1880 / 271 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 Nov 1880 18:00:01 GMT) scan diff

nd die Marktpolizei⸗Lieutenants und Fehlt eines dieser Erfordernisse, so befindet sich der recherchirende Polizeibeamte nicht in der rechtmäßigen Aus⸗ übung eines Amtes, und der ihm dabei geleistete Widerstand ist nicht strafbar.

Hat bei einer Schwurgerichtsverhandlung ein Ge⸗ schworener mitgewirkt, gegen welchen berufung als Geschworener ein Strafver . Strafthat, welche die Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte zur Folge haben kann, geschwebt hatte, der aber zur schworener bereits rechtskräftig freigesprochen ist, so ist, nach einem Erkenntniß des Reichs⸗ gerichts, I. Strafsenats, vom 21. September d. J., die Ges chwo⸗ renenbank als vorschriftsmäßig besetzt zu erachten, da die Unfähigkeit eines Geschworenen zum Geschworenendienst nach dem Zeitpunkte seiner Thätigkeit und nicht nach dem der Ein⸗ berufung zu beurtheilen ist.

Der Bervollmächtigte lich mecklenburg⸗schwerinsche O nach Schwerin abgereist.

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗ Anzeigers“ ist eine „Besondere Beilage“ ( Entscheidungen des Reichsgerichts,

Der hiesige Gesandte der Vereinigten Staaten von Amerika, Andrew D. White hat Berlin mit Urlaub ver⸗ lassen. Während seiner Abwesenheit scher Geschäftsträger

und deren Stellvertreter, u Wachtmeister).

ur Zeit seiner Ein⸗ ahren wegen einer

Zeit seiner Thätigkeit als Ge⸗

zum Bundesrath, Großherzog⸗ ber⸗Zolldirektor Oldenburg ist

Nr. 13), enthaltend

fungirt als interimisti⸗ der Legations⸗Sekretär

Als Aerzte haben sich niedergelass Dr. Lux in Labiau, Dr. Marcus Widminnen, Bochert in Putzig, Dr. Schleußner in Sonnenbur Niemeyer in Hemeringen, Wilminck in Epe, soné in Stadtlohn, Dr.

Korvetten⸗Kapt. Rhede eingetroffen.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. (Lpz. Ztg.) Bei der heutigen defi tagsvorstandes wurde der Abg. Dr. Fries wieder als Präsident, dagegen der während mehrerer L Vize⸗Präsident fungirende Medizinal⸗Rath wieder in den Vorstand gewählt. der Landtag den bisherigen zweiten Rath Müller, und für Letzteren han zum zweiten Vize⸗

en die Herren: e in Memel, Dr. Sirrecker in Dr. Degner in Bischofswerder, g, Dr. Sander in Harpstedt, Dr. Rietkoetter in Bottrop, Dr. ghoff in Nordkirchen, Dr. Ran⸗ Zumwinkel in Bielefeld.

„Nymphe“, 9 Geschütze, Kommandant Schröder, ist am 23. Oktob

Dr. Wilkin

er cr. auf Bahia⸗

Weimar, 15. November. nitiven Wahl des Land⸗

andtage als erster Dr. Brehme nicht An seiner Stelle wählte Vize⸗Präsidenten, Geheim⸗ den Abg. Frhrn. von

Präsidenten.

d, adwreaeraeneve namnRegaummnhnkher aumn

Der Landtag aldeck und Pyrmont beschloß uf die Beschwerde einer Gemeinde, g an Stelle der bisherigen Laubholz⸗ fast ganz Fichtenpflanzungen einführe, ere und in keinem Verhältniß zu dem spä⸗ weshalb die Gemeinde die Erhaltung des enen Laubwaldes und Einschränkung der sowie Abänderung des Forstgesetzes von 1853 daß den Wünschen und Verhältnissen der mehr Rechnung getragen werde: den Landes⸗ rsuchen, darauf hinzuwirken, cht der Bewirthschaftung ihrer Gemeinde⸗ ch entsprochen wird; 2) den Landes⸗ in geeigneter Weise dahin zu wirken, Gerichtskostengesetzes vom 18. Juni 1878 ebühren und der Gebührenordnung für svollzieher vom 24. Juni 1878 vorgenommen Landesdirektor der §. 27 des Forstdiebstahlgese ändert wird, zu ersuchen; 4) zu dem von vorgelegten Staatshaushalts⸗Etat a. zu Kap. III. Tit. 1 B. Nr. 2 der Aus⸗ zu ersuchen, dahin zu wirken, daß dem Amtsgerichte zu Pyrmont etat⸗ in der vorigen Diät zu Kap. IV. Tit. 2, ktor zu ersuchen, da⸗ mtmänner in ihrem essert werden; c. zu den Landesdirektor zu ersuchen, dahin der Etatssatz (für die landwirthschaft⸗ so erhöht wird, daß aus denselben in zur Deckung derjenigen ührung von Wegebauten und aus Staatsmitteln ein ange⸗ u Kaäp. VI. uchen, wo⸗

360ennnmmnn rranh.—manrae

Waldeck. Arolsen, 12. November. der Fürstenthümer W in heutiger Sitzung: 1) a daß die Forstverwaltun waldungen Kulturkoste teren Ertrage stehe, noch übrig geblieb wh aehcge ahin wünsche, Waldbesitzer Direktor zu e der Petenten waldungen womögli Direktor zu ersuche daß eine Revision des hinsichtlich der Nebeng die Gericht

vorlage, durch welche 15. April 1878 abge dem Landesdirektor 1881, 82 und 83:

gabe: den Landesdirektor dem Gerichtsschreiber bei mäßig eine volle Arbeitsh entwickelten Gründen gewährt wird; b. 2 a. und 3 der Ausgabe: den Landesdire ß die hiesigen Kreis⸗2 nstaufwandsbezügen verb

was große

daß den Wünschen

ülfe aus den

hin zu wirken, da Gehalte und Die Kap. V. der Aus wirken zu wollen, daß lichen Angelegenheiten) Verkoppelungssachen de

n Interessenten, Nebenkosten,

welche durch Ausf Gräbenanlagen bedingt werden, schuß gewährt wer r Ausgabe: den Etat messenen Betrag einzustellen zum Au Corbach behufs Gewinnung neuer K Aufbewahrungsräume für 1 e. den gesammten Etat mi sitionen der Einnahme Kap. I. Tit. 20 preußischen Staatskasse und Anthei ölle ꝛc. des Deutschen Reichs it. 1 und 2 (Besoldungen de Die Ablehnung des Etats ist näher damit be im Etat nied Preußen angeste Pyrmont pro 1881 Ueberschüssen mit jährl der laufenden Verwaltun weise zur Ermäßigung Der Landtag Beschlußfassung der R

