1880 / 122 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 May 1880 18:00:01 GMT) scan diff

18 8. In dem soeben ausgegebenen 5. (Mai⸗) Heft 26. Bandes (1880) von Petermanns Geographischen Mittheilungen, her⸗ ausgegeben von Dr. E. Behm (Gotha, Justus Perthes), findet sich ein interessanter Beitrag des Herausgebers über die Goldfelder von Wassa im Binnenlande der afrikanischen Goldküste (mit Karte), wo ein Deutscher, Paul Dahse, als Betriebsdirektor der Effunenta Gold Coast Mining Company fungirt. Derselbe schreibt: Wo bisher die Stille des Urwaldes nur durch das Gekrächze der grauen Papageien nterbrochen wurde, wird in kurzer Zeit an drei verschiedenen ätzen das Getöse der durch Dampf betriebenen Poch⸗ und Sägemühlen das Anbrechen einer neuen Zeit für das verkannte Westafrika verkündigen. Es war eine ergreifende Scene, als vor nun 7 Monaten zuerst das Pochwerk auf der Be⸗ sitzung der französisch⸗englischen Compagnie in Gang gesetzt wurde. Wir, sämmtliche in Wassa befindliche Europäer, waren gegenwärtig, 16 an der Zahl. Die Könige von Wassa und Apinto nebst ihren Häuptlingen waren erschienen, auch viele der Eingeborenen hatten sich eingefunden. Kaum aber fing das Pochwerk an zu arbeiten, so strömte in unglaublich kurzer Zeit die ganze Bevölkerung der um⸗ egenden Dörfer, durch das bis dahin unbekannte Geräusch auf⸗ eschreckt, herbei, und Tausende von Negern standen dicht gedrängt m Fuße des Abhangs und staunten das Werk an ein nie zu ver⸗ gessendes Bild. In demselben Heft schildert C. Martin den „bewohn⸗ ten Theil von Chile im Süden des Valdiviaflusses“ (mit Karte), wo in den Hauptorten Valdivia, Union, Rio Bueno, Osorno und besonders in dem ganzen Departamente von Llanquihue, namentlich in Puerto Montt, zahlreiche Deutsche wohnen und Dr. Wilh. Junker seine „Reise durch die Libysche Wüste nach den Natronseen (mit Karte); leider ist der letzte Theil des Tagebuchs dieses Reisenden, welches die Schilderung einer Exkursion durch das Uadi Faregh, eine ausführliche Beschreibung der Klöster, sowie Mittheilungen über Flora und Fauna im Natron⸗ thale enthielt, verloren gegangen. Weiter folgt noch eine Be⸗ sprechung der bis jetzt vorliegenden Sektionen der Generalstabskarte des Deutschen Reichs in 674 Blättern, von C. Vogel, und ein Beitrag zur Geschichte der Handelswege in Ostsibirien, von Bernhard von Struve. Letztere Aufzeichnungen über die Anlage einer Straße von Ajan am Ochotskischen Meere nach dem Flußgebiet der Lena sind, obgleich sie sich auf eine schon weit zurückliegende Zeit beziehen, gerade jetzt von Interesse, wo die praktische Verwendung jener Straße bevorsteht. Von Ajan nach Jakutsk besteht nämlich bereits eine von der russisch⸗amerikanischen Compagnie erbaute Chaussee welche jedoch lange verlassen gewesen ist. In dem Monatsbericht wird das von Conring'sche Werk über Marokko einer wissenschaft⸗ lichen Beurtheilung unterzogen und u. a. mitgetheilt, daß Anfang April d. J. eine neue dänische Erxpedition unter G. Holm nach Grönland abgegangen, sowie daß der italienische Marine⸗Lieutenant G. Bove, Mitglied der Norden⸗ skiöldschen Expedition, eine Erforschungsreise nach dem Südpol plant. Die Reise ist auf 3 Jahre berechnet und würde 600 000 Frcz. er⸗ fordern. Der Expeditionsdampfer soll seinen Kurs über die Falklandsinseln nach dem Grahamlande nehmen. Dann will Bove das vermuthete Südpolarland von Osten nach Westen umfahren, und zwar soll zunächst die Bellingshausens Alexanderland und die Peterinsel untersucht, über das von Wilkes 1839 gesehene Land Klarheit geschafft und im Allgemeinen festgestellt werden, ob man es mit Inseln oder mit einer Landmasse zu thun habe. Im ersteren Falle will Bove südlich von den Inseln direkt nach dem von Roß im Februar 1842 be⸗ fahrenen Meerestheile im Osten des Victoria⸗Landes zu gelangen suchen und darin überwintern andernfalls aber dürfte die erste Ueber⸗ winterung am Bellinghausen⸗Lande geschehen und die Befahrung des Roß⸗Meeres erst im zweiten Sommer erfolgen. Die zweite Ueber⸗ winterung ist bei d'Urville's Adélie⸗Land projektirt. Längs Wilkes⸗ Land und weiter westlich hofft Bove Oeffnungen zwischen Land und

Gegend von

eine Pacht nicht gefordert wird, so ist dieses Bewaldungsgeschäft ein

Eis zu finden, die ihm die Erreichung einer hohen Breite gestatten, bevor er bei der Kemp⸗ oder der Enderby⸗Insel zum 3. Male über⸗ wintert und die Rückkehr antritt.

