Der Bundesrath, die vereinigten Ausschüsse desselben ür Justizwesen und für Elsaß⸗Lothringen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Elsaß⸗Lothrin⸗
owie die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuer⸗
wesen, für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen
gen,
hielten heute Sitzungen.
— Der Schlußbericht über die es Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.
1 — In der heutigen (22.) Sitzung des Reichstages, welcher die Staats⸗Minister von Kameke, Hofmann und von Stosch, der Staatssekretär Dr. Stephan und mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundesrath und Kommissarien desselben bei⸗
wohnten, trat das Haus in die dritte Berathung des Etats
pro 1880/81, und zwar ohne Generaldiskussion sogleich in die
Spezialdebatte der dauernden Ausgaben ein. Beim Etat des „Auswärtigen Amts“ richtete der Abg. Dr. Majunke an die Regierung die Frage, welche Schritte sie nach Ablauf des pro⸗ isorischen Handelsvertrages mit Belgien am 1. Juli 1880 zu thun gedenke. Der Unter⸗Staatssekretär Scholz erklärte, daß er zur Zeit eine bestimme Erklärung aufsdiese Frage nicht geben könne. Der Abg. Dr. Majunke sprach darauf die Erwartung aus, daß der Reichstag über diese wichtige Frage bald Aufklärung er⸗ alten werde. Bei dem Etat des Reichsamts des Innern kritisirten ie Abgg. von Czarlinski und Dr. Lingens den Bericht des ommissars für das Auswanderungswesen, und richtete Letz⸗ terer an die Regierung die Frage, ob sie eine Aenderung in der Stellung des genannten Kommissars und die Vorlegung eines Gesetzes über das Auswanderungswesen beabsichtige. Der Staats⸗Minister Hofmann erklärte, daß die Frage einer Aenderung der Stellung des Kommissars für das Auswande⸗ rungswesen noch nicht erwogen sei, daß dagegen Verhand⸗ lungen darüber schwebten, ob ein Gesetzentwurf, betreffend das Auswanderungswesen, dem “ vorgelegt werden solle. Bei dem Etat der Verwaltung des Reichsheeres lag folgender Antrag der Abgg. Richter (Hagen) und Dr. Lasker vor:
daß die Reichsbehörden bei Zuwendung von Inserat
gen nur die Zweckmäßigkeit der Verbreitung und ni
tische Parteirichtung der Zeitungen in Betracht ziehe Der Abg. Richter (Hagen) motivirte den Antrag . Vor kommnissen in Königsberg i. Pr., wo in Folge der Re⸗ gierungspraxis, amtliche Inserate nur konservativen Blättern zu geben, der Vorspann für die Militär⸗ verwaltung nicht genügend habe sicher gestellt werden können. Diese Praxis müsse aufhören. Der Abg. von Puttkamer (Lübben) erklärte, daß die konservative Partei nicht für diesen Antrag stimmen könne, weilderselbe einen unberech⸗ tigten Eingriff in die Exekutive der Regierung enthalte. Der Staats⸗Minister von Kameke erklärte, daß die für das Publikum wichtigen Publikationen der Militärverwaltung, wie Sub⸗ missionen ꝛc., in den Amts⸗ und Fachblättern publizirt würden. Privatblätter erhielten dieselben allerdings nur nach Maßgabe des preußischen Ministerialbeschlusses vom 9. Dezember 1873, Ein empfindlicher Nachtheil habe sich aus dieser Praxis nicht ergeben. Der Abg. Dr. Lasker führte dagegen aus, es sei leicht einzusehen, daß ein Inserat in einem verbreiteten Blatte für den Inserenten vortheilhafter sei, als in einem Blatte mit wenig Abonnenten. In diesem Sinne müßten auch die Staatsgelder verwendet werden. Kardorff behauptete, eine fortschrittliche Regierung werde auch konservativen Blättern keine amtlichen Inserate geben. Der Wortlaut des Antrages gehe zu weit, weil danach die Re⸗ gierung auch weitverbreiteten sozialdemokratischen Blättern amtliche Inserate eventuell geben müßte, deshalb werde seine Partei dem Antrage nicht zustimmen, wenn sie auch zugebe, daß bei amtlichen Inseraten die Hauptrücksicht auf die Verbrei⸗ tung der Zeitungen zu nehmen sei. Die Abgg. Dr. Windt⸗ horst und Dr. Majunke unterstützten den Antrag Richter, weil man gar nicht absehen könne, welcher Schaden dem Staate durch die jetzige Praxis erwachse. Der Unter⸗Staatssekretär Scholz bemerkte, daß die Regierung bei der Vergebung von amtlichen Inseraten nicht nur das finanzielle Inter⸗ esse, sondern auch das Decorum wahren müsse, wogegen der Abg. Rickert ausführte, daß der Reichskanzler es wohl mit seiner Würde vereinbar halte, die Praxis der preußischen Ministerien in seinem Ressort nicht zu befolgen. Der Abg. Richter (Hagen) wies darauf hin, daß die sozialdemokratische Presse jetzt gar nicht in Betracht kommen könne, auch habe die Regierung bisher die Auswahl der Blätter nicht nach den Rücksichten des Decorums, sondern nach der politischen Tendenz getroffen. Fortschrittliche Kommunalverwaltun⸗ gen befolgten eine solche Praxis nicht. Der Antra
gestrige Sitzung
Der Abg. von
1
geeignet sind, gleichgültig, wenn nicht in
besondere Eigenschaften der Strafgesetzbuches kann daher nur an
lichkeit sind.
gekommen.
Baden.
halten werden und noch an diesem schlossen werden kann.
des Schlußaktes beauftragt worden.
Privaturkunden begangen werden, welche zum Beweise von Rechten und Rechtsverhältnissen von Erheblichkeit sind, weil der gedachte Paragraph dieses Erforderniß ausdrücklich vor⸗ schreibt. Dagegen liegt das Vergehen der Verfälschung, Ver⸗ nichtung ꝛc. einer Urkunde Seitens §. 348, 2 des Strafgesetzbuches auch in dem Falle vor, wenn die darin beurkundeten Thatsachen nicht von rechtlicher Erheb⸗
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich oldenburgische Staatsrath Selkmann ist in Berlin an⸗
— Der Königliche Gesandte am Großherzoglich hessischen Hofe, von Alvensleben, ist nach Ablauf seines Urlaubes auf seinen Posten in Darmstadt zurückgekehrt.