messener Vor

6 den kann; Tit. 1 B. de

die Regierung zu er pro 1881 sbau des Gymnasiums zu lassenzimmer und besserer die dem Unterricht dienenden Samm⸗ t Rücksicht auf die Po⸗ und 22 (Zuschuß aus lan dem Ertrage der ) und der Ausgaben Kap. III. r Justizbeamten) abzulehnen. in einer besonderen Denkschrift die Gehalte der Justizbeamten en sind als die Gehälter der in Justizbeamten und 2) die auf Waldeck⸗ 1883 entfallenden Zoll⸗ und Steuer⸗ ich 52 050 lediglich zu Ausgaben ig und nicht, wie in Preußen, theil⸗ der direkten Steuern verwandt werden wurde darauf zum Zweck der weiteren egierung über die Etatangelegenheit

gründet, daß 1) er bemess

Reuß j. L. Der Fürst hat nach einer dem Vorlage 1 Million Mark für Bil fonds bewilligt. Domänenstreit erledigt sein.

Hamburg, 15. November. hat der Bürgerschaft den Entwu dget für das Jahr 188 chlagt die Gesammteinnahm tausgabe auf 3

15. November. Landtage heute gemachten dung eines Landesdomanial⸗ diesen Akt dürfte der langjährige

(Hamb. Corr.) Der Senat zum Hamburgischen 1 zugehen lassen. e auf 30 657 414 ℳ, ach ein zu

Staatsbu selbe verans

die Gesamm 3 229 996,06 ℳ, won

deckender Ausfall von 2 572 582,06 verbliebe. In seiner der betreffenden Mittheilung beigegebenen kurzen Motivirung be⸗

merkt der Senat, daß das anschlagsmäßige Defizit sich dieses

Mal nicht durch Ueberschüsse früherer Jahre decken lasse, da das betreffende Conto nur noch einen Saldo von ca. 800 000 aufweise, wovon wohl mindestens die Hälfte für Bewilligungen zur Verfügung gehalten werde müsse. In der Staatskasse sei ferner noch eine Reserve aus dem früheren Bankvermögen vorhanden, welche nach Abzug des für die Börsenerweiterung bestimmten Betrages sich auf 1 274 667,70 belaufe. Nach Maßgabe der über diesen Posten im Jahre 1876 stattgehabten Verhandlungen zwischen Senat und Bürgerschaft, dürfte es indeß sich wenig⸗ stens zur Zeit nicht empfehlen, diese Gelder zur Bestreitung der ordentlichen Jahresausgaben zu verwenden. Es werde daher das Defizit durch zu beschaffende Mehreinnahmen zu decken sein, und da die Beschlußfassung über diesen Gegen⸗ stand durch die Arbeiten der gemischten Kommission zur Er⸗ örterung der Finanzlage soweit vorbereitet sei, daß demnächst eine Vorlage der Kommission zu erwarten stehe, so sei der Senat dem Antrag der Finanzdeputation beigetreten, die Frage wegen der Deckung des Defizits für jetzt auszusetzen und behalte sich in dieser Beziehung weitere Anträge vor. Er beantragt somit die Mitgenehmigung der Budgetvorlage und in Verbindung damit, daß die bestehenden gesetzlichen Verordnungen über die Einkommensteuer, die Stempelabgabe, die Konsumtionsabgabe, die Erbschaftsabgabe, die Abgabe von den Eigenthumsveränderungen der Immobilien und die Ab⸗ gabe von den öffentlichen Vergnügungen bis Ende des Jahres 1881 prolongirt werden.

11“

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 16. November. Der „Wiener Abendpost“ zufolge wird der Reichsrath zum 30. d. einberufen.

Pest, 16. November. In der heutigen Sitzung des Unterhauses betonte bei Fortsetzung der Budgetbera⸗ thung Szonthagh die Nothwendigkeit der Erweiterung des Verzehrungssteuervertrags mit Oesterreich, um den finanziellen Uebelständen abzuhelfen. Die vereinigte Opposition halte eine Fusion mit der gegenwärtigen Regierung und der Majorität für ausgeschlossen. Der Finanz⸗Minister sprach sein Bedauern aus über die Ablehnung der Fusion, die auf Grund des Bruches des erwähnten Vertrags ohnehin unmöglich wäre.

Agram, 16. November. Die Blätter enthalten aber⸗ mals viele Schreckensmeldungen über die Folgen des Erd⸗ bebens der letzten Nacht. Den heutigen Tag über ist kein neuer Erdstoß verspürt worden; man hofft auf Besserung bei dem bevorstehenden Mondwechsel.

Belgien. Brüssel, 16. November. (W. T. B.) Der Senat nahm mit 32 gegen 26 Stimmen einen Antrag an, dahin gehend, daß der Senat bis zu einer gegentheiligen Ent⸗ schließung in corpore keiner gottesdienstlichen Handlung bei⸗ wohnen solle. Hierauf wurde die als Antwort auf die Thronrede zu erlassende Adresse angenommen.

Großbritannien und Irland. London, 15. Novem⸗ ber. (Allg. Corr.) Die Aufmerksamkeit des ganzen König⸗ reiches nimmt in diesem Augenblick die Farm des Kapi⸗ täns Boycott in Anspruch. Ueber die Lage daselbst wird aus Cong unterm 13. ds. gemeldet:

