1880 / 64 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Mar 1880 18:00:01 GMT) scan diff

chen sich die

senden Ausgaben zum Rückkauf von fünf⸗ und sechsprozen⸗

tigen Schuldobligationen der Vereinigten Staaten ver⸗ wendet werden soll. Die Ankaufsbedingungen werden all⸗ wöchentlich in New⸗York bekannt gemacht.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ eitsamts sind in der 10. Jahreswoche von je 1000 Be⸗ wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben eemeldet: in Berlin 23,3, in Breslau 32,2, in Königsberg 30,5, in öln 25,0, in Frankfurt a. M. 30,1, in Hannover 27,2, in Cassel 22 3, i Magdeburg 29,1, in Stettin 34,0, in Altona 33,6, in Straß burg 40 8, in Metz 22,0, in München 38,2, in Nürnberg 28,3, in Augsburg 30 9, in Dresden 22,27, in Leipzig 31,10, in Stuttgart 26,4, in Braunschweig 23,1, in Karlsruhe 20,8, in 28,2, in Wien 33,3, in Buda⸗ est 36,3, in Prag 45,9, in Triest —, in Basel 21,4, in Brüssel 26,0, in Paris 29,8, in Amsterdam 40,4, in Kopenhagen 23,9, in Stockholm 33,3, in Christiania 14,2, in St. Petersburg 51,5, in Warschau 26,4, in Odessa 41,9, in Bukarest 43,4, in Rom 56,4, in Turin 38,3, in Athen —, in Madrid —, in London 22,9. in Glasgow 23,2, in Liverpool 24,6, in Dublin 36,0, in Edinburgh 22,9, in Alerandria (Egypten) 34,8. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗ York 24,7, in Philadelphia 16,6, in St. Louis 12,9, in Chicago 6,5, in St. Franzisko 14,8, in Calcutta 25,6, in Bombay 36,6, in Madras 42,4. Während der Berichtswoche herrschten in ganz Deutschland West⸗ und Südwestwinde, die nur vorübergehend am 4. März an den Ost⸗ stationen und in Berlin mit nordwestlichen Luftströmungen wechselten. Am Ende der Woche machten sich in Mittel⸗ und Westdeutschland mehr südlichere Windrichtungen geltend. Die Temperatur der Luft war eine höhere. Niederschläe von Regen erfolgten häufig. Der in den ersten Tagen der Woche niedrige Luftdruck stieg in den letzten Tagen der Woche rasch. Während sich in den meisten größeren westeuropäischen und einigen mitteldeutschen Städten die Sterblich⸗ keitsverhältnisse in der Berichtswoche etwas günstiger gestalteten, erscheint die Sterblichkeit in füd⸗ und ostdeutschen Städten gesteigert; so daß die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte um 1,8 pro Mille und Jahr zugenommen hat und von 27,1 anf 28,2 stieg (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet). Namhaft gesteigert ist die Sterblichkeit des Säuglingsalters; von 10 000 Lebenden starben aufs Jahr berechnet 97 Kinder unter 1 Jahr gegen 84 der Vorwoche (in Berlin 78 gegen 79).

Unter den Todesursachen wurden von den Infektionskrankheiten Masern, Scharchfieber häufiger, diphtherische Affektionen, Keuchhusten, typhöse Fieber seltener. Masern traten in Breslau und Harburg recht bösartig auf, in Amsterdam zeigt die Epidemie noch keinen Nachlaß, auch in New⸗York gewannen Masern größere Ausdehnung. Die Zahl der Todesfälle an Scharlachfieber war in Berlin und einigen niederrheinischen Städten eine größere. Diphtherie verlief in Berlin, Danzig, München, Stuttgart, Straßburg etwas milder, in Stettin, Dresden, Hamburg, Düsseldorf, Wien u. a. O. jieigt die Epidemie eine Zunahme der Todesfälle. Unterleibstyphus zeigte sich in oberschlesischen Städten häufiger, in Muͤnchen und Berlin nahm die Zahl der Todesfälle ab. In Paris sank die Zahl derselben auf 69, in St. Petersburg auf 48. Dem Rückfallsfieber er⸗ lagen in St. Petersburg 23 Personen, in Berlin und Magdeburg kam je 1 Todesfall daran zur Kenntniß. Die Zahl der Neuerkrankungen an Rückfallsfieber nimmt in Berlin allmählich ab. Todesfälle an Fleckentyphus wurden aus Königshütte, Hamburg, Pest, London je 1, aus Warschau 2, aus St. Petersburg 29 gemeldet. Darm⸗ katarrhe der Kinder waren in München und Leipzig häufiger, in St. Petersburg ein wenig seltener. Der Keuchhusten zeigt in London keine Abnahme, in Barmen stieg die ehh der Todesfälle, in Ham⸗ burg nahm sie ab, aus Frankfurt a/M. wird kein weiterer Todes⸗ fall da ran gemeldet. Die Pocken gewannen in Wien und Prag rößere Ausdehnung, in London, Pest, St. Petersburg, Krakau,

adix ist die Zahl der Todesfälle eine kleine, in Paris sank die Zahl derselben auf 71, in Bukarest auf 38. Einzelne Blattern⸗ todesfälle wurden aus Dresden, Düsseldorf, Brüssel und Venedig (2) gemeldet. In Rio de Janeiro gewinnt das gelbe Fieber wieder sehr an in der zweiten Hälfte des Januar erlagen demselben 5 Personen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. 1

