zeigte, hatten die zw Juni und Juli im Allgemeinen ein mehr konstantes Wetter. Im Juni erreichte die Temperatur nicht die Höhegrade, wie im Mai und im Juli stieg das Thermometer nur wenig höher, als es im Mai gostieren war, so daß, da im letzteren Monate das Wärmeminimum viel tiefer lag, als im Juni und Juli, die Wärmeschwankungen in jenem Monate im Allgemeinen 10 Grad größer waren, als in diesen beiden Monaten. Die Anzahl der Tage mit Niederschlägen, beson⸗ ders aber die Menge der letztern, war, namentlich in den westlichen Provinzen, an den meisten Stationen im Juni und Juli größer, als im Mai; ja einzelne Stationen wurden von wolkenbruchartigem Regen betroffen. 8 In den ersten Tagen des Juni wehten bei hohem Barometer⸗ stande überall polare Windesströmungen; in den östlichen Stationen war der Himmel beiterer urd die Wärme intensiver; an den weiter westlich gelegenen Stationen fielen schon beim Beginne des Monats häufiger Niederschläge, der Himmel zeigte sich mehr bedeckt und die Wärme stand gegen die östlichten Gegenden zurück. In Ostpreußen betrug die mittlere Temperatur der ersten Pentade etwa 16 Grad, am Rhein dagegen nur ungefähr 13 Grad. Dort erreichte am dritten Monatstage das Thermometer einen Stand von 25 Grad, weiter westlich stieg es zu derselben Zeit im Allgemeinen kaum bis 20 Grad. Nachdem aber von 3. Juni an das Barometer überall gefallen und an Stelle der polaren die äquatoriale Strömung ge⸗ treten war, fielen fast überall — und jetzt vorzüglich in den nordöstlichen Provinzen, heftige Regengüsse. ie die unten folgende Ucbersicht zeigt, lag dort in der Zeit vom 4. bis 8. Juni der Tag, an welchem innerhalb 24 Stunden die größte Regenmenge beob⸗ achtet wurde. An den meisten Orten hatte der vorherrschende West⸗ wind während dieser Regenzeit eine ungewöhnliche Lebhaftigkeit, an einigen der nordöstlichsten Stationen steigerte er sich am 8. Juni zu einem Orkan. Fast überall entluden sich Gewitter, nicht selten von Hagelwetter begleitet. Die Temperatur sank in diesen Tagen um mehrere Grade und fast überall fiel das Wärmeminimum des Monats auf den 5. oder 6. Juni. Gegen die Mitte des Monats trat, und zwar früher an den östlichen, als an den westlichen Stationen, an die Stelle der äquatorialen die polare Strömung und unter ihrem Einflusse hellte sich der Himmel wieder auf und die Wärme stieg. Im Osten hatte die dritte Monats⸗ pentade, 10.—14. Juni, eine Temperatur von 18 bis 20 Grad, im Westen von 14 bis 16 Grad, während die vierte Pentade in den westlichen Provinzen ein paar Grade wärmer war, als in den öst⸗ lichen. Die gesteigerte Wärme hatte auch jetzt an manchen Orten heftige Gewitter und reichliche Regengüsse zur Folge. Die wolken⸗ bruchartigen Regen, welche mehrere Gegenden Schlesiens trafen — es hatten z. B. Wang, Schreiberhau und Görlitz am 14. und 15. Juni gegen 50 mm Niederschläge, während in Breslau es nur sehr mäßig regnete — riefen große Ueberschwemmungen hervor. Nachdem um Anfang der zweiten Hälfte des Juni, auf welche im Allgemeinen as Maximum des Luftdrucks fiel, das Barometer nach und nach ge⸗ unken war, trat ein häufiger Wechsel in den Luftströmungen ein, edoch blieben im Osten die polaren, im Westen die äquatorialen ie vorherrschenden. Die Wärmeschwankungen waren im Allgemeinen nicht sehr bedeutend, nur die östlichsten Stationen machten hiervon eine Ausnahme, da hier das Thermometer am 21. Juni unter 7 Grad herabging, ein paar Tage darauf aber über 25 Grad sich erhob. An elektrischen Entladungen fehlte es auch in dieser Zeit nicht, die Nieder⸗ schläge aber waren weniger häufig, im Westen bedeutender als im Osten; namentlich hatten vom 21. bis 25. Juni die westlichsten Stationen Tag für Tag starke und anhaltende Regen. Zu Ende des Monats hob sich nach und nach die Wärme wieder, so daß mit Aus⸗ nahme der östlichsten Gegenden, welche bereits am 23. und 24. Juni hohe Wärmegrade hatten, der letzte Juni der wärmste Tag in der weiten Hälfte des Monats war. 1 Das Wetter blieb im Juli im Allgemeinen dem im Juni gleich; verhaͤltnißmäßig war die Wärme noch bedeutender, namentlich in den östlichen Provinzen; denn in diesen übertraf die mittlere Tempera⸗ tur die durchschnittliche um etwa einen Grad, während sie in den westlichen Provinzen ihr gleich war. Einen großen Reichthum zeigte der Juli an Gewittern; einige Stationen hatten noch mehr elek⸗ trische Entladungen, als die in der unten folgenden Uebersicht ange⸗ gebenen. So hatte Eichberg 14, Lingen 12 Tage mit Gewittern, letztere Station außerdem noch 5 Tage mit entferntem Donner und 3 mit Wetterleuchten. In