1880 / 110 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 May 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Amsterdam, 10. Mai. (W. T. B.)

Getreidemarkt. (Schlussbericht.) Weizen auf Termine unverändert, pr. Norember 283. Roggen loco fest, auf Termine Liv- höher, per Mai 199, pr. Oktober 181. Raps pr. Hertst FIl.

Rüböl loco 33, pr. Herbst 33 ¼¾. Amsterdamn, 10. Mai. (V. T. B.) Bancazinn 47.

Antwerpen, 10. Mai. (W. T. B.)

Petroleummarkt. (Schlussbericht.) Raffinirtes, Type weiss, loco 17 ½ bez., 17 ¾ Br., pr. Juni 18 Br., pr. September 19 Br.,

pr. Septbr.-Dezbr. 19 ¼ bez. und Br. Fest. Antwerpen, 10. Mai. (W. T. B.)

Getreidemarkt. (Schlussbericht.) Weizen fest. Roggen ge-

fragt. Hafer flau. Gerste ruhig. London, 10. Mai. (W. T. B.)

An der Küste angeboten 12 Weizenladungen.

Havannazvcker Nr. 12, 24 ½. Fest. Londlomn, 10. Mai. (W. T. B.)

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August-Lieferung 611⁄16 d.

Getreidemarkt. (Schiussbericht.) Fremder Weizen thätig, ber 62,50.

1 29 vollen eerbam Montagvpreisen gehandelt, Mais und Haf. * theurer. Bohnen fest, Erbsen williger. 001, 10. Mai. (W. T. B.)

Bradfor«A, 10. Mai. (W. T. B.)

Wolle stetig, wollene Garne für den Export ruhig, Phantasie- sorten gefragt, wollene Stoffe sehr ruhig.

Slasgow, 10. Mai. (W. .

Roheisen. Mixed numbres warrants 46 sh. 3 d. bis 46 sh. 14 . Schmalz (Marke Wilcox) 7 ½, do. Fairbanks 7 †, do. Rch

Parls, 10. Mai. (W. T. B.) 1b

Produktenmarkt. Weizen behauptet, pr. Mai 31,50. pr. Juni 30,30, pr. Juli-August 28,50. pr. September-Dezember 26,80. Mehl ruhig, pr. Mai 66,00, pr. Juni 65,00, pr. Juli-August 61,75. pr. September-Dezember 56,75. Spiritus fest, pr. Mai 71,50, pr. Juni 69,25, pr. Juli-August 67,50, pr. September-Dezem-

8

Paris, 10. nal. (W. T. B)

Rohzuoker ruhig. Nr. 10/13 pr. Mai pr. 100 Kilqg 56,25, 7/9 pr. Mai pr. 100 Kilogr. 62,25. Weisser Zuckh

Baumwolle. (Schlussbericht.) Umsatz 5000 B., davon für s ruhig, Nr. 3 pr. 100 Kilogr. pr. Mai 66,75, pr. Juni 66,25, Spekulation und Export 500 B. Amerikaner, Surats und Brasil.

Juli-August 65,25. 1⁄16 billiger. Middl. amerikanische Juni-Juli-Lieferung 62132, Juli-

New-Nork, 10. MHai. (W. T. B.)

Waarenbericht. Baumwolle in New-Nork 111¹⁄16, do. New-Orleans 11 9. Petroleum in New-York 7 ½ Gd., do. in Philadelph 7 ½ Gd., rohes EFetroleum 6 ½, do. Pipe line Certificats D. 79 % Mehl 4 D. 85 C.

Rother Winterweizen 1 D. 32 C. Mais (

T. B.) mixed) 51 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 7 ⅛. Kaffee (Rio

u. Brothers 7 ½.

Speck (shert clear) 7 C. Getreidefracht 4 ¼.

Elsenbahn-Einnahmeh.

Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Im April 1880 1 154 530, (+ 20 438 ℳ), Oberlausitzer Eisenbahn. Im April 1880 70 730

bis ult. April 1880 4 157 040 (+ 222 887

——

(+ 7287 ℳ), bis ult. April 1880 249 825 (+ 36 544 ℳ).

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 118. Vorstellung. Violetta. (La Traviata.) Oper in 4 Akten von Verdi. Ballet von P. Taglioni. (Frl. Lehmann, Hr. Betz, Hr. Ernst.) Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 126. Vorstellung. Auf der Brautfahr é. Lustspiel in 4 Akten von Hugo Bür⸗ ger. In Scene gesetzt vom Direktor Deetz. An⸗ fang 7 Uhr. Donnerstag: Opernhaus. 119. Vorstellung. Don Juan. Oper in 2 Abtheilungen mit Tanz von Mozart. (Frl. Horina, Fr. v. Voggenhuber, Frl. Lehmann, Hr. Betz, Hr. Fricke, Hr. Ernst, Hr. Sa⸗ lomon, Hr. Krolop.) Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 127. Vorstellung. Zum ersten Male: Ambrosius. Schauspiel in 4 Akten von Chr. K. F. Molbech. Deutsch von Adolf Strodt⸗ mann. In Scene gesetzt vom Direktor Deetz. Aufang 7 Uhr.