Als Ergänzungsheft Nr. 61 zu „Petermanns Mit“

theilungen“ erschien im Verlage von Justus Perthes in Gotha:

„Die Serra da Estrella, Versuch einer phvysikalisch⸗geogra⸗ phischen Beschreibung dieser Gebirgsgruppe, mit spezieller Berück⸗ sichtigung ihrer forstlichen Verhältnisse’, von J. Rivoli, Ober⸗ förster. Das Estrellagebirge in Portugal ist dem wissen⸗ schaftlichen Publikum bisher ziemlich unbekannt geblieben, obgleich es wegen seiner geographischen Lage zwischen dem atlantischen Ocean einer⸗ und dem centraliberischen Ge⸗ birgssystem andererseits eine besondere Beachtung verdient. Mit Benutzung des vorhandenen ziemlich lückenhaften Materials, welches die neuere porlugiesische Literatur (die Arbeiten ausländischer Beschreiber, wie Link's, sind heute veraltet), hat der Verfasser daher hier feine eigenen Beobachtungen über das Klima des Gebirges (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Winde, Gewitter), über die Vegetation und namentlich über die forstlichen Verhältnisse zusammengestellt. In letzterer Beziehung dürften die Daten über die Zuwachsverhält⸗ nisse einiger Holzarten, wie Pinus maritima, Pinus pinea, Castanea vesca, Quercus pedunculata. Betulus verrüucosa, Alnus glutinosa, sowie die Bemerkungen über die Wiederbewaldung der Serra für den Forstmann von vielem Interesse sein. Die Serra da Estrella ist nämlich gegenwärtig ein nacktes, unproduktives, wasserarmes Gebirge. Ungeheure Flächen von mehr oder weniger steil abfallenden Gehängen, welche zum Theil recht guten Gebirgsboden liefern, liegen entweder ganz unbenutzt da oder dienen zu ärmlichem Weideland oder zur Erzzugung von Haidesträuchern, ans welchen die Be⸗ völkerung ihr dürftiges Brennmaterial bezieht. Die landwirthschaft⸗ liche, aus Oliven⸗, Wein⸗, Mais⸗ und stellenweis Getreidebau be⸗ stehende Bodennutzung in den Thälern und den unteren Gebirgsstufen hat bei Weitem nicht diejenige Ausdehnung, welche sie haben könnte, wenn genügende Quellen vorhanden wären. Dazu kommt, daß das Hochgebirge an Verwitterungsboden von Jahr zu Jahr immer ärmer wird. Die dünnen Bodenschichten werden durch das Regenwasser nach unten gespült und mit ihnen die Samenkörner der Alpenpflan⸗ zen und Futterkräuter, der Rest von Vegetation aber von Schafen und Ziegen gierig aufgesucht und vernichtet. Die Zeit liegt daher nach der Ansicht des Verf. nicht mehr fern, wo die Hochpartien der Estrella ganz unproduktives nacktes Gestein zu Tage legen werden. Daß die Bewaldung des Gebirges eine Besserung dieser Zustände zur Folge haben und auf das Klima der Thäler und Hochebenen sehr günstig einwirken würde, unterliegt nach in anderen Ländern ge · machten Erfahrungen gar keinem Zweifel. Für diese tritt daher der Verfasser mit Wärme ein, indem er darauf hinweist, daß dadurch eine Ausgleichung der relativen wie absoluten Temperaturextreme, besonders der hohen Maxima des Sommers, eine Vermehrung der Lustfeuchtigkeit der Sommerperiode, eine günstigere Vertheilung der Regenmenge und vor Allem eine Vermehrung der Som⸗ merniederschläge würde herbeigeführt werden. Alles dies aber würde eine Quelle des Wohlstandes und des Reichthums für Staat und Gemeinde eröffnen, namentlich würde das Boden⸗ kulturkapital bei dem schnellen Zuwachs der Holzarten in diesem bewunderungswürdigen Klima noch größere Zinsen tragen als in Mitteleuropa, wo die Forstwirthschaft sich schon jetzt mit jedem Jahre rentabler erweist. Daß übrigens die Bewohner sich dieser Einsicht keineswegs verschließen, beweist die Praxis der Gemeinde von Louza, wo jedem Gemeindegliede das Recht zusteht, einen beliebigen Theil des kahlen Gebirgabhanges zu bepflanzen und einzuschonen. Der auf⸗ gezogene Bestand bleibt im Besitze des Unternehmers oder seiner Rechtsnachfolger und Erben bis zum vollständigen Abtrieb des Holzes; danach aber fällt der Boden an die Kommune zurück. Da

äußerst lohnendes, ganz abgesehen davon, daß es der ganzen Gegend in dem oben angedeuteten Sinne Nutzen verspricht. Eingeleitet wird die interessante Abhandlung durch einen Auszug aus dem Tage⸗ buche des Verfassers, einem Bruchstück aus der umfangreichen Reisebeschreibung in Nord⸗ und Süd⸗Europa, welche er demnächst veröffentlichen will.

Das Programm für das IV. schlesische Musikfesti nunmehr definitiv festgestellt. Am 13. Juni kommt A. dlefaftans Oratorium „Das verlorene Paradies“ zur Aufführung; am 14. Juni Quverture und Scenen aus Mozarts Idomeneo, Beethovens Symphonie Nr. 7 und Mendelssohn⸗Bartholdys „Die erste Wal⸗ purgisnacht“; am 15. Juni Symphonie F-dur von L. Deppe, Beethovens Klavierkonzert C-qur, Duett aus Webers Euryanthe. Pfingsten, Chor von F. Hiller; Chor aus Händels „Maccabaeus⸗ sowie noch zu bestimmende Vorträge der Solisten. Die Direktion hat Hr. Ludwig Deppe⸗Berlin. Die Sopranpartien singen Fr. Marie Wilt, K. K. Kammersängerin aus Frankfurt a. M, und Frl. Beate Wüerst aus Berlin; als Mezzo⸗Sopran ist Frl. Aafke Knypers in Amsterdam, als Altistin Frl. Helene Knapp aus Breslau, als Tenor Hr. Dr. G. Gunz, Königl. 1 in Hannover, als Baß Hr. Carl Hill, Großherzoglich mecklenburgischer Kammersänger in und als Pianistin Frl. Anna Steiniger in Berlin ge⸗

onnen.