den ersten Tagen des Juli gab es überall Gewitter und es wurde durch den mit denselben verbundenen Regen die große Hitze zu Anfang des Monats nach und nach gemindert. In den mittleren und westlichen Provinzen trat eine Abnahme in der Temperatur mit dem 4. Juli, in den östlichen erst einen Tag später ein, in jenen war der 5., in diesen der 6. Juli 5 bis 7 Grade kälter, als der Anfang des Monats. Auf der Schneekoppe, wo seit dem 1. Juli eine meteorologische Station besteht, zeigte am 5. Juli das Thermometer im Maximo nur 6,2 Grad und ging am folgenden Tage auf den Gefrierpunkt herab. Bei wenig bedecktem Himmel und schwacher äquatorialer Strömung fing die Wärme in en darauf folgenden Tagen wieder zuzunehmen an und zwar rascher und intensiver in den östlichen, als in den westlichen Provinzen, be⸗ sonders als vom 12. Juli an bei steigendem Barometer die nörd⸗ iche und östliche Windesströmung auf einige Zeit vorherrschend wurde. Die größte Hitze fiel überall in die 4. Pentade, vom 15. bis 9. Juli, und fast alle Stationen heobachteten am 16. oder 17. Juli das absolute Wärmemaximum. Im Ganzen war die Mitte des Monats eine regenfreie Zeit, dagegen traten fast überall elektrische Entladungen und mit denselben einzelne starke, zuweilen mit Hagel verbundene Regengüsse ein. Vor Allem war ies am 12. oder 13. Juli in der Provinz Schlesien der Fall. An mehreren Stationen, wie Guhrau, Bunzlau, Grünberg betrug die Höhe der gefallenen Niederschläge über 30, in Wang 60 Millimeter. Im letzten Monatsdrittheile wurde überall die Wärme mäßiger, die Anzahl der Tage mit Regen aber größer. Die 5. Pentade war fast 4 bis 5 Grade kälter, als die vorhergehende; in en nordöstlichen Provinzen, wo bis zu Ende des Monats wenig Tage ohne Niederschläge waren, erhob sich nur ausnahmsweise das Thermometer noch auf 25 Grad, weiter nach Westen blieb das Wetter bis etwa zum 24. Juli frei von Niederschlägen, von da an stellten sich auch hier fast täglich Regen ein, bald hier bald dort durch lokale Witterungsverhältnisse beeinflußt von bedeutender Stärke; letzteres fand vorzüglich an den hochgelegenen Stationen des Riesengebirges, des Thüringer Waldes und des Harzes statt. Am Schlusse des Monats, namentlich in den zwei letzten Tagen, entluden sich 1s überall starke Gewitter, nicht selten begleitet von Hagel⸗
Mittlerer Barometerstand im Juni 1880 nebst den Extremen, ausgedrückt in Millimetern.
Seehöhe, Mittl. Baro- Maximum Minimum in Meter. meterstand Tag Stand. Tag Stand. Königsberg 22,6 16 746,8 Lauenburg 29,4 44,8 Conitz 157 35,3 Bromberg 45,6 40,5 33,7 43,0 698,7 746,1 43,2 45,1 46,0 50,7 45,7 48,7 35,5 40,5 34,4
=,2ö.Nb’
—
8S
amburg annover
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—
S.S5S.IAFEsS 00SoSenSSeo SEIEIAIEEEEEEEO
Mittlere Temperatur im Juni 1880 nebst den absoluten
Extremen.
Beigefügt sind rnoch die Anzahl der Sommertage und der Tage
mit Gewitter.
Mittlere Tem⸗ peratur:
Claußen. 16,4 (16,2) Königsberg 15,6 (15,3) ““ Lauenburg. Feonit.. Bromberg. Breslau Wang
14,8 (14,8) 16,0 (16,8) 17,0 (16,7) 17,0 (17,2) .. 1111 Görlitz. 16,5 716.2) Lorgan. 17,01 Breitenbach 12,7 (13,1) Berlin 17,5 11 Putbus . . . 14,0 (15,3) Hamburg. 15,4 (14,8) Hannover 16,0 (16,4) Klausthal. 12,1 (13,5) Emden 14,6 (15,5) Münster. 15,4 (16,1) Cöln 16,1 (17, Aachen.. 15,6 Ftie166 Darmstadt. 16,4 (17,1) Hechingen 14,0 (14,9)
24 14
14,5 (14,3) 23 30 2 10
13 13 12 12 12 12
28,0 29, 1,
25,0 28,
28,
28,9 22,0 28,1 30,3 27,3 30,2 22,0 23,9 26,0 21,2 27,5 26,6 27,5 27,4 29,5 30,0 26,0
0 3 1 1
Maximum: Mini
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2 4
Tage mit
Höhe der Niederschläge im Juni 1880, ausgedrückt in Millimetern.
Beigefügt ist noch die größte Menge innerhalb 24 Stunden, die Anzahl der Tage mit Niederschlägen, sowie die Anzahl der heiteren und trüben Tage.
Größte Höhe Tage mit Heitere Trübe
Höhe der
Niederschläge Claußen 93,9 (62,9) Königsberg 72,6 (59,3) ZAZ1““ Lauenburg. 76,3 (56, i11 8e Bromberg 43,6 (55,
110/,5
Wang . . 159,3 (120,
Görlitz .104,4 (76,9) Torgau 1230,6 (66,2) Breitenbach 129,5 (104,7) DBerlin 101 Putbus . 31,8 (53,2) Bennaue . 134,0 6628
5 Breslau. (66,
3 1 6 5 6
annover 63,8 (68,6
lausthal 172,0 (125,6) Emden. 115,0 6899 Münster 157,7 (68,8 Cöln. 142 Aachen 164,9 (56,6) Trier .105,1 680 Darmstadt 134,5 (73,8) Hechingen 52,4 (96,2)
Mittl. Ba⸗ rometer⸗ stand
8 —
Königsberg Lauenburg Conitz Bromberg Breslau Görlitz ͤ Breitenbach Berlin Putbus amburg
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ittlerer Barometerstand im Juli 1880 nebst de Extremen, ausgedrückt in Millimetern.
