reußischen Landschaf N über
Mark soll dem Präsentanten dieses Talons die neue Cor ns. Serie Nr. auf die Jahre von Johannis 18 .. bis Weihnachten bei der Westpreußischen General-⸗Landschafts⸗Direktion zu Marienwerder im Weihnachts⸗Zinsen⸗Auszahlungstermin 18 .. aus⸗ gereicht werden.
Das Porto für die Einsendung des Talons und für die Aus⸗ reichung der neuen Coupons⸗Serie trägt die Landschaft, jedoch nur bei Werthsangaben bis 600 ℳ für sämmtliche sich in Einer Hand befindende Talons. Coupons⸗Sendungen mit höherer Werthsangabe geschehen nur auf Antrag und Kosten des Talonsinhabers. Letzterer
trägt in allen Fällen die mit der Uebersendung der Coupoas verbun⸗ dene Gefahr. Westpreußische General⸗Landschafts⸗Direktion zu Marienwerder. (Stempel.) (Faesimile des General⸗Landschafts⸗Direktors.)
Konzessions⸗Urkunde, 8
Erweiterung des Unternehmens der
Aachener Industrie⸗Bahn⸗Aktien⸗Gesellschaft durch den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Höngen
über Aldenhoven nach Jülich, sowie die Aenderung der bisherigen Firma der Gesellschaft in „Aachen⸗Jülicher
Eisenbahn⸗Gesellschaft“.
Wir Wilhelm von Gottes Gnaden, König von Preußen ꝛc.
Nachdem die Aachener Industriebahn⸗Aktiengesellschaft den Bau und Betrieb einer normalspurigen Eisenbahn untergeordneter Be⸗ deutung von ihrer Station Höngen über Aldenhoven nach Jülich mit Anschluß daselbst an die Bergisch⸗Märkische Eisenbahn beschlossen hat, wollen Wir der genannten Gesellschaft, ihrem Antrage gemäß, zu dieser Erweiterung ihres Unternehmens Unsere landesherrliche Genehmigung hierdurch ertheilen.
Die Gesellschaft ist verpflichtet, die Höngen⸗Jülicher Bahnstrecke innerhalb der von Unserem Minister der öffentlichen Arbeiten nach Anhörung der Gesellschaftsvorstände festzusetzenden Baufrist betriebs⸗ fähig herzustellen.
Gegenüber der Postverwaltung des Deutschen Reiches ist die Gesellschaft bezüglich ihres Gesammtunternehmens den Bestimmun⸗ een des Gesetzes vom 20. Dezember 1875 (Reichs⸗Gesetzblatt pro 1875 Seite 318) und den dazu ergangenen oder künftig ergehenden Voll⸗ zugsbestimmungen und Aenderungen unterworfen.
Die Gesellschaft ist bezüglich ihres Gesammtunternehmens ver⸗ pflichtet, hinsichtlich der Besetzung der Subaltern⸗ und Unterbeamten⸗ stellen mit Militäranwärtern die für den Staatseisenbahndienst in dieser Beziehung — und insbesondere bezüglich der Ermittelung der Militäranwärter — bestehenden und noch zu erlassenden Vorschriften zur Anwendung zu bringen.
Die Beförderung von Truppen, Militäreffekten oder sonstigen Armeebedürfnissen hat auf sämmtlichen Bahnstrecken des Gesell. schaftsunternehmens nach denjenigen Normen und Sätzen stattzu⸗ finden, welche auf den Staatseisenbahnen im Gebiete des früheren Norddeutschen Bundes jeweilig Gültigkeit haben.
Im Uebrigen finden auf die neue Bahnstrecke die für das bis⸗ herige Unternehmen durch die Landes herrliche Konzessionsurkunde Sosf 23. November 1872 festgestellten Bedingungen gleichmäßige An⸗ wendung.
Zugleich bestimmen Wir, daß die gesetzlichen Vorschriften über das Enteignungsrecht und das Recht zur vorübergehenden Benutzung fremder Grundstücke zu Eisenbahnzwecken für die Höngen⸗Jülicher Bahnstrecke maßgebend sein sollen.
8 Außerdem wollen Wir nach dem weiteren Antrage der Gesell⸗ schaft die Aenderung ihrer bisherigen Firma in „Nachen⸗Jülicher Eisenbahngesellschaft“ hierdurch genehmigen.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Baden⸗Baden, den 29. September 1880.
L. S.) Wilhelm. Otto Graf zu Stolberg. von Kameke.
Graf zu Eulenburg. Maybach. Bitt von Puttkamer.
v11I1“
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Am Gymnasium in Gumbinnen ist der ordentliche Lehrer Dr. Rieder, und
am Gymnasium zu Leobschütz der ordentliche Lehrer Dr. Lehmann zum Oberlehrer befördert worden.
Der bisherige ordentliche Lehrer am Pädagogium zum Kloster Unserer Lieben Frauen zu Magdeburg, Titular⸗Ober⸗ lehrer Dr. Knaut ist als etatsmäßiger Oberlehrer an das Gymnasium in Eisleben versetzt worden.
] Oberlehrer Dr. Middendorf, bisher am Gymna⸗ sium zu Weißenburg i./ Elsaß, ist als solcher am Gymnasium Carolinum zu Osnabrück, und
der bisherige ordentliche Lehrer Dr. Kü⸗ ster am Gym⸗ nasium zu Attendorn als Oberlehrer an dem Gymnasium zu Meppen angestellt worden.
Der bisherige ordentliche Lehrer Tohte an der mit einem Gymnasium verbundenen Realschule I. Ordnung zu Leer ist zum Oberlehrer ernannt worden.
Der bisherige ordentliche Lehrer Hugo Fritsch an der städtischen Realschule zu Königsberg i. Pr. ist zum Oberlehrer ernannt worden.