Im Goethehügel in Sesenheim fand, wie die „Els.⸗Lothr. Ztg.“ mittheilt, eine Ausgrabung statt, bei welcher zuerst ein roh⸗ geformter irdener Teller und eine eiserne Pfeilspitze gefunden wur⸗ den. Das Metall wies auf die nachceltische Zeit, welche im Elsaß schon im ersten Jahrhundert vor Christi Geburt beginnt. In größerer Tiefe fanden sich darin ein Schädel und das Oberstück einer ankiken Kanne mit schöngeformtem Henkel, Ausguß, Hals und einem Stück des Bauches, weiter eine Münze, welche über das Zeitalter der Be⸗ stattung Aufschluß gab. Es war ein kleines Kupferstück, so

roß wie ein Pfennig, aber ziemlich dick. Die Auf⸗ chrift, ergab D(ominus) Nioster) BADVILA REX, un⸗ ten im Kranze noch der Rest eines 1 (=— Denar); auf der Rückseite, so weit sie lesbar ist, FELIX T.. . VS, in der Mitte ein nach rechts gewendeter Kopf. Die Inschrift ist zu ergän⸗ zen Ticin, VS, der Namen der Stadt Ticino in Oberitalien, die als Frauengestalt in der Mitte abgebildet war. Badvila ist der heldenmüthige Ostgothenkönig, den die Historiker Totilas nennen: ersteres sein wirklicher Name in Koseform, letzteres ein Beiname, der wie lateinisch Naso den Langnasigen bezeichnet. Er fiel 552, und gleich nach ihm brach das Ostgothenreich unter den Angriffen der Byzan⸗ tiner z sammen. Unter Totilas wurde der Theil Alemanniens, welchen Theodorich der Große vor Chlodwig geschützt hatte, an die Frankenkönige abgetreten; und in diese Uebergangszeit fällt diese Münze. „Endlich kamen als geringe Reste noch zwei Stücke eines eisernen Schwertes, zerbrochene Eisensporen und zwei Helme zum Vor⸗ schein, diese ganz in der Form der zur Zeit der Völkerwanderung ge⸗ tragenen und insofern freilich sehr interessant. Nur der obere Schädel war dadurch bedeckt, eine abgestumpfte Spitze ragte noch darüber hinaus; dann schloß sich an den Rand nach abwärts ein

Streifen, den gelegentlich auch Goldbänder und edele Steine ver⸗ zieren mochten.

Ein höchst interessanter antiquarischer Fund ist, wie der „Hamb. Corr.“ mittheilt, in Norwegen bei Sandefjord von dem 2.Hans. Nikolaison gelegentlich der Ausgrabung eines Hünengrabes gemacht worden. 12 bis 15 Fuß unter dem Gipfelpunkt des Hügels ist man auf ein Schiff gestoßen, welches vom Vorder⸗ bis Hintersteven 60 Fuß Länge hat. Es ist dies wohl das erste Vikingschiff (oder Knorr) von solcher Größe, welches man bis jetzt aufgefunden hat. E“ meint, daß es jedenfalls vom Anfang unserer Zeitrech⸗ nung datirt.

Heulschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition

des Dentschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers: 1 Berlin SW., Wilhelm⸗Sraße Nr. 32

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Oeffentlicher Anzeiger.

und Grosshandel.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 5. Industrielle Etablissements, Fabriken 6

9. Familien-Nachrichten.

d . Verschiedene Bekanntmachungen. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 7. Literarische Anzeigen. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

8. Theater-Anzeigen. In der Börse 85 u. s. w. von öffentlichen Papieren.

beilage. X N

8

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

[13287] Mortifikation verlorener ꝛc. Schuldverschreibungen. Nach eidlicher Versicherung der Betheiligten sind e Schuldverschreibungen der Landeskredit⸗ asse:

tionen

über 200 Thlr., II. Abth. VIII. C. Ser. IX. Litt. D. Nr. 1570 über 300 ℳ, Abth. VIII. C. Ser. IX. Litt. E. Nr. 1117 über 150 ℳ, Abth. VIII. B. Ser. Litt. D. Nr. 1428 über 100 Thlr., Abt. VII. Ser. C. a. Nr. 18078 über 100 2* Abth. VII. Ser. F. a. Nr. 1095 über 25 Thlr., abhanden gekommen.

Gemäß dem §. 6 der Verordnung vom 18. De⸗ zember 1823 werden etwaige Inhaber dieser Papiere aufgefordert, sich baldigst unter Vorlage derselben bei der Landeskreditkasse zu melden, indem sonst für die Schuldverschreibung unter I. nach Ablauf dreier Monate von der demnächstigen zweiten Aufforde⸗ rung an, welche nach Jahresfrift erfolgen wird, hinsichtlich der fünf Schuldverschreibungen unter II. nach drei Monaten von heute an die Ertheilung von Duplikatscheinen stattfinden und an deren Be⸗ sitzer die Zahlung des Kapitals zwei Jahre nach eingetretener Fälligkeit, sofern nicht inzwischen die Original⸗Schuldverschreibungen vorgelegt werden, und A nach Maßgabe der §§. 14 und 16 des Gesetzes vom 25. Dezember 1869, die Landeskreditkasse zu Kassel betreffend, geleistet werden wird.

Kassel, den 20. Mai 1880. 8.

Die Direktion der Landeskreditkasse. 8 Harnier.

[135288 Bekanntmachung.