1 S. M. S. „Medusa“, 9 Geschütze, Kommandant Korv. Kap. Matthesen, hat am 10. Februar cr. La Guayra verlassen, ankerte am 12. in Puerto Cabello und ist am 16. desselben Monats nach Curaçao in See gegangen.
1G Karlsruhe, 16. März. Wie die „Karlsr.
Süg. bemerkt, ist jetzt nach dem Stande der landständischen eschäfte als ziemlich sicher anzunehmen,
am Donnerstag, den 18. d. M., ihre letzten Sitzungen ab⸗
Wie das genannte Blatt vernimmt, ist der Präsident des Staats⸗Ministeriums mit der Vornahme
dabei um Vor⸗
erfordert
öffentlichen oder solchen
eines Beamten aus
daß beide Kammern
Tage der Landtag ge⸗
rung verlangten Kredit von 20 Mi
lagen einbringen werde.
— Im Jahre 1879 sind an in Bankvaluta 427 419 Fl.,
Gulden gegen 22,5 Millionen Gulden Großbritannien und Irland.
Lord der Admiralilä Gourley’s, daß die demselben jedoch nicht
Bericht der dazu beordert gewesenen en nicht vollständig fertig gestellt.
eins für Bengalen
Indus und die vorgeschobenen die Mittelprovinzen, Mittelindien, und das vierte für Madras, Hyderabad
Der Vize⸗König soll das oberste Haupt sein. Das militärische
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 17. März. (W. T. B.) Das Abgeordnetenhaus genehmigte in namentlicher Ab⸗ stimmung mit 149 gegen 139 Stimmen den von der Regie⸗
Im Laufe der Debatte ersuchte der Finanz⸗Minister Kriegsau das Haus, das Mißtrauensvotum zu verschieben, bis er Vor⸗ Er habe weder das jetzige Budget noch die Steuervorlagen eingebracht. Die Kreditoperation sei nothwendig, weil zur Einlösung des April⸗Mai⸗Coupons 30 Millionen erforderlich seien und jetzt ein Abschluß zu günstigeren Bedingungen in Aussicht stehe. Zöllen eingegangen: in Gold 8 554 100 Fl., in Silber mit Aufgeld 14 534 048 Fl., zusammen 23 515 567 Fl. oder mit Hinzurechnung des Münzgewinns an 24,9 Millionen
Smith auf eine bezügliche Anfrage die Non der Regierung bestellten Hinter⸗ ladergeschütze sich dem französischen Systeme wohl näherten, ganz entsprächen. Ueber die zu Essen mit Kruppschen Geschützen stattgehabten Experimente sei der
(W. T. B.) Im Je. ause antwortete heute der erste
— (Allg. Corr.) Die „Times“ veröffentlicht die hauptsäch⸗ lichsten Vorschläge der indischen Armee⸗Kommission. Die Eingeborenenarmee soll danach nicht reduzirt, sondern reor⸗ ganisirt werden. Vier Territorialcorps sollen gebildet werden, 1 Assam, die nordwestlichen Provinzen und Oude, das zweite für die Punjab, die Grenze diesseits des 8 sten, das dritte für Bombay,
Radschputana und Scinde,
Armeecorps soll von einem General⸗Lieutenant mit einem voll⸗ ständigen Stabe befehligt werden. Der Commandeur⸗en⸗chef soll seinen Sitz im Conseil verlieren und dieselbe relative zum Militär⸗Sekretariat der indischen Regierung wie der Herzog vom Cambridge zum Kriegsamte
1 18 — Mitglied des Conseils soll ein Ka⸗ binets⸗Minister mit dem Portefeuille des Krieges sein. Eine
5
.
llionen Goldrente.
im Jahre 1878. London, 17. März.
glischen Offiziere noch
und Birma. Jedes
Stellung einnehmen, in London.
der Armee in Indien
änge des äußeren Lebens oder um s. g. innere Thatsachen, die der Gedankenwelt angehören, handelt. Die Fälschung, Vernichtung, I“ Beschädigung solcher Urkunden ist strafbar,
er darauf bezügl. Bestimmung des Strafgesetz⸗ buches ausdrücklich für die Strafbarkeit der Fälschung ꝛc. noch efälschten Urkunde werden. Das Vergehen der Urkundenfälschung aus §. 267 des
8— 8 8 Vormarsch der Kandahar Truppen durch ein bislang noch unbesetztes Territorium wird natürlich diese militärische Stellung im Allgemeinen noch verbessern. Unsere Stärke wird sich vielleicht in der Rich⸗ tung nach Kohistan energisch darlegen müssen; allein auch diese Pro⸗ vinz wird sich schließlich ohne zu große Schwierigkeiten beruhigen lassen. Das ist die heutige Lage der Dinge, allein der unbestimmte und impulsive Charakter des afghanischen Volkes dürfte auch diese Erwartungen über den Haufen werfen.“
Demselben Blatte wird aus Kandahar, vom 14. d., berichtet:
„Im Distrikt Kandahar herrscht vollständige Ruhe. In Zamin⸗ danar haben unter den Alazais einige unbedeutende Ruhestörungen stattgefunden, zu deren Unterdrückung der Sirdar Schir Ali seinen Neffen mit zwei Regimentern entsandte. Herater Berichten zufolge hat Ajub Khan seinen Unterthanen alles genommen, was sie besaßen, so daß sie jedweden Herrschaftswechsel mit Freuden begrüßen würden. Von der persischen Regierung waren zwei Kommissäre in Herat an⸗ gekommen und von Ajub bewillkommnet worden. Der Karawanen⸗ verkehr zwischen Herat und Kandahar ist streng verboten worden. Sämmtliche Truppen in Herat hatten ihre Absicht kundgegeben, sich am Nav Raj aufzulösen und nach Turkestan zu begeben.“
Der „Daily News“ wird aus Lahore, vom 15. d. M., telegraphirt:
„Berichte aus Jellalabad melden, daß Banden sich in Tagar ansammeln zu dem Zwecke, Sei Baba anzugreifen, dessen Besa ung nur aus vier Compagnien mit zwei Kanonen besteht. Es sind Ver⸗ stärkungen erforderlich. Die Meldung, daß sich viele Tausend Afghanen in Kohistan unter einem entschlossenen Führer, Mir Saib, versammeln, bestätigt sich. Ein Brief aus Kabul vom 5. d. besagt, Mahomed Jan beabsichtige, sich Mahomed Hussein Khan im Logar⸗ thale Fnzaschriegen⸗ um via Khurd⸗Kabulpaß Butkak anzugreifen. Sir Frederick Haines, der Oberbefehlshaber der indischen Armee, begiebt sich in wenigen Tagen von Calcutta nach der Grenze.“
Frankreich. Paris, 17. März. (W. T. B.) Der russische Botschafter Fürst Orloff, dessen Abreise nach St. Petersburg auf heute festgesetzt war, hat telegraphisch in St. Petersburg um einige Tage Aufschub nachgesucht und wird voraussichtlich am nächsten Freitag oder Sonnabend ab⸗ reisen. Die Familie des Fürsten verbleibt hier. Seit Mon⸗ tag fungirt Graf Kapnist als Chargé d'affaires.