Maximum
Tag 12 12 12 12 12 14 12 11 12 12 12 12 13 14 13 12 11 11 11
Stand 767,2 65,6 54,5 63,7 55,5 49,1 58,4 12,9 63,0 62,4 66,1 61,8 67,2 61,2 62 8 49,2 52,1 46 5 Z-
10 15 18 16 1 21 21 17 17 20 14 12 19 17 21 20 23 16 18 22 19 20
he Niederschl. Tage Tage 2 19 5 2
Minimum Tag
27
27
26 26 8
Stand
Mittlere Temperatur im Juli 1880 nebst den absoluten Extremen. Maximum: Minimum:
Mittlere Tem⸗ peratur:
Claußen . 18,58 (17,6) Königsberg 18,0 (17,2) Hela 18,3 (17,2) Lauenburg. 17,5 (16,3) Foniz Bromberg 13,4 (18,1) Breslau 19,3 (18,5) CDITZATITI11 Görlitz 18,8 (17,7) Porgath. 20,0 (188 Breitenbach 15,2 (15,5) Berlin.. 19,9 (19,0) Putbus... 17,3 (17,8 “ G8
annover 18,3 (17,9) Clausthal 14,5 (15,0) Emden. 16,6 (176 Münster 17,4 (17,1) F Aachen. 18,8 (18,0) Fritir ( 1 Darmstadt. 19,9 (19,4) Hechingen. 17,6 (17,3)
Höhe der Niederschläge
Höhe der Niederschläge Claußen 45,4 (70,7) Königsberg 129,5 (61,4) 117,9
Hela 8
Lauenburg 95,0 (77,7) Konitz 108,5 (67,2) Bromberg 103,2 (53,2) Breslau 70,6 (70,4) Wang 234,2 (96,8) Görlitz 101,8 (79,4) Torgau 99,9 (70,7) Breitenbach 99,4 (76,1)
gehenden Monate zehnmal zu gr
—
8
3,6 30,0
8 5 9
3
26,0 28,9 28,2 29,5 33,0
17 24,0
10 30,6
17 33,3
17 28,4
17 32,5
15 25,8
16 26,8
16 28,5
16 25,9
16 27,6
16 28,0
16 30,2
16 31,3
16 33,9
16 33,6
17 28,8
im Juli 1880, ausgedrückt in Millimetern. Größte
Tag 27 21 21 21 10 11
5 13 13 19 8
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Stand
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Tage mit
10
öhe Tage mit Heitere Trübe
10,6
3
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30,1 17,4 24,8 33,4 14,7 59,8 16,1 18,5 43,0
*) Die Regenhöhe für Hela ist in den Uebersichten der vorher⸗
oß angegeben.
18 17 17 19 16 17 20 19 16 17
öhe ö Tage Tage
dodd— OnooesSSSE
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1 Höhe der Größte Höhe Tage mit Heitere Trüb
MNiiederschläge Tag Höhe Niederschl. Tage ö11“— Tage
59,2 (54,8) 26 20,3 15
50,8 (70,6) 272 2190 20
163,8 (60,1) 13 28,9 28
150 2 (142,4) 27 33, 21
Emden 96,8 (72,3) 27 25
Münster 20,1 (72,3) 18 21
Cöln 56,8 (66,3) 27 15
Aachen 112,4 (77,2) 17 21
Trier 65,4 (77,0) 27 10
Darmstadt 24,3 (80,8) 4 16
Berlin Putbus Hannover Hamburg
Klausthal
Die Königliche Eisenbahndirektion zu Frankfurt a. M. veran⸗ staltet am 21.— 23. und 28.— 30. d. Mts. eine Extrabeförde⸗ rung nach dem Rhein, der Mosel und den Reichslanden mit der erheblichen Preisermäßigung von 50 % und 15 kg Freigepäck bei einer auf 14 resp. 21 Tage auszedehnten Gültigkeitsdauer und Auf⸗ enthaltsberechtigung auf den Couponstationen, sowie Benutzung sämmtlicher Schnellzüge mit entsprechender Klasse. Die Abfahrt findet vom Berlin⸗Potsdamer Bahnhof um 9 Uhr Vormittags statt auch in Halle und Nordhausen werden Billets ausgegeben.
8 Die Versammlung deutscher Philologen und Schul⸗ männer, welche im vorigen Jahre zu Trier tagte, hat für dies Jahr Stettin zum Vereinigungsorte gewählt. Nach dem Programme soll diese Versammlung vom 27. bis 30. September stattfinden; der Abend des 26. dient zu gegenseitiger Begrüßung, am 1. Oktober wird Gelegenheit zu einer Extrafahrt nach Swinemünde bezw. He⸗ ringsdorf geboten werden. Im Uebrigen sind für die Vormittage, wie herkömmlich, die Hauptversammlangen und Sektionsberathungen angesetzt, die Nachmittage und Abende für gesellige Festakte und freie Vereinigungen bestimmt. Die geschäftliche Vorbereitung der Sektionsarbeiten hat Realschul⸗Direktor Kleinsorge für die Päda⸗ gogen übernommen, Professor Dr. A. Müller in Halle für die Orientalisten, die Greifswalder Professoren Dr. Kießling, Dr. Preuner und Dr. Al. Reifferscheid bezw für die klassischen Philologen, die Archäologen und die Germanisten mit den Romanisten, endlich für die Lehrer der Mathematik und Naturwissenschaft Professor Dr. Junghaus zu Stettin. .
