1880 / 218 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Sep 1880 18:00:01 GMT) scan diff

New⸗York, 15. September. Die Majorität der im Staate Maine gewählten Deputirten zum Senat und zu der Kammer ist republikanisch. In Folge dieses Resultates ist die Wahl eines republikanischen Kandidaten für den Senatorensitz des Staates Maine in Washington ge⸗ ichert.

Landtags⸗Angelegenheiten. Bochum, 16. September. (W. T. B.) Kommerzien⸗Rath Louis Baare hat sein Mandat als Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Bochum⸗Dortmund aus Gesundheitsrücksichten niedergelegt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der in Turin versammelte Kongreß für Hygiene hat am 11. d. einstimmig die Stadt Genf als nächsten Versammlungsort

für das Jahr 1882 gewählt.

Indien in Wort und Bild von Emil Schlagintweit. Mit 400 Illustrationen. 15.—17. Lieferung. Leipzig, Verlag von Schmidt & Günther. à 1 ½ Diese Lieferungen enthalten die Schilderung der Provinz Orissa; dies Land ist dem gläubigen An⸗ hänger der Brahmanen, was Palästina dem Christen, das heilige Land, der Wohnsitz der Götter. Ein Bad in den heiligen Strömen dieser Provinz wird für genügend gehalten, alle Sünden hinweg⸗ zuwaschen. Die Beschreibung dieses Landes ist äußerst interessant. Daran schließt sich die Beschreibung der Provinz Bengalen mit der Hauptstadt Calcutta, Text und Bilder schildern uns diese großartige Stadt. Von den Vollbildern dieser Lieferungen sind der Tadsch zu Agra und das großartige Portal der Kutab⸗Moschee bei Dehli be⸗

sonders gelungen.

Gewerbe und Handel. Alntlichen Nachrichten zufolge ist in Warschau die Rinder⸗ pest ausgebrochen. 1

Ein Stück Vieh ist bereits an der Krankheit gefallen, drei kranke und vier verdächtige getödtet worden sind.

(W. T. B.) Die am Freitag, den 17. d. M., stattfindende Sitzung des Kuratoriums der Reichsbank ist ledialich durch die Bestimmung des §. 25 des Bankgesetzes vom 14. März 1875 veranlaßt, nach welcher das Kuratorium sich vierteljährlich ein⸗ mal zu versammeln hat. Die Gerüchte, welche dieser Sitzung eine erhöhte Bedeutung beilegen, entbehren jeder Begründung.

Witten a. d. Ruhr, 11. September. 328 Lehrlinge aus den verschiedenen Werkstätten der Bergisch⸗Märkischen Bahn waren heute hier versammelt, um der Eröffnung der Ausstellung ihrer Arbeiten beizuwohnen. Den auswärtigen Lehrlingen hatte die Direktion freie Fahrt und den doppelten Lohn für diesen Tag bewilligt. Nachdem die Gäste, unter denen sich mehrere Groß⸗ industrielle der Umgegend befanden, im Ausstellungssaale Platz ge⸗ nommen, wurden die Lehrlinge durch die Werkmeister hineingeführt. Die Königliche Eisenbahndirektion zu Elberfeld hatte als ihre Ver⸗ treter die Herren Eisenbahndirektor Stambke und Maschineninspektor Spörer entsandt; außerdem waren die Betriebsinspektoren Emmerich und Delms und die Maschinenmeister der verschiedenen Werkstätten anwesend. Von der an der Kopfseite des Saales befindlichen Empore aus hielt Eisenbahndirektor Stambke die Eroöffnungsrede, in welcher er eingehend die Frage besprach, ob die Großindustrie befähigt, be⸗ 88g und verpflichtet sei, an der Lösung der Lehrlingsfrage mitzu⸗ arbeiten.

Washington, 16. September. (W. T. B.) Nach dem Be⸗ richte des landwirthschaftlichen Zureaus pro September beträgt der allgemeine Durchschnittsstand der Baumwollernte 91 -]%, gegen 92 % im vergangenen Monat und gegen 85 % im Vorjahre. Der Durchschnittsstand der Getreideernte beträgt 91 % gegen 98 % im vergangenen Monat und gegen 95 % im Vorjahre. Der Durch⸗ schnittsstand der Tabakernte beträgt 84 % gegen 88 % im vergan⸗ genen Monat und gegen 87 % im Vorjahre.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die Gesammteinnahmen der schweiz. Nor⸗ malbahnen vom 1. Januar bis 31. Juli 1880 belaufen sich auf 29 737 214 Fr. Gegenüber den Einnahmen im gleichen Zeitraume des Vorjahres ergiebt dies eine Mehreinnahme von 857 881 Fr. oder 2,9 %. Die Zahl der beförderten Personen betrug in den genannten Monaten des laufenden Jahres 13 218 755; an Gütern wurden 16 518 459 t befördert.

Die Spezialbahnen hatten vom 1. Januar bis 31. Juli d. J. e’ ne Eianahme von zusammen 553 868 Fr. oder 59 484 Fr. (12 %) mehr als im gleichen Zeitraume des Vorjahres. Es wurden 443 446 Personen und 110 422 t Güter befördert.

während

(. 80

Berlin, 16. September 1880.

Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen. (Aus dem Jahrbuch der Kböniglich preußischen Kunstsammlungen.) (Fortseßzung.) v1I1I1I1 Cassel. I. Königliche Gemäldegalerie. Gebäude der Casseler Galerie, erbaut den Regierungs⸗ und Baurath von Dehn⸗Rotfelser, wurde am 28. Dezember 1877 eröffnet, und zwar mit einem Be⸗ stand von 823 Gemälden, die in vier Oberlichtsälen und zwanzig Seitenlichträumen untergebracht sind. Die drei vor⸗ deren Säle enthalten die räumlich größten, die anstoßenden Ka⸗ binette die kleineren Werke der niederländischen Schulen. Der vierte Oberlichtsaal beherbergt die qualitativ und quantitativ hervor⸗ ragendsten Nummern der italienischen Schulen, während entsprechend dem obigen Verhältniß in den umliegenden Kabinetten die kleineren italienischen Gemälde und einige wenige französische und spanische vertheilt sind.

Der Hauptunterschied zwischen Anordnung der alten, im Bellevue⸗ Schloß befindlich gewesenen und der neuen Galerie besteht in der bequemeren Gruppirung, welche die Gemälde in der letzteren finden konnten, wo ihnen ein doppelt so großer Raum angewiesen werden konnte, als ehedem, so daß auch diejenigen Nummern, welche dort im zweiten Stockwerke befindlich, dem Besucher gewöhnlich unzugänglich blieben, nun dem Studium und Genuß dargeboten sind. Auch hat der Erbauer durch Anwendung der Magnusschen Theorie eine weit⸗ aus bessere, ja geradezu vorzügliche Beleuchtung, wenigstens für die Seitenlichträume, erreicht.

Neben den ebenso vornehm als ansprechend ausgestatteten Samm⸗ lungsräumen tritt das in blau, roth und braun dekorirte Treppen⸗ haus hervor, welches durch lichtbraune Scheiben von oben warmgol⸗ denen Schimmer empfängt.

Den Hauptschmuck dieses Raumes bilden die acht weiblichen Gewandfiguren aus karrarischem Marmor von Karl Echter⸗ meyer aus Cassel (jetzt in Dresden), Personifikationen der Kunst Griechenlands, Roms, Frankreichs, Italiens, Deutschlands, der Niederlande, Spaniens und Englands, wovon die drei ersten und England bereits aufgestellt sind. Den Abschluß wird dieser plastische Schmuck durch eine von Karl Begas in Berlin ausgeführte und demnächst in einer Nische der Rückwand aufzustellende Kolossalbüste 8er. Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm in Marmor er⸗

alten.

Die malerische Ausschmückung der Loggia geht in diesem Jahre ihrer Vollendung entgegen. Bis jetzt hat der damit betraute Künstler, Maler Karl Merkel aus Cassel, von öI Lunettenbildern zehn fertig gestellt. Die Ausführung in Wachsfarben nach seinen Kartons ist dem Maler Lins übertragen. Die Gemälde zeigen an den beiden Kopf⸗ seiten über der Eingangs⸗ und Ausgangsthüre zur Loggia die allegorischen Figuren der Germania und Italia, über der Mittel⸗

Das neue durch

.“

thüre eine Apotheose des Gründers der Sammlung, Landgrafen Wilhelm VIII., rechts davon fünf Kompositionen auf Dürer, Hol⸗ bein, Rubens, Rembrandt und die niederländischen Genremaler bezüglich, und links an die Italia sich anschließend, vorerst die vier letztvollendeten, welche auf Murillo, Salvator Rosa, die Caracci, die venezianische Schule, Claude Lorrain und Poussin hinweisen. Auf den acht Wandflächen zwischen den Thüren sind auf Konsolen die Marmorbüsten von Wouwerman, van Dock, Holbein, Dürer, Rafael, Tizian, Guido Reni und Poussin aus der Werkstatt des Bildhauers Professor Hassenpflug in Cassel aufgestellt. Die Hauptbereiche⸗ rung der Sammlung seit ihrer Aufnahme in die neue Heimstätte bilden neunundvierzig Gemälde aus den ehemals kurfürstlichen Schlössern zu Hanau, Hofgeismar u. s. w., welche im Frühjahr 1877, durch eine Kommission unter Vorsitz des Hrn. Ober⸗Präsidenten Frhrn. von Ende und des Herrn Geheim⸗Rath Schöne ausgewählt, in der neuen Galerie ihre Unterkunft fanden. Von besonderem Werthe ist es, daß sich darunter eine Anzahl ausgezeichneter Meister und namentlich solcher befinden, die bis dahin in der Sammlung zu Cassel gefehlt hatten, wie z. B. Cima da Conegliano, Aart van der Neer, Ever⸗ dingen, Salomon von Ruijsdael, Dubois, Asselijn und eine beträcht⸗ liche Zahl deutscher Künstler aus unserem Jahrhundert.

Es folgt hier kurz das Verzeichniß der ganzen Reihe:

1) Flandrische Schule der Brüder van Eyck: Die Verkündigung. Holz, h. 0,63, br. 0,61.

2) Giambattista Cima da Conegliano: Madonna mit Kind. Holz, h. 0,66, br. 0,62.

.3) Allart van Everdingen: Bauernhäuser am Walde bei einem Bach, über welchen eine Brücke führt. Bez. Everdingen. Leinwand, h. 0,56, br. 0,63.

