1880 / 182 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Aug 1880 18:00:01 GMT) scan diff

tragsverhandlungen entsendet worden, auf die Beantwortung ähnlicher formeller, besserer Rechtsfragen nicht vorbereitet ge⸗ wesen seien. Wenn die Antwort der serbischen Regierung die jetzt stündlich erwartet werde nicht vollkommen uvnzwei⸗ deutig und zufriedenstellend ausfalle, würden die Vertragsver⸗ handlungen nicht aufgenommen werden.

Pest, 3. August. Der hauptstädtische Magistrat hat heute, dem „Pest. L.“ zufolge, beschlossen, zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät dem Kaiser eine Beglück⸗ wünschungsadresse durch den Minister⸗Präsidenten überreichen zu lassen, an dem feierlichen Gottesdienste in der Ofner Pfarr⸗ kirche korporativ Theil zu nehmen und unter die Hausarmen der Hauptstadt 5000 Fl. zu vertheilen.

4. August. (W. T. B.) Die „Pester Corresp.“ ver⸗ öffentlicht den Ausweis der ungarischen Staats⸗Ein⸗ nahmen und Ausgaben im zweiten Quartal d. J. Nach demselben stellten sich die Einnahmen 435 598 Fl. höher und die Ausgaben 1 216 216 Fl. niedriger als in dem gleichen Zeitraume des Jahres 1879. Das Gesammtergebniß des ersten Semesters d. J. war nur um 1 857 854 Fl. ungünstiger als dasjenige des ersten Semesters 1879, während das Ge⸗ sammtergebniß des ersten Quartals d. J. noch um 3 339 088 Fl. ungünstiger war, als dasjenige des ersten Quartals 1879.

Schweiz. Bern, 3. August. (Bund.) Dr. Joos hat heute der Bundeskanzlei über 50 000 Unterschriften für eine Bundesrevision zum Zwecke der Einführung des Notenmonopols des Bundes überreicht.

Die Zolleinnahmen im Juli betrugen 1 353 861 Fr. oder 5267 Fr. weniger, seit Neujahr 9 681 456 Fr. oder 239 995 Fr. mehr als im Vorjahre.

Großbritannien und Irland. London, 5. August. (W. T. B.) Die Parlamentskommission zur Berathung der Frage wegen der Zuckerprämien hat einen Bericht an⸗ genommen, in welchem der Regierung empfohlen wird, die übrigen interessirten Mächte zu einer internationalen Konferenz behufs Berathung dieser Fraße einzuladen. Falls eine Macht auf Aufrechterhaltung der Zuckerprämien bestehen sollte, so sollte die Regierung autorisirt werden, ihrerseits ebenfalls ent⸗ sprechende Zölle aufzuerlegen.

Der Premier Gladstone hat auch die vergangene Nacht sehr ruhig zugebracht; die Besserung in seinem Befinden macht, wenn auch langsame, doch anhaltende Fortschritte.

Frankreich. Paris, 2. August. (C. Ztg.) Die „République Francaise“ schreibt über die vom Kriegs⸗ Minister Farre bei den großen Herbstmanövern ein⸗ geführten Neuerungen wie folgt: „In erster Linie der Neuerungen steht die Ausdehnung dieser Manöver auf fast alle Truppenkörper. Bisher machte nur die Hälfte und in der letzten Zeit gar nur ein Drittel der Armee⸗Corps Feld⸗ manöver. Die übrigen Truppen verloren ihre Zeit in den Garnisonen, und man entließ von Anfang August im Voraus die Soldaten der Klasse, deren Dienstzeit am Jahresschluß be⸗ endet war, und die den Corps angehörten, die kein Manöver mitmachten. Für den größten Theil der Armee hatte also die jährliche Instruktion keinen Abschluß. Die Kommandanten der Regimenter, Brigaden und Divisionen blieben im Durchschnitt zwei Jahre, auch drei, ohne sich in der Führung von aus In⸗ fanterie, Kavallerie und Artillerie zusammengesetzten Truppen⸗ abtheilungen zu üben. Ein Theil der Reservisten felbst wohnte den Feldübungen nicht an. Kurz, die frühern Minister hatten Maßregeln ergriffen, welche die Resultate unserer neuen Militäreinrichtungen gefährdeten. Der General Farre half dem Uebel sofort ab und befahl, daß dieses Jahr alle Truppen Feldmanöver machen. Ausgenommen sind nur die 5. und die 8. Infanterie⸗, so wie die 1. und 4. Kavallerie⸗Division (sie bilden die Pariser Garnison), das 14. (Lyon) und das 15. (Mar⸗ seille) Armee⸗Corps. Ueberall anderwärts werden die Brigaden,

Divisionen und Armee⸗Corps 5 bis 12 Tage manövriren. Die einzelnen Truppenkörper werden aus Infanterie, Kavallerie und Artillerie zusammengesetzt sein. Die Generale werden

also in den Stand gesetzt sein, sich jedes Jahr auf die so wichtige Rolle vorzubereiten, die sie im Felde zu spielen haben. Sie können außerdem die Instruktion der unter ihren Befehlen stehenden Offiziere beobachten und vergleichen und sie so nach den Ergebnissen loben oder tadeln. Wir wünschen, daß ihre Fühigteit für einen höheren Grad gleichfalls beurtheilt und kein Oberst oder General befördert werde, der für ein höheres Kommando unfähig erkannt worden ist. Die

Neit der Gunstbezeigungen und der Gefälligkeiten ist vorüber.

er Geist unserer neuen Militäreinrichtungen und der Sicher⸗ heit unseres Landesvertheidigungssystems erheischen, daß die

Grade nicht wegen der Dienste verliehen werden, welche man von den Offizieren erhofft, denen man wichtige Obliegenheiten

anvertraut. Der Kriegs⸗Minister hat auch Maßregeln ergriffen, um die Initiative einzelner Führer zu vermehren. Man hat denselben in der Aufstellung der Programms größere Frei⸗ heit gelassen. Der Kriegs⸗Minister empfiehlt noch jedem Kommandanten von zwei Divisionen, die sich gegeneinander stehen, sich den schiedsrichterlichen Spruch vorzubehalten und so jeden Konflikt zu vermeiden. So wird das Schiedsrichter⸗ amt sich ohne Schwierigkeit ausüben lassen. Wenn die Ober⸗ ührer ihr ernstes Augenmerk endlich auf die Kritik richten, welche auf jedes Manöver folgen muß; wenn jeder in seinem

Bereiche und seiner Verantwortlichkeit bleibt, so ist gewiß, daß die Instruktion der Armee einen neuen Aufschwung neh⸗ men wird.“

