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Rumänien. Bukarest, 27. März. (W. T. B.) Fürst Alexander von Bulgarien ist heute früh um 8 Uhr “ und am Bahnhof vom Fürsten Karl empfangen worden.
SGerbien. Belgrad, 26. März. (W. T. B.) Das amtliche Blatt erklärt den in der Wiener „Neuen freien Presse“ erschienenen Entwurf einer Eisenbahn⸗Konvention zwischen Oesterreich und Serbien als nicht authentisch.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 23. März. Die „St. Petersburger Ztg.“ veröffentlicht folgendes Aller⸗ höchste Reskript an den Minister des Innern:
Der allmächtigen Vorsehung Gottes hat es gefallen, Mich zu segnen, indem sie Mich die fünfundzwanzigste Wiederkehr des Tages erreichen ließ, an welchem Ich den Thron Meiner Voreltern bestieg. Im Laufe eines Vierteljahrhunderts bin Ich mit aufrichtiger Be⸗ friedigung bei allen Klassen der Bevölkerung des Reiches beständigen Beweisen unwandelbarer Gefühle treuunterthäniger Ergebenheit und der Bereitwilligkeit begegnet, allen Maßregeln förderlich zu sein, die von Mir zum Wohle des Vaterlandes ergriffen wurden.
Der fest bestehende, durch Jahrhunderte erprobte unlösliche Zu⸗ sammenhang zwischen dem russischen Volke und dem Throne hat gegenwärtig anläßlich der Vollendung Meiner fünfundzwanzigjährigen Regierung mit besonderer Kraft und Einmüthigkeit auf dem ganzen Gebiete des russischen Reiches Ausdruck gefunden. An dem für Mich denkwürdigen Tage des 19. Februar dieses Jahres hat der ruhm⸗ volle, den glorreichen Traditionen der Vergangenheit stets treue russische Adel abermals feierlich Zeugniß abgelegt von den Ge⸗ fühlen der Ergebenheit und Selbstverleugnung für Kaiser und Vaterland, durch welchen sich dieser höchste Stand im Reiche, der stets bereit war, dem Aufruf der souveränen Gewalt Antwort zu geben, von altersher ausgezeichnet hat. Die Adelsver⸗ sammlungen, die Gouvernements⸗ und Kreis⸗Landschafts⸗, sowie die städtischen Institutionen, Privatgesellschaften und Privatpersonen,
wie auch der zahlreiche Stand der ländlichen Bevölkerung haben die wärmsten, aufrichtigsten und augenscheinlichsten Beweise der sie be⸗ seelenden treuunterthänigen Ergebenheit an den Tag gelegt, indem sie den Tag des 19. Februar durch freigebige Spenden zu wohlthätigen und gemeinnützigen Zwecken verherrlichten. In dieser Beziehung haben alle Stände, Institutionen und Privatpersonen ohne Unter⸗ schied der Abkunft und des Glaubensbekenntnisses gleichsam im Wett⸗ eifer unter einander eine Einstimmigkeit und Einmüthigkeit gezeigt, die Mir eine wahrhafte, herzliche Befriedigung inmitten Meiner vielfachen Sorgen für das Wohl und Gedeihen der von Gott Mir anvertrauten Völker gewährt hat.
Sie, als den Minister des Innern, in dessen Ressort sich die Ang’legenheiten der Adels⸗, Landschafts⸗, Stadt⸗ und Land⸗Jnͤstitu⸗ tionen und Gemeinschaften unmittelbar konzentriren, beauftrage Ich, diesen Institutionen und Gemeinschaften Meinen herzlichen Dank für die von ihnen ausgedrückten Gefühle und die von ihnen dargebrach⸗ ten Spenden auszusprechen. Ich danke auch herzlich den Privat⸗ personen, die in den rührendsten und aufrichtigsten Ausdrücken Mir ihre Gefühle und guten Wünsche eröffnet haben.
Der Allmächtige wolle allen Meinen getreuen Unterthanen ihre wohlgesinnten und aufrichtigen Wünsche und die von ihnen vollführ⸗ ten guten Werke hundertfältig lohnen.
St. Petersburg, den 3. März 1880. — 26. März. (W. T. B.) Der diesseitige Botschafter Fürst Orloff, ist heute Nachmittag hier ein⸗ en. — 27. März. (W. T. B.) Den Zeitungen „Rußkaja und „Rußki Kurjer“ ist die erste Verwarnung ertheilt worden.
Amerika. Washington, 24. März. (Allg. Corr. Der Präsident Hayes ernannte Mr. James B. Ange an Stelle des abberufenen Mr. Seward zum Gesandten der Union in Peking, sowie ferner zwei Kommissäre, die sich Behufs Abschlusses eines neuen Vertrages mit China nach Peking begeben sollen.
New⸗York, 26. März. (W. T. B.) Das s. g. Anti⸗ Third⸗Term⸗Committee hat eine Nationalkonvention der⸗ jenigen Republikaner, welche eine dritte Präsidentschaft des Generals Grant bekämpfen, auf den 6. Mai d. J. nach St. Louis einberufen.
Afrika. Egypten. Kairo, 25. März. (W. T. B.) Die englische Regierung hat hier angezeigt, daß Rivers Wilson zum Mitgliede der internationalen Liquidations⸗ kommission ernannt sei. Als weitere Mitglieder der Kommission werden genannt: die Engländer Auckland und Calvin, die Franzosen Liron und Diaroles, der Italiener Baravelli und der Oesterreicher Kremer.
Alexander.
Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
Rom, Sonnabend, 27. März. Das Journal „Popolo Romano“ ist zur Dementirung der Nachricht ermächtigt, daß die russische Regierung Italien zweimal das Anerbieten einer Allianz gemacht und Italien dasselbe in Folgg englischer Vor⸗ stellungen abgelehnt habe; Italien sei n. eee ein derartiges Anerbieten gemacht worden.
„Belgrad, Sonnabend, 27. März. Der General Protic ist seiner Stelle als erster Adjutant des Fürsten enthoben und in Disponibilität versetzt worden.
St. Petersburg, Sonnabend, 27. März. Dem „Herold“ zufolge ist in der verflossenen Nacht gegen 1 ½ Uhr in dem Hause Kosloff in der mittleren Meschstschanskaja eine ge⸗ heime Druckerei entdeckt worden. Sechszehn Personen, Fengnechch Setzer und dem Arbeiterstande angehörig, wurden erhaftet.
Nr. 13 des „Justiz⸗Ministerial⸗Blatts“ hat folgen⸗ den Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 20. März 1880, betfosgemg die Vorbereitung zum höheren Justizdienste. — Allgemeine Ver⸗ fügung vom 22. März 1880, betreffend die Entlassung solcher Per sonen aus den Gefängnissen, welche auf Grund des §. 361 Nr. 3 bis 8 des Strafgesetzbuchs bestraft worden sind. — Erlaß vom 22. März 1880, betreffend die Abänderung von Bestimmungen der allgemeinen Verfügung vom 25. August 1879 über die von den Beamten der Staatsanwaltschaft an andere Behörden zu machenden Mittheilungen.
““ Landtags⸗Angelegenheiten. Am 24. d. Mts. ist hier der Landtags⸗Abgeordnete Landrat Schopis gestorben. Derselbe vertrat den de Wahlkreis G Regierungsbezirks Gumbinnen (Stallupönen, Goldap, Darkehmen).
8 Statistische Nachrichten.
kach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 14. März bis inkl. 20. März cr. zur Anmeldung ge⸗ kommen: 207 Eheschließungen, 815 Lebendgeborene, 29 Todtgeborene
— Bei der Magdeburger Allgemeinen Versicherungs⸗ Aktiengesellscha ft — Abtheilung für Unfallversicherun 128 kamen im Monat Februar 1880 zur Anzeige: 15 Unfälle, welche den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt haben, 9 Unfälle, in fralge deren die Beschädigten noch in Lebensgefahr schweben, 34 Un⸗ älle, welche für die Verletzten voraussichtlich lebenslängliche, theils totale, theils partielle Invalidität zur Folge haben werden, und 530 Unfälle mit voraussichtlich nur vorübergehender Erwerbsunfähigkeit. Summa 688 Unfälle.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Bis zum 15. März d. J. hatten ihren Eintritt in die im kom⸗ menden Mai zu konstituirende „Deutsche Viehzucht⸗ und Herdbuch⸗Gesellschaft“ bereits erklärt: 1) der Centralverein für den Regierungsbezirk Potsdam, 2) der Centralverein westpreußischer Landwirthe, 3) der landwirthschaftliche Centralverein für Schlesien, 4) die oldenburgische Landwirthschafts⸗Gesellschaft, 5) der landwirth⸗ schaftliche Kreisverein fuüͤr Schwaben und Neuburg, 6) der ucker⸗ märkische landwirthschaftliche Verein, 7) der landwirthschaftliche Verein zu Treptow a. Toll. in Pommern, 8) der landwirthschaftliche Bezirksverein Meßkirch in Baden. Außerdem waren noch 107 Mit⸗ glie der angemeldet. Auch der landwirthschaftliche Centralverein für Littauen und Masuren hat bereits seinen Beitritt gemeldet.
Gewerbe und Handel.
Zufolge Nachrichten aus Warschau ist die Rinderpest*) daselbst von Neuem ausgebrochen.
Ein an der Seuche erkranktes Stück Vieh ist gefallen, während 5 kranke und 6 verdächtige Stück getödtet worden sind.
Dagegen ist die Rinderpest außerhalb der Stadt Warschau in dem gleichnamigen Gouvernement als erloschen zu betrachten.
— Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.“ äußert sich in ihrem vom 12. März cr. datirten Wochenbericht folgendermaßen: Das Geschäft am Waaren⸗ und Produktenmarkt war in der verflossenen Woche im Ganzen genommen ein zufriedenstellendes. Das Be⸗ frachtungsgeschäft war flau, und wurden für volle Getreide⸗ ladungen 22 Schiffe geschlossen. Von Brodstoffen war Wei⸗ zen bei fallenden Preisen für Export begehrt, Mais eine Kleinigkeit höher als in der Vorwoche und Weizenmehl flau und niedriger. Baumwolle schließt, nach anfänglicher lebhafter Nachfrage für disponible Waare, etwas matter. Riokaffee verharrte in flauer Marktlage und für reinschmeckende Sorten konnten Preise sich kaum behaupten. Schmalz ist, trotz gutem Exportbegehr, etwas niedriger; Schweinefleisch blieb still und Rindfleisch war unverändert. Vom Hopfenmarkt ist nichts Neues zu berichten. Terpentinöl ging in Folge starker spekulativer Ankäufe bedeutend in die Höhe; von Harz waren die gewöhnlichen und mittleren Sorten für Export gesucht. Petrolenm hat sich, trotz einer sehr beschränkten Nachfrage, gut behauptet. Das Geschäft in fremden Manufakturwaaren bot nichts Neues. Der Import von Webstoffen betrug wäbrend der heute beendigten Woche 2 768 815 Doll., gegen 2 739 551 Doll. in der Parallwoche des Vorjahres. Leipzig, 25. März. (W. T. B.) Die in der bevorstehenden Ostermesse in den Räumen der Leipziger Börsenhalle abzuhaltende Garnbörse wird am Montag, den 12. April er., ihren Anfang nehmen.