Wallner-Theater. Mitlwoch: Z. 12. M.:

Der Zugvogel. Schwank in 4 Akten von G. v. Moser und Franz v. Schönthan.

Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Mittwoch: Zum vorletzten und 80. Male: Er⸗ mäßigte Preise: Parquet 3 ℳ, Gallerie 50 ₰. Die schwarze Venus.

Sonnabend, den 15. Mai: Die Kinder des Kapitän Grant. Costüme neu. (Kapitän Grant: Emil Hahn.)

Krolls Theater. Mittwoch: Fidelio. Oper

in 2 Akten u. 3 Abthlg. von L. v. Beethoven. Bei ünstiger Witterung: vor und nach der Vorstellung roßes Concert bei brillanter Beleuchtung des Sommergartens. Anfang des Concerts 5 ½ Uhr, der Vorstellung 6 ½ Uhr. v Donnerstag: Der Freischütz.

National-Theater. Mittwoch: Gastspiel des Frl. v. Meersberg: Beide Waisen.

Germania-Theater. (Am Weinbergsweg.) Mittwoch: Auf vieles Verlangen: Zum 6. Male: Der unsichtbare Barbier. Große Zauberposse mit Gesang in 3 Akten von R. Kneisel. (Tobias: Hr. Fischbach a. G.)

Donnerstag: Volks⸗ und Schülervorstellung. Parquet 50

Belle-Alliance -Theater. Der Sommer⸗

garten ist geöffnet. Mittwoch: Z. 156. M. (mit neuen Gesangseinlagen und neuen lebenden Bildern): Der Rattenfänger von Hameln. (Heinz: Hr. Hugo Haßkerl als Gast). Bei günstiger Witte⸗ rung während der Pausen: Brillante Illumination 8 v. Se ben Promenade. Anfang der Vorstellung hr. Donnerstag: Z. 157. M.: Der Rattenfänger von Hameln. Freitag: Vollständige Eröffnung des Sommer⸗ gartens. Erstes großes Doppel⸗Concert ꝛc.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Martha Sydow mit Hrn. Seconde⸗ Lieutenant Georg Burchardt (Berlin). Frl. Anna Sauer mit Hrn. Predigtamts⸗Kandidaten

Rektor Trinker (Lötzen).

Verehelicht: Hr. Dr. med. Alfred Buchwald mmit Frl. Marie Lauterbach (Breslau). Hr.

Hauptmann und Compagniechef Eickenrodt mi Frl. Anna v. Massow (Dresden). Hr. Haupt⸗ mann Karl Freiherr v. Eynatten mit Frl. Maria Richer v. M arthille (Bückeburg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberförster K. Volkmann (Lanskerofen). Hrn. Seminar⸗ Direktor Heinrich Eckolt (Osterburg). Hrn.

auptmann v. d. Heyden (Bremen). Eine ochter: Hrn. Dr. med. Gesecus (Passen⸗ heim). Hrn. Pastor F. Baltzer (Triebusch). Hrn. Hauptmann und Compagniechef v. Gereiber⸗ 8 Gestorben: Hr. Landrath Herrmann Frhr. Wolff v. Gudenberg (Schlüchtern). Hr. Föbr Mo 8 August Wilhelm Bobtz (Göttingen). Hr. Pastor Albert Bindemann (Groß⸗Zarnow bei Pyritz). Hr. Oberst und Regimenss⸗Comman⸗ herr, arl Ehrenreich von Burgsdorff (Halber⸗ adt).

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen die unten beschriebene unver⸗ ehelichte Sophie Rieckel, am 22. Mai 1856 zu Berlin geboren, welche sich verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Stadt⸗ gerichts zu Berlin vom 16. Juli 1879 erkannte Ge⸗ fängnißstrafe von drei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß des Ergreifungsorts abzuliefern. Berlin, den 27. April 1880. König⸗ liche Staatsanwaltschaft am Landgericht I. Be⸗ schreibung: Alter 24 Jahr, Größe 1,63 Meter, Statur schlank, Haare blond, Stirn frei, Augen⸗ brauen blond, Augen blau, Nase spitz, Mund klein, ähne vollständig, Kinn spitz, Gesicht länglich, Ge⸗

Steckbriefszurücknahme. Der von dem ehe⸗ maligen Kreisgerichte zu Guhrau am 24. August 1868 erlassene und wiederholt, zuletzt am 20. De⸗ zember 1877 erneuerte Steckbrief gegen: 1) den Kandidat der Theologie Anton Herbrich aus Nahrten, 2) den Inwohnersohn Johann Fricgrich Carl Obst aus Schlaube, 3) den Knechtssohn Ernst Wilhelm Tschäpe aus Zapplau, 4) den Knechts⸗ sohn Carl Eduard Gustav Goldmann aus Jästers⸗ heim, 5) den Tagearbeiter Johann Carl Ernst Michel aus Juppendorf, wird wegen Verjährung der Strafvollstreckung hierdurch zurückgenommen. Glogan, den 5. Mai 1880. Der Königliche Erste Staatsanwalt.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

(12002] Oeffentliche Zustellung.

