wöhnen, ohne daß dabei die Thiere gequält werden; (Vorrichtungen, welche gebraucht werden müssen, um Thieren das Ziehen zu lehren; Weidefesseln; Deckenreißerstöcke; Zwangs⸗ und Bändigungsmittel, wie Wurfzeuge, Bremsen, Nasenringe, Beißkörbe).
VIII. Alle Gegenstände, welche sonst erfunden wurden, um das Wohl von Thieren zu fördern und Thierquälereien vorzubeugen. (Winterfuttertische, Futterkörbe für freilebende Vögel; Nistkästen; gut eingerichtete Fischkästen, Aquarien und Te rarien; Schlacht⸗ masken und Instrumente, welche schnelles und sicheres Tödten der zum Schlachten bestimmten Thiere ermöglichen ꝛc.
Anmeldungen zur Ausstellvng wolle man spätestens bis zum 15. März an Hrn. Julius Haeckel unter Angabe des Raumbedarfs gelangen lassen. Das Standgeld richtet sich nach dem Ort der Aus⸗ stellung. Für 1 qm Bodenfläche des Gartens, welcher aus⸗ schließlich zur Aufnahme wettertüchtiger Gegenstände bestimmt ist, wird 1 ℳ berechnet, für 1 qm Tischfläche in der Ausstellungshalle 3 ℳ und für einen laufenden Meter Wandfläche des zuletzt genaunten Raumes 1 ℳ Der Betrag des Standgeldes ist der Anmeldung bei⸗ zufügen. Die Kosten der Feuerversicherung tragen in einem dem Werthe des ausgestellten Gegenstandes entsprechenden Umfange die Aussteller. Ein⸗ und Auspacken, sowie die Spedition der zur Aus⸗ stellung gelangenden Gegenstände besorgt das Speditionsgeschäft des Hrn. Moritz Merfeld in Leipzig. Alle Sendungen sind ausschließ⸗ lich an die genannte Firma zu richten. Verbindungen mit den Eisenbahndirektionen wegen Billigstellung der Fracht sind angeknüpft. Die Herren Aussteller werden ersucht, für jede der Abtheilungen, welche sie mit ihren Gegen⸗ ständen beschicken, ein Plakat mit Angabe ihrer Firma einzusenden. Großgedruckte kurzgefaßte Erläuterungen zu den Ausstellungsgegen⸗ ständen sind erwünscht. Für die besten Gegenstände der Aus⸗ stellung werden Ehrendiplome gewährt. Alle Thierschutzvereine werden gebeten, dieses Programm möglichst zu verbreiten resp. sich durch Ausstellen von einschlagenden Gegenständen zu betheiligen, wi überhaupt das Unternehmen zu fördern. 88
„Der Verein für deutsches Kunstge be hält morgen, Mittwoch, Abends 8 Uhr (Wilhelmstr. 118) seine zwanzigste Hauptversammlung. In derselben wird Hr. Direktor Pro⸗ fessor Jul. Lessing einen Vortrag über die Ei senhoidtschen Silberarbeiten halten und der Fabrikant Hr. Stern über Holz⸗ mosaik sprechen. Vorlagen werden von dem Fabrikanten Hrn. Stern, Hrn. Professor Vogel und Hrn. Buchhändler Wasmuth gemacht wer⸗ den. Gäste können eingeführt werden.
Aus New⸗York wird unterm 5. d. M. gemeldet, daß aus Mexiko eingegangenen Nachrichten zufolge Erderschütterungen in den Distrikten Cordoba, Orizaba, Tehuacan und Vera⸗Cruz, gleichzeitig mit dem jüngsten Erdstoß in Cuba, verspürt wurden. Im Residenz⸗Theater findet morgen die erste Auffüh⸗ rung des Schauspiels „Trennung“ („Une Sé6paration“) von Legouvé mit Fr. Marie Seebach in der weiblichen Hauptrolle statt.
Redacteur: J. V.: Riedel.
