suite desselben, versetzt. v. Pannwitz, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 67, unter Belassung in seinem Kommando als Adjut. bei der 49. Inf. Brig. à la suite des Regts. gestellt. v. Bockum⸗Dolffs, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 67, zum Pr. Lt. befördert. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Mainau, 17. Juli. v. Brandenstein, Oberst a. D., zuletzt Kommandant von Metz, mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. des Inf. Regts. Nr. 47, zur Disp. gestellt. Im Beurlaubtenstande. Ems, 10. Juli. v. Broni⸗ kowsky, Hauptm. vom 1. Garde⸗Landw. Regt., mit seiner bisher. Unif., Coler, Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Gren. Landw. Regt., Eberts, r. Lt. vom 4. Garde⸗Gren. Landw. Regt., als Hauptm., Ziehm, ppenroth, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 43, Rimarsky, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 45, v. le Fort, Hauptm. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 2, als Major mit der Landw. Armee⸗ Unif., Behm, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Bats. Nr. 34, mit der Landw. Armee⸗Unif., Arlt, Sec. Lt. von der Res. des Drag. Regts. Nr. 20, Triest, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 21, Mühling, Sec. Lt. von der Res. des Drag. Regts. Nr. 7, Hahn I., Raht, Pr. Lts. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 66, mit der Landw. Armee⸗Unif., Reichardt, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 67, mit der Landw. Armee⸗Unif., Hermann, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 71, mit der andw. Armee⸗Unif., Frhr. v. Massenbach, Pr. Lt. von der Res. des Hus. Regts. Nr. 2, Wundersitz, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 18, Jouanne, Pr. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 19, als Rittm. mit seiner bisher. Uniform, Sipp, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 15, als Pr. Lt., Schetter, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 15, Peltzer I., Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 13, Bornemann, Simon, Seconde⸗Lieutenants von der Landwehr⸗Infanterie des 1. Bataillons Landwehr⸗Regiments Nr. 75, Bork, Sec. Lieut. von der Res. des Füs. Regts. Nr. 80, der Abschied bewilligt. Esselborn, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 115, Treiber, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 110, Faßhauer, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 114, Vierling, Delorme, Seec. Lts. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 111, Thomann, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 131, als Hauptm. mit der Landw. Armee⸗Uniform, Mettke, Sec. Lt. von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 12, Spangenberg, Sec. Lt. v. d. Res. des Inf. Regts. Nr. 93, als Pr. Lt., Meyer, Sec. Lt. v. d. Ref. des Gren. Regts. Nr. 7, Kühnell, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Regts. Nr. 35, André, Rittm. von der Landw. Kav. desselb. Landw. Regts., mit seiner bish. Unif.,( Schlug, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2 Bats. Landw. Regts. Nr. 28, Scheuer, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2 Bats. Landw. Regts. Nr. 70, als Pr. Lt., Sterner, Pr. Lt. von der Res. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 11, mit der Landw. Armee⸗Unif, Marstaller, Sec. Lt. von der Res. des Feld⸗Art. Regts. Nr. 11, Geißler, Pr. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. des Res. Landw. Regts. Nr. 35, Schrader, Sec. Lt. von der Garde⸗Landwehr Fuß⸗ Art., Schulze, Sec. Lt. von der Landwehr⸗ Fuß⸗Art. des Res. Landw. Bats. Nr. 36, Keulen, Pr. Lt. von der Landw. Fuß⸗ Art. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 65, Küster, Sec. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 116, Doe⸗ renberger, Schmidt III., Pr. Lts. von der Landw. des Eisenb. Regts., der Abschied bewilligt.
Königlich Bayerische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 19. Juli. Frhr. v. Pfetten⸗Füll, Pr. Lt. des 1. schweren Reiter⸗Regts., zum Rittm. und Escadr. Chef im 3. Chev. Regt.,, Palmberger, Sec. Lt. im 6. Chev. Regt., zum Pr. Lt., befördert. Horn, Oberst⸗Lt. und Bats. Com⸗ mandeur des 16. Inf. Regts., zum Commandeur des 1. Jäger⸗Bats. ernannt. Köppel, Sec. Lt. vom 3. Jäger⸗Bat., zum 8. Inf. Regt.
versetzt. Parch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 19. Juli. Scholz, bicgen Sec. Lts. des 12. Inf. Regts., zur Intend. des I. Armee⸗ orps, zunächst auf die Dauer eines Jahres kommandirt.
Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 19. Juli.
v. Berg, Rittm. und Escadr. She des 3. Chev. Regts., der nach⸗
esuchte Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der
nif., Schröder, Hauptm. und Battr. Chef des 4. Feld⸗Art.
Regts., der erbetene Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif., Frhr. v. Lützelburg, Hauptmann z. D. und Adjut. des Landw. Bez. Landshut, der erbetene Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. des ehemal. 8. Jäger⸗ Bats., bewilligt. Trauch, Sec. Lt. a. D., zur Disp. gestellt. Findeisen, Sec. Lt. des 2. Pion. Bats., zu den Res. Offizn. des Ingen. Corps versetzt.
„Im Beurlaubtenstande. 19. Juli. Nachgenannten Offi⸗ zieren des Beurlaubtenstandes der nachgesuchte Abschied bewilligt, und zwar: Ernst, Pr. Lt. des 4. Inf. Regts., Krebs, Sohn, Pr. Lts. des 5. Inf. Regts., Löwenheim, Pr. Lt. des 13. Inf. Regts., Schiest l, Sec. Lt. des Inf. Leib⸗Regts., Heckmann, Sec. Lt. des 1. Inf. Regts., Ru fp Prf cht. Sec. Lt. des 2. Inf. Regts., Schäffer, Sec. Lt. des 3. Inf. Regts., Jotter, Sec. Lt. des 4. Inf. Regts., Gruber, Sec Lt. des 6. Inf. Regts., Stein, Kerth, Sec. Lts. des 9. Inf. Regts., Schneider, Sec. Lt. des 12. Inf. Regts., Heuber, Sec. Lt. des 16. Inf. Re ts., Graf v. Arco⸗Zinneberg, Sec. Lt. des 4. Chev. Regts., Lampert,
Sec. Lt. des 9. Inf. Regts., diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform.
