1880 / 46 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 23 Feb 1880 18:00:01 GMT) scan diff

3 8 IWwerpool, 20. Februar. (W. T. B.) eee e Wochen-amsatz 79 000 B. (v. W. 80 000 B.), desgl. von amerikan. 47 000 (v. W. 53 000), desgl. für Spekulation 18 000 (v. W. 9000), desgl. für Export 7000 (v. W. 4000), desgl. für wirkl. Kons. 54 000 (v. W. 67 000), desgl. unmittelbar ex Schiff 21 000 (v. W. 14 000), wirklicher Export 4000 (v. W. 8000), Import der Woche 57 000 (. W. 74 000), davon amerikanische 42000 (v. W. 61 000), Vorrath 463 000 (v. W. 485 000), davon amerikanische 348 000 (v. W. 368 000), schwimmend nach Grossbritannien 334 000 (v. W. 294 000), davon amerikanische 281 000 (v. W. 254 000). Manchester, 20. Februar. (W. T. B.) 2r Water Armitage 8 ½, 12r Water Taylor 9 ½⁸½, 20r Water Micholls 11 ¼, 30r Water Gidlow 12, 30r Water Clayton 12 ½, 40r Mule Mayoll 12 ¼¾, 40r Medio Wilkinson 13 ¾, 36r Warpcops Qualität Rowland 13, 40r Double Weston 13 ¼, 60r Deuble Weston 16, Printers ¹6⁄16 *1 ⁄0 8 ½ pfd. 105. Fest. Glasgovw, 20. Februar. (W. T. B.) Roheisen. Mixed numbres warrants 67 67 sh. 2 d. Paris, 20. Februar. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen fest, pr. Februar 34,10, pr. März 33,75, pr. Mai-Juni 32,75, pr. Mai-August 31,75. Mehl fest, pr. Februar 68,50, pr. März 69,00, pr. Mai-Juni 68,25. pr. Mai - August 67,25. Rüböl ruhig, pr. Februar 78 25. pr. März 78,50, pr. Mai-August 80,75, per September-Dezember 81,50. Spiritus ruhig, pr. Februar 74,75, pr. März 73,75, pr. April 73,25, pr. Mai-August 70,50. Paris, 20. Februar. (W. T. B.) 1 Rohzucker ruhig. Nr. 10/13 pr. Februar pr. 100 Kilogr. 60,00, 7/9 pr. Febraar pr. 100 Kilzgr. 66,00. Weisser Zucker matt, Nr. 3 pr. 100 Kilogr. pr. Februar 69,00, pr. März-April 69,25, pr. Mai-August 68,50. St. Petersburg, 20. Februar. (W. T. B.) Produktenmarkt. Talg loco 58,50, pr. August 58,00, Weizen loco 16,50, Roggen loco 10,00. Hafer loco 5,00. Hanf loco 35,00, Leinsaat (9 Pud) loco 16,50. Wetter: Frost.

sh. 3 d. bis

ew-York, 20. Februar. (W. T. B.) 8

en Baumwolle in New-York 13 ½, do. in New-Orleans 12 ¼. Petroleum in New-Iork 7 ¾ Gd., do. in Philadelphis 7 Gd., rohes Petroleum 6 ¼, do. Pipe line Certificats D. 95 C. Mehl 5 D. 60 C. Rother Winterweizen 1 D. 50 C. Mais (old mixed) 61 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 7 ½. Kaffee (Rio-) 15 ½. Schmalz (Marke Wilcox) 8 ½, do. Fairbanks 8 ½, do. Rohe u. Brothers 81 ¼16. Speck (short clear) 7 ½¼ C. Getreidefracht 3 ¾.

New-York, 20. Februar. (W. T. B.) 1 .

Baumwollen-Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions- häfen 161 000 B. Ausfuhr nach Grossbritannien 68 000 B. Ausfuhr nach dem Kontinent 34 000. Vorrath 998 000 B.

Frankfurst a. M., 19. Februar. (Getreide- una Produkten- Bericht von Joseph Strauss.) Seit dem letzten Bericht hat sich die Witterung andauernd besser gestaltet. Die vom Lande eingehenden Mittheilungen sind nicht übereinstimmend. Die Winterfrucht wird bemängelt; man sagt, dass auch die Rapspflanze hier und da ge- litten habe. Das Getreidegesochäft an den verschiedenen Börsenplätzen vollzieht sich bei fortwährend fester Tendenz, auch die New-Yorker Spekulanten scheinen noch nicht gewillt, ihren Gegnern Konzessionen zu machen. Auch an dem hiesigen Markt bleibt die feste Haltung unerschütterlich; der Konsum macht schon grosse Ansprüche und die Umgegend ist nicht im Stande, den Be- darf der grossen Mühlen zu decken; deshalb war man genöthigt, Weizen in Sachsen, Thüringen und Hessen zu kaufen. Die Um- sät e waren ohne grosse Bedeutung; denn der Preis der Haupt- offerten stellte sich hierher auf 24 ½ ¼ ℳ, während einige Pöst- chen zu 24 ½ umgesetzt wurden. Der Cours von Weizen ab Umgegend bleibt 23 ¼- 24 Für Roggen ist am letzten Montag gute Tondenz zum Durchbruch gekommen; die Forderungen für Schiffsabladungen von Antwerpen und R tterdam sind derart, dass sie kaum bei unseren Konsumenten Anklang finden werden. Man handelte Ia. Roggen 20 ¼ ℳ, St. Petersburger 19 ½☛ ℳ, Nico- lajeff 18 ¾ —- 19 Der Artikel liegt sebr fest, da der Bedarf auf

