bringen sein würde. Mit Rücksicht auf die Lage der hierbei vorzug’⸗ weise in Betracht kommenden untern Beamtenkategorien ist hiervon jedoch Abstand genommen, während andererseits zu einer Ausdehnung der für die einzeln stehenden etatsmäßigen Beamten bezweckten Maß⸗ regel auch auf die noch nicht etatsmäßig angestellten Beamten keine Gründe vorliegen. 8 Im Einzelnen ist nur zu bemerken: “ 1 Zu den §§. 1 und 2. Die Bestimmungen wegen der vierteljährlichen Gehaltszahlung und des Gnadenquartals beziehen sich auf sämmtliche etatemäßige Beamte, auch wenn sie nur auf Kündigung oder auf Widerruf an⸗ estellt sind 8 . 18 8 8 neben der Besoldung auch der Wohnungsgeldzuschuß viertel⸗ jährlich im Voraus zu zahlen sei, bedurfte wegen der Bestimmung im §. 6 (am Ende) des Gesetzes vom 12. Mai 1873, betreffend die Gewährung von Wohnungsgeldzuschüssen an die unmittelbaren Staats⸗ beamten (Gesetzsamml. S. gn besonderen Erwähnung.
1 u §. 2.
Die Bestimmungen der Allerhöchsten Kabinetsordre vom 15. No⸗ vember 1819 (Gesetz⸗Samml. 1820 S. 45), insbesondere die Vor⸗ schrift, daß das Gnadenquartal außer an die Wittwe, die Kinder und E kel des Verstorbenen — welche darauf einen gesetzlichen Anspruch haben — auch mit Genehmigung des Ressortchefs im Falle der Erb⸗ lasser der Ernährer armer Eltern, Geschwister oder Pflegekinder ge⸗ wesen ist, aus nahmsweise an diese gezahlt werden kann, werden nun⸗ mehr auch bezüglich des Gnaderquartals für die Hinterbliebenen der im §. 2 des Entwurfs bezeichneten Beamten gleichmäßig Anwendung zu finden haben.
Zu § 3.
Diese Bestimmung entspricht einem bestehenden Verwaltungs⸗ grundsatze, den gesetzlich zu fixiren nach dem Vorgange im §. 8 des Reichsgesetzes, betr. die Rechtsverhältnisse der Reichsbeamten, vom 31. März 1873 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 61) zweckmäßig erschien. 8
Nach der vorliegenden Fassung ist es, der bestehenden Praxis entsprechend, zulässig, auch beim Vorhandensein von Eltern, Ge⸗ schwistern oder Pflegekindern des verstorbenen Beamten das Gnaden⸗ quartal an einen Dritten zu zahlen, falls dieser statt der erwähnten Hinterbliebenen den Verstorbenen verpflegt bezw. die Kosten der letzten Krankheit und des Begräbnisses aus eigenen Mitteln be⸗ stritten hat.
Statistische Nachrichten. ie am 1. Dezember d. J. vorläufig ermittelte Einwohner⸗
11.“ Stadt Berlin beträgt ausschließlich des diplomatischen Corps und der Strombevölkerung inkl. Militär 1 118 630 Personen.
— Der Immobiliarbesitz der religiösen Ordensgesell⸗ sschaften in Frankreich. (Stat. Corr.) Nach demn Bestimmungen der Gesetze und Erlasse aus den Jahren 1790 und 1792, vom Germinal des Jahres X., vom Messidor des Jahres XII. der französischen Re⸗ publik, sowie aus den Jahren 1817 und 1825 konnten sich in Frank⸗ reich religiöse Ordensgesellschaften der katholischen Kirche nur dann bilden, wenn hierzu durch ein besonderes Gesetz die Zustimmung er⸗ theilt wurde. Mit stillschweigender Genehmigung der Exekutivgewalt waren diese Bestimmungen in den letzten Decennien in Frankreich nicht zur Anwendung gekommen. Durch die Dekrete vom 29. März d J. sind dieselben jedoch wieder in Gültigkeit getreten, und wir sehen, daß in Folge dessen täglich eine große Menge derjenigen Ordensgesellschaften, die gesetzlich nicht anerkannt sind, aufgelöst
den. 1 Ueber den Ertrags⸗ und Verkaufswerth des Immobiliarbesitzes dieser, sowie der gesetzlich anerkannten Ordensgesellschaften sind kürz⸗ lich von der Generaldirektion der direkten Steuern schätzenswerthe Daten veröffentlicht worden, denen wir entnehmen, daß der gesammte Immobiliarbesitz der gesetzlich anerkannten und der nicht anerkann⸗ ten Ordensgesellschaften 40 520 ha umfaßte, deren Werth auf 570 031 184 ℳ geschätzt wird. Hiervon entfallen 26 075 bha zu einem Verkaufswerthe von 400 672 747 ℳ auf die gesetzlich aner⸗ kannten und 14 445 ha zu einem Verkaufswerthe von 169 358 437 ℳ auf die gesetzlich nicht anerkannten Ordensgesellschaften.