Abnahme der Epidemie sichtlich. Das Scharlachfieber zeigte meist Nachlässe, so in Berlin, Stettin, Bukarest, nur in .“
eilte, um durch Vermittelung der türkischen Regierung ein weiteres Vordringen zu ermöglichen. Da die Entsendung mißlang, so brach
3 Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Berli
en zrate für hven Dentschen Reichs⸗ u. König. 8 Heffentlicher Anzeiger.
Preuß. Etcats⸗Anzeiger und das Eentral⸗Handels⸗ ister nimmt an: die Königliche Erpedition
registe 6 hes Veutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich
Preußischen Stants⸗Anzrigers: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
. Subhastationen, Aufgebote, Verladungen u. dergl.
. Verkäufe, Verpachtungen, Submissienen etc.
.Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
NR u. s. w. von öffentlichen Papieren.
N
8
chen Staats⸗Anzeiger.
1889:
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. ILäterarische Anzeigen.
& Vo
Inserate nehmen au: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidenbank“, Rnvolf Mosse, Haasenstein
gler, G. 2. Danbe & Co., E. Schlotte,
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annoncen⸗Bureaus.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage.
Zubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladnugen n. dergl. ..“
133791 Oeffentliche Zustellung.
taakermeister J. Groch bier zu Berlin, s h Nr, 3, klagt gegen den Architekten C. Coerper auf Zahlung von 2164 ℳ 41 Pf. nebst 5 % Zinsen seit dem 22. Januar 1879 für gelie⸗ ferte Staakerarbeiten mit dem Antrage auf Ver⸗ urtheilung des “ Zahlung dieser vorbe⸗ umme und Zinsen. 1 1 Aehe ⸗ ist eingeleitet, und da der jetzige Auf⸗ enthalt des Beklagten Coerper unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in ös8 zur Klagebeantwortung der Sache auf den 18. Ma 1880, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Gr. richtsdeputirten im Gebäude des Königlichen Lan 8 gerichts I. hierselbst, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 55, anstehenden Termin pünktlich z er⸗ scheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Ein⸗ wendungen anzuführen und Urkunden im Original einzureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen wer⸗ den kann. 88 int der Beklagte zur bestimmten Stunde G die in der Klage angeführten That⸗ sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt er⸗ achtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausgesprochen werden. 8 in, den 4. Februar 1880. “ Königliches Landgericht. I. Civilkammer. III. Der Gerichtsschreiber Wiechel, Landgerichts⸗Sekretär.
1384911 Oeffentliche Zustellung. Die Anna Marie Margaretha Meyer, geb. Fahje, aus Burtehnde, jetzt in Hamburg wohn⸗ haft, vertreten durch den Rechtsanwalt Weber hier⸗ selbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeits⸗ mann Christian Meyer aus Burtehude, dessen gegen⸗ wärtiger Aufenthalt unbekannt ist, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehbescheidung, Er⸗ klärung des Beklagten für den schuldigen Theil und Verurtheilung desselben in die Prozeßkosten und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor 8b 11“ I. des König⸗ Landgerichts zu Stade R 18 Mai 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 1 Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Flase Be e sst gemacht. hmidt,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts v. c.
13569” HOeffentliche Zustellung.
daufmann Nestor Philipborn zu Berlin, 8 den Rechtsanwalt Joël hierselbst, klagt gegen den Steinhändler Ernst Dickhoff zu Berlin, Ruheplatzstr. Nr. 6, aus dem zwischen dem Kaufmann Isaac Levy und dem Müblenbesitzer Gelling geschlossenen Kaufvertrage vom 28. Februar 1876 mit dem Antrage auf Zahlung von 1500 ℳ nebst 5 % Zinsen seit dem 1. Juli 1879 bei Ver⸗ meidung der Zwangsverwaltung und Zwangsver⸗ steigerung des im Grundbuche des Königlichen Amts⸗ gerichts zu Mittenwalde, Band III. Blatt Nr. 76 Blatt 109 verzeichneten Grundstücks und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die IV. Civilkammer des Königlichen Landgerichts II. zu Berlin, Dorotheenstraße 7, auf den 30. April 1880, Vormittags 11 ¾ Uhr, mit der Aufforderung, deg. beireümn gedachten Ge⸗ ichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 8 8 6— bgasise der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der “ gemacht. ehbein, 1 erichtssch eiber des Königlichen L dgerichts II. v114“ .