Die Berufung des Oberlehrers an der Dorotheenstädischen Realschule in Berlin, Dr. Scholle, des Oberlehrers an der Sophienrealschule daselbst, Dr. Abr aham, des Oberlehrers an der Luisenschule daselbst, Dr. Güth, und des ordentlichen Lehrers an der Sophienrealschule daselbst, Dr. Panzer⸗ bieter, zu Oberlehrern an der neu errichteten Falk⸗Real⸗ schule daselbst ist genehmigt worden “
Justiz⸗Ministerium.
Versetzt sind: der Amtsgerichts⸗Raͤth Mü nchmeyer in Sensburg als Landgerichts⸗Rath an das Land ericht in Meseritz, der eeeicte h Fatken in Beuthen L.Scht und der Amtsgerichts⸗? ath Lönnies in Berlin als Landgerichts⸗Rath an das Landgericht I. in Berlin, der Amtsrichter Frhr. von Berg in Bleicherode an das Amtsgericht in Merseburg, der Amtsrichter Dr. Kreutzer in Nieder⸗Wüstegiersdorf, der Amtsrichter von Fürstenmühl in estenberg und der Amts⸗ richter von Hoven in Carlsruh O.⸗Schl. an das Amtsgericht in Cosel, der Amtsrichter Pritsch in Margonin an das Amtsgericht in Schneidemühl, der Amtsrichter Dr. Böger in Fgrreec an das Amtsgericht in Pellworm, der Amtsrichter
ießler in Arys an das Amtsgericht in Wusterhausen a. D. und der Amtsrichter Erler in Gutstadt an das Amtsgericht in Nieder⸗Wüstegiersdorf.
Dem Landgerichts⸗Direktor, Geheimen Justiz⸗Rath Lam⸗ berz in Bonn ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt.
auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
26. März 1879 und 30. April 1880 wird hierdurch zur öffent⸗ lichen Kenntniß gebracht, daß die Liquidation des verbotenen Verbandes deutscher Schmiede beendet
Der Kammergerichts⸗Rath z. D., Geheime Justiz⸗Rath Berndt, der Amtsgerichts⸗Rath Linz in Catzenelnbogen und der Notar Melchers in Jüchen sind gestorben.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Gerichts⸗Assessor Kalkowski bei dem Landgericht in Breslau, der Gerichts⸗Assessor Gieseke bei dem Landgericht in Magde⸗ burg, der Referendar Cillis und der Referendar Dr. Ruland bei dem Landgericht in Bonn.
n der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: der Rechts⸗ anwalt, Justiz⸗Rath Schwabe in Breslau bei dem Ober⸗ Landesgericht daselbst und der Rechtsanwalt, Justiz⸗Rath vrf 1a in Frankfurt a. M. bei dem Oher⸗Landesgericht
aselbst.
Dem Notar, Rechtsanwalt Büning in Ahaus ist der
hnsitz in Burgsteinfurt angewiesen.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Dem kommissarischen Kreis⸗Thierarzt Klein zu Labiau ist, unter Entbindung von seinem gegenwärtigen Amte, die kommissarische Verwaltung der Kreis⸗ Thierarztstelle des Kreises Schleiden übertragen und sein Amtswohnsitz in Call angewiesen worden.
Bekanntmachungen
Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachungen vom
Berlin, den 4. Oktober 1880. Königliches Polizei⸗Präsidium. von Madai.
Im aktiven Heere. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 2. Okober. Wilsch, Zeug⸗Lt. von der Art. Werkstatt in Danzig, kommandirt bei der Ark. Werkstatt in Spandau, zur letzteren, Schmid, Zeug⸗Lt. vom Art. Depot in Mainz, zum Art. Depot in Thorn versetzt. .
den⸗Baden, 28. September. Hardt, Pr. Lt. a. D., zuletzt im Gren. Regt. Nr. 4, die Erlaubniß zum Tragen der Armee⸗Uniform ertheilt. — 2. Oktober. Reinbold, Oberst⸗Lt. a. D., zuletzt Major im Inf. Regt. Nr. 17, mit der Erlaubniß zum ferneren Tra⸗ gen der Unif. des gen. Regts. zur Disp. gestellt.
Pr. Lt. befördert. v. Kalm, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 92, die erbetene Verabschiedung, unter Verleihung des Charakters als Major, mit der gesetzl. Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Regts Unif. mit den
benen Abzeichen bewilligt. 8
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee. Grnennungen, Beförderungen und Versetzungen
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Ba⸗
Herzoglich Braunschweigisches Kontingent. 5. Oktober. Meyer, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 92, zum
ür Verabschiedete vorgeschrie⸗
Kaiser und König begaben Sich, laut Meldung des „W. I ng aus Baden⸗Baden, gestern Nachmittag 1 ½ Uhr mit Ihrer Königlichen Hoheit der Groß herzogin, sowie mit Sr. Königlichen Hoheit dem Erbgroßherzog und Ihrer Hoheit der Prinzessin Victoria von Baden zu Wagen nach Iffezheim und wohnten dem dort abgehaltenen Rennen bei. Abends 7 Uhr nahmen Se. Majestät an dem Diner im Großherzog⸗ lichen Schlosse Theil, zu welchem 34 Einladungen ergangen waren. Se. Hoheit der Prinz Alexander v Hessen ist gestern Vormittag 9 % Uhr wieder abgereist.
vom 2. Oktober nochmals auf die Frage über die Höhe der Postzustellungsgebühren zurück. Sie scheint jetzt selbst anzuerkennen, daß die Gebühr von 20 ₰ im Verhältniß zu den Leistun gen der Post nicht zu hoch bemessen ist, meint aber, daß der Reichspost⸗Etat am ehesten eine Einbuße erleiden könne. Es möge hierauf nur bemerkt werden, daß kein Grund vorliegt, weshalb die Post im Interesse von Prozeßparteien mit eigenem Schaden Zustellungen ausführen soll; auch ist nicht erfindlich, warum das Reich bei den Zustellungen Einbußen erleiden soll, während die Gerichtskosten im All⸗
meinen Einnahmen der Einzelstaaten sind.