New⸗York eeen. ew⸗York, 25. März. (W. T. B.) Der Hamb Postdampfer „Frisia“ ist hier er Hamburger
*) Conf. Nr. 70 des Reichs⸗Anzeigers.
Berlin, 27. März 1880.
In den der Königlichen Gärtner⸗Lehr⸗ Anstalt zu Sanssouci bei Potsdam fand unter Leitung des Direktors der Anstalt, Hofgarten⸗Direktors Jühlke, am Dienstag, den 23. cr., die Abgangsprüfung von 12 Eleven statt. Von den auf der Anstalt befindlichen 25 Eleven wurden 12 entlassen und zwar mit dem Prädikat Gartenkünstler 10 Eleven und mit dem Prädikat Kunstgärtner 2 Eleven, so daß ein Bestand verblieb von 13 Eleven. Hiervon gehören an: der Provinz Branden⸗ burg 5, der Provinz Sachsen 2, der Provinz Holstein 1, der Provinz Rheinland 2, der sächsischen Herzogthümer 2, der freien Stadt Hamburg 1. An neu aufgenommenen Eleven wurden verzeichnet 18 und zwar: aus der Provinz Branden⸗ burg 6, aus der Provinz Westpreußen 1, aus der Provinz Pommern 2, aus der Provinz Posen 1, aus der Provinz Sachsen 2, aus der Provinz Holstein 2, aus der Provinz essen⸗Nassau 1, aus der Provinz Rheinland 1, aus dem roßherzogthum Mecklenburg 1, aus dem Königreich Griechen⸗ land 1. Bestand der Eleven für den neu begonnenen Kursus: 31. Die Prüfung fand unter Theilnahme des Kura⸗ toriums der Anstalt statt. Der Vorsitzende desselben, Ge⸗ heime Ober⸗Regierungs⸗Rath Heyder, vertheilte am Schluß der Prüfung an die Eleven Koopnann, Lauche und Zimmermann je eine Prämie, bestehend in der Schrift: „Die Bäume und Sträucher des Alten Griechenlands“ vom Professor Dr. Karl Koch. Die ausgesprochenen Glück⸗ und Segenswünsche für die abgehenden Eleven, im Namen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlichen preußischen Staaten, vom Königlichen Gartenbau⸗Direktor Gaerdt bildeten den Schluß der Prüfung, die den berech⸗ tigten Hoffnungen Raum gab zur weiteren Entwickelung der in der Anstalt gewonnenen Grundlagen für den gärtnerischen Lebensberuf. 8 “ Die Verhandlung des Ober⸗Seeamts vom 24. März hatt forse. 18 zum “
er Schooner „Mettine“ von Papenburg, geführt von dem Schiffer Kracht aus Warsingsfehn, ging am 12. 1ee 1879 mit einer nach Emden bestimmten Ladung Kreide von der englischen Küste in See. Nachdem man am 17. November die holländische Küste in Sicht bekommen und einen Leuchtthurm — vermeintlich den von Terschelling — in SSW. per Kompaß mit einem Abstande von 8 Meilen gepeilt hatte, zeigte sich plötzlich leewärts vor⸗ aus leichte Brandung. Es wurde darauf sofort das Ruder hart Steuerbord gelegt, und in NNW. vom Lande abgehalten. Gleich darauf stieß die „Mettine“ wiederholt hart auf den Grund und wurde schwer leck. Als das Wasser im Raume trotz angestrengten Pumpens immer kehr zunahm und binnen kurzer Zeit auf 7 Fuß gestiegen war, verließ die Besatzung die „Mettine“ und rettete sich auf den in der Nähe befindlichen Schooner „Gesine“ von Jemgum. Eine Stunde
as Seeamt in Emden hat diesen Seeunfall untersucht und seinen Spruch dahin abgegeben, daß der Verlust der Pngersacht. sr. unsichtige Wetter am 17. November 1879, sowie auf den ungenügenden Gebrauch des Loths zurückzuführen, und daß der Schiszer Kracht nicht ohne Verschulden an dem Unfall sei, daß aber keine genügende Veranlassung vorliege, demselben die Berechtigung zur ferneren Aus⸗ übung des Schiffergewerbes zu entziehen. Die vom Reichskommissar gegen diesen Spruch eingelegte Beschwerde stützt sich darauf, daß der Gebrauch des Loths bei der Nähe der Küste und bei mangelnder Klarheit der Luft bei der Aar des letzten Bestecks eine unerläßliche Nothwendig⸗ keit gewesen sei und daß der Schiffer Kracht durch die Vernachläfsi⸗ Lung des Lothens einen Mangel an der Sorgfalt eines ordentlichen Schiffers gezeigt habe. Der Schiffer hat dagegegen eingewendet, daß,