Der Eingesessene Claus Nicolaus Heinrich Jo⸗ hannsen in Braacken, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Claussen in Heide, klagt gegen die Töchter des weil. Eingesessenen Johann Johannsen daselbst, als: Telsche Johannsen und Margaretha Johannsen, jetzt unbekannten Aufenthalts, und Carsten Johann⸗ jen, Sohn des weil. Claus Johannsen, früher da⸗ selbst, jetzt unbekannten Aufenthalts,

nachdem Kläger angeführt, sein in der Dorfschaft Braacken belegenes, im Schuld⸗ und Pfandprotokoll für Hemmingstedt Band II. pag. 643 aufgeführtes sei u. A. mit folgenden Protokollaten be⸗ astet:

a. einer laut Kontrakts vom 29. November 1810 von dem Vorbesitzer des Klägers, einem Claus Johannsen, übernommenen Verbindlichkeit, seinen beiden Schwestern Telsche Johannsen und Mar⸗ garetha Johannsen in Braacken, Töchtern des damaligen Gutsüberlassers Johann Johannsen allda, so lange sie unverheirathet sind, freien Unterhalt zu gewähren, in kranken Tagen sie

geltlich die nöthige Hege und Pflege zu leisten, ferner so lange sie nicht zu ihrem eigenen Besitz gekommen und wenn sie bei ihm sind, die jährlichen Kirchenschatzgelder wie die monat⸗ lichen Steuern für sie zu entrichten, wie endlich jedem eine Lade zu reichen,

einer von einem Nachfolger des vorgenannten

Stelle, Namens Hinrich Johannsen in Braacken, laut Kontrakts vom 16. November 1846 über⸗ nommenen Verpflichtung, einem Bruder Carsten Johannsen in Braacken, Sohn des Claus Johannsen allda, „so lange er unverheirathet und nicht zum eigenen Besitz gekommen, in Krankheitstagen freien Zutritt zum elterlichen Hause zu gestatten. Die Verpflichtungen hieraus seien erloschen, da Telsche und Margaretha Johannsen verheirathet und fortgezogen seien, auch jede eine Lade erhalten habe, und da Car⸗ ften Johannsen auch verheirathet und fortgezogen ei, dem Antrage: daß die Beklagten verurtheilt werden, für die Tilgung der zu ihren Gunsten auf dem kläge⸗ rischen Grundbesitz, Hemmingstedter Grund⸗ stücken Protokolls Band II. pag. 643 stehenden Protokollate rechtsbehörigen Konsens zu er⸗ theilen, und daß das Ürtheil für vorläufig voll⸗ streckbar erklärt werde, und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amt⸗ gericht, Abth. I., zu Meldorf auf 8 Dienstag, den 13. Juli 1880,

Vormittags 11 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Meldorf, den 7. Mai 1880.

Weber, Gerichtsschreiber 8 ö Amtsgerichts.

*

Aufgebot Der Ackersmann Gerhard Heinrich Funke zu Holsten⸗Mündrup hat das Aufgebot eines von der Sparkasse der Stadt Osnabrück auf seinen Na⸗ men ausgestellten, über ein bei derselben zinslich belegtes Kapital von 2780 lautenden Sparkassen⸗ buchs Litt. B. Nr. 2140, welches nach seiner Be⸗ hauptung verloren gegangen ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 18. September 1880, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte im Gerichtslokale, Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. Osnabrück, den 9. März 1880. Königliches Amtsgericht, Abth. VI. 1 H. Meyer.

Z“

Aufgebot eines Verschollenen. Der Maschineubauer Gotthelf Constantin Grüne, geboren am 31. Oktober 1833 zu Char⸗ lottenburg, Sohn des Doktors der Medizin Con⸗ stantin Gotthelf Grüne und dessen Ehefrau Jo⸗ hanna Sophie Elisabeth Grüne, geb. Baer, wird

chtsfarbe blaß, Sprache deutsch.

88 885 1 88 11’“

bei sich aufzunehmen und ihnen alsdann unent⸗

Claus Johannsen im Besitz der klägerischen

den 4. November 1880, Mittags 12 Uhr, anberaumten Termin an hiesiger Gerichtsstelle, Dorotheenstraße Nr. 7, 1 Treppe, Zimmer Nr. 5, persönlich oder schriftlich zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Nachlaß von circa 1200 den sich legitimirenden nächsten Erben ausgehändigt werden wird.

Seine unbekannten Erben und Erbnehmer werden zugleich mit vorgeladen.

Berliu, den 8. Dezember 1879.

Königliches Landgericht II. Civilkammer IV.

Aufgebot behuf Todeserklärung.

Heinrich Kortum, geboren zu Geestendorf, Amtsgerichts Geestemünde, am 28. März 1849, Sohn des weiland Arbeiters Karl Kortum aus Ensen, Amts Stolzenau, und dessen weiland Ehe⸗ frau Wilhelmine, geb. Rohlfing, aus Anemolter, Amts Stolzenau (später Beide in Geestendorf), ist 1864 auf der Bremer Bark „Libelle“ von Bremer⸗ haven aus nach Ostindien als Schiffsjunge in See gegangen.