12 Uhr 30 M. Nachts auf dem hiesigen Lehrter Bahnhofe eintrifft, ist in der verflossenen Nacht auf der Strecke zwischen hier und Spandau mit Lokomotive und sämmtlichen Wagen entgleist, wobei Lokomotive und Packwagen den Eisenbahn⸗ damm heruntergestürzt sind. Glücklicherweise haben, soweit bisher hat ermittelt werden können, weder die im Zuge be⸗ findlichen Reisenden noch das betheiligte Dienstpersonal erheb⸗ liche Verletzungen erlitten. Die Untersuchung ist im Gange.
der Unfall durch ruchlose Lösung einer Schiene herbeigeführt worden ist. (S. auch die Mittheilung im Feuilleton.)
ist am 6. d. M., Abends gegen 9,45 Minuten, in Folge Nicht⸗ beachtung des Haltesignals vor der Station Seitens des Lo⸗ komotivführers ein Kohlenzug auf einen ande ren ge⸗ stoßen. Bei diesem Unfall hat der Lokomotivführer des auf⸗ gesahrenen Zuges seinen Tod gefunden. Das übrige Zugperso⸗ nal ist unverletzt geblieben. Die Lokomotive und zwanzig Wagen wurden mehr oder weniger zertrümmert. Die Unter⸗ suchung ist eingeleitet.
geordneten, Geheimen Rechnungs⸗Rath Kleinschmidt bearbeiteten Uebersichten über die Geschäftsthätigkeit des Hauses der Abgeordneten in der letzten Session sind erschienen. Dieselben sind in der bisherigen zweckmäßigen Art angefertigt und zerfallen in die Rednerliste, die Uebersicht über den Staatshaushalts⸗Etat und die Hauptübersicht. Die Red⸗
Dem Landgerichts⸗Rath Heintze in Hirschber ist die nachgesuchte Dienstentlassung ertheilt ön ..
nerliste ergiebt den Tag, an welchem, sowie den Gegenstand,
Nichtamtliches. Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 9. Oktober. Se. Majestät der
— Die „National⸗Zeitung“ kommt in ihrer Nummer 462
ge⸗
— Der Personenzug aus Cöln, welcher planmäßig
Nach den bisherigen Ermittelungen ist anzunehmen, daß
— Auf der Station Syke der Venlo⸗Hamburger Bahn
— Die von dem Bureau⸗Direktor des Hauses der Ab⸗
über welchen jeder einzelne Redner weis auf die betreffenden Seiten de Die Etatsübersicht m und Verhandlungen schiedenen Beträgen speziell
Verwaltun
stände. Die Regierungsvorla sind darin in ihrem Wort gen über ein und dens verschiedenen heiten stattgefunden h Ein Sachregister erleichte welchem bei den Gesetzen auch die Pub setzsammlung vermerkt ist.
die Vorjahre, von der Hofbu schreiberstraße Nr. 34/35 hie
— Der General⸗Lieutenant von Hartma nn, der Kriegsschulen, ha
„— Der General⸗Ma Jäger und Schützen, ist a
Verhandlun dieselben zu
Bayern.
Sonnaben ihrer dort
ist (wie schon gemelde zeitige Einberufung d Reichsräthe ist nicht erfol 12. Februar 1880 die Be direkten Steuern betreffe schusses der Kammer de nachdem die Kammer d würfe Beschluß gefaßt ha lung der Steuergese jene der Justi Gebührenwesen
schüsse beider Ka in der Plenarsitzung d
Hessen. Darmstadt, 8. Oktober. Großher Einweih Heinrich vertrete land weilt. Offenbach, fen, wie die „Darmst. Besuche des
Anlaß geben. Mauerwerk und eiserne Thore abge⸗ Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um — und das Arbeiterpersonal zu Wasserzufluß hat sich auch in Folge der „und für die Oberfläche ist nach mensch⸗ on den erfolgten Zusammen⸗
Coburg⸗Gotha. In der gestrigen wurde über das Ergebniß der Es sind zwar Unregelmä daß eine Wahl d Die Wahlbetheiligung r gewesen als gaben nur 3301 ihre Stimme ab. Sitzung wurde unter dem Ohrdruf zunächst die ges vorgenommen seines Stellvertreters und wählte der Landtag mit 1 sidenten Berlet wieder dieses Ehrenpostens), Albrecht aus Waltershausen. des Landtages wurde derselbe von Seebach in aller Form f Bedeutung der ihm betreffen: die Aufna trage von 6 Invalidenstiftun Schäfer im Betra Ruhegehalte und T kasse, die im Jahre 1879 — 80 ver einen Schulbau in Ohrdruf etze über die Beitreibung ö steuern, Abänderung des wurde eine Interpellati angemeldet, welche Maßregeln die le⸗ üringischen Eisenbahn n Unglücksfällen, fahrung eines Bauerwagens bei
doch keine solche,
Vorsitze des Alters etzmäßige V hierauf die der Schrift 18 Stimmen (seit 28 Jahre
Millionen Ma
e von ½ Million Lartegelder derL
rektion der Th Wiederkehr vo
“ hatz unter Hin⸗ r stenographischen Beri acht die bezüglichen Anfragen, nichs ersichtlich und weist unter den ver⸗ gen sämmtliche Etatstitel mit ihren nach. Die alphabetisch geordnete Haupt⸗ Erörterung gelangten Gegen⸗ gen sowie die Anträge zu den⸗ laute übernommen und die elben Gegenstand, au Zeiten und bei verschiedenen Gele⸗ aben, auf Einer Stelle verzeichnet die Benu
Anträge
ch wenn
ung des Werkes, in
ikation durch die Ge⸗ Die Uebersichten sind, auch für chdruckerei von W. Moeser, Stall⸗ rselbst, zu beziehen.
2
t sich auf Dienstreisen begeben.
jor von Thile, Inspecteur der us Italien, wohin Prselbe komman⸗ um den Manövern der italienis jen Armee beizu⸗ hier eingetroffen.
München, 7. Oktober. Ferdinand und Prinz Alfons begeben sich am d früh auf die Reise nach igen hohen Verwandten.