4) Salomon von Ruijsdael: Am Waldesrand ein ruhen⸗ der Hirt mit seiner Heerde. Namensbezeichnung durch Verputzen unleserlich geworden. Holz, h. 0,55, br. 0,82.

5) Jakob von Ruijsdael: Hügelig⸗waldiges Terrain, von einem Wege durchschnitten, auf welchem mehrere Wanderer. Links unten bez. J. v. Ruisdacl 1647. Holz, h. 0,57, br. 0,73.

6) Willem van de Velde: Marine. vEWW11 h. 0,13, br. 0,19.

7) Derselbe: Marine. Bez. rechts unten W. V. V. Holz, h. 0,2 †, br. 0,37.

88) Aart van der Neer: Sonntnuntergang über einer flachen

Landschaft mit Wasser, an dessen Ufer eine Ortschaft. Im Vorder⸗

1““ und Vieh. Bez. mit dem Monogramm. Holz, h. 0,30, r. 0,49.

9) Nicolaas Molenaer: Ein Haus von Bäumen umgeben, daneben eine Bleiche bei einem Bach mit waschenden Leuten. Bez. K. Landschaft, im Mittelgrund eine

Molenger. Holz, h. 0,51, br. 0,47.

10) Frederik Moucheron: Brücke, über welche ein Hirt Vieh treibt, rechts davon Gebäude. Bez. M. f. Leinw., h. 0,37, br. 0,35.

11) Jan Afseliin: Eine felsige Landschaft mit Hirten, Vieh und Reitern, die eine Furt passiren. Leinw., h. 0,40, br. 0,56. 12) Aelbert Cuijp (angeblich): Vor einer ländlichen Schenke hält ein Reiter, um zu trinken, während ein Knecht seinen Schimmel füttert. Bez. mit den gefälschten Buchstaben A. C. Leinwand, h. 0,65, br. 0,80.

13) Hermann Swanevelt: Baumreiche Landschaft mit Hirt und Herde. Leinwand, b. 0,69, br. 0,89.

14) Pieter Neefs: Inneres einer Kirche mit Figuren. Holz,

h. 0,42, br. 0,59.

15) Melchior d'Hondecoeter: Ein Garten, bevölkert mit dem verschiedensten Gefluügel, Hahn, Henne mit Küchlein, Truthahn u. s. w. Bez. M. d'Hondekoeter. Leinwand, h. 1,40, br. 1,55.

16) Hendrik van Pliet: Inneres einer Kirche mit Fi uren. Leinwand, h. 0,51, br. 0,47. Ke et gi Loth mit seinen Töchtern.

17) Theo dor van Thulden: Leinw., h. 0,71, br. 6,90.

18) Johann Lingelbach: Heuernte. Holz, h. 0,41, br. 0,53.

19) Antonius van Dyck (angeblich): Ein Trupp recognos⸗ eirender Reiter vor einem Gehölz. Leinw, h. 0,55, br. 0 73.

20) Theodor Apshoven: Bauern vor einer Dorfschenke zechend und tanzend. Mit einem auf D. Teniers gefälschten Mono⸗ gramme, T. und D. Holz h. 0,48, br. 0,66.

21) Jean Millete Weg durch einen Wald; Staffage eine roth gekleidete Figur. Holz, h. 0,41, br. 0,29.

22) Manier des Claas Pietersz Berchem: Ein Hirt zu Pferde treibt sein Vieh bei einer Stadt. Holz, h. 0,28, br. 0,36.

23) Von derselben Hand: Gegenstück zu Nr. 22. Land⸗ schaft mit Ruinen. Kühe, Schafe und eine Ziege stehen im Wasser, daneben ein Hirt. Holz, h. 0,28, br. 0,36.

24) Jan van Huchtenburgh: Belagerung von Namur. Leinw., h. 0,85, br. 1,10.

25) Guillam du Bois: Waldweg mit einigen Figuren. Holz⸗ f 98 h. 9

26) Joh. Heinri oos: Hirt mit Heerde auf einem Hügel. Leinw., h. 0,67, br. 0,83. 9 9 Häg

I1 Johann Rudolph Bijs: Blumenstrauß in einem Ge⸗ fäß. Bez. J. R. Bys, fe. Ao. 1702. Holz, h. 0,50, br. 0,34.

28) Philipp van Dijk: des Landgrafen Karl von Hessen. Bez. P. van Dijk. Leinw., h. 0,95, br. 1,34.

29) Jacob Philipp Hackert: Italienische Landschaft mit Staffage. Bez. J. P. Hackert. Holz, h. 0,33, br. 0,44.

.30) Wilhelm Kobell. Landschaft. Zwei Pferde bei einem Reitknecht, daneben ein Hund, im Mittelgrunde zwei Jäger. Bez. Wilhelm Kobell. Leinw., h. 0,99, br. 1,16.

31) Derselbe. Landschaft. Hirt mit Hund und weidendem Vi eb. Bez. Wilhelm Kobell. Leinw., h. 0 98, br. 1,18. .32) Derselbe. Hirtin mit Vieh und einem Hunde, welcher einen Stock im Maule trägt, an einem Waldwasser. Bez. Wilhelm Kobell 1798. Leinw., h. 1,41, br. 1,24.