Die Arbeiter aus dem Norden machten sich heute früh an das Einheimsen der Kartoffelernte des Boycottschen Gutes. Sie waren während der Arbeit von einer starken Polizeieskorte umgeben; Ka⸗ vallerie⸗Vorposten und Polizisten bildeten einen zweiten Kreis. Wäh⸗ rend der Nacht hatte ein furchtbares Regenwetter getobt; gegen 1 Uhr regnete es abermals so heftig, daß die Arbeit eingestellt wer⸗ den mußte. Etliche Landleute sahen der Arbeit aus der Ferne zu, machten jedoch keinerlei Demonstrationen. Die Landliga ist eifrigst bemüht jeden Konflikt mit den Arbeitern aus dem Norden zu hinter⸗ treiben. Sie befürchtet, daß ein Zusammenstoß zwischen den beiden feindlichen Parteien den erhofften Anschluß der Orangistenpächter an die Liga vereiteln möchte. Man nimmt daher mehr und mehr an, daß man die Nordländer in Frieden abziehen lassen werde. Kapitän Boycott wird die Nachbarschaft verlassen, sobald er seine Ernte in Sicherheit gebracht hat. Dies wird zehn Tage in Anspruch nehmen. Die ein⸗ geheimste Ernte wird von den Hülfsarbeitern auf ihren eigenen Wägen nach den nördlichen Märkten gebracht werden. Etwa sechs Meilen von dem Wohnsitz Kapitän Bovycotts entfernt be⸗ findet sich Afhford, der Landsitz Lord Ardilauns, der gleichfalls von der Umgegend in Acht gethan worden ist. Die Polizei hat Lord Ardilaun eine bewachende Eskorte von Konstablern⸗ zur Verfügung gestellt, allein derselbe begnügt sich mit seiner aus sechs ausgedienten Soldaten bestehenden Dienerschaff. Lord Ardilaun soß als Sir Arthur Guinneß für Dublin im letzten Parlament.

Aus der Kapstadt wird der „Times“ vom 13. ds. ge⸗ meldet:

Oberst Clarke's Kolonne hat Markwarsburg eingenommen. Die Rebellen griffen eine kleine Abtheilung, welche Lerothodi's Dorf besetzt hatte, an, und die Truppen sahen sich genöthigt, dasselbe zu verlassen. Die Leute hatten 18 Stunden unter Waffen gestanden, ehe sie ins Lager zurückgekehrt waren. Ihr Verlust betrug 6 Todte die Leichen waren schrecklich verstimmelt 7 Verwundete und 2 Vermißte. Mr. Welsh und die Europäer in Tsolo sind glücklich mit Hülfe der Pondos von Nauiliso entsetzt worden. Auch Umquiheta ist freundlich gesinnt. Die ausgewanderten Tembas den Indive⸗ und Thomoflüssen entlang befinden sich gleichfalls im Aufstande. Oberst Wavel rückt ihnen mit einer Abtheilung Truppen entgegen. Es bülden sich demnächst 8000 Mann Kolonialtruppen an der Grenze efinden.

17. November. (W. T. B.) Der Deputirte Parnell hat sich für einige Zeit nach Südfrankreich begeben. Der Prä⸗ sident des Handelsamts, Chamberlain, und der Kanzler des Herzogthums Lancaster, Bright, wohnten gestern der Eröff⸗ nung des liberalen Klubs in Brighton bei. In den Reden derselben wurden auch die Zustände in Irland berührt und betont, daß mit bloßen Zwangsmaßregeln die Anarchie nicht unterdrückt werden könne; eine Reform der Bodengesetze sei dringend erforderlich. Als ein geeignetes Beruhigungs⸗ mittel empfehle es sich, daß der Staat die in West⸗Irland brach liegenden Ländereien ankaufe und unter die armer vertheile. Uebrigens wurde dieser Vorschlag nur als eine persönliche Meinungsäußerung und nicht als eine im Namen des Kabinets abgegebene Erklärung bezeichnet. 8

Nachrichten aus Capetown, vom 12. d. M., zufolge ist der Häuptling des Pondomesen⸗Stammes, Umhlonhlo, von den Kolonialtruppen geschlagen worden; Letztere erbeuteten 600 Stück Vieh. Die Lage der Dinge in Tembuland ist weniger beunruhigend. b

Dublin, 17. November. (W. T. B.) Das amtliche

Blatt veröffentlicht eine Bekanntmachung, durch welche

die für die Verhaftung der Mörder des Lord Mountl 86

(W. T. B.)

Morris ausgesetzte Belohnung von 1000 auf 1500 Pfd. Sterl.

erhöht wird. Frankreich. Paris, 16. November. (W. T. B.)

Der Senat setzte heute die Berathung der gestern einge⸗ brachten Interpellation Buffets fort. Chesnelong (Legitimist)

warf der Regierung vor, die Verpflichtungen gegen den Papsft

unter einem unbekannten Einflusse außer Acht gelassen haben. Es sei eine anarchische, an die Jakobiner erinnernde Politik, welche verlange, bis ans Ende zu gehen, ohne auf vermittelnde Stimmen zu achten. General Billot wies die anläßlich der Anwendung von militärischer Hülfe bei der

Ausführung der Märzdekrete gegen die Armee gerichteten Be⸗ merkungen zurück. Laboulaye (linkes Centrum) griff die Po⸗ litik des Kabinets heftig an und erklärte: Die Tribunale hätten noch nicht gesprochen; die Haltung der Kongregationen sei ein lega⸗ ler Widerstand gewesen und keine Rebellion. Jules Simon sprach für Annahme einer Tagesordnung, in welcher es heißt, der Senat könne keine willkürliche Politik acceptiren, durch welche der öffentliche Frieden gestört werde und gehe zur Tagesordnung über. Der Minister⸗Präsident Ferry wandte sich gegen die gegen die Regierung vorgebrachten Anklagen wegen Gewalt⸗ thätigkeit und erklärte, die Republik müsse besonders über die Gewissensfreiheit der Jugend wachen. Die von der Regierung verlangte einfache Tagesordnung wurde schließlich mit 141 gegen 137 Stimmen angenommen.

In der Deputirtenkammer wurde, nachdem Allain⸗ Targé, Taure und Varambon das Wort ergriffen hatten, die Generaldebatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Reform des Richterstandes, geschlossen. In der Spezialdebatte ver⸗ theidigte der Justiz⸗Minister den ersten Artikel, welcher ange⸗ nommen wurde.

Italien. Rom, 16. November. (W. T. B.) Ram⸗ polla ist zum Sekretär der Kongegration für außerordent⸗ liche geistliche Angelegenheiten und Pallotti zum Unter⸗ Staatssekretär ernannt worden.