3 8 “ 8 1
Im Saale des Buggenhagenschen ablissements (am Moritz⸗ platz) begannen am Montag die Verhandlungen des deutschen Schneidermeister⸗Kongresses. Es waren etwa 200 Dele⸗ girte aus allen Theilen Deutschlands az wesend. Der Obermeister der Berliner Schneider⸗Innung, Köppen, präsidirte. Dem vom Vor⸗ sitzenden erstatteten Geschäftsberichte war zu entnehmen, daß der auf dem vorjährigen Kongreß gegründete „Bund selbstständiger Schneider⸗ ““ Fachgenossen Deutschlands“ bereits gegen 6000 Mitglie⸗
er zählt. 1
„Ueber die Verwüstungen, welche die Gewitter und Wolken⸗ brüche am Sonnabend in den Provinzen Ost⸗ und Westpreußen angerichtet haben, theilt die „Danz. Ztz.“ Folgendes mit: Bereits in der Nähe von Königsberg beginnen die Verwüstungen. Schon dort wurde der Eisenbahndamm durch Hochwasser erheblich beschädigt. Mächtige Wolkenbrüche ergossen sich ferner über das Oberland und machten die in das Frische Haff sich ergießenden Flüßchen zu gewal⸗ tigen Strömen anschwellen, die auf großen Strecken über ihre Ufer traten, die Ernte fortschwemmten, Häuser und Stallungen umspülten, bei Braunsberg, Mühlhausen u. s. w. die Dämme in schwere Gefahr brachten und Brücken und Wege arg verwüsteten. Auch bei Elbing stieg das Wasser so an, daß die Schiffahrt gehemmt, die tiefer liegende Umgegend überschwemmt war. In Mühlhausen, Christburg u. s. w. standen selbst Wohnhäuser tief im Wasser. In Liebstadt wurden drei Scheunen durch Blitzschlag in Asche gelegt. In Bür⸗ gerwalde (Kreis Braunsberg) richtete ein Orkan große Verheerungen an Gebäuden an. Dazu fielen strichweise sehr starke Hagelschauer, so im Kreise Marienwerder, wo die Ortschaften Tromnau, Paulsdorff, Hochzehren und Niederzehren stark gelitten haben. Die Felder sind ein reiner Brei. Viele VPögel, Enten, ganze Haufen Staare u. s. w. sind erschlagen. — Die Eisenbahndämme auf den Strecken Graudenz⸗Jablonowo und Osterode⸗Thorn wurden stellen⸗ weise so aufgeweicht, daß die meisten Züge erhebliche Verspätungen erlitten. Am schlimmsten erging es aber der Marienburg⸗Mlawkaer Bahn, deren Fahrdamm zwischen Mlecewo und Nikolaiken in einer Länge von fast einer Viertelmeile so unterspült wurde, daß er fast 12 Stunden lang nicht befahren werden konnte und ca. 600 Arbei⸗ ter aufgeboten werden mußten, um die rasche Wiederherstellung zu bewerkstelligen. Schrecklich sind die Verwüstungen, welche die Kreise Marienwerder, Graudenz und Schwetz erlitten haben. Die Blitzschläge sind noch der geringste Schaden, obwohl mehrfach Ge⸗ bäude eingeäschert sind. In mehreren Ortschaften ragten die Ge⸗ bäude wie Inseln aus weiten Seen hervor; in anderen drangen die Wasser⸗ und Sandmassen in die Häuser und bedrohten die Bewohner und die Viehbestände, welche letzteren schleunigst nach höher gelegenen Pankten geflüchtet werden mußten. Ganze Landstücke sind abge⸗ schwemmt, Löcher bis zu 20 Fuß Tiefe ausgerissen, Gärten, Felder und selbst Waldstücke arg verwüstet. In Marusch bei Graudenz stürzte eine Mühle zusammen, in Mewe wurde eine Mauer an der Strafanstalt und ein Haus derart unterspült, daß sie mit dem Ein⸗ sturz drohen.
Ziegenhals, 16. August. (Schles. Ztg.) Der etwa 4 Meilen von hier gelegene österreichische Badeort Carsbrunn (1 Meile von Würbenthal), bekannt durch seine eisenhaltigen Quellen, sowie seine idyllische und romantische Lage, ist von einem schrecklichen Unglück betroffen worden. Ein am 12. d. Mts. niedergegangener Wolken⸗ bruch hat die Ortschaft vollständig vernichtet. Sämmtliche Häuser sind weggerissen oder zerstört. Die Einwohnerschaft und die Kur⸗ gäste mußten auf die Berge flüchten. Sämmtliche Quellen sind ver⸗ sandet. Kurz, ganz Carlsbrunn ist nur eine Ruine.
Moskau, im August. (Köln. Ztg.). Aus Semipalatinsk wird mitgetheilt, daß zur Untersuchung des Flußbettes des Irtisch und der Möglichkeit einer Dampfschiffahrt am oberen Theile seines Laufes ein Beamter von Semipalatinek aus auf einem Dampfer abgegangen sei. Derselbe Beamte hat schon im vorigen Jahre eine solche Fahrt unternommen, dieselbe aber infolge widriger Winde nur bis Usti⸗Kamenogorsk fortsetzen können. Die oberste Verwaltungs⸗ behörde von Westsibirien, welche in diesem Jahre eine zeitweilige Dampfschiffahrt von Semipalatinsk flußabwärts ins Leben gerufen hat, beabsichtigt die Dampfschiffverbindung auch weiter flußaufwärts — wenn möglich — bis zum Saissan⸗See auszudehnen. In diesem Falle würde die Linie sich über die ganze Breite Sibiriens von der Ftrclcen Grenze bis zum Eismeer, d. h. vom 80 bis zum 66 ½0 n. B. erstrecken.
Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen — (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
1“ 1u“
Erste
8 zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußit
Berlin, Donnerstag, den 19 August
des Zeutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 82.
* 8 Inserats für den Deutschen Reichs⸗ u. Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt anz die Königliche Expeditkon
Steckbriefe and Untersuchungs-Sachen.
Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submizsieken etc.
Verloozung, Amortisation, Zinszahlang
. u. s. w. von öffentlichen Papieren.
*
Seffentlicher Anzeiger.
———= nanennegaeen
5. Industrielle Etablissementz, Fabriken und Grosskandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungezn.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-
Inserate nehmen ant: die Annoancea⸗Expedttionen bes „Invalldendank“, Rudolf Mosse. Haasensein & Bogler, B. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner à Winter, sowie alle übrigen größeren
Annsuten⸗Bureaus.