33) Karl Kuntz: Hirt an einem Brunnen, dabei ein Ochse, zwei Kühe und eine Ziege. Bez. C. Kuntz fec. 1801. Leinw., b. 1,41, br. 1,24.

34) Unbekannt. Bildniß Landgraf Wilhelm VIII. Hessen, des Stifters der Galerie. Leinw., h. 1,30, br. 1,01.

35) Johann Erdmann Hummel: Junge Leute bei der Schaukel in einem Garten bei Neapel. Bez. J. E. Hummel 1823. Leinw., h. 0,76, br. 0,83.

36) Johann Martin von Rhoden: Grotte betend. Datirt 1829. Holz, h. 0,23, br. 0,30.

37) Albrecht Adam: Im Vordergrund eines Treffens ein verwundeter General. Bez. Albrecht Adam 1826. Leinw., h. 0,38,

br. 0,29. 38) De Wouters: Mondscheinlandschaft. Bez. De Wouters. Holz, h. 0,38, br. 0,54. 39) Derselbe: Gegenstück zu Nr. 38, ebenfalls bezeichnet. 40) Johann Jacob Dorner jun.: Wasserfall bei Aigen, über 5 gen. Serhe⸗ fäbet. Hog⸗ h. 9 4, b1.,88. erselbe: asserfall; zwischen Felsen einige Gebäude. Holz, h. 0,44, br. 0,35. x gen. Demaruette. Landschaft Leinw., h. 0,33, br. 0,46.

42) Jean Louis Demarne, mit Wasser, Hirten und Heerde.

Schule aus dem ersten Viertel dieses Jahr⸗ hunderts: Mutter mit drei Kindern in einem Garten. Holz, h. 0,44,

43) Deutsche br. 0,36. 44) Heinrich Bürkel: Winterlandschaft; ein Bauer füttert Bez. H. Bürkel 1828. Holz, h. 0,33,

vor einem Hause seine Pferde. br. 0,37. Lorenz Quaglio: Scheibenschießen in Tirol. Bez. Lorenz Quaglio 1829. Leinw., h. 0,54, br. 0,70. St. Salvatorplatz mit der

von

Eremit in einer

4⁵) 46) Joseph Karl Cogels: Der Kirche in München. Bez. J. Cogels 1819. Holz, h. 0,51, r. 95. 47) Domenico Quaglio: Ansicht des St. Valery Normandie mit Kirche auf einem Felfen. Bez. D. Q. f. h. 0,40, br. 0,44.

in der Leinw.,

48) Derselbe: Kloster mit Kirche an einem See. Leinw., h. 0,33, br. 0,41.

49) Friedrich Müller: Das Rosenwunder der heiligen Eli⸗ sabel.. Aquarelle auf Papier. Bez. F. M. 1826 Roma; h. 0,42,

An weiterem Zuwachs ist zu erwähnen:

A. v. Staelbent: Dorfkirmeß (bez. und datirt 1618). Holz, h. 0,25, br. 0,41, welches Bild aus der vormals Suermondtschen Sammlung von der Generalverwaltung der Königlichen Museen in Berlin im Jahre 1878 der Casseler Galerie leihweise überlassen wurde, und

Giacomo Palma, il giov.: Tarquinius, Lucretia und ein Diener mit einer Fackel, bez. IAA00 BVS PALM. Leinw., h. 1,18 br. 1,81, ein durch den Deutsch⸗Amerikaner Herrn Edward Habich der Galerie i. J. 1879 geschenktes stattliches Gemälde.

Seit Eröffnung des neuen Gebäudes, alss seit zwei Jahren, sind drei Auflagen des Kataloges von zusammen 8500 Exemplaren nöthig geworden, woraus am besten die gesteigerte Frequenz ersicht⸗ lich ist. Die Redaktion dieses Kataloges hat sich bis jetzt auf eine allerdings ziemlich durchgreifende Durchsicht des alten Aubelschen Verzeichnisses beschränkt, wobei eine große Zahl von Benennungen sich änderte und die Bezeichnungen der Gemälde mit aufgenommen wurden, welche früher gänzlich fehlten. Der neue amtliche Katalo ist im Werke. 5 *

Eisenmann.