Der Gemeinderath der Stadt Wiesbaden hat beschlossen, das durch Ausgabe von Partial⸗Obli⸗ gationen aufgenommene 4 ½ % Stadtanlehen von 1 000 000 vom 1. September 1878 am 1. Sep⸗ tember 1880 ganz abzutragen. Es werden daher die sämmtlichen Partial⸗Obligationen dieses An⸗ lehens hierdurch zur Rückzahlung auf den 1. Sep⸗ tember 1880 gekündigt, und findet von da an eine weitere Verzinsung derselben nicht mehr statt.

Die Cnlösung der Partial⸗Obligationen erfolgt bei der Stadtkasse zu Wiesbaden oder nach Wahl der Inhaber bei dem Bankhause der Herren M. A. on Rothschild & Söhne zu Frankfurt a./M.

1880 ganz

zinsung derselben

Obligationen

[13529)

Bei der Rückzahlung sind die vom 1. Juni d. J. an laufenden Zinsscheine (die Coupons Nr. 4 bis 10 inkl.) nebst Talons mit abzuliefern. trag der fehlenden Zinsscheine wird am Kapital ge⸗ kürzt. Die Stückzinsen für die Mo ate Juni, Juli u. August d. Is. k1. besonders vergütet, und zwar bei Partial⸗

I. Abth. VIII, C. Ser. VIII. Litt. C. Nr. 59 1“

Wiesbaden, den 26. Mai 1880. Der Oberbürgermeister. Lanz. 8 zu 100 Fl. mit 981

Bekanntmachung.

Der Gemeinderath der Stadt Wiesbaden hat be⸗ schlossen, das 4 ½ % Anlehen der Stadt vom 1. No⸗ Lanz vember 1871 ad 216,000 Thlr. am 1. September 8

abzutragen. ““ sämmtlichen Partial⸗Obligationen dieses Anlehe s hierdurch zur Rückzahlung auf den 1. September d. J. gekündigt, und findet von da an eine Ver⸗

der Obligationen Wiesbaden oder nach Wahl der Inhaber bei der Deutschen Vereinsbank zu Frankfurt a. M. Bei der Rückzahlung sind die vom 1. Mai 1880 an laufenden Zinsabschnitte (die Coupons Nr. 8, 9 u. M hüe Fhalone E“ 1 Betrag der 8 ehlenden Zinsabschnitte wird am Kapital gekürzt.

Die Stückzinsen für die Monate Mai, Juni, Juli 8 cböööö—] 1 ugust d. J. werden bei der Rückzahlung des Lapitals besonders vergütet, und zwar bei Partial⸗

zu 100 Thlr. mit 4 50 ₰, 200 9 „—

“] Wiesbaden, den 26. Mai 1880. 8 Der Ober⸗Bürgermeister.

8

Bekanntmachung.

Der Gemeinderath der Stadt Wiesbaden hat be⸗ schlossen, das durch Ausgabe von Partial⸗Obliga⸗ tionen des Bankhauses der Rothschild u. Söhne zu Frankfurt a. M. vom 3./5. in August 1865 aufgenommene 4 ½ % Anlehen der Stadt Wiesbaden von 500 000 F tember 1880 ganz abzutragen. sämmtlichen Partial⸗Obligationen dieses Anlehens hierdurch zur Rückzahlung auf den 1. September 1880 gekündigt und findet von da an eine weitere 1“X“

Der Be⸗

werden bei der Rückzahlung des 8. 8

vom Kapital gekürzt. 1I1 Monat August d. J. tial⸗Obligationen:

9 v“ 0D0NR

Wiesbaden, den 26. Mai 1880.

Es werden daher die [13421]1

nicht mehr statt. Die Einlösung erfolgt bei der Stadtkasse zu

tionen dieser Anleihe:

8

8

““

2

8 9„ ““ 6 5 92 EE“ 2185 2565 2834

Lanz.

erren M. A. von

in Lübeck an der Stadtk l. am 1. Sep⸗ 1 rig Es werden daher die Die

Verzinsung derselben nicht mehr statt. Die Ein⸗ lösung der Partial⸗Obligationen erfolgt bei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild u. Söhne zu Frankfurt a. M. oder nach Wahl der Inhaber bei der Stadtkasse zu Wiesbaden.

Bei der Rückzahlung sind die vom 1. August an laufenden Zinsabschnitte (die Coupons NMNr. 11 bis 20 incl.) nebst Talons mit abzuliefern. Der Betrag der fehlenden Zinsabschnitte wird

Die Stückzinsen für den werden bei der Rückzahlung des Kapitals besonders vergütet und zwar bei Par⸗

Litt. C. Nr. 1303 2678 Der Ober⸗Bürgermeister.

Lübeckische Staats⸗Anleihe von 1850. Die auf den 1. Juli 1880 ausgeloosten Obliga⸗

Litt. A. Nr. 175 317 403 437 652

B. Nr. 18 33 264 438 459 463 676 805 882 1025 1421

sowie die zu gleicher Zeit fälligen halbjährigen Zinscoupons Nr. 61 werden an den Werktagen vom 1. bis 15. Juli 1880 eingelöset:

in Berlin durch Herren Gebrüder Schickler

und durch Herren Mendelssohn & Co., amburg durch Herren Haller Söhle & Co.,

an der letzteren von 9 bis 12 Uhr Vormittags.

bei den genannten Bankhäusern in Berlin und Hamburg bis zum 15. Juli 1880 nicht erhobe⸗ nen Beträge werden sp bäter nur in Lübeck be⸗

Den Coupons ist ein nach Terminen, Litt dns Nummern geordnetes, die Stückzahl und 89 trag enthaltendes und unterschriebenes Verzeichniß Secgid 8. I

eausgelooseten Obligationen werden üüb hinaus nicht weiter 1

Es sind noch nicht abgefordert: von der 37sten Ausloosung, fällig im Januar 1874:

IiiI. C. N“ 200 Thlr

. 11616““ von der en Ausloosung, fällig im 77:

Litt. D. Nr. 95 1440 8 B ; ven. von der 44sten Ausloosung, fällig im Juli 1877:

LI J11I11“ Thlr. von der 45sten Ausloosung, fällig im Januar 1878:

ö“ von der 46sten Ausloosung, fäll h :

Litt. B. Nr. 443 8 8 19 8 Tal 18e.