38 Nichtamtliches. Dentsches Reich.
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Preußen. Bexlin, 28. Juli. Die Strafbestimmung des §. 139 des Strafgesetzbuches, wonach die Unter⸗ lassung der Anzeige von dem Vorhaben eines ge⸗ meingefährlichen Verbrechens zu einer Zeit, in welcher die Verhütung des Verbrechens möglich ist, mit Ge⸗ fängniß zu bestrafen ist, wenn das Verbrechen begangen worden, findet nach einem Erkenntniß des Reichs erichts, III. Strafs., vom 15. Mai 1880, auch auf die b und die sonstigen nahen Angehörigen des Verbrechers, trotzdem sie der Pflicht der Zeugenschaft enthoben sind, Anwendung.
Bayern. München, 25. Juli. (Allg. Ztg.) Aus dem nun vorliegenden Bericht des Finanzausschusses über den Etat der Militärverwaltung pro 1880/81 ergiebt sich, daß von den Gesammtetatssummen mit
2 690 027 ℳ nach dem Regierungsentwurfe 172 993 ℳ, nach den Ausschüssen aber 305 849 ℳ als künftig wegfallend
aufgeführt werden.
— 27. Juli. (W. T. B.) In der heutigen Si ung der Abgeordnetenkammer wurde die Feesage. betreffend die Gewährung eines Vorschußkredits zum Ankauf des Herzog⸗
gartens für das Kadettenhaus, nochmals an den Finanz⸗
gestellt hatte. Hierauf wurde der Militäretat pro 1880/81 berathen und nach längerer Debatte mit 136 gegen 1 Stimme angenommen.
Württemberg. Schloß Friedrichshafen, 24. Juli. Se. Königl. Hoheit der Herzog und Ihre Kaiserl. Hoheit die Herzogin Philipp von Württemberg mit Ihren Kindern, dem Herzog Albrecht und der Herzogin Maria sind heute zum Besuche bei den Majestäten hier eingetroffe nd in der Villa Taubenheim abgestiegen. 8 8
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 26. Juli. (Prg. A.) Der Wiener Gemeinderath tritt morgen zusammen, um das Referat der Kommission für die 8 des fünfzigsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers in Berathung zu ziehen. Es wird beantragt, zur Feier des Tages ein großes Volksfest im Prater und eine Reihe sonstiger Festivitäten zu veranstalten. Auch in anderen Städten des Reiches haben sich bereits be⸗ sondere Festcomités zur Entwerfung von Programmen für ii⸗ . Begehung des Allerhöchsten Geburtsfestes kon⸗
ituirt.
— Die serbischen Delegirten für die handels⸗ politischen Verhandlungen haben in der heutigen Sitzung ihr Memorandum an die österreichisch⸗ ungarischen Verteeter übergeben. Die in dem genann⸗ ten Schriftstücke niedergelegten Anschauungen der serbischen Regierung sollen, wie das „N. Wr. Tagbl.“ meldet, be⸗ trächtlich von jenen Gesichtspunkten differiren, welche in dem von Seite Oesterreich⸗Ungarns unterbreiteten Exposé zum Ausdruck gelangt sind. Serbien scheine Gewicht dar⸗ auf zu legen, daß die auf seine Ausfuhr⸗Artikel gestellten Tarifsätze bedeutend reduzirt werden, wofür es seinerseits ge⸗ neigt wäre, belangreiche Konzessionen in den Zöllen zu machen, welche gegenwärtig auf österreichisch⸗ ungarische Fabrikate in Serbien erhoben werden. Einem solchen Kompromisse scheine aber Ungarn thatkräftigen Widerstand zu leisten, da das von Serbien angebotene Aequivalent fast ausschließlich der österreichischen Industrie zu gute kommen würde. Man habe beiderseits wohl entschiedene Neigung, die heute eröffneten Verhandlungen fortzuführen; wie die Dinge jedoch liegen, dürfte sich dies sehr schwierig gestalten und kaum so bald den gewünschten Erfolg haben. Auch scheine auf beiden Seiten vorläufig blos der Wunsch vorzuwalten, den prinzipiellen Standpunkt der Gegenpartei genau kennen zu lernen und damit die erste, gewissermaßen vorbereitende Periode der Verhandlungen auszufüllen. Erst der zweiten Periode, die allerdings unmittelbar folgen solle, würde es vorbehalten bleiben, die Kontrahenten auf das Gebiet der Detailverhandlungen zu leiten.
Prag, 26. Juli. Eine Meldung der „Politik“ bestätigt, daß eine Sprachenvorlage an den Reichsrath gelangen wird. Die Gesetzesvorlage soll dem Sprachenkrieg ein Ende machen und grundsätzliche Bestimmungen über den Begriff und die Abgrenzung der Staatssprache enthalten.
Das „Prager Tagblatt“ meldet: „Ein eben zugestellter Erlaß des Ackerbau⸗Ministers vom 19. d. erkennt in Angelegenheit der inundirten Ossegger Gruben, daß denselben ein Vorwurf, sie hätten die Auspumpung mit Läfsigkeit berrieben, nugt gemacht werden könnte, daß dagegen die Stadt Teplitz der ihr auferlegten Verpflichtung, die Thermalquellen unabhängig von den Kohlenwerken zu sichern, nicht nachgekommen sei, vielmehr entgegen dem Rathe der be⸗ deutendsten Sachverständigen (Sueß, Zsigmondy, Wolf und Laube) weder einen zweiten Schacht geteuft, noch rechtzeitig mit der nöthigen Energie an der Weiterteufung des Quellenschachtes gegangen sei und sonach den Schacht nicht bis zur nothwendigen Tiefe herabgebracht habe, daß weiter den Kohlenwerken nicht die Verpflichtung obliege, die Wasser⸗ hebung dem Interesse der Stadt Teplitz anzupassen, sonach vom bergpolizeilichen Standpunkte die Einstellung der Wasser⸗ hebung nicht verfügt werden könne, vielmehr die Expropria⸗ tion des unbeschränkten Rechts der Werksbesitzer, die Wasser zu heben und die Werke betriebsfähig zu machen, platzgreifen
müsse“.