Im Verlage der Schulze’schen Hof⸗Buchhandlung (C. Berndt und A. Schwartz) in Oldenburg ist vor Kurzem erschienen: „Bau⸗ steine für eine allgemeine Rechtswissenschaft auf ver⸗ gleichend ethnologischer Basis von Dr. . Herm. Post, Richter in Bremen.“ Erster Band. Preis 5,40 Als die Methode seiner Forschung, von welcher er sich die günstigsten Resultate für die Rechtswissenschaft der Zukunft verspricht, bezeichnet der Verfasser die von der Naturwissenschaft allgemein angewendete erfahrungswissenschaftliche. Die historische Forschungsmethode falle vollständig in diesen Rahmen hinein. Sie beschränke sich nur bei ihren Rückschlüssen auf die nächstliegenden Ur⸗ sachen; sie stelle die Thatsachen des Völkerlebens fest und verfolge die Kette der Ursachen derselben, soweit ihr dies möglich sei. Die nächste Aufabe der Forschung sei, die einzelnen Thatsachen ethnischen Lebens, welche den Rückschlüssen auf die Ursachen derselben zu Grunde gelegt werden sollen, mit möglichster Sicherheit festzu⸗ stellen. Dieses so kritisch gesichtete Material gäbe alsdann die Basis für die eigentliche wissenschaftliche Forschung, die Aufsuchung der Ursachen der Erscheinungen. Alle diese ethnischen Erscheinungen hätten nun zunächst ihre Ursachen in den Einzelmenschen, aus wel⸗ ethnischen Organisationen zusammensetzen und von welchem alle ethnischen Lebensthätigkeiten ausgingen. Dieser beschränkteste Gesichtspunkt bistorischer Forschung trete edoch immer mehr in den Hintergrund, je mehr das ethnische

eobachtungsmaterial anwachse. Wenn der Blick des Forschers sich über das engste ethnische Gebiet erhebe, trete demselben eine Gleich⸗

artigkeit bestimmter ethnischer Thatsachen bei verschiedenen Stämmen

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artiger

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einer Völkerschaft oder auch bei verschiedenen stammverwandten Völkerschaften entgegen, und er finde hier eine gleichmäßige Auf⸗ einanderfolge bestimmter Erscheinungen, für welche er schließlich gleich⸗ mäßige Ursachen entdecke, die in dem historischen Stammeszusammen⸗ hange liegen. Viel bedeutsamer werde der Ausblick noch, wenn der Forscher über die Zweige einer einzelnen Völkerschaft hinaus ganze Völkerschaftsgruppen zum Gegenstande der Beobachtung mache, zum Beispiele die Völkergruppe der Indogermanen. Auch hier fände sich noch eine große Menge ähnlicher ethnischer Thatsachen, welche gleichmäßig bei den verschiede⸗ nen Völkerschaften aufträten und zweifellos ebenfalls einem historischen Zusammenhange ihre Entstehung verdankten. Endlich könne aber die erfahrungs⸗wissenschaftliche Methode auch noch einen Schritt weiter gehen, den historischen Zusammenhang verlassen und die ethnischen Thatsachen ohne Rücksicht auf einen solchen lediglich nach der Gleichartigkeit ihrer Erscheinung zum Gegenstande der Er⸗

eschung machen, denn es finde sich eine Menge gleich⸗ ethnischer Thatsachen bei Völkerschaften, bei denen

ein historischer Zusammenhang weder nachweisbar noch anzunehmen

sei.

Hier bleibe also nur die Annahme übrig, daß es gewisse allge⸗ meine, in der menschlichen Natur überhaupt liegende Organisations⸗ formen im ethnischen Leben gäbe, welche nicht an bestimmte Völker⸗ schaften gebunden seien. Diese Methode, welche die Thatsachen des

ethnischen Lebens ohne Rücksicht auf deren historischen Zusammen⸗

hang zum Gegenstande wissenschaftlicher Erforschung mache, sei vor⸗ ugsweise als vergleichend⸗ethnologische zu bezeichnen. Sie sei jedoch im Grunde nichts als die möglichst weit ausgedehnte, erfahrungs⸗

wissenschaftliche Methode. Die vergleichend⸗ethnologische Methode unter⸗ scheide sich von der historischen dadurch, daß sie das empirische Material

ach ganz anderen Gesichtspunkten sammele. Die historische Forschung uche die Ursachen der Thatsachen des Völkerlebens zu erkennen 88 8

vFein Gebot gemacht worden,

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indem sieldie Entwickelung dieser Thatsachen aus vorhergehenden Thatsachen in den Lebensgebieten einzelner Geschlechter, Stämme und Völker verfolge. Die vergleichend⸗ethnologische Forschung wolle da⸗ fegen zu einer Erkenntniß der Ursachen der Thatsachen des Völker⸗ lebens gelangen, indem sie gleichartige oder ähnliche ethnische Erscheinungen, sie mögen wo und wann immer auf der Erde auf⸗ treten, zusammenstellt und aus ihnen auf gleichartige oder ähnliche Ursachen Rückschlüsse mache. Sie sei also durchaus unhistorisch. Sie ordne die ethnischen Thatsachen nach ganz anderen Gesichts⸗ punkten, wie man bisher gewohnt gewesen sei, sie reiße dasjeni e, was man bisher als zu einander gehörig betrachtet habe, auseinander und bringe das so Sle. in einen ganz neuen Zu⸗ sammenhang, in einen Zusammenhang, welcher von dem bisherigen historischen Standpunkte aus zunächst als ein willkürlicher und fin⸗ girter erscheinen müsse. Der Verfasser bemerkt, daß es sich bei seiner vorliegenden Arbeit noch nicht um Detailforschungen handele. Es liege ihm aber daran, gewisse Erscheinungen zu konsta⸗ tiren, welche auf der Basis der überall gleichmäßig wir⸗ kenden menschlichen Natur überall gleichmäßig sich zeigten. Hierfür seien Race, Völkerzweig, Bolk und Stamm vorläufig ganz gleichgültig. Er beabsichtige nur das, was im ganzen ethnischen Gebiete gleichmäßig aufträte, in den Gruadzügen festzustellen und durch einzelne Beispiele zu illustriren, welche, obgleich sämmtlich nach Race, Volk und Stamm individuell, doch eine allgemeine Bedeutung hätten, indem sie in verschiedenen Färbungen stets das wesentlich gleiche Organisationsprinzip zum Ausdrucke brächten. Es sei auch vollkommen gleichgültig für ihn, in welches Jahrhundert und in welches Jahrzehnt derartige Bräuche fallen, da die Chronologie nur für die Entwickelung in einem einzelnen ethnischen Gebiete eine Be⸗ deutung habe, nicht aber für das Gesammtgebiet des Völkerlebens, in welchem stets alle Entwickelungsstufen neben einander lägen, in welchem man bei einer Völkerschaft, welche heute lebt, dieselbe Erscheinung wiederfinde, die man bei einer andern ein paar Tausend Jahre vor Christi Geburt wahrnähme. Lange habe ihm vorgeschwebt, einen Grundriß einer allgemeinen Rechtswissenschaft auf vergleichend⸗ethnologischer Basis als End⸗ resultat seiner Studien zu liefern. Er habe diesen Gedanken aber aufgeben müssen, weil das zu bearbeitende Material ein so umfang⸗ reiches sei, daß seine Kraft dazu nicht ausreichen werde. So habe er denn in dem vorliegenden Werke nur „Bausteine“ herbeischaffen können, Materialien zu einem künftigen Gebäͤude. Zugleich verweist der Verfasser auf seine seit 1872 erschienenen Schriften, welche die vorliegende Arbeit ergänzen. Vieles, was hier nur kurz angedeutet sei, sei dort näher ausgeführt und mit Thatsachen belegt; Vieles, was dort lediglich gesammelt sei, erhalte durch die vorliegende Schrift seine Beleuchtung.