à 100

1“

““ von der 47sten Ausloosung, fällig im 1879: lits C. he 299 2280: 1— 8— ““ vhc: von der ten Ausloosung, fällig i : Litt. C. Nr. 1567 s 4 ö.“ 718 1437.

1 1009

Litt. B. Nr. 1A6”“ . ““

8 Eb” Die Ausloosung von ferneren 21 600 Thlr.

à 1000 Thlr. Anleihe, zur Auszahlung im Januar 1881, wir

hause stattfinden. Lübeck, den 24. Mai 1880. . Das Finanzdepartement.

I“ 8 C. Nr. 124 390 432 646 678 —— 867 952 983 1097 1416 8 1538 1716 1780 1793 1828 1972 2076 2142

—.—

113540]= Bekanntmachung. Die vakante Stelle des dritten Geistlichen an

I. sder hiesigen evangelischen Kirche soll des Baldigsten D. Nr. 84 307 355 407 549 M556 632 696 829 830

908 1322 1418 1476

wieder besetzt werden. Das Jahreseinkommen be 8 trägt 2700 Mark einschließlich der Stolgebühren 1I““ Betrage von 1281,65 ℳ, für welch letzteren à 100 indeß eine Gewähr nicht geleistet wird. Wahl⸗ fähige Bewerber, welche I. die Stelle reflektiren, werden ersucht, ihre Meldungen nebst Lebenslauf bis zum 30. Juni cr. hierher gelangen zu lassen Grüuberg i. Schl., den 25. Mai 1880. Der Magistrat Kampfmeyer.

Redacteur: Ri 3 Biek eur: Riedel

Verlag der Expedition (Kessel.) Druck: W. Elsner.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

„X 200 Thlr. von der 40 ten ö“ fällig im Januar 1880:

1. Juli 1880, Mittags 12 Uhr, im hiesigen Rath.

zum Deutschen Rei

Königreich Preußen. 3 Privilegium

wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis⸗ anleihescheine des Krreises Stein furt im Betrage von 350 000

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc⸗ Nachdem die Vertretung des Kreises Steinfurt auf dem Kreistage am 29. November 1879 beschlossen hat, die zur Tilgung der Kreisschulden erforderlichen Mittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Kreisvertretung, zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen 8 Sei⸗ tens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 350 000 ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldner Etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Aus⸗ stellung von Anleihescheinen zum Betrage von 350 000 ℳ, in Buch⸗ staben: Dreihundert und Fünfzigtausend Mark, welche in folgenden

Abschnitten: sch 150 000 zu 1000

1 169090 0

200

zusammen 350 000 1“ nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit Vier vom Hundert jährlich zu verzinsen und nach dem festgestellten Tilgungsplane mittelst Verloosung jährlich vom 1. Juli 1880 ab mit wenigstens 1,2887 vom Hundert des Kapitals unter Zuwachs der Zinsen von den ge⸗ tilgten Schuldverschreibungen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung ertheilen. Dieselbe erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein. Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staates nicht übernommen. 1 .

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. v Gegeben Berlin, den 20. April 1880.

Wilhelm. 8

Graf zu Eulenburg. Bitter.

Hofmann. Maybach.

Provinz Westsalen. Regierungsbezirk Münster. Anleiheschein

des Kreises Steinfurt.

über Mark Reichswährung. 8 Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom w (Amteblatt der Königlichen Regierung zu Münster vom —.. 188 Nr. .. Seite ... und Gesetz⸗Sammlung für 188 Kite (lahtfende Nr. ).

Auf Grund des unterm .. Allerhöchst genehmig⸗ ten Kreit tagsbeschlusses vom 29. November 1879 wegen Aufnahme einer Schuld von 350 000 bekennt sich der Kreisausschuß des Kreises Steinfurt Namens des Kreises durch diese, für jeden Inhaber gültige, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Darlehnsschuld von. Mark, welche an den Kreis baar gezahlt worden und mit Vier vom Hundert jährlich zu verzinsen ist.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 350 000 erfolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplanes mittelst Verloosung der Anleihescheine in den Jahren 1880 bis spätestens 1915 ein⸗ schließlich aus einem Tilgungsstocke, welcher mit wenigstens 1,2887 vom Hundert des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilg⸗ ten Schuldverschreibungen gebildet wird. Die Ausloosung geschieht in dem Monate Mai jeden Jahres. Dem Kreise bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken, oder auch sämmt⸗ liche noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen. Die durch n Tilgung ersparten Zinsen wachsen ebenfalls dem Tilgungsstocke zu. .

fans Sae sowie die gekündigten Schuldverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffent⸗ lich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermine in dem Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staats⸗Anzeiger, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Münster, in der zu Münster erscheinenden Provinzial⸗Zeitung, in dem daselbst erscheinenden Westfälischen Mer⸗ kur, im Steinfurter Kreisblatte und in dem Münsterschen Anzeiger. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von der Kreisvertretung mit Genehmigung des Königlichen Regierungs⸗Präsi⸗ denten in Münster ein anderes Blatt bestimmt. 1

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 2. Januar und am 1. Juli, von heute an gerechnet mit Vier vom Hundert jährlich ver⸗ zinset.