9. Familien-Nachrichten.] beilage. R
ESteckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen
Aufhebung eines Steckbriefes. Der gegen den Kaufmann Julius Theodor Adolph Schenke unter dem 12. November 1877 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen, da die gerichtliche Haft gegen den ꝛc. Schenke aufgehoben worden ist. Berlin, den 14. August 1880. Der Untersuchungsrichter des Königlichen Landgerichts I. Hollmann.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schneidergesellen, Invaliden Paul Karl Lud⸗ wig Zühlsdorf aus Berlin, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls auf Grund §. 242 des Strafgesetzbuches verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Landgerichtsgefängniß zu Potsdam abzuliefern. Der ꝛc. Zühlsdorf soll unter anderen Sachen gestohlene weiße Taschentücher gez. H. 10 und A. S. 11 bei sich führen. Potsdam, den 16. August 1880. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichteß Beschreibung: Alter: 32 Jahre. Größe: 160 cm. Statur: mittel. Haare: blond. Stirn: flach. Bart: blond, voll. Augenbrauen: blond. Augen: grau. Nase: .“ Mund: gewöhnlich. Zähne: defekt. inn: beharrt. Gesicht: länglich. Gesichtsfarbe: gesund. Sprache: deutsch. Beson⸗ dere Kennzeichen: fehlen. 8
[20799]
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Com⸗ mis Karl Julius Blümel aus Nieder⸗Wüste⸗ giersdorf, welcher sich verborgen hält, ist die Unter⸗ suchungshaft wegen wiederholten Diebstahls und Fluchtverdachts verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Nieder⸗Wüstegiersdorf abzuliefern. Nieder⸗Wüste⸗ giersdorf, den 14. August 1880. Königliches Amts⸗ gericht. — Beschreibung: Alter: circa 20 Jahre, Statur: hager, Größe: 170 cm, Haare; dunkelblond, Stirn: frei, Augenbrauen: dünn, braun, Nase: Adlernase, Zähne: vollständig, Gesicht: länglich, hager, Sprache: geläufig, Bart: keinen, Augen: blau, Mund: gewöhnlich, Kinn: gewöhnlich, Ge⸗ sichtsfarbe: blaß, besondere Kennzeichen: etwas nach vorn gebeugte Haltung.
[20778] Ladung.
Der Stanislaus Walkowsky (auch Nicolaus ge⸗ nannt), 35 Jahre alt, Schneider, geboren zu Kiebel, Kreis Bomst, zuletzt zu Merzig wohnhaft, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird: „als beurlaubter Wehrmann der Land⸗ wehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein“, Ueber⸗ tretung gegen §. 3633 des Strafgesetzbuches wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier⸗ selbst uuf den 30. Oktober 1880, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöͤffengericht zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschul⸗ digtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ge⸗ schritten werden. Merzig, den 16. August 1880. Lagenstein, Gerichtssekretär.
Ladung.
1) Der Joseph Grzybek, geb. am 1. Märt 1857 zu Bythin, letzter Aufenthalt unbekannt, 2) der Michael Wichniarz, geb. am 11. August 1857 zu Brzysno, letzter Aufenthalt unbekannt, 3) der Paul Andreas Christian Delcer, geb. am 22. April 1857 zu Dobrojewo, letzter Aufenthalt Dobrojewo, 4) der Wilhelm Zoch, geb. am 22. Januar 1857 zu Grün⸗ berg, letzter Aufenthalt unbekannt, 5) der Martin Mikolajezak, geb. am 5. November 1857 zu Dalne, letzter Aufenthalt unbekannt, 6) der Stanislaus Mazurowiez, geb. am 4. November 1857 zu Gorszewice, letzter Aufenthalt Pakawie, 7) der Marcell Schmidtkowski, geb. am 14. Januar 1857 zu Ottorowo, letzter Aufenthalt unbekannt, 8) der Fabusch Lippsfelder, geb. am 4. Dezember 1857 zu Samter, letzter Aufenthalt Samter, 9) der Valen⸗ tin Wozniak, geb. am 10. November 1857 zu Sendzin, letzter Aufenthalt unbekannt, 10) der Martin Nowak, geb. am 30. Oktober 1857 zu Zakrzewko, letzter Aufenthalt Zakrzewko, 11) der Altsitzersohn Martin Paul Gustav Forbrich, geb. am 10. Februar 1856 zu Drein, letzter Aufenthalt Drein, Kreis Samter, 12) der Philipp Smura, geb. am 2. Juni 1856 zu Neubrück, letzter Aufent⸗ halt Pierwoszewo, Kreis Samter, 13) der Chri⸗ sostom Lawnieczak, geb. am 23. August 1857 zu Pozarowo, letzter Aufenthalt Choyno, Kreis Sam⸗ ter, 14) der Richard Emil Fleischer, geb. am 1. März 1857 zu Wronke, letzter Aufenthalt Wronke, 15) der Karl Robert Neuendorf, geb. am 16. Dezember 1857 zu ajaczkowo, letzter Aufenthalt Wierzchocin, Kreis Samter, 16) der Be⸗ diente Ferdinand Adolph Marquardt, geb. am 22. August 1853 zu Pinne, letzter Aufenthalt unbe⸗ kannt, 17) der Handlungsdiener Aron Zadek, geb. am 5. November 1856 zu Pinne, 18) der Stephan Stiwinski, geb. am 28. November 1857 zu Kikowo, letzter Aufenthalt unbekannt, 19) der Theophil Wysocki, geb. am 5. Oktober 1857 zu Niewierz, letzter Aufenthalt unbekannt, 20) der Ferdinand Robert Schumann, geb. den 17. No⸗ vember 1857 zu Pinne Dorf, letzter Aufenthalt unbekannt, 21) der Wladislaus Dankowski, geb. am 21. Fna⸗ 1857 zu Stopanowo, Kreis Samter, letzter Aufenthalt Posen, werden beschuldigt, als
ehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden vs oder der Flotte zu
tziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver⸗
8 “
sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗ G.⸗B. Dieselben werden auf den 29. Oktober 1880, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Posen zur Haupt⸗ verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus⸗ bleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von der Königlichen Ersatz⸗ Kommission für den Aushebungsbezirk des Kreises Samter über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt wer⸗ den. Posen, den 6. August 1880. Königliche Staatsanwaltschaft.
