1880 / 201 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Aug 1880 18:00:01 GMT) scan diff

ausgedehnten Grenzlande nur durch stete Waffenbereit⸗ schaft zu sichern vermochte. Die mitgetheilten Schriftstücke aus dem Jahre 1667 geben über den Verlauf der Verhandlungen lebendig illustrirende Aufschlüsse. Der Kurfürst zeigt sich darin entschlossen, seine Ansicht auch gegen den Willen der Stände durchzusetzen. Der Aufstaund der Gilden und Gewerke in den Städten der Altmark brachte endlich die Ueberzeugung auch dieser Städte von der Noth⸗ wendigkeit der Accise zum Ausdruck, und bald darauf wandten sich alle Städte mit einer dringenden Eingabe an den Kurfürsten. Unter dem 15. April 1667 erfolgte die Entscheidung des Letzteren. Der Ritterschaft sollte danach gegen Erlegung von 24 000 Thalern, zu⸗ nächst auf ein Jahr, ihre bisherige Verfassung unverletzt erhalten bleiben und mit dem 1. Juni ein Accisetarif für diejenigen Städte in Kraft treten, die davon Gebrauch machen wollten. Der Nutzen der Accise machte sich schon nach Jahresfrist deut⸗ lich, und einen letzten Versuch der Ritterschaft, im Jahre 1670, die Accise zu beschränken, konnte der Kurfürst bereits mit einem Hinweis auf die günstigen Erfolge zurückweisen, wobei er sich der Bemerkung bedient, die Accise sei von allen Steuern die „allerchristlichste und billigste“ (Kurfürstliche Resolution vom 27. Januar 1671). Während des Krieges von 1672—1679 ver⸗ stummten die Klagen der Ritterschaft. Als aber nach dem Friedens⸗ schluß von 1680 der Kurfürst eine neue, umfassendere Accise⸗Ordnung einführte, traten ihre Deputirten in Berlin zusammen und verlangten, daß keine Neuerung bei der Accise ohne ihre Zustimmung vor⸗, die eben beschlossene aber zurückgenommen würde. Diese Forderung blieb jedoch ebenso wie eine ähnliche vom Herbst 1681 unberücksichtigt. Viel⸗ mehr verfügt ein Dekret vom 10. November 1681, daß vom 1. Januar des folgenden Jahres an die Accise in allen Städten des Landes durch Fürstliche Organe eingerichtet und von den Fürstlichen Steuerkom⸗ missarien kontrolirt werden sollte, und „damit fiel der letzte zusam⸗ menhaltende Stein aus dem Gewölbe, das den ständischen Staat trug.“ Auf dem stürmischen Ständetage von 1683, dessen Verhand⸗ lungen durch eine Reihe interessanter Aktenstücke illustrirt werden, kommt es endlich zur Anerkennung der Kurfürstlichen Steuer⸗ prärogative, die sich später in der Generalkonsumtions⸗Ordnung für Stadt und Land vom 1. Januar 1684 aufs Deutlichste kundgab. Den einzelnen Abschnitten sind, wie in den früheren Bänden, die Urkunden begleitende, erläuternde Einleitungen vorangeschickt, am Schlusse aber ein alphabetisches Personenverzeichniß angehängt.

Ueber den Fortschritt der Arbeiten an der Gotthard⸗ bahn meldet der B. „Bund“: Der Arbeitsfortschritt an der ohne den großen Tunnel 133 km langen Hauptlinie Immensee⸗Pino war im Monat Juni d. J. folgender: Von den Erdarbeiten waren 55 % (Ende Mai 49 %), vom Mauerwerk 46,5 % (Ende Mai 38,5 %) der Voranschlagskuben geleistet. An Vortrieb der Tunnelrichtstollen wies die Strecke Immensee⸗Flüelen 96 % (Ende Mai 91 %), Flüelen⸗ Göschenen 79 % (Ende Mai 77 %), Airolo⸗Biasca 60 % (Ende Mai 56 %) des entsprechend zu Leistenden auf. Diese Fortschritte sind im Mittel gleich denen des Monates Mai und genügend. Der Gang der Arbeiten im Freien hatte mit dem ungünstigen Wetter des nassen Juni zu kämpfen. Das Montiren der Brücken aus Eisen schreitet programmgemäß weiter. Der Durchschlag des 1100 m langen Axen⸗ bergtunnels fällt auf den 23. Juni, derjenige auch der übrigen Tun⸗ nels der Strecke Brunnen⸗Flüelen, darunter der Oelbergtunnel mit 1930 m Länge als der zweitlängste der ganzen Linie, in den folgen⸗ den Berichtsmonat.

Das Germanische Museum zu Nürnberg hat laut der Chronik für Juni⸗Juli wieder eine bedeutende Förderung zu ver⸗ zeichnen. Das Königlich bayerische Staats⸗Ministerium des Innern für Kirchen⸗ und Schulangelegenheiten hat nämlich, wie die „K. Z.“ mit⸗ theilt, nach erfolgter Allerhöchster Genehmigung angeordnet, daß die jetzt in der Morizkapelle zu Nürnberg aufbewahrte Gemäldesammlung dem Musecum übergeben werde, um, vereinigt mit den in dem letzteren vorhandenen Gemäldebeständen, eine größere würdige Gemäldesamm⸗ lung zu bilden. Die Uebergabe soll erfolgen, sobald die nöthigen Räumlichkeiten fertiggestellt sein werden. Die von der Stadt Miltenberg dem Museum zum Geschenk gemachte „Hennensäule“ ist nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten wohlbegalten eingetroffen. Für den Eisenbahntransport des schweren Steins war ein eigens konstruirter Wagen nöthig gewesen. Den Stiftern von Gipsabgüssen hat sich die Stadt Schwäbisch⸗Gmünd angeschlossen, die eine Anzahl der interessantesten Skulpturen ihrer romanischen St. Johanniskirche abformen läßt. Den Städten, welche gemeinsam die Kosten für einen Saal im Museum aufzubringen gedenken, sind neuerdings Darmstadt, Stendal und Wolfenbüttel beigetreten, den thüringischen Geschlechtern, welche eine Reihe gemalter Fenster stiften, Hr. v. Tet⸗

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Am 24. d. M. ist in Bern der internationale Kongreß behufs Berathung verschiedener Fragen des internationalen öffentlichen Rechts, sowie des internationalen Handels⸗ und Seerechts zusammengetreten.