Die Bark ist am 16. Februar 1866 an Wake Island (Stiller Ocean) gescheitert.

Kortum hat am 23. März 1866 diese Insel mit anderen Schiffbrüchigen in einem offenen Boote verlassen und ist seitdem verschollen.

Von dem Vormunde des ꝛc Kortum, dem Ar⸗ beiter Ludwig Kortum aus Schiffdorf, ist der An⸗ trag auf Todeserklärung desselben gestellt.

Es wird der obengenannte Kortum hiermit auf⸗ gefordert, sich spätestens am 16. Juni 1881,

1 Morgens 10 uhr,“ bei dem unterzeichneten Amtsgerichte zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen bekannten Erben überwiesen werden wird. Zugleich werden Alle, welche etwa über das Fort⸗ leben des Verschollenen Nachricht geben können, zu deren Mittheilung und für den Fall der demnäch⸗ stigen Todeserklärung die etwaigen Erb⸗ und Nach⸗ folgeberechtigten zur Anmeldung ihrer Ansprüche aufgefordert und zwar die letzteren unter der Ver⸗ warnung, daß anderenfalls bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rück⸗ sicht genommen werden soll. 8 8 Geestemünde, den 29. April 1880. 6 Königliches Amtsgericht. I. v. d. Wense.

1 Aufgebot. Der Kaufmann Carl Goge hierselbst hat das Aufgebot des angeblich abhanden gekommenen, von dem Comtoir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere zu Berlin ausgestellten Depotscheines Nr. 35 182 vom 21. April 1876 beantragt. Der Inhaber der Ur⸗ kunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. Febrnar 1881, Vorm. 10 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, im Zimmer Nr. 21, Jüdenstraße Nr. 58, 1 Treppe, anberaum⸗ ten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird. erlin, den 24. April 1880. Koönigl. Amtsgericht I.

89 8

[12001] Bekanntmachung.

Die zum Armenrechte zugelassene geschäftslose Wilhelmine Karrenstein zu Lennep, Ehefrau des daselbst wohnenden Bäckers Carl von der Mühlen, hat gegen diesen durch den Rechtsanwalt Weber beim Königlichen Landgerichte zu Elberfeld Klage er⸗ hoben mit dem Antrage auf Gütertrennung.

Zur mündlichen Verhandlung ist Termin auf den 17. Juni 1880, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungs⸗ saale der II. Civilkammer des hiesigen Königlichen Landgerichts vorbestimmt. 8 8

Elberfeld, den 8. Mai 1880. 8

ö Der Landgerichts⸗Sekretär.

An der Mahr.

1120171¹²2 Bekanntmachung.

Der Köthner und Schmidt Bierberg in Beh⸗ rensen ist durch das am 6. April 1880 verkündigte, jetzt rechtskräftige Urtheil in Gemäßheit des §. 621 der Civilprozeßordnung für einen Verschwender erklärt und ist die Entmündigung desselben verfügt. Der Vollmeier Münchhausen in Diedersen ist von der Vormundschaftsbehörde zum Kurator des Entmündigten bestellt.

Hameln, den 10. Mai 1880. Königliches Amtsgericht. I. Kern.

„Auf den Antrag des Herrn Präsidenten des König⸗ lichen Landgerichts zu Posen werden alle Diejenigen, welche auf die von den Gerichtsdienern Seltmann, Junghans, Breuer, Cochoy und Volke im Betrage von je 300 hinterlebten Amtskautionen An⸗ sprüche zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, ihre Rechte spätens in dem auf den 5. Juli 1880, Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Amtsgerichts⸗ ebäude, Zimmer Nr. 5 anberaumten Aufgebots⸗ eermine zur Vermeidung der Ausschließung anzu⸗ melden. Posen, den 5. Mai 1880. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IVV. Dr. Traumann.

aufgefordert, sich spätestens in dem auf

Kaiserliches Landgericht Straßburg. [11907] Auszug. In Sachen der Rosalie Netter, Ehefrau von Jacob Levyw Handelsmann zu Fegersheim, Klägerin, vertrete durch Rechtsanwalt Riff,

gegen den genannten Jacob Levy, Beklagten, nicht v treten, wegen Gütertrennung, ist durch Versäumnißurtheil des Kaiserlichen Land gerichts zu Straßburg, I. Civilkammer, vom Y April 1880 die Gütertrennung zwischen den Streitz theilen ausgesprochen, die Verweisung derselben zue Auseinandersetzung ihrer gegenseitigen Vermögenz rechte vor den Kaiserlichen Notar Humbert in Il⸗ kirch ausgesprochen und der Beklagte in die Kosta verurtheilt worden. Str Iburg, den 7. Mai 1880. Deer Landgerichts⸗Sekretär Rittmann.