Subhastationen, Aufgebote, Vor ladungen u. dergl.
1 Aufgebot.
Nachbenannte Personen haben wegen der im Fol⸗ genden näher angegebenen Urkunden das Aufgebot beantragt, nämlich: 1) der Rentner Jürgen Hinrich Schröder in Schleswig wegen eines angeblich verloren gegan⸗ genen, als Besitzdokument ausgefertigten Erbrezesses vom 12. November 1873 nebst Verhandlung vom 19. Februar 1874, woraus für die Wittwe Eva Katharina Otto, geb. Stamp, in Hummelfeld die Summe von 2300 Thlr. Pr. Cour., welche bei der am 10. April v. J. stattgefundenen außergericht⸗ lichen Theilung des Nachlasses der gedachten Wittwe von den Miterben ihm zum alleinigen Eigenthum überwiesen worden, auf Folio 5792. des 6. Bandes des Hüttenharder Schuld⸗ und Pfandprotokolls pro⸗ tokollirt ist; 2) der Hufenpächter Henning Friedrich Büll zu Ochsenhagen wegen der von dem Käthner Hans Friedr. Kruse in Hörmant am 23. April 1868 an ihn ausgestellten, auf Folio 77 des Schönhagener Schuld⸗ und Pfandprotokolls protokollirten Obli⸗ gation über 360 Thlr. Pr. Cour., welche angeb⸗ lich bei dem im Jahre 1871 stattgefundenen Brande seines Hauses mitverbrannt ist; 3) der frühere Schmied und Landmann Johann Jakob Peter Brandt in Gammelby wegen der von ihm am 14. Januar 1869 an den derzeitigen In⸗ spektor Fritz Boysen zu Johannesberg ausgestellten, auf Folio 22 des Rögener Schuld⸗ und Pfandpro⸗ tokolls protokollirten und nach der Erklärung des Gläubigers schon längst an ihn ausbezahlten und von ihm zurückgegebenen Obligation über 80 Thlr. Pr. Cour., welche angeblich bei dem am 18. April 1877 stattgefundenen Brande der Gebäude des Brandt mitverbrannt ist; 4) der Landinste Karl Kock in Gammelby hinsicht⸗ lich eines am 28. Februar 1876 auf seinen Namen ausgestellten, mit Nr. 6656 bezeichneten Kontra⸗ buchs der Eckernförder Sparkasse über 150 ℳ, wel⸗ ches angeblich bei dem sub 3. erwähnten Brande auch verbrannt ist, und
5) der Schmiedegeselle Johann Peter Brandt aus Gammelby hinsichtlich eines am 9. November 1874 auf seinen Namen ausgestellten, mit Nr. 6166 be⸗ zeichneten Kontrabuchs der Eckernförder Sparkasse über 210 ℳ, welches angeblich gleichfalls bei dem sub 3. erwähnten Brande der Gebäude seines Vaters verbrannt ist.
Die Inhaber dieser Urkunden werden demgemäß hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf
Dienstag, den 19. Oktober 1880, Vormittags 10 ½ Uhr,
vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos⸗ erklärung erfolgen wird.
Eckernförde, den 9. August 1880. 8
Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.
Römer.
[18711]
Die von der Lebens⸗, Pensions⸗ und Leibrenten⸗ Versicherungs⸗Gesellschaft „Iduna“ zu Halle a. S. ausgestellten Scheine:
1) der Versicherungsschein Tab. I. Nr. 1125 vom
28. April 1855 über 500 Thaler, auf das Leben
in Sömmerda, 2) der Depositalschein Nr. 4945 vom 26. Oktober 1875 über Verpfändung der Policen Tab. I. Nr. 98 635 vom 4. November 1869, über 225 Thlr. Versicherungssumme auf das Leben der Frau Albertine Henriette Rosalie Heutte, geb. Grollmuß, in Frankfurt a. O. und Nr. 95 390 vom 13. April 1869 über 225 Thlr. Versicherungssumme auf das Leben des Schuh⸗ machermeister Gustav Julius Wilhelm Heutte daselbst, für ein den Heutte'schen Eheleuten ge⸗ währtes Darlehn von 90 ℳ, die Versicherungsscheine — Allgemeine Sterbe⸗ kasse Tab. A. — Nr. 6827 und 6982 — über das Leben des Fühnas Joseph Walter, bezw. der Frau Wilhelmine Friederike Bertha Walter, geb. Schulze, in Potsdam, über je 50 Thlr., vom 23. Juli bezw. 4. August 1858, 4) die Versicherungsscheine vom 20. April 1859: a. Nr. 9103 des Gerhard Gottfried Bockamp, eb. den 2. März 1857 zu Byfang, b. Kr. 9104 der Henriette Bockamp, geb. den 2. Juni 1858 zu Essen, Beide über Kinderversorgung durch gegenseitige Beerbung, Jahresklasse 1859, Versicherung ohne Rückgewähr Tab. XIV. A, zahlbar an den
des Schlossers und Werkführers Adolph Keßler
5) der Versicherungsschein Tab. III. Nr. 104 217 vom 20. März 1871, über das Leben des Pre⸗ digers Gustav Ferdinand Krause in Pretsch und dessen Ehefrau Minna Helene, geb. Schweingel, daselbst, über 500 Thlr., 1 der Versicherungsschein Nr. 11 052 über die Kinderversorgung durch gegenseitige Beerbung mit Rückgewähr, Jahresklasse 1859 Tab. XIII. B. für Robert Conrad Isaar Keil, geb. den 2. April 1859 zu Dortmund, d. d. Halle a. S., den 15. November 1859,
sind angeblich verloren gegangen.