Türkei. Konstantinopel, 16. November. Der „Polit. Corresp.“ wird von hier gemeldet, der Sultan habe gestern seinen Adjutanten zu dem Doyen des diplomatischen Corps, Grafen Hatzfeld, gesandt, und die formelle Versicherung der demnächstigen Uebergabe von Dulcigno erneuern lassen. Das Reutersche Bureau meldet aus Konstantinopel unter dem heutigen Tage: Derwisch Pascha zeigte telegra⸗ phisch an, die Umzingelung von Dulcigno sei vollendet, keinem Bewaffneten sei ferner mehr gestattet, in die Stadt Dulcigno einzutreten, er werde Jeden, der den Eintritt in die Stadt erzwingen wolle, erschießen lassen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 17. November. (W. T. B.) Bezüglich der Verhandlungen mit China sagt die „Agence Russe“: Wenn auch die Lage der chinesischen Unterhändler durch die weite Entfernung von ihrem Heimathlande und durch die Einholung von Instruk⸗ tionen bei ihrer Regierung erschwert werde, so würden doch die Verhandlungen mit dem beiderseitigen Wunsche auf eine friedliche Verständigung fortgesetzt. Für die militärischen Vorbereitungen, zu denen Rußland durch China genöthigt worden sei, könne man den chinesischen Gesandten Tseng in keiner Weise verantwortlich machen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 13. No⸗ vember. (H. Corr.) Gestern wurde Professor Frhr. von Nordenskjöld, Kandidat der Börsenpartei, zum Mitgliede der zweiten Kammer des Reichstages gewählt. Derselbe er⸗ hielt 1552 Stimmen; der Kandidat des Arbeitervereins, Fa⸗ brikant Ohlsson, hatte 1190 Stimmen.

Dänemark. Kopenhagen, 17. November. (W. T. B.) Der zum Mitgliede des Folkethings gewählte Dr. Eduard Brandes, welcher sich bei einer Wahlverhandlung auf eine an ihn gerichtete Interpellation als Atheisten bekannt hatte, hat gestern das gewöhnliche, von den Mitgliedern des Folkething zu unterzeichnende Eidesformular unterschrieben. Der Präsi⸗ dent des Folkething hatte demselben in einem motivirten Schreiben anheimgestellt, ob die Unterzeichnung des Eides⸗ formulars mit seinen Ansichten verträglich sei. Von Dr. Brandes wurde jede Kompetenz des Präsidenten und des Folkething bezüglich der Interpretirung seiner Unterschrift zurückgewiesen. Die Linke des Folkething hatte bereits einen Antrag eingebracht, der sich mißbilligend darüber ausspricht,

daß der Präsident die Eidesleistung um einen Tag verschoben

habe.

Asien. Persien. (Allg. Corr.) Aus Teheran wird dem Reuterschen Bureau unterm 13. d. gemeldet:

Die persischen Truppen nahmen am letzten Mittwoch die Stadt Surschbulagh ein. Zweitausend Leichen liegen in der Um⸗ gebung der Stadt unbeerdigt umher. Scheich Abdullah ist mit der unter seinem Befehle stehenden Streitmacht etwa 12 Meilen von Urmia verschanzt. Es verlautet, daß sein Sohn Sadik tödtlich ver⸗ wundet ist. In Urmia herrscht großer Nothstand in Folge der Theuerung und Knappheit von Lebensmitteln. Der Tod von Hismet Dowlah, Ober⸗Befehlshaber der persischen Truppen bestätigt sich. Sipar Salar Asim, der frühere persische Kriegs⸗Minister, verließ heute Tabriz zur Uebernahme des Kommandos.

Dem „Standard“ wird aus Teheran vom 14. ds. telegraphirt:

„Ein Brief von den armenischen Missionären in Urmia, datirt vom 8. ds, ist in Tabriz eingegangen. Er besagt, daß die nach Ismael Caleh retirirten Kurden bis jetzt noch nicht belagert werden, und daß plündernde Banden die ganze Umgegend verwüsten. Teimur Pascha hat mit 6000 Mann unweit Urmia ein Lager bezogen. Die Ge⸗ sammtzahl der jetzt in der Ebene von Urmia zusammengezogenen per⸗ sischen Truppen wird auf 10 000 bis 12 00) Mann geschätzt. In Urmia hatten die Ausländer eine Unterredung mit den persischen Behörden, die sie uͤberzeugten, daß sie mit den Kurden nicht im Einverständniß gestanden. Aber, obgleich fügt der Schreiber hinzu sie mit den Behörden auf gutem Fuße stehen, herrscht doch ein allgemeiner Schreckenszustand.“

Nr. 21 des Marine⸗Verordnungs⸗Blattes hat folgenden Inhalt: Wehr⸗ und Heerordnung. Zwangsabzugsver⸗ fahren. Reglement über das Bekleidungswesen der Matrosen⸗ Divisionen ꝛc. Dienstalter⸗ und Seefahrzulagen. Annahme ꝛc. der Zahlmeister⸗Applikanten ꝛc. Kassenabschlüsse. Uebungs⸗ berichte. Artillerieinstruktion für Geschützführer. Sekretirung offizieller Torpedo⸗ ꝛc. Schriften ꝛc. Ankerketten. Personal⸗ veränderungen. Benachrichtigungen. 8

Bewegung der Bevölkerung im preußischen Staate während des Jahres 1879. (Stat. Corr.) Die Zusammen⸗ stellung der Ergebnisse der Bewegäung der Bevölkerung im preußischen Staate während des Jahres 1879 ist vor Kurzem beendet worden. Eine hierauf bezügliche Veröffentlichung des Königlichen statistischen Bureaus befindet sich bereits im Druck und wird demnächst als LVI. Heft des amtlichen Quellenwerkes „Preußische Statistik“ er⸗ scheinen. Wir theilen hier einige der wichtigsten, auf die Gesammt⸗ bevölkerung des Staates bezüglichen Ergebnisse mit.

Während des Jahres 1879 haben überhaupt 1 095 852 Ge⸗ burten, 206 752 Eheschließungen und 710 947 Sterbefälle stattgefun⸗ den, wobei 44 710 Todtgeborene sowohl bei den Geburten wie bei den Sterbefällen mitgezählt sind. Außerdem erwarben während des⸗ selben Zeitraumes 5437 und verloren 21 929 Personen innerhalb des Staatsgebiets die Reichs⸗ bezw. preußische Staatsangehörigkeit.

Durch den Ueberschuß der Geburten über die Sterbefälle ver⸗ mehrte sich demnach die Bevölkerung um 384 905 Personen und ver⸗ minderte sich in Folge des Mehrbetrages der Auswanderung über die Einwanderung um 16 492 Personen, so daß im Laufe des Jahres der Stand der Bevölkerung eine rechnungsmäßige Zunahme von 368 413 Personen erfahren hat. Im Laufe des letzten Jahrzehntes (1870 bis 1879) haben im Umfange des jetzigen Staatsgebietes, also mit Einschluß des bis zum 1. Juli 1876 selbständigen nunmehrigen Kreises Herzogthum Lauenburg und unter Anrechnung aller bis zum 1. April 1880 nachträglich zu amtlicher Kenntniß gekommenen Fälle, jährlich im Durchschnitt 1 041 891 Geburten, 221 052 Eheschließungen und 724 607 Sterbefälle stattgefunden; 5538 Personen erwarben und 31 030 verloren durchfchnittlich die Reichs⸗ bezw. Staatsangehörig⸗ keit, so daß die natürliche Volksvermehrung jährlich 317 284 (= 12,49 pro Mille), der Verlust durch Mehrauswanderung 25 492 (= 1,01 pro Mille) und die rechnungsmäßige Volkszunahme 291 792 (= 11,48 pro Mille) Personen durchschnittlich betragen hat.