Italien. Rom, 17. März. (W. T. B.) Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer vertheidiate Lanza einige von Cairoli getadelte Handlungen des Kabinets von 1870 und erklärte, das Programm des damaligen Kabinets habe in der Politik der Sparsamkeit be⸗ standen, es sei daher nicht zu verwundern, wenn die ernsten Ereignisse, welche damals hereinbrachen, die Regierung weniger vorbereitet gefunden hätten. Man dürfe der Rechten nicht vorwerfen, daß sie mit Gewalt nach Rom gekommen sei, weil sie vorher die Verpflichtung gehabt hätte, alle Mittel zu versuchen, um sich mit den Mächten ins Einver⸗ nehmen zu setzen. Sella wies den Vorwurf zurück, daß das Ministerium vom Jahre 1870 seine Freundschaft einer fremden gestürzten Regierung bewahrt habe. Er glaube sich dessen rühmen zu dürfen, die Treue innerhalb der von den Inter⸗ essen Italiens gestatteten Grenzen demjenigen erhalten zu haben, der Italien so große Dienste erwiesen habe. Sella gab ebenfalls Aufklärungen über den Einzug der Italiener in Rom. Es folgten sodann noch weitere Bemerkungen Cairoli's, Lanza’'s, Visconti⸗Venosta’'s, Sella's und Crispi’s über die Politik des Ministeriums vom Jahre 1870. Nico⸗ tera sprach seine Ansichten über die im Laufe der Debatte aufgeworfenen Fragen aus, unterzog die Verwaltung der aus Mitgliedern der Linken gebildeten Ministerien einer Prüfung und gab seinem Bedauern über die Spaltungen der Linken Ausdruck. Mit der Politik der gegenwärtigen Regie⸗ rung war der Redner nicht vollkommen einverstanden, erklärte aber dennoch, für das Kabinet stimmen zu wollen. Marsell, Dellarocca, Umana und Friscia erklärten sich von der Antwort des Minister⸗Prasidenten befriedigt. Visconti⸗ Venosta dagegen nicht. Letzterer motivirte seine Erklärung. Blasio beantragte die Annahme einer dem Kabinet gün⸗ stigen Tagesordnung. Bonghi bezeichnete die Politik der Regierung als eine ohnmächtige. Minghetti beantragte ein Mißtrauensvotum gegen das Kabinet, begründete seinen An⸗ trag und erklärte, daß er s. Z. als Ministen seinen Kollegen die Frage vorgelegt habe, ob die Annexion Bosniens und der Herzegowina durch Oesterreich die Interessen Italiens würde gefährden können, und daß er eine verneinende Antwort darauf erhalten habe. Der Redner sprach sich sodann gegen die Duldung der Italia irridenta, sowie der republikanischen Vereine aus. Er erblickt in dem Berliner Vertrage den Keim neuer Komplikationen und bezweifelt, daß die Regierung genügend vorbereitet sei. Cavallotti beantragte die An⸗
ich⸗Ungarn, Italien und Griechenland in Philippopel Oeftergichan Folge Initiative des französischen Konsuls richteten die erwähnten Vertreter im Wesentlichen identische Noten an die Regierung Aleko Pascha's, worin sie verlangen, daß, wie dies seit einer Reihe von Jahren bei einigen türkischen Tribunalen der Fall ist, jeder Gerichtsverhandlung über Streitfälle zwischen Einheimischen und fremden Unterthanen wei ausländische Richter beigezogen werden. Nachdem ie ostrumelischen Tribunale durch die europäische Kommission ganz nach europäischem Muster organisirt wur⸗ den, findet die rumelische Regierung, daß die Anwesenheit fremder Richter überflüssig wäre. Die Konsuln stützen sich jedoch bei ihrem Verlangen auf Art. XX. des organischen Statuts, welches bestimmt: „Die zwischen der Pforte und den auswärtigen Mächten abgeschlossenen oder abzuschließenden internationalen Verträge, Konventionen und Vereinbarungen nden auch auf Ostrumekien Anwendung. Die von den Aus⸗ ländern erworbenen Immunitäten und Privilegien werden in dieser Provinz respektirt werden.“ Die Frage ist jetzt in Konstantinopdl bei der Pforte anhängig. Bis zu deren Ent⸗ scheidung wollen die Konsulate von Italien und Griechenland den rumelischen Tribunalen jede Kompetenz in Prozessen enh einheimischen und griechischen, beziehungsweise italieni⸗
t aberkennen. chen Unterthanen 15. März. (W. Pr.) Das dem Per⸗
Philippopel, . 1““ vorgelegte Budget Ost⸗Rumeliens weist 73 738 896 Piaster Ausgaben auf, welche durch eine gleiche Summe Einnahmen paralysirt werden soll. — Aleko Pascha ist von seiner mit “ Pascha in Hermanli hierher zurückgekehrt. Offiziell wird versichert, daß der Auf⸗ stand in Kirdschali bedeutungslos geworden sei.