letzten Lothung habe er zugleich die holländische Küste gesichtet, in er für einige Augenblicke eines Thurmes ansichtig 1en sei. dem ununterbrochen neblige Wetter habe jede astronomische Beobachtung während der ganzen Fahrt verhindert. Das zu Mittag des 17. No⸗ vember aufgemachte todte Besteck habe für den Schiffsort 530 42 N. Br. und 50 10 Oe. L. von Greenwich ergeben und hiernach habe er annehmen müssen, daß er sich auf richtigem Kurse und nur dem Lande etwas näher, als die todte Rechnung ausgewiesen befinde, und daß der gesehene Thurm der Leuchtthurm von Terschelling sei. Er habe es deshalb auch nicht für erforderlich gehalten, wieder das Loth zu gebrauchen. Die Ursache des Unfalls sei in dem nebli⸗ en Wetter und in eimem der holländischen Küste zwischen dem exel und der Schelde zusetzenden Strome zu suchen, dessen Vorhandensein besonders dem von Süden kommenden Schif⸗ fer nicht bekannt sein könne. Die „Mettine“ sei durch diesen unberechenbaren Strom in der Richtung auf die holländische Küste versetzt worden und es unterliege keinem Zweifel, daß die Versegelung des Schiffs vor der Mündung des lieflusses gesehen sei. Die Verwechselung des Leuchtthurmes von Terschelling mit dem von Eyerland sei allein dem nebligen Wetter zuzuschreiben. Das Ober⸗Seeamt entschied, daß der Spruch erster Instanz zu bestätigen. Zur Begründung dieser Entscheidung führte der Vorsitzende aus, es sei anzuerkennen, daß bei dem unsichtigen Wetter die Aufmachung eines richtigen Bestecks schwierig gewesen und daß der Schiffer nach Lage der Verhältnisse vermuthen konnte, am Mittag des 17. November sich Angesichts des Thurms von Terschelling zu befinden. Aus diesem Irrthum sei ihm kein Vorwurf zu machen. Dagegen sei zu tadeln, daß der Schiffer in den letzten Stunden vor dem Unfall es unterlassen habe zu lothen. Hee . 8 Forgfalt gei aben, Fisenüber dem sonstigen guten alte e chiffers ni o erheblich, daß die Entzi Gewerbebefugniß berechtigt sein würde. 3 “ 8
Der amtliche stenographische Unterricht im Hause der Abgeordneten beginnt am Montag, den 5. April. Neben ver I““ Anfängerkursen, die hauptsächlich für Schüler der oberen Klassen höherer Lehranstalten bestimmt sind und in 12 Unterrichtsstunden beendet sein werden, finden auch praktische Uebungen für diejenigen statt, welche sich zu Fachstenographen ausbilden wollen. Die Kurse sind unentgeltlich. Anmeldungen werden von Mittwoch, den 31. März ab, im stenographischen Bureau des Hauses der Abgeord⸗ neten, Vormittags von 11 bis 1 Uhr angenommen.
Die dritte deutsche Kochkunst⸗Ausstellung ist am 24. d. M. in Hamburg durch den Präsidenten d 1 Dr. G. Hachmann, eröffnet G ö“
Aus S. Domingo wird gemeldet, daß am 4. Januar au dieser Insel sich in weitem Umkreise und Saie cge gafen “ Donner und Blitz ein schweres Gewölk entladen hat, so daß in Kurzem dichte Finsterniß herrschte. Der niederfallende Aschenregen enthielt Sand, Schwefel, Eisen und Antimon. Auf dem unfern der Stadt Rosau belegenen „Boiling Lake“ sollen sich zwei neue Krater geöffnet haben und die Umgegend ist bedeckt mit Lava⸗ strömen. Die benachbarten Flüsse sind ausgetreten und einige haben ihren Lauf verändert. Gebäude und Thiere sind von den uferlosen Fluthen fortgeschwemmt worden und der angerichtete Schaden ist be⸗ deutend. Jedenfalls handelt es sich um eine vulkanische Eruption; C degch daß 11““ dieselbe begleitet hat. a egentheil hat am 20. Dezember und den fo in der Republik Salvador stattgefunden. “
Das Centrum der dortigen Bewegung, die sich auf weite Strecken ausbreitete, war der See Ilopango, der schon in früheren Zeiten als Krater eines erloschenen Vulkans galt. In der Nacht vom 21. De⸗ zember v. J. wurden mehr als hundert und funfzig heftige Erdstöße beobachtet, die sich bis zu der mehrere Leguas entfernten Hauptstadt S. Salvador fühlbar machten. In den folgenden Tagen dauerten diese Stöße fort, bis in der Nacht vom 31. ein Sturmwind, ähnlich einem Wolkenbruch und begleitet von furchtbaren unterirdischen De⸗ tonationen, sich erhob. Zugleich gerieth das Wasser in eine kochende Bewegung, nahm schleunig ab, und mitten in dem See stiegen konische Bergkuppen empor, welche sich während der nächsten Tage allmählich vergrößerten.
Der mittlere Kegel der Gruppe, der höchste und am raschesten wachsende, spie unausgesetzt Flammen, Rauch und Dämpfe aus, seitdem sich aber die regelmäßige vulkanische Thätigkeit herstellt hatte, hörte das Erdbeben auf, nur das unterirdische Geräusch dauerte fort, wenngleich in geringerer Stärke. Der neugebildete Krater warf ununterbrochen große Massen von Steinen aus, und an verschiedenen Orten sprangen Quellen hervor, die zum Theil trinkbares, meist aber von schwefligen Stoffen gesättigtes Wasser ausströmten.