[118985 Im Namen des Königs! In Sachen, . 8 betreffend das Aufgebot der bei der Suh hastation des Grundstücks Königl. Wierzchucin Nr. 18, im Kaufgelderbelegungstermin von 23. April 1879 zur Hebung gelangten und g einer Spezialmasse genommenen aus dem Erbe vergleich, bestätigt am 14. Mai 1850, originee renden Forderung der Geschwister Klafetka a. Constantin, b. Marie, c. Johann, d. Peten e. Rosalie, von 196 37 ₰, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Crone a. Be durch den Amtsrichter Bünger für Recht, daß die genannten, eingetragen gewesenen Inter⸗ essenten und deren unbekannte Rechtsnachfolger mit ihren Ansprüchen auf die genannte Spezial⸗ masse und auf den Kaufgelderrückstand aus⸗ zuschließen und die Kosten des Verfahrens der Masse zu entnehmen. Crone a. Br., den 30. April 1880. Königliches Amtsgericht. [12008] In der Strafsache gegen: 1) den Bahnarbeiter Joseph Stahl von Röttgen, 2) den Papierhändler Friedrich Karl Schreiber von Wissen, wegen Verletzung der Wehrpflicht wird, da die An⸗ geschuldigten des Vergehens gegen §. 140 Abs. l des Strafgesetzbuchs beschuldigt sind, auf Grund der §§. 480, 325, 326 der Strafprozeßordnung zur Deckung der die Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten das Verfahrens das im Deutschen Reiche befindliche der Angeschuldigten mit Beschlag elegt. 8 Neuwied, den 23. Februar 1880. Das Königliche Landgericht. Strafkammer. 8

[12013]

Der Rechtsanwalt Herr Carl Cremer hierselbst ist heute in die Liste der bei dem hiesigen Amte⸗ gericht zugelassenen Rechtsanwälte eingetragen worden.

Neuß, den 10. Mai 1880.

Königliches Amtsgericht.

[11972] Bekauntmachung.

Die Zulassung des Rechtsanwalts Waldemar Cnnow bei dem hiesigen Amtsgericht ist zurück⸗ genommen und deshalb in der Rechtsanwaltsliste gelöscht.

Potsdam, den 4. Mai 1880.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung I.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Holzverkauf. Freitag, den 21. Mai er, Morgens von 9 Uhr ab, sollen in Goldowskyt Hotel in Berlinchen zum öffentlichen Verkauf ge⸗ stellt werden: das Brennholz aus der Totalität des Schutzbezirkes Mückeburg: ca. 550 rm Kiefern Scheit und Anbruch ꝛc.; desgleichen des Schutzbe⸗ zirkes Zietensee: ca. 630 rm wie vor, sowie aus den Schutzbezirk Eichwald geringere Brennholz⸗Sor⸗ timente zur beschränkten Konkurrenz. Neuhaus den 9. Mai 1880. Der Oberförster. Urff.

[12012] 1¹“ 8 Bergisch⸗Märkische Eisenbahn.

Es sollen die auf verschiedenen Bahnhöfen lagerr⸗ den alten Oberbaumaterialien, als Schienen, Klein⸗ eisenzeug und Gußschrott, öffentlich zum Verkauf gestellt werden.

Die Bedingungen liegen in unserem Central⸗ bureau hier, Zimmer Nr. 108, zur Einsichtnahmt aus und können Abdrücke derselben gegen Zahlung oder Franco⸗Einsendung von 1 50 von denmn Herrn Kanzlei⸗Vorsteher Peltz hier bezogen werden.

Offerten sind versiegelt unter der Aufschrift:

„Offerte auf Ankauf alter Oberbau⸗Materialien bis zu dem auf Montag, den 31. Mai cr., anbe⸗ raumten Submissionsgtermin frankirt an uns einzu⸗ reichen, an welchem Tage, Vormittags 11 Uhr, die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Ar⸗ bieter erfolgen wird.

Elberfeld, den 4. Mai 1880.

Königliche Eisenbahn⸗Direktion.

8

Das Abonnement beträgt 4 50 für das Mierteljahr.

Insertionspreis für den Raum einer Brurkzeile 30 N

Alle Post⸗Anstalten nehmen Bestellung an;

für Berlin außer den Post⸗Anstalten auch die Expe⸗

dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.

E

Berlin, Mittwo

Se. Majestät der Kaiser und König haben Aller⸗ gnädigst geruht: dem Pfarrer Schmidt zu Saargemünd die Erlaubniß zur Anlegung des ihm von dem Präsidenten der französischen Republik verliehenen Ritterkreuze des Ordens der Ehren⸗ legion zu ertheilen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

dem ersten Lehrer und Kantor Tamm zu Kotzenau im Kreise Lüben den Adler der Inhaber des Königlichen Haus⸗ Ordens von Hohenzollern; sowie dem Privat⸗Revierförster Schulz zu Carwinden im Kreise Pr. Holland, dem Gemeinde⸗ förster a. D. Kißling zu Rhein öllen im Kreise Simmern, dem Forstschutzgehülfen Weddecke zu Lochtum, Amts Wöl⸗ tingerode, dem Geschäftsführer und Zuschneider Graner zu Frankfurt a. M. und dem Tagelöhner Hermann Tümmers zu Wittlär im Landkreise Düsseldorf das Allgemeine Ehren⸗ zeichen zu verleihen.