8
18579] Heffeutliche Zustellung.
Marie Elisabeth, verehel. Bincenz, geb. Winkler zu Meißen, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Ernst Krause in Dresden, klagt gegen ihren Ehemaun, den Klempner Richard Gustav Vin⸗ renz, früher in Meißen, jetzt unbekannten Aufent⸗ halts, wegen böslicher Verlassang mit dem Antrage auf Scheidung vom Bande der zwischen ihnen be⸗ stehenden Ehe und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Dresden
auf den 5. Mai 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Dresdeu, den 26. Januar 1880.
Hochgemuth, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, Civilkammer II.
134841 Oeffentliche Zustellung. Die verwittwete Frau Kaufmann Doro⸗
thea Plewe, geb. Witt, hier, vertreten durch den Justizrath Alscher hier, klagt gegen den Grundstücks⸗
wegen 675 ℳ mit dem Antrage auf Verurtheilung des Verklagten zur Zahlung von 675 ℳ Zinsen von
Abtbeilung III. Nr. 7 eingetragenen Kapitale von 2700 ℳ für die Zeit vom 7. Januar pr. bis 7. Juli pr. an die Klägerin und lade ich den Beklag⸗ ten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die dritte Civilkammer des Königlichen Land⸗
gerichts zu Königsberg i./Pr. auf
zu bestellen. Auszug der Klage bekannt gemacht.
¶[3523]
Koͤnig in Hameln und des Bergmanns Bartels in Dörpe wider den Bergmann Heinrich Hasenbein in Döcpe soll die dem Letzteren gehörende zu Dörpe unter Haus⸗Nr. 66 belegene Anbauerstelle, zu wel⸗
em auf dem Grundstücke Hinter⸗Roßgarten Nr. 2,
den 29. April 1880, Vormittags 10 Uhr, n den Sitzungssaal Nr. 79, mit der Aufforderung, inen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Königsberg, den 31. Januar 1880. Hensel, 1
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Verkaufsanzeige
und * Aufgebot.
In Zwangsvollstreckungssachen des Holzhändlers
cher der unter Art. Nr 74 der Grundsteuer⸗Mutter⸗ rolle mit 5 Ar 68 ◻ M. aufgeführte Garten und Hofraum und ein noch neues Wohnhaus mit 3 Stuben und 8 Kammern, Keller und Stallung gehören, öffentlich verkauft werden und ist dazu Termin anf Mittwoch, den 7. April 1880, Nachmittags 2 ½ Uhr, im Bockelmannschen Gasthause zu Dörpe an⸗ beraumt. . Zugleich werden Alle, welche an den bezeichneten Grundbesitz Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Real⸗ berechtigungen iu haben vermeinen, zu deren An⸗ meldung in jenem Termine bei Vermeidung des Verlustes im Verhältnisse zum neuen Erwerber der Verkaufsobjekte, aufgefordert. 8 Coppenbrügge, den 30 Januar 1880. Königliches Amtsgericht. CCTECDI I
1Iu1““
88522] Verkaufsanzeige und Aufgebot. In Zwangsvollstreckungssachen Tagelöhners Chri⸗ stoph Beuseler in Rittmarshausen, Glaͤubigers, wider Tagelöhner Friedrich Beuseler in Satten⸗ hausen, Schuldners, 8
soll des “ zwischen Rinnenapf und Kramer belegenes 1““ “ 8 81 sn Sattenhausen Gebäude und Hofraum) in dem au Sonnabend, den 27. März 1880, Nachmittags 4 ½ Uhr, im Kirchnerschen Wirthshause zu Sattenhausen anberaumten Termine versteigert werden. In demselben haben Alle, welche am fraglichen Grundbesitz Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Real⸗ berechtigungen zu haben vermeinen, solche zu melden, widrigenfalls sie durch nur zu verkündendes Schluß⸗ urtheil C Verhältniß zum neuen Erwerber ür verlustig erklärt werden. “ den 3. Februar 1880.
Königliches Amtsgericht. II Münchmeyer.