Der Ausschuß der Kammer der Abgeordneten zur Berathung der Gesetzentwürfe über die direkten Steuern t) auf den 20. Oktober einberufen. Die es Ausschusses der Kammer der gt, da nach Art. 5 des Gesetzes vom handlung der Gesetzentwürfe über die nd, die Berichterstattung des Aus⸗ r Reichsräthe erst dann stattfindet,
Abgeordneten über die Gesetzent⸗ Die geschäftsmäßige Behand⸗ tzentwürfe ist demnach eine andere als gesetzentwürfe und der Gesetze, betreffend das und die Erbschaftssteuer, worüber die Aus⸗ erst Vereinbarung erzielten, ehe sie er Abgeordnetenkammer zur Berathung
(Allg. Ztg.) Prinz Madrid zum Besuche
(W. T. B.) Der
zog wird sich bei den Feierlichkeiten anläßlich der ung des Cölner Domes n lassen, da der Groß
7. Oktober. Z.“ meldet, Prinzen Georg und sin Louise von Hessen, der König ark (von Gmünden komm zogin von Nassau in Rumpenhe
Dessau, 7. Oktober.
Aus Leopoldshall erfahren wir, verschiedenen Zeitungen verbreiteten Zusammenbrüche im dortigen Herzogli übertrieben sind, und daß die allerdi stürze den Betrieb des Werkes nicht sonderen Befürchtungen keinen bedrohten Strecken sind durch und überhaupt alle den im Betriebe befindliche Ein bedrohlicher letzten Ereignisse nicht licher Voraussicht in keiner brüchen etwas zu fuͤrchten.
Sachsen⸗ (Mgdb. Ztg.)
durch den Prinzen herzog noch in Schott⸗
Morgen Nachmittag tref⸗ zu einem sechstägigen seiner Schwester, der g und die Königin von end) gleichzeitig mit der Her⸗
Der „Anh. Staatsanz.“
daß die in letzter Zeit in Nachrichten über wiederholte chen Salzwerke einigermaßen ngs erfolgten theilweisen Nach⸗ chtigt haben und zu be⸗
Die durch den Einsturz
Gotha, 7. Oktober. Sitzung des Landtages hlprüfungen Bericht er⸗ igkeiten vorgekommen, aber eswegen hätte kassirt werden ist in den Städten weit auf dem Lande: von 23 357 Urwählern
In der heutigen
Präsidenten Strenge⸗ ereidigung der Abgeordne⸗ Wahl des Präsidenten, führer. Zum Präsidenten den Landgerichts⸗Prä⸗ n ununterbrochen Inhaber Vize⸗Präsidenten den Bürgermeister Nach so erfolgter Konstituirung vom Staats⸗Minister Freiherrn ür eröffnet erklärt und auf die zugehenden Vorlagen hingewiesen. Diese hme einer 4 prozentigen Anleihe im Be⸗ rk, die Annahme der Arbeiter⸗ g des jüngst hier verstorbenen Rentiers Mark, die Auszahlung der Landschullehrer aus der Staats⸗ äußerten Domänengrundstücke, „Zusatzbestimmungen zu dem Ge⸗ ffentlicher Abgaben bezw. Gemeinde⸗ Forstablösungsgesetzes. Schließlich onan die Staatsregierung darüber tztere gegenüber der Di⸗ eingeleitet habe, um der jüngst passirte Ueber⸗ Kobstedt, vorzubeugen.
Oesterreich⸗Ungarn. prinz Rudolf begiebt 9. d. Abends von Ischl n Ischl, 7. Oktober. könig Albert von Sachsen, Prinz Leopold von Bayern kar fand die erste Jagd bathsee statt. Schweiz. nimmt, haben neten Untersuch nahme einer einzigen, industriellen Vereine de
Bern, 7. Oktober. sich in Folge der vom
eidgenössischen
Wien, 7. Oktober. Der Kron⸗
ach München.
Kaiser, er Erzherzog Salvator, nen gestern Abend in Ischl im Höllengebirge am Lang⸗
„Pr.“ meldet, am
der Kronprinz,
Wie der „Bund“ ver⸗ - Bundesrathe angeord⸗ sämmtliche Kantonsregierungen mit Aus⸗ sowie die überwiegende Mehrzahl der chweiz gegen eine derzeitige Revision ☛☚ —
Fabrikgesetzes ausgesprochen.
Gestern wurde vom Chef des eidg. Handelsdepartements, Bundesrath Droz, und den Herren Bundesrichter Roguin und Fabrikinspektor Klein die definitive Feststellung der Redaktion bes Gesetzentwurfs über die Haftpflicht aus Fabrikbetrieb nommen. 2 vorg f chenen, 6. Oktober. (N. Zürch. Ztg.) Der Minister Baccarini hat mit seinem Gefolge, einer Abordnung des Bundesrathes und der Gotthardbahn mit Ertrazuge heute Morgen in 3 Stunden den Gotthardtunnel glücklich passirt. Die Gräfin Cairoli, die Gemahlin des Ministers, ist ebenfalls mitgefahren und wohlbehalten angelangt. Bei der Ausfahrt in Göschenen fand ein begeisterter Empfang durch die Arbeiter mit Musik statt. Die Bundes⸗Räthe Welti und Bavier sind heute Morgen nach Bern zurückgekehrt; Baccarini und sein Gefolge haben sich nach Luzern begeben.
Großbritannien und Irland. London, 7. Okto⸗ ber. (Allg. Corr.) Die heftigen Regengüsse der letzten Tage haben großen Schaden angerichtet, und aus verschiedenen Theilen des Landes werden Ueberschwemmungen ge⸗
ldet. Die für den Kaiser von Rußland gebaute Jacht „Liva⸗ dia“ wurde gestern aus dem Dock in Fairfield hei Glas⸗ ow, wo sie behufs ihrer Equipirung während der dei letzten Ronate gelegen, in den Fluß bugsirt. Viele Tausende von Menschen wohnten dem Ereignisse als Zuschauer bei.