Welchen Schwankungen die Zahl der Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle im Laufe der einzelnen Jahre unterworfen gewesen ist, zeigt folgende Zusammenstellung. 3

Jahre. Geburten. Eheschließungen. Sterbefälle. 3 181 889 707 148 7744 558 766 563 740 552 . 1 056 475 5 8 695 084 281 881 727 872 221 727 705 933 1092 895 210 357 716 878 108075 2907 6 730 530 . 1 095 852 206 752 710 947 zusammen 10 418 905 2 210 519 7 246 065.

Abgesehen von der durch den deutsch⸗französischen Krieg veran⸗ laßten Abnahme der Zahl der Geborenen im Jahre 1871 stieg letztere bis zum Jahre 1876 beständig, sank sodann, wohl in Folge der in⸗ zwischen bei einem großen Theile der Bevölkerung eingetretenen Stö⸗ rung der Erwerbsverhaͤltnisse, und begann erst im vorigen Jahre wie⸗ der zu steigen. Bei den Eheschließ ungen äußert sich bekanntlich der Einfluß wirthschaftlicher Störungen weit unmittelbarer, wie auch die vorstehende Tabelle zeigt. Sie sind der empfindlichste Barometer der öf⸗ fentlichen Zustände: Im Jahre 1870 sinkt die Zahl der Eheschließungen in Folge des erst im Anfang des dritten Quartals ausgebrochenen Krieges bis auf ihren niedrigsten Stand, steigt indeß schon im Jahre des Friedensschlusses erheblich und erreicht im nächstfolgenden Jabre eine ungewöhnliche Höhe, welche die Ausfälle der beiden Vorjahre mehr wie begleicht. Seitdem aber sinkt die Zahl der Eheschließungen von Jahr zu Jahr; ob sie im Jahre 1879 wieder ein Minimum er⸗ reicht hat, ist jetzt noch nicht zu sagen.

Die Zahl der Sterbefälle zeigt die unregelmäßigsten Schwan⸗ kungen und ist namentlich in den vier ersten Jahren des abgelaufenen Jahrzehntes in Folge des Krieges, der Pocken⸗ und Choleraepidemien sehr hoch gewesen. Von 1876 bis 1878 stieg die Zahl der Sterbe⸗ fälle von Jahr zu Jahr, wozu einestheils die empfindliche Störung der Erwerbsverhältnisse, anderntheils aber die damals ungewöhnlich hohe Zahl von innerhalb der drei ersten Lebensjahre stehenden Kin⸗ dern beigetragen hat. Das Jahr 1879 weist trotz der inzwischen wieder gestiegenen Zahl der Geburten eine erfreuliche Verminderung der Sterbefälle aus. .

Wir behalten uns vor, demnächst noch einige weitere Mittheilun⸗ gen über die Ergebnisse der Bevölkerungsbewegung im Jahre 1879 zur Kenntniß unserer Leser zu bringen. 8

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Das kürzlich erschienene Supplementheft zum I. Bande

der Jahrbücher der königlich preußischen Kunstsamm⸗

lungen (Berlin, Weidmannsche Buchhandlung) bringt außer den bereits mitgetheilten amtlichen Nachrichten wieder eine Reihe inter⸗ essanter kunstwissenschaftlicher Beiträge. Zunächst handelt R. Dohme über des Antonio di Pietro Averlino, gen. Filarete, Traktat von der Architektur. Der Arbeit ist das Facsimile der Zeichnung eines groß⸗ artigen Wasserpalastes beigegeben, welche der Baumeister des pracht⸗ liebenden Herzogs Francisco Sforza von Malland entworfen hat. Dann folgt ein Beitrag von Hermann Grimm: „Zur Entstehung des Breviarium Grimani“ nebst zwei Holzschnitten und der Schluß der Arbeit von W. Bode über den Frankfurter Maler Adam Els⸗ heimer, enthaltend das versprochene Verzeichniß der Werke dieses Künstlers sowie eine Federzeichnung aus dem Städel'schen In⸗ stitut mit dem ersten rohen Entwurf zu einer „Verspottung Christi“, eine eben dort aufbewahrte Tuschzeichnung: „Bathseba im Bade“ und eine einen Pferdeknecht darstellende Radierung aus der Sammlung des Prinzen Georg von Sachsen (das letztere eine sehr gelungene Kupferlichtdruck⸗Reproduktion aus der Reichsdruckerei). Ferner bringt das Heft eine 3. Fortsetzung der Publikation italienischer Schau⸗ münzen aus dem 15. Jahrhundert (1430 1530), von J. Friedländer mit einer Tafel Lichtdruck⸗Abbildungen von Münzen des Matteo de' Pasti, Mittheilungen über einen in Faesimile beigefügten, bisher fast unbeachtet gebliebenen Holzschnitt des Antonio Raimondi, darstellend den „Unglauben des beiligen Thomas“, von Friedrich Lippmann und Beiträge zur christlichen Archäologie und Kunstgeschichte (I.) von F. F. Kraus. Der angehängte alphabetische Index zu dem Bande ist sehr dankenswerth.