ie Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rüc be icat er Rasen Zinsscheine, beziehungsweise dieser Schuinverschrelbung bei der Kreiskasse zu Burgsteinfurt und bei dem Bankhause Lindenkamp und Olfers zu Münster und zwar auch in der nach dem Eintritte des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit der zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Schuld⸗ verschreibung sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der spä⸗ teren Fälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zins⸗ scheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekün⸗ digten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die inner⸗ halb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Krei⸗ ses. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernichte⸗ ter Schuldverschreibungen erfolgt nach Vorschrift der §§. 838 und ff. der Civilpcozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (R. Ges. Bl. S. 83) beziehungsweise nach §. 20 des Ausführungs⸗ Elsebes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879

es. S. S. 281. 1 8

S ne können weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt verh e eet sen Demjenigen, vesghe den Verluft von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjäͤhrungsfrift bei der Kreisverwaltung anmeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine 98. Por⸗ zeigung der Schuldverschreibung oder sonst in glaubhafter We 6 ar⸗ thut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden. 1 1

8 na9- dieser Schuldverschreibung sind halbjährige Ftnsscheea hi zum Schlusse des Jahres 1884 ausgegeben; die ferneren 888. scheine werden für fünfjährige Zeitabschnitte ausgegeben Ae. b e Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt üi er Kreiskasse in Burgsteinfurt gegen Ablieferung der der ä then Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verluste der 85 weisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber der Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig

EE“

8

konstatirt im Eingang des Ber

Berlin,

1 ierdurch eingegangenen Verpflichtungen hafted ier Vermögen und mit seiner Steuerkraft. Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer

Unterschrift ertheilt.

den... . 1b Unterschrift des Landraths. Die Finanzkommission des Kreises Steinfurt. Anmerkung: Die Anleihescheine sind außer mit den Unter⸗ schriften des Landraths und zweier Mitglieder der Finanzkommis⸗ sion des Kreises mit dem Siegel des Landrathes zu versehen.

Regierungsbezirk Münster. Zinsschein zu der Schuldverschreibung des Kreises Steinfurt, Buchstabe... zu vier vom Hundert Zinsen über.... Pfennig.

Der Inhaber dieses Zinsscheines empfängt gegen dessen Rück⸗ gabe in 88 Zeit vom 2. Januar (bezw. 1. Juli) 1... ab die

Zinsen der vorbenannten Schuldverschreibung für das Halbjahr vom ten D11“ 1

Mark Pf. bei der Kreiskasse zu Burgsteinfurt, auch 8 dem Fgnt 28S und Olfers zu Münster. urgsteinfurt, den.. ten kenf Finanzkommission des Kreises Steinfurt. (Unterschriften.)

Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fällig⸗ keit erhoben wird.

Anmerkung. Die Namenzunterschriften der Mitglieder der Finanzkommission können mit Lettern oder Faesimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namens⸗ unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Regierungsbezirk Münster.

Provinz Westfalen. Anweisung

zum Kreisanleiheschein des Kreises Steinfurt. Buchstabe. Nr.. .über Mark.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu der obigen Schuldverschreibung die ..te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre 1.. bis 1.. bei der Kreis⸗Kommunalkasse zu Burgsteinfurt, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber der Schuldverschreibung dagegen Widerspruch erhoben wird. Burgsteinfurt, den.. ten. . 18 . Die Finanzkommission des Kreises Steinfurt.

(Unterschriften.)

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder der Finanzkommission können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruat werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namens⸗ unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Provinz Westfalen.

Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blatt⸗

breite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken.

. ter Zinsschein. . ter Zinsschein. V

Anweisung.

Nr. 26 des „Amtsblatts des Reichs⸗Postamts“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 21. Mai 1880: Post⸗Dampf⸗ schiffverbindungen mit Dänemark und Schweden; vom 20. Mai 1880: Statistik des Waarenverkehrs; vom 21. Mai 1880: Einsendung der Kontrollisten über ausgezahlte Postanweisungen; vom 14. Mai 1880: Wegfall der Ermittelung des Gewichts eisenbahnzah lungspflichtiger Postsendungen auf der Berlin⸗Görlitzer Eisenbahn.

Archiv für Post und Telegraphie. Beiheft zum Amtsblatt des Reichs⸗Postamts. Herausgegeben im Auftrage des Reichs⸗Postamts. Heft 9. Mai 1880. Inhalt: Aktenstücke und Aufsätze: Das dänische Seepostwesen. Drucksachen, Muster⸗ sendungen und Waarenproben. Helgolands Postverkehr. Die Eisenbahn durch das Euphratthal. Kleine Mittheilungen: Ver⸗ wendung des Hughes⸗Apparates auf dem Kabel zwischen Marseille und Algier. Telegraphennetz von Australien. Ueber die Post⸗ verhältnisse der Argentinischen Republik. Die neue Forthbrücke in Schottland. Zeitschriften⸗Ueberschau.

Nr. 12 des Armee⸗Verordnungs⸗Blatts hat folgenden Inhalt: Gesetz, betreffend Ergänzungen und Aenderungen des Reichs⸗ Militärgesetzes vom 2. Mai 1874. Vom 6. Mai 1880. Verlegung des Stabsquartiers des 1. Bataillons (Rosenberg) 4. Oberschlesischen Landwehr⸗Regiments Nr. 63 von Rosenberg nach Creuzburg und dem⸗ nächstige anderweitige Benennung des beregten Bataillons. Ent⸗ schädigung der Offiziere des Beurlaubtenstandes für Abhaltung von Kontrolversammlungen. Mittheilungen über die Wiederbeschäfti⸗ gung von pensionirten Beamten im unmittelbaren Staatsdienste. Vorschrift für die Verwaltung der Artillerie⸗Depots. Instruktion für die Artillerie⸗Depot⸗Inspektionen. Instruktion über dier persön⸗ lichen Verhältnisse des Zeug⸗Personals. Vorschrift über das Ge⸗ schäftsverfahren bei den technischen Revisionen im Bereiche der Ar⸗ tillerie⸗Depots. Vorschrift für die Verwaltung der Laboratorien bei den Artillerie⸗Depots. Sommer⸗Fahrplan der Militär⸗Eisenbahn. Geschäftsordnung für die Festungs⸗Bau⸗Kassen vom 11. März 1880. Feldpost⸗Dienstordnung. Erläuterung zu §. 129 des Reglements üͤber die Naturalverpflegung der Truppen im Frieden. Abänderungen und Nachträge zu den Exerzier⸗Reglements für die