Auf Antrag der berechtigten Personen werden die
Inhaber der vorbezeichneten Scheine aufgefordert,
ihre Rechte spätestens in dem auf
den 9. Februar 1881, enttt 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 31, anbe⸗ raumten Termine anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die betreffenden Scheine für kraftlos erklärt werden.
Halle a. S., den 14. Juli 1880.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.
1. JJ“
Der Tischler Christian Stieghahn in Berlin hat das Aufgebot der Hypothekurkunde vom 20. Januar 1812 nebst Cession vom 24. Septem⸗ ber 1824 über 100 Thlr. C. M., eingetragen auf dem Kothhofe Nr. ass. 44 in Ingeleben für den Kothsassen Franz Sievers in Jerxheim beantragt. Der Inhaber der Urkunde und Alle, welche auf die Hypothek Anspruch machen, werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. Dezember 1880, Morgens 10 Uhr, anberaumten Termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe dem Eigenthümer gegenüber für kraftlos erklärt wird.
Schöningen, den 11. Juni 1880. KSHerrzogliches Amtsge
1 Brandis.
115713] Aufgebot.
Ein Wechsel über 210 ℳ, zahlbar am 5. März 1880, ausgestellt vom Restaurateur Mohaupt hier, angenommen von Otto Kutzner hier, ist dem Giranten Getreidehändler Gottlob Heidrich zu Nendorf, Kreis Liegnitz, angeblich verloren ge⸗ gangen. b
Auf Antrag desselben wird daher der unbekannte Inhaber dieses Wechsels hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf Sonnabend, den 15. Ja⸗ nuar 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Priesterstraße Nr. 1, im Ge⸗ richts⸗Gefängnißgebäude anberaumten Termine unter Vorlegung des Wechsels zu melden, widrigenfalls der Wechsel als kraftlos erklärt werden wird. 8
Hirschberg, den 11. Juni 1880.
8 Königliches Amtsgericht. II.
[20757] Folgende Hypotheken⸗Instrumente und Posten werden aufgeboten: 1— 8 A. aus dem Bezirke des vormaligen Königlichen Stadtgerichts hier:
1) der Hypothekenbrief vom 6. September 1877 über die aus der Schuldverschreibung vom 27. August 1877 auf dem Grundstücke Nr. 44 Ottostraße hier (Band 18 Bl. 441 der Oder⸗ vorstadt) für den Arbeiter Oswald Heinrich zu Breslau am 6. September 1877 Abtheilung III. Nr. 3 eingetragenen 3000 ℳ zu 5 % Zinsen,
2) das Hypotheken⸗Instrument vom 24. November 1864 über die aus der Urkunde vom 22. dess. Mts. auf dem Hause Nr. 45 Hummerei hier (von der Stadt Bd. 19 Fol. 265) für Clara Goebel zum Zwecke ihrer Verheirathung mit dem Königlichen Assistenz⸗Arzte Dr. Bresgen vom 1. Januar 1865 ab bestellte, durch Ver⸗ fügung vom 23. November 1864 Abtheilung III. Nr. 18 eingetragene jährliche Rente von 150 Thlr., 1
B. aus dem Bezirke des vormaligen König⸗ lichen Kreisgerichts hier:
1) die von dem Hypotheken⸗Instrumente vom
. ber 1861 1
. S Phembee 2 gebildete Zweigurkunde vom 6. Dezember 1867 über den Antheil des Partikuliers Gottlieb Ritter zu Breslau von 83 Thlr. 28 Sgr. 3 ½ Pf. an den aus dem Erbrezesse vom 17./20. September 1861 auf Nr. 17 Wangern (Bd. 1 Bl. 129) Abthei⸗ lung III. Nr. 5 und Nr. 84 Wangern (Bd. III. Fol. 73) Abtheilung III. Nr. 2 zu 5 % Zinsen laut Verfügung vom 25. Oktober 1861 haften⸗ den 335 Thlr. 23 Sgr. 2 Pf. Muttertheil,
2) das Hypotheken⸗Instrument vom 21. Februar 1852 über die aus dem Vertrage vom 16. No⸗ vember 1850 auf Nr. 13 Sambowitz Abthei⸗ lung III. Nr. 4 für die Wittwe Anna Susanna Neroch, geb. Kache, zur Verfügung vom 21. Fe⸗ bruar 1852 eingetragenen 1200 Thlr. nebst 4 % Zinsen von 600 Thlr., die Hypothekenpost von 1 Thlr. 16 Sgr. 92/16 Pf. Antheil des Carl Samuel Bunke an den aus der Schuldverschreibung vom 14. Januar 1850 laut Verfügung vom 21. Februar 1850 auf Nr. 43 Schweinern Abtheilung III. Nr. 4 mit 5 % Zinsen für 6 Geschwister Bunke ein⸗
2) das Hypotheken⸗Instrument vom 16.