Der Korrespondent der „Daily News“ meldet aus Rangun: Die letzten Nachrichten aus Mandalay melden, daß Ju Hpayah Lat den König Thibau soeben mit einem Sohn und Erben beschenkt hat. Dieses Ereigniß dürfte die Dinge sehr vereinfachen.
Dublin, 9. Oktober. (W. T. B.) Ein Erlaß der Regierung theilt mit, daß in Rücksicht auf die in den Grafschaften Galway und Mayo herrschenden außerge⸗ wöhnlich erregten Zustände eine Verstärkung der Polizei⸗ macht verlangt worden sei.
Frankreich. Paris, 7. Oktober. Die „Corr. Havas“ meldet: „Die Unterredungen mit den nach Paris berufenen Präfekten dauern im Ministerium des Innern fort. Diese geben Rechenschaft über die Lage der in ihren bezüglichen Departements befindlichen Kongregationen und über den Eindruck, welchen die Auflösung dieser oder jener Kongrega⸗ tion in der öffentlichen Meinung hervorrufen könnte. Diese Nachrichten werden mit den schon vorhandenen als das Er⸗ gebniß einer Art Enquete dem Ministerrath vorgelegt werden. Es wird als Grundlage zur Herstellung von Kategorien in Voraussicht der endgültigen Auflösung der Kongregationen dienen.“
Griechenland. Athen, 7. Oktober. Die Königliche Familie trifft noch vor Eröffnung der Session hier ein und wird, wie man der W. „Pr.“ berichtet, der König die Session persönlich eröffnen. Die Ueberfahrt erfolgt von Ve⸗ nedig aus auf der Königlichen Nacht „Amphitrite“.
— Dem ,Standard“ wird unterm 6. d. gemeldet: Die hellenische Regierung hat alle Vorkehrungen getroffen, um die 20 000 einexerzirten Reservemannschaften unverzüglich einberufen zu können. Alle Parteien, so sehr sie auch über Fragen der inneren Politik getheilt sein mögen, find bezüglich der Rüstungen des Landes einig, sowie darüber, daß die von der Berliner Konferenz anerkannten Rechte absolut behauptet werden sollten. Das Ende der Dulcigno⸗Affaire wird hier mit Ungeduld erwartet, da man hier zu Lande die montene⸗ grinische und die griechische Frage für unzertrennlich hält.
Türkei. Konstantinopel. Dem ‚„Reuterschen Bureau“ meldet man von hier unterm 6. ds.: „Die Galataer Bankiers, welche von der Pforte angegangen wurden, ihr zur Deck ung des Coupons der 1855er Anleihe den erforderlichen Betrag aus den Fonds vorzuschießen, die sich aus den ihnen
überwiesenen sechs indirekten Steuern in ihren Händen befin⸗ den, haben es abgelehnt, dem Ansuchen zu willfahren, bis die Regierung zu einem Abkommen mit den Bondsbesitzern aller anderen Anleihen gelangt.“ — Wie die W. „Pr.“ meldet, soll Assim Pascha, dessen letzte Note eine so schlechte Aufnahme bei den Großmächten gefunden hat, schon in den nächsten Tagen durch Abbedin Pascha ersetzt werden. — Der italienische Botschafter Graf Corti hat, wie die „Pol. Corr.“ meldet, die Auslieferung einer von einem Mohamedaner entführten minderjährigen Italienerin, welche zum Islam übergehen
will, von der Pforte verlangt.
— Die „Agence Havas“ läßt sich aus Cattaro mel⸗ den, Riza Pascha habe am 8. d. M. alle regulären Truppen aus dem Distrikt von Duleigno zurückgezogen. Man glaube, er wolle die Montenegriner auf diese Weise zum Angriff veranlassen, um sich selbst mit den Albanesen zu verbinden, welche unter dem Befehle von Yussuff Sokotisch den Berg Mozura besetzt halten. — Als nächstes Ziel der Flotte werde Malta angegeben. — Nach aus
kutari in Paris vorliegenden Meldungen sind die in Montenegro wohnenden handeltreibenden Al⸗ banesen christlicher Religion ausgewiesen und ge⸗ zwungen worden, ihre Waaren mit bedeutenden Verlusten zu verkaufen. Die montenegrinische Regierung hat das aus dem Verkaufe erzielte Geld mit Beschlag belegt. Viele der Aus⸗
gewiese nen sind hier eingetroffen.
S kutari, 30. September. Der W. „Pr.“ schreibt man „Riza Pascha thut sich keinen Zwang mehr an und rüstet offen zum Kriege. Auf seinen Antrag wurden die im Kanal von Corfu kreuzenden türkischen Panzerfregatten „Assyr“: „Muchbiri Surur“ und „Babel“ nach den albanesischen Ge⸗ wässern beordert. Der größte Theil der Garnison von Pre⸗ vesa wurde direkt nach Dulcigno eingeschifft. Auf Betreiben Riza Paschas sind 400 Albanesen aus Alessio ebendorthin dirigirt worden. Die Einwohner des Distrikts von Skutari sind sämmtlich zu den Waffen gerufen worden. Seine Agenten haben auch den raschen Ausmarsch der Alba⸗ nesen aus Prizren und Djakowa durchgesetzt. Schon in sechs Tagen werden aus Mittel⸗Albanien 800 Mann erwartet. Gleichen Schritt damit hält die Anhäufung von Waffen, Munition und Lebensmitteln. Fast täglich langen aus Konstantinopel Ladungen mit Gewehren, Muniton und, Zwieback an. Hier stehen 14 000 Henry⸗Martini⸗Gewehre dem Militär⸗Kommandanten zur Verfügung, die für die Be⸗ waffnung der noch anzuwerbenden Freiwilligen bestimmt sind. Sowohl die Besatzung von Dulcigno, sowie jene von der
8 mit Proviant auf längere Zeit ver⸗ sehen. Dabei wird an Tuschi ebenfalls gedacht. Im Sem⸗ thale wird eben ein Lager für 3000 Mann errichtet. Zwei Bataillone sind gestern dahin abmarschirt. Nach Goriza wurde eine Gebirgsbatterie geschickt. Je unbändiger
Muschura⸗Planina sin
der Thatendrang auf türkischer Seite an den
aben. Nun ist eine Brigade wieder beurlaubt worden. Mit
baber relativ geringen Truppenmacht läßt sich selbstverständlich gegen das viermal stärkere türkisch⸗albanesische Corps, das sich überdies in wohlbefestigten und gedeckten Stellungen befindet, keine aussichtsvolle Aktion eröffnen. Die Fremden beginnen den heiß werdenden Boden von Albanien zu verlass en. Die europäische Kolonie von Skutari lichtet sich zusehends.