Lemberg, 25. Juli. Das polnische Central⸗Comité für den Empfang des Kaisers hat heute eine dreistündige Sitzung abgehalten, in der das Empfangsprogramm definitiv festgestellt wurde. Dasselbe bestimmt Folgendes: Der Kaiser wird an der galizischen Grenze vom Landes⸗Empfangs⸗Comité in den beiden Landessprachen (polnisch und ruthenisch), dann mit einer gleichlautenden deutschen Ansprache begrüßt. In Krakau wird zu Ehren des Kaisers eine Illumi⸗ nation der Stadt, eine Festvorstellung im Theater und ein Festball veranstaltet. n Lemberg finden eine Illumination der Stadt, ein Fackelzug, eine Serenade, eine Soirée im Rathhaussaale und ein Théätre paré statt. Der Kaiser soll auch die größeren Institute der gali⸗ zischen Hauptstadt besuchen. Ferner ist der Besuch des Kaisers in Wieliczka, Drohowycze, wo sich das vom Grafen Skarbek gegründete Waisen⸗Institut befindet, und Kolomea (zur Zeit der daselbst zu veranstaltenden landwirthschaftlichen Aus⸗ stellung) in Aussicht genommen. Der Hoftrain, mit dem der Monarch nach Galizien kommt, wird in Bochnia, Tarnow und Przemysl kurze Feüt halten. Das ruthe⸗ nische Central⸗Comité beschloß, sich an den Statthalter Grafen Potocki mit der Bitte zu wenden, es sollen in das offizielle Empfangsprogramm auch der Besuch des ru⸗ thenischen Natlonalhauses in Lemberg und eine Festvor⸗ stellung in demselben aufgenommen werden. Das Comité hat die Ausschmückung der Lokalitäten des Nationalhauses ange⸗ ordnet und an sämmtliche Provinzfilialen des Kaczkowski⸗ Vereins und der Rada Ruska die Aufforderung zur Entsen⸗ dung von Deputationen nach Lemberg gerichtet. Das Comité hat überdies Dispositionen getroffen, damit aus dem früheren Ruthenenfuͤrstenthum, nämlich aus Stanislau und der Haliczer Gegend, Bauerndeputationen in Nationaltracht in Lember eintreffen. — Landmarschall Graf Wodzicki begiebt si Mittwoch in Angelegenheit der galizischen Kaiserreise nach
Wien.
Pest, 25. 898 Das Amtsblatt publizirt den Allerhöchst sanktionirten Gesetzartikel, betreffend die von den Ländern der ungarischen Krone zu leistenden Nachtrags⸗ zahlungen zu den gemeinsamen Ausgaben.
— 26. Juli. Mit Serbien sollen nebst einem Zoll⸗ und Handelsvertrag auch noch andere Verträge abge⸗ schlossen werden, und zwar, wie die „Bud. Corr.“ erfährt, ein Zollkartell, ein Vertrag über den Grenzverkehr, ein Kon⸗
ausschuß zurückverwiesen nachdem der Kriegs⸗Minister einen Beitrag für die Verzi sung des Ankaufskapitals in Aussicht
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von Verbrechern und ein Vertrag über die gegenseitige Au lieferung von Deserteuren.
Großbritannien Sund Irland. London, 26. Juli. (Allg. Corr.) Ueber die Installirung des neuen Emirs von Afghanistan meldet ein Telegramm des indischen önigs vom 24. Juli: „Am 23. Juli wurde der Khatba verlesen, und es fanden Gebete für den neuen Emir statt. Eine Adresse wurde von dem Oberkazi verlesen, welche eine Rückschau über den ganzen Verlauf der englischen Beziehungen mit Afghanistan von der Zeit Dost Mahomeds ab enthält und ausführt, daß unser Vorgehen ein meigenngeiges gewesen, und daß wir uns nunmehr als Leute von Wort erweisen, indem wir einen mohamedanischen Herrscher wieder ein⸗ gesetzt, obwohl wir in vollem Besitze des Landes gewesen. Der Feier wohnten mehrere tausend Personen aller Klassen bei. Der im Namen Abdurrahmans verlesene Khatba wurde enthusiastisch aufgenommen. Alle Sektionen der Kizilbashes, sowie Handelsleute, Handwerker und viele Mitglieder der Familie Barakzai waren zugegen. Der neue Emir ist somit günstiger aufgenommen worden, als man erwartet hatte. Die Mutter des ehemaligen Thronerben verließ gestern Kabul; sie begab sich über Maidan nach Ghuzni. Die Sirdars Musa Jan, Hashim Khan und Mahomed Hassan Khan kamen heute in Maidan zu einem Besuche Mushk⸗i⸗Alams an.“
Eine weitere Depesche des Vize⸗Königs übermittelt folgenden Bericht aus dem Lager in Kushk⸗i⸗Nakhud bei Kan⸗ dahar, datirt 22. Juli: „Spione melden, daß Ayubs Truppen den Helmund bei Hyderabad überschritten. Eine Abtheilung seiner Kavallerie kam gestern nach dem 14 Meilen von hier entfernten Sanghar, kehrte aber wieder zurück. Eine kleine Schaar Ghazis ist dort versammelt; es heißt, sie erwartet heute die Ankunft von 4000 Reitern und morgen das Gros. Da in Sanghar wenige Zufuhren disponibel sind, kann Ayub dort nur höchstens einen Tag Halt machen. Einen Nachtangriff der zahlreichen feindlichen Kavallerie besorgend, verlegte General Burrows sein Lager nach einer neuen Stellung, in welcher die Vorräthe, die Kranken und die Lastthiere in einer Um⸗ zäunung untergebracht sind. Ein Gerücht erhöht die Anzahl der Ghazis und Mannschaften, die sich Ayub angeschlossen haben, auf 4000 Mann. Unsere Kavallerie⸗Rekognoszirung stieß am 22. auf 400 Reiter und nöthigte sie zum Rückzuge. In und um Kandahar herum ist alles ruhig. Unerhebliche
okalunruhen werden aus den benachbarten Distrikten und der Nähe von Khelat und Ghilzai gemeldet. In Kabul hat der Wali Mahomed Khan die Regierung niedergelegt; zu seinem Nachfolger hat der neue Emir Jussuf Khan ernannt. Die Chefs von Tagar haben den Emir besucht.“
—.27. Juli. (W. T. B.) Das Oberhaus hat heut die irische Pächterentschädigungsbill in erster Lesun angenommen; die zweite Lesung wurde auf nächsten Monta anberaumt. Earl Grey kündigte an, daß er die Ablehnun der Vorlage beantragen werde.
Capstadt, 24. Juli. (Allg Corr.) gangener Nachrichten aus dem Basutolande befindet sich die Provinz in einem sehr aufgeregten Zustande. Indeß ent behren die Berichte von ferneren Basutos gegen diejenigen, welche ihre Waffen ablieferten, bi verhalten sich fortgesetzt ruhig.
Frankreich. Paris, 27. Juli. (W. T. B.) Dem „Temps“ zufolge foll die Entsendung der französischen Offiziere nach Griechenland aufgeschoben sein.