C. aus dem Bezirke des vormaligen Königlichen Kreisgerichts Neumarkt: 26. November 1) das Hypotheken⸗Instrument vom 3 Dezember
1861 über die aus dem rechtskräftigen Erkennt⸗ isse vom 3. Oktober 1861 laut Verfügung om 3. Dezember 1861 auf Nr. 83 Neumarkt Abtheilung III. Nr. 18 für die verwittwete
Hauptmann von Beyer zu Harmannsthal ein⸗
getragenen 166 Thlr. 20 Sgr. und 5 % Zinsen,
Februar
1848 über die aus der Schuld⸗ und Pfand⸗ erschreibung vom 14. dess. Mts. laut Ver⸗
fügung vom 16. dess. Mts. auf Nr. 8 Ndr.⸗
Romolkwitz Abtheilung III. Nr. 4 für den Geh. Justizrath von Haugwitz zu Breslau ein⸗ getragenen 100 Thlr. und 4 % Zinsen, das Hypotheken⸗Instrument vom 2. November 1863 und 12./17. Oktober 1870 über die aus dem Kaufvertrage vom 27. Oktober 1863 laut Verfügung vom 2. November 1863 auf Nr. 20 Raschdorf Abtheilung III. Nr. 4 und dem Ackerstücke Nr. 31 Schadewinkel Abthei⸗ lung III. Nr. 2 für die Eheleute Anton und Anna Rosina Pilz, geborene Wolff, Freistellen⸗ besitzer zu Raschdorf, eingetragen gewesenen ur⸗ sprünglichen 1300 Thlr. und nach dort erfolgter Löschung noch auf Nr. 41 Raschdorf Abthei⸗ lung III. Nr. 1 laut Verfügung vom 12. Ok⸗ eber 1870 haftenden 300 Thlr. Rest und 5 %
nsen,
4) das Hypotheken⸗Instrument vom 31. Oktober 1866 über die aus der Urkunde vom 24. Okto⸗ ber 1860 auf Nr. 687 Neumarkt Abtheilung III. Nr. 5 laut Verfügung vom 25. Oktober 1860 für den Bauergutsbesitzer Littmann eingetra- genen und laut Verfügung vom 31. Oktober 1866 auf den Kaufmann Wilhelm Kaiser in Veätenge übergegangenen 100 Thlr. und 5 %
insen, 8 8
5) des Zweigdokument vom 23. Januar 1855 über den Antheil der Johanna Christiane Guckel von 11 Thlr. 10 Sgr. 1 ½ Pf. an den aus dem
15. Oktober 1835 Hypotheken⸗Instrumente vom 3. Februar 1846
für die 3 Geschwister Gottlieb, Christiane und Carl Guckel laut Verfügung vom 15.Oktober 1835 auf Nr. 44 Sachwitz, Abtheilung III., Nr. 1, eingetragenen 22 Thlr. 20 Sgr. 3 Pf. nebst 5 % Zinsen; “ das Hypotheken⸗Instrument vom 16. März 1853 über die aus der Schuldurkunde und der Verfügung von demselben Tage für die verehe⸗ lichte Förster Herda, geb. Werner, zu Franken⸗ thal auf Nr. 23 Frankenthal und dem Acker⸗ stücke Nr. 173 Krintsch, Abtheilung III., Nr. 20 bezieh. Nr. 1 eingetragenen, laut Verfügung vom 18. und Hypothekenbuchs⸗Auszugs vom 21. November 1865 auf Fräulein Josepha Goy zu Camoese umgeschriebenen 300 Thlr. und
5 % Zinsen; % 3 15. Januar
das Hypotheken⸗Instrument vom —2½. März März
und 3. September 1853 über die aus dem Urtel
vom 14. Januar 1853 laut Verfügung vom
24. März und 11. Juni 1853 auf Nr. 24
Krintsch, Abtheilung III., Nr. 8, eingetragenen
85 Thlr. nebst 5 % Zinsen seit 2. Juni 1852
und Kosten, und zwar:
a. mit 54 Thlr. 26 Sgr. 7 Pf. und 5 % Zin⸗ sen von 85 Thlr. vom 2. Juni bis A zember 1852 und von 77 Thlr. 21. Sgr. 7 Pf. vom 17. Dezember 1852 ab für Johann Behschnitt zu Krintsch,
mit 7 Thlr. 8 Sgr. 5 Pf. und 5 % Zinsen seit 17. Dezember 1852 für das Kirchen⸗ Kollegium daselbst, 8 3
c. mit 22 Thlr. 25 Sgr. — für den Müller⸗
meister Opitz zu Sasterhausen; 8
D. aus dem Bezirke des vormaligen Königlichen Kreisgerichts Wohlau:
8 30. Mai 1853
das Hypotheken⸗Instrument vom 2¼. Juni 85
über die aus dem Vertrage vom 27. Mai und Verfügung vom 24. Juni 1853 auf dem Bauergute Nr. 3 Dombsen Abtheilung III
Nr. 5 für die 3 Geschwister Floetert: Agnes
Mathilde, Marie Anna und Johanna à 100
Thlr. eingetragenen, bei der Verbeirathung eines
Jeden mit 100 Thlr. zahlbaren und von da ab, wo sich Jedes seinen Unterhalt allein zerwirbt,
mit 5 % vyrzinslichen 300 Thlr. väterlichen
Erbegelder. W“
Alle Diejenigen, welche als Eigenthümer, Cessio⸗ nare, Pfand⸗ oder sonstige riefsinhaber an die vorgedachten Instrumente oder die darin bezeichneten Posten beziehentlich an die Post B. 3 Ansprüche zu machen haben, werden hierdurch aufgefordert, dieselben bei dem unterzeichneten Ge richte und spätestens in dem am 27. N 1880, Vormittags um 11 ½ Uhr vor dem Herrn Landgerichts⸗Rath Bock, Ritterplatz 15 1 Treppe, Zimmer Nr. 4, anstehenden Termi anzubringen, widrigenfalls sie damit präkludirt, die Post zu 83 gelöscht und die gedachten Instrumente, und zwar die zu K. 1 C. 4. 6. behufs Ausfertigun neuer, die nebegen behufs Löschung für kraftlos er klärt werden werden. 8
Breslau, den 30. Juli 1880.
8 Ksnigliches Landgericht. . III. Civil⸗Kammer.
v““
en lassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter
“
Vater, resp. die Mutter der Eingekauften,
— 8
getragenen ursprünglichen 9 Thlr. 10 Sgr.
Gryezewski.
8
* 8
8 8
EE1ö1ö1. KSRRAAn
έ