“
“ Auf Antrag des Amtsrichters Kannopsch zu Neu⸗ mark als Vormund des minderjährigen Studenten der Rechte Felix Dahrenstädt ist das Aufgebot der Nachlaßgläubiger des am 23. Mai 1879 zu Lonkorsz verstorbenen Oberförsters Rudolpf Dahren⸗ städt beantragt und eingeleitet worden.
Es werden alle Diejenigen, welche als Nachlaß⸗ gläubiger und Vermächt⸗ißnehmer einen Anspruch anf den Nachlaß des verstorbenen Oberförsters Rudolpf Dabrenstädt aus Lonkorsz oder einzelne Nachlaßgegenstände zu haben vermeinen, aufgsefor⸗ dert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf den 20. April cr., Vormittags 10 Uhr, in Nr. 14 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes vor dem Amtsrichter Amort angesetzten Aufgebots⸗ termine anzumelden, widrigenfalls sie ihre An⸗ sprüche gegen die Benefizial⸗Erben nur noch inso⸗ weit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers auf⸗ gekommenen Nutzungen durch Befriedigung der an⸗ gemeldeten Ansprüche nicht erschöpft sind.
Das Nachlaßverzeichniß
ist die Einsicht desselben Jedermann gestattet.
sicht der Betheiligten niederzulegen sind, muß
[35262
Beiertheim als Vormund der Friederike, Marie und Katharina Weber in Bulach, und die Wittwe des Josef Weber, Karoline, geb. Philipp, von Bulach, als Vormünderin des Heinrich, Josef, Bernbard und der Helena Weber daselbst, haben bezüglich eines von ihren Mündeln auf Aleben ihres Vaters Josef ih Weber III. von Bulach vererbten Grundstückes, 8 a 60 m Wiesen in den 1“ “ 8 Ettlingen, neben Ziriak Spe ittwe und Michael hi klei 8 im 2 e von Valentin Ebert dahier zu melden, bezw. seine Erben ö““ ihre Erbansprüche geltend zu machen haben, widrigen⸗
falls Ebert für todt erklärt und sein Nachlaß an die Personen, die sich als nächste Erben legitimiren, ausgeantwortet werden wird.
60 ℳ ein Aufgebot beantragt.
bekannte dingliche Rechte an diese Liegenschaft zu haben glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche späte⸗
würden.
ist in der Gerichtsschrei⸗ berei I. des hiesigen Amtsgerichts niedergelegt und
inzelnen Anmeldung, welche zur Ein⸗ in sede henn, in der 'Gerichtzsschreiberei der Gegenstand und der
Grund des Anspruchs unter Beifügung der urkund⸗
—Aufgebot. 88
Nr. 1094 Landwirth Anton Weber I. in
Es werden daher Alle, welche in den Grund⸗ und Pfandbüchern nicht eingetragene, auch sonst nicht
dem auf 1 Dienstag, den 30. März 1880, Vormittags 9 Uhr, bestimmten Termine anzumelden, widrigenfalls die nicht angemeldeten Ansprüche für erloschen erklärt
stens in
Ettlingen, den 3. Februar 1880. b Großherzogliches Amtsgericht. Der Gerichtsschreiber: 8 Matt.
18511] Aufgebot.
Auf Antrag des Vorstandes der katholischen
ö1ö1“ zu Helden bez. des Anton Vogt
daselbst ist das Thege t folgender angeblich ver⸗
loren gegangener Urkunden: 8
a. gchtlsche Schuld⸗ und Pfandverschreibung der Wittwe Vogt in Helden vom 3. August 1852 über 190 Thlr. nebst Hypothekenschein von demselben Tage lautend über die Post Abthl. III. Nr. 9 Bd. VI. Bl. 6 des Grund⸗ buchs von Helden zu Gunsten der Pfarrkirche
erichtliche Schuld⸗ und Pfandverschreibung des S Vogt zu Dohm vom 23. Juni 1846 [1 üͤber 49 Thlr. nebst Hypothekenschein vom 26. Junt —h. lautend über die Post Abthl. III. Nr. 3 Bd. IV. Bl. 34 des Grundbuchs von Helden zu Gunsten des Adolph Hundt zu
Attendorn, eingeleitet worden, und werden daher alle Die⸗
oder sonstige Inhaber Ansprüche auf jene Urkunden erheben zu können aufgefordert, sich ätestens bis zu dem auf den
5. April cr., Morgens 10 Uhr,
dahier anberaumten Termine zu melden, widrigen⸗
falls das E“ nach Lag
wird erlassen werden.