Nach der „Karlsruher Zeitung“ wurde in den letzten Tagen des Monats Februar ein für die Wissenschaft interessanter Fund gemacht, der mit Recht die Aufmerksamkeit der Philologen und Theologen auf sich zieht. Bekanntlich wurden im 8., 9. und noch im 10. Jahrhundert in folgenden Klöstern (bis jetzt wenigstens nach⸗ gewiesen) in Bobbio in Italien, Verona, in Reichenau, Lorsch, Trier, Weißenburg i. E. und andern Orten alte Pergamenthand⸗ schriften, welche Werke des Cicero, Sallustius, des Granius Licinianus, Plinius, Livius oder lateinische und gothische Bibel übersetzungen ꝛc. enthielten, von den Mönchen abge⸗ waschen oder abgeschabt und hierauf zum zweiten Male ge glättet und wiederum beschrieben. Dies geschah, weil das Perga⸗ ment damals sehr theuer war und die Technik der Bereitung dieses werthvollen Materials Rückschritte gemacht hatte. Auf diese Weise wurden die interessanten und wichtigen Funde von Gaius' Kommen⸗ taren zum römischen Rechte, Cicero's Werk über den Staat, die gothische Bibelübersetzung ꝛc. in den reskribirten Handschristen wieder aufgefunden. Es ist kaum ein Land in Europa so reich an der⸗ artigen reskribirten, d. h. zum zweiten Male beschriebenen Hand⸗ schriften als gerade das Ober⸗Rheinland. In Weißenburg i. E., in der Reichenau und in Lorsch haben sich eine Anzahl solcher Handschriften erhalten und zu den werthvollsten Be⸗ reicherungen der Philologie Veranlassung gegeben. Im städtischen Archive in Freiburg i. Br. fand neuerdings der städtische Archivar Poinsignon ein reskribirtes Blatt oder einen Palimpsesten, wie man diese Pergamentblätter nennt. Dasselbe wird von Sachkennern in die zweite Hälfte des VIII. Jahrhunderts verlegt. Es umfaßt Psal⸗ men Davids und ist, da es alle Merkmale merowingischer bezw. karolingischer Schrift trägt, wohl aus einem überrheinischen Kloster nach Freiburg gekommen.

Gewerbe und Handel.

Die Mecklenburgische Lebens⸗Versicherungs⸗ und Sparbank in Schwerin hat im Jahre 1879 einen reinen Ueber⸗ schuß von 183 506 erzielt. Hiervon wurden übertragen zum Aktien⸗Dividendenkonto zur Vertheilung an die Aktionäre 6000 ℳ, zum Aufbewahrungsfonds, als Dividende der Versicherten auf Lebens⸗ zeit für das 26. Versicherungsjahr 109 000 ℳ, zum Abtrag auf Im⸗ mobilienkonto 700 ℳ, zum Abtrag auf Mobiliar⸗ und Utensilien⸗ konto 300 ℳ, zum Unternehmungsfonds 67 506 ℳ, in Summa 183 506 Die den Aktionären außer den statutenmäßigen 5 % Zinsen für das Jahr 1879 hiernach zufallende, zum 1. Juli 1880 zahlbare Dividende beträgt 12 für die Aktie von 200 Thlr. Cour. Der Gesammtumsatz der Bank betrug über 81 Millionen, die gesammten G rantiekapitalien des Unternehmens aber belaufen sich Ende 1879 auf 3 320 895

Der Verwaltungsrath der Provinzial⸗Diskonto⸗ Gesellschaft in Liquidation hat den Beschluß gefaßt, die gesamm⸗ ten noch vorhandenen Aktiven zu veräußern, nachdem für dieselben welches die Vertheilung einer restlichen Quote von 5 ½ % des Aktienkapitals gestattet.

Dem der Pommerania, See und Fluß⸗ versicherungs⸗Gesellschaft entnehmen wir Folgendes: Die Einnahme betrug aus der Seeversicherung: Prämienreserve aus 1878 für 640 641 25 105 ℳ, Prämieneinnahme pro 1879 für 24 580 520 171 911 ℳ, zusammen 197016 (1878 221 483 ℳ). Aus der Stromversicherung: 240 171 (264 576 ℳ). Ausgaben. See⸗ versicherung: Reassekuranz⸗Prämie, Ristorni und Rückgaben 66 305 (72 080 ℳ), bezahlte Schäden 75 755 (67 011 ℳ), taxirte Schäden 32 000 (23 700 ℳ), ab Reserve aus 1878 zusammen 71 055 (80 011 ℳ), Prämien⸗Reserve für noch laufende Risikos 21 985 (25 105 ℳ), zufammen Ausgaben bei der Seeversicherung 159 346 (177 196 ℳ). Stromversicherung: Reassekuranzprämie, Rabatt und Provision 5409 (5465 ℳ), bezahlte und tarxirte Schäden ab Reserve aus 1878 3254 (1607 ℳ), zusammen 8663 (6571 ℳ). Unkostenconto 26 252 (26 050 ℳ), Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto (Abschreibung für eine Forderung) 2400 ℳ, zu⸗ sammen Ausgaben 196 671 (209 286 ℳ), bleiben 43 500 (54 750 ℳ). Davon Tantidmen an den Verwaltungsrath und Direktor je 1500 (2062,5 ℳ). Gewinn des Geschäfts 40 500 (50 625 ℳ), der an die Aktionäre mit 36 per Actie (1878 und 1877 45 ℳ), vertheilt wird, da der Reservefonds die statutenmäßigen 150 000 enthält.