3. August. (C. Ztg.) Im heutigen Minister⸗ rathe wurde der endgültige Beschluß gefaßt, keine Mi⸗ litärmission nach Griechenland zu schicen. Der „Temps“ schreibt: „Die Bedeutung der General⸗ rathswahlen ist der Zusammensturz des Bonapartismus, die Verurtheilung der klerikalen Ansprüche, die Ablehnung

des Intransigententhums und die Bestätigung der Republik.“ Das Programm für die Feste in Cherbourg ist

jetzt aufgestellt. Dasselbe lautet: 8. August: Vertheilung von

außerordentlichen Unterstützungen an die Armen; 4 Uhr 20 Min. Nachmittags Ankunst des Präsidenten der Republik, der

von den beiden Kammer⸗Präsidenten und den Ministern be⸗ gleitet sein wird; feierlicher Empfang; 9 Uhr Abends allge⸗ neine Illumination; 9 ½ Uhr Abends Zapfenstreich mit

Musik und Fachin/ bengalisches und elektrisches Feuer. 9. August: 8 ½ Uhr Morgens Empfang der Militär⸗ und

Civilbehörden; 12 ½ Uhr Besichtigung des Arsenals,

des Dammes und des Admiralsschiffes „Colbert“;

3 Uhr Nachmittags Auffliegen eines Ballons und

Konzert; 7 Uhr Abends Festmahl, welches der Präsident in

11 stik des Deutschen Reichs Juniheft 1880 euthält außer

8

Morgens Schifferstechen; 10 Uhr Stapellauf des Kriegs⸗ schiffes „Magon“; 11 Uhr Besichtigung des Hotel de Dieu durch den Präsidenten der Republik; 2 Uhr Nachmittags Be⸗ sichtigung der Kriegsschiffe durch den Präsidenten der Republik, Uebungen mit den Torpedos; 5 Uhr ,Festival“, an welchem sich alle Militärmusiker betheiligen; von 8 bis 10 Uhr Abends nächtlicher Kampf der Flotte, Illumination des Walles; 11 Uhr großes Feuerwerk.

ZFZürkei. Konstantinopel, 4. August. (W. T. B.) Midhat Pascha ist zum Gouverneur von Smyrna und der bisherige Gouverneur von Smyrna, Hamdy Pascha, zum Gouverneur von Syrien ernannt worden.

Philippopel, 24. Juli. Man schreibt der „Polit. C.“: Die jüngste Reise des Prinzen Tscheretelev nach Sofia war der Gegenstand diverser Auslegungen. Die wahr⸗ scheinlichste ist die, daß der Prinz dorthin gegangen ist, um den „Unionisten“ Nordbulgariens zu rathen, die von ihnen seit einem Monate betriebene annexionistische Agitation zeitweilig einzustellen, da der Moment für die Erfüllung ihrer Wünsche nicht günstig und Rußland nicht geneigt sei, sich wegen deren Verwirklichung mit Europa zu überwerfen. Hier, wo dieselbe Parole ausgegeben wird, predigen gegenwärtig nur mehr einige, wenig einflußreiche Malkontente anhaltend die Union.

2. August. Das Räuberwesen an der mace⸗ donischen Grenze dauert noch immer an. Bei Batak und Kopriwschtiza haben in den letzten Tagen bedeu⸗ tende Raubanfälle stattgefunden. Nach der amtlichen Volks⸗

8 beträgt die Einwohnerzahl Ost⸗Rumeliens 813 000 eelen.

Rumänien. Bukarest, 3. August. (Pol. Corr.) Die rumänische Regierung erhielt die Nachricht, daß in der Do⸗ brudscha mehrere Räuberbanden aufgetaucht sind, welche aus Bulgarien eingebrochen sind und mit dortigen Banden in Verbindung stehen. Mehrere derartige Banditen wurden von den rumänischen Autoritäten gefangen genommen.

„Eerbien. Belgrad, 3. August. (Pol. C. ürst Milan hat vor seiner Abreise eine Pe1, chn erlassen, in welcher er sich von seinem Volke für mehrere Wochen verabschiedet und bekannt giebt, daß er für die Dauer seiner Abwesenheit den Ministerrath mit der Ausübung der Regierungsgewalt betraut habe. Im Sinne der mit Oester⸗ reich⸗Ungarn abgeschlossenen Eisenbahnkonvention hat Serbien um die Ernennung der Mitglieder der gemeinsamen Eisenbahnkommission für den Bau der Save⸗Brücke angesucht. Von Seiten der ungarischen Regierung wurden zu diesem Zwecke ernannt: Sektionsrath Nagy und die Inspek⸗ toren Kißely und Ludwig Obrist⸗Czerny.

Afrika. Egypten. Cairo, 2. August. Dem Reuter⸗ schen Bureau wird von hier gemeldet: Der Khedive wohnte heute Morgen der Ceremonie der Durch stechung des Nil⸗ dammes bei. Se. Hoheit kehrt heute Nachmittag nach Alexandrien zurück. Der Nil steigt in befriedigendem Grade und die Berichte über die Baumwollernte lauten günstig, obwohl man erwartet, der diesjährige Ertrag werde etwas geringer als der in 1879 sein. Nur in der Provinz Garbieh ist der Saatenstand ein wenig im Rückstande. Geld ist gegen⸗ wärtig sehr flüssig und der Zinssatz von Vorschüssen, der frü⸗ her so hoch als 12 Proz. stand, ist jetzt auf 3 ½ Proz. herab⸗ gewichen. Die Feptische Regierung hat bei der Ottomani⸗ b I 250 000 Pfd. Sterl. zu dem Zinssatze von 4 Proz. placirt.