Die diesjährige dreizehnte Generalversammlung des Verbandes deutscher Müller wird, wie bereits mitgetheilt, vom 5. bis 7. September in Dresden abgehalten werden. Von dem geschäft⸗ lichen Theil der Tagesordnung dürfte ein aus eigener, neuester An⸗ schauung schöpfender Bericht des Verbandsvorsitzenden v. d. Win⸗ gaert über amerikanische Mühlenverhältnisse, sowie ein Vortrag von Oscar Oexle aus Augsburg über die neueren Fort⸗ schritte der Müllerei des In⸗ und Auslandes das be⸗ sondere Interesse der Kongreßtheilnehmer in Ansprnch nehmen. Die durch die Verhandlungen nicht in Anspruch genommene Zeit wird an dem einen Tage zu einer gemeinsamen Exkursion in einige größere, gewerbliche Etablissements Dresdens, welche zu dem Mühlen⸗ gewerbe in direkter Beziehung stehen, an den anderen zur Besichti⸗ gung der Sehenswürdigkeiten Dresdens und seiner Umgebung benützt werden. Der Empfang wird am Sonntag, den 5. Septbr., in der Helbigschen Restauration (italienisches Dörfchen) an der Elbe vor sich gehen, auf dem Linkeschen Bade in Dresden⸗Neustadt und auf em Belvedère der Brühlschen Terrasse werden große Concerte, Illumination, Festessen und dergl. stattfinden. Hiernächst ist für den 8. September noch eine gemeinsame Festfahrt mit Extra⸗ dampfschiff nach der Sächsischen Schweiz (Wehlen, Uttewalder Grund, Bastei, Schandau) geplant, von wo die Theil⸗ nehmer am Abende per Extrazug auf der sächsisch⸗ böhmischen Staatsbahn nach Dresden zurückgeführt werden sollen. Alle diese Festlichkeiten sind auf die Theilnahme von Damen be⸗ rechnet. Inhaltlich des Programms können auch solche Mühlen⸗ interessenten, welche dem Verbande nicht angehören, an den Dresdner Verhandlungen und Vergnügungen des Kongresses mit ihren Ange⸗ hörigen theilnehmen, wenn sie eine Kongreßkarte (Preis 3 ℳ) nach ihrer Ankunft in Dresden lösen. Das Empfangscomité und Bureau wird vom 4. bis 7. September in Helbigs Restauration an der Elbe zur Verfügung der Kongreßtheilnehmer stehen.

(H. Corr.) Der Störfang auf Elbe und Stör ist jetzt völlig zu Ende; die meisten Fischer hielten schon mit Schluß des Julimonats auf. Bei Kollmar und Bielenberg sind im Juli 22, bei Glückstadt 36, bei Störort 81 Störe gefangen worden. Der Gesammtfang in diesem Jahre stellt sich, wie folgt: Kollmar und Bielenberg 396, Glückstadt 286, Störort 327. In der Stör wurden 123 Störe gefangen. Im Norderwatt sind 700 Störe von 13 Fischern gefangen worden, meist rohe Fettstöre, die kontraktlich 18 fürs Stück bedangen. Die künstliche Störzucht bei Blanke⸗ nese ist nicht zu Stande gekommen. In Beidenfleth verdarben die Eier durch Pilzbildung, in Störort in Folge stürmischen Weotters.

Bochum, 27. August. (W. T. B.) In der verflossenen Nacht hat auf der Zeche „Julie“ bei Herne eine Explosion schlagender Wetter stattgefunden, wodurch drei Bergleute ge⸗ tödtet, zehn schwer verletzt worden sind. Von diesen sind drei bei ihren Familien, sieben in den hiesigen beiden Krankenhäusern unter⸗ gebracht worden. Mehrere Verunglückte sollen noch nicht ans Tages⸗ licht gebracht sein. 2

Kopenhagen, 24. Angust. An Bord des Kriegsschooners „Ingolf“, der am Sonntag von seiner Tour nach Island zurückge⸗ kehrt ist, hat sich am 27. Juli, als das Schiff bei der islän ischen Küste eine Schießübung abhielt, ein beklagenswerther Unglücksfall ereignet. Ueber die näheren Umstände bei dem Unglücksfalle hat das Marine⸗Ministerium den Blättern folgende Mittheilung gemacht: Nachdem mit der 6zöll. Hinterladungskanone des Schoouers 5 Schüsse mit Sprenggranaten, versehen mit Perkussionszündern, gemacht wor⸗ den waren, wurde eine neue Granate derselben Art eingeführt. Diese sprang indessen bei dem Ansetzen in die Kanone, also bevor der Hinterladungsmechanismus geschlossen war, wodurch der Boden der Granate rückwärts geworfen und die für die Kanone bestimmte zum Einführen bereite Pulverladung angezündet wurde. Bei dieser Explosion wurden der Geschütz⸗ commandeur Ober⸗Konstabel Vessel und der Vollmatrose Strangesen schwer und 11 Mann leicht verwundet. Von den beiden Schwerver⸗ wundeten starb Strangesen noch an demselben Tage und dem Vessel mußte die linke Hand amputirt werden; die 11 Leichtverwundeten meistens im Gesicht und an den Händen durch die Explosion der Pulverladung verbrannt, befinden sich jetzt alle wohl. Die Ursache zu dieser unglücklichen Sprengung soll näher untersucht werden.