„In diesem außerordentlichen Phänomen der Neubildung oder 1.“— E hnll ös Erdbeben eine hervor⸗ ragende Rolle und tritt, der gewöhnlichen Meinung zufolge, — Verbindung mit vulkanischen Ausbrüchen auf. 1.“
Im Palmenhause der Flora zu Charlottenburg ist seit gestern eine prächtige, sehenswerthe kleine Ausstellung cinthen, Tulpen und Crocus eröffnet, welche an den Feiertagen ge⸗ wiß viele Besucher anlocken wird. Dieselbe befiueet sich in dem linken halbkreisförmigen Annex und enthält ausschließlich Zöglinge der wohl berufenen Gäͤrtnerfirma J. D. Zocher und Voorhelm Schnee⸗ voogt in Haarlem in Holland, jener altberühmten Kultur⸗ und Pflegestätte der duft⸗ und fearbenreichen wächse. Da dieselben diesmal, wie in früheren durchweg musterhaft schöne Exemplare dieser reizenden Kinder des Frühlings vorführen, so ist es schwer, aus der Fülle des Ausgezeichneten Einzelnes besonders hervorzuheben, ohne ungerecht zuz werden. Da leuchtet uns zunächst aus den Tulpen der blendend rothe „Duc van Tholl“ und gelbe „Tournesols“ entgegen, während „Murillo“ und „Titian“ durch schöne bunte Färbung auf⸗ fallen. Unter dem prachtvollen Hyacinthenflor nimmt durch distin⸗ guirt vornehme Färbung in dunkelrosa die „Kaiserin Augusta“ sene ganz neu gezüchtete Varietät) den ersten Platz ein. us der Menge der übrigen, dieganze Farbenskala umfassenden Spiel⸗ arten seien genannt „Mammouth“ (die größte Art, weiß), „La No⸗ blesse“ (weiß), „Madame de Stael“ (weiß), „Norma“ (rosa), „Ma⸗ demoiselle Rachel“ (roth), „Queen Victoria“ (rosa), „Incomparable“ (prachtvoll dunkelroth), „Czar Peter“ (hellblau), „Pieneman“ (hell⸗ blau), „La Nuit“ (tiefschwarzblau). Außer diesen einfachen weist die Ausstellung aber auch die prächtigsten gefüllten Exemplare auf, wie namentlich „Noble par mérite“ (dunkelrosa), „Grand Vainqueur“ (weiß) u. v. a. Eine zart gelblichrosa gefärbte neue Art ist dem Direktor der Flora zu Ehren benannt. Viele und schöne Varie⸗ täten hat endlich auch die Crocus⸗Sammlung aufzuweisen. Den Besucher, der die Ausstellung verläßt und sich auf die an⸗ dere Seite des Hauses begiebt, erwartet hier in dem rechten Anbau eine neue Ueberraschung durch den Flor der schönsten rothen und
Das Haus selbst aber mit seinen unter großen Kosten vorzüglich ge⸗ pflegten Palmen prangt gegenwärtig im schönsten Schmuck neuer mächtiger grüner Blatttriebe, während der frische hellgrüne Rasen, unterbrochen von bunten dufthauchenden Blummenparterres und Blumentischen auf den Wegen den Aufenthalt daselbst bei der immer noch kühlen Witterung zu einem sehr angenehmen machen.
Redacteur: J. V.: Riedel.
Verlaa der Expedition (Kessel). Druckt W. Elgner.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
508 Sterbefälle.
als man sich am 17. November der niederländischen Küste genähert habe, in regelmäßigen Zwischenräumen gelothet worden sei. Bei der
ee. 88 “ 11“ S 8 W11““ 818 1
[2204] von Boguslawsky, früher zu Bromberg wohn⸗
weißen Camelien, deren zahlreiche Knospen sich täglich mehr entfalten.
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Sta
Berlin, Sonnabend, den 27. März
daes Nentschen Keichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigern: Berlin, 8. V. Wilhelm⸗Straße Rr. 32.
.
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt anr die Königliche Expedition 1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. gGabhastationen, Aufgebote, Verladungen u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung N u. z. w. von Mentlichen Papieren.
—⏑—
Deffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabrigan
6. Verschiedene Bekanntmachungen. 3. Verküufe, Verpacatungen, Sabmizsionen ete. 7. Läterarische Anzeiger.
9. Tamilien-Nachrichten.
und Groszzhandel.
3. Thenter Anzeigen. In der Börzen-
Inserate nehmen an: die Annonten⸗Expeditionen des „Invalivbenbank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Bogler, G. L. Danbe & Co., E. Schloste Büttner 4 Winter, sowie alle übrigen grözeren
Annoneen⸗Bureans.
beilage. 24—
— — —
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Ladung. Der Kolporteur, frühere Konditor Faustin
haft, dessen Aufenthalt unbekannt ist, welchem zur Last gelegt wird, am 19. Februar 1879 im hiesigen Orte, außerhalb seines Wohnortes, ohne Begruͤn⸗ dung einer Niederlassung vnd ohne vorgängige Be⸗ stellung, in eigener Person im Auftrage des Buch⸗ händlers August Kroener zu Cüstrin Abonnenten auf Journale gesucht und Drucksachen an verschie⸗ dene Einwohner verkauft, ohne den dazu erforder⸗ lichen Legitimationsschein besessen, und ohne einen Gewerbeschein für das Jahr 1879 eingelöst zu ha⸗ ben — Uebertretung gegen §§. 55, 148 Nr. 7 der Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869, §§. 1, 9, 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876, wird auf An⸗ ordnung des Königlichen Amigerichts hierselbst auf den 8. Juni 1880, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Landsberg a. W., zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Landsberg a. W., den 15. Januar 1880. Ftsreen Gerichtsschreiber des Königlichen Amts⸗ gerichts.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.
4 1 1662322 Subhastations⸗Patent.
Die im Grundbuche von Limburg Band I. Artikel 28 auf den Namen des Bierbrauereibesitzers Gustav Oberhoff zu Hagen eingetragenen Grundstücke Flur E. Nr. 880/76, 881/79, 111, 113 der Steuergemeinde Limburg, insgesammt vermessen zur Größe von 71 Ar 58 Qu.⸗Mtr., sollen im Wege der nothwen⸗ digen Subhastation auf Antrag des Konkursver⸗ walters am 26. April 1880, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle versteigert werden.