Breslau, 15. März. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Oberschlesischen Eisenbahngesellschaft hat in außerordent⸗ licher —— auf Antrag des Comités für die Kohlenausfuhr aus Oberschlesien beschlossen, den heute ablaufenden Ausnahmetarif unter einer Erhöhung von 15 % des bisherigen Tarifs auf ein Jahr zu prolongiren. .

Glasgow, 13. März. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 442 400 t gegen 226 800 v im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb b findlichen Hochöfen 114 gegen 90 im vorigen Jahre. 11“

Verkehrs⸗Anstalten.

London, 13. März. (W. T. B.) Der Dampfer „Mon⸗ tana“ von der Guion⸗Linie ist, von New⸗York kommend, heute Morgen auf der Fahrt nach Liverpool, unweit Holy⸗Head, geschei⸗ tert. Die Passagiere und di Mannschaft sind gerettet. 8

Berlin, 15. März 1880.

Im Verein für die Geschichte Berlins hielt am Sonn⸗ abend Hr. Studiosus Wernicke einen Vortrag über die literari⸗ schen Bestrebungen des 17. Jahrhunderts in Deutsch⸗ land und die Betheiligung der Hohenzollern an den⸗ selben. Derselbe zählte diejenigen Hohenzollern auf, die sich an der Fruchtbringenden Gesellschaft betheiligten. Es waren Markgraf Hans von Brandenburg, 1624, der Abwendende; Mark⸗ raf Christian, 1627, der Vollblühende; Georg Wilhelm, 1637, der

ufrichtende, und Sigismund, 1637, der Treffliche, im Bunde. Auch der Große Kurfürst trat dem Orden bei unter dem Namen der Un⸗ tadelige. Er führte die Nummer 401 und eröffnete ein neues Stammbuch. Der Sinnspruch, den er einschrieb, ist echt hohen⸗ zollerisch und lautet etwa: Große Herrn thun wohl sich zu befleißen, daß sie den Armen Wohlthaten leisten. Auch vom brandenburgischen Adel betheiligten sich viele an dem Orden, u. A. Otto von Schwerin, der Dichter von „Jesus meine Zuversicht“ und der drei anderen Lieder, die fälschlich der Kurfürstin zugeschrieben werden. Den zweiten Vor⸗ trag des Abends hielt Hr. Geometer Vogt über August Borsig und seine Werkstätten.

Dem ersten Jahresbericht (vom 5. Dezember 1878 bis 5. Dezem⸗ ber 1879) über die Wirksamkeit der Heilanstalt für arme Augen⸗ kranke aus der Provinz Brandenburg zu Berlin, von Dr. Katz, Augenarzt zu Berlin (im Selbstverlage des Verfassers Luisenstr. 31 a.), entnehmen wir folgende Daten: Zur Unterhaltung der Augenheilanstalt, in der arme Augenkranke umsonst kurirt und verpflegt werden und die vorläufig mit zehn Betten besetzt ist, haben im Jahre 1878/79 Landrathsämter, Amtsausschüsse, Magiftrate, Orts⸗ und Gemeindevorstände 8655 beigesteuert; Privatbeiträge sind 703 eingegangen; zusammen 1568 ℳ. Es wurden aufgenommen: aus dem Regierungsbezirk Potsdam 60 Personen, aus dem Regierungs⸗ bezirk Frankfurt a. O. 34 Personen, in Summa 94 Personen, die 3114 Tage zusammen verpflegt wurden, so daß durchschnittlich auf eine Person 33 Verpflegungstage kommen; die Kosten der Unter⸗ haltung der Anstalt betrugen 4795 ℳ, so daß mithin bei 3114 Ver⸗ pflegungstagen der Durchschnittssatz sich auf 1,54 pro Tag stellt; 15 verschiedene Augenkrankheiten wurden in der Anstalt behandelt. Der Jahresbericht unter Aufforderung zu ferneren Beiträgen schließt mit folgenden Worten: „Das Licht genießen ist ein Glück, es genießen lassen eine Freude.“

Der Architektenverein feierte am Sonnabend, als dem Ge⸗ burtstage des großen Meisters, in herkömmlicher Weise das Schinkelfest, mit dem er stets sein eigenes Stiftungsfest ver⸗ bindet. Die Fensterwand des großen Saales im Architektenhause war auf das Geschmackvollste mit farbigen Stoffen drapirt; aus einem Hain grüner Blattpflanzen tauchte eine überlebensgroße Victoria auf, in ihrer Rechten den wohlverdienten Lorbeerkranz dem großen Archi⸗ tekten spendend, dessen Bildniß auf einem Gemälde in der Höhe der Wolken schwebte, von Genien getragen und von Blumengewinden umschlungen. Der Vorsitzende des Vereins, Hr. Baurath Hobrecht, begrüßte zunächst die Anwesenden und verlas alsdann einen längeren Jahresbericht, der unter Berücksichtigung der verschledenen im Verein zur Geltung kommenden Krönungen mit der ernsten Mahnung zur Einigkeit schloß. 733 hiesige und 925 auswärtige Mitglieder gehören zur Zeit dem Verein an, der im vergangenen Jahre 31 Versammlungen gehalten hat. 29 Vorträge wurden gehalten, 17 Monatsaufgaben für den Hochbau und 13 für Ingenieure gestellt. Exkursionen wur⸗ den 16 veranstaltet und erfreuten sich einer regen Betheiligung. Hierauf folgie die Prämiirung der ausgeschriebenen großen Kon⸗ kurrenzarbeiten. Den großen Staatspreis im Hochbau Entwurf zu einem Vereinshause der Berliner Künstler erhielt der Bau⸗ führer Bohnstedt, ein Sohn des bekannten Architekten; ein zweiter, durch die besondere Gnade Sr. Majestät des Ss und Königs für dieses Jahr bewilligter Preis wurde dem Bauführer Schupmann zuerkannt, während den Bauführern Heise und Schöckl silberne Medaillen für ihre Leistungen verliehen wurden. Im Ingenieurfach trug der Bauführer Plock für seinen Entwurf einer Central⸗Lager⸗ haus⸗Anlage und zu einem Packhofe in Berlin den großen Staats⸗ preis heim. Der Ministerialdirektor Schneider vollzog die Prämitrung und richtete an die Herren ehrende und anerkennende Worte. Den üblichen Festvortrag des Abends hielt der Professor der tech⸗ nischen Hochschule Dr. Hauck über das Thema: „Die Stel⸗ lung der Mathematik zur Kunst und Kunstwissenschaft.“ Die lange Zeit gepflegte Sitte der Festredner, eine Seite der reichen künstlerischen Thätigkeit Schinkels zum Thema zu wählen, hat man bereits seit Jahren fallen lassen, da bei nahezu vierzig Jahresfesten Alles über den Künstler Schinkel gesagt ist, was sich sagen lassen kann. Auch der gestrige Vortrag knüpfte nur an seinem Anfangz und Ende an Schinkel an und schloß mit der Hoffnung, daß die huma⸗ nistische und realistische Bildung des Architekten, Kunst und Mathe⸗ matik, sich trotz ihrer scheinbaren Gegnerschaft sehr wohl mit einander vertragen und einander durchdringen können, wenn nur der Genius Schinkels, der Geist wahrer Wissenschaftlichkeit im Vereine seine dauernde Stätte finde. Bei dem Festmahle brachte der Vorsitzende, Baurath Hobrecht, den mit großer Begeisterung aufgenommenen Toast auf Se. Majestät den Kaiser aus, während der Bauführer Kloß in gebundener Rede die alten Schüler Schinkels feierte. Eine von Hrn. Gonnert gezeichnete und vom Bauführer Hinkeldey erklärte humoristische Tischkarte errang sich den lauten Beifall der Gesell⸗ schaft, die in mehreren gemeinschaftlich gesungenen Festliedern, sowie in einer heiteren, zwanglosen Unterhaltung ihrer fröhlichen Stim⸗ mung freien Lauf ließ. 8