Literarische Neuigleiten und periodische Schriften.

Zeitschrift fuͤr preußische Geschichte und Landes⸗ kunde, unter Mitwirkung von Droysen, Duncker und L. von Ranke herausgegeben von Constantin Rößler. Siebzehnter Jahrgang Juli⸗August⸗Heft. (Nr. 7 und 8.) Berlin, 1880. Ernst Siegfried Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Inhalt: Köni Friedrich Wilhelms I. Entwurf zu der Instruktion für das General⸗ Direktorium und König Friedrichs II. Anmerkungen dazu. Dr. Ernst Johann Agricola's Antheil an den Wirren des

ugsburger Interim. G. Kawerau. Aus den Veröffentlichungen der deutschen Geschichtsvereine.

Forstwissenschaftliches Centralblatt (früher Monats⸗ schrift für Forst⸗ und Jagdwesen). Unter Mitwirkung deß ehgath⸗ Professoren der Forstwessenschaft an der Universität München und zahlreicher anderer Fachleute aus Wissenschaft und Praxis heraus⸗ gegeben von Dr. Franz Baur, o. ö. Professor der Forstwissenschaft an der Universstät München. Berlin, Verlag von Wiegandt, Hempel u. Parey. II. Jahrgang (der ganzen Reihe XXIV. Jahr⸗ gang) Heft 9 und 10. Inhalt: Weitere Beobachtungen über die Kiefernschütte und die auf Coniferen schmarotzenden Pilze aus der Gattung Hysterium. Von Prof. Dr. K. Prantl. Altes und Neues über Meßkluppen oder Gabelmaße. Von Ober⸗Forstrath Roth in Donaueschingen. Mittheilungen: Die VI. Wanderver⸗ sammlung oberpfälzischer Forstwirthe. Die württembergische Forst⸗ verwaltung im Jahre 1879. Mittheilungen aus der preußischen Forstverwaltung vom Jahre 1879. Die Ergebnisse der Verkehrs⸗ statistik des deutschen Holzhandels im Jahre 1879. Von Dr. Schwap⸗ pach, Assistent am Regierungsforstbureau Würzburg. Weitere Mittheilungen über die Wirkungen der Winterfröste 1879/80. Vom K. bayer. Oberförster Eßlinger in Schaidt. Literarische Berichte. Notizen.

Monatsschrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuß. Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Redacteur Dr. L. Wittmack. In Kommission bei Wiegandt, Hempel & Parey 23. Jahrg. April 1880. Inhalt: 636. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. F. Winkler, Gubens Obstbau. (Schluß). Hampel, Ueber Gurken⸗ und Bohnentreiberei. (Mit Abbildung auf Tafel VI.) Die Meteorologie im Dienste des Gartenbaues. Die Sojabohne. Dr. Paul Sorauer, Düngungs⸗ versuche bei Obstbäumen. R. Müller, Mittel zur Vertilgung der Afterraupen der Stachelbeer⸗Blattwespe. G. Schmidt, Ueber die Wirkungen eines Nachtfrostes in Athen. Heinrich Kühne, Einige Verluste, welche die Vegetation in Paris und Umgegend durch die Kälte des Winters 1879/80 erlitten hat. Weitere Berichte über Frostschäden. Zahl der Bäume und Sträucher in den Parkanlagen ꝛc. Berlins. R. Müller, Zur Nomenclatur von Diclytra. Vermischtes ꝛc.

Das Juniheft 1880 des Notizblatts des Vereins für Erdkunde zu Darmstadt, des mittelrheinischen geologi⸗ schen Vereins und des naturwissenschaftlichen Vereins zu Darmstadt (Mittheilungen der Großherzogl. hess. Centralstelle für die Landesstatistik) hat Inhalt: Eisenbahnen Mai 1880. Preise der gewöhnlichen Verbrauchsgegenstände Mai 1880. Vergl. meteorol. Beobacht. Mai 1880. Sterblichkeitsverhältn. Mai 1880. Meteorol. Beobacht. zu Darmstadt Mai 1880. Wasserstände, Januar, Februar und März 1880. Todesfälle im Großh. Hessen im I. Quartal 1880. Erwerbung und Verlust der Staatsangehörigkeit 1878. Niedere landw. Unterrichtsanstalten im Großh. Hessen 1879 80. Gemarkungen mit legalisirt. Grund⸗ büchern und Katastervermessungen am 1. Jan. 1880. Sanitäts⸗ personal, Apotheken und Hospitäler 1879. Einnahmen an Rega⸗ lien, indirekten Auflagen (ausschl. der Reichssteuern) und aus ver⸗ schiedenen Quellen 1879 80. Verzeichniß der im Jahre 1879 der Centralst. für die Landesstatistik zugesendeten Schriften.

„Der Bär“, illustrirte Berliner Wochenschrift, eine Chronik fürs Haus, herausgegeben von Ernst Friedel und Emil Dominik, Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin, 6. Jahrgang, Nr. 34, hat folgenden Inhalt: Aus der Kaffeeriecherzeit, Novelle von T. L. M. (Fortsetzung). Das Königliche Schloß von Berlin nach einem Bilde vom Jahre 1592 (mit Illustration). Jron und Isolde von Branden⸗ burg, ein altdeutsches Sagenbild von Professor Paulus Cassel (Fort⸗ setzung). Elisabeth Christine, Königin von Preußen, geb. Herzogin zu Braunschweig⸗Bevern von L. H. (mit Portrait). Aus dem Berlin des Jahres 1799 von Wilhelm Schwartz, Gymnasial⸗Direktor in Posen. Bücherschau von E. Fr. Briefkasten.

tenborn in Reichenbach bei Wriezen.

ee. für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32. A* NR

Deffentlicher

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 5.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

S

und Grosshandel.