Königreich Preutßen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst gerubt: dem Legations⸗Sekretär Friedrich Wilhelm von Kleist zu Lissabon die Kammerjunker⸗Würde zu verleihen; sowie 1 den Rittergutsbesitzer Bernhard Carl Donner auf Bockhorn im Kreise Ploen in den Adelstand zu erheben.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Rechtsanwalt und Notar, Justiz Rath Hillmar in Cöslin den Charakter als Geheimer Justiz⸗Rath zu ver⸗ leihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Sostammer⸗Rath Johann Wilhelm Arnold in Berlin zum Konsistorial⸗Rath und Mitglied des Konsistoriums der Provinz Brandenburg zu ernennen.

Aunuf den Bericht vom 23. April d. J. will Ich hierdurch I daß die von der Bergisch⸗Märkischen g henhatne Gesellschaft auf Grund des Privilegiums vom 17. April 1868 Gesetz⸗Sammlung pro 1868 Seite 408 bis 412) emittirten Nordbahn⸗Prioritäts⸗Obligationen der Bergisch⸗ Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft ir. Betrage von 8 Millionen

Thalern (24 Millionen Mark), soweit dieselben noch nicht amortisirt sind, nach vorgängiger Kündigung in Prioritäts⸗ Obligationen mit dem Hin suß⸗ von vier und ein halb Prozent konvertirt werden. Diese Ermäßigung des Zinsfußes ist auf den Obligationen zu vermerken. Wiesbaden, den 28. April 1880. 1 Wilhelm. Maybach. Bitter. An den Minister der öffentlichen Arbeiten und den Finanz⸗Minister. 8

Bekanntmachung für Seefahrer. 1 Mit der nächsten Schiffer⸗ und Steuermannsprüfung für große Fahrt soll in Papenburg am 27, d. Mts. begonnen werden. An⸗ meldungen zu diesen Prüfungen nimmt der Navigationslehrer Döring in Papenburg entgegen. Leer, den 11. Mai 1880. Der Königliche Navigationsschul⸗Direktor für die Provinz Hannover. J. A.: Der Navigationslehrer 6“ Wendtlandt.

8 8 Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

8

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Here. Berlin, 24. April. Frhr. v. Thümmler, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 32, zur Dienstleistung bei dem Festungs⸗ gefängniß in Rastatt kommandirt. Wiesbaden, 4. Mai. von Bülow, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 7, in das Füs. Regt. Nr. 90. versetzt. 6. Mai. Graf v. Wartensleben, Gen. Lt. und Commandeur der 17. Division, von dem Verhältniß als Mit⸗ glied der Studienkommission der Kriegs⸗Akademie entbunden. v. Leszezyunski, General Major und Commandeur der 4. Garde⸗Inf. Brig., zum Mitglied der Studienkommission der Kriegsakademie ernannt. v. Boltenstern, Gen. Major und Com⸗ mandeur der 15. Inf. Brig., zu den Offizieren von der Armee ver⸗ setzt. v. Heynitz. Major z. D. zum Bez. Commandeur des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 89 ernannt. Wenzel, Major, aggreg. dem Jäger⸗Bat. Nr. 1, in die älteste Hauptmannsstelle des Gren. Regts. Nr. 6 einrangirt. Hausburg, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 41, in das Inf. Regt. Nr. 112 versetzt. Schmidt II., Prem. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 59, zur Dienstleist. bei dem Festungsgefängniß in Cöln kommandirt. .

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Wies⸗ baden, 6. Mai. v. Heynitz, Major, aggreg. dem Gren. Regt. Nr. 89 und kommandirt zur Wahrnehm. der Geschäfte als Be

Commandeur des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 89, mit Pens. zur Disp. gestellt. v. Kalckreuth I., Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 50, mit Pens., v. Horn, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 23, der Ab⸗ schied bewilligt. Bothe, Oberst z. D., früher Oberst⸗Lt. und Ab⸗ theil. Commandeur im Festungs⸗Art. Regt. Nr. 8, in die Kategorie der mit Pens. verabschiedeten Offize. zurückversetzt. v. Loewen⸗ stein zu Loewenstein, Major a. D., zuletzt Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 74, unter Fortfall der ihm bei seiner Ver⸗ abschiedung ertheilten Aussicht auf Anstellung im Civildienst, mit seiner Pens. und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. des gen. Regts. zur Disp. gestellt.

Richtamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 12. Mai. Se. Majestät der Kaiser und König begaben Sich heute Morgen, 9 ½¼ Uhr, nach dem Exerzierplatz auf dem Tempelhofer Felde und be⸗ sichtigten dort das Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiment Nr. 2 unter Führung des Obersten von Arnim, das Garde⸗ Schützen⸗Bataillon unter Führung des Majors von Nickisch⸗ Rosenegk und das 3. Garde⸗Regiment 18 F. unter Führung des Oberst⸗Lieutenants von Kropff. egen 1 Uhr kehrten Se. Majestät nach dem Palais zurück und nahmen die Vor⸗ träge der Hofmarschälle, des Chefs der Admiralität, Staats⸗ Ministers von Stosch, und des Geheimen Ober⸗Regierungs⸗ Raths Anders entgegen.