— (C. Ztg.) Aus den Generalräthen der 86 D partements, in denen am 1. August zur Hälfte Neuwahlen stattzufinden haben (das Seine⸗Departement und Algerier sind ausgenommen), treten im Ganzen 1412 Mitglieder aus — denen 668 Republikaner sind, und 744 der Richten ange
ören.
Griechenland. Athen, 25. Juli. Dem „Standard“ wird von hier gemeldet: „Das Mobilisirungsdekret wird nächsten Sonntag erlassen und die Kammern werden unverzüglich einberufen werden. Pf unterwegs, so daß die oder Verzu die See offen gehalten wird. schwach zur Besetzung des Griechenland zugesprochenen Ge⸗ biets, selbst wenn die Türkei nachgeben sollte. Albanesischer Widerstand ist sicher zu erwarten. Die Griechen täuschen sich
nicht selber. Sie sind sich ihrer Hülflosigkeit bewußt, falls sie ohne thätigen Beistand gelassen werden, und wollen den Rath
der Mächte abwarten... . Eine Anleihe von 600 000 Pfd. St.
ist in Paris gesichert worden. Eine andere Anleihe von zwei
Millionen Pfd. Sterl. wird unterhandelt, aber der Kontrakt
ist noch nicht unterzeichnet.“
Türkei. Konstantinopel, 27. Juli. Das „Reu⸗ tersche Bureau“ läßt sich von hier melden, die Antwort der Pforte auf die Kollektivnote der Mächte sei dem Sultan zur Genehmigung vorgelegt worden, der ursprünglich von den Ministern genehmigte Text der Anwort habe nach träglich wieder Abänderungen erfahren.
— Der „Agence Havas“ wird aus Konstantinopel, unterm 27. d. Mts., gemeldet, daß die Antwort der Pforte auf die Kollektivnote der Mächte heute überreicht worden sei. In derselben werde darauf hingewiesen, daß der Beschluß des Berliner Kongresses mit der Entscheidung der Berliner Konferenz, welche die Frage vom strategischen Ge⸗ sichtspunkte aus und bezüglich der Völkerstämme geprüft habe, unvereinbar sei, und erklärt, daß es der Pforte nicht möglich sei, Janina, Larissa und Mezzowo abzutreten. Sodann wird die Geneigtheit der Pforte, Griechenland Konzessionen zu machen, betont und der Wunsch ausgesprochen, daß die Mächte ihre Botschafter in Konstantinopel autorisiren möchten, sich mit der Pforte ins Einvernehmen zu setzen, um eine defi⸗ nitive Grenzlinie festzustellen. Skutari (Albanien), 25. Juli. 250 Abgeordneten bestehende, in Prisren am 21. d. zu⸗ sammengetretene albanesische Nationalrath beschloß, in der montenegrinischen, sowie in der griechischen Angelegen⸗ heit ein Memorandum an die Mächte zu richten, in welchem der Schutz der Mächte gegen Verletzungen der natio⸗ nalen Rechte Albaniens angerufen werden soll.
Skutari, 26. Juli. (Pest. L.) Die türkischen Kom⸗
mis säre, welche von der Pforte hierher gesendet wurden, um die albanesische Bevölkerung zu beschwichtigen und über
Gegenwärtig ist sie viel zu
(W. Pr.) Der aus
sularvertrag, ein Vertrag über die gegenseitige Auslieferung
die Intentionen der Pforte aufzuklären, Mustafa Pascha und Abdul Latif Efendi, sind hier eingetroffen und von
Zufolge hier einge⸗
Angriffen der feindseligen jetzt der Bestätigung. Die Eingeborenen im Pondolande
erde und Vorräthe befinden sich bereits griechische Armee ohne große Kosten binnen Monatsfrist im Felde stehen dürfte, falls
dem Gouverneur und dem Ligacomité begrüßt worden. Die Bevölkerung betheiligte sich nicht an dem Empfange. 1
Serbien. Belgrad, 26. Juli. Der „W. Pr.“ meldet V man: Seit der Ankunft des Fürsten Milan werden fort⸗ während Ministerraths⸗Sitzungen abgehalten. Gegen⸗ stand der Berathungen ist die orientalische Frage.
Montenegro. Ueber das Treffen von Cermacica zwischen Montenegrinern und Albanesen mit den großen beiderseitigen Verlusten, ist bisher, wie die „W. Pr. meldet, eine authentische Nachricht nicht bekannt. Wohl aber habe man Kunde von einem Angriff, den die Montenegriner in der Nacht auf den 23. Juli auf die Position der Albanesen bei den Dörfern Gosici und Matagos unternommen haben. Die Zahl der angreifenden Montenegriner sei gering gewesen, der Verlust auf albanesischer Seite betrage 1 Todten und 5 Verwundete. Die bezeichneten Dörfer seien bestraft worden. Auf die Kunde von dem Scharmützel habe Fürst Nikita die Bestrafung Derjenigen befohlen, die den Angriff kommandirt hatten, sowie den Ersatz des angerichteten Schadens.
Amerika. Washington, 24. Juli. (Allg. Corr.) Der Admiral Wyman, der unlängst von der Regierung der Vereinigten Staaten beauftragt worden, sich nach Ha⸗ vana zu begeben, um die Umstände zu untersuchen, unter denen die Beschießung zweier amerikanischer Schooner Seitens eines spanischen Kriegsschiffes an der cubanischen Küste statt⸗ and, berichtet: Die cubanischen Behörden hätten ausreichende
eweise zu. Verfügung gestellt, daß sich die amerikanischen Fahrzeuge innerhalb einer spanischen Meile vom Gestade be⸗ fanden, als auf sie gefeuert wurde. Auch hätten die Behörden in unzweideutiger Weise in Abrede gestellt, daß irgend eine Beleidigung oder Beschimpfung der amerikanischen Flagge, oder die Begehung irgend eines Aktes, der gegen die Ge⸗ bräuche civilisirter Mächte verstße, beabsichtigt gewesen. Dessenungeachtet schließt der Admiral seinen Bericht mit der Bemerkung, daß der Fall weiterer Untersuchung bedürfe.
Statistische Nachrichten.