Auf die Männer⸗ und Frauenorden vertheilt sich dieser Besitz in nachstehender Weise. Es besaßen 1 mit einem zu einem Ertrage von Werthe von
Mark
2 803 272 65 146 846 13 843 304 335 625 901
16 649 576 400 672 747
von den anerkannten Ordens⸗ gesellschaften die Männerorden „ Frauenorden. 1 zusammen von den nicht anerkannten Ordensgesellschaften die Männerorden ... . 9 „ Frauenorden . 3 485 2 955 688 70 116 153 zusammen 14 445 6 970 737 169 358 437 Der werthvollste und größte Theil des Immobiliarbesitzes be⸗ findet sich hiernach in den Händen der anerkannten Ordensgesell⸗ schaften, die nach den Steuerregistern von demselben 23 823 ha mit einem Ertrage von 13 864 915 ℳ und einem Verkaufswerth von 336 747 982 ℳ „eigenthümlich“ besitzen, während sie über den ver⸗ bleibenden Rest von 2252 ha, deren Werth auf 63 924 765 ℳ ge⸗ schätzt wird, nicht in gleich uneingeschränkter Weise verfügen können.
1 Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die Verlagsbuchhandlung von S. Schottländer in Breslau hat soeben ihren Katalog für Herbst 1880 ausgege⸗ ben. Derselbe stellt zugleich einen Rechenschaftsbericht über die Thä⸗ tigkeit des Verlages seit seiner Gründung im Jahre 1876 dar. Die Hauptrichtung desselben war seither die Belletristik. So erschienen daselbst mehrere der letzten Romane von Karl Gutzkow, andere von Wilhelm Jensen, Elise Polko, Gräfin Ballestrem u. A. Daneben erscheinen bei Schottländer aber auch verschiedene größere periodische Unternehmungen, wie die politische Zeitung „Schlesische Presse“, (be⸗ gründet 1872) und das täglich erscheinende „Breslauer Handelsblatt“ (begründet 1844), ferner die Romanzeitung „Erholungsstunden“, das belletristische Wochenblatt „Deutsche Familienblätter“ und die Monats⸗ schrift „Nord und Süd“. Außer diesen Zeitschriften finden sich Schriften rein wissenschaftlichen, kritischen, ästhetischen, lyrischen, dramatischen und polemischen Inhaltes in dem Kataloge verzeichnet. Das neueste Unternehmen des Schottländerschen Verlages ist das Lieferungswerk „Ariost's Rasender Roland“, illustrirt von Gustav Doré, metrisch übersetzt von H. Kurz, hera sgegeben von Paul Hevse, welches ca. 60 Heste 38 je 1,50 ℳ) umfassen wird und an dieser Stelle bereits mehrfach erwähnt worden ist. Dasselbe verspricht ein Prachtwerk allerersten Ranges zu werden.
Gewerbe und Handel
Amtlichen Nachrichten zufolge ist fernerweit“*) in zwei Orten des Gouvernements Warschau die Rinderpest ausgebrochen, nämlich in dem Dorfe Dzierionca, Kreis Gostynin, und in der Stadt Nowy⸗ Dwör, Kreis Warschau.
— Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut wurden bis Ende November 1880 6 362 400 ℳ 4 %oüige, 44 302 800 ℳ 4 ½ „%ige und 9 181 500 ℳ 5 %ge, zusammen 59 846 700 ℳ Pfandbriefe ausgegeben, wovon noch 6 362 400 ℳ 4 %ige, 41 752 800 ℳ 4 ½ %ige und 8 133 600 ℳ 5 % ige, zusammen 56 248 800 ℳ Pfaadbriefe verzinslich sind. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 2 515 200 ℳ, im Laufe des Monats November 1880 angemeldet: 6 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerthe von 626 650 ℳ
— Bei der am 4. d. M. im Konferenzsaale der Berliner Ma⸗ schinenbau⸗Aktiengesellschaft, vormals L. Schwartz⸗ kopff, abgehaltenen Generalversammlung der Alktionäre
3 841 22 234
26 075
10 960 4 015 049 99 242 284
vertreten. Von einer Verlesung des Geschäftsberichts wurde Abstand genommen. Die ausscheidenden Aufsichtsrathsmitglieder Kaufmann Julius Ebbinghaus und Kaufmann Wilhelm Schwartzkopff wurden wiꝛdergewählt, und war biermit die Tagesordnung erledtgt. Königsberg i. Pr., 6. Dezember. (W. T. B.) Die Be⸗ triebseinnahme der Ostpreußischen Südbahn pro Novem⸗ ber 1880 betrug nach vorläufiger Feststellung: im Personenperkehr 62 873 ℳ, im Güterverkehr 190 664 ℳ, an Ertraordinarien 12 000 ℳ, zusammen 265 537 ℳ; im Monat Novbr. 1879 definitiv 319 603 ℳ, mithin weniger 1880 54 066 ℳ; vom 1. Januar bis ult. Novbr. 1880 im Ganzen 3 001 396 ℳ, gegen 4 156 188 ℳ im gleichen Zeitraum des Jahres 1879, mithin weniger 1 154 792 ℳ
Verkehrs⸗Anstalten⸗ X1“
London, 2. Dezemher. (Allg. Corr.) Der Gesellschaft, welche gegründet worden, um die ersten Schrirte zu thun Behufs Ermitte⸗ lung, ob ein unterseeischer Tunnel zwischen Calais und Dover hergestellt werden könne, ist es endlich gelungen, einen Schacht bis zu der Tiefe zu täufen, in welcher der Tunnel, wenn thunlich, herzustellen sein würde. Obwohl in der oberen Schichte ein gut Theil Wasser vorhanden ist, dürfte dasselbe doch in die Gallerie, die in den soliden Felsen gebaut werden soll, nicht einsickern. Ein zweiter Schacht ist in der Täufung begriffen, und die Direktoren der Gesellschaft erklären, daß, falls kein unvorhergesehenes Hinderniß eintrete, der Tunnel in vier Jahren tertig gestellt werden könne.
— (Allg. Corr.) Ein amtlicher Ausweis über den Tramway⸗ Verkehr in Großbritannien und Irland für das am 30. Juni 1880 beendete Jahr liegt jetzt vor. Darnach sind im Ganzen 368 Meilen Tramways dem Verkehr eröffnet. Die Tram⸗ ways waren zur Aufnahme eines Kapitals von 9 210 785 Psd. Sterl. ermächtigt; 5 691 669 Pfd Sterl. wurden eingezahlt und 5 665 465 Pfd. Sterl. verausgabt. Die Gesammtzahl der Passagiere betrug 173 067 103. Die Brutto⸗Einnahmen betrugen 1 342 933 Pfd. Sterl. und die “ 1 113 92, Pfd. Sterl. Es verblieb sonach ein Ueberschuß von 229 839 Pfd. Sterl. b
4. Dezember. (Cöln. Ztg.) Heimkehrende Schiffe berichten über gewaltige Stürme auf dem Atlantischen Meere. Der Dampfer „Manitoban“ büßte deshalb unterwegs handert Stück Rindvieh eia. “
New⸗York, 20. November. Die „State Lire Steamship Co.“ hat zwischen dem hiesigen Hafen und Belfast, Irland, eine neue Dampferlinie etablirt, und soll das erste Schiff derselben, die „State of Alabama“, heute, Sonnabend, von hier expedirt wer⸗ werden. Bisher pflegten die Dampfer der genannten Linie auf der Herfahrt von Glasgow in Larne anzulegen, um dort umfangreiche Ladungen Leinen einzunehmen, während von hier aus große Ladun⸗ gen Getreide und Provisionen vach Glasgow verschifft wurden, welche dann von dort auf dem Ueberlandswege nach verschiedenen Plätzen im nördlichen Irland befördert wurden. Dieser Verkehr hat nunmehr solche Dimensionen angenommen, daß die Etablirung einer direkten Linie zwischen hier und Belfast geboten schien. Der für die State Line neu erbaute Dampfer „State of Nebraska“ ist am vergangenen Donnerstag hier eingetroffen.
New⸗York, 6. Dezember. (W. T. B.) Nach einer amtlichen Mittheilung sind die auf dem Eriekanal versendeten Getreide⸗ transporte, im Belaufe von 5 419 055 Scheffeln, von Eis ein⸗ geschlossen. b
Triest, 6. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Diana“ ist aus Konstantinopel bier eingetroffen.
New⸗York, 4. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer „Holland“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen. b
New⸗York, 6. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer „Spain“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C Messingsche Linie) ist am 3. c. Morgens hier angekommen.
Berlin, 6. Dezember 1880.
Zwei große Wohlthätigkeitsbazare haben heute ihre Pforten geöffnet. Im Prinzessinnen⸗Palais hat das Friedrich⸗ stift die zu seinem Besten von den dem Stift nahestehenden Damen zusammengebrachten Schätze ausgebreitet. Die Hohe Protektorin des Stifts, Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprin⸗ zessin hat auch diesmal wieder reiche Gaben, darunter eine kunst⸗ volle Büste des Kaisers, einen prächtigen Blumenkorb (aus ‚dem Leuchtmannschen Etablissement) und vieles Andere dem Bazar über⸗ wiesen. — Reich ausgestattet ist auch der Bazar des Vereins ür arme Wöchnerinnen, der heute im Ritterschaftshause am Wilhelmsplatz eröffnet worden ist. Ihre Majestät die Kaise⸗ rin und Königin beehrte beide Bazare mit Ihrem Besuche.