In der Querhalle der Nationalgalerie sind gegenwärtig zwei neu erworbene Gemälde ausgestellt, von denen namentlich das eine in ganz besonderem Grade interessant erscheint. Es ist ein lebensgroßes Portrait in halber Figur von der unserem Publikum bisher wohl kaum bekannt gewordenen Madame Friederike Auguste O'Connel, die, wie der Name anzeigt, irischer Abkunft, der Geburt nach indeß Berlinerin, ihren Aufenthalt in Paris wählte und von dort aus in den fünfziger Jahren als renommirte Portraitmalerin von sich reden machte. Das für die Na⸗ tionalgalerie angekaufte Bild ist das einer jugendlichen blonden Frau von anmuthig zierlicher Fülle der Formen in einfach vornehmen, an dem viereckigen Brustausschnitt und am Saum der um die Handwurzel eng anschließenden Aermel mit feingemusterten Spitzen besetztem schwarzen Kostüm, das in seinem Schnitt ebenso an das siebzehnte Jahrhundert anklingt wie die in der ganzen Hal⸗ tung des Bildes sich aussprechende malerische Anschauung, die vor⸗ nehmlich durch Rubens inspirirt erscheint. En face dargestellt, die Arme mit gerad ausgestreckten Fingerspitzen unterhalb der Brust über einander gelegt, aus dem klaren Auge ruhig und freundlich vor sich hinschauend, hebt die Gestalt in trefflich geschlossener, ohne aufdringliche Absicht würdig revpräsentirender Haltung sich wirkungsvoll vor einem leichtskizzirten landschaftlichen Fond mit grauwolkiger Luft ab, deren Behandlung gleich der kräftigen Stimmung des Kolorits, der wohlverstandenen, freien Modellirung des Nackten und der Breite des gesammten Vortrags eine durchaus männliche Sicherheit und Energie bekundet. Das zweite, kleinere Bild von Georg Reimer, ein Geschenk der Mutter des verstorbenen Künstlers an die Nationalgalerie, zeigt unter dem Titel „Complimente“ in gefälliger Ausführung zwei Ka⸗ valiere in Rococotracht, die in einem eleganten Vorzimmer unter zierlichen Verbeugungen einander gegenseitig zum Vor⸗ tritte nöthigen. Von weiteren Ankäufen der National⸗ galerie aus jüngster Zeit hat das bei Gelegenbeit der Feuerbach⸗Ausstellung erworbene letzte Bild des Meisters, das in Komposition und Farbe gleich vornehme „Konzert venezianischer Mädchen“ inzwischen einen Platz in der dritten Etage, das von Len⸗ bach gemalte, den ausgezeichnetsten Schöpfungen seiner Hand zuzu⸗ zählende Bildniß des Fürsten Bismarck in schlichter bürgerlicher Tracht den seinen in einem der Compartimente des unteren Haupt⸗ geschosses des Gebäudes erhalten, während die „Scene aus der Um⸗ gegend von Metz im Jahre 1870“ von Kolitz, die der Galerie einen bis dahin in ihr noch nicht vertretenen Meister in einer für ihn höchst charakteristischen Arbeit zuführt, sich gegenwärtig auf der akademischen Kunstausstellung präsentirt.

Der Verein für die Geschichte Berlins versammelte sich am Mittwoch in Niederschönhausen, um das dortige, historisch merkwürdige Schloß, den lanzjährigen Aufenthalt der Gemahlin Friedrichs des Großen, kennen zu lernen. Dem dort gehaltenen Vor⸗ trage des Dr. jur. Beringuer „Ueber die Geschichte des Schlosses in Niederschönhausen“ entnehmen wir folgende Thatsachen. Im Herbst 1662 kaufte die Gräfin Dohna, geb. Gräfin von Holland⸗Brederode⸗Vinnen ein kleines Landgut in Nieder⸗ schönhausen und ließ daselbst nach Zeichnungen ihres Gemahls ein petit palais (Wohnhaus) erbauen und eine größere Molkerei nach holländischem Stil anlegen. Beide Ehegatten (der Gemahl war General⸗Lieutenant und Vetter der Kurfürstin) thaten außer⸗ ordentlich viel für ihre Besitzung und hatten oftmals die Ehre, die Kurfürftlichen Herrschaften bei sich zu sehen, auch bildete die ganze Anlage einen Anziehungspunkt für viele andere adelige und Fürstliche Personen. Nach dem Tode der Gräfin 1679 verkauften ihre beiden Söhne, welche 1686 im Türkenkriege fielen, die Wirthschaft an Hrn. von Grumbkow, von dem sie in die Hände des Großen Kurfürsten überging. Friedrich Wilhelm I. zog Wusterhausen und andere Jagdschlösser vor; er ließ sogar die prachtvollsten Stücke der Einrichtung des Schönhausener Schlosses in den Jahren 1713/14 nach Berlin überführen. Friedrich II. wies seiner Gemahlin Schoͤnhausen als Aufenthalt an. Die Kunersdorfer Niederlage verscheuchte Elisabeth Christine 1759 mit der gesammten Königlichen Familie nach Magdeburg, worauf die Kriegsfurie 1760 in Schönhausen wuͤthete. Das Schloß mußte später gänzlich restau- rirt werden und erhielt hierbei seine jetzige Gestalt; bei der inneren Einrichtung desselben berücksichtigte der König die Wünsche seiner Gemahlin. Die kostbare Tapete im Schlafgemach der Königin stammt noch aus jener Zeit und war ein Geschenk des Kaisers von China an den Czar Peter von 1 In diesen so restaurirten Räumen lebte und starb nun Elisabeth Christine. Die pracht⸗ volle Bildersammlung der Königin erhielt nach ihrem Tode der zweite Sohn des Königs, Schloß kurze Zeit vereinsamt, dann diente mehreren Fürstlichen Personen zum Aufenthalt. Hier wohnte längere Zeit die Schwester Friedrich Wilhelms III., Prin⸗ zessin Wilhelmine nach ihrer Vermählung mit dem Erbprinzen von Oranien, später der Herzog von Cumberland, noch später die Prinzessin Marianne der Niederlande. Seit langer Zeit ist es un⸗ benutzt und blickt melancholisch auf die Gegenwart herab, die oft kommt, um sich in dem herrlichen Park zu erfreuen. Im An⸗ schluß an diesen Vortrag machte sodann der Rektor Fischer noch

es vorübergehend

einige Mitthrilungen uüber das Verhältniß der Königin zu ihrer

Dienerschaft und den bürgerlichen Besuchern des Parks sowie über die letzten Lebenstage der Koͤnigin.