Das Konservatorium der Musik des Hrn. Musikdirektors Julius Stern veranstaltet einen zweiten öffentlichen Versuch seiner Opernschule (Damen: Sologesang⸗Klasse: Frl. Jenny Meyer. Herren: Solo⸗ und Ensemblegesang⸗Klasse: Hr. Musikdirektor Herrmann. Rollenstudium: Hr. J. Gräfen, Königlicher Chor⸗Repe⸗ titor. Deklamation: Hr. Hellmuth⸗Braͤm, Koͤniglicher Hof⸗Schau⸗ spieler. Mimik: Hr. Ebel, Königlicher Pantomimist), unter Mitwir⸗ kung der Kapelle des Hrn. Direktor Engel, am Freitag, den 19. März 1880, Abends halb 7 Uhr, präc., in Krolls Theater.

Im Konzerthause gelangte am Sonnabend eine Sinfonie von Otto Dorn zur ersten Aufführung. Dieselbe hat den Titel „Prometheus“ und zerfällt in drei Theile: ein Allegro maestoso: „Feuer“, ein Adagio: „Fesseln“ und ein Allegro con brio: ‚Freiheit“. Das Werk ist von sehr fleißiger Arbeit und interessanter, die Schön⸗ heitslinien der Klassizität nirgends verlassender Faktur, bietet aber doch insofern eine Halbheit, als es zwar auf die Schwelle zur Pro⸗ gramm⸗Musik tritt, ohne doch den letzten beherzten Schritt zu wagen. Man weiß eben nicht, ob man es mit „reiner“ sinfonischer Musik oder mit Tonmalerei zu thun hat. Der Gesammtcharakter ist denn auch eine gewisse vornehme Kälte und undramatische Starrheit, die dem antiken Vorwurf zwar entsprechen mag, dem Ganzen als musikalischem Kunstwerk aber schadet. Der Erfolg war übrigens ei äußerlich glänzender. Der Komponist wurde vom Publikum verlangt und mit vielem Beifall ausgezeichnet. Ein nicht geringer Anthei an letzterem gebührt aber auch der trefflichen Aufführung, die dem Werke durch die Bilse'sche Kapelle zu Theil wurde. 8

Redacteur: J. V.: Riedel. Verlaa der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner

Drei Beilagen seinschließlich Börsen⸗Beilage. (286 ½)

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Berlint

Adolph Schmidt wegen einer protokollirten Kapital⸗ 2160 nebst Zinsen die Zwangsversteigerung des

zum Deutschen Rei‚

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Berlin, Montag, den 15. März

den Zentscheu Feichn⸗Anzrigers und Köuiglich Preußischen Stuats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelꝛzn⸗Straße Nrv. 82.

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R 2 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Königl. Preuß. Stuats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt anr die Königliche Expedition

1. Steckbriefe aund Untersuchnugs-Sachen.

2. Subhastatiouen, Aufgebote, Verladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, JSubmwissionen etc.

4. Verlooaung, Amortisation, Zinszahlung

NR u. 2. w. von öffentlichoen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Juvalidendank“, Rudslf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Ca, E. Schlotte, Bütener & Winter, sowie alle übrigen größeren

s-Anzeiger und Königlich Preuß

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5. Industrielle Etablissementa, Fabriken und Groszhaundel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

8 Literarische Anzeigen.

Annonecen⸗Bureaus.

Thezter-Anseigen. In der Börszen- 9. Fsmilien-Nachrichten. beilags.

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Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen die unten beschriebene Köchin Johanna Auguste Kameke, geboren am 2. August 1836 in Danzig, ortsangehörig in Berlin, welche sich verborgen hält, soll eine durch vollstreck⸗ bares Urtheil des früheren Königlichen Stadtgerichts zu Berlin vom 5. Juli 1877 erkannte Gefängniß⸗ strafe von vier Monaten, wovon dreizehn Tage verbüßt sind, vollstreckt werden. Es wird ersucht, dieselben zu verhaften und in das Amtsgerichts⸗ gefängniß des Ergreifungsortes abzuliefern. Ber⸗ lin, den 27. Februar 1880. Königliche Staats⸗ anwaltschaft am Königlichen Landgericht I. Be⸗ schreibung: Alter 40 Jahre, Größe 168 om, Statur mager, Haare schwarz, Stirn hoch, Augen⸗ brauen braun, Augen braun, Nase breit, Mund groß, Zähne defekt, Kinn oval, Gesicht lang, oval, Ge⸗ sichtsfarbe graublaß. Besondere Kennzeichen: Auf linker Brust ein kleiner Hautzipfel, an beiden S der zweite Zehe gekrümmt, gekrümmter

ücken.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Haus⸗ diener Hngo Landgraf wegen ÜUrkundenfälschung und Betruges in den Akten U. R. I. No. 303 de 1879 unter dem 3. Dezember 1879 erlassene Steck⸗ brief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 11. März 1880. Königl. Landgericht I. Der Untersuchungsrichter. Johl.