Die Geographische Gesellschaft hielt am Sonnabend Abend unter Vorsitz des Dr. Nachtigal im großen Saale des Archi⸗ tektenhauses ihre Dezembersitzung ab, die mit der Wiederwahl des Beiraths der Gesellschaft eröffnet wurde. Den Mittheilungen des Vorsitzenden entnehmen wir, daß indirekten Nachrichten zufolge Dr. Lenz am 2. November das französische Gebiet Senegambiens erreicht hat. Die Afrikanische Gesellschaft erwartet täglich direkte Nachrichten von dem Reisenden, der inzwischen in S. Louis bereits eingetroffen sein dürfte und vielleicht schon in nächster Sitzung der Gesellschaft persönlich Bericht über seine Reise erstatten wird. — Hr. Flegel, der Erforscher der Niger⸗ länder, ist bis jetzt auf seiner Reise sehr vom Glücke begünstigt gewesen. Zwar hat sich die Hoffnung, wieder ein Missionsschiff benutzen zu können, als trüglich erwiesen, da in diesem Jahr eine Missionsexpedition nicht unternommen wird und er somit auf sich allein angewiesen ist, doch ist er vom König von Nire, den er zunächst aufgesucht, um die Erlaubniß zu erhalten, die bisher noch nicht bereisten Strecken des Niger bis in die Haussaländer befahren zu können, gut aufgenommen und mit Empfehlungen an den Herrscher von Sokoto, der zugleich Oberherr der Adamassa ist, versehen worden. Sein vom 10. Oktober datirter Brief meldet zugleich die Ankunft einer reichen ethnographischen Sammlung an. — Dr. Pegge und sein Begleiter Lieutenant Wißmann, die bekanntlich das Reich des Muata Zambo im Congogebiet des innern Afrikas aufsuchen wollen, um von hier aus weitere Expeditionen za unter⸗ nehmen, haben Ende vocigen Monats Lissabon erreicht, von wo aus sie sich am 5. Dezember nach S. Paolo Loanda einzuschiffen ge⸗ dachten. — Von dem auf Madagaskar weilenden Reisenden Hilde⸗ brandt, von dem seit dem ,8. Juni keine Nachricht mehr eingetroffen war und der, indirekten Nachrichten zufolge, im Innern des Landes einer auch von anderer Seite gemeldeten Krankheit erlegen sein sollte, ist kurz vor der Sitzung ein Brief ein⸗ gegangen, der die Mittheilung von seirer überaus schweren Erkrankung bestätigt, zugleich aber die stetig fortschreitende Genesung meldet. — Dr. Machtigal berichtete sodann über den Fortgang jener auf Auf⸗ stellung einer internationalen einheitlichen Zeitvertheilung gerich⸗ teten Bestrebungen, die als einheitlichen ersten Meridian den 180.0 von Greenwich annehmen wollen, ein Vorschlag, dem auch Dr. Nach⸗ tigal zustimmen zu können glaubte. — Den ersten Vortrag des Abends hielt aledann Dr. Rich. Kiepert jun. über Doughty’'s Reisen in Arabien, die namentlich der Untersuchung jener vuülkanischen Gebiete gewidmet waren, die sich von Tobek bis Mekka hinziehen und die ihre Hauptvertreter in der Harrat⸗el⸗Aneirid und der Harrat Khaibar haben. — Zum Schluß sprach Dr. Emil Holub aus Wien über das Marutse⸗Reich im südlichen Inner⸗Afrika. Dr. Holub hat 7 Jahre in Afrika gelebt und gedenkt im Februar n. J. eine neue Expedition anzutreten, die ihn von der Südküste Afrikas bis zur Nordküste führen soll. Dr. Holub hält die Marutse. die nördlich vom Sambesi wohnen, für das interessanteste der freien Völ⸗ ker Inner⸗Afrikas. Das Reich der Marutse, in dem immer noch die Sprache der ausgerotteten Urbewohner der Makolo als Verkehrssprache dient, wird von einem König beherrscht, der gewissen Gesetzen folgen
waren im Ganzen 724 Stimmen mit einemKapital von 2 176 g *) Vergl. Nr 8
muß und so nicht den Despotismus ausuüben kann, der die Herrschaft des benachbarten Königs der Matebele kennzeichnet, wenn auch jene 8 11“““ “
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Freiheit, die die gleichfalls benachbarten Betschuanen auszeichnet, hier noch nicht Eingan, gefunden hat. Die Marutse, die eine für Inger⸗
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afrika hoch entwickelte Industrie besitzen, sind die einzige Natien