dem Lande stark auftritt; umsomehr als das Hauptnahrungsmittel, Kartoffeln, mit 7 ½ —-8 pr. 100 kg bezahlt wird. allerdings ist

das Absatzgebiet für Roggen sehr begrenzt, da nach Kurhessen, Oberhessen und sogar Bayern für Berliner Rechnung Dominial“ Roggen gehandelt wurde und zwar à 180 183 pr. 1000 kg ab Berlin. In Gerste fand am offenen Markt ein höchst gering. fügiger Umsatz statt; die Notiz bleibt bei fehlender Tendenz hoch. prima 21 ℳ. Mittel 18 19 und untergeordnete Sorten für Mahlzwecke 16 17 Hafer unverändert, Ia. Sorten kalkuliren sich frei hier auf 15 ½- ¾ ℳ, während gute Mittelqunalitäten zu 14 15 umges⸗tzst wurden, ganz ordinäre Sorten schwer unter. zubringen 11 12 Hülsenfrüchte noeh immer ohne Leben; nur kleine Linsen und Erbsen sind leichter unterzubringen. Am Mehlmarkt hält die unerquickliche Situation an; feine Mehle schwer placirbar, während passende Brodmehle sehr rar sind. Rog- genmehl 0/1 ab Berlin zu 25 ½¼ übzig. Futterstoffe pleiben in guter Haltung, nur Mais (Welschkorn) flau und zu 14 % übrig. Raps wurden einige Pöstchen für Sachsen zu 27 ½ gehandelt.

Eisenbahn-Einnahmen.

Sochleswig-Holsteinlsche Elsenbahnen. Holsteinische Bahnen. Im Januar 1880 463 578 (+ 61 110 ℳ). Schleswigsche Bahnen. Im Januar 1880 208 933 (+ 46 080 ℳ6). Holsteinische Marschbahn. Im Januar 1880 48 094 (+ 4625 ℳ). West⸗ holsteinische Bahn. Im Januar 1880 17 139 (+ 1289 ℳ9). Wesselbpren-Heider Bahn. Im Januar 1880 3248 (— 448 ℳ).

Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen. Im Januar 1880 1 955 821 (— 199 079 ℳ).

General-Versammlungen. 9. März. Continental-Caontochono- und Guttapercha-Com- pagnio. Ord. Gen.-Vers. zu Hannover. 10. Magdeburger Bergwerks-Aktien-Gesellschaft. Orqd. Gen.-Vers. zu Magdeburg. Magdeburger Feuerverslcherungs - Gesellschaft, Ord. Gen.-Vers. 2u Magseburg. Magdeburger Rückversicherungs-Aktlen-Gesell. schaft. Ord. Gen.-Vers. zu Magdeburg.

23.

24.

rsgarane- ——

12 A.

Theater. stellung 7 Uhr.

Königliche Schauspiecle. Sonntag: Opern⸗ baus 49. Vorstellung. Rienzi, der Letzte der Tribunen. Große tragische Oper in 5 Abthei⸗ lungen von R. Wagner. Ballet von Paul Taglioni. (Hr. Niemann.) Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 52. Vorstellung. Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Akten von G. E. Lessing. Anfang halb 7 Uhr.

Montag: Opernhaus. 50. Vorstellung. Satanella.

Phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern von Paul Taglioni. Musik von Pugni und P. Hertel. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 53. Vorstellung. Der Biblio⸗

thekar. Schwank in 4 Akten von G. v. Moser.

Professor als Cavalier. Lustspiel in 4 Akten on R. Benedix. als Debut). Anfang 4 Uhr. Kleine Preise: I. Parquet 75 u. s. w. Montag: Der Rattenfänger von Hameln.

Circus Renz.

Sonntag: 2 Vorstellungen, um 4 Uhr Nachm.: Ein Karneval auf dem Eise. Um 7 Uhr Abends: Großes chinesisches Fest. Auftr. Miß Leona Dare. Ein hippolog. Tableau. Großes Hurdle⸗ Rennen. In beiden Vorstellungen Auftreten des Sennor Ortega mit Ligero.

Montag: Vorstellung.

Nachmittags⸗Vorstellung: Der 1[4633]

Clotilde: Frl. E. Friedemann Ende gegen 6 Uhr.

Markthallen Carlstraße. spätestens in dem auf

C. Renz, Direktor. Z0.

Auf Antrag des Vorstandes des Königlichen Landgerichts zu Paderborn werden alle Diejenigen, welche aus der Amts ührung der früheren Gerichts⸗ boten Ulrich und Ermentraut hier auf die von denselben bestellten Amtskantionen von je 300 Mark Ansprüche erheben wollen, aufgefordert, solche

den 12. April 1880, Vormittags 8 Uhr, bei uns anberaumten Termine anzumelden, widrigen⸗ falls sie damit ausgeschlossen und lediglich an die Personen der Kautionsbesteller verwiesen werden. Steinheim, den 19. Februar 1880. Königliches Amtsgericht.