In der Vormittagssitzung des Reichstages am 10. d. M. hat der Finanz⸗Minister die Behauptung des Ab⸗ geordneten Virchow daß von Seiten des Reichskanzlers die Frage an ihn zestellt worden, ob es nicht an der Heit sei, die Freihafenstellung Hamburgs zu besei⸗ tigen, und daß er, der Finanz⸗Minister, hierauf zustim⸗ mend geantwortet habe, dahin berichtigt, daß eine solche Frage an ihn nicht gestellt worden und daher auch keine Antwort erfolgt sei. eer Abgeordnete Virchow hat darauf in persönlicher Bemerkung unter Hinweis auf ein Schreiben des Fürsten Reichskanzlers vom 15. April d. Js. an den Finanz⸗Minister geantwortet, daß das eben er⸗ wähnte Schreiben den von ihm behaupteten Inhalt wohl enthalte. Es ist richtig, daß ein Schreiben des Auswärtigen Amts an den Finanz⸗Minister vom 15. April cr. existirt und die Verhältnisse der Unter⸗Elbe behan⸗ delt; unrichtig aber ist, daß in demselben die von Herrn Virchow behauptete Frage gestellt sei. Die Berichtigung dieser Thatsache konnte im Reichstage nicht stattfinden, weil die zur Sache bezüglichen Akten nicht zur Hand waren. Inzwischen ist der Schluß bes Reichstags erfolgt. Die Antwort des Finanz⸗ Ministers auf die Bemerkung des Abg. Virchow muß aber in vollem Umfange aufrecht erhalten werden. Es kann dem Letzteren ja überlassen bleiben, durch Veröffentlichung des, wie es den Anschein hat, ihm genau bekannten Schriftstücks seine Behauptungen zu erweisen. Daß er von diesem überhaupt Kenntniß erhalten, kann nur durch eine Verletzung des Dienstgeheimnisses geschehen sein und wird den Gegenstand einer eingehenden Untersuchung bilden.

Die vom Reichs⸗Eisenbahnamt bearbeitete Ueber⸗ sichtskarte der Eisenbahnen Deutschlands ist in neuer Auflage erschienen. Gegen das Vorjahr hat die Karte durch Aufnahme der inzwischen neu eröffneten Linien und Stationen eine Vervollständigung und durch besondere Kenn⸗ zeichnung derjenigen Chausseen und Landstraßen, auf welchen Personenposten verkehren, eine Erweiterung erfahren. Außerdem sind diejenigen preußischen Privat⸗ bahnen, welche inzwischen an den Staat überge⸗ gangen sind, sowie die zu Bahnen untergeordneter Be⸗ deutung erklärten bisherigen Hauptbahnen in entsprechend veränderter Form zur Darstellung gebracht, auch hat in der auf dem Rande der Karte abgedruckten Uebersicht der Eisen⸗ bahnverwaltungen die anderweite Organisation der preußischen Staats⸗Eisenbahnverwaltungen Berücksichtigung gefunden.

Ueberschreitet der Vorsitzende eines Schwurgerichts bei der in seinem Schlußvortrag den Geschworenen zu er⸗ theilenden Rechtsbelehrung die im §. 300. der Straf⸗ prozeßordnung gesteckten Grenzen, indem er, entgegen dieser Vorschrift, in eine Würdigung des Beweises eingeht, so kann dies, nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, III. Straf⸗ senats, vom 28. Januar 1880, nicht als Grund zur Revision dienen, auch die Konstatirung ihres Inhalts zu Protokoll nicht verlangt werden.

Des Vergehens der im §. 266 des Strafgesetzbuches mit Strafe bedrohten Untreue machen sich nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 28. Januar Vormünder, Kuratoren, Güterpfleger ꝛc. schuldig, wenn sie vorsätzlich zum Nachtheile der ihrer Aufsicht anver⸗

haben. Das im §. 266 des Strafgesetzbuches gebrauchte Wort „absichtlich“ zum Nachtheile ꝛc. ist gleichbedeutend mit „vor⸗ ätzlich“.

Der Chef des Generalstabes der Armee, General⸗ Feldmarschall Graf von Moltke, hat sich für die Sommer⸗ monate mit Urlaub nach seiner Besitzung Creisau in Schlesien begeben.

Baden. Karlsruhe, 10. Mai. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin ist heute Nacht 1 Uhr von Wies⸗ baden hier eingetroffen.

8 Sachsen⸗Altenburg. Altenburg, 9. Mai. (Dr. J.) Die Neuwahlen zum Landtage haben begonnen, werden aber vor Mitte Juni schwerlich beendigt sein. 8

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 10. Mai. (Dr. J.)