Von Bethlehem nach Golgatha. Das Leben unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi, nach den vier Eoan⸗ gelisten. Mit Bildern von Bernhard Plockhorst, Vignetten und Ornamenten von C. Keppler und F. Wanderer und Gedichten von Karl Gerok. Druck und Verlag von Gebrüder Kröner in Stuttgart. Die thätige Verlagshandlung bietet dem Publikum hiermit ein illustrirtes Leben Jesu, dessen Text wörtlich aus den vier Evangelien zusammengestellt, keine wichtigere That oder Rede Jesu übergeht, so daß man das ganze Leben unseres Herrn im Zusammenhange an sich vorüberziehben sieht. Das Werk wird mit zahlreichen Holzschnitt⸗ Zeichnungen von Bernhard Plockhorst, mit andächtig stimmenden Poesien von Karl Gerok und jede Seite des Textes mit reichen stylvollen Ornamenten und Vignetten geziert; das Ganze aber ist ge⸗ tragen von edelstem Geschmacke und echt christlichem Geiste. Das ganze Lieferungswerk zerfällt in folgende Abschnitte: 1) Bethlehem, 2) Nazareth, 3) Galiläa, 4) Hinauf nach Jerusalem, 5) In Jerusalem, 6) Im Jüngerkreise, 7) Gethsemane, 8) Golgatha, 9) Auferstehung und Himmelfahrt. Jeder dieser Hauptabschnitte wird eingel itet durch ein größeres Geroksches Gedicht. Das Werk er⸗ scheint in 14 Lieferungen in Folio⸗Format zu dem billigen Preise von 50 in monatlichen Zwischenräumen. Jede Lieferung enthält ein ganzseitiges Kunstblatt und acht bis zwölf Folioseiten reich illu⸗ strirten Text. Die Zahl von 14 Lieferungen soll, wie die Verlags⸗ handlung verspricht, nicht überschritten werden. Die vorliegende erste Lieferung läßt etwas nach Inhalt wie Ausstattung gleich Schö⸗

Der Preis von 50 für das Heft

tlich niedriger zu nennen.

der Kaiserlich⸗Königlichen Hof⸗ und

„Nachrichten über Industrie, Verkehr aus dem Statistischen Departement im

„Ministerium“ sind kürzlich die

nes und Würdiges erwarten. ist in der That ein außerorden Von den im Verlage Staatsdruckerei erscheinenden Handel und K. K. Handels XX. Bandes erschienen. schen Telegraphen im Jahre 1879, neuesten Stand der Telegraphen Statistik des österreichischen Postwesens im Ja b neuesten Stand der Hauptergebnisse Eisenbahnstatistik im Jahre 1879 niedergelegt, beiden Reichshälften der Monar reichischen Eisenbahnen betreffen. „Statistische österreichisch⸗ ungarischen G Betriebsjahr 1877, bearbeitet vom statistischen Departement Wir haben schon oftmals bei dem Erscheinen des von dem K. K. Hofrath Dr. Brachelli österreichischen chhaltigen mit ten, stets eine Materials bei⸗

1 Hefte 2, 3 und 4 des nthält die Statistik des österreichi⸗

mit einer Uebersicht über den Heft 3 umfaßt die hre 1879 mit einer in Enropa, der österreichischen welche sowohl die chie gemeinsamen wie die öster⸗ Außerdem sind in demselben Nachrichten Eisenbahnen

in Europa.

in Heft 4

Handels⸗Ministerium.“ der früheren Arbeiten statistischen Departement 5 Handels⸗Ministerium Gelegenheit gehabt, auf die rei großer Sorgfalt und eingehender Sachkenntniß verfaß ülle von wissenschaftlich verarbeiteten statistischen ingenden Publikationen desselben hinzuweisen und unter der Rubrik Statistik Auszüge daraus zu bringen. Die auch die vorliegenden vier umfassenden wir uns vor, auch aus ihnen eini

Von der Pracht⸗Ausg um die Welt“ dritte Lieferung vor haften Thätigkeit und einen Besuch des Die Textillustrationen Porträts von Sh wane in einem Kasüon, den Susqueh Feind skalpirend.

Dr. Mor. Meyer, Neuere Nationalökonomie in auf historischer Grundlage und kritisch S. Gerstmann, Berlin 1880.) dem Erscheinen der ersten ist schon genannten Werkes nothwendig gewor⸗ ndelt die Freihandelsschule und Adam oztalismus und seine Wortführer kathedersozialistische Richtung.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

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sche Forst⸗ usgegeben von Dr. F

Notizen und mannigfachen Berechnungen zu wortung der verschiedensten wirthschaftlichen Fragen. dient forstlicher Wissenschaft und Statistik. des Kalenders,

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Güte des auch Haltbarkeit des Einbandes

lichkeit des Verschlusses angeht, dürfte jedem Anspr und der im Verhäͤltniß zum Geb niedrig. Exemplare, deren erster Theil in Leder statt in bunden, kosten 4 Der Kalender hat folgenden J Post⸗ und Telegraphenwesen. Eisenbahnkarte des Deutschen Reichs. Tafel beweglicher Feste in den Jahren 1881 bis 1886. Tafel zur Stehung lender. Immerwährender Forst⸗ und Schonzeit des Wildes (für alle Staaten des Deuts und die angrenzenden österreichischen Staaten

Erklärung der Abkürzungen. Schreib⸗Kal eine halbe Seite weißes Papier). Hülfs⸗ bellen. 1. Formeln zur Bere Körper. 2 Walzentafel. tafel für Nadelholz⸗ Fichtenstangen

otenen stehende Preis vo

Theil (gebunden):

einer Uhr ꝛc. Uebersichts⸗Ka⸗ und Jagd⸗Kalender. Schieß⸗ chen Reiches graphisch dargestellt). ender (für jeden Tag und Wirthschafts⸗Ta⸗ chnung der wichtigsten Flächen und 1 3. Kreisflächentafel. 4. Klötze nach Oberstärke. 5. Massent 6. Massentafel für Stangen Maaße). 7. Massengehalte der desgleichen zum Ein⸗ 8. Schlägerlöhne und Holztaxen. 9. Saamenmenge für Hektar. 11. Ent⸗ Gewichts⸗, Zins⸗ es Maaß und Gewicht. 13. Längen⸗ Körpermaaße. 16. Holz⸗ 18. Gewichte. 19. Er⸗ 20. Kapital⸗Nach⸗ ten⸗Endwerthe. fangswerthe der Periodenrenten. 26. Holzgewichte (nach 8. Bestimmungen über ner gemeinschaftlichen 72 Seiten karrirtes Ueber die Alterbestimmung Von Professor Dr. H. Nitsche Lehr⸗Anstalten. Forst⸗Vereine.

nach Unterstärke. Zum Eintragen der ortsüblichen

chichtmaaße und tragen der ortsüblichen Maaße. (Zum Eintragen der ortsübli einen Hektar. 10. Pflanzenmenge für einen fernungen beim Verschulen der Pflanzen. Maaß⸗, und Rententafeln. 12. Metrisch maaße. 14. Flächenmaaße. massenerträge. 17. Getreidemaaße. läuterungen zu den Zins⸗ und Rententafeln. werthe. 21. Kapital⸗Vorwerthe. 22. Ren 23. Renten⸗Anfangswerthe. 24. An 25. Gewichte der Rinde (nach B Gayer). 27. Holzgewichte (nach Baur). 2 die Einführung gleicher Holzsortime Rechnungs⸗Einheit für Holz im Deutschen Reiche. Papier. Zweiter Theil (brochirt): bei Roth⸗, Dam⸗ und Rehwild. Forstliche Statistik. Forstliche Waldflächen der Deutschen Staaten. Forstdienst⸗Einrichtu Personalstatus der Forst⸗Verwaltungen a Reiches (von der obersten Behörde örster) nebst Namens⸗ und Ortsregister. Die Deut ataillone. Anzeigen.