[6080]

Steckbrief. Gegen den Schuhmacher und Han⸗ delsmann Carl Müller und dessen Ehefrau, Elisabeth, geb. Wegener, aus Unseburg, Provinz Sachsen, welche flüchtig sind, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen Brandstiftung beschlossen. Es wird er⸗ sucht, dieselben zu verhaften und in das Amts⸗ gerichtsgefängniß zu Egeln bei Magdeburg abzu⸗ führen. Carl Müller ist 51 Jahre alt, evangelisch, von schlankem Körperbau und hat einen rothen Fleck im Gesicht. Die Ehefrau Müller ist 58 Jahre alt, exvangelisch, von mittlerer und ziemlich korpulenter Statur. Egeln, den 5. März 1880. Königliches Amtsgericht, Abtheilung IJ. Brüning.

Steckbriefsernenerung. Der von dem ehema⸗ ligen Königlichen Kreisgericht zu Rosenberg O’/S. unterm 1. Februar 1879 in der Börsen⸗Beilage zum Deutschen Reichs und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger Nr. 37 hinter den nachbenannten Heerespflichtigen: 1) Thomas Caspar Rzod aus Thule, 2) Johann Ligendza aus 8) Thomas Mayda aus Ober⸗Paulsdorf, 4) Jacob Paul Kuzay aus Rosenberg, 5) Johann Malecha aus Mittel⸗Seichwitz, 6) Franz Kadaschik aus Sternalitz, 7) Johann Carl Janchzyk aus Uschütz, 8) Johann Lesch aus Costau, 9) Johann Thomas Koper aus Bischdorf, 10) Joseph Freier aus Botzanowitz, 11) Clemens Korzekwa aus Botzano⸗ witz, 12) Johann Valentin Jurczyk aus Boroschau, 13) Franz Michael Burgs aus Friedrichswille, 14) Johann Wilczek aus Kotschanowitz, 15) Richard Kawa aus Sausenberg, 16) Johann Wydmuch aus Ober⸗Seichwitz, 17) Jacob Respondek aus Ster⸗ nalitz, 18) Peter Seemann aus Bodland, 19) Jacob Jurczyk aus Boroschau, 20) Joseph Kansy aus Koselwitz, 21) Carl Symma aus Koselwitz, 22 August Joseph Jendrzey aus Rosenberg, 23) Jacob Brodatzky aus Schoffschütz, 24) Johann Oblong aus Schoffschütz, 25) Anton Cygan aus Mittel⸗ Seichwitz, 26) Wilhelm Schubert aus Nieder⸗ Seichwitz und 27) August Zygulski aus Nieder⸗ Seichwitz, erlassene Steckbrief wird hierdurch er⸗ neuert. Crenzburg O./S., den 10. März 1880. Königliche Staatsanwaltschaft. 8

Steckbrief. Gegen August Stummer, 20 Jahre alt, und Ferdinand Stummer, 15 Jahre alt, Söhne des Drehorgelspielers Carl Stummer aus Clausthal, welche sich verborgen halten, soll eine durch rechtskräftiges Urtheil des hiesigen Königlichen Amtsgerichts vom 25. Juli 1879 wegen Gewerbe⸗ steuer⸗Kontravention an Stelle einer nicht einziehbar gewesenen Geldstrafe von je 96 erkannte Haft⸗ strafe von je sieben Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, diese Strafen zu vollstrecken und Nach⸗ richt hierher zu geben. Bockenem, den 10. März 1880. Königliches Amtsgericht II. (gez.) Rasch.

Der gegen den Kassirer Johaun Martin Fro⸗ rath aus Wiesbaden am 15. August 1879 erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert. Cassel, den 5. März 1880. Konigliche, Staatsanwaltschaft J. V.: Bodenstein.

Subhastationen, Weetgebee Vor⸗

ladungen und dergl.

18as] Subhastations⸗Proklam

Nachdem auf Antrag des Partikuliers J. L. Ger⸗ nandt in Schleswig wider den Maurer Georg

forderung von 720 Thlr. Pr. Court. ist gleich

dem Letzteren gehörigen, in Schleswig im VII. Quar⸗

tier Nr. 67 belegenen Geweses verfügt worden ist,

wird hiermit Termin zum öffentlichen Verkauf des

vorbezeichneten Geweses

auf Mittwoch, den 19. Mai 1880, Morgens 10 Uhr,

Empfang nehmen kann.

vom 14. April 1840 die zuständigen Hebungsbeam⸗ ten zur Angabe der rückständigen Gefälle, sowie Alle, welche an das vorbezeichnete Gewese dingliche⸗ nicht protokollirte Ansprüche zu haben vermeinen oder sich zur Protestation gegen den Verkauf für berechtigt halten, aufgefordert, diese ihre Ansprüche und Protestation binnen 6 Wochen nach Erlaß dieser Bekanntmachung hierselbst anzubringen, widrigenfalls der Verkauf vollzogen und das Gewese anspruchsfrei dem Meistbietenden wird zugeschlagen werden. Die Verkaufsbedingungen liegen auf der hiesigen Gerichtsschreiberei 14 Tage vor dem Verkaufstermin zur Einsicht aus. Schleswig, den 19. Februar 1880. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. gez. Hennings. Veröffentlicht: König, Gerichtsschreiber.