Vorgestern und heute haben öffentliche Sitzungen des Spe⸗ ziallandtages des Herzogthums Sachsen⸗Coburg hier statt⸗ gefunden, und ist heute die Vertagung des Landtags erfolgt, nachdem die an denselben gelangten höchsten Erlasse und

Gesetzentwürfe zur Berathung und Beschlußfassung gebracht worden sind.

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 10. Mai. Die vorgestern ausgegebene Nr. 9 des Gesetzblattes Elsaß⸗Lothringen publizirt: 1) das Gesetz, betreffend das Forstrecht und das Forststrafverfahren, d. d. Wiesbaden 28. April d. J., sowie 2) das Gesetz über die Zwangsvoll streckung in das unbewegliche Vermögen, einschließlich die Vollziehung des Arrestes und einstweilig Verfügungen über das Hypothekenreinigungsverfahren und über das Verthei⸗ lungsverfahren, d. d. Wiesbaden 30. April. Die heute aus⸗ gegebene Nr. 10 des Gesetzblattes publizirt das Gesetz, be⸗ treffend die Erhöhung der Licenzgebühren für den Klein⸗ verkauf von geistigen Getränken und die Ermäßigung der Weinsteuer, d. d. Wiesbaden, 5. Mai 1880, sowie eine Aller⸗ höchste Verordnung vom 3. d. Mts. zur Ausführung des Ge⸗ setzes vom 5. April 1880, betreffend die Verwendung vo

29. v. Mts., betreffend die Bildung von Senaten bei de Ober⸗Landesgericht in Colmar. 8

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 10. Mai. Der „Mon tagsrevue“ zufolge dürften die Landtage für die ersten Tage des Monats Juni einberufen werden. Die Dauer ihres Beisammenseins hängt natürlich von der Arbeit ab, die sie zu erledigen haben. Was den Abschluß der Reichsrathssession betrifft, so stehe die Form für dieselbe noch nicht fest, doch sei, dem genannten Blatt zufolge, die Vertagung wa rschein⸗ lich, um das zahlreiche, von den Ausschüssen vorbereitete Material nicht verloren gehen zu lassen und die rechtzeitige Erledigung des Budgets für 1881 in der Herbstsession zu er⸗ möglichen, welche durch eine neuerliche dreßdebatte, und durch die nöthsüe Konstituirungsarbeiten, Ausschuß⸗

n ꝛc. gefährdet würde. . e F. gcfah Der „Pol. Corresp.“ wird aus Skutari gemeldet: Die Albanesen haben vorläufig die Absicht, die Offensive gegen Montenegro zu ergreifen, aufgegeben; nichtsdestoweniger dauern die Zuzüge fort. Am 9. d. sind 3000 Miriditen unter Prenk nach Tusi abgegangen und 6000 Albanesen von Dibre und Matia aus in Skutari ingerückt. 1 8 Pest, 9. Mai. (Pest. L.) Heute um 10 Uhr Vormittags fand die Uebernahme und die Uebertragung der Kroninsig⸗ nien in ein zur Untersuchung derselben überlassenes Apparte⸗ ment der Burg statt. Nachdem die Siegel abgenommen und über die einzelnen Stücke der Kroninsignien vom Ministerial⸗Rathe Tarkovics ein Protokoll aufgenommen worden war, entfernten sich die anwesenden Mitglieder der Regierung und der beiden

äuser des Reichstages, und es verblieben nur Bischof Ipolyi, Fünsen, Henßlmann und Karl Pulszky zur Untersuchung der Kroninsignien zurück. Außerdem waren ein Photograph und ein Zeichner für die bildliche Darstellung anwesend. Die Kroninsignien werden morgen Nachmittag um 4 Uhr unter Einhaltung des bekannten Ceremoniels wieder versiegelt und

en.

8S 10- dene. Wie der „W. Z.“ von hier gemeldet wird, wird Se. Majestät am 11., 12. und 13. d. M. den Uebungen der hier garnisonirenden Truppen am Rakos beiwohnen. Bei den Manövern soll auch Ihre Majestät anwesend sein. Se. K. und K. Hoheit der Kronprinz Ru⸗ dolph verläßt Pest bereits am 11. d. M. und reist an diesem Tage nach Prag. Ihre Majestäten verlassen Pest am

.d. Abends. 8 Der „Pest. L.“ meldet: Die Verhandlungen zwischen den beiden Regnikolar⸗Deputationen sind jetzt für einige Zeit unterbrochen worden. Um eine Verständigung zwischen den beiden Deputationen zu erzielen, erscheint es nothwendig, die Vollmachten der ungarischen Deputation, die sich lediglich auf die Feststellung des Quotenverhältnisses, resp.

trauten Personen oder Sachen handeln, selbst wenn sie dabei

einen derartigen Nachtheil, herbeizuführen nicht beabsichtigt eageh

zu erweitern und dürfte die Regierung wahrscheinlich vom

Zuchthengsten; endlich eine Allerhöchste Verordnung vom

auf die Erneuerung des finanziellen Ausgleichs eesränken,

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