. Literarische Anzeigen. .Theater-Anzeigen. . Familien-Nachrichten.

S902g

Anzeiger. Industrielle Etablissements, Fabriken

Verschiedene Bekanntmachungen.

In der Börsen- beilage. 8 N

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

Eubhastationen, Aufgebote/ Vor⸗ ladungen und derl.

Subhastations⸗Patent und Aufgebot.

In Sachen, betreffend den Konkurs der Wittwe des Gastwirths Caspar Stumpe, Minna, geb. Bruns zu Iburg, sollen auf den Antrag des Konkursver⸗ walters, Rechtsanwalt L. Brickwedde zu Osnabrück, folgende zur Masse gehörende Immobilien:

[21389]

1) das unter Nr. 112a. an der Großen Straße

zu Iburg als Eckhaus belegene, aus Fachwerk mit Steindach erbaute Wohnhaus, mit dem dazu gehörigen Hofraum und dem bei dem⸗ selben belegenen etwa 1 Ar 53 Um großen Hausgarten, das unter Nr. 117a. an der Großen Straße zu Iburg belegene Wohnhaus mit dem dazu ge⸗ hörenden Hofraume. der östlich vom Wohnhause unter Nr. 112b. der Großen Straße daselbst zwischen Lohgerber Stapenhorst zu Iburg und Kaufmann Sander zu Glane belegene, aus Fachwerk mit Stein⸗ dach gebaute Pferdestall mit dem etwa 3 Ar 01 m großen daneben belegenen Garten, ein Ackergrundstück in der Ostenfelder Feldmark, die sogenannte Fuchsbreite, zwischen dem Osten⸗ felder Feldweg und der Chaussee Iburg⸗Glan⸗ —ddorf belegen, etwa 69 Ar 53 m groß, 5) die in der Gemarkung Iburg am Dörenberg belegene Holzung, etwa 95 Ar 56-lm und 1 Hektar 36 Ar 05 m groß,

Zugleich werden Alle, welche an den obengenann⸗ ten Verkaufsobjekten Eigenthums⸗, Näher⸗, lehn⸗ rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere

dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und

Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefor⸗ dert, ihre desfallsigen Rechte spätestens in dem an⸗

gesetzten Termine vom

Montag, den 18. Oktober d. J. anzumelden und zu begründen, widrigenfalls für den sich nicht Meldenden im Verhältniß zum neuen werber das Recht verloren geht. 8

Iburg, den 24. August 1880. Königliches Amtsgericht. I. Wedekind.

[213840)

Alle Diejenigen, welche Anspruch haben auf die weiterhin zu 1 bis 3 angegebenen Forderungen oder darüber lautende Pfandurkunde als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Briefs⸗Inhaber, Erben oder sonstige Rechtsnachfolger werden auf⸗ gefordert, dieserhalb spätestens

am 22. Januar 1881, 9 Uhr Vormittags, an gi Amtsgerichtsstelle sich zu melden, widrigen⸗ falls die Forderung im Grundbuche gelöscht, die Pfandurkunde über die Forderung für kraftlos erklärt

werden soll:

1) Auf Nr. 56 Daubitz früher dem Riemer

Richter, jetzt dem Schneider Brunsch, dem Antrag⸗ steller, gehörig stehen Abth. III. Nr. 4 noch eingetragen 300 als verbliebener Theil ursprüng⸗

in dem auf licher 600 Illatenforderung der Ehefrau Richter,

Montag, den 18. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr,

auf hiesiger Gerichtsstube angesetzten Termine unter den alsdann zu publizirenden, auch vorher zur Ein⸗ sicht auf hiesiger Gerichtsschreiberei bereit liegenden Pengcgen öffentlich meistbietend verkauft werden. 1 haber werden zu diesem Termine einge⸗ aden.

geb. Queisser, welche die 3800 abgetreten hat an den Handelsmann Ernst Nitsche. Die Pfandurkunde (hierüber lautet vom 17. November, 5. Dezember 1864, 16. Mai, 28. August 1865.

2) Auf Nr. 189 Daubitz jetzt dem Bäcker Baumgart, früher dem Handelsmann Gottfried Reich, dem Antragsteller, gehörig sind eingetragen Abth. III. Nr. 9 300 Darlehn für die

Müllerswittwe Geisler, Veronika, geb. Binder, laut Urkunde vom 25. April 1863.

3) Auf dem Bauergute Nr. 58 Daubitz früher dem Gottlob Fabian, jetzt dem Antragsteller Ernst Natschke gehörig sind eingetragen Abtheilung III. Nr. 1 laut Urkunde vom 31. Mai, 8. Juni 1847, für Auguste Henriette Fabian 139 99 Muttererbe.

Das Ausschlußurtheil erfolgt auf Antrag am 22 Januar 1881, 9 Uhr Vormittags. v

Muskau, den 17. August 1880.

Das Königliche Amtsgericht. II.

v“

[21407] Aufgebot. . Von dem Präsidenten des Königl. Landgerichts zu Berlin I. ist das Aufgebot der von dem ver⸗ storbenen gerichtlichen Auktionskommissarius Lehnerdt bestellten Amtskaution beantragt worden. Demzufolge werden alle Diejenigen, welche aus der Geschäftsführung des p. Lehnerdt Ansprüche an dieser Kaution zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf den 11. November 1880, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße 58, Zimmer Nr. 21, anberaumten Aufgebotstermine

anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen

an die Kaution werden ausgeschlossen werden. Berlin, den 21. August 1880. Königliches Amtsgericht I. Abth. 61.