Rumänien. Bukarest, 17. März. (W. T. B.) Das ministerielle Journal „Prassa“ bezeichnet die von den Jour⸗ nalen der Oppositionspartei verbreiteten Gerüchte, daß die Reise des Minister⸗Präsidenten Bratiano nach Berlin den Abschluß einer Allianz mit Deutschland im Hinblick auf einen eventuellen Krieg bezwecke, für vollständig un begründet. Das Blatt fügt hinzu, Rumänien müsse, um seine durch den Berliner Vertrag geschaffene Stellung zu behaupten, Alles vermeiden, was ein Grund zur Besorgniß oder eine Drohung für die Signatarmächte sein könnte. Nur unter Beobachtung vollster Reserve gegen alle Mächte könne es mit Zuversicht die Ereignisse abwarten.
Schweden und Norwegen. Christiania, 17. März. (W. Lee) Das Storthing hat heute mit 93 gegen 20 Stimmen die Abänderung des Grundgesetzes, betreffend die Theilnahme der Minister an den Verhandlungen des Storthing, beb 8
. 7 des „Eisenbahn⸗Veordnungs⸗Blatts“, heraus⸗ im Könialichen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, hat folgenden Inhalt: Allerhöchster Erlaß, betreffend die Errichtung der Königlichen Direktion der Rheinischen Eisenbahn in Cöln zur I waltung des Rheinischen Eisenbahnunternehmens und des fa 5 Eisenbahndirektion in Magdeburg ressortirenden Eisenbahn⸗Betr ebs⸗ amtes zu Berlin zur Verwaltung des Herbt Meßsdam⸗Maägdeharger Eisenbahnunternehmens. Vom 25. Februar 1880. —. Allerh c er Erlaß, betreffend die Vereinigung des omburger Eisenbahnun 8 nehmens mit dem Bezirk der Eisenbahndirektion zu Frankfurt a. M. Vom 3. März 1880. — Gesetz, betreffend den Ankauf der r. burger Eisenbahn. Vom 25. Februar 1880. — “ 188 nisters der öffentlichen Arbeiten: vom 27. Februar betreffend die Vereinfachung des Fahrplans; vom 28. Fe 88 II/IV. T. 1150, betreffend die Beladung der “ 7 Grenze des höchsteu Ladegewichts; vom 6. März 1880, II. 1 betreffend die durch die militärischen Uebungen im Verladen w88 Truppen und Kriegsmaterial, Zerstörung von Geleisanlagen ꝛc. 1 ⸗ stehenden Kosten. — Richterliche ꝛc. Entscheidungen: Erkenntniß es vormaligen Reichs⸗Ober⸗Handelsgerichts (I. Senats) vom 9. 8 tember 1879 in Sachen des Ober⸗Gerichts⸗Anwalts n. zu H. 8 die Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahngesellschaft. Aufstellung der Jahresbilanzen der Eisenbahngesellschaften. rachrichten.
Statistische Nachrichten.
dem neuesten Heft der Zeitschrift des Königlich prer⸗ lsces statistischen Bureaus veröffentlicht Dr. Conrad Bötzow einen ülchen über den Einfluß der Bodenbeschaffenheit auf Stand und Entwickelung der preußischen Viehhaltung
1819 1680 1887 1153 1461 2351 1806 2495
Preußen. Pommern Posen .. Brandenburg Schlesien achsen 1 estfalen. 1 Rheinprovinz . 2762 Durchschnitt 1860 uf schlechtem Boden dig r
Preußen. 1048 Pommern.. 1113 Posen.. 1155 Brandenburg. 1292 Schlesien. 1621 Sachsen. 1679 Westfalen 1918 Rheinprovinz 2021 Durchschnitt. 1419
Eine andere im Aufsatz der Bullen und Kühe auf gu fruchtbaren Ländereien, wogegen viehs hier größer ist als dort. Auch die Schafe finden sich als auf schlechtem Boden. Nur
1819 11 . 4 975 . 3 851 . 6 237 . 7 372 . 8 656 C“ . 1 678 . 4 459
1819 1607 2834 2796
Preußen. Pommern. ““ Brandenburg Schlesien. Sachsen ... Westfalen Rheinprovinz. Durchschnitt. Auf schlechtem Boden:
Preußen. Pommern Posen .. Brandenburg Schlesien Sachsen... Westfalen... Rheinprovinz’. Durchschnitt.
chlechterem. Während sels von 11,9 888 53,2 % uf 0,4 % gesunken. 8 1 Ebenso⸗ ist die ungleich stärkere
1819: 141,0 und 270,0.
den von 89 „ 1819 — 1873 147, 1849 — 1873 112, 1819 — 1873 144. Das Verhältniß der Vieharten un
ck Großvieh kamen: Auf gutem Voden: Pferde.. Rindvieh Schafe. Schweine
BE66 Auf schlechtem Boden:
E““
Rindvieh .. .
Schafe
Schweine
Ziegen
den 1819 64,0, 1849 59,0, 1873 bezw. 69 9 und 68,0.