Montenegro. Cettinje, 9. Oktober. Das offizielle Organ der montenegrinischen Regierung, „Glas Czernagora,“ veröffentlicht einen Artikel, in welchem es sich gegen die Türkei und Riza Pascha wendet und erklärt, Montenegro habe keineswegs daran gedacht nachzugeben, sondern s ei im Gegen⸗ theil bereit, die Herausforderung der Türkei anzu⸗ nehmen. Riza Pascha, welcher gesandt worden sei, um die Uebergabe Dulcignos zu bewirken, suche nur neue Schwierig⸗ keiten hervorzurufen, Montenegro zu täuschen.
Schweden und Norwegen. Christia nia, 5. Oktober. Die heutige „Norske Rigstidende“ enthält in ihrem amt⸗ lichen Theile folgende Mittheilungen: Unterm 4. d. hat der Staatsrath unterthänigst beantragt: „Daß Sr. Excellenz dem Staats⸗Minister Fredrik Stang, Ritter des Seraphinen⸗Ordens, Großkreuz des St. Olaf⸗Ordens und begnadet mit der Medaille für Bürgerthaten in Gold, zufolge seines deshalb unterthänigst eingereichten Gesuches der Abschied in Gnade mit einer jährlichen Pension von 12 000 Kronen ertheilt werde. . Se. Majestät der König hat hierauf an demselben Tage beliebt, nädigst zu resolviren: 8 22e. Majestät beklagt, daß der Gesundheitszustand Sr. Erxcellenz des Staats⸗Ministers Stang ihm nicht länger gestattet, in seinem wichtigen Amte zu verbleiben. Indem Se. Majestät Seine An⸗ erkennung für die ausgezeichneten Dienste ausspricht, die Staats⸗ Minister Stang während seiner langen und bedeutungsvollen öffent⸗ lichen Wirksamkeit dem Könige und dem Vaterlande geleistet hat, genehmigt Se. Majestät den Antrag des Staatsraths, jedoch so, daß der Abschied erst von Ausgang dieses Monats an gerechnet wird.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Wie man der „Estafette“ aus Epernay berichtet, liefert die diesjährige We inlese dort eine ausgezeichnete, aber nur in sehr geringer Quantität vorhandene Traube. Das Kilogramm Wein⸗ trauben wird mit 3 Fres. 50 Cts. und das Faß von 200 1 Wein, wie es aus der Kelter kommt, mit 1500 Frcs. bezahlt, allerdings ist das letztere am Sacharimeter 12 Grad stark. Die besten Weinberge liefern kaum mehr als 3 hl auf die halbe Hektare.
Gewerbe und Handel.
Dem „Dresd. Journ.“ entnehmen wir folgenden dritten Bericht von der Leipziger Messe: Seit mehreren Messen hatten sich die Fabrikanten baumwollener Rock⸗ und Hosenstoffe keines günstigen Umsatzes ihrer Waare zu erfreuen; sehr zufrieden zeigten sie sich aber in dieser Messe, da Grossisten erschienen waren, die ganz ansehnliche Posten aufkauften. Die Lanfißer Fabrikanten sind aber auch recht bestrebt, immer wieder neue Muster, wie sie die guten wollenen Fabrikate zeigen, nachzuahmen, die denn auch willige Nehmer finden. — In Klingenthaler Musikinstrumenten, na⸗ mentlich Mund⸗ und Ziehharmonikas, war der Umsatz ein ganz be⸗ deutender. Wenige Fabrikanten waren hier zur Messe, da dieselben, mit Aufträgen zu Hause überhäuft, keine Lager her zu brin⸗ gen vermochten. — Thüringische Glasperlen, besonders Fisch⸗ perlen, gingen ganz vorzüglich; die mitgebrachten Vorräthe reichten in gesuchtesten Sorten nicht aus, um die Nachfrage zu befriedigen. Nicht allein Deutschland, sondern auch England und Amerika nah⸗ men bedeutende Posten aus dem Markte. Schwarze hohle Glas⸗ perlen zu Besätzen u. s. w. gingen ebenfalls gut um, während nach Schmelzperlen die Nachfrage nur gering war. Fischperlen sind im Preise gestiegen, da der Fischfang der Sorte Weißfische, deren Schup⸗ pen zur Perlenfabrikation verwendet werden, ein nicht ergiebiger war. — Seidenstoffe waren diesmal vollständig vernachläs⸗ sigt; nach Atlassen war etwas Nachfrage. Sammete spielen auch in diesem Jahre als Besatz eine Rolle, besonders in den dunkeln Modefarben. Ungewöhnlich starke Nachfrage zeigte sich in Plüschen, sowohl langhaarigen für Putz, als kurzgeschorenen für Konfektion. Die Fabriken sind nicht im Stande, den augenblicklichen Bedarf darin zu decken, und mußten folglich größere Aufträge, hauptsächlich fürs Ausland, der kurz bemessenen Lieferzeit wegen, abgelehnt werden. Feinere fagonnirte Sammete bleiben gesucht.