In Sachen betr. den Konkurs der Gläubiger

3. Dezember 1880, Mittags 12 Uhr,

an der hiesigen Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 28, vor dem Herrn Landgerichts⸗Rath Gerstaecker anberaumten Termine schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls der Carl Emil Fritsch, der Seefahrer Christian Falk, der frühere Handlungs⸗

Christian Albert Spiekermann, der Steuermann Carl Friedrich Wilhelm Eggert, der Matrose Wilhelm Friedrich August Eggert und der Matrose Rudolf Friedrich August Eggert werden für todt erklärt und ihr Nachlaß den sich legitimirenden Erben wird ausgeantwortet werden.

Stettin, den 3. Februar 1880.

Königliches Landgericht, II. Civilkammer Boas.

kemmis Albert Carl August Last, der Barbier

Anfang 7 Uhr. Dienstag: Opernhaus. 51. Vorstellung. Zum ersten Male wiederholt: Der Rattenfänger von Hameln. Oper in 5 Akten. Dichtung, mit Zu⸗ grundelegung der Sage und der Fabel von J. Wolffs gleichnamiger „Aventiure“, von Friedrich Hafrtann. Musik von Victor E. Neßler. Anfang halb 7 Uhr. Schauspielhaus. 54. Vorstellung. Gräsin Lea. Schauspiel in 5 Akten von Paul Lindau. Anfang halb 7 Uhr.

Wallner-Theater. Sonntag: Zum 16. Male:

Der jüngste Lieutenant. Montag: Zum 17. Male: Dieselbe Vorstellung.

Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Sonntag: Gastspiel eder ersten Solotänzerin Mademoiselle Céline Rozier, vom Chatelet⸗ Theater in Paris, und des Fräulein Mathilde Kühle, von Wien. Zum 2. Male: Die schwarze Venus. Reise nach Central⸗Afrika in 10 Bildern und Ballets von Adolphe Belot. Musik von C. A. Raida. Ballets von Brus. Kostüme und Requisiten nach Originalen und den Zeichnungen des Dr. Schweinfurth. Dekorationen von Lütkemeyer in Coburg. Maschinerien von Geisler. Elektrisches Licht von Crämer. In Scene gesetzt von Emil Hahn. 1

Montag: Dieselbe Vorstellung. 1

b Residenz-Theater. Sonntag: 6. Gastspiel

der Königl. Schauspielerin Fr. Olga Lewinsky⸗Prech⸗

isen vom Hoftheater zu Cassel. Zum 6. Male:

1n9g sen mstener. Lustspiel in 4 Akten von olff.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Krolls Theater. Direktion: Engel⸗Lebrun. Sonntag: Einmalige Eröffnung der großen Weihnachts⸗Ausstellung. (Auf vielfaches Verlangen): Sport. Schwank in 4 Akten von J. Rosen. Vor der Vorstellung: Großes Concert. Eröffn. der Ausstellung und Anfang des Concerts 4 ½, der Vorstellung 7 Uhr.

Montag: Sport.

Mittwoch, den 3. März (Mittfasten): Auf Ver⸗ Langen: Letzter diesjähriger Bal masqué et paré. Bestellungen auf geschlossene Zimmer und Logen werden an der Kasse von jetzt an ange⸗ nommen.

National-Theater. Sonntag: Othello. Nach⸗ mittags 4 Uhr: Die beiden Waisen. Montag: Othello. Germania-Theater. Sonntag, Nachm. 4 Uhr: Volks⸗ und Schülervorstellung. Parquet 50 .5. M.: Von der Landstraße. Schwank in 4 lkten von Klaußmann. Abends 7 ½ Uhr: Novi⸗ tät. Zum 1. Male: Die Proletarier von Paris. ( Assommoir). Sensations⸗Schauspiel in 5 Akten nach Emile Zola von Dr. C. Friedrich. Montag: Dieselbe Vorstellung.

Belle-Alliance-Theater. Sonntag: Zum 78. Male (letzte Sonntags⸗Aufführung): Der Ratteufänger von Hameln. Phantastisches Volksstück mit Gesang, in 12 Bildern von C. A. Goerner. Lebende Bilder: Goldene Kinderzeit. Jüngling und Jungfrau. Gllüclliche Ehe. Großeltern! nach Ludwig Richlter. (Heinz: Hr. Haßkerl vom EEEA Theater als Gast.) Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vor⸗

Familien⸗Nachrichten.

Verehelicht: Hr. Landgerichts⸗Rath Dr. Buchka mit Frl. Anna v. Harlem (Schwerin-—Rostock). Hr. Louis Graf Zech⸗Burkersrode mit Frl. Margarethe v. Lüttichau (Dresden Schloß Gamig).