Südafrikas, die an ein unsterbliches Wesen glauben. 8
In gewohnter Weise und durch die gleichzeitige Aus g in der Kunstgewerbehalle unbeeinträchtigt, ist am Sonntag in den oberen Sälen des Architektenhauses die seit vier Jahren regelmäßig wiederkehrende Weihnachtsmesse eröffnet worden, die auch dies⸗ mal, durch die Permanente Bau⸗Ausstellung in der unteren Etage des Gebäudes nach verschiedenen Seiten hin ergänzt, das Beste, was die gegenwärtige Berliner Kunstindustrie leistet, in geschmackvoller Anordnung zu einem mehr oder minder vollstaͤndigen Bilde vereinigt. Während die Betbeiligung im Ganzen etwas geringer als früher er⸗ scheint, sind doch von den angesehensten Vertretern der einzelnen Branchen nur sehr wenige ausgeblieben; der Ausfall entsteht vielmehr zum übermwiegenden Theil durch die strengere Fernhaltung mittel⸗ mäßiger Leistungen, und so wirkt das dargebotene Ensemble trotz der beschrähkteren Ausdehnung um so glänzender und erfreulicher. Eine besondere Zierde aber gewinnt die Ausstellung noch durch die gleichzeitige Vorführung der bereits besprochenen trefflichen Arbeiten der diesjährigen kunstgewerblichen Konkurrenz, von denen die Möbel in den unteren, die Tafelaufsätze dagegen in den oberen Räumen ihren Platz gefunden haben, während die Portidren mit einer Aus⸗ wahl der prächtigsten, meist von Ehrenhaus gelieferten Teppiche Wände und Thüren des Treppenhauses und der oberen Säle schmücken. Neben den letzteren verdienen die von A. Müller eingesandten, i Farbe und Zeichnung musterhaften Vorhangstoffe und mit Bordür gezierten Leinengewebe ebenso anerkennende Beachtung, wie die durch die einzelnen Räume vertheilten, von laͤngst renommirten Firmen stammenden Möbel mannigfachster Gestalt, unter denen wir mit beson⸗ derer Befriedigung einigen einfachen, auf alles koftspieligere Schnitz⸗ werk verzichtenden, in ihrem schlichten Aufbau aber deshalb nicht minder anziehenden Stücken begegnen. Von der Möbelfabrikation sowohl wie von den Arbeiten des Tapezierers und Decorateurs, von denen W. Raschky und namentlich Thampson u. Fürstenau einige der erlesensten Proben darbieten, ist allerdings eine auch nur annähernd erschöpfende Vertretung im Rahmen der Weihnachtsmesse nicht zu erwarten. Desto reichere Entfaltung gestattet sie dagegen der mehr und mehr aufblühenden, durch Spinn u. Sohn, Wild u. Wessel, Czarnikow u. Busch, Thielemann u. a. in ge⸗ wohnter Weise vertretenen Metallindustrie, innerhalb deren Otto Schulz mit seinen trefflich gearbeiteten Gebrauchs⸗ und Luxusge⸗ räthen von wechselnder Mannigfaltigkeit der Formen und mit Geschick montirten Majolikagefäßen und bemalten Platten mehr und mehr die Führung übernimmt. Dasselbe gilt von den delikaten Emaillen von Emil Laue, der bei steter Vermehrung seiner zierlichen Muster das Email zugleich mit halbedlen Steinen und anderen Materialien zu verbinden, für Beschläge und Einlagen zu verwerthen und so der außer durch ihn auch durch G. Elster, vormals Ravené, und durch R. Lehmann bemerkenswerth vertretenen Technik weiteren Eingang zu verschaffen sucht, während G. Grohe, der seine Auͤsstel⸗ lung überdies um sehr gelungene Metahätzungen vermehrt hat, in ganz ähnlicher Weise aus seinen gefälligen Imitationen tauschirter Arbeit immer mehr eine der anziehendsten Berliner Spe⸗ zialitäten herausbildet. Im Gebiet der Juwelier⸗ und Goldschmiede⸗ kunst wetteifern F. Schade, J. H. Werner und vor allem H. Schaper in der Produktion stilvoller Schmucksachen mit der altrenommirten Firma Sy u. Wagner, die neben prächtig emall⸗ lirten Colliers und anderen Stücken in zwei zu Becher und Dose montirten Emu⸗-Eiern von tiefgrünlichem Metallglanz und noch an⸗ deren Prachtgeräthen abermals Vorzügliches leistet. Bemerkens⸗ werthe Galanteriearbeiten bringen sodann H. Müller in seinen mit Gold und Silber ausgelegten Schildpattsachen, sowie E. Lincke und Rosenstiel in ihren