Im Allgemeinen läßt sich von der diesjährigen Herbstmesse, soweit sie Manufakturwaaren betrifft, sagen, daß die bescheidenen Er⸗ wartungen, die man nach den Erfahrungen der letzten Jahre von der Lebhaftigkeit des Verkehrs zu hegen gewohnt ist, sich leidlich erfüllt haben. Große Käufer fehlten allerdings; der Grund dafür ist wohl hauptsächlich in der anhaltend warmen Witterung zu suchen, infolge deren das Wintergeschäft sich noch garnicht hat entwickeln können. Gesucht wurden in erster Linie: glatte kouleurte Geraer, Greizer und Roubaixer Artikel, wie Croisés, Cachemirs ꝛc., sowie die zum Aus⸗ putz dieser Stoffe dienenden Genres. In letzteren gingen besonders stark: große halbseidene Carreaux, deren Vorräthe ziemlich erschöpft sein dürften, außerdem nach wie vor die gepreßten Velvets. In Che⸗ viotartikeln, glatten und karrirten, zur Konfektion ganzer Kostüme, war ebenfalls recht lebhafte Nachfrage. Von halbwollenen Sachen waren es namentlich billige glatte Croisés mit Kammgarnschuß, die sich begehrt zeigten, während fagonnirte Lustreartikel im Ganzen wenig Beachtung fanden. Man rechnet, und wohl mit gutem Grund, auf eine flotte Nachsaison, da die Lager allgemein nicht zu groß sein dürften und die kältere Witterung sicher Geschäft bringen wird.
— Am 16. d. Mts. wird der Handarbeiten⸗Unterrichts⸗ kursus, den der Rittmeister a. D. von Clauson⸗Kaas aus Kopenhagen seit d. 6. September d. J. zur Ausbildung von Lehrern des Handfertigkeits⸗Unterrichts in Emden abgehalten hat, an welchem 62 erwachsene Personen, hauptsächlich Lehrer und Anstaltsvorsteher aus allen Theilen Deutschlands, theilgenommen haben, durch einen feierlichen Akt beschlossen werden. Sonntag, den 10. d. Mts., wird im Rathhaussaale daselbst eine Ausstellung derjenigen Arbeiten in den Fächern des Laubsägens, Blldschnitzens, der Tischlerei, Korb⸗ macherei, Bürstenbinderei, Strohflechterei und Buchbinderei eröffnet werden, welche die Theilnehmer des Kursus selbst gefertigt haben. Die Ausstellung wird nar in den Tagesstunden von Vormittags 10 bis 1 Uhr und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr gegen billiges Eintrittsgeld, wovon die Einnahmen zur Förderung der Hausfleißbestrebungen verwendet werden sollen „geoffnet sein von Sonntag, den 10. bis zum 15. Oktober einschließlich. Neben den Arbeiten der im Handfertigkeitsunterrichte auszubildenden Lehrer werden auch ausgestellt sein: die Arbeiten von Knaben, welche neben⸗ her außerhalb der Schulstunden in einzelnen Zweigen praktischer Be⸗
beitern aus den ostfriesischen Moorkolonien, welchen gewisse Haus⸗ industrien gelehrt worden sind, um diese in ihrer Heimath einzufüh⸗ ren und zu verbreiten. Allen, welche sich für die Bestrebungen des tischer Beschäftigung zu besserer Ausbildung der Jugend für das
geboten, die Resultate des Lehrer⸗ und Arbeiterkursus und die Lei⸗
stungen der Theilnehmer aus eigener Anschauung kennen zu lernen,
Tag tritt, desto lauer scheinen die Montenegriner zu wer⸗
den. Der Fürst berief zuerst im Ganzen vier Brigaden zu b empfing heute in der Guildhall das Ehrenbürgerrecht der City
den Waffen, die kaum über 8000 Kombattanten aufzuweisen
schäftigung Anleitung empfangen haben, und diejenigen von 9 Ar⸗
Rittmeisters Clauson⸗Kaas und für die Nutzbarmachung prak⸗ praktische Leben interessiren, ist durch diese Ausstellung Gelegenheit
und sich zu überzeugen, daß in dem 6 wöchentlichen Lehrkursus die Ausbildung geeigneter Lehrkräfte möglich geworden ist. London, 7. Oktober. (Allg. Corr.) Sir Henry Bessemer
von London „in Anerkennung seiner werthvollen Entdeckungen, die in so hohem Grade die Eisenindustrie des Landes gehoben, sowie seiner wisser schaftlichen Errungenschaften, die in der ganzen Welt bekannt sind und gewürdigt werden.“ Die Urkunde wurde ihm in einem goldenen Kästchen überreicht. 1“
Verkehrs⸗Anstalten.
elsingfors, 8. Oktober. (ETel.) Die Versteigerung der nebst Material ist bis auf Weiteres aufgeschoben.
Berlin, 9. Oktober 1880. Ueber den oben erwähnten Eisenbahnunfall geht uns noch
folgende Mittheilung zu:
3 g8 Berlin, den 9. Oktober 1880.
n der Nacht vom 8. zum 9. d. M. entgleiste in der Nähe der Schießstände bei Spandau der 12 ³⁰ Nachts auf dem Lehrter Bahnhof sonst eintreffende Personenzug in Folge ruchloser Lockerung einer Fahrschiene. Glücklicherweise haben weder die Reisenden noch das Fahrpersonal nennenswerthe Beschädi⸗ gungen erlitten, und wurden dieselben mittelst eines Extra⸗ zuges um 3 Uhr nach Berlin gebracht. Dagegen erlitt das Material des Zuges bedeutende Beschädigungen, und stürzte die Maschine vom Bahnkörper in den daneben liegenden Graben. Beide Geleise wurden dadurch gesperrt, und konnte nur das eine Geleis bis heute Morgen 8 Uhr fahrbar ge⸗ macht werden. Der Betrieb ist daher nur während der Nacht estört gewesen.
1 Del Unterzeichnete, welcher 1 Stunde nach dem Unfall an Ort und Stelle war, fand an einer Schiene beide Paar Laschen abgenommen und sämmtliche Nägel abgeschlagen, so daß die Schiene umkanten mußte, sobald eine Lokomotive darüber fuhr, was denn leider auch geschah und die Ent⸗ gleisung des qu. Zuges veranlaßte.