Der Reinertrag sämmtlicher Grundstücke, nach welchem dieselben zur Grundsteuer veranlagt worden, beträgt 13 Thlr. 54 Dec., der für die Gebäude⸗ steuer ermittelte Nutzungswerth der aufstehenden Ge⸗ bäulichkeiten 480 ℳ
Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift der Grundbuchtabelle und die etwa noch eingehenden Abschätzungen und anderen, die Grundstücke betref⸗ fenden Nachweisungen sind im Bureau einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte auf die zur Subhastation stehenden Realitäten geltend zu machen haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages soll am 27. April 1880, Vormittags 11 Uhr, an der hiesigen Gerichtsstelle verkündet werden.
Hohenlimburg, den 1. März 1880.
Königliches Amtsgericht. Der Subhastationsrichter.
f’s’s Verkaufs⸗Anzeige.
Zum öffentlichen Verkauf der dem Anbauer Justus Eicke in Oesselse gehörenden, in Oesselse unter Nr. 57 belegene Anbauerstelle, bestehend aus dem Wohnhause nebst Stallung, Garten und son⸗ stigen Zubehörungen, sowie den daselbst zwischen Eggers und Otto belegenen, etwa 10 Qu.⸗Rth. hal⸗ tenden Garten, wird dem Antrage der Gläubiger gemäß ein zweiter Termin auf
Donnerstag, den 22. April 1880, Morgens 10 Uhr, 1“]
vor hiesigem Amtsgerichte angesetzt, wozu Kauflieb⸗ haber eingeladen werden.
Zugleich wird gegen Alle, welche etwaige ding⸗ liche Ansprüche an die bezeichnete Anbauerstelle im Termine den 18. d. M. nicht gemeldet haben, der angedrohte Rechtsnachtheil dahin erkannt, daß sie ihres Rechts in Beziehung auf den neuen Erwerber verlustig sind.
Hildesheim, den 19. März 1880.
Koönigliches Amtsgericht. III. Niemeyer.
8 Ladung. 5 “ Nr. 1159. Der Familienrath hat auf die Enthebung
des Vaters Friedrich Brucker, Engelwirth in
Malterdingen, von der gesetzlichen Vormundschaft seiner Kinder Magdalena, Otto, Jacob und Luise Brucker angetragen. Zur Verhandlung hie⸗ wegen ist Wffsget auf: 8 Fre iag, den 16. April 1880, ormittags 9 Uhr, bierher festgesetzt und wird hiezu der z. Zt. abwesende Vormund Friedrich Brucker, Engelwirth von Malterdingen vorgeladen. Emmendingen, den 12. März 1880. Gr. Amtsgericht.
178091 Oeffentliche Zustellung.
Die
Frau Restaurateur Clara Meier, geb. Hahn, hierselbst, vertreten durch den Rechtsanwalt
Ehemann, den früheren Restaurateur Mils Charles Meier, früher ebenfalls hier, wegen Ehe⸗ bruchs, Mißhandlung und Versagung des Unter⸗ halts auf Ehescheidung mit dem Antrage, ihre Ehe mit dem Beklagten zu trennen, denselben für den allein schuldigen Theil zu erachten und dem⸗ gemäß für verbunden zu erklären, der Klägerin lebenslänglich standesgemäße Alimente zu gewähren, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin auf den 13. Juli 1880, Vormittags 11 ¾ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Berlin, den 23. März 1880. Buchwald, 1 Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I., Civilkammer 13. ZZ“
[7803] Oeffentliche Zustellung. Der Wirth und Schmied Franz Kihl zu St. Avold klagt gegen den Ackerer Johann Miechel Michel, früher zu St. Avold, jetzt unbekannten Aufenthaltsorte, wegen gefertigter Schmiedearbeiten aus den Jahren 1874 bis 1878 und Darlehn aus dem Jahre 1877 mit dem Antrage auf Verurthei⸗ lung des Beklagten zur Zahlung von 588,36 ℳ nebst Zinsen und Kosten und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiserliche Amtsgericht zu St. Avold auf den 26. Mai 1880, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung w dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Drautzburg, Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.
17798] Oeffentliche Zustellung. Nr. 3790. Die ledige Büglerin Louise Steinel, Namens ihrer Tochter Auguste Helene Pohl zu Baden, vertreten durch Rechtsanwalt Mittell da⸗ hier, klagt gegen den Schreiner August Pohl von Pischkowitz, Kreis Glatz (in Preußen), früher zu Baden, wegen Vaterschaft und Ernährung, mit dem Antrage auf Erklärung des Beklagten zum Vater des klagenden Kindes und Verurtheilung desselben zur Leistung eines vierteljährlich vorauszuzahlenden Ernährungsbeitrages von wöchentlich 4 ℳ 20 ₰ bis zum 6. Jahre, wöchen tlich 7 ℳ vom 6. bis 14. Jahre und von wöchentlich 10 ℳ 50 ₰ vom 14. bis 21. Jahre, sowie Verfällung desselben in die Kosten und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die III. Civil⸗ kammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Karls⸗ ruhe auf Donnerstag, den 3. Juni 1880, Vormittags 8 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. B Zwecke der öffentlichen Zustellung dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Karlsruhe, den 13. März 1880. Amann, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.