[21405] In Zwangsvollstreckungssachen des Maurer⸗ meisters Friedrich Grußendorf zu Ober⸗Sickte, Gläubigers, 8 wider

den Schneidermeister Friedrich Metsch daselbst und dessen Ehefrau Sophie, geb. Langelüddecke, Schuldner, wird zur Versteigerung des den Schuldnern zuge⸗ hörigen Anbauerwesens nro. ass. 73 zu Ober⸗Sickte sammt Zubehörungen, insbesondere den dazu ge⸗ legten 2 2 8 qm vom Plane nro. 16 der Karte,

““ .

dessen Beschlagnahme am 10. d. Mts. beschlossen und im Grundbuche vermerkt ist, Termin auf Donnerstag, den 2. Dezember 1880, Morgens 10 Uhr, im Lokale de unterzeichneten Gerichts angesetzt, zu welchem Kauflustige mit dem Bemerken geladen werden, daß die Versteigerungsbedingungen und der Grundbuchsauszug 2 Wochen vorher hier eingesehen werden können, und die Besichtigung des Grund⸗ stücks gestattet ist. Die hypothekarischen Gläubiger haben ihre Hy⸗ vööb im Versteigerungstermine zu über⸗ reichen.

Braunschweig, am 19. August 1880 Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen B. Schottelin.

[21398] In der Strafsache gegen 8 1) August Müller aus Wied bei Hachenburg, 2) Carl Ludwig Heinrich Schneider aus Roß⸗ bach ebenda, wegen Entziehung der Wehrpflicht, wird, da die Angeschuldigten des Vergehens gegen 5 140 Absatz 1 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs be⸗ chuldigt sind, auf Grund der §§. 480, 325, 326 der Strafprozeßordnung, zur Deckung der die An⸗ eschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geld⸗ trafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Neuwied, den 24. August 1880. Königliches Landgericht Strafkammer.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel.) Hrud: W. Elsner.

Vier Beilagen 2 einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

befindliche Vermögen der

1.u“

Erste Beilage

8 8

Berlin, Freitag,

Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußische! b

den 27. August

Preußischen Ktaats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm⸗Sraße Nr. 32.

5

88 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung . u. s. w. von öffentlichen Papieren.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

Oeffentlich er Anzeiger. Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des 1A“ Rudolf Mosse, Haasenstein

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5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandei.

6. Verschiedene Bekanntmachungen

7. Literarische Anzeigen. G

8. Theater-Anzeigen. 8 der Börsen-

9. Familien-Nachrichten. beilage. 8

G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Anunoncen⸗Burreaus.

Steckbriefe nn d Untersuchungs⸗ Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Zimmermann Carl Ziebel ist in den Akten U. R. II. Nr. 671 de 1880 die Untersuchungshaft wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit aus §. 176 Nr. 3 und §. 74 des Strafgesetzbuches verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und an die Königliche Stadtvoigteidirektion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 25. August 1880. Der Untersuchungs⸗ richter bei dem Königlichen Landgerichte I. (gez.) Benecke. Beschreibung: Alter: 36 Jahre, geboren am 30. Juli 1844, Geburtsort: Schlawe, Größe: 1 Meter 68 Centimeter, Statur: schlank, Haare: dunkelblond, Stirn: hoch, Augenbrauen: dunkel, Augen: grau, Nase: lang, Mund: klein, Zähne: vollständig, Kinn: spitz, Gesicht: oval, Gesichtsfarbe: blaß, Sprache: deutsch, pommerscher Dialekt. Besondere Kennzeichen: die linke Hand am Gelenk etwas schief.

Der am 3. Januar

Steckbriefs⸗Erneuerung. 1878 in den Acten H. 638 de 1877 gegen die ver⸗ ehelichte KFaufmann Hauff, Emma, geborene Seligmann, erlassene Steckbrief wird erneuert. Berlin, den 24. August 1880. Königliche Staats⸗ anwaltschaft beim Landgericht I.

[21372] Steckbrief.

Gegen den am 17. Oktober 1856 in Haselhorst bei Wriezen a./O. geborenen Schmitdegesellen Albert Brederlow, welcher sich verborgen hält, soll eine durch Strafbefehl des Königlichen Amte⸗ gerichts hierselbst vom 16. April 1880 erkannte Geldstrafe von 5 eingezogen und Falls dieselbe nicht beizutreiben ist, eine eintägige Haftstrafe voll⸗ streckt werden. Es wird ersucht, die Geldstrafe ein⸗ zuziehen und Falls dies nicht möglich ist, den Brederlow zu verhaften und zur Verbüßung der vorerwähnten Haftstrafe an das nächste Gerichts⸗ gefängniß abzuliefern. Fehrbellin, den 19. August 1880. Königliches Amtsgericht.

Der gegen 1) den Friedrich Carl Heinrich Rinne⸗ bach und 2) dessen Schwiegermutter, Wittwe Wil⸗ helmine Müller, geb. Westerhausen, aus Nord⸗ hausen am 12. September 1879 erlassene Steck⸗ brief wird hiermit wiederholt ernenert (J. 716/80). Cassel, den 19. August 1880. Königliche Staats⸗ anwaltschaft. Stintzing, k. A.

Der unterm 1. Mai 1880 hinter dem Schuh⸗ macher Joseph Sedlaczek aus Loslau erlassene Steckbrief ist erledigt. Loslau, den 19. Auguft 1880. Königliches Amtsgericht. I. Abtheilung.

Der hinter dem Sattler Franz Spika aus Sohrau O./S. erlassene Steckbrief ist erledigt. Sohrau O./S., den 25. August 1880. König⸗ liches Amtsgericht. Abtheilung I.