Attendorn, den 20. Januar 1880. Königliches Amtsgericht.
1866 Aufgebot. Auf dem, dem Hofbesitzer Carl Horst gehörigen Grundstücke Mockrau Nr. 5 stehen rubr. III. Nr. 4 lit. 1. 300 Thlr., ein aufgemachtes Bett mit 2 Unter⸗ betten, Oberbett, 6 Kissen, 2. Umstecklaken und 2 Fußlaken oder 50 Thlr., eine Kommode oder 6 Thlr. nach Wahl der Gläubigerin, für Bertha Pauline Hinz, jetzt verehelichte Janz, als Mutter⸗ erbe — auf Grund des Testaments der Justine Wilhelmine Hinzler, früher verehelichte Werner, vom 13. Juni 1843 eingetragen. Die Glänu⸗ bigerin Frau Bertha Pauline Janz und deren Ehe⸗ mann haben über diese unterm 20. August cr. löschungsfähig quittirt. Gleichwohl hat die Löschung nicht erfolgen können, weil das über diese Post lautende Dokument verloren gegangen ist. Auf den Antrag des Hofbesitzers Carl Horst in Mockrau wird daher der Inhaber der Urkunde auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 7. Mai 1880, Vormittags 12 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht an⸗ zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Grandenz, den 12. Dezember 1879. C Königliches Amtsgericht.
185271 Aufgebot.
11.“ 8
Der Krämer Gerd Harms Spelde und der Schiffs⸗ kapitän Harm Gerds Spelde zu Oldersun⸗- haben ihr von dem Schiffskapitän, jetzt Proprie’ är Ülfert Wilters zu Varelerhafen gekauftes, früher zu Vareler⸗ hafen, jetzt zu Oldersum heimathlic es Schooner⸗ galliotschiff Margaretha, Unterscheide ngssignal N. C. 0. H., jenem Voreigenthümer weg’en des mit 5 % jährlich verzinslichen Restkaufpren es für das Schiff von Dreitausend zweihundert und fünfzig (3250) Mark verpfändet. 38
Etwaige frühere Verpfö ndungen jenes Schiffes sind spätestens in dem au⸗
Mittwoch, dey 24. März 1880, 10 Uhr Vormittags,
damit anberaumten Nufgebotstermine hier anzumel⸗ den; der Gläͤubige’, welcher die Anmeldung unter⸗ läßt, verliect sein Vorzugsrecht gegenüber den Gläu⸗ bigern, welche in das Schiffsregister eingetragen werdern.
Emden, den 5. Februar 1880.
angegeben werden⸗ Renmarf⸗ den 20. Januar 1880. Königliches Amtsgericht. I.
besitzer Ulrich Grinda, zuletzt in Königsberg, ““
lichen Beweisstüͤcke vder eine Abschrift derselben
Königliches ect. 1. 1 Beglaubigt:
1 Becker, Gerichtsschreibergehülfe.
[3529]
zu Helden,
te Schneider werden Secaha ein Recht zu haben glauben, zur Anmel⸗
dinga t unter dem Rechtsnachtheile öffentlich aufge⸗ fordert, daß im Falle dung die Forderung fi Hvp.⸗Buche gelöscht würde.
5191 Aufgebot.
Nachdem der Vormund Matthias Ebert zu Rückers
dahier den Antrag gestellt hat, den seit länger als 30 Jahren von seiner Heimath abwesenden Valentin Ebert von Rückers, der, wenn er noch lebte, das 70. Lebensjahr zurückgelegt haben würde, für todt zu erklären und seine Erben zur Geltendmachung
rer Erbansprüche aufzufordern, so wird Aufgebots⸗
termin auf den
3. April d. Js., Vormittags 10 Uhr, erher “ in welchem sich der verschollene
ünfeld, den 31. Januar 1880. Königliches Amtsgericht. “ Fuckel.