sgegebene Heft der Monatshefte zur Stati⸗ den Nachweisen über die Waaren⸗Einfuhr und ⸗Ausfuhr im Zoll⸗ gebiet, über die Rübenzuckerversteuerung und über die Durchschnitts⸗ preise wichtiger Waaren für den Monat Juni, Uebersichten über die Einnahmen an Zöllen und Verbrauchesteuern, über die Spielkarten⸗ Fabrikation und Versteuerung, über die Einnahme an Wechsel⸗ stempel im Etatsjahr 1879/80, sowie über die Zahl der deutschen überseeischen Auswanderer im 1. Halbjahr 1880 nebst Vergleichen mit dem entsprechenden Zeitraume der Vorjahre; ferner das Ver⸗ zeichniß der neuen Fugänge zur Bibliothek des Statistischen Amts. Ueber die Konfessionsverhältnisse an den Volks⸗ schulen im Königreiche Preußen, entnehmen wir dem Central⸗ blatt für die gesammte Unterrichssverwaltung in Preußen folgende Angaben, welche sich auf den Schluß des Jahres 1879 beziehen: Im ganzen Königreiche betrug die Zahl der Volksschulen überhaupt 33 398. Davon waren einklassige Volksschulen 23 600. Die Zahl der einklassigen Volksschulen, an welchen der Lehrer evangelischen Bekenntnisses ist, war 17 250, die, an welchen der Lehrer katholischen Bekenntnisses, 6134 und die Zahl derjenigen, an welcher er jüdischer Religion 216. Die Zahl der einklassigen Volksschulen, an welcher die Kinder sämmtlich derselben Religionsgesellschaft angehören, beträgt 20 408, während die Zahl derer, an welchen die Kinder verschiedenen Religionsgesellschaften und zwar: weniger als 10 einer andern als der des Lehrers angehören, 1811, mehr als 10 einer andern als der des Lehrers angehören, 1381 betrug. Die Zahl der mehrklassigen Volksschulen betrug überhaupt 9798. Die Zahl der mehrklassigen Volksschulen, an welchen sämmtliche Lebhrer: a. evangelischen Bekenntnisses ist, 5766, b. katholischen 3498, c. jüdischen 37, an welchen die Lehrer verschiedenen Religionsgesell⸗ schaften angehören, 497. Die Zahl der mehrklassigen Volksschulen, an welchen die Kinder a. sämmtlich derselben Relionsgesellschaft an⸗ gehören, betrug 7815, b. die, an welchen die Kinder verschiedenen Religionsgesellschaften und zwar weniger als 18 von ihnen einer andern, als der des Lehrers angehören, 1064, mehr als 18 von ihnen einer anderen, als der der Lehrer angehören, 422. Für die einzelnen Regierungs⸗ bezw. Konsistorialbezirke stellen sich diese Zahlen wie folgt: Fösfceberg; Zahl der Volksschulen überhaupt 1670; Zahl der einklassigen Volksschulen 1163. Zahl der einklassigen Volksschulen an welchen der Lehrer a. evangelischen Bekenntnisses, 931, b. katholischen 232; an welchen die Kinder a. sämmtlich derselben Religionsgesellschaft 897, b. verschiedenen Religionsgesellschaften an⸗ gehören 266. Zahl der mehrklassigen Volksschulen 507. Zahl der mehrklassigen Volksschulen an welchen sämmtliche Lehrer a. evangelischen 390, b. katholischen 103, c. die Lehrer verschiedenen Religionsgesell⸗ schaften angehören 14; an welchen die Kinder a. sämmtlich derselben Religionsgesellschaft angehören: 390; b. verschiedenen Religions⸗ gesellschaften angehören: 103. Gumbinnen: Zahl der Volksschulen überhaupt: 1316, der einklassigen: 1074, an welchen der Lehrer evangelisch ist und von denen bei 1052 die Kinder derselben und bei 22 verschiedenen Religionsgesellschaften als der des Lehrers angehören; Zahl der mehrklassigen Schulen 242, von denen nur an 4 die Lehrer verschiedenen Religionsgesellschaften und an 11 die Kinder anderen Religionsgesellschaften als der des Lehrers angehören. Danzig: Zahl der Schulen: 727, der einklassigen 556, wovon bei 330 der Lehrer

den Sälen des Stadthauses giebt; 9 Uhr Abends großes vene⸗ tianisches Fest auf dem Handelsbassin. 10. August: 8 Uhr

schaften als der des Lehxers angehören; Zahl der mehrkla Schulen 171, bei deren 54 sämmtliche galh dvengelsche sgen 42 katholischen Bekenntnisses waren und bei denen 75 die Lehrer verschiedenen Religionsgesellschaften angehören, die Kinder bei 45 sämmtlich derselben Religionsgesellschaft, und bei 51 verschiedenen Religionsgesellschaften angehörten. Marienwerder hatte 1178 Volks⸗ schulen, darunter 922 einklassige. Bei 546 der letzteren war der Lehrer evangelischen, bei 375 katholischen, bei 1 jüdischen Bekenntn⸗ bei 209 gehörten die Kinder sämmtlich derselben Religionsgesellschaft⸗ bei 713 verschiedenen Religionsgesellschaften an. Die Zahl der mehr⸗ klassigen Volksschulen betrug hier 256; bei 73 derselben waren sämmt⸗ liche Lehrer evangelischer, bei 66 katholischer, bei 4 jüdischer Religion bei 113 gehörten die Lehrer verschiedenen Religionsgesellschaften an“ bei 49 gehörten sämmtliche Kinder derselben Religionsgesellschaft, bei 94 verschiedenen an. Im Bezirk des Schulkollegiums zu Berlin cxistiren 117 mehrklassige Volksschuten; bei 97 derselben waren sämmt⸗ liche Lehrer evangelischen, bei 7 katholischen Bekenntnisses, bei 13

ehörten die Lehrer verschiedenen Religionsgesellschaften an

ei 10 sämmtliche Kinder derselben Religionsgesellschaft, bei 94 verschiedenen. Potsdam: 1579 Volksschulen, wovon 1259 einklassig; bei 1255 der letzteren war der Lehrer evan⸗ gelisch, bei 4 katholisch, bei 1243 gehörten die Kinder derselben bei 16 verschiedenen Religionsgesellschaften an; Zahl der mehrklassigen Volksschulen 320, bei deren 315 sämmtliche Lehrer evangelisch, bei 5 katholisch sind, die Kinder bei 246 derselben, bei 74 verschiedenen Religionsgesellschaften angehören. Frankfurt: Zahl der Volksschulen 1329, von welchen 1042 einklassige, bei deren 1023 der Lehrer evan⸗ gelisch und bei 19 katholisch ist, bei 999 die Kinder derselben, bei 43 verschiedenen Religionsgesellschaften angehören; Zahl der mehrklassi⸗ gen Schulen 287, bei deren 282 sämmtliche Lehrer evangelisch, bei 5 katholisch sind, bei 245 die Kinder derselben, bei 42 verschiedenen Religionsgesellschaften angehören. Stettin: Volksschulen über⸗ haupt 1102, einklassige 919, bei deren 913 der Lehrer evan⸗ gelisch, bei 6 katholisch und bei sämmtlichen 919 die Kinder sämmt⸗ lich derselben Konfession; mehrklassige Schulen 183, bei deren 182 sämmtliche Lehrer evang., bei 1 kath., bei 162 die Kinder sämmtlich derselben Religionsgesellschaft, bei 21 verschiedenen angehören. Cös⸗ lin: Volksschulen überhaupt 1036, wovon einklassige 905, bei deren 896 der Lehrer evang., bei 9 kath., bei 890 die Kinder derselben, bei 15 verschiedenen Religionsgesellschaften angehören; mehrklassige Volks⸗ schulen 131, bei deren 127 sämmtliche Lehrer evang., bei 101 die Kinder derselben Religionsgesellschaft angehören. Stralsund: Volks⸗ schulen überhaupt 372, woron 297 einklassig, bei deren 296 der Lehrer evang,, bei 1 kath. bei allen 297 die Kinder sämmtlich der⸗ selben Religionsgemeinschaft angehören; einklassige Schulen 75, bei welchen allen sämmtliche Lehrer evang. und die Kinder derselben Reli⸗ gionsgesellschaftangehören. Posen: Volksschulen überhaupt 1357, wovon 1131 einklassig, bei deren 369 der Lehrer evang, bei 737 kath., bei 25 jüdisch, bei 722 die Kinder derselben, bei 409 verschiedenen Religionsge⸗ sellschaften angehören; mehrklassige Schulen 226, bei deren 58 sämmt⸗ liche Lehrer evang., bei 118 kath. und bei 10 jüdischer Religion waren, bei 40 die Lehrer verschiedenen, bei 130 die Kinder derselben und bei 53 verschiedenen Religionsgesellschaften angehören. Bromberg: Volksschulen überhaupt 824, wovon einklassig 681, bei deren 344 der Lehrer evangelischer, bei deren 331 katholischer und bei 6 jüdi⸗ scher Religion ist; die Kinder gehörten bei 425 Schulen sämmtlich derselben, bei 256 verschiedenen Religionsgesellschaften an. Die Zahl der mehrklassigen Volksschulen ist hier 143, bei deren 49 sämmtliche Lehrer evangelisch, bei 43 katholischen Bekenntnisses und bei 12 jüdi⸗ scher Religion sind, bei deren 39 die Lehrer verschiedener, die Kinder bei 74 sämmtlich denselben, bei 30 verschiedenen Religionsgesellschaf⸗ ten angehören. b