Schwedens Ernte im

des Reisigs (nach Baur), chen Sätze.)

nte und ei

ller Staaten des Deutschen bis inkl. Revierförster und schen Jäger⸗

Jahre 1880. Das Königl. schwe⸗ Statistische Centralbureau kann auf Grund der aus allen Länen diesjährige Ernte Schwedens als Nach der Berechnung des ge⸗ Winterweizen Durchschnittsernte), Sommer⸗ Winterroggen 28 289 500 Kbf. ggen 290 500 Kbf. (+ 6 %), Gerste 22 313 700 Hafer 73 198 300 Kbf. (+ 9 %), Menggetreide

(+ 11 %), Erbsen 2 655 000 Kbf. (+ 17 %), Bohnen (— 18 %), Wicken 1 036 840 Kbf.

eingegangenen Ernteberichte über den Durchschnitt bezeichnen. ist im ganzen Lande geerntet: 4 476 100 Kubikfuß (+ 6 % über weizen 279 200 Kbf. (+ 7 %) (+ 8 %), Sommerro Kbf. (+ 13 %), 8 424 100 Kbf. 292 470 Kbf.

weizen 10 900 Kbf. (+ 11 % 2), Kartoffel 86 693 Beschaffenheit der Kartoffeln: gut in allen weise sind dieselben von Fäulnif mittelmäßige Ernte. lität. Stroh: über mie

(+ 10 %), Buch⸗ 700 Kbf. (+ 24 %). nen nur ausnahms⸗ zZbeschädigt; übrige Wurzelfrüchte: Heu: unter mittelmäßig, aber von guter Qua⸗ ttelmäßig. Der Getreidevorrath ist ausreichend und gestattet noch Verkauf; der Futtervorrath ist ausreichend, in einigen Gegenden aber nur mit Zuhülfenahme alter Vorräthe. Das Erntewetter war, ausgenommen für das Heu, ungewöhnlich günstig.

Gewerbe und Handel.

Die „Karlsr. Ztg.“ schreibt: Wie wir dem vom des Innern herausgegebenen „Centralblatte“ Einnahme aus der Wechselstempelsteuer eine erfreuliche Zunahme. 527 970 10 eingingen, gegen 503 997 80 1879, ergab der Oktober 1880 588 761 70 ₰, 35 im Oktober 1879; es repräsentirt diese Zunahme der Steuer Zum 22 bis 24 000 monatlich eine

Reichs amte

auch im letzten Monat Monat September 1880 im September gegen 566 898

entnehmen,

Während im

unahme der durch Wechsel andels⸗ und Industrieumsätze um 44—48 Millionen gleichem Fortschritte einer Jahreszunahme 8— 576 Millionen Mark entspricht. 1 weisen gern auf dieses Resultat, weil die Zunahme der Wechsel⸗ stempelsteuer einen guten Beurtheilungsmaßstab für d des Zustandes der deutschen Wirthschaft abgiebt.

Aus Breslau berichtet man der Verhältnisse des Schles

vermittelten Mark monatlich, was bei des Verkehrs von 52

ie Besserung

„B. Börs. Ztg.“, daß die ischen Eisenmarkts sich in letzter Zeit

wesentlich gebessert haben, daß die Werke äalle sehr gut beschäftigt sind und daß die Preise sich zu heben beginnen. Gleich befriedigend sind die Verhältnisse im Kohlengeschäft, das sich lebhafter Um. sätze zu erfreuen hat und in dem namentlich dringender Bedarf aus Polen und Südrußland sich geltend macht.

Die gestrige ordentliche Generalversammlung der Berliner Weißbier⸗Brauerei⸗ Aktiengesellschaft, vormals Carl Landré, genehmigte den vorgelegten Geschäftébericht nebst Bilanz pro 1879/80 sowie die auf 8 ½ % festgesetzte Dividende und ertheilte auf Antrag der Revisoren einstimmig Decharge. Die Dividende ist vom 17. d. M. mit 51 per Aktie zahlbar.

New⸗York, 15. November. (W. T. B.) Weizenverschiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach England 227 000, do. nach dem Kontinent 80 000, do. von Kalifornien und Oregon nach England 80 000 Ortrs. Visible Supply an Weizen 16 812 000 Bushel, do. do. an Mais 17 375 000 Bushel.

Verkehrs⸗Anstalten. New⸗York, 16. November. (W. T. B.) Der Dampfer

„Egvpt“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

Berlin, 17. November 1880.

Witterungsverhältnisse im nördlichen und mitt⸗ leren Deutschland im Laufe des Oktober 1880.