Ein Sohn: Hrn. Dr. Deumelandt (Stettin). Hrn. Pastor Hötzel (Buchwald). Eine Tochter: Hrn. Pastor Vogeler (Lorstedt). Hrn. Premier⸗Lieutenant Oldenburg (Stettin). Hrn Apotheker ErnstzKörner (Schwarzenfels). Hrn. Regierungs⸗Assessor Freiherr v. Reiswitz (Bergen). Hrn. Major Graßmann (Straßburg

Hr. Oberförster Friedrich Eduard Töpel (Forsthaus Plaue bei Flöha). Hr. Pastor A. W. A. Werner (Angern). Hr. Premier⸗ Lieutenant a. D. August v. Eichmann (Colber⸗ germünde).

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[ĩ4549] Bekanntmachung.

Dem auf der Wanderschaft begriffenen Schuster Johann Wiegand von Lorch (Preußen) wird hier⸗ mit eröffnet, daß er durch Beschluß der Straf⸗ kammer des Königlichen Landgerichts Rottweil vom 30. Januar 1880 hinsichtlich der Anschuldigung eines Verbrechens der Brandstiftung außer Verfolgung gesetzt worden ist.

Rottweil, den 16. Februar 1880.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

[4523] Proclama.

Die in unserer öffentlichen Bekanntmachung vom 10. November 1879, veröffentlicht im Deutschen Reichs⸗Anzeiger Nr. 270 und Nr. 281 de 1879 und Nr. 39 de 1880, betreffend das Aufgebot des seit 30. November 1868 verschollenen Hofmeisters Georg Michael Engelhardt aus Großwelsbach und dessen Todeserklärung bestimmte Aufgebotsfrist bis 2. März 1880, Vormittags 11 Uhr, wird hier⸗ durch unter Aufhebung dieser Frist bis zu dem neu hierdurch auf

den 4. Oktober 1880, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 15, anbe⸗ raumten Termine vor dem hiesigen Amtsgericht ver⸗ längert.

Der Verschollene, dessen unbekannte Erben und Erbnehmer werden zur Anmeldung ihrer Rechte unter der in der öffentlichen eeee vom 10. November 1879 enthaltenen Verwarnung bis zu diesem neuen Termine hierdurch anderweit geladen.

Langensalza, den 19. Februar 1880 Khhnigliches Amtsgericht.

[4409]

Der in dem auf Antrag der Fabrikanten Fried⸗ rich Muther und August Bauscher zu Tirschen⸗ reuth in Bayern erlassenen Aufgebot auf den 31. März d. J. anberaumte Termin zur Geltend⸗ machung von Rechten an dem auf den Kaufmann D. Berger zu Kassel gezogenen, von diesem accep⸗ tirten und am 30. November 1879 fälligen Wechsel über 265,35 betreffend, wird auf den

15. November 1880, Vormittags 10 Uhr, verlegt. 8 8 Kassel, den 30. Januar 1880.

des K. Amtsgerichts,

Castenholz, Gerichtsschreiber 9 6

Abthlg. 3.

des Steinhauers August Schaper zu Hettensen wird auf Antrag des Konkursverwalters, Buch⸗ binder Dörger hier, zum öffentlich meistbietenden

Verkaufe folgender dem August Schaper gehöriger

Immobilien: 1

1) der Halbkötherstelle Nr. 26 in Hettensen, be⸗ stehend in Wohnhaus nebst Stallung, Hof⸗ raum und Garten, zusammen 5 Ar 02 Qu.⸗ Meter groß (Kartenblatt 3 Parzelle 139), nebst zugehöriger Gemeinde⸗ und Forst⸗ berechtigung; der in Hettenser Feldmark zwischen August Ahlborn und Wittwe Wilhelm Heese über dem Allerwege belegenen, 22 Ar 19 Qu.⸗Meter großen Wiese (Kartenblatt 3 Parzelle 100); des in gleicher Feldmark zwischen Heinrich Ahlborn und Friedrich Schaper vor der Holz⸗ länge belegenen, 22 Ar 24 Qu.⸗Meter großen Stog) Ackerlandes (Kartenblatt 3 Parzelle 233/82);

4) eines im Forstorte Kleinhagen zwischen August Korte und Christian Kulps Erben belegenen, ca. 13 Ar großen Stück Ackerlandes (Weide⸗ abfindung),

Termin auf

Dienstag, den 20. April d. J., Morgens 10 Uhr, auf hiesiger Gerichtsstube damit angesetzt.

Zugleich werden Alle, welche an den gedachten Immobilien Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Real⸗ berechtigungen zu haben vermeinen, zu Anmeldung solcher Rechte bei Vermeidung des Verlusts der⸗ selben im Verhältnisse zu den neuen Erwerbern der Immobilien zu obigem Termine hierdurch geladen.

Moringen, den 18. Februar 1880.

Königliches Amtsgericht. (gez.) Erek. Beglaubigt: 8 Meyer, Amtsgerichts⸗Sekretär.