Kaiserliches Amtsgericht Bischweiler. 178121 Oessentliche Zustellung. In der Klagesache
des Gustav Zink, Stationsvorstand, in Wanzenau wohnhaft, als Gläubiger,
gegen
1) Ferdinand Voland, früher Bahnmeister,
2) Wilhelm Voland, früher Hülfsbahnmeister, die Beiden früher in Bischweiler wohnhaft, jetzt abwesend ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, als Solidarschuldner,
wegen Forderung von 211,60 ℳ zufolge eines Schuldbekenntnisses der Solidarschuldner über 170 ℳ vom 11. August 1875 und hieraus entstandenen Kosten, nebst den Zinsen aus 170 ℳ vom 28. Januar 1880 an und Ueber⸗ weisung einer bei Maler Müller zu Bisch⸗ weiler gepfändeten Geldforderung zur Deckung vorstehenden Betrags, 8 1 ist durch das Kaiserliche Amtsgericht Bischweiler zur mündlichen Verhandlung der Sache Termin an⸗ beraumt 8 auf Donnerstag, den 13. Mai 1880, Vor⸗ mittags 9 Uhr, in dem Amtsgerichtslokale zu Bischweiler. 8
Bischweiler, den 23. März 1880.
Der Gerichtsschreiber: Brumder. 1
[7808] Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte Schuhmacher Brüning, Anna, geborene Schäfer, zu Delitzsch, vertreten durch Justizrath Stephan zu Delitzsch, klagt gegen ihren Ehemann Schuhmacher Karl Au ust Brüning, in unbekannter Abwesenheit, wegen bös⸗ willigen Verlassens mit dem Antrage auf Ehe⸗ trennung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die IV. Civil⸗ Sesgsn s Königlichen Landgerichts zu Halle a./S. au
8. 24. Juni 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗
Auszug der Klage bekannt gemacht.
vertreten durch das Königlich sächsische Finanz⸗Mi⸗ nisterium, klagt gegen den Weber Franz Ludwig Huth, früher zu Oelsnitz, jetzt unbekannten Auf⸗ enthaltsorts, wegen Wiedererstattung von 49 ℳ 35 ₰ für denselben aus dem Landarmenfonds be⸗ strittenen Kur⸗, Verpflegungs⸗, Bekleidungs⸗ und Unterstützungsaufwand betr., mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 49 ℳ 35 ₰ und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Oelsnitz auf den
Auszug der Klage bekannt gemacht.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Wagner, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
8 ———
Heffentliche Zustellung.
Der Staatsfistus im Königreich Sach en,
12. Juni 1880, Vormittags 9 ½ Uhr. ( Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Müller, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[7789] iche Zuß⸗
Oeffentliche Zustellung. b
Der zu Cöln wohnende Kaufmann Salomon e Salomon, vertreten durch den Rechtsanwalt Franz Wilhelm Kyll I. zu Cöln
klagt gegen
1) Eheleute Margarethe, geborene Hall, und 88 Thelen, Inhaber eines Schuhladens zu
öln, 8
2) Peter Hall, Schlossermeister zu Cöln,
3) Eheleute August Zündorf, Kaufmann und geborene Hall, ohne Geschäft zu Löln,
4) Catharina Hall ohne Geschäft zu Cöln,
5) Friedrich Joseph Hall ohne Geschäft, früher zu Cöln, nun ohne b. kannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort,
auf Theilung
kennen, daß zur Theilung des Nachlasses des zu Cöln verstorbenen Rentners Sigismund Hall ge⸗ schritten werde, in der Art, daß dieser Nachlaß in fünf gleichen Theilen den fünf Kindern Hall, nämlich: 1 1) Catharina, 2) Bertha, Ehefrau Zündorf, 3) Margaretha, Chefrau Thelen, 4) Peter, 5) Friedrich Joseph Hall zugewiesen werde; wolle erkennen, daß zu dieser Masse folgende Häuser, in Cöln gelegen, gehören: 1) Streitzeuggasse Nr. 66, 2) an den Siebenburgen Nr. 64, 3) an den Siebenburgen Nr. 66, 8 wolle diese in natura für untheilbar erklären; eine Expertise zur Ermittelung der Taxe verordnen; den Königlichen Notar Graffweg zu Cöln mit der Leitung der Theilungsoperationen und dem eventuellen Verkauf der Immobilien, wie der Mobilien beauf⸗ tragen; einen Kommissar für den Fall entstehender Differenzen ernennen; die Kosten der Masse zur Last legen. Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits wird der Beklagte ad 5 vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Cöln auf den 2. Juni 1880, Vormittags 9 Uhr, geladen, mit der Aufforderung, einen bei dem ge⸗ dachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Cöln, den 23. März 1880. 8 Gerichtsschreiberei des Königlichen Landgerichts. Hüttenheim, Assistent.
178200 Oeffeutliche Zustellung. Die verehelichte Tuchmachergesell Gantzke, Ca⸗ roline, geborene Adam zu Schwiebus, vertreten durch den Justizrath Klinckmüller daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Tuchmachergesellen Carl Angust Gantzke, dessen Aufenthalt unbekannt ge⸗ blieben, wegen böslicher Verlassung und Nicht⸗ gewährung des Lebensunterhalts mit dem Antrage auf Ehetrennung und Verurtheilung in die Pro⸗ zeßkosten und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Guben auf den 21. Juni 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die⸗ ser Auszug der Klage bekannt gemacht. gez. Koehler, 8 Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Aufgebot.