8 Femc und Literatur. „Kommentar zum Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich von Dr. Justus Olshausen, Richter am Bebtsche Landgerichte I. zu Berlin, z. Z. Schriftführer der Immediatkommission behufs Fertigung eines Entwurfs zu einer Militär⸗Strafprozeßord⸗ nung. Erster Band. Preis 8 Berlin 1880. Verlag von Franz Vahlen. Das Werk, von dem jetzt der erste Band vorliegt, ist bereits bei dem Erscheinen der 1. Lieferung desselben, von der fach⸗ männischen Presse recht günstig beurtheilt worden. In Gruchots Beiträgen XXIII. wird darüber gesagt: „Sie (nämlich die damals erschienene erste Lieferung) giebt den Beweis einerseits für die große Sorgfalt, mit welcher das Material zur Erklärung des Gesetzbuches aus Literatur und Praxis zusammengetragen ist, und andererseits für die Selbständigkeit des Urtheils des Verfassers. Der Olshausensche Kommentar ist vollständiger als alle uns bekannten. Es steht der preußischen Praxis freier gegenüber, als die meisten andern Kommentare, und anertennender, als viele Lehrbücher.“ Und in einer Besprechung in Goltdammer’s Archiv XXII. Hest 4/5. heißt es: „Der Lösung dieser Aufgabe hat sich der Verfasser nach gründlichen Vorarbeiten unterzogen. Er hat sich dabei überall be⸗ müht, selbständig zu prüfen und sich nicht von den früheren Kom⸗ mentatoren beherrschen zu lassen. Die Untersuchungen zeugen von vielem Scharfsinn und Klarheit der Anschauungen, wie sie der Ver⸗ fasser schon in seinen früheren, in diesem Archiv angezeigten Schriften bewährt hat.’ In gleich anerkennender Weise äußern sich auch andere juristische Zeitschriften. Der jetzt vollständig vorliegende erste Band läßt diese guͤnstigen Urtheile meist begründet erscheinen. Der Ver⸗ fasser hat mit großer Vollständigkeit und Sorgfalt Alles zusammen⸗ gefaßt, und an der Hand der neuen Gesetze gesichtet, was Wissenschaft und Praxis nach jeßt neunjähriger Geltung des Reichsstrafgesetzbuches zu Tage gefördert haben. Dabei ist freilich das Material wäh⸗ rend der Arbeit mehr angewachsen, als zu Anfang derselben erwartet wurde. Deshalb hat der Verfasser die Zerlegung des Kommentars in zwei ungefähr gleich starke Bände mit besonderen Titeln, jedoch mit fortlaufender Seitenzahl, für zweckmäßig erachtet. Das Werk wird nicht, wie in der ersten Ankündigung angegeben, 40 Druck⸗ bogen, sondern deren ca. 60 umfassen, die in 2 Bänden ausgegeben werden. Band II. soll, wie die Verlagsbuchhandlung mittheilt, bis Ostern k. J. folgen und der Preis für das vollständige Werk 16 nicht übersteigen. Das Werk ist dem Präsidenten des Reichs⸗ gerichts, Dr. Eduard Simson, gewidmet, vor Allem als „Ausdruck einer tiefempfundenen Dankbarkeit, zu welcher das Bestehen eines persönlichen Verhältnisses, das in früher Jugendzeit des Verfassers begonnen, in den ersten Stadien seiner amtlichen Thätigkeit erneuert und seitdem durch glücklich gefügte Umstände weiter befestigt, denselben in reichstem Maße verpflichtet hat.“

Land⸗ und Forstwirthschaft. Paris, 1. August. (Fr. Corr.) Die „République Frangaise“ schreibt: Die Getreideernte geht mit unglaublicher Schnelligkeit vor sich. Zur Stunde ist schon in der Hälfte unserer Departements das Korn geschnitten, Dank namentlich den Maschinen. welche den Preis der Arbeit ermäßigen. Dies ist ein Forschritt, welcher von Jahr zu Jahr bei unseren Landwirthen, die nun schon seit zwei oder drei Jahren durch die schlechten Ernten heimgesucht waren, ersichtlicher wird. Man kann daher den parlamentarischen Notabilitäten und den Staatsmännern, welche am Donnerstag den Versuchen der landwirthschaftlichen Maschinen in dem Maierhof Eprunes bei Melun beiwohnten nicht genug Glück wünschen. Man bemerkte bei dieser Feierlichkeit den Senats⸗Präsidenten Léon Say, Hrn. Cochery, der mit dem Interim des Ministeriums für Handel und Ackerbau betraut ist, den Senator Foucher de Careil, Präsidenten des nationalen landwirthschaftlichen Vereins, Hrn. Tisserand, Direktor der Ackerbauabtheilung. Nach den Experimenten und der Preisvertheilung ergriffen die Herren Léon Say und Cochery nach einander das Wort. Die sehr ausführliche Rede des Senats⸗ Präsidenten verdient, daß man näher darauf eingeht; sie ist eines ehemaligen Finanz⸗Ministers würdig, den ein gründliches Studium auf diesen Posten vorbereitet hatte. Unter den Hauptursachen der Leiden der Landwirthschaft hob Hr. Léon Say die amerikanische Konkurrenz hervor, welche

evangelischen und bei 226 katholischen Bekenntnisses ist, bei 168 die Kinder saͤmmtlich derselben, bei 388 verschiedenen Religionsgesell⸗