Ladung. Der Arbeiter Josef Schwendrowski aus Heilsberg, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird zusammen mit den Arbeitern Paul Behlau, Carl Woelki und August Bordiehn am 10. April 1880 aus dem Forstrevier Wichertshof eine Nadelrundlatte, 2 Nadelhopfen⸗ stangen und 77 Nadeldachstöcke mittelst Absägens in der Absicht rechtswidriger Zueignung weggenommen zu haben Vergehen gegen §. 6 Nr. 1 des Forst⸗ diebstahlsgesetzes wird auf Anordnung des König⸗ lichen Amtsgerichts hierselbst auf den 22. Oktober 1880, Vormittags 11 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zur Hauptverhandlung ge⸗ laden. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Heils⸗ berg, den 17. August 1880. Abdank, Gerichts⸗ schreiber des Königlichen Amtsgerichts, Abth. I.

Der Reservist Bäcker Wilhelm Albert Peters, geboren am 18. September 1848 zu Genthin, dessen Aufenthalt unbekannt ist, wird beschuldigt, als be⸗ zurlaubter Reservist, ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetz⸗ buchs. Derselbe wird auf Anordnung des König⸗ lichen Amtsgerichts hierselbst auf den 23. No⸗ vember 1880, Vormittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam zur Haupt⸗ verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus⸗ bleiben wird dieselbe auf Grund der nach §. 472 der Strasprozeßordnung von dem Königlichen Be⸗ zirks⸗Kommando des 2. Bataillons (Burg) 1. Magde⸗ burgischen Landwehr⸗Regiments Nr. 26 vom 22. Juli 1889 zu Burg ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Poisdam, den 17. August 1880. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheil. V. 8

[21371] 1“

Nachbenannte Personen: 1) der Fleischer Carl Fried. Aug. Rabehl aus Buckow, 2) der Arbeiter Ludwig Franz aus Kehlen, 3) der Schneider Otto Emil Amelong aus Havelberg, 4) der Arbeiter Otto Julius Franz Haberland aus Bellinchen, 5) der Formgießer Gust. Carl Herrm. Niethe gen. Noack aus Dalldorf, 6) der Gürtler Heinr. Aug. Rob. Richter aus Berlin, deren letzter Aufenthalts⸗ ort Strausberg war, werden beschuldigt, zu Nr. 1 und 2 als beurlaubter Reservist, zu Nr. 3 bis 6 als Ersatzreservist erster Klasse ohne Erlaubniß aus⸗ gewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Aus⸗ wanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu

haben, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf⸗ gesetzbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 19. No⸗ vember 1880, Vormittags 9 ½ Uhr, vor das Königliche Schöffengericht hierselbst zur Hauptver⸗ handlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von der Königlichen Regierung zu Potsdam ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Strausberg, den 13. Auguft 1880. Alisch, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Offene Regnisition. Gegen den Menagerie⸗ besitzer Meinel, früher in Hannover, ist durch Strafbefehl des unterzeichneten Gerichts unter dem 3. August cr. wegen Uebertretung gegen §. Art. III. der Verordnung vom 25. Juni 1867 eine Geldstrafe von 5 event. eine Haftstrafe von 1 Tage festgesetzt. Da der Aufenthaltsort desselben hier nicht bekannt ist, wird um gefällige Mittheilung desselben ergebenst ersucht. Celle, den 12. August 1880. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

[20778] Ladung.

Der Stanislaus Walkowsky (auch Nicolaus ge⸗ nannt), 35 Jahre alt, Schneider, geboren zu Kiebel, Kreis Bomst, zuletzt zu Merzig wohnhaft, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird: „als beurlaubter Wehrmann der Land⸗ wehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein“, Ueber⸗ tretung gegen §. 3633 des Strafgesetzbuches, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier⸗ selbst auf den 30. Oktober 1880, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschul⸗ digtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ge⸗ schritten werden. Merzig, den 16. August 1880. Lagenstein, Gerichtssekretär. 8 [19404] 8