Im Gegensatze gegen den im Allgemeineu freundlichen Sep⸗ tember mit einer Reihe heiterer und warmer Sommertage zeichnete der Oktober, in welchem im Durchschnitt unter allen Monaten am schnellsten die Temperatur von Anfang bis Ende herabzugehen pflegt, in diesem Jahre durch eine unfreundliche und rauhe Witterung sich aus. Die Anzahl der trüben Tage (deren mittlere Bedeckung größer als 8 ist) war sehr groß; heitere Tage (deren mittlere Bedeckung kleiner als 2 ist) kamen an der Mehrzahl der Stationen gar nicht vor. Groß war auch die Zahl der Tage mit Niederschlägen und die Menge der letzteren bedeutender, als sie im Oktober gewöhnlich zu sein pflegt. An einigen hochgelegenen Gegenden fiel Schnee zu Anfang des Monats, im Allgemeinen aber erst im letzten Mo⸗ natsdrittheil abwechselnd mit Regen. In diesem Theile des Ok⸗ tober sank auch ab und zu das Thermometer unter den Gefrier⸗ punkt. Die mittlere Temperatur des Monats zeigte überall einen Wärmemangel, im Osten von 2 Grad oder darüber, nach Westen zu etwas weniger. Die Schwankungen in der Atmosphäre waren namentlich in der zweiten Hälfte des Oktober sehr groß, die Wind⸗ richtung häufig wechselnd, die Stärke des Windes oft sehr bedeutend. Die Anzahl der West⸗ und Südwestwinde überwog die der übrigen. Zu Anfang des Monats herrschte aller Orten die äquatoriale Strö⸗ mung und zwar mit großer Lebhaftigkeit. Die Wärme der ersten zwei Oktobertage war normal, die Himmelsbedeckung im Allgemeinen bedeutend. An einigen Stationen der östlichen Provinzen fiel zu Anfang des Oktober täglich Regen, aber auch, wo dies nicht der Fall war, fehlte es hier und dort nicht an starken Niederschlägen. Die in Folge hiervon eintretende Wärmeabnahme machte sich bereits den 3. Oktober geltend; es war die mittlere Temperatur dieses Tages überall 4 bis 5 Grade niedriger, als die des vorhergehenden. An einigen hochgelegenen Stationen ging am 3. Oktober die Wärme bis unter den Gefrierpunkt herab und die Niederschläge fielen in Form von Schnee; Hagel und Graupeln hatten in dieser Zeit auch mehrere andere Stationen und elektrische Entladungen kamen nicht selten vor. Mit dem starken Sinken des Barometers am 3. Oktober war namentlich in den gebirgigen Gegenden eine starke Schwankung der Atmosphäre verbunden. Während am Fuße des Riesengebirges nur mit mäßiger Stärke der Aequatorialstrom wehte, wurden in Schreiberhau, in Kirche Wang und auf der Schneekoppe starker Wind oder Sturm notirt. Bereits den 5., weit mehr aber den 6. und 7. Oktober nahm überall unter fortwährender meist schwacher äquatorialer Windes⸗ strömung die Wärme rasch an Intensität wieder zu. Es fiel der absolut höchste Stand des Thermometers im Oktober auf den nord⸗ östlichsten und auf den Stationen westlich der Elbe fast durchweg auf den 6. des Monats, während in den mittleren Provinzen das absolute Wärmemaximum erst einen Tag später eintrat. Die Steige⸗ rung der mittlern Tageswärme in dieser Zeit betrug an den dem Meere näher gelegenen Stationen etwa 6, an den ihm weiter ent⸗ fernteren 10 Grade oder noch darüber. Ganz besonders rasch hob sich die Wärme während der drei Tage vom 4. bis 7. Oktober an den schlesischen Stationen, sowohl den in der Ebene, als den im Gebirge. Breslau in einer Höhe von 147 m über dem Meereshorizont hatte am 4. Oktober eine Tageswärme von 7,8 Grad, am 7. Oktober eine solche von 18,9 Grad. Eichberg liegt 348 m über dem Meeresspiegel, und hier waren die mittleren Temperaturen derselben zwei Tage 7,3 Grad und 18,6 Grad. In Schreiberhau mit einer Höhe von etwa 678 m waren jene beiden Tage 4,6 Grad und 16,6 Gray, in Kirche Wang, ohngefähr 764 m über dem Meere gelegen, 3,/ Grad und 16,0 Grad warm. Die auf der Schneekoppe errichtete Station hat eine Seehöhe von 1604 m und hier ergab sich die Tageswärme des 4. Oktober auf 3,0, die des 7. Oktober auf 9,3 Grad. Für Eichberg und Schneckoppe ergiebt sich hieraus bei 1256 m. Höhen⸗ unterschied eine Wärmedifferenz von etwa 10 Graden, d. i. also 1 Grad Wärmeabnahme auf 125 m. Weiter nördlich war die Wärmesteigerung vom 4. bis zum 7. Oktober nicht so bedeutend. In Görlitz betrugen die mittleren Temperaturen jener zwei Tage 7,1 Grad und 17,0 Grad, in Torgau 9,0 Grad und 16,5 Grad, in Berlin 9,4 Grad und 17,6 Grad, in Putsbus 6,8 Grad und 12 Grad. Wetterleuchten und Gewitter kamen in diesen Tagen an den meisten Orten vor. Vom 8. Oktober an bob sich all mählich der Luftdruck, die polare Strömung trat an mehreren Stationen, namentlich den nördlichen, bleibend, an den andern vorüber⸗ gehend auf, und die Wärme nahm nach und nach immer mehr ab. In den westlichen und mittleren Provinzen stieg von nun an nur ausnahmsweise das Thermometer noch bis 20 Grad, meist nur höch⸗ stens bis 18 Grad, weiter östlich aber nur etwa bis 12 Grad. Ohne einen Rückschlag nahm die Wärme bis gegen Ende des Monats ab und hob sich nur wieder etwas man Schlusse desselben. Auch in der Temperatur der Pentaden drückt sich dieses allmähliche Zurückgehen aus, wie die 2829 einige Stationen umfassende Uebersicht zeigt. Eigentliches Winterwetter mit Frost stellte sich im äußersten Osten schon zu Anfang des zweiten Monatsdrittheils, wenn auch nur vor⸗ übergehend, im Uebrigen überall erst in den Tagen vom 20. bis 24. Oktober ein. Auf diese Zeit fiel denn auch der Tag, an dem zum ersten Mal in diesem Herbste das Thermometer unter 0 Grad sank. Nur Hela mit seinem gemäßigten Seeklima hatte im Oktober noch keine negative Wärmegrade.

Temperatur der 2. bis 6. Oktoberpentade. 8.—.12 13.—17. 18.—22. 23.—27. 28.—1.

Königsberg 5,0 4,7 0,8 Bromberg 6,3 Breslau 11,5 Berlin 9, Hannover 10, Münster 9,2

Cöln 11,9 9,6 6,0 1“

Nachdem das Barometer gegen die Mitte des Monats seinen höchsten Standpunkt erreicht hatte, traten zu wiederholten Malen namentlich in den östlichen Provinzen starke und plötzliche Schwan⸗ kungen ein. Die bedeutendste fiel in die Zeit nach dem 20. Oktober. In 24 Stunden sank das Barometer um 20 mm und in demselben Zeitraume hob es sich wleder um eben so viel. Je weiter nach Süden und nach Westen, desto geringer waren diese Schwankungen; daher im Osten und Norden starker Sturm in dieser Zeit aus West und Südwest, während an mehreren westlichen Stationen ein ruhiger Wind, ja selbst Windstille herrschte. Allgemeiner war die baro⸗

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