““

durch die Erleichterung der Transportmittel, Dank denen Frankreich dem „Far West“ nahegerückt ist, ermöglicht wurde. Der Kampf

nüsse durch eine neue Entlastung ausgeglichen werden, durch die Herab⸗

setzung der Grundsteuer, welche den Boden mit einer Art Zehnten belegt und den Preis der Pachtzinsen erhöht. Das Unternehmen sei nicht leicht, da die Grundsteuer nicht nur aus der Hauptabgabe bestehe, welche in die Staatskasse fließt, sondern auch aus Zuschlagscentimes, welche die Departemental⸗ und Ge⸗ meindebudgets nähren. Um das Ziel zu erreichen, müsse man die Grundsteuer in zwei Kategorien zerlegen, wovon rie eine die mit Baulichkeiten bedeckten Terrains, welche von Jahr zu Jahr an Werth zunehmen, die andere die für den Land⸗ hau, der so schlimme Zeiten durchzumachen hat, bestimmten Grund⸗ stücke umfassen würde. Diese Eintheilung würde die Summen, die herabgesetzt werden sollten, auf 120 Millionen beschränken. Es müßte nicht schwer sein, hinsichtlich einer solchen Ziffer eine oder mehrere aufeinanderfolgende Entlastungen von nachhaltiger Wirkung vorzunehmen. Da jedoch die Gemeinde⸗ und Departementalbudgets der Zuschlagscentimes bedürfen, müsse der Staat ihnen durch Gewährung eines Antheils an den indirekten Einnahmen es Gesammtbudgets zu Hülfe kommen. Auf diese Weise könnte der Ackerbau, in einer seiner schwersten Lasten erleichtert, desto eher den Kampf mit seinen auswärtigen Konkurrenten aufneh⸗ men. Es ist sehr zu wünschen, daß die Eintheilung in Bauplätze und Ackerbauland bald vollendet werde. Sie existirte von 18. 7—1821. Dann war 1876 sowohl in einem Gesetzentwurf, betreffend die Er⸗ neuerung des Katasters, als in einem Bericht des Budgetausschusses, der sich mit der Steuerreform beschäftigte, davon die Rede. Ist erst diese Operation vollzogen, dann wird der keineswegs utopistische Plan des Senatspräsidenten einer näheren öu1u“ werden

können.

om Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende 6 1880 4 429 500 4 % ige, 44 257 500 4 ½ %ige und 9 181 500 5 %ige, zusammen 57 868 500 Pfandbriefe ausgegeben, wovon noch 4 429 500 40 %ige, 41 813 700 4 ½ % ige und 8 214 000 5 %l ge, zusammen 54 457 200 Pfandbriefe verzinslich sind. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 2 962 800 ℳ, im Laufe des Monats Jyli 1880 angemeldet 13 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerthe von 1 339 400 Die Nsederrheinische Güter⸗Assekuranz⸗Gesell] schaft zahlt für das Jahr 1879 als Dividende 45 pro Aktie für die Hauptgesellschaft und 5 pro Aktie für den Rückversiche⸗ verein. 1“ Der Aktiengesellschaft für Eisenin dustrie und Brückenbau, vormals Harkort in Duis burg ist, wie die B. Börs. Ztg.“ meldet, Seitens der Kiel⸗Eckernförde⸗Flensburger Eisenbahn der Bau der großen Brücke über die Schlei übertragen Die Kommission für den internationalen Getreide⸗ und Saatenmarkt in Wien hat folgende Bestimmungen für den bevorstehenden achten Markt getroffen: 1) Der achte internationale Getreide- und Saatenmarkt in Wien wird am 16. und 17. August 1880 abgehalten. 2) Die Eröffnung findet am 16. August um 9 Uhr Vormittags im Saale der Wiener Frucht⸗ und Mehlbörse I., Schot⸗ tenring 19, statt. Gegenstände der Tagesordnung sind: Berichte über die Ernte a. in Oesterreich⸗Ungarn, b. Preußen, c Sachsen, d. Bayern, e. Württemberg, f. Baden, g. Frankreich, h. Italien, i. England, k. Rumänien, J. Rußland, m. Nordamerika. 3) Die Lokalitäten für den geschäftlichen Theil des Saagtenmarktes befinden sich im Lagerhause der Stadt Wien (im Kaiserlich⸗Königlichen Prater nächft der Rotunde) und werden am 16. August nach Beendigung der Eröffnungsfeierlichkeit um 10 ½ Uhr Vormittags geöffnet. Daselbst wird auch während des 17. August und zwar von 9 Uhr Vormittacs bis 3 Uhr Nachmittags der Saaten⸗ markt abgehalten. Am 17. August um 3 Uhr Nachmittags wird die amtliche Coursbestimmung vorgenommen. 4) Die Zusammenkünfte der Theilnehmer vor und nach den im Punkte 3 bestimmten Ge⸗ schäftsstunden finden in den Säͤlen der Wiener Frucht⸗ und Mehl⸗ börse I., Schottenring 19, welche zu diesem Zweck offen stehen, statt. Für ausreichende Fahrgelegenheit von den Lokalitäten der Wiener Frucht und Mehlbörse zum Stadtlagerhause und zurück durch Om⸗ nibusse, Tramway ꝛc. wird während beider Saatenmarkttage Vorsorge getroffen sein. 5) Ein Bericht des Vorstandes der Wiener Frucht⸗ und Mehlbörse wird die Resultate des achten internationalen Ge⸗ treide⸗ und Saatenmarktes in Wien zusammenfassen. 6) Der Bei⸗ trag zu den Kosten ist für die Theilnehmer auf zwei Gulden oder vier Mark oder fünf Franes bemessen. Für die Benützung separater Tische, welche, soweit der Raum es zuläßt, aufgestellt werden, ist eine Gebühr von zwanzig Gulden, für die Beistellung einer Firmatafel 1 Fl. 50 Kr. zu entrichten. Mitglieder der Weener Frucht- und Mehlbörse, welche im Besitze von ganzjährigen Karten zum Besuche der Börsenversammlungen sind, haben für das Entrée in den Saatenmarkt einen Gulden per

22 660. 24 586. 26 817. 2 37 575. 40 563. 62 189. 64 088. 64 158. 75 586. 79 413. 86 371.

46 Gewinne von 1500

3647. 5510. 12 413. 15 111.

36 082. 38 407. 52 848. 54 945. 59 783. 61 770. 78 177. 78 415. 86 290. 87 553.

33 623. 52 771. 59 759. 74 957. 85 959. 68

22 356. 35 597. 40 911. 59 017. 72 897. 76 233. 81 888. 87 611.

16 307. 34 006. 40 000. 56 987. 68 797. 75 951. 79 989. 85 074.