Im Residenz⸗Theater findet die erste Aufführung von „Das Mädchen aus der Fremde“ am Sonnabend, den 18. September statt. Demnach würde die Freitagsaufführung von „Der Sohn der Coralie“ die letzte Vorstellung dieses Schauspiels sein.

aus Berlin,

Redacteur: Riedel. Berlin: 8

Verlag der Expedition (Kessel). Druck:

1““ Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

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eilage

Erste

September

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1880.

Berlin, Donnerstag, den 16.

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ollgebiets versteuerten Rübenmengen, sowie über die Einfuhr und Ausfuhr von Zu

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Zahl der im Betrieb Rübenzucker⸗Fabriken.

Einfuhr vom Zollauslande.

Ausfuhr nach dem Zollauslande (mit und ohne Steuerrückvergütung).

Raffinirter Zucker Melasse aller Ar Rohzucker aller Art

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Raffinirter Zucker aller Art

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Rußland, welcher dieselbe der Königin Dorothea überwiesen hatte.

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I. Preußen. IIJI 2) Provinz Westpreußen... 3) Provinz Brandenburg .. 4) Provinz Pommern..

6) Provinz Schlesien.. ö“ Fürstlich Schwarzburgi⸗

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7) Provinz Sachsen, einschl. der schen Unterherrschaften. . 8) Provinz Schleswig⸗Holstein. 1 9) Provinz Hannover. 3 10) Provinz Westfalen.. 8 11) Provinz Hessen⸗Nassau. 1 8 12) Rhemmprovinzs .. ..

2 448 14 862 26 144

5 314

11 16 743 36 332 12 704 36 835 15 961 760 22 983 3 881 6 226

6 360

13 372 15

114 984 33 369

452 623 413 100

7 130 1 835 674 262 104

419 212 13

2 152 608 363 066

=

23 473

107 286

37 416

2548

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17 508

1

4 640 361 1 905

34 14 600

T111I

Ueberhaupt Hierzu in den Vormonaten Septbr. 1879 bis Juli 1880

168 789 2 8 245 354 30

69 072 976 376 839 215

11 685 80 636

222 087

15 758 y184 264 48 127 516] 2 580 721

26 202

3421 464 41 460 80 989 381

164 513

4 287 009 2 510 189 [89 560 718

236 557

8

16 109 857

259 903 2 190 228

33 793

Zusammen September 1879 bis August 1880 .

In demselben Zeitraum 1878/79 . Berlin, im September 1880.

48 143 274] 2 764 985 233 772] 1 045 448 919 851] 8 414 143 32 46 247 7781 3 712 800 276 650] 1 008 150 1 725 0001 5 920 850] 3 6

Kaiserliches statistisches Amt.

67 662[34 410 845 59 850ʃ29 281 450

1 060 900]⁄103

2 674 702, 93 847 727

243 850

243 032 9609

16 943 650 00]117 538 100

2 450 131 2 285 550

Witterungsverhältnisse im nördlichen und mitt⸗ leren Deutschland während des August 1880. Hatte auch der August dieses Jahres im Allgemeinen einen

ziemlich normalen Witterungsverlauf und waren auch im Ganzen die

Witterungsverhältnisse in demselben nicht sehr bedeutenden und plötz⸗

lichen Schwankungen unterworfen, so ließen sich doch fast überall

zwei Abschnitte unterscheiden: der erste Theil des Monates hatte einen niedrigen Barometerstand, wechselnde Windesströmungen, trübe und regnerische Tage und die Menge der Niederschläge erreichte an

einzelnen Stationen an einigen Tagen eine ungemeine Höhe; im

zweiten Theile war der Luftdruck größer, der Polarstrom herrschte

vor, es regnete nur selten und an den meisten Stationen hatte nament⸗ lich das letzte Dritttheil des Monats eine Reihe aufeinander folgender freundlicher und angenehmer Sommertage. Trotz der Verschiedenheit

der sonstigen Witterungsmomente hatte doch der August im

Ganzen eine ziemlich gleichbleibende normale Temperatur. Wie zu

Ende des Juli waren zu Anfang des August die Tage unter der

Herrschaft lebhafter West⸗ und Südwestwinde trübe, elektrische Ent⸗

ladungen und Regen nicht selten und die Tagestemperaturen nur

wenig unter dem durchschnittlichen Mittel. Bald trat jedoch ein

Unterschied zwischen den östlichen und westlichen Stationen ein, an

jenen regnete es fast Tag für Tag, in einigen Provinzen, namenlich

in Preußen und Schlesien, mit großer Heftigkeit, weiter westlich sel⸗ tener und im Allgemeinen weniger stark. In den östlichen

Provinzen trat ohne bedeutende Aenderung im Luftdruck bald

der Polarstrom auf, während in den westlichen die äquatoriale

Strömung noch fortdauerte. Das Eindringen des lebhaften

Nordwindes in den Südweststrom war namentlich im

Riesengebirge von heftigen Regengüssen begleitet. Am 4. August

steigerte sich der Sturm, der überall daselbst herrschte, auf der

Schneekoppe zu einem Orkan, und die Regenhöhe dieses Tages be⸗

trug auf der Koppe 44,9, in Wang 37, in Schreiberhau 34, in

Görlitz dagegen nur 9, in Breslau 7,5 Millimeter. In den nord⸗

östlich von Schlesien gelegenen Provinzen Posen und Westpreußen

trat der heftige Nordwind erst den 5. und 8. August, in Ostpreußen dagegen in jener Zeit gar nicht auf, es herrschte vielmehr hier fast

Windstille. In den weiter westlich gelegenen Gegenden, namentlich

westlich der Elbe, wehte die äquatoriale Strömung fort; sie steigerte

sich zur Zeit des barometrischen Minimums am 8. August zu einem sehr lebhaften Südwestwinde. Auch an den oben angeführten schle⸗ sischen Gebirgsstationen hatte an diesem Tage, anstatt des heftigen Nordwindes ein paar Tage zuvor, ein lebhafter Süd⸗ west Platz gegriffen und ein erneuter reichlicher Regenguß folgte diesem Wechsel der Windesströmungen. An demselben Tage hatten auch andere hochgelegene Stationen starke Niederschläge; zu Groß⸗

breitenbach im Thüringer Walde betrug die Höhe derselben 32,7,

zu Klausthal im Harz 40 mm. Vom 8. August an stieg überall

das Barometer, nur langsam und nur wenig an den östlichsten

Stationen, schneller und bedeutender in den mittlern rovinzen, am

meisten an den Stationen Westfalen und der Rheinprovinz. In

Münster, Cöln, Trier und Darmstadt folgte auf das auf den

8. August fallende barometrische Minimum schon den 10.

August das barometrische Maximum. Mit dem letzteren

Tage stellte sich nun überall der Polarstrom ein und

erhielt sich an einigen Stationen mit geringen, an andern

fast ohne alle Unterbrechungen bis zu Ende des Monats. Bald nachdem der Polarstrom zu allgemeiner Geltung gelangt war, fanden fast überall in Folge der gesteigerten Wärmeentwickelung elektrische

Entladungen statt und es folgte von Neuem namentlich an den schle⸗

sischen Gebirgsstationen eine Reihe starker Regengüsse, deren Folge

sich in dem ungewöhnlichen Anschwellen der zum Odergebiete ge⸗ hörenden Flüsse zeigte. So ergaben die Niederschläge, welche sich während der Zeit vom 13. bis 18. August nach einander einstellten, in Schreiberhau eine Höhe von 87, in Wang von 138, auf der

Schneekoppe von 150 mm; in Görlitz betrugen sie deren 68, in

Breslau 41,7. In andern Gegenden traten gegen die Mitte des

Monats und nach derselben starke Regen nur vereinzelt auf, so in

Königsberg am 17. August, in Bromberg am 14. August, in Groß⸗

breitenbach den 19. August, vor Allem aber in Emden den 19. August.

Von Mittags 12 ½ bis 2 ½ entlud sich daselbst ein heftiges Gewitter und während desselben untermischt mit Hagel ein wolkenbruchartiger Regen, wie man ihn in solcher Stärke seit langer Zeit in Emden nicht erlebt hat. Die Niederschläge während dieser zwel Stunden er⸗ gaben eine Höhe von 77,4 mm, d. i. fast den neunten Theil des durchschnittlich während eines Jahres daselbst fallenden Regens. Unter der Herrschaft des Polarstromes hellte sich nach und nach der Himmel immer mehr auf, das letzte Drittheil des Monats hatte fast überall nur heitere und angenehme, zum Theil ganz wolkenfreie Tage. Nur ab und zu gab es noch in Folge von Gewittern einzelne Regen, wie den 21. und 22. August im Riesengebirge, den 26. und 27. August am Rhein, außerdem aber keine Niederschläge. Bei den herrschenden nördlichen und östlichen Windesströmungen war die relative Feuch⸗ tigkeit, namentlich in der Zeit von 2 Uhr Nachmittags, sehr gering. Die größte Wärme fiel im Osten in die dritte oder vierte Monatspentade, weiter westlich in die vierte oder fünfte, an den rheinischen Stationen in die sechste Pentade, das absolute Wärme⸗ maximum aber östlich der Oder auf den 13. und 14., westlich der⸗ selben auf den 25. und 26. August. Die durch die geringe Himmels⸗ bedeckung geförderte Wärmeausstrahlung ließ während der letzten Monatstage namentlich in den östlichen Provinzen das Thermometer in der Nacht oft tief sinken, während es am Nachmittage hoch stieg; Unterschiede von 12 bis 15 Grade zwischen dem Maximum und Minimum eines Tages waren nicht selten. An manchen Stationen der Provinzen Schlesien, Sachsen und Brandenburg fiel auch das absolute Monats⸗Maximum und Minimum innerhalb des Zeit⸗ raums von nur zwei bis drei Tagen. Als Stationen, von den in der unten folgenden Uebersicht aufgeführten, an denen es nach der Mitte des Monats entweder gar nicht mehr bis zu Ende desselben regnete, oder höchstens einmal leise sprühte, sind hervorzuheben Hela, Lauenburg, Konitz, Bromberg, Breslau, Berlin, Putbus, Hannover, Münster. 1 . In den folgenden Uebersichten über den Barometerstand, die Temperatur und die Niederschläge sind die Resultate mit aufgenom⸗ men, welche sich aus den Beobachtungen der auf dem höchsten Punkte Preußens, auf der Schneekoppe, seit zwei Monaten errichteten, mit Instrumenten gehörig ausgerüsteten meteorologischen Station ergeben haben. Für die meteorologischen Erscheinungen in den höhern Schich⸗ ten der Atmosphäre werden die eine längere Zeit daselbst fortgesetzten Beobachtungen um so höheres Interesse bieten, als die Schneekoppe nöͤrdlich der Donau der höchste Punkt Deutschlands ist. Mittlerer Barometerstand im August 1880 nebst den Extremen, ausgedrückt in Millimetern. 1 Seehöhe, Mittl. Baro- Maximum Minimum in Metern. meterstand. Tag Stand. Tag Stand. 22,6 758,0 28 768,7 747,8 29, 58,0 28 68,5 45,4 157 45,2 28 55,2 33,1 Bromberg 47 28 64,3 43,5 Breslau 147,4 28 57,2 36,3 Schneekoppe 1604 28 634,7 618,2 Görlitz 217 29 749,0 730,9 Torgau 29 58,8 40,0 Breitenbach 28 12,5 695,9 Berlin 28 65,0 743,9 bbb 6 amburg 88 65 89 Emden 28 8,9 4, Münster 10 62,0 39,1 Cöln 10 64,7 41,8 Aachen 19 771 29,4 16 11“ Darmstadt 148,4 40,2 8, 8 506 15,2 10 22,9 2 08,3 In der folgenden Uebersicht bedeuten die in Klammern einge⸗ schlossenen Zahlen, welche neben den Monatstemperaturen stehen, die aus einer längeren Reihe von Jahren gewonnenen Durchschnitts⸗ werthe der August⸗Temperatur. Für die Koppe konnte selbst⸗

Königsberg Lauenburg Conitz

55,3 56,3 43.5

150,5 46,4

Q9 0 0 O O 00 00 0 O0 O0 OOA O0 00 O0 00 00

Mittlere Tem⸗ peratur:

17,6 (16,7) 17,5 (16,8) 17,8 (17,3) 15,8 (16,5) 16,5 (16,3) 16,8 (17,1¹) 17,

Königsberg Hela Lauenburg. —,- Bromberg. Breslaugk. Schneekoppe ,8⸗,.I. Bre e

8

—,— —,— —,— —,—,— 00

1 2

900

itenbach ö Hutbus... Hamburg.. Hannover. Clausthal Emden.. Münster. GCSII 8.,1ö“ 166“ Darmstadt. Hechingen.

—.2ö0. -

0,”SneÖSS= NöSSFêBNöWBZ S0 Sb0,=S 00,—

- —- —- —,—- —— ,—

O + —O + + d - —-— —-

90,9000022,ö O008”n

15,3 (15,9)

einem Regenmesser ausgerüste

Höhe der Niederschläge . 126,1 (60,8) Königsberg 96,8 (75,2) 49,0

E1““ 1 8 auen burg 64,4 (53,4) Foönitz... 79 889 Bromberg 117,1 (62,4) Breslau. 109,7 (76,0) Schneekopp e 275,5 Görlitz 119,1 (82,5 Torgan (s66 Breitenbach 148,3 (99,5) Birlin 16 201¹) HPutbno ..11158 amburg 37,6 (71,6) annover 37,4 8829 lausthal 113,1 (127,1 Emden. 120,1 (82,9) Münster. 41,3 (71,7) EE 54,8 (63,0) Aachen.. 65,2 (89,3) rtö

62,0 (67,1) Darmstadt.

72,1 (68,6) Hechingen 89,3 (78,3)

Claußen.

= 8

A

14 13 13 14 13 12 15 26 26 25 26 25

26

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Stand

AXGRAESS.SS CbSSUSS

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borwtotororodoro eorobdddodoer

3 25,0

7 7

etern.

FTaa⸗ 18 Tag:

5

1 Bei der folgenden Uebersicht über die Niederschläge konnte ein Mittelwerth, wie bei der Schneekoppe, auch bei Hela nicht beigefügt werden, da die Station Hela erst seit dem März dieses Jahres mit

verständlich ein solcher nicht angegeben werden. An der, der Koppe am nächsten, etwa 840 m niedriger liegenden Station in Kirche Wang ist die August⸗Temperatur gegen 13 Grad. 3 Mittlere Temperatur im August 1880 nebst den absoluten Extremen.

Beigefügt sind noch die Anzahl der Sommertage und der Tage mit Gewittern.

Maximum: Minimum:

27 *4

Stand Tage mit Gewittern

Sommer⸗

980022100S90,&ꝙ 00SSSbSSndo

SSSSSS.

—- -8SSöSSSU oÖSSoNSUS OoOESoHOSbdoSSDÖo

2o0! e0, e Ien doco do]

14 15 19

0

SSoOS=SgU otoeee SSSSleSl Pcsdoboto bo de

Höhe der Mereet August 1880, ausgedrückt in

Beigefügt ist noch die größte Menge innerhalb 24 Stunden, die Anzahl der Tage mit Niederschlägen, sowie die Anzahl der heiteren und trüben Tage.

Größte Höhe Tage mit Heitere Trübe

Tag 5 5

6 5

Höhe u Tage Tage

21,2 27,8 22,3 20,5 25,2 33,2 40,3

3 14 8 11 15 13

. O 020O0 o 0 0 HS0⸗

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