Von der bosnischen Landesregierung in Serajewo ist eine Ortschafts⸗ und Bevölkerungs⸗Statistik von Bosnien und der Herzegowina he ausgegeben worden, welche die ersten amtlichen Mittheilungen über die Bevölkerungverhältnisse in den von Oesterreich⸗Ungarn okkupirten Provinzen brinat. Dieser Statistik entnehmen wir nachstehende Daten: Der Kreis Serajewo umfaßt 1275 Ortschaften mit 28 397 Häusern, 29 309 Wohnungen, 78 200 männlichen, 71 009 weiblichen, zusammen 149 209 Ein⸗ wohnern (darunter 78 344 Mahomedaner, 47 288 griechisch⸗ orientalische, 21 298 römisch⸗katholische, 2216 Israeliten). Der Kreis Banjaluka hat 853 Ortschaften mit 26 897 Häusern und 35 248 Wohnungen, in welchen 100 874 männliche, 89 169 weibliche, zusammen 190 043 Einwohner leben (darunter 42 042 Mahomedaner, 114 534 griechisch⸗orientalische, 33 164 römisch⸗katholische, 302 Israe⸗ liten). Der Kreis Bihacs enthält 589 Ortschaften mit 27 295 Häusern und 29 265 Wohnungen, 94 590 männliche, 82 126 weib⸗ liche, im Ganzen 176 716 Einwohner (82 305 Mahomedaner, 89 256 griechisch⸗orientalische, 5078 römisch⸗katholische, 77 Israeliten). Der Kreis Trawuik umfaßt 1148 Ortschaften mit 28 452 Häusern und 27 698 Wohnungen, 98 792 männliche, 85 612 weibliche, zusammen 184 404 Einwohner (58 243 Mahomedaner, 66 049 griechisch⸗orientalische, 59 681 römisch⸗katholische, 431 Israeliten). Kreis Zwornik: 1289 Ortschaften, 45 623 Häuser, 46 654 Woh⸗ nungen, 140 365 männliche, 128 155 weibliche, zusammen 268 520 Einwohner (122 411 Mahomedaner, 115 257 griechisch⸗orientalische, 30 312 römische Katholiken, 365 Israeliten)h. Kreis Mostar: 1232 Ortschaften, 32 998 Häuser, 32 573 Wohnungen, 94 968 männliche, 94 580 weibliche, zusammen 189 548 Einwohner (65 268 Mahome⸗ daner, 64 377 griechisch⸗orientalische, 59 858 römisch⸗katholische, 35 Israeliten). Bosnien und die Herzegowina zusammen umfassen 1272 Gemeinden, 43 Städte, 31 Märkte, 5042 Dörfer, 189 662 Häuser, 200 747 Wohnungen, 1 158 440 Einwohner (607 789 männliche, 550 651 neibliche, und zwar 448 613 Mahomedaner, 496 761 grie⸗ chisch⸗orientalische, 209 391 römische Katholiken, 3426 Israeliten).
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die soeben erschienene 1. Hälfte I. Bandes des Jahrgangs 1880 der Württembergischen Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, herausgegeben von dem Königlich württem⸗ bergischen Statistisch⸗topographischen Bureau (Stuttgart, W. Kohlhammer) enthält an der Spitze den vollständigen württem⸗ bergischen Hof⸗ und Staatskalender für 1880 und sodann die Statistik des Königreichs nach dem Stande der Aufnahmen und der Literatur zu Anfang des laufenden Jahres. Dieselbe behandelt im 1. Abschnitt das Land (a. allgemeine Topographie, geographische Bestimmung, Flächeninhalt ꝛc., b. Meteorologie, c. natürliche und politische Eintheilung). Von den 4 Kreisen (mit 64 Ober⸗Amtsbezirken und 1911 politischen Gemeinden) enthält danach der Neckarkreis 3326,8 qkm mit 39 Städten und 1244 Wohn⸗ plätzen überhaupt; der Schwarzwaldkreis 4733,2 qkm mit 39 Städten, 1674 Wohnplätzen; der Jagstkreis 5138,9 qkm mit 32 Städten, 2629 Wohnplätzen; der Donaukreis 6264,8 qkm mit 32 Städten und 4329 Wohnplätzen überhaupt. Summa 19 503,7 qakm mit 9876 Wehn⸗ plätzen, 142 Srädten, 1267 Pfarrdörfern, 432 Dörfern, 120 Pfarrweilern, 3079 Weilern, 2639 Höfen und 2197 einzelnen Wohnsitzen. Die Zählung am 1. Dezember 1875 ergab für das Königreich 1 881 505 Ortsanwesende. — Der 2. Abschnitt betrifft die Bevölkerung und ihre Bewegung, die Aus⸗ und Einwanderung sowie Erwerb und Verlust der Bundes⸗ und Staatsangehörigkeit. Die folgenden Ka⸗ pitel enthalten statistische Angaben uͤber die erwerbsthätige Bevölke⸗ rung, das Grundeigenthum, Landwirthschaft, Viehzucht, Forstwirth⸗ schuft Jagd, Fischerei, den Bergwerks⸗, Salinen⸗ und Hüttenbetrieb, Induftrie, Handel, Verkehr, Preise und Löhne, Verbrauch, Ver⸗ sicherungswesen, Riithschaftliche Fürsorge, soziale Selbsthülfe und öffentliche Wohlthätigkeit. 1 b wiche Eich ausgegeben wurden das 1. und 2. Vierteljahrs⸗ heft für württembergische Landesgeschichte. Aus dem reichen Inhalt derselben erwähnen wir die folgenden Beiträge: eine Abhandlung über die Urheimath der Zäringer auf der schwä⸗ bischen Alb, vom Pfarrer J. Caspart in Kufterdingen bei Tübingen; eine zeitgenössische Darstellung des Einfalls der Franzosen in Mömpelgard, ihrer dort verübten Greuel und ihres Zug nach Lothringen 1587/1588, nach Urkunden des Archivs zu Oehringen, von G. Bossert; eine Beschreibung der ceremoniellen Wahl des Kur⸗ fürsten Clemens Wenceslaus von Trier zum Koadjutor des Propstes Ignaz Anton Grafen Fugger⸗Kirchberg⸗Weißenhorn in Ellwangen am 30. April 1770, mitgetheilt aus dem Königlich württembergischen Staatsarchiv von J. A. Gilfel; interessante Auszuge aus der Be⸗ schreibung des Landes Wirtemberg von Jakob Frischlin nebst Er⸗ läuterungen von Prof. Anton Birlinger in Bonn, und last not least eine sehr gründliche und umfangreiche Arbeit vom Prof. Dr. E. Herzog in Tübingen: Die Vermessung des römischen Grenzwalls in seinem Lauf durch Württemberg in ihren Resultaten dargestellt unter Mitwirkung der Mitglieder des Königlichen statistisch⸗topographischen Bureaus, Oberst⸗Lieutenant Finck und Prof. Dr. Paulus, nebst einer
Aus Oldenburg wird uns unter dem 26. d. M. geschrieben: Das Vieh der nordwestdeutschen Marschen, heranezüchtet in von
Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben hat einen bemerkenswerthen etymologischen Aufsatz beigesteuert, in welchem Dr. Buck schwierigere württembergische Ortsnamen bespricht. Ueber den etymologisch besonders schwierig erscheinenden Namen „Stadion entnehmen wir dem Aufsatz, daß derselbe weder altlateinisch, noch roma⸗ nisch, sondern im Lande gewachsen ist und zwar vielleicht lange, ehe Römer und Germanen von diesem Boden Besitz ergriffen. Das erstere erhellt daraus, daß Stadion beim Volke „Stähen“ heißt, gleichwie der Bach, der daran vorbeifließt. Die ältesten Formen lauteten Stadegum (1270), Stadgun (1275), 1423 aber schon Stadypon, und in dieser Form, die als ein Kanzleiprodukt anzusehen ist, hat es sich erhalten. Wimpfen, Vimpina wird mit Hülfe des kymrischen guymp = vimp (formosus) als locus Formosi erklärt. — Andere Beiträge des ge⸗ nannten Vereins sind der Aufsatz: „Ueber die Herren von Neuffen und ihre Beziehungen zu der Grafschaft Markstetten und der Stadt Ulm“, von C. A. Kornbeck; ein Vortrag von Prof. Dr. Hehle über: „Die Patrizierfamilie der Winckelhofer, zugleich ein Beitrag zu der Geschichte der Stadt Ehingen“; „Jonathan Sautter, Modist und Rechenmeister in Ulm“, von Max Bach; Beiträge zu Ulms Kunst⸗ geschichte, vom Diakonus Klemm, und „Ueber die kommerziellen Ver⸗ bindungen der oberschwäbischen Reichsstädte mit Italien und Spanien während des Mittelalters, Vortrag vom Ober⸗ Bibliothekar Ober⸗Studienrath Dr. v. Heyd. — Der württembergische Alterthumsverein in Stutt⸗ gart ist zunächst durch „Miscellanea“ vom Diakonus Klemm in Geislingen vertreten. Derselbe theilt u. A Neues von der Heiligen⸗ kreuzkirche zu Gmünd mit, schreibt über den goldenen Saal und die Burgkapelle von Urach, über die Kirchen in Dettingen, Oberlemmin⸗ gen und Wangen, die Marienkirche in Owen, die Ottilienkapelle zu Plochingen u. A. Hans Carl Frhr. von Ow ferner lieferte einen Beitrag zur Geschichte des schwäbischen Adels; „Nobiles i. 5 8 1286 v. Hailfingen, Ehingen, Ow, Graf G. v. Tübingen u. A.“ — Vom historischen Verein für das württembergische Franken werden folgende größeren Aufsätze veröffentlicht: „Kaiser Karls V. Aufenthalt in Lall im Dezember 1546“, von H. Ehe⸗ mann; „Die Probsteikirche zu Rappach, zwischen Weinsberg und Oehringen“’, vom Pfarrer Caspart in Kaufterdingen; „Neue Berichte über die Kämpfe bei Lauffen“ von Dr. Jakob Wille und „Die Hohenloher in der Schlacht bei Roßbach, ein Beitrag zur Geschichte der Reichs⸗Armee,“ von Bossert. Endlich wird ein noch ungedrucktes Schreiben Tilly's an den Herzog Johann Friedrich von Württemberg über die Schlacht bei Wimpfen, 26. April (6. Mai 1622) und die Akten der General⸗Kirchenvisitation der Grafschaft Hohenlohe vom Jahre 1556 mitgetheilt. — Die elegante Ausstat⸗ tung der, wie aus obiger Skizze hervorgeht, an mannigfachem In⸗ halt so reichen Jahrbücher verdient schließlich eine ganz besondere Hervorhebung.
— Von dem illustrirten Prachtwerk: „Indien in Wort und Bild“ von Emil Schlagintweit sind soeben die 13. und 14. Lieferung erschienen. (Leipzig, Verlag von Schmidt &. Günther. Preis der Lieferung 1 ½ ℳ). — Immer liefer in die Geheimnisse dieses wunderbaren Fabellandes, werden wir an der Hand des Ver⸗ fassers geführt. Unter den Bildern dieser beiden Lieferungen bean⸗ spruchen das höchste Interesse: Tempel des Krischna, Mahmud Be⸗ gada's Harempalast in Sackedsch, Europäer zu Gast beim Radscha von Machir, Zusammenstoß mit Bhils ꝛc.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
der Natur mit prächtigen Weiden ausgestatteten Bezirken, erfreut sich seit G Zeit einer bedeutenden Ausfuhr nach allen Gegenden Deutschlands. Alle größeren Ausstellungen, besonders von Mittel⸗
leischnutzung geeigneten Schläge dem kundigen Beschauer vor Augen.
Neschanbang 8. oldenburgischen Marschen gezüchtete Vieh die eben gerühmten Eigenschaften in anerkennenswerther Weise in sich ver⸗ einigt, ist wohl allbekannte, und der beste Beweis hierfür ist die leb⸗ hafte Nachfrage, dessen es sich erfreut. Es erscheint deshalb empfeh⸗ lenswerth auf eine am 23. August d. J. bei Gelegenheit der General⸗ versammlung der Oldenburgischen Landwirthschafts⸗Gesellschaft in der an der Weser gelegenen Stadt Brake (Eisenbahnstation) stattfindende Thierschau der gesammten oldenburgischen Weser⸗ und Moormarschen hinzuweisen. Dort dürfte eine Kollektion von Zuchtmaterial zur Ausstellung gelangen, das jedem Freunde nord⸗ deutschen Niederungsviehs lebhafte Genugthuung zu bereiten im Stande sein wird. Auch die englischen Rassen erhalten bei dieser Gelegenheit eine würdige Vertretung, indem der bekannte Shorthorn⸗Züchter Hr. Eduard Lübben in Sürwürden, dessen Be⸗ sitzung im Äusstellungsbezirke liegt, sich an der Thierschau mit her⸗ vorragenden Thieren seiner Shorthorn⸗Hochzucht, seiner Cotswold⸗ Schafe, sowie seiner Berkshire und Yorkshire Schweinestämme be⸗ theiligen wird. Auch dem Pferdeliebhaber soll Gelegenheit geboten werden, an den kräftigen eleganten oldenburger Marschpferden, dessen Hengste in vielen Gegenden Deutschlands zur Verbesserung der Pferdeschläge mit Vorliebe Verwendung finden, anregende Studien anzustellen. Daß eine Ausstellung, welche sich nur über den Aus⸗ stellungsbezirk eines Schlages erstreckt, dem Besucher am besten die Möglichkeit bietet, selben genau kennen zu lernen, unterliegt keinem Zweifel, und so ist der Wunsch gerechtfertigt, daß jeder, welcher sich für Oldenburgs Viehzucht interessirt, kommen und sehen möge. 8 8 8
1“ Gewerbe und Handel.