20 188. 34 411. 40 698. 57 272. 71 897. 76 086. 80 414. 86 977.

in Paris und London eine etwa 40 Tausend und in also 120 bis 130 Tausend soll.

dem Durchschnitt des ersten 157 289 Sendungen belauf

Cöln, 5. August, 1

Dampfer „Europa“ ist bourne eingetroffen.

(Aus dem Feh bch

a. Ge

1879 sind folgende Gemälde 1) D. Diego Velazg eines Zwerges vom Hofe Phi

lich erhalten (rentoilirt)). Don Antonio der Englä

das, wie auch das hie des Künstlers stammt; berühmten Hauptwerke Las

Bild die Originalskizze sei: gebildet, schärfer hervorgehoben; die Hündin, die Nebendin ähnlich behandelt und in fa

leuchtende Tiefe des Kolorits

erson, Eigenthümer von Tischen an der Wiener Frucht⸗ und Mehl⸗ ner zehn Gulden per Tisch und 1 Fl. 50 Kr. für die Firmatafel nachzuzahlen. 7) Streitigkeiten aus Geschäften, welche außerhalb der Marktversammlungen im Lagerhause und in den Sälen der Wiener Frucht⸗ und Mehlbörse mündlich geschlossen wurden, ent⸗ ziehen sich der Kompetenz des Schiedsgerichtes dieser Börse. meldungen zur Theilnahme werden bei der Wiener Frucht⸗ und Mehlbörse und bei den Mitgliedern der iaternationalen Kommission, woselbst auch die Mitgliedskarten verabfolgt werden, entgegengenom⸗ men. Behufs Verfassung einer auf dem Saatenmarkte zur Verthei⸗ lung gelangenden Präsenzliste wird um rechtzeitige Anmeldung unter

Angabe der Adresse gebeten. 8 Die Semestralbilanz der Ungarischen Bodenkredit⸗ Aktiengesellschaft weist einen Reingewinn von 7 ½ % per

aunum aus. 5

Nürnberg, 3. August. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held, Hopfenkommissionsgeschäft.) Der erste Ballen Hopfen von der neuen Ernte, Steiermärker Gewächs, kam heute Nachmittag hier an und wurde sofort zu 150 per 50 kg an einem Exporteur ver⸗ kauft, noch harren aber große Quantitäten 79. Waare vergebens auf Käufer. Die Preise bewegen sich seßt zwischen 20 und 50 ℳ, mehr als 50 wird fast nur noch für Ausstichwaare gezahlt. Die Eigner geben zu allen Geboten ab. Die Ernteberichte lauten un⸗ verändert günstig. Die von einzelnen Orten einlaufenden Klagen über das Vorkommen von Krankheiten und Ungeziefer haben nur lokales Interesse und bleiben auf die Töö ohne Einfluß. Ungeeignetes Wetter könnte allerdings der Pflanze auch jetzt noch manchen Schaden zufügen. Gegenwärtig ist die Witterung dem Gedeihen des Hopfenstockes sehr günstig. 8

Rotterdam, 4. August. (W T. B.) Die heute von der uiederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Kaffee⸗ auktion eröffnete für Nr. 1 zu 42 ½, Nr. 2 40 ½, Nr. 6 41, Nr. 7 41, Nr. 8 40 ¼, Nr. 10 40 ½, Nr. 11 42, Nr. 16 41 ¼.

Berlin, 5. August 1880. 1

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 162. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

1 Gewinn von 30 000 auf Nr. 24 452.

2 Gewinne von 15 000 auf Nr. 10 480. 15 835.

4 Gewinne von 6000 auf Nr. 66 386. 81 565. 84 041. 93 810.

37 Gewinne von 3000 auf Nr. 910. 1644. 5861. 5925. 12 106. 13 944. 14 372. 16 469. 17 055. 22 606.

8) An-

2) Adriaan van der Hütte.

Rechts unten auf einem mit dem A verbunden).

1870: Intérieur villageois).

brennendem

dem Lichte vor dem von sechs Bauern um zur Rechten einer der die Fl sich die Pfeife stopft, zwisch glas erhebend;

Kamin mit

Bauer im Peoofil.

Bauern, der mittlere vom

Zeit, da derselbe, der unter dem Einflusse vorab seinen feinen

vollendeter Meisterschaft

Charakteristik, zu der behaglichen Lebens erhob. vierziger Jahre zu setzen, salien stimmt, ist zugleich

die rythmische Gruppirung Ausdruck des Vorgangs.

zuweisen hatte, ist damit au 3) Adriaan van Studierzimmer.

Ein Mann mittleren käppchen, seitwärts auf

die Flüssigkeit in einem Gl. hält.

zellantopf mit Arznei. versehene Bibliothek; rechts in ein anderes Gemach.

46 607. 47 493. 52 333. 67 623. 69 647. 87 287. 90 347

Gewinne von 600 auf 3990. 5873. 6849. 7498. 7978. 9844. 10 786. 13 018.

Wie die „Times“ meldet, wurde in der Sitzung des engli⸗ schen Unterhauses vom 28. Juli vom General⸗Postmeister über den Verkehrsumfang bei den Rohrpostanlagen

aus welcher hervorgeht, daß die Rohrpost zur Zeit in Paris

Diesen Zahlen gegenüber wird es von Interesse sein, zu erfahren, daß der Verkehr der Berliner Rohrpost nach

Erste Post aus England vom 4. hat den Anschluß nach Enst in Verviers nicht erreicht: Grund: Sperrung des Ge⸗ leises bei Louvain in Folge des Zusammenstoßes zweier Züge.

Der mit deutschen Ausstellungsgütern befrachtete

Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen. 8 der Königlich preußischen Kunstsammlungen.) Königliche Museen.

Während des Vierteljahres vom 1. Oktober bis 31. Dezem er

Ganze lebensgroße Figur.

reichem goldgestickten Kostöm, de der Rechten, zu seiner Linken eine große schwarz⸗ Hündin, die er an rothem Bande hält.