Aus dem literarischen Ludwig
nahme von dieser Regel, was eine Folge der d die Dichtigkeit der Bevölkerung veranlaßten in ist. Es kamen auf 100 qkm guten Bodens an
2 Stück Gro Auf 100 Einwohner kamen ca 50,6, auf schlechtem Boden .9,2
Mosle, Großherzoglich old enburgi herausgegeben in Anlaß der hundertjährigen Stiftu
1849 4 508 11 871 11 105 11 061 11 866 11 066
5028 4383 5452 2341 2410 4298
in den Jahren 1819 —1849 au 100; n 12 Führer argen⸗ Boden 181
1873 2347 1775 2019 1868 3888 2527 3168 3519 2587
1873 1469 1385 1363 1616 2266 2041 2312 2853 1850
abgedruckte Tabelle zeigt, daß die Quote tem Boden größer ist als auf weniger die Zahl der Ochsen und des Jung⸗
verhältnißmäßig mehr auf gutem die Rheinprovinz macht eine ort herrschenden, durch tensiveren Wirthschaft Schafen:
1873 5 694 12 771 10 893 10 182 7 568 8 119 3 378 1 256 7 631
1873 5756 8720 6511 5193 3744 5714 1919 1814 4901
Aus⸗
„ als ehlanbte an e⸗ Mozle's, welcher jener Gesellschaft länger als
41 Jahre angehört hat.
Mit Ausnahme von Westfalen ist der Antheil der Merinos an
Boden überall größer als auf EE“ fruchtbaremn est im Ganzen von 1819 bis gestiegen, ist er in Westfalen von 2,9
Vermehrung der Schweine und hesarn auf gutem als auf schlechtem Boden nachgewiesen. Es fanden
im D nitt an Schweinen auf g. ügn Durchchat 1239, 1873: 1716;
1849: 696, 1873: 927; an Ziegen bezw.
utem Boden pro 100 qkm auf schlechtem 1819: 395, 77,4 297,0, 620,0 und 43,4,
den gesammten Viehstand auf Haupt⸗Großvieh re⸗ v peben verminderte sich der Viehstand auf gutem
f 133, 1849 — 1873
9 — 1849 129,
ter einander hat in den Jahren
19 — 1873 innerhalb der einzelnen Provinzen außer 181enn Im Durchschnitt gestaltete sich dasselbe so, Stü
85
6, 0,
ßvieh a
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Nachlasse von Johann 8 üen General⸗Major, ngsfeier der Literar⸗
—
uf gu
ordentlich ge⸗ daß auf 100
8
tem Bo⸗
6“
durch die Veröffentlichung eines Theils des litera⸗
Die Auswahl hat in zweckmäßiger Weise
zu solchen Vorträgen u. s. w. gegriffen, die für weitere Kreise In⸗
teresse haben; das letztere wird sich besonders den Aufsätzen über die deutschen Angelegenheiten zuwenden, die, wie von seiner
Liebe zum Vaterlande, so von dem weiten politischen Blick des Verfassers und 1 rtheilskraft zeugen. 1 sin. Verlage der Siubrschen Buchhandlung (S. Gerstmann) in Berlin erschien soeben: „Die neuere Nationalökonomie in ihren Hauptrichtungen“, auf historischer Grundlage und kritisch dargestellt von Dr. Monr Meyer. Das wenig umfangreiche, aber interessante Buch behandelt die neuesten Entwickelungen der volks⸗ wirthschaftlichen Theorie bis auf die Gegenwart und will somit, die Werke von Kautz, W. Roscher und Bruno Hildebrand ergänzend, die Geschichte der Wissenschaft für unsere Zeit zum Abschluß bringen. Der Verfasser behandelt in drei für sich selbständigen Abhandlungen die Freihandelsschule, den Sozialismus und die historisch⸗realistische Schule. In dem ersten Theil wird die Lehre von der Selbständig⸗ keit des Individuums in wirthschaftlichen Dingen gekennzeichner, wie sie ihr Urheber Adam Smith zuerst in einem System aufgestellt, und wie sie sich bis zu den extremen, nicht mehr zu rechtfertigenden Konsequenzen in John Prince Smith, Faucher u. A. bis auf die Gegenwart entwickelt hat. Besonderes Interesse erweckt hier die an der Hand der wirthschaftlichen Geschichte gegebene Dar⸗ stellung, wie weit die Theorie auf die praktische Politik be⸗ sonders im preußischen Staate Einfluß gewonnen hat. Den Sozialismus stellt der zweite Theil des Buches als das⸗ jenige nationalökonomische System hin, welches dem ökonomischen Individualismus, also der Lehre Adam Smiths und seiner Schule am Entschiedensten entgegensteht. „Sozialismus“ definirt der Ver⸗ fasser, der sich in seiner Darstellung vielfach an zeitgenössische und ältere Autoren anlehnt, nach Adolf Wagner als ein dem heutigen entgegengesetztes System der wirthschaftlichen Rechtsordnung wo die sachlichen Produktionsmittel — Grund und Boden und Käpital — nicht im Privateigenthum, sondern im öffentlichen oder Gesammt⸗ eigenthum der Gesellschaft sich befinden. Der Verfasser nimmt hier⸗ bei Anlaß, die unterscheidenden Momente zwischen Sozialismus und Sozialdemokratismus zu entwickeln und weist in einer kritischen Untersuchung die Grundirrthümer der sozialistischen Theorie an dem sogenannten „ehernen Lohngesetz“, der Carl Marrschen Werth⸗ theorie ꝛc. nach. — Der die historisch⸗realistische Schule behandelnde dritte Theil der Arbeit kennzeichnet in verhältnißmäßig eingehender Weise die Bedeutung Friedrich Lists für die volkswirthschaftliche Theorie wie für die thatsächlichen wirthschaftlichen Vorgänge; hierbei wird besonders hervorgehoben, daß List es war, der die historische Methode der Forschung auf wirthschaftlichem Gebiet in Deutsch⸗ land inaugurirt hat. Weiterhin folgt der Verfasser in der Charakterisirung der Aufgaben und Ziele der historischen Schule den Ausführungen Carl Knies', nach dessen Buche „Die politische Oekonomie vom Standpunkte der geschichtlichen Methode“ und sucht schließlich diese Schule als die Vermittlerin zwischen den beiden vor⸗ her dargelegten Systemen hinzustellen. „Der Fortschritt zur Wahrheit sei gegeben durch den Kampf der Gegensätze und durch den Versuch, der durch ein gemäßigtes Prinzip zu ihrem Ausgleich gemacht worden.