Nach Mittheilungen aus Bialvpstok ist auf einem Gute bei Strable, einer Station der Grajewo⸗Brester Eisenbahn, im Gouvernement Grodno, die Rinderpest ausgebrochen.
— Ueber die Fahrten der Triester Lloyddampfer nach Ostindien im Jahre 1879 entrehmen wir einem Artikel des „Pester Lloyd“ folgende Angaben: Der Lloyd hat im vergangenen Jahre sechs vollständige direkte Reisen nach Kalkutta, sechs nach Bombay und drei Reisen nach Colombo auf Ceylon unter Anlaufen der Zwischenhäfen von Port⸗Sald, Suez, Dschedda und Aden aus⸗ geführt. Die Strecke, welche die Lloyddampfer auf diesen Reisen zurückzulegen hatten, beträgt 157 080 Seemeilen. Die Sub⸗ vention hierfür betrug 374 472 Fl. und außerdem als vertrags⸗ mäßige Vergütung der Suezkanal⸗Passagegebühren 231 000 Fl. naß diesen fünfzehn Indienreisen beförderten die Lloyd⸗ dampfer bei einem Registertonnengehalte von 21 898 t eine effektive Ladung von 2733 t in der Ausfuhr nach Indien; hiervon waren 2493 t österreichischer Provenienz. Außerdem benutzten noch 139 Reisende die Lloyddampfer zur Fahrt nach Indien. Bei Letz⸗ teren ist gegen das Vorjahr (44) eine bedeutende Steigerung, bei der Waarenverschiffung jedoch eine Abnahme zu konstatiren, da 1878 4036 t Waaren, davon 3267 österreichischer Provenienz, befördert wurden. Der Werth der Ausfuhr betrug im Ganzen 1 374 415 Fl., wovon 1 270 209 Fl. für österreichische Güter entfielen. Was die Einfuhr betrifft, so umfaßt dieselbe 16 Schiffe aus Indien mit 22 674 Registertonnen und darunter 19 390 t effektiver Ladung; ferner wurden 68 Passagiere befördert; der Werth der eingeführten Waaren ist 12 470 686 Fl. gegen 14 440 237 Fl. im Jahre 1878. Im letzteren Jahre wurden 13 Rückfahrten mit 18 577t effektiver Ladung gemacht. Unter den ausgeführten Artikeln ragen Manufak⸗ tur⸗ und Baumwollwaaren, Kurzwaaren, Mehl, Petroleum, Papier, Wein, Cement, Eßwaaren ꝛc. hervor. Die Einfuhr aus Ostindien betrifft in erster Linie Baumwolle 7 008 717 Fl., Kaffee 2 734 242 Fl., Häute 760 000 Fl., Cocosnußöl 524 000 Fl., Ricinussamen 347 000 Fl., Indigo 300 000 Fl., Gummi 218 000 Fl., Perlmutter 204 000 Fl., Jute 168 000 Fl., Lacke, Pfeffer und Gewürze, Tama⸗ rinde, Rosenöl und Essenzen u. s. w. Die Einfuhr der Baumwolle
und Norddeutschland, führen Prachtexemplare dieser für Milch⸗ und
mindert, dagegen hat sich jene des Kaffees um 1 600 000 kg oder ca. 2 000 000 Fl. gehoben. 1 — Ueber die in den Häfen der spanischen Provinz Pontevedra betriebene Sardellenfischerei theilt das „Journal officiel folgende Angaben mit: Die Sardelle lebt in den zahlreichen tiefen Buchten von Galicien in großen Mengen, und allein in der Provinz Pontevedra zählt man mehr als 100 Etablissements, die sich 8 ausschließlich mit der Zubereitung der Sardellen beschäftigen. Der Fischzug im Jahre 1876 ist an diesem Theil der Küste Lam⸗ beson- ders ergiebig gewesen, denn er hat im Hafen von Vigo alleinm 4 271 074 kg Fische mit einem Werth von 990 872 Frs. oder 1 119 679 kg mehr als 1875 ergeben. Davon erhielten: Die Süd⸗ provinzen der Halbinsel 2 975 432 kg für 690 200 IFrs., Italien 1 204 511 kg für 279 349 Frs., Havana 71 164 kg für 16 501 Frs. und verschiedene Länder 19 967 kg für 4812 Frs. Die Haupt⸗ fischereien sind außer Vigo: Pontevedra und Arosa. Das Einsalzen besorgen gewöhnlich Frauen, das Einlegen in die Fässer Männer. Der Preis eines Fasses im Gewicht von 250 kg variirte 1876 von 52,63 bis 75,95 Frs. Die Zubereitung erfordert jährlich ca. 100 000 Ctr. Salz, und an guter Waare gelangen jährlich aus der genannten Provinz ca. 30 — 40 000 Fässer in den Handel. Antwerpen, 27. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. An⸗ geboten 2568 Ballen, verkauft 969 B. Unverändert. Glasgow, 27. Juli. (W. T. B.) Die Roheisen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche betrugen 11 062 Tons, gegen 3936 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. u“ Bukarest, 28. Juli. (W. T. B.) Gestern hat die erste General⸗ versammlung der Aktionäre der rumänischen National⸗ bank stattgefunden; in derselben wurden die Direktoren und Censoren gewählt. Von dem Minister⸗Präsidenten Bratiano wurde der neuernannte Gouverneur der Bank, Campineano, vorgestellt. New⸗York, 26. Juli. (W. T. B.) Weizenverschiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach England 262 000, do. nach dem Kontinent 130 000, do. von Kalifornien und Oregon nach England 7000 Qrtrs. Visible Supply an Weizen 11 000 000 Bushel, do. do. an Mais 15 375 000 Bushel.
Verkehrs⸗Anstalten.