Elfenbeinschnitzereien und Letzterer zugleich in vergoldeten Gravirungen auf schwarzem Bernstein, während F. Kullrich, Vogt u. Sohn und die Grote ssche Buchhandlung wie stets durch tüchtige Einbände hervortreten. Auf dem Gebiet der Glasmalerei excellirt in erster Linie das bewährte Institut von Müller und Haselberger, das neuerdings in gepreßten farbigen Butzen von eigenartigstem Effekte mit der englischen Fabrikation erfolgreich konkurrirt, und ebenso be⸗ haupten F. Heckert, der einen feinen grünlichen Ton des Glases immer entschiedener bevorzugt, mit seinen emaillirten Gläsern und H. Wentzel mit meisterlichen Gravirungen in weißem Krvstallglas unbestritten den ersten Platz. Auch die Königliche Porzellan⸗ Manufaktur würde mit ihrer in diesem Jahre besonders statt⸗ lichen Ausstellung der Konkurrenz einen schweren Stand bieten. Neben einer trefflichen Auswahl ihrer besten Erzeugnisse, die in der gesamm⸗ ten Behandlung auf die alten Muster der Blüthezeit zurückgreifen und in einzelnen Stücken wie in einem vollständigen, in Purpur dekorirtem Service lebendig an diese anklingen, bringt sie zugleich als Arbeiten der Versuchsanstalt eine ansehnliche Gruppe de⸗ korativ bemalter Steingutschaalen mit bleifreier Glasur von kräfti⸗ ger Farbenwirkung, sowie zwei Gruppen im Charakter japanischer Kunst dekorirter Vasen, von denen die eine in Hartporzellan mit farbigen Glasuren von hoher Leuchtkraft bedeckt, die andere aber mit einer zumeist aus duftigen Blumenranken bestehenden, leicht und graziös vertheilten Bemalung auf zartgetöntem mattem Grunde ge⸗ schmückt sind und in dieser Ornamentirung einen außerordentlich feinen, künstlerischen Effekt erzielen. Auf dem Felde der Majelika⸗ malerei behauptet die an vorzüglichen Stücken reiche Kollektion von Frl. Drews, die auch einige Erzeugnisse der von ihr geleiteten Unterrichtsanstalt vorführt, um so mehr den Vorrang, als die Fabrik von Oest diesmal erheblich zurüöcktritt. Die rühmlichste An⸗ erkennung erheischen dagegen die durchweg originellen und malerisch reizvollen Arbeiten von ganz individuellem Gepräge, mit denen Schenker die Messe beschickt hat. Aus den zahlreichen Einsendungen einer ansehnlichen Reihe von Damen sind sodann noch die zierlichen Teller und Fliesen mit reizenden Kinderscenen von Marie von Olfers, die ornamentalen Majoliken von Anna Wenkel, die trefflichen, geometrisch gemusterten Holzschnitzereien in Korkschnitt von Gertrude Wunder, ein großer gestickter Teppich in stilvoller Zeichnung nach itallenischen Motiven von Frau Ebel, eine Anzahl ansprechender Malereien auf Holz und gewebten Stoffen, mehrere tüchtige Zinnätzungen und schließlich die mannigfachen Stickeren und sonstigen weiblichen Handarbeiten meist sehr erfreulicher Art hervor⸗ zuheben, die neben den schon Eingangs erwähnten Firmen, neben den Spitzen von J. Link und neben der reichhaltigen Ausstellung von J. Michaelis die verschiedensten Gebiete der Textilindustrie reprä⸗ sentiren.
Cöln, 4. Dezember. (Cöln. Ztg.) Nachdem an dem nörd⸗ lichen Domthurme seit einigen Tagen an der Kreuzblume die Arbeiten im Gange sird, um die zu massig wirkenden Blattpartien der Kreuzblume zu lichten und die zu scharf ausgeprägte quadratische Feres des Kronenblattes zu ändern, hat man h;ute mit der gleichen Arbeit am südlichen Thurme begonnen und die Kreuzblume theilweise mit einem provisorischen Gerüste umgeben, um auch hier die für die Gesammtwirkung für nothwendig erachtete Durchbrechung des Blatt⸗ ornaments orzunehmen. Die Abrüstung der Thürme wird, nachdem die nothwendigen Umänderungen an den Seilleitungen nach Abnahme der Drahtseile fertig gestellt sind, demnächst beginnen. An der Re⸗ stauration des südlichen Domthurmes sind die sämmtlichen Stein⸗ metzen der Bauhütte beschäftigt; es neigt sich diese letzte Arbeit der baulichen Wiederherstellung unseres Domes sichtlich ihrem Ende zu.