4525 1 8 der Theilungssache der Gehöferschaft Lampa⸗ den ist auf Antrag des Lehrers Wagner und Ge⸗ nossen von dem Vermittlungskommissar Termin auf Mittwoch, den 7. April 1880, Morgens 11 ½ Uhr, in dem Schulhause zu Lampaden behufs Verhandlung uͤber den Antrag, Feststellung der Einnahmerechte und Wahl von Bervollmächtigten anberaumt. Gegen den ausbleibenden Betheiligten wird angenommen, daß er den Beschlüssen der Er⸗ schienenen zustimme, insbesondere die zu theilenden Grundstücke und Theilnahmerechte so anerkenne, wie die Erscheinenden solche angeben. Trier, den 18. Februar 1880. .

Der Vermittlungskommissar.

Lohaus, egierungs⸗Rath.

Verloosung, Amortisation,

Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Bekanntmachung.

Am Dienstag, den 16. März d. J., Vormit⸗ tags 10 Uhr, findet in dem hiesigen obern Rath⸗ haussaale die nach den Allerhöchsten Privilegien vom 25. Januar 1864, 21. November 1870, 30. Juni 1875 und 3. März 1879 vorgeschriebene

Verloosung

der am 1. Juli d. J. zur Auszahlung kom⸗ menden Dürener Stadtobligationen statt. Düren, den 15. Februar 1880. Der Bürgermeister. Werners.

Lebensversicherungs⸗Gesellschaft

14645] zu Leipzig. Die von der unterzeichneten Gesellschaft ausge⸗

fertigten Versicherungsscheine Nr. 7532, ausgestellt am 16. September 1848 auf das Leben des Herrn August Ferdinand Reh, Dr. phil. und Pfarrers zu Lauterbach be⸗ Stolpen, jetzt Pastor emer. in Niederlößnitz;

[4649]

[4564] I. Die nachbenannten Personen: 1) Carl Emil Fritsch, Sohn des zu Stettin verstorbenen Arbeiters Carl Friedrich Fritsch, zu Alt⸗Haferwiese geboren am 2. Dezember 1844, zu Stettin wohnbaft gewesen, und seit

dem Jahre 1864 etwa verschollen,

2) der Seefahrer Christian Falk, geboren zu Ziegenort am 27. Dezember 1801 und seit dem Jahre 1860 verschollen,

3) der frühere Handlungskommis Albert Carl August Last, zu Treptow a. R. geboren am 25. Oktober 1839, im Jahre 1868 von Stettin nach Amerika ausgewandert und seit dem 28. März 1869 verschollen,

4) der Barbier Christian Albert Spiekermann, zu Neustadt⸗Eberswalde am 18. Oktober 1830 geboren, von Stettin vor vielen Jahren nach Amerika ausgewandert und seit dem Jahre 1860 etwa verschollen,

5) der Steuermann Carl Friedrich Wilhelm EGESEggert, geboren zu Swinemünde am 16. August 1827 und seit dem Jahre 1851

voerschollen,

6) der Matrose Wilhelm Friedrich August Eggert, geboren zu Swinemünde am 23.

auf das Leben des Herrn Christian Gottfried Rausenberger, Guͤterbuchs⸗Kommissärs in Neuenstein, jetzt Schultheiß und Verwaltungs⸗ Aktuars in Jaxthausen,

Nr. 17 560, ausgestellt am 1. Juli 1866 auf das Leben des Herrn Friedrich Ludwig Löchel Maurermeisters in Wettin a. S.;

Nr. 21 529, ausgestellt am 1. Juli 1868 auf das Leben des verstorbenen Herrn Johann Fgetei Matthes, Getreidehändlers in Mitt⸗ weida;

Nr. 21 620, ausgestellt am 8. August 1868 auf das Leben des verstorbenen Herrn Heinrich Cornelius, Steuer⸗Exekutors in Fulda,

sowie der Depositenschein vom 28. Dezember 1866 über den Versicherungs schein Nr. 12 887, ausgestellt am 7. März 1863 auf das Leben des Herrn Heinrich Gerhard Caspar Böcker, Gastwirths.in Hamm, und desse

Stehmann,

Februar 1835 und seit dem Jahre 1860 ver⸗ sind in Gemäßheit des §. 15 der allgemeinen Ver⸗

sicherungsbedingungen unseres revidirten Gesellschafts statuts mortificirt und damit ungültig geworden „Wir bringen dies mit dem Bemerken zur öffent⸗ lichen Kenntniß, daß von uns für obige Scheine Duplikate ausgestellt worden sind. Leipzig, den 16. Februar 1880. Lebeusversicherungs⸗Gesellschaft zu Leipzig⸗ Kummer. Dr. Gallus.

chollen,

7) 68 Matrose Rudolf Friedrich August Eggert, geboren zu Swinemünde am 23. Sep⸗ tember 1839 und seit dem Jahre 1858 ver⸗

1 schollen,

sowie die etwaigen unbekannten Erben und Erb⸗ nehmer dieser werden aufgefordert, sich vor oder spätestens in dem auf den

Nr. 10 246, ausgestellt am 27. Februar 1858

Gattin, Frau Marie Henriette Theodore, geb.

Bas Abonäemeut beträgt 4 50 für das Nierteljahr.