5) 8 2 182171 Nothwendiger Verkauf. Das dem Kaufmann Traugott Hoffmann gehörige Grundstück Nr. 529, Stadt Oels, soll im Wege der Zwangsversteigerung am 6 April 1880, Vormittags 10 Uhr, in unserem Amtsgerichts⸗Gebäude, Terminszimmer Nr. I., verkauft werden. Das Grundstück ist bei der Gebäudesteuer nach einem Nutzungswerthe von 3675 veranlagt. Der Auszug aus der Steuerrolle, das neueste Grundbuchblatt, die besonders gestellten Kaufsbedin⸗ gungen, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen können in unserer Gerichtsschreiberei, Abtheilung I., während der Amtsstunden eingesehen werden. Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra⸗ gung in das Grundbuch lebürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden hiermit aufgefordert, dieselben zur Vermei⸗ dung der Präklusion spätestens im Versteigerunge⸗ termine anzumelden. Das Urtheil über Ertheilung des Zuschlages wird am 9. April 1880, Vormittags 11 Uhr, iu unserem Amtsgerichts ⸗Gebäude, Terminszimmer I., verkündet werden.

Oels, den 2. Februar 1880. 85 85*

Königliches Amtsgericht.

16665] Oeffentliche Zustellung. Der Dachdecker Wilhelm Beutler zu Krojanke, Kreis Flatow, vertreten durch den Rechtsanwalt Meibauer in Konitz, klagt gegen seine Ehefrau Wilhelmine Beutler, geb. Stuwe, zu Krojanke wohnhaft gewesen, Aufenthalt unbekannt, wegen böslicher Verlassung auf Ehescheidung, mit dem Antrage, die Ehe zu trennen, und ladet die Be⸗ klagte zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die Erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Konitz auf den 7. Juni 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richt zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 8 Konitz W./Pr., den 6. März 1880. Stremlow, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

16631] Oeffentliche Zustellung. Königliches Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen.

Laut Schuld⸗ und Hypothekenbriefes des K. No⸗ tars Max Erhard vom 16. Okrober 1879 mit bei⸗ gefügter hypothekenamtlicher Bestätigung des K. Amtsgerichts München II. vom 22. Oktober 1879, ist für den Maurermeister Josef Weyrather in München als Gläubiger ein Darlehenskapital von 3000 ℳ, welches vom 16. Oktober 1879 an mit 5 Prozent verzinslich ist und am 16. Dezember des⸗ selben Jahres zurückgezahlt werden follte, nebst einer Kaution für nicht privilegirte Zinsen und Kosten zum Betrage von 300 bei dem Haus Nr. 451. an der Nymphenburgerstraße in Neuhausen, der Luise Gerhard Ehefrau des Karl Gerhard als Schuldnerin im Hypothekenbuche des K. Amts⸗ gerichts München II. für Neuhausen, Bd. VI. S. 1390, zur II. Stelle eingetragen. 1

Da der gegenwärtige Aufenthalt der Schuldnerin unbekannt ist und andererseits der Schuldbrief ihr nach der Absicht des Gläubigers zugestellt werden soll, hat der K. Advokat, Herr Dollmann in Mün⸗ chen, Namens des Josef Weyrather die öffentliche Zustellung des bezeichneten Schuld⸗ und Hypotheken⸗ briefes an Luise Gerhard, Anwesensbesitzerin, früher hier, Gänsbühel Nr. 4, beantragt, welche mit Beschluß des Kgl. Amtsgerichts München I, Abtheilung A. für Civilsachen, vom Heutigen, ge⸗ mäß art. 17 des Ausführungsgesetzes zur R. C. Pr. Wund C. O. vom 23. Februar 1879 bewilligt worden ist.

Demgemäß wird Vorstehendes der Luise

Gerhard mit dem Beifügen eröffnet, daß sie

die beglaubigte Abschrift des Schuld⸗ und Hypo⸗ thekenbriefes in der hiesigen Gerichtsschreiberei in

München, den 6. März 1880. 16 Der Kgl. Gerichtsschreiber:

an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt. Zugleich werden in Gemäßheit der Verordnung

18980] Oeffentliche Zustellung.

Die Handlung Josef Rosenblatt und Isumer Rothstein zu Radyumno in Galizien, vertreten durch die Rechtsanwalte Wannomski und Gall in Danzig klagt gegen den Kaufmann David Danziger, früher hier wohnhaft, wegen 5368 31 ₰, mit dem Antrage auf Zahlung dieser Summe nebst 6 % Zinsen seit dem 1. Juli 1878, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die Kammer für Handelssachen des König⸗ lichen Landgerichts zu Danzig

auf den 4. Mai 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 8 Danzig, den 1. Marz 1880.

Mrongovins, ““ Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

442 7 4 7 8 ”642 Oessentliche Zustellng. Die Firma Rosa Erlanger zu Marburg, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Dr. Wolff das., klagt gegen den Oberkellner Albert Schaoewitz zu Mar⸗ burg, jetzt unbekannt wo?, wegen 125 87 mit 6 % Zinsen seit dem 1. Januar 1880 für käuflich überliefert erhaltene Waaten und 66 35 Kosten des Arrestverfahrens, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 125 87 mit 6 % Zinsen seit dem 1. Januar 1880 und der durch das Arrestverfahren entstande⸗ nen Kosten im Betrage von 66 35 ₰, sowie in die gesammten Kosten dieses Prozesses zu ver⸗ urtheilen, auch das Urtheil für vorläufig vollstreck⸗ bar zu erklären und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Koͤnig⸗ liche Amtsgericht zu Marburg, Abth. III., auf den 28. Rpri 1880, Vormittags 9 ½ Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Marburg, den 5. März 1880. Der Gerichtsschreiber

des Königlichen Amtsgerichts Abthl. III. daselbst.

16643v Oeffentliche Iustellung.

Nr. 2383. Fuhrmann Fivel Dietrich von Has⸗ lach, als Vormund des unehelichen Kindes Emma Dietrich, und der Mutter des Kindes, Pauline Dietrich, als Nebenintervenientin, klagen gegen den Schmied Wilhelm Sahl von dort, z. Z. an unbe⸗ kannten Orten abwesend, wegen des mit der Pauline Dietrich in der Zeit der unterstellbaren Empfängniß ihres am 6. März 1879 geborenen Kindes Emma Dietrich mehrmals vollzogenen Beischlafes mit dem Antrage auf Verurtheilung auf Entrichtung eines in Vierteljahrsraten vorauszahlbarem wöchentlichen Er⸗ nährungsbeitrages von einer Mark von der Geburt des Kindes an bis zu dessen vollendetem 14. Lebens⸗ jahre und laden den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzog⸗ liche Amtsgericht zu Wolfach auf

Samstag, den 1. Mai 1880, Vormittags 8 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Wolfach, den 4. März 1880.