Denn alle Wahrheit liege in der Mitte.“ — Das 5. Heft der Publikationen des Nordwest deutschen Vereins für Gefängnißwesen, das, vom Vorstande des ge⸗ nannten Vereins redigirt, zu Oldenburg in der Schulze'schen Hofbuch⸗ handlung erschienen ist, bringt, außer den Vereinsnachrichten, zunächst die Verhandlungen der 4. ordentlichen Versammlung des Vereins zu Hamburg am 23. Oktober 1879., Aus denselben ist be⸗ sonders hervorzuheben der ausführliche Bericht über die Diskussion betreffs der vorläufigen Entlassung der Strafgefangenen, ein Thema, das bei den Versammlungen des erwähnten Vereins zum ersten Male zur Besprechung stand. — Auf diesen Bericht folgt ein längerer Aufsatz von Dr. Föhring über die französische und die deutsche Gesetzgebung, betr. die jugendlichen Ver⸗ brecher. Hieran schließt sich „das oldenburgische Gesetz für das Herzogthum, betr. die Zwangserziehung verwahrloster Kinder und jugendlicher Uebelthäter, vom Ober⸗Landesgerichts⸗Präsidenten von Beaulieu⸗Marconnay“ an. Den Schluß bildet die Verfügung des Königlich preußischen Ministeriums des Innern in Bezug auf die widerrufliche Unterbringung von Personen jugendlichen Alters, welche zur Aufnahme in eine Besserungs⸗ ꝛc. Anstalt verurtheilt sind. — Dem Heft ist eine Abbildung der Erziehungsanstalt für 25 Kinder in Vechta (Großherzogthum Oldenburg) beigefügt. — Friedrich Kirchner hat zu Weibnachten v. J im Verlage von J. J. Weber in Leipzig ein Album: Erkenne Dich selbst heraus⸗ gegeben, welches bereits in 4. Auflage erschienen ist. In demselben follen sich die Freunde nicht mit Stammbuchversen, die oft fade genug oder unwahr sind, sondern mit einer Selbstcharakteristik ein-⸗ zeichnen, zu welcher sie die Beantwortung von 25 auf jedem Blatte vorgedruckten Fragen, nach den Lieblingseigenschaften am Manne und am Weibe, der Lieblingsbeschäftigung, der Idee von Glück und Unalück und anderer zur Selbsterkenntniß anregender Fragen ver⸗ anlaßt. In England sollen derartige Stammbücher allgemein ver⸗ breitet sein, und daß sie auch in Deutschland Anklang finden, be⸗- weisen die rasch auf einander folgenden Auflagen, welche das vor⸗ liegende erlebt hat. Die Ausstattung desselben ist dem Zweck ent⸗ sprechend glänzend, der Preis stellt sich mit dem Prachteinband ℳ I 5, 1 2 8 8 Stoll u. Baders Buchhandlung und Antiquariat
“
i eiburg i. B. hat soeben den Katalog Nr. 31 ihres antiquarischen “ Derselbe enthält ein Verzeichniß von 431 Schriften, von denen 334 Mineralogie, Geognosie und Geologie, 1 sowie Paläontologie, 97 aber Botanik betreffen. Mit Ausnahme einer einzigen Schrift aus dem 17. und einigen Schriften aus dem 18. Jahrhundert gehören alle übrigen aufgeführten dem 19. Jahr⸗ hundert an, beziehen sich auf die genannten Zweige der Naturwissen⸗ schaft theils im Allgemeinen, theils auf einzelne Länder, besonders auf Deutschland und manche deutsche Länder, außerdem auf die Schweiz, Norwegen, die Niederlande, Frankreich, Rußland, Amerika Asien. Unter ihnen befinden sich werthvolle Werke. 8 München, 15. März. Wie die „Allg. Ztg. vernimmt, hat der Präsident der französischen Republik vier Mitgliedern des Comités der im vorigen Jahre hier adgehaltenen internatio⸗ nalen Kunstausstellung, den HH. Lindenschmit, Wagmüller Hoff und Schmidt, den Orden der Ehrenlegion verliehen. 1 London, 16. März. Bei Smith, Elder u. Co. ist soeben der fünfte und letzte Band von Theodor Martins „Lebensbeschrei bung des Prinzen Albert“' erschienen. Er beginnt mit dem Jahre 1860 und endigt mit dem am 14. Dezember 1861 erfolgten Tode des Prinzen. Die letzten Lebenstage des verewigten Prinzen sowie die Sterbescene sind in dem Buche in ergreifender Weise ge schildert. 8 —
aft in Oldenburg (Oldenburg, Schulzesche Hof⸗Buchhandlung
Geseg Pate an ehesen C. Berndt und A. Schwartz, Preis 5,40 ℳ) — Der am 27. Oktober 1877 in Oldenburg verstorbene General⸗Major Mosle hatte als Jüngling im Jahre 1813 heimlich die Universität Straßburg verlassen, um nach einer mühevollen Reise von 100 Meilen in das Jaͤgerdetachement des preußischen 1. Garde⸗Regiments einzu⸗ treten und in dessen Reihen den Befreiungskrieg mitzukämpfen. Nach dem Frieden nahm Mosle, welcher inzwischen zum Offizier im oldenburgischen Kontingent befördert war, seine juristischen Studien in Göttingen auf, indessen Napoleons Rückkehr von Elba veranlaßte ihn, wieder in das oldenburgische Kontingent ein⸗ zutreten, aus welchem er dann erst im Jahre 1857 als General⸗ Major kund unter Ernennung zum General⸗Adjutanten des Groß⸗ berzogs ausgeschieden ist. Im Jahre 1848 trat Mosle als Bevoll⸗ mächtigter des Großherzogs von Oldenburg in die provisorische Bundes⸗ versammlung ein, in welcher er als Referent in dem Ausschuß für Militärangelegenheiten wirkte. Die Centralgewalt betraute ihn auch zweimal mit diplomatischen Missionen, zuerst im August 1848, um dem österreichischen Ministerium die Vermittelung der Centralgewalt bei der Pazifikation Italitens anzubieten, dann im Oktober 1848, um eine blutige Katastrophe in Wien möglichst zu verhindern. Im Jahre 1849 war Mosle als oldenburgischer Bevollmächtigter zu der in Berlin stattfindenden Berathung über eine Reichsverfassung, im September desselben Jahres dem Verwaltungsrath der verbün⸗ deten deutschen Regierungen zugeordnet, und im Jahre 1850 war er bei dem Fürstenkongreß beglaubigt. Im folgenden Jahre trat er in den aktiven Militärdienst zurück. Mosle war ein hochgebildeter Mann von großer Begabung, und sein strebsamer Geist beherrschte die mannigfachsten Gebiete des menschlichen Wissens. Er zeichnete sich nicht nur durch die kriegswissenschaftlichen Vorträge aus, die er Jahre lang gehalten hat; er hatte sich 8 auch
mit einigen Freunden zu regelmäßigen philosophischen Unter⸗
haltungen verbunden. Dabei besaß er ein reges Interesse für patrio⸗
tische und volkswirthschaftliche Angelegenheiten; so wirkte er seit
1841 mit Begeisterung für den Cölner Dombau, trat
für die Mäßigkeitsvereine mit Entschiedenheit auf, gab den An⸗
stoß zur Anlage des Hunte⸗Ems⸗Kanals u. s. w. Vor allem aber
lag ihm die Einheit Deutschlands am Herzen, und es war
ihm vergönnt, die Erfüllung seiner Hoffnungen noch zu er⸗
leben. Der Senior der Literar⸗Gesellschaft zu Oldenburg, Hr.