Alle Post⸗Anstalten nehmen Bestenung an;

für Berlin uußer den Post⸗-Anstalten auch die Epe⸗ V

Insertionspreis für den Raum riner Aruchzeile 30

8

Se. Majestät der Kaiser und König haben Aller⸗ gnädigst geruht: den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur Anlegung

der ihnen verliehenen Ordens⸗Insignien zu ertheilen, und zwar: des Komthurkreuzes erster Klasse des Herzoglich sachsen⸗ernestinischen Haus⸗Ordens: dem Ober⸗Postdirektor, Geheimen Postrath Kühne zu Trier; 1 des Komthurkreuzes zweiter Klasse des Groß⸗ herzoglich hessischen Verdienst⸗Ordens Philipps des Großmüthigen: dem Bureau⸗Direktor des Reichstags, Geheimen Kanzlei⸗ Rath Happel; des Ritterkreuzes erster Klasse des Großherzoglich badischen Ordens vom Zähringer Löwen: ddem Legations⸗Kanzlisten bei der Königlichen Gesandtschaft in Karlsruhe, Geheimen Hofrath Schwartz; 8

Se. Majestät der Kaiser und König haben Aller⸗ gnädigst geruht: den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen Ordens⸗Insignien zu ertheilen, und zwar:

des Großkreuzes des Königlich spanischen Ordens Carls III.:

dem Kaiserlichen Gesandten in Madrid,

Solms⸗Sonnewalde; des Commandeurkreuzes desselben Ordens mit

u“ dem Stern: * dem Legations⸗Sekretär Grafen von Redern bei der Kaiserlichen Gesandtschaft in Madrid;

des Großherrlich türkischen Medschidje⸗Ordens 1“ zweiter Klasse: dem Kaiserlichen Generalkonsul Gillet zu Odessa;

deer dritten Klasse desselben Ordens: 3 dem Kaiserlichen Konsul von Aichberger zu Amoy, und dem Vorsteher des deutschen Reichs⸗Postamts zu Konstan⸗ tinopel, Postinspektor Schweizer; G der vierten Klasse desselben Ordens: em Kaiserlichen Vize⸗Konsul Dr. Grisebach zu Jassy,

Grafen zu

und dem Vize⸗Konsul Martens bei dem Kaiserlichen Konsu⸗ late in Kopenhagen; sowie des Ritterkreuzes des Großherzoglich luxembur⸗ gischen Ordens der Eichenkrone:

ddem Legations⸗Kanzlisten bei der Kaiserlichen Gesandtscha in Madrid, Geheimen expedirenden Sekretär En Gesandtsch ft

Deutsches Reich.

Se. Majestät der Kaiser haben im Namen des Reiches bas ld Banquier Enrico Ponzone in Savona zum Konsul aselbst, den Kaufmann August Schmidt in Darien (Georgia) zum Vize⸗Konsul daselbst, und den Herrn William Lamb in Norfolk (Virginia) zum Vize⸗Konsul daselbst zu ernennen geruht.

„In Elsfleth wird am 1. k. Mts. mit einer Seeschiffer⸗ prüfung für große 855 und in Hamburg am 2. k. Mts. mit

einer Seesteuermanns⸗Prüfung begonnen werden.

Bekanntmachung. Wiederherstellung der Seepostverbindung mit Dänemark. Die in Folge des Frostes zeitweilig unterbrochen ge⸗

wesene Seepostverbindung mit Dänemark auf der

Linie Kiel Korsör ist vom 21. Februar ab gestellt. 8 Berlin W., den 21. Februar 1880. Kaiserliches General⸗Postamt. Wiebe.

wiederher⸗

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Direktor des Gymnasiums zu Altona, Professor Dr. Lucht, den Charakter als Geheimer Regierungs⸗Rath, dem praktischen Arzt und Wundarzt Dr. med. Johann Maria Karl Wirtz in Cöln den Charakter als Sanitäts⸗ Rath, und dem Hof⸗Pianofortefabrikanten Gotttraut Baeren⸗ sprung den Charakter als Kommissions⸗Rath zu verleihen.

dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.

dare eue.

———————8u———E

um der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. 8

1 Königliche Bibliothek.

In der nächsten Woche vom 1. bis 6. März c. findet nach §. 24 des gedruckten Auszuges aus der Bibliothek⸗Ordnung die allgemeine Zurücklieferung aller aus der Königlichen Bibliothek entliehenen Bücher statt. Es werden daher alle Diejenigen, welche Bücher der Königlichen Bibliothek in Hän⸗ den haben, hierdurch aufgefordert, solche während dieser Zeit in den Vormittagsstunden zwischen 9 und 1 Uhr gegen die dörts. Enea ö

ie Zurücknahme der Bücher erfolgt nach alphabetischer Ordnung der der Entleiher: 1.“ 8 von A. H. am Montag und Dienstag, 8 J.— R. am Mittwoch und Donnerstag, 8 S.— 2. am Freitag und Sonnabend. Berlin C., den 23. Februar 1880. Der Königliche Geheime Regierungs⸗Rath und 8 Ober⸗Bibliotherr.