uß⸗Artillerie und der Instruktion über die Bedienung. Servis⸗

ompetenz der Dienstwohnungsinhaber bei Versetzungen. Nach⸗ trag zum Verzeichniß der höheren Lehranstalten, welche zur Ausstel⸗ lung von Zeugnissen über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienst berechtigt sind. Ab dhuaum. mer im Aushebungsbezirk Hammelburg für 1879. Gebührnisse auf Urlaub erkrankter Mannschaften. Eröffnung der Eisenbahn⸗ strecke Peiskretscham⸗Borsigwerk. Beförderung der behufs Ver⸗ passens künstlicher Glieder einbeorderten Invaliden auf Eisenbahnen. Reise⸗ und Umzugsgebührnisse der Unterärzte. Eröffnung der Eisenbahn Niedermendig⸗Mayen sowie der Eisenbahnstrecken Betten⸗ hausen⸗Cassel und Eschwege⸗Leinefelde. Feier des Todestages des Herzogs Leopold von Braunschweig.

Gewerbe und Handel.

tsbericht der Königlichen Direktion der

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Großen und im Ganzen fortdauernden Ungunst der wirthschaftlichen Verhältnisse nicht erwartet werden durfte, daß der Verkehr auf den zu dem Berlin⸗Stettiner Eisenbahn⸗Unternehmen gehörigen Linien wesentlich bessere Resultate rgeben würde, als im Vorjahre. Es werde vielmehr schon als ein günstiges Ergebniß anzusehen sein, daß der beträchtliche Rückgang in der Rentabilität des Unternehmens, der im Jahre 1878 einge⸗ treten war, keine weiteren Fortschritte gemacht hat. Es weisen die Einnahmen aus dem Personenverkehr sowohl auf der Stammbahn wie auf den Vorpommerschen Zweigbahnen noch Ausfälle gegen das Vorjahr auf, dieselben werden aber zum Theil durch Mehreinnahmen im Güterverkehr ausgeglichen. Die Bemühungen, den Ertrag des Unternehmens durch Verringerung der Ausgaben zu erhöhen, sind in umfassendem Maße fortgesetzt worden. Der Sekundärbetrieb wurde im vergangenen Jahre auf die ganze Strecke Angermünde⸗Frank⸗ furt a. O. ausgedehnt. Die Gesammteinnahme des vorigen Jahres bei den Stammbahnstrecken Berlin⸗Stettin⸗Stargard, Eberswalde⸗Frank⸗ furt a. O., Angermünde⸗Freienwalde a. O., Ducherow⸗Swinemünde und Pasewalk⸗Mecklenburgische Landesgrenze betrug, einschließlich des aus dem Jahre 1878 mit 1 102 7907 übernommenen Bestandes 11,861,744 Die Ausgabe, exkl. der auf die am 1. Juli v. J. beziehungsweise 2. Januar d. J. fällig gewordenen Zins⸗ und Divi⸗ dendenscheine Nr. 14 und 15 zu den Stammaktien mit 4 ¾ % pro 1879 gezahlten Zinsen betrug 9 513 277 ℳ, bleibt ein Ueberschuß von 2 348 467 ℳ. Zur Zahlung der obigen Zinsen waren dagegen er⸗ forderlich 2 951 887 ℳ, so daß ein vom Staate zu deckendes Defizit verbleibt von 608420 ℳ. Bei den garantirten vorpommerschen Zweigbahnen Angermünde⸗Stralsund, Züssow⸗Wolgast und Stettin⸗ Pasewalk hat die Einnahme nicht hingereicht, nach Berichtigung der Ausgaben, einschließlich der Beiträge zum Reservebaufonds (Erneue⸗ rungsfonds) die Zinsen des in 4Uprozentigen, vom Staate arantirten Prioritäts⸗Obligationen aufgebrachten Anlage⸗ apitals vollständig zu decken. Das Defizit bei den Zinsen der Vor⸗ pommerschen Zweigbahnen beträgt 1 299 363 ℳ, 53 739 weniger als im Jahre 1878. Die ebengedachten, vom Staate mit 4 ½ % garantirten Zweigbahnen haben sich im vorigen Jahre mit 0,80 % gegen 0,65 % im Jahre 1878 verzinst. Bei der Angermünde⸗ Schwedter Bahn hat der vertragsmäßig der Berlin⸗Stettiner Stammbahn gebührende Antheil an der Einnahme zur Deckung der Ausgaben nicht hingereicht. Das Defizit beträgt 9223 13 883 weniger als im Jahre 1878 und hat aus Mitteln der Stammbahn gedeckt werden müssen. Die Betriebseinnahme der Stammbahnstrecken von 10 758 946 ist hinter der des Jahres 1878 um 159 566 zurückgeblieben. Aus dem gesammten Personen und Güterverkehr hat sich gegen 1878 eine Mindereinnahme von 88048 ergeben, auch bei den sonstigen Einnahmen hat sich gegen d Vorjahr eine Mindereinnahme ron 71 517 herausgestellt. Die Betriebsausgaben des vorigen Jahres für die Stamm⸗Bahnstrecken von 9 513 276 stellen sich nach Abzug der Ausgaben, die aus dem Bestande des Jahres 1878 bestritten sind, und nach Abzug der Zinsen für die Prioritäts⸗Obligationen sowie des Zuschusses