Redacteur: Riedel. Berlin: üg- Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. — Vier Beilagen - (einschließlich Börsen⸗Beila ze).
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1 Bum Zwecke dieseh Auszug der Klage bekannt gemacht.
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chs⸗Anzeiger und Königlich Preu
Berlin, Montag, den 6. Dezember
1880.
Preußischen Ataats-Auzreigers:
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8g erate für den Peutschen Reichs⸗ k. Konigs.]
Preuß. Staatt⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
register naimmt anz die Königliche Expeditien des Beutschen Reichs-Anzeigers und Aöniglich
Berlin, S. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 82.
Steckbriefe uand Untersuchungzs-Sachen. Subhastationen, Aufgebote, Verladungen . dergl.
Verloosung, Amortisatien, Zinzzahlung
85 u. 2. w. von öffentlichen Papieren.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den latitirenden Möbelpolier Franz Louis Wanderburg, zuletzt in Potsdam wohnhaft gewesen, ist die gerichtliche Haft wegen Diebstahls und Unterschlagung beschlossen worden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gefängniß, Hausvoigteiplatz 14, abzuliefern. Der ꝛc. Wanderburg, am 28. Juni 1828 in Pott dam geboren, 5“ 6“ groß, hat dunkelblonde Haare, röth⸗ lichen Backenbart, dunkelbraune Augen, dicke Nase und Unterlippe, rundes Kinn, kräftige Statur und als besonderes Merkmal ein Muttermaal am lin⸗ ken Schienbein. Berlin, den 28. November 1880. Der Untersuchungsrichter des Königlichen Land⸗ gerichts II.
Steckbriefs⸗Erledigung. Der unter dem 31. Mai 1879 in der Strafsache wider Klingebeil und Genossen erlassene Steckbrief, soweit er den Schuhmacher Angust Klingebeil betrifft, wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 30. No⸗ vember 1880. Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht I.
Steckbrief. Gegen den Schuhmacher und Dach⸗ decker Gustav Vesper aus Steubendorf, Kreis Leobschütz, zuletzt hierselbst, ist wegen zweier im November 1879 zu Schweidnitz begangener schwerer Diebstähle die gerichtliche Voruntersuchung eröffnet und die Untersuchungshaft beschlossen worden. Der Aufenthalt des p. Vesper ist unbekannt. Es wer⸗ den alle Behörden hiermit ergebenst ersucht, nach demselben zu vigiliren und ihn im Betretungsfalle an die hiesige Gefängnißinspektion abzuliefern. Signalement: Alter: 24 Jahr, Religion: katho⸗ lisch, Größe: mittel, Haare: schwarz, Stirn: nied⸗ rig, Augenbrauen: dunkel, Augen: blaugrau, Nase und Mund: klein, Bart: kleiner Schnurrbart, Sens. gut, Kinn und Gesichtsbildung: rund,
esichtsfarbet gesund, Gestalt: untersetzt, Sprache: Schweidnitz, Königliches Landgericht.
deutsch, besondere Kennzeichen: keine. den 29. November 1880. Der Untersuchungsrichter.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
130078] Oeffentliche Zustellunng.
Der Kaufmann Herrmann Tauchnitz zu Halle a./S., vertreten durch den Justiz⸗Rath chlieckmann daselbst, klagt gegen den Redacteur Curt Wiegand, früher zu Halle a./S., jetzt in unbekannter Abwesenheit, wegen Forderung für einen gelieferten Stoffanzug und verlegter Kosten im Arrestverfahren mit dem Antrage auf Verur⸗ theilung des Beklagten zur Zahlung von 69 ℳ 10 ₰ nebst 6 % Verzugszinsen von 64 ℳ 50 ₰ vom 1. Oktober 1880 ab und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor das Königliche Amtsgericht, Abtheilung VI. zu Halle a./S. auf den 15. Februar 1881, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 12. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Halle a./S., den 1. Dezember 1880. Heiligenstaedt, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung VI
091* ——2 * 0 (30213] Oeffentliche Zustellung.
Der Handelsmann Meyer Blum zu Odratzheim, vertreten durch Rechtsanwalt Schmidtmüller in Za⸗ bern, klagt gegen den Rebmann Ignatz Klein, früher in Dahlenheim, jeßt ohne bekannten Wohnort, wegen Nichtzahlung des stipulirten Kaufpreises, mit dem Antrage auf Auflösung des am 22. Februar 1875 vor dem K. Notar Fuchs zu Molsheim zwischen dem Ackerer Joseph Heitz und den Eheleuten Lambert Koestel und Barbara, geb. Heitz, von Dahlenheim, als Verkäufer und dem Beklagten als Käufer ab⸗ geschlossenen Kaufvertrages und Verurtheilung des Beklagten zu 100 ℳ Schadensersatz, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die Civilkammer des Kaiserlichen Land⸗ gerichts zu Zabern auf den 15. Februar 1881, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Landgerichts.