Skizze zu dem Bilde 1097 im Museo del

der Photographie des Madrider Bildes ist anzunehmen,

ebenso der individuelle Charakter, die Porträtähnlichkeit dagegen sind in beiden Bildern das Kostüm,

unsere Sammlung, abgesehen sowohl von der Seltenheit des Meisters als seiner künstlerischen Bedeutung an sich, noch insofern wichtig, als die Galerie ein Werk aus des Velasquez letzter Zeit, die sich durch meisterliche Freiheit und Breite der Behandlung, wie durch

Ostade (Nr. 855 B.), Bauerngesellschaft in

Eichenholz, h. 0,35, br. 0,43. Trefflich er⸗ halten. Erworben in Berlin; stammt aus der Sammlung des Frei⸗ herrn Heinrich von Mecklenburg (Nr. 28 des Auktionskatalogs von

Inneres einer Hütte mit sichtbarem Dachgebälk; links ein Ver⸗ schlag, zu dem eine Treppe hinaufführt,

hinter diesem fieht singend ein junger Bursche, auf

der anderen Seite ein Kind; . Hinter dieser Gruppe mehr rechts ein Bauer,

der die Treppe zum Verschlag

Pfeife mit einer Kohle anzündend. räthe; am Boden Spielkarten u. s. f. 1 Treffliches Bild des Meisters aus der besonders interessanten

Rembrandts Sinn

fassung des bäuerlichen Volkslebens sich zu dem Humor gemüthvoller maßvollen

womit auch die Bezeichnung in lauter Ver⸗ ein vorzügliches Specimen dieser bestimm⸗ ten Epoche: ebenso bemerkenswerth durch die Anordnung der Licht⸗ und Schattenmassen und das feine

Eine sehr empfindliche Lücke der Samm⸗ lung, die bisher nur minder bedeutender Werke des Meisters auf⸗

Ostade (Nr. 855 C.), Der Arzt in seinem

igur bis zu den Knieen. N. —8 1665:(das v mit dem A verbunden). Eichenholz, h. 0,28,

br. 0,22. Vorzüglich erhalten.

einem Stuhl einen Tisch gestützt, betrachtet etwas nach links gewendet aufmerksam

Auf dem rechts in der Ecke stehenden, 1 bedeckten Tische ein aufgeschlagenes botanisches Buch und ein Por⸗ Im Grunde links die mit einem Vorhange

34 288. 36 905. 54 643. 55 404. 72 019. 72 086. . 92 864. auf Nr. 378. 1930. 2662. 16 552. 24 054. 25 739. 26 610. 46 672. 52 175. 56 323. 58 270. 69 957. 72 644.

7 603. 31 950.

44 728. 44 858. 55 229. 55 356. 62 187. 69 070. 78 978. 80 456. 83 199. 84 318. 90 590. 91 282. 94 681. 94 946. Nr. 35. 274. 3657. 15 217. 30 035. 38 953. 55 936. 65 874. 74 445. 79 855. 84 236. 92 702.

29 842. 38 734. 52 627. 65 000. 74 288. 79 176. 83 750. 92 673.

27 140. 38 509. 43 499. 61 761. 74 011. 78 856. 83 434. 92 521.

23 258. 37 410. 43 041. 59 659. 73 222. 76 554. 81 896. 89 958.

vergleichende Mittheilung gemacht,

London über drei Mal so viel Sendungen monatlich befördern

Halbjahrs 1880 sich auf monatlich

s

2,10 Morgens. (Telegramm.) Die

am 1. dieses Monats in Mel⸗

8

mäldegalerie. 21

erworben worden: uez de Silva (Nr. 413 D), Bildniß lipps IV. von Spanien.

Leinwand, h. 1,39, br. 1,01. Treff⸗

nder (2), stehend von vorn gesehen, in den mit Federn geschmückten Hut in und weißgefleckte Auf dunklem Grunde.

Prado zu Madrid, Gemälde, aus der letzten Zeit gleichzeitig mit seinem Nach der Vergleichung mit daß unser dort sind Kopf und Hände mehr durch⸗

sige G ungefähe Meninas.

ge bis auf kleine Unterschiede, ganz st gleichem Maße ausgeführt. Für

auszeichnet, bisher nicht besaß.

Brett bezeichet: V. 0STADE (das V

rechts im Hintergrunde der Vorn in voll einfallen⸗ Verschlag fröhliche Gesellschaft einen viereckigen Tisch gruppirt: öte spielt, ihm gegenüber ein Alter, der en beiden ein Dritter, das volle Kelch⸗

Feuer.

links auf umgestürztem Stuhl ein

inansteigt. Am Kamin drei andere Rücken gesehen, der zur Rechten seine In den Ecken ländliches Ge⸗

des Frans Hals entwachsen, seine malerische Anschauung, für Ton und Helldunkel zu ausbildete und zugleich in der Auf⸗

Schule

Schilderung eines zuständlichen und Das Bild, demnach um die Mitte der

Spiel des Helldunkels als durch

der Figuren und den stimmungsvollen

sgefüllt. Auf der Stuhllehne bezeichnet:

Alters, im langen Hausrock und Haus⸗ sitend, den linken Arm auf asgefäß, das er in der erhobenen Rechten gefäß mit persischem Teppich

riedrich Tamnau (angeblich das Bildniß eines polnischen Fürsten von Ant. van :

der Jahreszahl 1738 bezeichnet. G Tafel zweimal gespalten, der Firniß gerissen, sonst gut erhalten.

Das in hellem, leuchtenden Ton fein durchgeführte Bildchen, in

welchem auch die Nebendinge mit besonderer Sorgfalt und doch mit fettem vollen Vortrag behandelt sind, zeigt den Meister in der dritten Periode seines Schaffens, die auf dem gegenwärtigen Kunst⸗ markt am höchsten geschätzt und bezahlt wird. n figurenreiche Gemälde größeren Umfanges aus diefer Zeit neuerdings zu Preisen hinaufgetrieben, welche, sofern es Kabinetsbilder 2

Sammler aufgewendet werden können, für Museen aber nahezu als unerschwinglich erscheinen. 1 Epoche des Meisters mit einem guten Specimen vertreten diesen Zweck erfüllt für unsere

„Importante“, d. h. werd en sich um handelt, wohl von einer kleinen Anzahl reicher Galerie auch diese sein; Sammlung das erwähnte Bildchen.

4) Außerdem ist der Galerie durch Vermächtniß des Hrn. Dr.

(publizirt den 4. Oktober 1879) als Geschenk zu⸗

Doch muß in einer

Dyck) C.

Lebensgroße Halbfigur.

z6. E. Dietrich (Nr. 1023 B.), Männliches Bildniß. Unten links mit dem vollen Namen und Eichenholz, h. 0,73, br. 0,57. Die

Junger Mann, bartlos mit langen braunen Locken, etwas nach

links gewendet und gradaus blickend, den linken Arm auf eine Brüstung gestützt; im Kostüm eines polnischen Edelmannes. Dunk⸗ ler Grund.

sehr

zuahmen liebte.