zur Verzinsun des Anlagekapitals der Hinterpommerschen Bahnstrecken und de Amortisation, jedoch einschließlich der Beiträge zum Reservebaufond (Erneuerungsfonds) auf 6 853 558 (— 331 886 ℳ). Der Re servebaufonds (Erneuerungsfonds) der Stamm⸗Bahnstrecken schloß Ende 1879 mit einem Baarbestande von 3 268 207 (+ 946 337 ℳ); der Reservefonds schloß 1879 mit einem Bestande von 1 040 474 Die Einnahme der Vorpommerschen Zweigbahnen von 2 823 657 bleibt hinter der des Jahres 1878 zurück um 2578 Die Be⸗ triebsausgaben der Vorpommerschen Zweigbahnen von 4 123 020 stellen sich nach Abzug der Zinsen für das Anlagekapital, jedoch ein⸗ schließlich der Beträge, welche an den Reservebaufonds (Erneuerungs⸗ fonds) gezahlt sind, auf 2 542 697 (— 56 317 ℳ). Der Reservebau⸗ fonds der Vorpommerschen Zweigbahnen hatte Ende 1879 einen Baar⸗ bestand von 2455 531 (+ 306 130 ℳ). Der Reservefond dieser Zweig⸗ bahnen ist mit 32 178 unverändert geblieben. Nach der Rechnung für die Angermünde⸗Schwedter Bahn ergiebt sich eine Brutto⸗Ein⸗ nahme von 106 328 Hiervon ist an die Enseiee . Eisenbahngesellschaft der vertragsmäßig auf 36 000 festgesetzt, Antheil gezahlt worden, so daß der Berlin⸗Stettiner Bahn fuür das vorige Jahr eine Einnahme von 70 328 verblieben ist. Dresden, 24. Mai. (Leipz. Ztg.) In dem 14. Geschäfts⸗ jahre (1879) wurden vom landwirthschaftlichen Kredit verein im Königreich Sachsen 2 028 450 verloosbare, 121 575 kündbare 4 % Pfandbriefe, sowie 1 489 850 verloos⸗ bare 4 ½ % Kreditbriefe, insgesammt 3 639 875 gegen 1 130 000 ℳ. im Vorjahre verkauft. Der Zinsfuß der Einlagen wurde auf 3 ½ 70 herabgesetzt, wodurch der Gesammtbetrag der verzinslichen Einlagen auf über 1 Million Mark herabgedrückt und der größte Theil diese Summe in Pfand⸗ und Kreditbriefen wieder angelegt wurde. E wurden 1 595 000 tilgbare und ca. 1 268 700 kündbare Dar⸗ lehne, zusammen 2 863 700 Hypothekendarlehne gegen ca. 903 000 in 1878 gewährt. Die Zahl der Vereinsmitglieder verminderte sich von 7896 auf 7717 Personen, während die Stamm antheile sich von 5 545 68 im Vorjahre auf 5 662 236 erhöhten. Am Jahresschluß betrug die Ziffer der verzinslichen Ein⸗ lagen 7 133 7722 gegen 7 797 349 in 1878, und waren 294 139 Einlagezinsen zu vergüten. Die gewährten Darlehne b ziffern sich auf 5 131 313 gegen vorjährige 2 936 016 ℳ, wogegen an Rückzahlungen 2 277 224 geleistet wurden. An ausstehende Darlehnen waren 29 595 215 zu verzeichnen, Fenin vorjährig 26 741 126 Die Pfand⸗ und Kreditbriefschuld hatte den Betrag von 20 031 825 ℳ, wofür ein Tilgungsfond im Betrage von 585 138 vorhanden war. Die Effekten sammt Zinsen repräsen⸗ tirten einen Zeitwerth von 4 389 913 Die beiden Dresdner Hausgrundstücke hatten einen Buchwerth von 465 981 mit v.9 Ueberschuß von 35 854 Der Geschäftsgewinn von 910 0 läßt abzüglich der Zinsen, Abschreibungen ꝛc. einen Ueberschuß von 488 108 zur Verwendung durch die Generalversammlung übrig. London, 24. Mai. (Allg. Corr.) Die Zahlungsein⸗ stellung der Philadelphia⸗ und Reading⸗Eisen ahn gesellschaft hat, wie der „Times“ aus Philadelphia wird, große Aufregung verursacht. Die Aktien der Bahn waren 8. mehreren Tagen gefallen und schlossen am Donnerstag zu 23. die Zahlungseinstellung der Reading Coal und Iron Company ge meldet wurde, gingen sie auf 15 zurück. Die Direktion der Eisen⸗ bahngesellschaft beschloß sodann, die Zahlungen einzustellen. Die un⸗ mittelbare Ursache der Zahlungseinstellung war der Umstand, 9 eine beträchtliche Anzahl von Noten mit Protest zuruͤckkam. 5 e Banken von Philadelphia schnitten in Folge dessen der v 86— Kredit ab und weigerten sich, deren Cheeks zu honoriren. An der Londoner Fondsbörse verursachte die Zahlungseinstellung am Sonn⸗ abend eine Panik in sämmtlichen amerikanischen Spekulationswerthen. Die Bonds der fallit gewordenen Bahn, die am Freitag noch zu 85 ehandelt wurden, sanken auf 59 und ihre Aktien von 25 auf 14 beer. Erie Aktien und alle anderen amerikanischen Eisenbahnpapiere wurden mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen.