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on Kameke, Oberst⸗Lieutenant im Brandenburgischen Füsilier⸗Regiment Nr. 35, von Saß⸗Jaworski, Major in demselben Regiment, Heymons, Major a. D., kommandirt zur Dienstleistung beim Bezirks⸗Kommando des Reserve⸗Landwehr⸗Regiments (Berlin) Nr. 35, ueder, Oberst⸗Lieutenant im 4. Brandenburgischen Infan⸗ terie⸗Regiment Nr. 24 (Großherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin), von Schierstedt, Hauptmann in demselben Regiment, von L'oeillot de Mars, Hauptmann im 8. Branden⸗ burgischen Infanterie⸗Regiment Nr. 64 (Prinz Friedrich Carl von Preußen), . . Dr. Müller, Stabs⸗ und Bataillons⸗Arzt bei demselben Regiment, “ von Rundstedt, Rittmeister im Brandenburgischen Küras⸗ sier⸗Regiment (Kaiser Nikolaus I. von Rußland) Nr. 6,
Cursch, Rittmeister im 2. Brandenburgischen Ulanen⸗-Regi⸗ ment Nr. 11,
Schmarsow, Hauptmann im Bataillon Nr. 3, 8 “
Nernst, Major im 1. Brandenburgischen Feld⸗Artillerie⸗ Regiment Nr. 3 (General⸗Feldzeugmeister),
Dr. Witte, Stabs⸗ und Bataillons⸗Arzt beim Brandenbur⸗ gischen Pionier⸗Bataillon Nr. 3,
Stehberger, Major und Commandeur des Brandenbur⸗ gischen Train⸗Bataillons Nr. 3,
Zickmantel, Major und Ingenieur vom Platz zu Cüstrin,
Toop, Intendantur⸗Rath vom III. Armee⸗Corps,
Weizmann, Intendantur⸗Rath von demselben Armee⸗Corps;
den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse mit dem Stern und mit Schwertern am Ringe:
Stumpff, General⸗Major und Commandeur der 3. Feld⸗ Artillerie⸗Brigade;
den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse mit dem Stern:
von Berken, General⸗Major und Commandeur der 9. In⸗ fanterie⸗Brigade,
Bogun von Wangen heim, General⸗Major und Comman⸗ deur der 11. Infanterie⸗Brigade,
von Larisch, General⸗Major und Commandeur der 5. Ka⸗
vallerie⸗Brigade;
den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse mit Schwertern am Ringe:
von Reibnitz, Oberst und Commandeur des Leib⸗Grena⸗ dier⸗Regiments (1. Brandenburgischen) Nr. 8;
den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse:
von Bock, Oberst und Commandeur des 5. Brandenburgischen Infanterie⸗Regiments Nr. 48,
von Kretschman, Oberst und Commandeur des 6. Branden⸗ burgischen Infanterie⸗Regiments Nr. 52,
von Heydebreck, Oberst und Commandeur des 2. Branden⸗ burgischen Dragoner⸗Regiments Nr. 12,
von Franckenberg⸗Lüttwitz, Oberst und Commandeur des Ulanen⸗Regiments Kaiser Alexander von Rußland (1. Brandenburgischen) Nr. 3,
von Behr, Oberst und Commandeur des 3. Brandenburgi⸗ schen Meh.hean. Nr. 20,
Fischer,
Füsilier⸗Regiments Nr. 35,
Fritsch, Oberst und Commandeur des 8. Brandenburgischen I“ Nr. 64 (Prinz Friedrich Carl von
reußen),
von Möllendorff, Oberst und Commandeur des Branden⸗ burgischen Kürassier⸗Regiments (Kaiser Nikolaus I. von Rußland) Nr. 6;
den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse:
Freiherr von Falkenstein, Königlich württembergischer
DOberst⸗Lieutenant à la suite des Generalstabes, komman⸗ dirt zur Dienstleistung beim General⸗Kommando des III. Armee⸗Corps,
“ Major vom Generalstabe des III. Armee⸗
orps,
Solms, Ober⸗ und Corps⸗Auditeur vom III. Armee⸗Corps,
Graf von Herzberg, Oberst⸗Lieutenant im Leib⸗Grenadier⸗ Regiment (1. Brandenburgischen) Nr. 8,
Vogel von Falckenstein, Oberst⸗Lieutenant z. D., Bezirks⸗ Commandeur des 1. Bataillons (Frankfurt) 1. Branden⸗ burgischen Landwehr⸗Regiments Nr. 8,
von Randow, Oberst⸗Lieutenant z. D., Bezirks⸗Commandeur
ddes 1. Bataillons (Calau) 6. Brandenburgischen Land⸗ wehr⸗Regiments Nr. 52,
von der Groeben, Oberst⸗Lieutenant und Commandeur des 1. Brandenburgischen Dragoner⸗Regiments Nr. 2,
von Poncet, Major im Brandenburgischen Husaren⸗Regi⸗ ment (Zietensche Husaren) Nr. 3,
von Liebermann, Oberst⸗Lieutenant und Commandeur des 2. Brandenburgischen Ulanen⸗Regiments Nr. 11,
Burchard, Oberst⸗Lieutenant und Commandeur des 1. Bran⸗ denburgischen Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 3 (General⸗ Feldzeugmeister),
Leo, Major im 2. Brandenburgischen Feld⸗Artillerie⸗Regi⸗ ment Nr. 18 (General⸗Feldzeugmeister),
Knappe, Major und Commandeur des Brandenburgischen Pionier⸗Bataillons Nr. 3,
von Kotze, Major von der 3. Gensd'armerie⸗Brigade;
den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse:
Wernicke, Rechnungs⸗Rath und Intendantur⸗Sekretär vom III. Armee⸗Corps,
Dr. Born, Corps⸗Roßarzt beim III. Armee⸗Corps,
Piefke, Musik⸗Direktor im Leib⸗Grenadier⸗Regiment
(1. Brandenburgischen) Nr. 8,
Lapostolle, Zahlmeister beim 3. Brandenburgischen Infan⸗ terie⸗Regiment Nr. 20,
Kühn, Zahlmeister beim 1. Brandenburgischen Feld⸗Artillerie⸗ Regiment Nr. 3 (General⸗Feldzeugmeister);
das Allgemeine Ehrenzeichen
Mennecke, Divisions⸗Küster von der 5. Division,
Dennert, Feldwebel im 5. Brandenburgischen Infanterie⸗ Regiment Nr. 48,
Daume, Büchsenmacher bei demselben Regiment,
Neubarth, Büchsenmacher beim 6. Brandenburgischen In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 52,
Küsel, Stabstrompeter im 2. Brandenburgischen Dragoner⸗ Regiment Nr. 12
Brandenburgischen Jäger⸗
berst und Commandeur des Brandenburgischen
1.“
Wunderlich, Wachtmeister im Ulanen⸗Regiment Kaiser Alexander von Rußland (1. Brandenburgischen) Nr. 3,
Dreßler, Feldwebel im 3. Brandenburgischen Infanterie⸗ Regiment Nr. 20,
Düsener, Feldwebel in demselben Regiment,
Brachwitz, Bezirks⸗Feldwebel vom Reserve⸗Landwehr⸗Regi⸗ giment (Berlin) Nr. 35,
Schulmeister, Feldwebel im 4. Brandenburgischen Infan⸗ terie⸗Regiment Nr. 24 (Großherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin),
Bahrfeldt, Feldwebel im 8. Brandenburgischen Infan⸗ terie⸗-Regiment Nr. 64 (Prinz Friedrich Carl von Preußen),
Fink, Feldwebel in demselben Regiment,
egner, Bezirks⸗Feldwebel vom 1. Bataillon (Ruppin) 8. Brandenburgischen Landwehr⸗Regiments Nr. 64,
Wilke, Wachtmeister im Brandenburgischen Kürassier⸗Regi⸗ ment (Kaiser Nikolaus I. von Rußland) Nr. 6,
Zimmermann, Stabstrompeter beim 2. Brandenburgischen Ulanen⸗Regiment Nr. 11,
Wilke, Büchsenmacher bei demselben Regiment,
Thiele, Unteroffizier und Corpsführer im 1. Branden⸗ burgischen Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 3 (General⸗Feld⸗ zeugmeister,
Schütz, Vize⸗Wachtmeister im Brandenburgischen Train⸗ Bataillon Nr. 3.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Ober⸗Bürgermeister Meydam zu Landsberg a./W., der von der dortigen Stadtverordnetenversammlung getrof⸗ fenen Wiederwahl gemäß, für eine fernerweite zwölfjährige Amtsdauer als Bürgermeister der genannten Stadt zu be⸗ stätigen. Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Der Buchhalter Rechnungs⸗Rath Gladischefski ist zum Ober⸗Buchhalter und der Gesame Sekretär Hochmuth zum der Staatsschulden⸗Tilgungskasse ernannt
Buchhalter in worden.
Beenuntimachung.
Bei der heute in Gegenwart eines Notars öffentlich be⸗ wirkten 26. Verloosung der Staats⸗Prämien⸗Anleihe vom Jahre 1855 sind die 50 Serien:
Nr. 115 131 145 155 181 221 224 234 246 257 321
329 342 388 399 425 449 465 470 481 505 509 546 45 689 738 771 816 831 883 917 939 959 1006 1050 1064 1077 1081 1104 1133 1173 1206 1243 1270 1273 1287 1307 1324 1413 1488.
gezogen worden.
Die zu diesen 50 Serien gehörigen 5000 Stück Schuld⸗ verschreibungen werden den Besitzern mit der Aufforderung gekündigt, den Prämienbetrag von 351 ℳ für jede Schuld⸗ verschreibung vom 1. April 1881 ab gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschreibungen und der dazu gehörigen Zinscoupons Ser. IV. Nr. 2 bis 8 über die Zinsen vom 1. April 1880 ab nebst Talons, welche nach dem Inhalte der Schuldverschreibungen unentgeltlich abzuliefern sind, bei der Staatsschulden⸗Tilgungskasse hierselbst, Oranienstraße 94, zu erheben. Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jeden Monats. Die Ein⸗ lösung geschieht auch bei den Regierungs⸗Hauptkassen, bei den Bezirks⸗Hauptkassen in Hannover, Osnabrück und Lüneburg und bei der Kreiskasse zu Frankfurt a./M. Zu diesem Zwecke können die Schuldverschreibungen nebst Coupons und Talons einer dieser Kassen schon vom 1. März 1881 ab eingereicht werden, welche sie der Staatsschulden⸗Tilgungskasse zur Prü⸗ fung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Aus⸗ zahlung vom 1. April 1881 ab bewirkt.
Der Betrag der etwa fehlenden Coupons wird von der Prämie zurückbehalten.
Formulare zu den Quittungen werden von den gedachten Kassen unentgeltlich verabfolgt.
Die Staatsschulden⸗Tilgungskasse kann sich in einen Schriftwechsel mit den Inhabern der Schuldverschreibungen über die Prämienzahlun⸗ gen nicht einlassen.
Von den bereits Serien und zwar:
8 aus der 1. Verloosung (1856): von Ser. 1328, aus der 8. Verloosung (1863) von Ser. 1402, aus der 10. Verloosung (1865) von Ser. 870, aus der 11. Verloosung (1866) von Ser. 1114, aus der 13. Verloosung (1868) von Ser. 1323, aus der 14. Verloosung (1869) von Ser. 787 1217, aus der 15. Verloosung (1870) von Ser. 1482, aus der 16. Verloosung (1871) von Ser. 916, aus der 17. Verloosung (1872) von Ser. 1433, 8 aus der 18. Verloosung (1873): von Ser. 168 320, aus der 19. Verloosung (1874): von Ser. 87 156 232 445 1023 1076 1198 1409, aus der 20. Verloosung (1875): von Ser. 132 206 355 431 671 892 1047, aus der 21. Verloosung (1876): von Ser. 4 1140 1223 1452, aus der 22. Verloosung (1877): von Ser. 34 349 402 423 513 577 580 615 623 688 995 1238 1242, aus der 23. Verloosung (1878): von Ser. 71 301 318 370 382 400 495 554 945 1157, aus der 24. Verloosung (1879): von Ser. 36 48 142 187 189 220 250 275 340 353 438 459 498 529 550 599 749 780 814 871 882 947 1073 1096 1271 1292 1371 1448,
früher verloosten und gekündigten
¹Ausstattung erhalte
aus der 25. Verloosung (1880): von Ser. 75 117 188 191 212 215 219 348 440 452 535 596 603 685 709 741 743 796 899 935 992 8 1013 1029 1091 1125 1142 1197 1254 1309 1470 sind viele Schuldverschreibungen bis jetzt noch nicht realisirt; es werden daher die Inhaber derselben zur Vermeidung wei⸗ teren Zinsverlustes an die baldige Erhebung ihrer Kapitalien hierdurch von Neuem erinnert. Berlin, den 15. September 1880. 1 Hauptverwaltung der Staatsschulden. Sydow. Löwe. Hering. Merleker.
Angekommen: Der Unter⸗Staatssekretär im Staats⸗ Ministerium Homeyer,
der Ministerial⸗Direktor im EETET“ Wirkliche Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath Nebe⸗Pflugstädtaus Norderney,
der Präsident der Seehandlung Roetger, aus Erd⸗ mannsdorf in Schlesien.
Peiannim auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
Auf Grund der §§. 11 und 12 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 ist das Flugblatt mit der Ueberschrift: „Pfaffentrug oder ein Raddau⸗Abend bei Stöckern“, Druck angeblich von A. Schultze in Berlin, von der unterzeichneten Landespolizeibehörde verboten worden.
Weimar, den 18. September 1880.
Der Großherzogl. S. Direktor des I. Verwaltungsbezirks. Wokenius.
Bekanntmachung für Seefahrer. Am 7. Oktober d. J. soll im Staats⸗Navigationsschulgebäude zu
Geestemünde mit der nächsten Prüfung zum Schiffer für große Fahrt
begonnen werden. Anmeldungen hierzu nimmt der Navigationslehrer Jungelaus in Geestemünde entgegen. Leer, den 20. September 1880. Der Navigationsschul⸗Direktor für die Provinz Hannover. J. V.: Der Navigationslehrer Wendtlandt.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 21. September. Se. Majestät
der Kaiser und König empfingen heute den Polizei⸗Prä⸗
sidenten von Madai und nahmen die Vorträge des Chefs der Admiralität, Staats⸗Ministers von Stosch, sowie des Generals von Albedyll entgegen.
8 u
— Der Minister für Landwirthschaft ꝛc. hat unterm 7. d. M. bestimmt, daß die Holzabgaben unter B. II. des Forst⸗Natural⸗Etats in den Naturalrechnungen hinfort nur unter 3 Unterabtheilungen: a. an Arme gegen Bezahlung eines Theils der Taxe und der vollen Werbungskosten, b. nach der Taxe oder sonst bestimmten Verkaufspreisen und nach den Licitations⸗Durchschnittspreisen, und c. nach dem Meistgebot durch Licitation nachgewiesen, die bisherigen Unterabtheilungen b. und c. also zusammengezogen werden.
— Im deutschen Strafgesetzbuch sind eine Reihe von Verbrechen und Vergehen namhaft gemacht, bei denen der Strafrichter neben der Hauptstrafe auch auf Verlust der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte, sowie auf Zulässigkeit von Polizei⸗ aufsicht erkennen kann. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichsgericht, I. Strafsenat, durch Erkenntniß vom 28. Juni d. J. ausgesprochen, daß der Richter in den Fällen neben jeder Freiheitsstrafe, ganz unabhängig von der Dauer derselben sowie von der Zulässigkeit auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte, auf die Zulässigkeit von Polizeiauf⸗ sicht erkennen kann.
— Nach der Novelle zu dem Deutschen Strafgesetzbuche pom 26. Februar 1876 (§. 49a Str. G. B.) ist die schriftliche oder die mit einem Versprechen von Vortheilen verknüpfte mündliche Aufforderung zum Verbrechen strafbar. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichsgericht, III. Strafsenat, durch Erkenntniß vom 2. Juli d. J. ausgesprochen, daß eine mündliche Aufforderung zum Verbrechen auch schon dann strafbar ist, wenn ein dem Betrage nach unbestimmter Vortheil in Aussicht gestellt wurde; auch ist nicht erforderlich, daß der Auffordernde diesen Vortheil selbst zu gewähren oder dafür einzustehen erklärt.
— Der General der Infanterie von Groß⸗ gen von Schwarzhoff, kommandirender General des III. Armee⸗ Corps, ist mit dem Stabe des General⸗Kommandos nach be⸗ endetem Manöver wieder hier eingetroffen.
— Der Kaiserliche Minister⸗Resident in Marokko, Weber, ist von dem ihm bewilligt gewesenen Urlaub auf seinem Posten in Tanger wieder eingetroffen.
— Der hanseatische Minister⸗Resident Dr. Krüger ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Mission wieder übernommen.
— S. M. Kanonenboot „Iltis“, 4 Geschütze, Kom⸗ mandant Kapitän⸗Lieutenant Klausa, ist am 20. September cr. in Singapore angekommen.
Cöln, 20. September. (Cöln. Ztg.) Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz traf heute früh 6 ½ Uhr mit Gefolge mittels Extrazuges von Berlin hier ein und fuhr sofort nach Brühl weiter. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Carl kam bereits gestern Abend 9 ½ Uhr hier an, übernachtete hier und fuhr heute früh 7 Uhr 20 Mi⸗ nuten nach Brühl. Das Nachbarstädtchen Brühl hatte sich zum Empfange der Hohen Gäste gerüstet. Auf dem Bahn⸗ hofe wurde mit Topfgewächsen, Kränzen und Guirlanden, Wappenschildern und bunten Fähnchen ein Durchgang her⸗ gerichtet; die zum Schlosse führende Straße ist auf beiden Seiten mit Flaggen geschmückt. Das Schloß selbst hat in allen seinen Räumen wieder seine prächtige und geschmackvolle
Industrie
güuünstige.
Elberfeld, 21. September. (W. T. B.) Der „Elber⸗ felder Zeitung“ wird aus Düsseldorf gemeldet: Bei dem gestern Abend in der Tonhalle stattgehabten Festmahle des Centralverbandes deutscher Industrieller theilte der Präsident Haßler einen Brief des Kommerzien⸗Raths Baare (Bochum) mit, nach welchem Letzterer auf Ein⸗ ladung des Reichskanzlers soeben zwei Tage in Friedrichsruh mit dem Fürsten über die Frage der Arbeiterversicherung konferirte. Baare sei ausdrücklich ermächtigt, öffentlich zu erklären, daß der Reichskanzler diese Angelegenheit energisch zum Abschluß zu bringen gedenke, und zwar unter dem Beirathe von Sachverständigen. Haßler brachte sodann ein mit Begeisterung aufgenommenes Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus. An den Reichskanzler, den energischen und nimmer müden Förderer der nationalen Wohlfahrt, sandte die Versammlung sofort ein Danktelegramm.
Sachsen. Dresden, 20. September. (Dr. J.) Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz, die Prinzessin Georg und die Prinzessin Mathilde haben sich heute früh 6 Uhr zunächst zu einem Besuche der Großherzoglich toska⸗ nischen Familie nach Schlackenwerth begeben. Von dort ge⸗ denken die Herrschaften dem Erbprinzen und der Erb⸗ prinzessin von Hohenzollern auf der Weinburg einen Besuch abzustatten
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 19. September. Kron⸗ prinz Rudolph ist heute früh aus Berlin hier eingetroffen und hat sich alsbald nach Schönbrunn begeben.
— Die „Montags⸗Revue“ meldet: „Als Einberufungs⸗ termin für die Delegationen ist der 15. Oktober in Aus⸗ sicht genommen. Man nimmt an, daß die Berathungen der⸗ selben längstens in vier Wochen beendet sein werden, und dürfte der Reichsrath am 20. November seine Thätigkeit beginnen. Das den Delegationen zu unterbreitende gemein⸗ same Budget wird erst in Pest sestgestellt werden. Bezüg⸗ lich des Militär⸗Etats vernehmen wir, daß derselbe in⸗ sofern Erhöhungen gegen das Vorjahr aufweist, als die durch die außerordentlichen Beurlaubungen im Jahre 1880 und durch die Sistirung der Waffenübungen der Reservisten erzielten einmaligen Ersparnisse dieses Mal entfallen. Ein weiterer Grund zur Erhöhung der Anforderungen für das Kriegsbudget muß in dem neuen Einquartierungsgesetz ge⸗ funden werden. Sowohl die beiderseitigen Landesvertheidi⸗ gungs⸗Minister, als die mit der Durchführung des Gesetzes beauftragten Minister, wie auch die Gemeinden dringen auf den Bau von Kasernen und steigern so die Ausgaben. Diese Post wird sich naturgemäß durch eine Reihe von Jahren in progressiver Weise geltend machen und den Militär⸗Etat wäh⸗
rend dieser Periode nicht unerheblich belasten.“ — Dasselbe
Blatt versichert, daß der Finanz⸗Minister dem Reichsrathe Vorlagen betreffs der Finalisirung der Grundsteuer⸗ reform und der Einführung einer Personaleinkommen⸗ steuer werde zugehen lassen.
Pest, 19. September. Der König ist um 8 Uhr Abends wohlbehalten in Gödöllö eingetroffen. Se. Majestät bleibt über Nacht in Gödöllö und begiebt sich, dem „Pest. L.“ zu⸗ folge, morgen früh nach Ofen. Der König wurde auf der Reise durch Ungarn überall mit Jubel begrüßt. Die Minister Trefort und Ordody, die Sr. Majestät bis zur Station Mezö⸗Laborcz entgegengereist waren und sich dort dem Hof⸗ zuge 1eh. sowie Minister Graf Falkenhayn haben sich direkt nach Pest, respektive Ofen begeben. Der König wird, wie „Ellenör“ vernimmt, nach den Czegléder Manövern nicht in die Hauptstadt zurückkehren, sondern sich von Czegléd aus nach Szegedin und von dort über Zombor und Essegg direkt nach Fünfkirchen begeben.
— Das vom galizischen Landtage beschlossene Gesetz, nach welchem die deutsche Unterrichtssprache in dem⸗ selben Umfange, wie dies mit dem Gesetze vom 22. Juni 1867 für das Realgymnasium in Brody angeordnet war, nunmehr auch an den Oberklassen des Staats⸗Real⸗ und Ober⸗Gymna⸗ siums in Brody in Anwendung zu bringen ist, hat, wie die „Wiener Ztg.“ meldet, die Kaiserliche Sanktion erhalten.
— Der österreichische Minister⸗Präsident Graf Taaffe und der Finanz⸗Minister Dunajewski sind heute Nach⸗ mittags hier eingetroffen und haben einem im Palais des ungarischen Minister⸗Präsidiums abgehaltenen Minister⸗ rathe beigewohnt, an welchem außer den beiden Ministern noch die drei gemeinsamen Minister Bylandt, Haymerle, Szlävy, Vize⸗Admiral Pöckh, ferner der ungarische Mi⸗ nister⸗Präsident Tisza und Finanz⸗Minister Szapäry theilgenommen haben. Die Berathungen werden, so berichtet der „Pest. L.“, falls sie, was sehr wahrscheinlich sei, heute nicht beendigt werden, morgen (Montag) Mittags fortgesetzt. Am Dienstag oder Mittwoch finde die Schlußberathung unter dem Vorsitze Sr. Majestät statt.
Schweiz. Bern, 19. September. (N. Zürch. Ztg.) Der Bundesrath hat die Abstimmung über die Bundes⸗ revision auf den 31. Oktober festgesetzt. Wallis erhält an den 42 491 Fr. betragenden Kosten für diesjährige Ent⸗ sumpfungsarbeiten einen Bundesbeitrag von 14 163 Fr., Tessin an den sich auf 44 649 Fr. belaufenden Kosten für Wuhrarbeiten an der Verzasca 15 000 Fr. — Eine zwischen den Regierungen von Zürich, Aargau, Baselstadt und Basel⸗ land und vom badischen Ministerium getroffene Vereinba⸗ rung über den Floßverkehr auf dem Rhein von Neu⸗ hausen bis unterhalb Basel wurde genehmigt.
Niederlande. Haag, 20. September. (W. T. B.) Die Generalstaaten sind heute durch den König mit einer Thronrede eröffnet worden. In derselben werden die freundschaftlichen Beziehungen zu den auswärtigen Mächten hervorgehoben und der gegenwärtige Stand der und des Handels als ein wenig gebessert bezeichnet. Die Landwirthschaft besfinde sich in bluͤhendem Zustande. Die Ernte sei im Allgemeinen eine sehr Die Lungenseuche unter dem Viehstande habe nahezu aufgehört. Der Ertrag der Steuereingänge habe sich gehoben, immerhin sei aber eine weitere Verstärkung der Ein⸗ nahmen erforderlich. Als Vorlagen werden neue Gesetze über die Miliz und die Kommunalgarde, sowie über die Vervoll⸗ ständigung der Landesvertheidigung und über die Verbesse⸗ rung der Kanäle angekündigt. Der der Armee in Atchin ge⸗ leistete Widerstand sei noch nicht vollständig überwunden, man habe aber die Organisation einer regelmäßigen Verwaltung vorbereitet. Der Stand der Dinge in Niederländisch⸗Indien sei ein zufriedenstellender. In einigen Distrikten sei die Be⸗ völkerung und der Viehstand von verheerenden Krankheiten J“ X 1 8
.“]
Frankreich. Paris, 20. September. (W. T. B.) Bis jetzt ist noch nichts Definitives über die Zusammensetzung des neuen Ministeriums entschieden. — Hier haben ca. 2000 Tischlergesellen die Arbeit eingestellt.
— 21. September. (W. T. B.) Alle Morgenblätter sprechen sich für die Aufrechterhaltung der bisherigen fried⸗ lichen Politik aus; einige Blätter verlangen eine vorzeitige Einberufung der Kammern, doch scheint die Einberufung bis jetzt unwahrscheinlich. Unmittelbar nach der Konstituirung des Kabinets soll, wie in gut unterrichteten Kreisen verlautet, ein sehr friedlich gehaltenes Rundschreiben an die Vertreter Frankreichs im Auslande gerichtet werden.
Italien. Rom, 19. September. (Italie.) Die Kam⸗ mer wird, dem Vernehmen nach, am 10. November wieder zusammentreten. Dieser frühere Termin soll die Beendigung der Budgetberathung vor dem Jahresende ermöglichen, um im Januar sodann in die Berathung des Wahlgesetzes eintreten zu können.
— 21. September. (W. T. B.) Se. Majestät der König hat eine Amnestie für Preßvergehen erlassen. — In Pesaro versuchten am Sonntag 40 der Internatio⸗ nale angehörige Personen eine Demonstration; zehn Per⸗ sonen wurden in Folge dessen verhaftet, die übrigen ent⸗
flohen.
Griechenland. Athen, 19. September. Der W. „Pr.“ meldet man von hier die Unterhandlungen zwischen der griechischen Regierung und jener der amerikanischen Union bezüglich des Ankaufes von drei Panzerschiffen seien zum Abschlusse gediehen. Die Panzerschiffe würden von der nordamerikanischen Union sofort an Griechenland über⸗ geben, wenn ein Krieg binnen einem bestimmten Zeitraume zum Ausbruche komme.]
Tüͤrkei. Konstantinopel, 16. September. Dem Reuterschen Bureau wird von hier gemeldet: „Der englische Konsul in Wan hat der britischen Botschaft die telegraphische Anzeige gemacht, daß die Kurden dreizehn armenische Dörfer zerstört haben. Aus Dulcigno ist hier die Nachricht ein⸗ gelaufen, daß die muselmanische Bevölkerung der Stadt die italienische Flagge aufzuhissen drohe.“
— 21. September. (W. T. B.) Hiesige Zeitungen de⸗ mentiren die gefährdete Lage Riza Paschas Seitens der alba⸗ nesischen Liga. Derselbe sei noch in Dulcigno und ver⸗ handle noch wegen der Uebergabe. — Wie es heißt, mache der englische Botschafter den anderen Mächten in Folge er⸗ haltener Instruktionen den Vorschlag, dem Wunsche der Pforte uzustimmen, wenn Dulcigno nach dem österreichischen Vor⸗ sa.cg (ohne Dinosch und Gruda) ungesäumt übergeben werde, von jeder weiteren Flottendemonstration abzu⸗ sehen, die Rechte der Einwohner Dulcignos zu schützen und LE1““ für Montenegro Seitens der Mächte nicht zu erheben.
MMarzweeaheeee —
Rußland und Polen. [St. Petersburg, 19. Sep⸗ tember. (St. Pet. Ztg.) Das Allerhöchste Reskript an den Minister des Innern, General⸗Adjutanten Grafen M. T. Loris⸗Melikoff lautet:
Graf Michail Tarielowitsch! Die schmerzlichen Ereignisse der letzten Jahre, die in einer ganzen Reihe verbrecherischer Akte zum Ausdruck kamen, nöthigten Mich, unter Ihrer Oberleitung die Höchste Anordnende Kommission einzusetzen und Ihnen außerordentliche Voll⸗ machten zu ertheilen zum Kampfe mit der verbrecherischen Propa⸗ ganda, die sich bemühte, unter Anwendung von Gewalt die Ruhe des uns theuern Vaterlandes zu untergraben. Ihr im Laufe vieler Jahre im Kaukasus hervorragender Dienst, der durch Ihre ruhmreiche Theilnahme am letzten Kriege noch erhöht wurde, die verstän⸗ dige und energische Thätigkeit, welche Sie während der Abkomman⸗ dirung in die Wolgagegend bei der dort herrschenden Epidemie ent⸗ wickelten und hierauf ebenso in der Stellung als zeitweiliger General⸗ Gouverneur von Charkow, dienten Mir als Bürgschaft dafür, daß Sie mit eben solcher Sachkenntniß, eifrigen Sorgfalt und Festig⸗ keit den neuen, mit so vielfachen Mühen verbundenen Auftrag er⸗ füllen würden, der Ihnen durch Mein besonderes Vertrauen zu Theil wurde. Die Folgen haben Meine Erwartungen durchaus gerecht⸗ fertigt. Indem Sie im Laufe von sechs Monaten den von Mir vorgezeichneten Weg zur Bändigung der Leidenschaften und zur Be⸗ ruhigung der durch die Frechheit der Uebelthäter erregten Gesellschaft beharrlich und weise verfolgten, haben Sie so erfolgreiche Resultate erzielt, daß es sich als zuverlässig erwies, die Wirksamkeit der zeitweilig ergriffenen außerordentlichen Maßregeln, wenn nicht ganz aufzuheben, so doch erheblich einzuschränken, und nunmehr ver mag Rußland von Neuem ruhig den Weg friedlicher Entwickelung zu betreten. In Hochschätzung der von Ihnen geleisteten Dienste ernenne Ich Sie mit besonderem Wohlgefallen und Danke zum Ritter des Kaiserlichen Ordens des Heiligen Apostels Andreas des Erstberufenen, Eöö hierbei folgen, und verbleibe Ihnen immerdar wohl⸗ geneigt.
Liradia, 30. August 1880. . 3
Auf dem Original ist von Sr. Kaiserlichen Majestät Eigener Hand geschrieben: „Ihr Sie herzlich liebender und dankbarer Alexander“. Premeke s eeeeeeeeeee
Südamerika. (Allg. Corr.) Aus Buenos Ayres wird dem Reuterschen Bureau (via Lissabon) u. d. 24. August gemeldet: Die Nationaltruppen drangen am 21. d. in die Provinzialkammern, vertrieben die Abgeordneten mit dem Bajonet, besetzten die Thüren mit doppelten Wacht⸗ posten und schlossen die Legislatur auf Befehl der National⸗ Regierung. Eine große Menschenmasse versammelte sich in der Calle Peru, aber Ruhestörungen fanden nicht statt. Die Senatoren und Abgeordneten verfügten sich nach dem Stad“⸗ hause, woselbst sie eine Sitzung hielten und ein Manifest an das Volk erließen, das jedoch irgend eine öffentliche Kundgebung hervorzurufen verfehlte. Der Präsident Avel⸗ laneda sandte später die Schlüssel der Kammer an den Gouverneur Moreno, der deren Annahme verweigerte. Die Stadt ist vollkommen ruhig, und General Gustillos, der na⸗ tionale „Interventor“, hat die vollständige Gewalt in der Stadt und Provinz in seine Hände genommen und seine Bureaus in dem Provinzial⸗Regierungsgebäude etablirt. Der Gouverneur Moreno und seine Minister haben noch nicht ihre Demission gegeben, es wird dies aber binnen Kurzem erwartet.
Heft 8 des Jahrgangs 1880 der Annalen der Hydro⸗ graphie und maritimen Meteorologie, Organ des Hydro⸗ graphischen Amtes und der Deutschen Seewarte, herausgegeben von dem Hydrographischen Amt der Admiralität, Verlag von Ernst Siegfried Mittler u. Sohn in Berlin, hat folgenden Inhalt: Me⸗ teorologische und physisch⸗oceanische Beobachtungen während der Ueberwinterung der Nordenskiöldschen Expedition bei der Beringstraße 1878 — 79 und Vergleich derselben mit Beobachtungen einiger anderen arktischen Expeditionen. I. — H. Toynbee’'s Meteorologie des Nord⸗ atlantischen Oceans im August 1873 von Dr. Wl. Köppen. — Aus
den Reiseberichten S. M. Kanonenboot „Nautilus“, Korvetten⸗Ka⸗ pitän Chüden. — Notizen über die Nordküste von Upolu und einige Plätze auf Upolu und Savaii. — Bemerkungen zu den Skizzen von Ringdove⸗Inlet und der Rheden von Richmond und Chacabuco im Wide⸗Kanal. Westküste von Pa⸗ tagonien. — Eingänge von meteorologischen Journalen bei der deut⸗ schen Seewarte im Monat April 1880. — Rio Mossoro in Brasi⸗ ten. (Mittheilungen von der deutschen Seewarte.) — Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats Mai 1880 in Nordamerika und Centraleuropa. (Mittheilungen von der deutschen Seewarte.) — Kleine hydrographische Notizen. — Tabellen: 1) Mittel, Summen und Extreme für den Monat Juli 1880 nach den meteorologischen Aufzeichnungen der Normal⸗Beobachtungsstationen der deutschen See⸗ warte. 2) Meteorologische und magnetische Beobachtungen, angestellt auf dem Kaiserlichen Observatorium zu Wilhelmshaven in dem Mo⸗ rat Juli 1880. — Kartenbeilagen: Skizze von Ringdove⸗Inlet im Wide⸗Kanal mit den Rheden von Richmond und Chacabuco.
— Das 3. Heft des Archios für Eisenbahnwesen, Beilage zum Eisenbahn⸗Verordnungsblatt, hat folgenden Inhalt: Die preu- ßische Eisenbahnpolitik des Jahres 1848. — Die Eisenbahntarif⸗ Frage in Frankreich. — Notizen: Ueber Industrie⸗Eisenbahnen. Ueber den Einsturz der Brücke über den Tay. Statiftisches von den deutschen Eisenbahnen. — Gesetzgebung. — Bücherschau: Besprechun⸗ gen. Uebersicht der neuesten auptwerke üͤ⸗ er Eisenbahnwesen und aus verwandten Gebieten. Zeitschriften.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heits⸗Amtes sind in der 37. Jahreswoche von je 1000 Be⸗ wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben ge⸗ meldet: in Berlin 33,6, in Breslau 31,3, in Königsberg 34,3, in Cöln 39,3, in Frankfurt a. M. 16,0, in Hannover 26,0, in Cassel 28,5, in Magdeburg 33,4, in Stettin 39,4, in Altona 24,8, in Straßburg 26,6, in Metz 19,3 in München 29,6, in Nürnberg 36,0, in Augsburg 29,3, in Dresden 32,3, in Leipzig 28,6, in Stuttgart 21,4, in Braunschweig 32,3, in Karlsruhe 26,0, in Hamburg 28,4, in Wien 25,8, in Budapest 35,5, in Prag 33,8, in Krakau 40,0, in Basel 24,5, in Brüssel 26,1, in Paris 25,1, in Amsterdam 23,5, in Kopenhagen 35,8, in Stockholm 31,6, in Christiania 28,9, in St. Petersburg 41,1, in Odessa 44,2, in Bukarest 24,7, in Rom 29,9, in Turin 27,1, in Warschau 37,4, in Madrid —, in London 19,8, in Glasgow 17,4, in Liverpool 38 6, in Dublin 34,7, in Edinburgh 20,6, in Alexandrien (Egypten) —. — Ferner aus früheren Wochen: in New⸗York 27,0, in Philadelphia 19,1, in St. Louis 13 6 in Chicago 22,8, in Cincinnati —, in San Francisko 18,3, in Calcutta 22,2, in Bombay 27,0, in Madras 35,2.
Beim Beginn der Berichtswoche waren an den meisten deutschen Beobachtungsstationen südliche und südwestliche Luftströmungen vor⸗ herrschend, die bald in westliche und nordwestliche, in Cöln in nord⸗ oöstliche übergingen. Am 9., in Konitz und Karlsruhe erst am 10., ging der Wind nach Ost und Südost und blieben Ostwinde auch bis zum Schluß der Woche vorwiegend. Die Temperatur der Luft war eine durchwegs hohe, das Monatsmittel übersteigende. Von reichlichen Regengüssen begleitete Gewitterentladungen waren beson⸗ ders in den ersten Tagen der Woche häufig. Der beim Wochenbeginn hohe Luftdrnck nahm in der 2. Wochenhälfte ab, stieg jedoch an den Oststationen in den letzten Tagen der Woche wieder ein wenig.
Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren, besonders der deutschen Städte, zeigen auch in der Berichtswoche noch keine wesentlich bessere Gestalt. Noch immer ist der Antheil des Säuglings⸗ alters an der Sterblichkeit ein abnorm großer, so daß von 10 000 Lebenden auf den Jahresdurchschnitt berechnet in den deutschen Städten 157 Kinder unter 1 Jahre gegen 156 der vorhergegangenen Woche (in Berlin 177 gegen 168). Die allgemeine Sterblichkeits⸗ verhältnißzahl für die deutschen Städte stieg auf 30,7 von 30,0 (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet).
Unter den Todesursachen war die Zahl der durch Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder hervorgerufenen Todesfälle in den meisten größeren Städten des In⸗ und Auslandes eine noch höhere, als in der vorangegangenen Woche. Namentlich war die Zahl der Opfer in Berlin, München, Königsberg, Nürnberg, Dresden, Leipzig, Breslau, Hamburg, Bremen, Straßburg, Wien, Pest, Paris, Brüssel, Kopenhagen, St. Petersburg u. a. eine bedeutende. Ruhrfälle wur⸗ den ein wenig seltener. Vereinzelte Todesfälle an Cholera nostras wurden aus Gotha und Reutlingen (je 1) gemeldet. — Von den anderen Infektionskrankheiten wurden Unterleibstyphen besonders in Berlin, Breslau, St. Petersburg häufiger. Todesfälle an Flecktyphus kamen aus Dortmund, London, Saragossa je 2, aus St. Petersburg 4, aus Valencia 1 zur Meldung. — Masern und Diphtherie haben vielfach nachgelassen, nur in München und Dresden forderten letztere wieder mehr Opfer. Das Scharlachfieber fand in Danzig, Cöln, Düsseldorf, Elberfeld, Krakau, London, Stockholm größere Verbreitung, in Berlin und Prag verlief es milder. — Die Pocken haben in Wien und Paris ab⸗, in Königs⸗ berg, Königshütte und Pest zugenommen. In Krakau, Prag, Lon⸗ don, St. Petersburg, Venedig traten Pocken in beschränkter Zahl auf.
— Amtlichen Ausweisen zufolge war die Auswanderung aus dem Liverpooler Hafen im vorigen Monat wieder eine bedeu⸗ tende. Nach den Vereinigten Staaten fuhren von dort 13 454 Per⸗ sonen ab, nach Britisch⸗Nordamerika 2194, nach Australien 29, nach Südamerika 102, nach Honolulu 20, nach Ostindien 56, nach West⸗ indien 14, nach China 4 und nach der Westküste Afrikas 68 Per⸗ sonen, zusammen 15 941 Auswanderer, darunter 8504 Engländer, 187 Schotten, 1783 Irländer, der Rest Ausländer. Im Vergleich mit Juli d. J. betrug die Zahl der Auswanderer 307 weniger, da⸗ gegen 89 Vergleich mit dem Monat August des vorigen Jahres 2353 mehr.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Von dem Werke „Das Preußische] Civilrecht für das Studium und die Praxis, systematisch dargestellt von Joseph Evelt, Königl. Preußischem Kreisgerichts⸗Direktor, vierte, vielfach vermehrte und umgearbeitete Auflage, herausgegeben von August Evelt, Landgerichts Präsident“, ist im Verlage von Fer⸗ dinand Schöningh in Paderborn der erste Theil, enthaltend: die allgemeinen Lehren, das Sachen⸗, Obligationen⸗, Familien⸗ und Erbrecht, erschienen. Das vorliegende Werk giebt eine übersichtliche, systematisch geordnete Darstellung des preußischen Privatrechtes, wie sie bei dem reichen Material, welches das Allgemeine Landrecht mit einer weitgreifenden Kasuistik und die zahlreichen Zusätze durch die spätere Gesetzgebung enthalten, besonders dem angehenden praktischen Juristen sehr „zu Statten kommt. Auf das Bedürfniß der Praxis rücksichtigend, führt es in die letztere ein, und begleitet den das Buch zu Rathe Ziehenden in dem weiteren Stadium des Studiums; da⸗ durch, daß es in den Hauptmomenten in einer Parallele gegen das römische Recht sich bewegt, prägt es das Verständniß schärfer aus. Es könnte vielleicht gewagt erscheinen, noch jetzt eine vierte Auf⸗ lage des Preußischen Civilrechts herauszugeben, während schon seit längerer Zeit eine Kommission namhafter Juristen mit der Aus⸗ arbeitung eines Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuches für das Reich beschäftigt ist. Allein einestheils ist die Ausarbeitung und Fertigstellung dieses Gesetzbuches ein legislatorisches Werk von der⸗ artig umfassender Bedeutung, daß noch Jahre vergehen werden, bis dasselbe vollendet sein wird; andererseits haben die seit dem Er⸗ scheinen der dritten Auflage eingetretenen großen Reformen ins⸗ besondere auf dem Gebiete des Sachen⸗ und des Familienrechts das Erscheinen einer neuen Auflage nothwendig gemacht. So dürfte denn auch der neuen Auflage die gleiche freundliche Aufnahme zu Theil werden wie den früheren.
— Die Zollern'’sche Buchhandlung (Berlin, Körnerstraße 19) macht bekannt, daß sie beabsichtigt, unter dem Titel „Der Fleisch⸗ beschauer“ vom 1. Oktober a. c. ab monatlich zwei Mal eine Zeit⸗