Nichtamtliches. Deutsches Neich. 8

Preußen. Berlin, 23. Februar. Se. Majestät der Kaiser und König wohnten am gestrigen Sonntage dem Gottesdienst in der Garnisonkirche bei und empfingen um 1 Uhr Mittags das Präösidium des Reichstages, sowie um 2 Uhr den General⸗Konsul von Thielau.

Heute Vormittag nahmen Se. Majestät in Gegenwart des Gouverneurs, Generals der Inzanterie von Fransecky, und des Kommandartete Gitrera Lieutenants Grafen von Wartensleben, militär Weldungen entgegen, hörten den Vortrag des Chefs des Evil⸗Kabiners, Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski, und empfingen Allerhöchstihren General⸗Adjutanten, General⸗Lieutenant von Werder, e sich vor der Rückreise nach St. Petersburg abmeldete.

Beide Kaiserliche Majestäten erschienen am Sonn⸗ abend auf der Soirée des Ministers des Königlichen Hauses, Grafen Schleinitz.

Heute diniren Ihre Majestäten bei dem Vize⸗Präsidenten des Staats⸗Ministeriums, Grafen zu Stolberg⸗Wernigerode.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin war am Sonnabend in der Vorlesung des Professors Dr. Held, über Handwerk und Großindustrie, im Wissenschaftlichen Verein anwesend.

Gestern wohnte Ihre Majestät dem Gottesdienste in der Garnisonkirche bei und empfing das Präsidium des Reichstages.

Morgen wird Sich Allerhöchstdieselbe, einer erhaltenen Einladung folgend, auf einige Stunden nach Strelitz begeben, um daselbst der Taufe der neugeborenen Tochter des Erbgroß⸗ herzoglichen Paares, im Andenken Luise, als Pathin beizuwohnen.

6. Sitzung des Reichstages, welcher der Stellvertreter des Reichskanzlers, Staats⸗Minister Graf zu Stolberg und mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundesrath und Kommissarien desselben beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß die Geschäftsordnungskommission Fnes sei und sich wie folgt konstituirt habe: Abg. von ernuth (Vorsitzender), von Seydewitz (Stellvertreter), Frhr. von Soden, Findeisen (Schriftführer). Weiter theilte der Präsident mit, daß der Abg. Reinhardt (Schwarzburg⸗Son⸗ dershausen) sein Mandat niedergelegt habe, und daß folgende neue Vorlagen eingegangen seien: Ein Schreiben des Reichs⸗ kanzlers, betr. die Gestattung der Verwendung von Kirsch⸗ und Weichselblättern zur Tabaksfabri⸗ kation und Festsetzung der bei der Verwendung zu ent⸗ richtenden Abgabe auf 65 pro 100 kg 8 Maßgabe des Gewichts der Surrogate im fabrikationsreifen ustande; ferner eine Uebersicht der vom Bundesrath auf die Be⸗ schlüsse des Reichstages aus der vorigen Session gefaßten Entschließungen. Sodann erhielt der Abg. Hasenclever zur Begründung folgenden Antrages das Wort: Der Reichstag wolle beschließen: den Reichskanzler aufzufor⸗

dern, zu veranlassen, daß das Strafverfahren gegen die Abgg.

Fritzsche und Hasselmann vor den Landgerichten I. und II. zu

Berlin, welche auf Grund des §. 28 des Reichsgesetzes vom 21. Ok⸗

188 1878 angeklagt sind, während der Dauer der Session sistirt

werde.

„Der Antragsteller wies auf die frühere Deklaration des Reichstages hin, —— letzterer erklärt habe, er habe mit dem §. 28 des qu. Reichsgesetzes nicht den Sinn verbunden, daß durch eine auf Grund desselben erfolgte Ausweisung Mit⸗ glieder des Reichstags von der Erfüllung ihrer verfassungsmäßi⸗ gen Pflichten und Rechte abgehalten werden dürften. Das Kammergericht habe diese Interpretation nicht als für die Justiz bindend anerkannt und die Verfolgung der im Antrage ge⸗ nannten Reichstagsmitglieder angeordnet, weil sie sich während