Aufgebot.
Auf Antrag des Oekonomen Michael Gugel von
ötteldorf ist das Aufgebotsverfahren bezüglich eines 5 e Namen als Gläubiger lautenden und zu Verlust gegangenen Schuldscheins der Königlichen Hauptbank dahier vom 2. Juli 1879 Nr. 7002 über 2000 ℳ, zu 3 % verzinslich, beschlossen worden
Demgemäß wird der Inhaber der Urkunde hier⸗
mit aufgefordert, seine Rechte hierauf spätestens in
15 Kg den 2. Oktober 1880, früh 9 Uhr,
Sitzungszimmer Nr. 10,
vor dem unterfertigten Amtsgericht anstehenden Auf gebeloere e anzumelden und die bezeichnete Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraft⸗ los erklärt wird.
Nürnberg, den 2. Februar 1880.
Fön gülches Amtsgericht. Abtheilung II. Berlin, Amtsrichter.
Aufgebot.
Im Hyp.⸗Buche für Appetshofen Bd.
3516] 8 III.
I
.160 lan Nr. 652 der Söldnerseheleute Feraehed nhd Eietst ne Schneider von Appetshofen und S. 162 auf Plan Nr. 989 des Schmiedes Kaspar Nagel daselbst sind seit 20. Dezember 1824
äubi fand⸗ fü ürstl. trath Schaefer zu Wallerstein jenigen, welche als Gläubiger, Cessionarien, Pfand 8 den Fürstl. Forstr
zu 5 % eingetragen. Auf Antrag der Ehe⸗ S. welche auf die
und zwar spätestens im Aufgebotstermine
der Unterlassung der Anmel⸗ für erloschen erklärt und im
II. Der Aufgebotstermin wird am Dienstag, den 31. Angust 1880, früh 9
r, im Geschäftszimmer des unterfertigten Amtsr abgehalten.
Nördlingen, den 4. Februar 1880.
Köͤnigliches Amtsgericht. Pfeuffer, Amtsrichter. Zur Beglaubigung:
Keith, K. Gerichtsschreiber.
8 18880] Aufgebot. “ Der Bäckerssohn Georg Edmund Gareis und die Bäckerstochter n Gareis von Marktschor⸗ gast, welche nach Amerika ausgewandert sind un über deren Leben seit, mehr als 10 Jahren keine Nachricht vorhander, ist, werden auf Antrag ihres Kurators Andreas, Michel von Marktschorgast auf⸗ gefordert, späte’ nens im Aufgebotstermin vom Mont’ag, den 29. November 1880, “ “ K. Amts⸗ if 1 — 8 88* 2 widrigenfalls sie für
L. S.
persönlich 1 Berneck anzumelden, todt eerklärt werden. F erklärt, weeclaten werden aufgefordert, ihre Vnteressen im Aufgebotsverfahren mohemmnehmen, ebenso alle Diejenigen, welche über das Verschollenen Kunde geben können, Mitt heilung hierüber bei Gericht zu machen. Berueck, den 4. Februar 1880. Königlich Bayer. Amtsgericht. Re ur Beglaubigung: Her „Barrche Gerichtsschreiber: “ Hellerich.
Aufgebot. e beiden, seit mehr denn 10 Jahren ver⸗ eäben Keachge 8 Schneidermeisters Johannes Braun von Schwarzenbach am Wald und seiner Ehefrau Anna Kunigunde 3 geborne Stroehla, Namens: SEee 8 Anna Margaretha, geb. 5. Juli 1829, un Anna Katharina, geb. 5. Oktober 1838, ist die gerichtliche Todeserklärung beantragt, und ergeht deshalb im Wege des Aufgebots die Auffor⸗ derung: a 28 die Verschollenen: 1 1 späͤtestens im Aufgebotstermine von. Mittwoch, den 10. November 1880, früh 9 Uhr, ⸗.— persönlich oder schriftlich dahier vei C. ericht sich anzumelden, widrigenfalls sie für t erklärt werden würden;