Die Geschwister Grünthal aus Langendembach haben bei unterzeichnetem Amtsgericht Einleitung des Aufgebotsverfahrens behufs Todeserklärung des
Eduard Gustav Grünthal daher beantragt. 8 Es ist demgemäß Aufgebotstermin 885 8 Montag, den 31. Mai 1880, Vormittags 10 Uhr, 1 bestimmt worden und ergeht hierdurch die Auf⸗
orderung: 8 a. an g ꝛc. Eduard Eustav Grünthal, spätestens
in diesem Termine persönlich oder durch einen
tober 30. Oktober 1841.
[7805]
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auf unzweifelhafte Weise schriftlich sich zu mel⸗ den, widrigenfalls er zu gewärtigen hat, daß er auf Antrag im Wege des Ausschlußurtheils für todt erklärt und sein Nachlaß ohne Kaution an seine Erben oder sonst Berechtigte ausge⸗ antwortet wird,
. an die Erbprätendenten, in diesem Termine zu erscheinen, sich gehörig zu legitimiren und ihre Erbansprüche auf den Nachlaß des Verschollenen anzugeben, widrigenfalls ohne Rücksicht auf die Entbliebenen nach Maßgabe des Ausschluß⸗ urtheils der Nachlaß denen, welche ein Erbrecht oder sonst einen rechtlich begründeten Anspruch angemeldet und bescheinigt haben, ausgeant⸗ wortet werden wird. b
Neustadt a. Orla, den 20. März 1880.
Großherzogl. S. Amtsgericht. Paulßen. 8*
7804] Aufgebot. Der Maurermeister Christian Elis hat das Auf⸗
gebot des über die Eintragung des Surplas⸗Reser⸗ vats in Abth. III. Mohrungen Garten Nr. 123 gebildeten Dokuments beantragt.
Nr. 6 des Grundbuchs von
Dasselbe ist gebildet worden aus dem Neben⸗ xemplar des Pampeschen Erbrezesses vom 12. Ok⸗ 1839, sowie dem Hypothekenscheine vom
Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert,
spätestens in dem auf
den 1. Juni 1880, Vormittags 9 Uhr,
anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde und die Ausschließung aller Ansprüche auf die eingetragene Post erfolgen wird.
Mohrungen, den 18. März 1880. G Königliches Amtsgericht II.
Aufgebot.
Die Eigenthümer Carl und Auguste, geb. Bauer,
it de strage: Königli dgericht wolle er⸗ Haase'schen Eheleute in Mohrungen haben das ee heee kweüasiches Fa haen cz,sfüüre Aufgebot der Hypothekenurkunde über die auf Moh⸗
rungen Mälzenbräuerhaus Nr. 89 in Abtheilung III.
Nr. 3 für die Wittwe Elisabeth Schulz, geb. Hippler, eingetragenen Post von 182 Thlr. 15 Sgr. nebst fünf Prozent Zinsen und 8 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf. Kosten, welches gebildet ist aus einer Aus⸗ fertigung des Erkenntnisses vom 7. Dezember 1849 und dem Hypothekenscheine vom 16. August 1850 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf den 1. Inni 1880, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird. Mohrungen, den 18. März 1880.
Königliches Amtsgericht. II.
17809 Aufgebot. Zur Erwerbung eines Ausschlußerkenntnisses be⸗ hufs seiner Eintragung als Eigenthümer in ein neu anzulegendes Grundbuchblatt hat der Handelsmann Friedrich Zibull das Aufgebot des in Silberbach belegenen Grundstücks, Flächenabschnitte 2025/153 und 2026/153 der Katastralgemeinde Silberbach in der Größe von zusammen 12 2 99 Ulm nach der Vorschrift des §. 1352 G. B. O. beantragt. Es werden daher alle Diejenigen, welche Eigen⸗ thums⸗ oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedür⸗ fende Realrechte an diesem Grundstücke geltend zu machen haben, aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens in dem an hiesiger Ge⸗ richts stelle auf 8 den 1. Juni 1880, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Termine anzumelden. 1 In demselben Termine wird das Ausschluß⸗ erkenntniß verkündet werden. Mohrnugen, den 18. März 1880.
Königliches Amtsgericht. II.
12229] Aufgebots⸗Bekanntmachung
Nach Aufgebot des Königlichen „Amtsgerichts München, I. Abtheilung A. für Civilsachen, vom 22. Januar 1880 wird auf Antrag des Schlosser⸗ meisters Alois Renner, wohnhaft innere Birkenau Nr. 15 c. in München, welcher der bayerischen Hy⸗ potheken⸗ und Wechselbank eine 4 ½ % Obligation der Nürnberger Bodenkredit⸗Bank im Nennwerthe zu 500 ℳ gegen ein Darlehen von 400 ℳ verpfän⸗ det hat und welchem der hierüber von der bayerischen
vpotheken⸗ und Wechselbank ausgestellte, mit Nr.
040 versehene Revers, d. d. 5. März 1878, verloren gegangen ist, gemäß Artikel 69 des bayerischen Aus⸗ führungsgesetzes zur R. C. P. O. und C. O. der etwaige Inhaber dieses Reverses hiereanit öffentlich aufgefordert, bis spätestens am Aufgebotstermin, nämlich
am 3. August 1880, Vormittags 9 Uhr, beim obenerwähnten Gerichte, Geschäftszimmer Nr. 19/1I., seine Rechte anzumelden und den Revers vorzulegen, widrigenfalls dieser für kraftlos er⸗ klärt wird.
München, den 23. Januar 1880.
Der geschäftsleitende Gerichtsschreiber Hagenauec.
Koenig hier, klagt gegen ihren angeblich seit 15. De⸗ e 1879 in unbekannter Abwesenheit lebenden
richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
gerichtlich legitimirten Bevollmächtigten oder