Otto Lafius, hat das hundertjährige Bestehen dieser Ge⸗
sellschaft (Dezember 1879) nicht würdiger feiern zu können
nahme einer Tagesordnung, in welcher die Zuversicht aus⸗ gesprochen wird, daß das Kabinet in den Beziehungen mit Oesterreich das internationale Recht wahren und die Interessen des Friedens mit den Pflichten einer freien nationalen Re⸗ ierung in Einklang 15 werde. Der Minister⸗ Ffede . Präsldent Cairoli behielt sich und dem Minister des Rinder. Innern Depretis vor, auf die Ausführungen Cavallotti's noch zu antworten, glaubt jedoch sofort die Besorgnisse wegen der von Cavallotti Oesterreich zugeschriebenen kriegerischen Ab⸗ sichten beseitigen zu müssen. Die freundschaftlichen Beziehun⸗ gen zu Oesterreich seien in Wahrheit unbestreitbar. Das Kabinet treibe nicht eine Politik der Furcht, sondern eine Politik der Loyalität und der Achtung der Verträge. — Morgen soll die Berathung fortgesetzt werden.
Griechenland. Athen, 17. März. (W. T. B.) In der Deputirtenkammer erklärte der Minister⸗Präsident Delyannis, daß er das von Tricoupis aufgestellte Pro⸗ Vraälnae Sin Er dant⸗ Vaie erhrar famkett be⸗ züglich des Budgets des Innern, halte dieselbe aber beim 1 86 lechten Boden folgende Ver⸗ Kriegs⸗ und Marinebudget nicht für angezeigt. Schließlich 1“ EI1I1
sprach der Minister die Hoffnung aus, daß die griechische 1 1819 1849 Grenzregulirungsfrage demnächst ihre Lösung finden Preußen. 424 491 werde. ommern 320 386
41 453 Türkei. Konstantinopel, 17. März. (W. T. B.) 361 357 Die zur Untersuchung der Angelegenheit, betreffend 249 284 den Angriff auf den russischen Oberst Kumerau, nieder⸗ 513 508 esetzte Kommission hat ihre erste Sitzung abgehalten. Die 411 4¹9 ertheidigung des Angeklagten suchte nachzuweisen, daß die Rheinprovinz 209090 BI in dem Körper des Getödteten gefundene Kugel nicht zu den Durchschnitt.. 88 Tabellen kein aus der Boden⸗ bei dem Angeklagten mit Beschlag belegten Revolver paßt. eie Für dic Henedctes eiüichnsnes Sesen au dn sig in Peis⸗ Der Sultan hat Hobart Pascha beauftragt, seinen Kollegen “ Pofen Brandenbute und Schlesien die relativ größte von der Untersuchungskommission mitzutheilen, daß er wünsche, n von Fohlen auf gutem, in Sachsen, Westfalen und der ine hchtg frei und ohne Vorurtheil und Fanatismus ihr Urtheil abgeben. 9. März. (Pol. Corr.) Eine vom
lokale Armee ist nicht in Vorschlag gebracht, aber das Kurze⸗ dienstzeit⸗System soll modifizirt werden, und europäische Truppen sollen so viel als möglich auf den Höhen unter⸗ gebracht werden. Die Eingeborenen⸗Staaten sollen veranlaßt werden, die Stärke ihrer Armeen allmählich zu reduziren. Truppen von Eingeborenen⸗Staaten soll das Tragen von Präzisionswaffen verboten und ihre Feldartillerie auf das kleinste Maß herabgemindert werden.
Aus der Kapstadt wird dem Reuterschen Bureau unterm 15. d. M. gemeldet: Das Comité der Führer der Boers hat beschlossen, das beabsichtigte Massenmeeting in Transvaal sine die hinauszuschieben. Die Zustände im Ba⸗ sutolande werden in Folge des Entschlusses der Kap⸗Regierung, auf der Entwaffnung der Eingeborenen zu bestehen, als kritisch betrachteet.