Hässig, 1 Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

16648] Oeffentliche Zustellung.

Der Zimmermeister F. Jost zu Zossen, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Justiz⸗Rath Frentzel zu Berlin, klagt gegen den früheren Mühlenmeister Otto Franke, früher zu Berlin, Gerichtsstraße 31, jetzt unbekannten Aufenthalt aus dem Erkenntnisse der früheren Königlichen Kreisgerichtskommission zu Zossen vom 11. Juni 1873 im Urkundenprozesse mit dem Antrage auf Verurtheilung des Verklagten zur Zahlung von 611 13 nebst 5 % Zinsen seit dem 1. Januar 1873 und 47 30 an den Kläger und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtstreits vor die zweite Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin, auf den 4. Juni 1880, Vormittags 9 ½ Uhr, Jüdenstr. Nr. 59, Zimmer Nr. 46, mit der Auf⸗ forderung, einen bei dem gedachten Gerichte zuge⸗ lassenen Anwalt zu bestellen. 1

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

mbach, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I. 16661]1 Oesfentliche Zustellung

Der Franz Leininger, Ackerer zu Lichtenberg, vertreten durch Rechtsanwalt Traut, klagt gegen den Joseph Leininger, früher Ackerer und Bäcker zu Lichtenberg, jetzt ohne bekannten Wohnort, aus übernommener Bürgschaft, mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung von 703 85 nebst Zinsen seit 27. Januar 1880 und ladet den Beklag⸗ ten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Civilkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Zabern

auf den 7. Juni 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. 1

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 1

Hörkens, Landgerichts⸗Sekretar,

[6637]1 Oeffentliche Ladung.

Nachdem der Schäfer Seibert Schmidt, Johs.

S. in Wohra, die Eintragung des bisher nicht

katastrirten, in der Gemarkung von Wohra bele⸗

genen Grundeigenthums, als: 8

Kartenblatt 22, Parz. 8. 2 8 8 8 Hofraum und

Kartenblatt 22, 39, 1 13 Hausgarten, unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesitzes in das Grund⸗ buch von Wohra beantragt hat, so werden alle diejenigen Personen, welche Rechte an jenem Grund⸗ vermögen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche im oder bis zum Aufgebotstermin, den 19. Mai 1880, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist der bisherige Besitzer auf Antrag als Eigenthümer in eem Grund⸗ buche eingetragen werden wird und der die ihm oblie⸗ gende Anmeldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im red⸗ lichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das oben erwähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben gesetzten Frist erfolgten An⸗ meldung eingetragen sind, verliert.

Rauschenberg, den 4. März 1880.

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. i

Anfgebot. 1 Die 4 prozentige Frankfurter Stadtobligation, 2. Emission, Serie 2 Nr. 64 über 50 Thlr. = 150 ist am 13. Juli 1877 aus der Wohnung der Wittwe Schwarz in Lebus verschwunden. Auf den Antrag des Rechtsanwalts Riebe hier als Bevollmächtigten des Wiesenbürgers Wilhelm Schwarz und der verehelichten Ackerbürger Perlwitz, Marie, geb. Schwarz, im ehelichen Beistande zu Lebus wird der Inhaber der vorbezeichneten Stadt⸗ obligation aufgefordert, spätestens in dem auf den 1. Juni 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem hiesigen Amtsgericht im Geschäftsgebäude, Oderstraße 53/54, Zimmer Nr. 16, anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und die gedachte Stadtobligation vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung derselben erfolgen wird. Frankfurt a./O., den 4. März 1880.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung II.

Das K. Amtsgericht Jugolstadt hat nachstehen⸗ des Aufgebot erlassen: 8 .““ .“ 16650] Aufgebot. Die Söldnerstochter Maria Walburga Härtl, geb. zu Kösching am 30. März 1834. ehelicher Tochter des Stefan Härtl und seiner Ehefrau Anna Maria, geb. Ott von Kösching, für welche auf dem früheren Anwesen des Alois Büvl, Söldners in Kösching ein Herbergs⸗ und Verpflegungsrecht ein⸗ getragen, ist im Jahre 1854 nach Amerika ausge⸗ wandert, und soll nach Mittheilung von Verwandten im Jahre 1864 dortselbst gestorben sein.

Die Recherchen über deren Aufenthalt hatten keinen Erfolg.

Auf Antrag des obigen Alois Büchl ergeht gemäß Art. 103 und 106 mit 112 des Ausf. Ges. z. R. C. P. O. hierdurch die Aufforderung 1

1) an die verschollene Maria Walburga Härtl spätestens in dem hiermit auf

Montag, den 27. Dezember 1880, Vormittags 10 Uhr, bestimmten Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich bei dem unterfertigten Amtsgerichte sich anzumelden, widrigenfalls sie für todt er⸗ klärt würde; b 8

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf⸗ gebotsverfahren wahrzunehmen;

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen.

Ingolstadt, den 6. März 1880.

Königliches Amtsgericht. (L. S.) Boller, K. Amtsrichter Zur Beglaubigung: Ingolstadt, den 11. März 1880. (L. s.) Zetti, Königlicher Gerichtsschreiber.

[6641] Aufgebot.

Aus dem Nachlasse des Paul Weber II. von Steinbach ist dessen unbekannt wo abwesendem Sohne Paul Weber ein Vermögen im jetzigen Be⸗ trage von 84 zugefallen.

Franz Joseph Heilmann von Steinbach hat wegen dieses kuratorisch verwalteten Vermögens ein Auf⸗ gebot beantragt. Es ergeht deshalb an den abwe⸗ senden Paul Weber oder dessen Erben die Auffor⸗ derung, etwaige Erb⸗ und soastigen Ansprüche und Rechte auf obiges Vermögen spätestens in dem auf

Montag, 3. Mai 1880, Vorm. 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anstehenden Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls der mehrgenannte Paul Weber für todt erklärt und dessen Vermögen den sich gemeldet habenden Erb⸗ interessenten ausgeliesert werden wird.

Offenbach, den 10. März 1880.

Hagenauer.

Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Landgerichts.

Großh. Hess. Amtsgericht. Schlink. 8