Oeffentliche Ladung. Die nachbenannten Wehr⸗ pflichtigen: 1) Carl August Viertel aus Polnisch Hammer, Kreis Trebnitz, geboren den 12. Juli 1849, 2) Carl Ferdinand August Lichnok, geboren den 20. August 1852 zu Simsdorf, 3) Johann Carl Gottlieb Wiersich, geboren den 29. Dezember 1852, 4) Carl August Noeldner, geboren den 22. Sep⸗ tember 1853 zu Katholisch Hammer, 5) Ernst Hein⸗ rich Puschmann, geboren den 13. März 1853 zu Nieder Glauche, 6) Carl Johann August Fiebig, geboren den 1. Dezember 1853 zu Pappelhof, zuletzt wohnhast in Machnitz, 7) Johann Heinrich Gra⸗ basch, geboren den 11. Mai 1853 zu Neuhof, 8) Johann Carl Ernst Strich, geboren den 9. August 1853 zu Raschen, 9) Carl Gottlieb Sternitzke, geboren den 14. September 1853 zu Groß⸗Ujeschütz, zuletzt daselbst wohnhaft, 10) Emil Gustav Julius Seidel, geboren den 21. Februar 1853 zu Trebnitz, 11) Johann Friedrich Wilhelm Bartsch, geboren den 10. August 1854 zu Kryschanowitz, 12) Carl August Geilke, geboren den 3. November 1854 zu Klein⸗Schwundnig, 13) Carl Paul Heinrich Huebner, geboren den 20. Februar 1854 zu Trebnitz, 14) Jo⸗ hann Paul Handschuh, geboren den 13. Juni 1855 zu Bentkau, 15) Johann Friedrich Wilhelm Wuttke, geboren den 14. Januar 1855 zu Burgwitz, 16) Carl Gustav Moritz Lange, geboren den 14. Dezember 1855 zu Schimmelwitz, 17) Carl Gottlieb Matzke, geboren den 13. Juni 1855 zu Zirkwig, 18) Gott⸗ lieb Herrmann Keusch, geboren den 22. Juni 1854 zu Droschen, 19) Johann Gottlieb Grossert, geboren den 18. Februar 1855 zu Esdorf, 20) Carl Gott⸗ lieb Gnerlich, geboren den 19. September 1856 zu Deutsch⸗Hammer, angeblich nach Amerika ausgewan⸗ dert, 21) David Heinrich Nowak, geboren den 7. De⸗ zember 1856 zu Dommnowitz, zuletzt wohnhaft in Janischguth, angeblich nach Amerika ausgewandert, 22) Max Rudolf Karl Winkler, geboren den 30. Oktober 1856 zu Hochkirch, 23) Robert Carl Wil⸗ helm Lippert, geboren den 28. Februar 1856 zu Kapsdorf, 24) Franz Karl August Seidel, geboren den 25. Juni 1856 zu Karoschke, 25) Friedrich Wilhelm Burgund, geboren den 25. März 1856 zu Simsdorf, 26) Gustav Karl Julius Tietze, geboren den 10. April 1856 zu Trebnitz, 27) Ernst Wil⸗ helm Michalke, geboren den 10. März 1856 zu Zirkwitz, 28) Paul Richard Donnerstag, geboren den 7. September 1857 zu Trebnitz, 29) Berthold Paul August Vetter, geboren den 25. Oktober 1857 zu Kottwitz, 30) August Richard Golisch, geboren den 4. November 1857 zu Hochkirch, 31) Johann Wilhelm Gottwald Pietsch, geboren den 19. August 1854 zu Groß⸗Krutschen, angeblich nach Amerika ausgewandert, werden beschuldigt, als Wehr⸗ pflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent⸗ ziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen, oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben Vergehen gegen §. 140 Absatz 1 Nr. 1 Reichs⸗ Strafgesetzbuchs. Dieselben werden auf den 6. November 1880, Vormittags 11 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zur Haupt⸗ verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausblei⸗ ben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Land⸗ gericht zu Oels über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen ver⸗ urtheilt werden. Zugleich wird das im Deutschen Reiche besindliche Vermögen der Angeschuldigten bis zum Betrage von 150 ℳ, und zwar das Ver⸗

mögen jedes einzelnen Angeschuldigten in diesem Betrage, zur Deckung der d b

treffenden Geldstrafe und Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt. Oels, den 24. Juli 1880. Königliche Staatsanwaltschaft. Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

[21385] Oeffentliche Zustellung.

Der Weinhändler Moritz Helfer zu Fuerth und Laubenheim a./R.,, vertreten durch den Rechtsanwalt Horn in Elbing, klaat gegen den Gutsverwalter Geysmer, zuletzt in Elbing wohnhaft, wegen 156 für, dem Beklagten am 11. Oktober v. Js. auf vor⸗ herige Bestellung übersandte Weine, mit dem An⸗ trage auf Zahlung von 156 Mark nebst 6 % Zinsen seit dem 11. April v. Js., und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Elbing auf den 20. Oktober 1880, Vormittags 11 ½ Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. ““

Elbing, den z20. August 1880.

Aschke, v Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[213821 Oeffentliche Zustellung.

Der Grundbesitzer Paduck zu Alt⸗Kermuschienen klagt gegen den Schweinehändler August Sendel, dessen Aufenthalt unbekannt ist, wegen 30 Rest⸗ kaufgeld für gekaufte und übergeben erhaltene 5 Schweine mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 30 ℳ, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor das Königliche Amtsgericht zu Dar⸗ kehmen auf

den 29. Oktober 1880, Vormittags 11 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

. Schmorell, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[21391] Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Philipp Müller zu Hilchen⸗ bach klagt gegen den Ernst Kleb zu Hilchenbach, wegen einer Forderung von 107 mit dem An⸗ trage auf Verurtheilung des Verklagten auf 107 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts⸗ gericht zu Hilchenbach auf

den 21. Oktober 1880, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Gerlach, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

92 nA [21360] Spezial⸗Konkurs⸗Proklam.

Da über das auf dem Namen des Christiau Wilhelm August Köhler stehende, an der Feld⸗ straße in Altona belegene und im Altonai’'schen Stadtbuche Wester Theil F. VI. Fol. 190 und 191 beschriebene Erbe auf Grund des vollstreckbaren Ur⸗ theils der zweiten Civilkammer des Königlichen Landgerichts hierselbst vom 12. Mai d. J. und in Folge Antrages des klägerischen Mandatars, Rechts⸗ anwalts Daus hier, die Zwangsvollstreckung im Wege des Spezialkonkurses am 3. Juli d. J. er⸗ kannt worden ist, so werden Alle und Jede, welche an diesem Erbe aus irgend einem rechtlichen Grunde An⸗ sprüche und Forderungen zu haben vermeinen, mit allei⸗ niger Ausnahme der protocollirten Gläubiger, hier⸗ durch bei Vermeidung der Ausschließung von dieser Masse aufgefordert, solche binnen 6 Wochen nach der . Bekanntmachung dieses Proklams und spä⸗ estens

am 26. Oktober 1880, Mittaxs 12 Uhr, als dem peremtorischen Angabetermin, im unter⸗ zeichneten Amtsgerichte, Bureau Nr. 5, Auswär⸗ tige unter gehöriger Prokuraturbestellung, anzu⸗ l und eine Abschrift der Anmeldung beizu⸗ ügen.