1 4 25

In der heutigen

8

V nicht verstanden,

an die hochselige Königin

und Genossen stellten den Antrag, zu bes

der Reichstagssession in Berlin vh und während die⸗ ser Zeit einen Spaziergang nach ichterfelde gemacht hätten. Der Abg. von Helldorff⸗Bedra beantragte die Verweisung dieses Antrages an die Geschäftsordnungs ommission zur Vor⸗ berathung. Der Abg. Sonnemann spre seine Meinung dahin aus, daß der auf Grund des Gesetzes erlassene Ausweisungs⸗ befehl des Polizei⸗Präsidenten von Berlin der Kaiserlichen Ein⸗ berufungsordre vollkommen glfich stehe, daß aber den Reichstag der Vorwurf treffe, er habe beim Erlaß des Sozialistengesetzes seine Mitglieder gegen die Wirkungen desselben zu schützen. Hoffentlich werde demnächst dieser Fehler wieder gut gemacht werden. Im Widerspruch zu dem Abg. Dr. Windthorst konstatirte der Abg. Klotz, daß derartige An⸗ träge der Praxis des Hauses gemäß nie in die Kom⸗ mission verwiesen, sondern stets sofort im Plenum angenom⸗ men worden seien. Er bat, diese Praxis auch heute zu be⸗ folgen. Der Abg. Dr. Windthorst führte aus, daß eine kom⸗ missarische Berathung nothwendig sei, um den Weg zu finden, wie der Deklaration des Hauses Geltung bei de Gerichten zu verschaffen. Der Abg. Dr. Lasker meinte, daß dieser Zweck besser bei der Berathung über die Verlängerung des Sozialistengesetzes erreicht werden könne. Das Haus 8 seine hisherige Praxis in diesem Falle nicht verlassen, damit es nicht scheine, als habe es seine Ansicht in diesen Din geändert. Die Abgg. von Kardorff und Dr. Beseler empfah da sie eine solche Konsequenz aus dem Beschlusse ziehen vermöchten, den Antrag an die Kommission zu ver⸗ weisen. Der Abg. Klotz befürwortete dagegen die Berathung im Plenum, weil es nicht Sache dieses Hauses sein würde, materiell die Entscheidung der Gerichte zu beeinflussen. Die Abgg. Dr. Windthorst und von Helldorff⸗Bedra beriefen sich darauf, daß heute die Angelegenheit ganz anders iege als im vorigen Jahre, und daß deshalb die Kom nnisstonsberathung sich rechtfertige. Der Abg. Richter (Hagen bemerkte, daß es sich empfehle, jetzt für den Antrag Hasen clever sofort zu stimmen und die prinzipielle Frage gesondert einer kommissarischen Vorberathung zu unterwerfen. Nach dem Schluß der Diskussion wies der Antragsteller darauf hin, daß der nächste Termin für die beiden Abgeordneten 822 auf den 9. März d. J. anstehe, und daß eine kommissarische bis dahin nicht abgeschlossen sein werde. Er bitte deshalb, den Antrag sofort im Plenum anzunehmen. Die Verweisung desselben in die Kommission wurde abgelehnt und der Antrag selbst angenommen. 8 Die Interpellation Stumm wurde von der Tagesordnung abgesetzt, und das Haus ging darauf zur zweiten Berathung des Etats pro 1880/81 über. Die Etats des Bundesraths, des Reichskanzlers und der Reichskanzlei wurden ohne Debatte genehmigt. Beim Etat des Auswärtigen Amts empfahl der Kommissar des Bundesraths, Geh. Legations⸗ Rath von Bülow, Namens des durch Krankheit am Er⸗ scheinen verhinderten Reichskanzlers, das Gehalt des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts des der verbündeten Regierungen gemäß auf 50 000 zu erhöhen. Der bisherige begüterte Inhaber des Amtes habe mit dem

geringeren Gehalte die damit verbundenen Pflichten der Re⸗ präsentation erfüllen können; das sei nicht bei jeder anderen dazu ge⸗ eigneten Persönlichkeit der Fall. Der Abg. Dr. Hänel beantragte, dieses Gehalt mit dem der preußischen Minister gleich zu machen und Abg. von Kleist⸗Retzow bemerkte, daß auch früher der Minister der Auswärtigen An⸗

auf 36 000 zu ermäßigen. Der gelegenheiten in Preußen ein Gehalt von 54 000 bezogen

habe. Der Abg. Richter (Hagen) ent

also auch vorzüglich die Repräsentationspflicht obliege. Man dürfe das Gehalt nicht auf bestimmte Persön⸗ lichkeiten zumessen. Der Abg. Freiherr von Maltzahn⸗Gültz führte dagegen aus, daß gerade das jetzt geforderte Gehalt den Zweck habe, es zu ermöglichen, daß man bei Be⸗ setzung dieses Postens nicht lediglich auf reiche Bewerber zu sehen brauche, und der Abg. Fürst von Hohenlohe⸗Langenburg wies darauf hin, daß Fürst Bismarck durch sein Leiden sehr daran gehindert sei, pflichten zu erfüllen. gelehnt und die Position unverändert bewilligt. Blattes.)

Jeder Mitbewohner eines Hauses ist nach einem Er⸗

Der Antrag Hänel wurde darauf ab⸗

kenntniß des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 10. De⸗

zember 1879 befugt, solche Personen, die sich ohne jed⸗ wede Befugniß im Hausflur, auf den Treppen oder in einem sonstigen, von den Hausbewohnern gemeinschaftlich be⸗ nutzten Raume aufhalten, wegzuweisen; die Nichtbeachtung dieser Ausweisung ist, auf den Antrag des Ausweisenden, als Hausfriedensbruch zu bestrafen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Landes⸗Direktor

von Waldeck und Pyrmont, von Sommerfeld, ist hier an⸗

gekommen.

Bayern. München, 21. Februar. (Allg. Ztg.) Die Kammer der Reichsräthe veriest heute den Gesetzentwurf, betreffend den Branntweinaufschlag. Graf Ortenbur ließen: unter Au

8 86 88

1“ 88

8 Forderung

1 egnete, daß dieses Gehalt . noch in dem Gehalte des Reichskanzlers vorhanden sei, dem

die ihm obliegenden Repräsentations⸗ (Schluß des