iot b Kabul wird der „Times“ unterm 14. d. M. be⸗ richtet: 4
„Die Zustände in Afghanistan scheinen im Allgemeinen für den Augenblick wenigstens hoffnungsvoll zu sein. Aus keinem Theile des Landes wird von feindseligen Zusammenrottungen berichtet, und die kommende Saison, welche die landwirthschaftliche Thätigkeit des Volkes in Anspruch nimmt, dürfte voraussichtlich kaum dazu beitra⸗ gen, dieselben kriegerischen Rathschlägen besonders zugänglich zu machen. Inzwischen werden alle Anstrengungen gemacht, um das Land zu versöhnen und von der großen Mäßigung unserer Ansprüche zu überzeugen. Die letzten Berichte aus Ghazni lassen mit ziemlicher Sicherheit darauf schließen, daß Mahomed Jan sich uns unterwerfen wird, und daß Moosa seiner Matter in Kabul zurückgegeben werden wird. Abdurrahman verhält sich ruhig und wenngleich der Gouverneur von Turkestan Gholam Hyder vom Wardak Stamm noch immer eine unabhängige Stellung einnimmt, so ist er doch nicht einflußreich genug, um uns mit großer Besorgniß zu erfüllen. Ließe sich ein annehm⸗ barer Regent für Kabul finden, so würde sich Gholam Hyder vor⸗ aussichtlich den übrigen bisher unzufriedenen Häuptlingen an⸗ schließen. Die Frage, einen annehmbaren Herrscher für Kabul zu finden, ist fürwahr die Hauptschwierigkeit in Afghanistan, zu deren Lösung General Roberts jedoch bald die Unterstützung eines aus⸗ erlesenen politischen Beamten von anerkunnten Fähigkeiten erlangen wird. Unsere militärische Position ist bereits vortrefflich, und der
Richter wurde angenommen. Der Abg. Witte (Schweidnitz sprach den Wunsch nach einer billigen Erhöhung der Gehälter der Militärgeistlichen aus. Bei dem Etat der Marineverwal⸗ tung führte der Abg. von Ohlen und Adlerskron aus, daß der Chef der Admiralität und die übrigen Redner in der Debatte über den „Großen Kurfürst“ keinerlei Gründe angeführt hätten, welche die Verwerfung seines Antrages auf Eir etang einer von dem Marine⸗Ministerium unabhängigen General⸗ inspektion rechtfertigten. Daß er ihn in der dritten Lesung nicht wiederholt habe, daran sei die schwächliche altung der Presse in dieser Hinsicht schuld. Der Abg. Richter Hagen) bemerkte dagegen, daß durch eine solche unabhängige General⸗ inspektion die parlamentarische Verantwortlichkeit der Marine⸗ verwaltung nur verringert würde. Eine Anfrage des Abg. Rickert, betreffend die deutsche Seewarte in Hamburg, wurde vom Chef der Admiralität erledigt.
Beim Etat des 1131 sprach der Abg. von Ludwig den Wunsch nach einer Aenderung der Aktiengesetz⸗ gebung aus. Beim Etat des Reichs⸗Schatzamts plaidirte der Abg. Frhr. von Mirbach gegen die neue Goldwährung und für die Wiedereinführung der Doppelwährung, ein Stand⸗ punkt, welchen der Abg. von Helldorff⸗Bedra nicht für den der
konservativen Partei erklärte, und welchen der Abg. Dr. Bam⸗ berger in kurzen Bemerkungen zu widerlegen suchte. (Schluß des Blattes.)
— Ein Telegramm aus Athen, vom 14. d. M., meldet, daß bei den fortgesetzten Ausgrabungsarbeiten auf dem Boden des alten Olympia in üngster Zeit folgende Kunst⸗ gegenstände zu Tage gefördert worden sind: ein nackter, über⸗ lebensgroßer, römischer Marmortorso, ein hocharchaischer lebens⸗ 1 Herakopf in Terrakotta, eine feine archaische Bronze⸗ tatuette, ein nackter Jüngling und ein Hoplit.
ren 1819 —- 1873. Was den Viehstand überhaupt be⸗ Pnge “ hiernach in Enientgen 8 eeen 882 bis san — 5 t ildeten, auf je : Jahre 1866 den preußischen A 8 . 88 496 585 672 1590 1980 2194 3372 6055 6227 556 914 1243 11616F6““ “ Was die Pferde anlangt, so betrug deren Anzahl pro 100 qkm auf gutem Boden in den Preehin n i 16“
1107 1259
603 772
356 789
569 859
762 1004
Westfalen 1047 9
Rheinprovinz. 579 885 8 Durchschnitt. 707 828 90
Gewerbe und Handel.
er Verlagsbuchhändler, Kunstanstalts⸗ und Buchdruckerei
besibe⸗ ö“ Jacob Weber, Konsul der Eidgenossenschaft fü Leipzig, Sachsen und Thüringen, ist am 16. d. M. zu Leipzig ie fast vollendeten 76. Lebensjahre gestorben. 8 — Das hiesige Land ericht hat, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, die sofortige Eintragung der von der Generalversammlung der Rumänischen Eisenbahngesellschaft vom 3. März d. J. gefaßten Beschlüsse und Statutänderungen beschlossen. 1 — Die ordentliche Generalversammlung der Brauns chwei gischen Bank genehmigte die Vertheilung einer Dividende vo 4 ½ % und ertheilte Decharge. Der Antrag der Direktion, die nach träglich eingegangenen 10⸗Thaler Noten noch einzulösen, wurde ang nommen, gleichzeitig aber beschlossen, nunmehr die Einlösung de präkludirten 10⸗Thaler⸗Noten zurückzuweisen. — Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.⸗
vom 5. d. M. datirten Wochenbericht ü
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äußert sich in ihrem er die a emeine Ge⸗ 88
— Urkunden im Sinne des E sind,
Rheinprovinz dagegen auf schlechtem Boden findet; jedenfalls ist die Philippopel,
1 1 Dichti ölk ierbei von entscheidendem Einfluß. nach einem Erkenntniß des Reichsgeri Dichtigeeit der Feefennnca im Pferdebestande treten rücksichtlich Gesichtspunkte der Kapitulationen wichtige Frage wurde kürzlich von den Konsuln von Frankreich, England,
enats, vom 23. Januar 1880, leblose, fertigte Gegenstände,
ts, II. Straf⸗ von Menschenhand ge⸗ welche zum Beweise von Thatsachen
beschaffenheit auch bei dem Rindviehbestande hervor. Es 18 182 guten Bodens an Rindvieh: 8