Zum öffentlichen Verkauf des beregten Erbes ist

Termin

auf den 1. November 1880 anberaumt worden, an welchem Tage, Nachmittags 5 Uhr, die Kaufliebhaber sich im hiesigen Amts⸗ gerichte, Zimmer Nr. 33, einfinden wollen.

Die Verkaufsbedingungen können 14 Tage vor dem Termine in der Gerichtsschreiberei des unter⸗ zeichneten Amtsgerichts, eingesehen werden.

Altona, den 14. August 1880. b

Koͤnigliches Amtsgericht. Abtheilung V.

8 e Aufgebot. 8 Nr. 20 776. Auf Antrag des Almosenfonds Forst, vertreten durch Bürgermeister Burger von da, wer⸗ den alle Diejenigen, welche an dem unten bezeichneten Grundstück in dem Grund⸗ und Pfandbuche nicht eingetragene, auch sonst nicht bekannte dingliche oder auf einem Stammgut⸗ oder Zö“ ruhende Rechte haben, oder zu haben glauben, auf⸗ gefordert, solche spätestens in dem auf Samstag, 25. September d. J., 9 ½ Uhr, festgesetzten Aufgebotstermin anzumelden, andern⸗ falls dieselben für erloschen erklärt werden. 274 Ruthen = 24 Ar 66 QOu⸗M. Acker im Straßenloch neben Jakob Bachert und Ger⸗ mann Zettler Erben, Gemarkung Forst. Bruchsal, 12. August 1880. Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts. Rittelmann.

bu“

““

11893] Aufgebot.

Nr. 9934. Auf Antrag des Lorenz Stark von Hochemmingen werden alle Diejenigen, welche an dem unten bezeichneten Grundstücke in dem Grund⸗ und Unterpfandbuch nicht eingetragene auch sonst nicht bekannte dingliche oder auf einem Stammguts⸗ oder Familienverbande beruhende Rechte haben, oder zu haben glauben, aufgefordert, solche spätestens in dem auf 8

Dienstag, den 2. November 1880, Vormittags 9 ¼ Uhr, festgesetzten Termine anzumelden, widrigenfalls solche für erloschen erklärt werden.

Grundstück auf Gemarkung Dürrheim ca. 1 Viertel Wiesen ig den Berken neben Gemarkung Hoch⸗ emmingen und Gemeinde Dürrheim.

Villingen, den 17. August 1880.

8— Gr. Amtsgericht. Der Gerichtsschreiber. 1 Huber.

Aufgebot.

Der Rentier Jacob von Leesen in Neuenbrock hat das Aufgebot einer von der Wittwe Catharina Stehn, geb. Hausen, in Dückermühle an ihn unter Martini 1841 ausgestellten, am 29. November 1841 protokollirten Obligation über 360 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf

den 1. März 1881, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urkunde erfolgen wird. b 8

Krempe, den 17. August 1880.

8 Königliches Amtsgericht. Veröffentlicht: Heitchen, Gerichtsschreiber.

Aufgebot. Alle Diejenigen, welche aus der Dienstführung des früheren Gerichtsvollziehers k. A. Johann Dünker hier glauben Ansprüche an die von ihm bestellte Amtskaution erheben zu können, werden aufgefordert, solche binnen 6 Wochen, spätestens aber in dem auf Montag, den 11. Oktober 1880, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine hier anzumelden, widrigen⸗ falls sie damit würden ausgeschlossen werden. Frankfurt a./M., den 23. August 1880. König⸗ liches Amtsgericht. Dr. Jung. Lingott.

[21218] Bekanntmachung.

Auf Antrag des Wirths Peter Kopski in Karsk soll nachstehender angeblich verloren gegangener Solawechsel:

Inowrazlaw, den 5. Januar 1880. Für Rm. 300. Am ersten Juli 1880 zahle ich für diesen meinen Solawechsel an die Ordre des Herrn Peter Kepski in Karsk die Summe von Dreihundert Mark. Werth habe empfangen und leiste zur Verfallzeit prompte Zahlung nach Wechselrecht.

Auf mich selbst Handzeichen & α✕ Muά des hier und allen Orten. Joseph Lewandowski. Daß der mir persönlich bekannte verfügunge⸗ fähige in Groß⸗Pieckit wohnhafte Grund⸗ besitzer Joseph Lewandowski vorstehenden Wechsel wegen Schreibensunkunde mit 3 Kreuzen unterzeichnet hat, beglaubige ich

hiermit. . (L. S.) Höniger, Notar. 8 (Rückseite) 10 Wechselstempelmarke. aufgeboten werden. Der Inhaber desselben wird daher aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. März 1881, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebots⸗ termin seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. v Inowrazlaw, den 2 August 1880. Königliches Amtsgericht, Abtheilung V.

21390] Der Handelsmann Friedrich Kerl zu Rhumspringe hat das Aufgebot des Hypothekenbriefs vom 3. Ja⸗ nuar 1879, Inhalts welches ihm der Maurer und Bauunternehmer Heinrich Weste hierselbst gegen Verpfändung des von dem Daubertschen an der Theaterpromenade gelegenen Grundstücks abgetrenn⸗ ten, auf dem Situationsplane L. U. de 1878 Nr. 488 B. mit A., B., C., D. bezeichneten Theilgrund⸗ stücks zu 3 a 65 qm sammt Wohnhause Nr. 4674, Grundbuch Band 67 B., Seite 702 1000 schul- det, beantragt. . 8

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf 1

8 den 27. März 1881,

Morgens 11 Uhre,

Zimmer Nr. 16 1“ vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urkunde erfolgen wird.

Vrannschweig, den 20. August 1880. Herzogliches Amtsgericht. IX.

L. Rabert.