Dem Geschäftsbericht der Direktion des Vereins Deut⸗ scher Eisenbahnverwaltungen pro 1879/80 entne men wir nach der „B. Börs. Ztg.“ folgende Daten: Das gesammte Vereins⸗ gebiet umfaßt zur Zeit 56 569 km Bahnen (1324 km mehr als im Vorjahre), wovon 33 731 km auf das Deutsche Reich, 18 692 km auf Oesterreich⸗Ungarn und 4146 km auf Luxemburg, die Niederlande, Belgien, Rumänien und Polen entfallen. Dem Vereine gehören 53 deutsche Verwaltungen mit 201 Stimmen, 38 österreichisch⸗unga⸗ rische mit 130 Stimmen und 11 andere fremdländische mit 34 Stimmen an. Von den deutschen Bahnverwaltungen sind 11 preußische Staatsbahnverwaltungen mit 15 189 km Betriebs⸗ länge (inkl. der unter staatlicher Verwaltung stehenden Privatbahnlinien und den Militärbahnen), 7, nichtpreußisch Staatsbahnverwaltungen mit 9623 km Bahnlänge, vatbahnverwaltungen mit 7604 km; endlich ist die
tung der Reichseisenbahnen zu erwähnen, welche
Bahnen unter sich hat. Im Laufe des letzten 2 jahres sind neben den Veränderungen, welche sich durch die Verstaat lichung großer preußischer Bahncomplexe und die anderweite Bildung von Direktionsbezirken vollzogen haben, die zu registriren, daß der Betrieb der Kronprinz⸗Rudolf⸗Bahn von den Oesterreichischen und der der Rumänischen Bahnen von der Fürstlich rumänischen Regie⸗ rung übernommen worden ist, daß der Betrieb der Strecken Ant- werpen⸗Moerdyk und Rosendaal⸗Breda von der Belgischen Central⸗ bahn auf die Belgische Staatsbahn bezw. auf die Niederländische Staatsbahn übergegangen ist, sowie daß der Betrieb auf der Linie Zevenberg⸗Moerdyk ganz eingestellt wurde.
Berlin, 28. Juli 1880.
London, 26. Juli. (Allg. Corr) Die Parlamentsakte, welche den Bau eines neuen Tunnels unter der Themse hindurch in Aussicht nimmt, hat Gesetzeskraft erhalten. Das neue Riesenwerk wird zwischen Greenwich und Millwall gebaut werden. Die Bevöl⸗ kerung dieser zwei Orrschaften bei London beläuft sich gegenwärtig auf 259 000 Seelen. Wenn bisher die Fährböte außer Dienst gesetzt werden mußten, was bei Nebelwetter oft der Fall ist, so mußten die Geschäftsleute bis zur London Bridge hinaufwandern, um ans an⸗ dere Ufer zu gelangen. Es bedeutet dies einen Umweg von 12 engli⸗ schen Meilen. Der neue Tunnel kommt circa 10 km unterhalb der Londonbrücke zu liegen und soll eine Länge von 530 m haben.
Neapel, 25. Juli]. Heute Morgen um 3 Uhr 30 Min. wurde Neapel 8”e einen scharfen Erdstoß erschreckt, dem leichtere Schwingungen seit gestern Abend voraufgegangen waren. Der
auptstoß ging wellenförmig von Ost nach West und dauerte fünf Fere soh Der Vesuv zeigt Spuren größerer Thätigkeit; ver⸗ schiedene neue Spalten haben sich gebildet, aus denen ostwärts
Literarische Neuigleiten und periodische Schriften.
Monatsschrift des Vereins zur Beförderung des Gar⸗ tenbaues in den Königlich preußischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Juliheft 1880. — Inhalt: 635. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. (Ausgestellte Pflanzen des Charlottenburger Gartenbauvereins. Pflanzenetiquettes. Aegyptische Sämereien. Nachtfrost in Athen am 3/15. März cr.) — Jahresbericht für das Verwaltungsjahr 1879/80. — R. Geschwind, Die Hybriden der Thee⸗ rose. — W. Lauche jr., Einige Notizen über den Frostschaden im Winter 1879/80. — R. Müller in Praust, Beitrag zur Hyvacinthen⸗ treiberei. — Correspondenz aus England. — Acer platanoides E. ar. aureo-variegatum Buntzleri. — Mit Taf. V. — IX. Allgemeine Versammlung deutscher Pomologen in Würzburg vom 7. bis 10. Ok⸗ tober 1880, verbunden mit einer Ausstellung. — Gubens Obstbau. — Vermischtes. — Neue Literatur. — Eingegangene Hreisverzeich⸗ nisse. — Personalnachrichten. — Sprechsaal. — Ausflug des Ver⸗ eins nach Werder. — Programm der Gartenbau⸗Ausstellung an der Landesausftellung in Graz, September 1880
orstwissenschaftliches Centralblatt (früher Monats⸗ scrif für Forst und Jagdwesen). Unter Mitwirkung sämmtlicher Professoren der Forstwissenschaft an der Universität „München und zahlreicher anderer Fachleute aus Wissenschaft und wraris heraus⸗ gegeben von Dr. Franz Baur, o. ö. Professor der Forstwissenschaft an der Universstät München. Berlin, Verlag von Wiegandt, Hempel u. Parey. II. Jahrgang (der ganzen Reihe XXIV. Jahr⸗ gang) Heft 8. — Inhalt: Original⸗Artikel: Kann die deutsche Waldwirthschaft bei Aufrechterhaltung des Freihandelssystems bestehen oder bedarf sie des Schutzzolls? Von Forstmeister Urich in Büdin⸗ gen. — Mittheilungen: Der Einfluß des Winters 1879/80 auf un⸗ unsere forstliche Pflanzenwelt. Mitgetheilt von Direktor Fürst und Professor Dr. Prantl in Aschaffenburg. — Aus der badischen Forst⸗ verwaltung (Jahrgang 1878 und 1879). — Der Rindenmarkt in Hirschhorn und die Erlöse aus Eichenrinden im Heidelberger Markt⸗ gebiete im Jahre 1880. Mitgetheilt von Oberförster Biehler in Heidelberg. — Die Rindenversteigerung zu Erba v i. O. am 11. März 1880. Mitgetheilt von Forstmeister Ihrig in Erbach a. O. — Die Rindenversteigerungen in Kreuznach, Bingen und Alzey. — Der Eichenlohrindenmarkt zu Kaiserslautern im Jahre 1880. — Die all⸗ gemeine Rindenversteigerung zu Heilbronn im Jahre 1880. 8
großen Karte und mehreren Abbildungen. — Der Verein für
hatte sich gegen das Vorjahr um 4 Millionen Kilogramme ver⸗
rarische Berichte. — Notizen. — Anzeigen “
“