In der Rembrandtschen Manier des im vorigen Jahrhundert geschätzten Künstlers, der öfters verschiedene ältere Meister nach⸗

Heute Morgen 9 Uhr wurde im Sitzungssaale des Hauses der Abgeordneten die elfte Generalversammlung deutscher Anthropologen eröffnet. Die der Eingangsthür gegenüberliegende Schmalseite des Saales war mit der Kolossalbüste Sr. Majestät des Kaisers und Königs, die von mächtigen Fächerpalmen und hochstämmigen Blattpflanzen umgeben und überschattet war, ge⸗ schmückt; über der Bäste hing die deutsche Reichsstandarte. Die eisernen Säulen, welche die Decke tragen, waren mit der preußischen und den Fahnen der übrigen Bunndesstaaten geziert; die Brüstungen der Logen trugen reiche Laubgewinde und die Wappen⸗ schilder der Städte, in denen sich Zweigvereine der deutschen anthro⸗ pologischen Gesellschaft befinden. Die Tribünen waren mit einem zahlreichen Publikum gefüllt, während in dem Saale selbst die Mit⸗ glieder der Gesellschaft Platz nahmen. 8 Um 9 Uhr eröffnete der Vorsitzende, Geheime Medizinal⸗Rath Professor Dr. Virchow, die Sitzung. Der Unterstaats⸗Sekretär von Goßler begrüßte darauf die Versammlung im Namen der Staats⸗ regierung, welche den Bestrebungen der anthropologischen Gesell⸗ schaft wohlwollend und theilnehmend gegenüberstehe.

Der Vorsitzende dankte für die ehrende Begrüßung und ver⸗ breitete sich in längerer Rede über die Ziele und Zwecke der Gesell⸗ schaft die zunächst das Lernbedürfniß zusammengeführt habe. Sie unterscheide sich aber dadurch von anderen ähnlichen Wandergesell⸗ schaften, die ohne dauernden Kern seien, daß sie einen festen arbeitenden Körper besitze, der in stetiger stiller Arbeit wirke snd dessen einzelne Glieder unter sich in lebhaften Beziehungen stehen. In den 10 Jahren ihres Betehens habe die Gesellschaft es auf 2100 Mitglieder gebracht: ein vollgültiger Beweis gewiß für die Nothwendigkeit ihrer Existenz. Deutschland habe viel nachzuholen gehabt, die skandinavischen Länder und die Schweiz seien uns weit vorausgewesen. Durch Fleiß und eifriges Forschen habe die deutsche Prähistorie die Versäumniß ein⸗ geholt; wir dürfen uns den andern Völkern ebenbürtig zur Seite stellen. Die in den Vorderräumen des Hauses bereitete anthropolo⸗ gische Ausstellung sei die erste umfassende in Deutschland und zeige, welch' einen unerwarteten Reichthum von Funden die zahlreichen zer⸗ streuten Samm lungen bieten. Eine unabweisbare Nothwendigkeit sei es, daß die anthropologische Gesellschaft mit den allerorts be⸗ stehenden lokalen Geschichtsvereinen ein enges Nebeneinanderwirken erstrebe zu gemeinsamer Erforschung längst entschwundener Zeitea. Der Berliner Zweigverein habe sich bemüht, für die Sitzungen mög⸗ lichst reiches Material zu beschaffen, und es sei zu hoffen, daß die Resultate der 11. Versammlung ergiebige für die Wissenschaft sein würden. 8 Demnächst betrat der Geschäftsführer des lokalen anthropolo⸗ gischen Vereins, Stadtrath Friedel, die Rednertribüne, um nach kurzer, der Gesellschaft gewidmeter Begrüßung über die prähistori⸗ schen Zeiten Berlins und seiner Umgebung zu sprechen.

Der Vortrag wurde gegen 11 Uhr abgebrochen, da zu dieser Zeit Ihre Kaiserlichen und Hoheiten der Kron prinz und die Kronprinzessin erschienen, um zunächst einen Vortrag des Hrn. Schlie mann über Troja und die Heroengräber an⸗ zuhören und später der Eröffnung der Ausstellung der prähistorischen und anth opologischen Funde beizuwohnen. 8 16

Die Höchsten Herrschaften verweilten zunächst kurze Zeit im Ministerzimmer und nahmen daselbst die Vorstellung hervorragender Mitglieder der Versammlung entgegen. Alsbald erschienen Höchst⸗ dieselben, ron Sr. Hoheit dem Erbprinzen von Sachsen⸗Meiningen begleitet im Saale und nahmen, von der Versammlung durch Er⸗ heben von den Plätzen auf das Ehrerbietigste begrüßt, auf den für die Minister reservirten Sesseln Platz. 1 8 8

Der Vortrag des Hrn. Schliemann gab zunächst einen histo rischen Ueberblick über die Ansichten und Meinungen, welche die Ge⸗ lehrten der verschiedenen Jahrhunderte seit der Blüthe der griechischen Welt bis auf unsere Zeiten über die Lage von Troja gehabt haben. schilderte alsdann in höchst anziehender und ausführlicher Weise sein seit dem Jahre 1868 begonnenen und nach 10 Jahren mit so großem und durchschlagendem Erfolge gekrönten Bemühungen, durch fort 8 gesetzte Bestrebungen Licht in diese schwierige Frage zu bringen. In der Tiefe von mehr als 20 Metern, überthürmt von einem Schutt⸗ haufen, wie er nie und nirgends wieder gefunden worden, lassen, nach des Redners Meinung, die Unmassen verglaster Ziegel und die großen Mengen vorgefundener Holzasche keinen Zweifel übrig, daß hier das durch eine gewaltige Feuersbrunst zerstörte berühmte Ilion gelegen habe. Die ausgedehnteste, abgeschlossene Ruine, welche zugleich auf einem hervorragenden Punkte liegt, gilt dem Redner als der Palast des Priamus. Jeder Zweifel sei ge⸗ hoben, daß wirklich ein Troja bestanden; die Schilderungen Homers erwiesen sich als durchaus richtig und zutreffend. Auße Troja hat der Redner auch die Heroengräber untersucht, die nach der alten Sage nher den Gräbern von Achilleus, Ajax und andere

elden errichtet sind. ¹ Der Vorsitzende wandte sich hierauf in kurzer Ansprache an Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit den Kronprinzen, dankte Höchst⸗ demselben für die Uebernahme des Protektorats und bat Se. Kaiserliche Hoheit, die Ausstellung die der Versammlung und dem Lande zur hohen Ehre gereiche, eröffnen zu wollen.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten erhoben Sich nun⸗ mehr mit der ganzen Versammlung, verließen den Saal und hielten unter Führung des Vorsitzenden der Ausstellungskommission kinen Rundgang durch die im zweiten Stockwerk des Vordergebäudes aufgebaute Ausstellung, zu der fast alle öffentlichen Museen und Sammlungen Deutschlands sowie die bedeutendsten Privatsammler ihre besten und ausgezeichnetsten Stücke, unter denen sich viele Unica und Seltenheiten befinden, eingesandt haben, und welche sich dadurch

zu einer großartigen Gesammtausstellung auf dem Gebiete de heimischen Archäologie und Anthropologie gestaltet. 8

„4. August. (Cöln. Ztg.) Heute hat man damit begonnen, die einzelnen Theile der zweiten Kreuzblume auf den stolichen Thurm des Domes zu schaffen. Die Arbeit soll am Sonnaben

über acht Tage beendigt sein.

Ausblick durch eine halb geöffnete Thür