Um 10 Uhr Abends war die Unfallstelle vom Spandauer Lokalzug ohne Anstand befahren worden; die Wärter haben nach Vorbeifahrt desselben die Strecken revidirt und nichts Auffälliges gefunden, und muß daher der Frevel in den Stun⸗ den zwischen 10 und 12 Uhr Nachts begangen worden sein. Da die Stelle genau auf der Mitte zwischen zwei Wärterposten liegt, so konnte von diesen aus bei der sehr dunklen und regnerischen Nacht nichts bemerkt werden.
Die Untersuchungen sind eingeleitet.
Der Betriebs⸗Direkter der Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahn
“ 112* Breslau, 8. Oktober. Am Mittwoch Nachmittag hat, wie der „Post“ telegraphisch gemeldet wird, in Graf Renards Grube „Dembowogura“ bei Kattowitz ein Durchbruch flüssigen Ge⸗ schiebes stattgefunden, wobei 54 Bergleute verschüttet wurden; fünf wurden gerettet, 49 sind wahrscheinlich erstickt. b — 9. Oktober. (W. T. B.) Ueber das aus der Nähe von Kattowitz gemeldete Grubenunglück berichtet die „Katto⸗ witzer Zeitung“. Jenseits der Grenze, in der Nähe von Myslonitz, seien beim Zusammenbrechen eines Grubenschachtes 14 Bergleute er⸗ trunken, eine gleiche Anzahl, die sich im oberen Theil des Schachtes befinde, sei noch am Leben, aber mit wenig Hoffnung auf Rettung.
Die Königliche Oper hat den „Johann von Paris“ von Boieldieu neu einstudirt und brachte denselben gestern zum ersten Male seit längerer Zeit wieder zur Aufführung. Der Komponist gehört seinem Stil nach, der sich an Morzart anlehnt, mehr uns als seinen französischen Landsleuten an. Der Vorwurf, daß wir damit wieder eine Anleihe bei unseren westlichen Nachbarn machten, wäre also in diesem Falle weit weniger gerechtfertigt als in Bezug auf die unsäglich flachen und wo dies nicht, frech⸗trivialen Produkte der jung⸗ französischen Richtung eines Bizet, Delibes, Massenet ꝛc., deren Be⸗ wunderung bei uns heute zum guten Ton gehört, während sich wahr⸗ haftig der unterste Schüler unserer Hochschule schämen würde, so oberflächliches Zeug zu schreiben. Boieldieu ist gegen diese Epigonen immer noch eine Künstlererscheinung von Geschmack, wenn auch sein Verdienst sich eigentlich darauf beschränkt, daß er die goldenen Ge⸗ danken unseres genialen Mozart in kleine leichte Münze um⸗ geprägt und unter die Menge geworfen hat, die denn auch an dem ohrengefälligen Klingklang ihre helle Freude hatte. Nur in wenigen glänzt noch etwas von dem ursprünglichen Edelmetall, und dazu gehört neben der „Weißen Dame namentlich der „Johann von Paris“, welchen wir gestern hörten. Leider hatte man die ohnehin schon kurze Partitur noch um zwei der besten Nummern gekürzt, nämlich um das hübsche Intermezzo (eine Art zweiter Ouverture) vor dem 2. und letzten Akte und um das gleich folgende reizende Duett zwischen Olivier und Lorezza, so daß die ganze Oper gerade 2 Stun⸗ den dauerte. Das ist nun zwar nicht gerade ein Fehler, denn für unseren nun einmal raffinirten, modernen Geschmack sind die während dieser zwei Stunden gebotenen Simplizitäten bei aller An⸗ muth und Flüssigkeit der Melodik gerade ausreichend, um ein gewisse Ermüdung zu erzeugen; aber warum an solchen Kleinigkeiten noch kürzen, und zumal eine so allerliebst⸗, charakteristische Scene, wie jenes Duett? Frl. Tagliana, die Darstellerin des Pagen Olivier, würde darin mehr Gelegenheit gefunden haben, sich auszuzeichnen als in dem übrigen Theil ihrer Rolle. Freilich müßte die Dame sich aber auch dazu verstehen, diese etwas mehr aus dem Groben herauszuarbeiten und auf Vortrags⸗Manieren zu verzichten, welche nur in der leichtgeschürzten Operette statthaft sind. Viel Interesse erregte Hr. Betz in der Rolle des Ober⸗Seneschall. Es machte dem Publikum sichtlich viel Vergnügen, den Sänger des finsteren Telramund, des ernsten Wolfram, des düsteren Holländer einmal als bvonbomme lachen zu sehen. Daß aber diese Wahl des hochgeschätzten Künstlers eine besonders glückliche gewesen wäre, kann man beim besten Willen nicht behaupten. So wunderschön er die Arie zum Preise seiner Gebieterin (Nr. 6 im ersten Akte) sang, so war dies doch eher eine Leistung im bel-canto-Stile eines Trou⸗ badour als eines Buffo. Diese seine Tugenden, die sich hier zu Fehlern gestalteten, ließen sich auch durch sein komisches Spiel, mit dem er sich viel Mühe gab, nicht verdecken. Bei aller Achtung vor dem ausgezeichneten Künstler, muß man diese Rolle doch als einen Mißgriff bezeichnen. Frl. Lehmann (Prinzessin) war nicht so glücklich disponirt wie sonst, fand aber mit der be⸗ kannten Arie: „Welche Lust gewährt das Reisen!“ vielen Beifall, ebenso Hr. Ernst, der den Johann auch äußerlich vortrefflich reprä sentirte, mit seiner ritterlichen Arie (Nr. 9). Das Ganze ging unter der Leitung des Hrn. Kapellmeisters Kahl glücklich von Statten. Im zweiten Akt wurde ein außerordentlich brillantes charakteristisch⸗ spanisches Ballet ausgeführt. Das Publikum war sehr animirt und kargte mit seiner Anerkennung keineswegs.
Hr. Direktor Renz wird in den ersten Tagen des November
nach Berlin kommen und die Vorstellungen im Markthallen⸗Cirkus eröffnen.
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