130120] Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann A. Chr. Schwarte zu Münster klagt gegen den Bergmann Friedrich Schulte, früher zu Dortmund, jetziger Aufenthalt unbekannt, wegen rückständiger Zinsen für die Zeit vom 5. September 1878 bis dahin 1880 ad 100 ℳ mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten auf Zahlung der 100 ℳ mit den Kosten und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Dortmund auf
den 17. Januar 1881, Vormittags 9 Uhr,
Zimmer 21. G der öffentlichen Zustellung wird
Wilms, des Königlichen Amtsgerichts.
Deffentlicher Anzeiger.
. 2. † Verkufe, Vorpachtungen, Subzissienen etc.
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5. Industrieclke Etabliasements, Fabriken und Gronshandel.
6. Verzchiedene Bekanntmachungen
7. Litorarizche Anzeiger. .“
Inserate nehmen an: die Annonten⸗Expedttionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasensteln & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
2
Annsnecen⸗Bureaus.
8. Theater-Augeigen. Im der Börsen- 9. Farailien-Nechrichten. beilage. 88
1 (30111] Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte Pfeiffer, Friederike, geborne Vogel, zu Merseburg, vertreten durch den Justizrath Grube in Merseburg, klagt gegen ihren, in unbe⸗ kannter Abwesenheit lebenden Ehemann, den Tischler Gustav Pfeiffer auf Ehetrennung wegen böslicher Verlassung und Versagung des Lebensunterhaltes mit dem Antrage, das zwischen den Parteien be⸗ stebende Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und in die Kosten des Rechtsstreits zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die IV. Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Halle a./S. auf
den 10. März 1881, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
b Wagner, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[30097) Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau des Arbeiters Hanne, Louise, geb. Pürschel, zu Stralsund, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Schömann in Greifswald, klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeiter Carl Hanne aus Stralsund, z. Z. unbekannten Aufenthalts, wegen lebens⸗ und gesundheitsgefährlicher Mißhandlungen und wegen böslicher Verlassung auf Chescheidung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien be⸗ stehende Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und ihn in die Kosten des Prozesses zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald auf
den 7. März 1881, Vormittags 9 ½ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Krause,
Gerichtsschreiber 1“ Landgerichts,
u8e
[20105] Oeffentliche Zustellung. 1 In Sachen des Ludwig Friant, Pächter in Haussonville in Algier und 2 Kons. gegen 1) Ludwig, 2) Andreas Frantz, Beide früher in Hambach wohnend, jetzt obne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, hat der Notar Schneider in Saargemünd in Folge land⸗ gerichtlichen Urtheils zur verordneten Licitation Ter⸗ min auf Samstag, den fünfzehnten Januar 1800 einundachrzig. Mittags 1 Uhr, zu Ham⸗ bach bei dem Wirthe Prim festgesetzt. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Terminbestimmung bekannt gemacht. Saargemünd, den 24. November 18 Der Ober⸗Sekretär: Erren. 1
*
180116] Oeffentliche Zustellung.
Die minderjährige Lina Mühlberg, vertreten durch
ihren Vater, den Maschinenwärter Friedrich Mühl⸗
berg, letzterer zugleich als gesetzlicher Vertreter des unehelichen Kindes seiner Tochter, Namens Max
Bruno Mühlberg, zu Schoenebeck, klagt gegen den
Malergehülfen Arwes Ewald Krull, früher zu
Schoenebeck, geboren zu Pichelswerder bei Spandau
— jetzt in unbekannter Abwesenheit — wegen An⸗
sprüche aus einer außerehelichen Schwängerung mit
dem Antrage:
a. den Beklagten für den natürlichen Vater des von der Hauptklägerin außerehelich geborenen Kindes Max Bruno Mühlberg zu erachten und als solchen zu verurtheilen,
. 30 ℳ Tauf⸗, Entbindungs⸗ und Sechswochen⸗ kosten sowie an Alimenten jährlich 90 ℳ an Kläger zu zahlen und zwar die rückständigen sofort, die laufenden in vierteljährlichen Vor⸗ ausbezahlungen bis zum 14. Lebensjahre des Max Bruno Mühlberg event. auch darüber hinaus, bis derselbe im Stande ist, sich selbst ernähren zu können, und
c. 19 Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu er⸗
ren,
und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗
lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts⸗
gericht zu Schonebeck auf
den 29. Januar 1881, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird
dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Schoenebeck, den 19. November 1880.
Balloff, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[30119] Oeffentliche Zustellung.
Die zum Armenrechte zugelassene Ehefrau des Schreiuers und vb Pgi er Joseph Geppert, Helena, geb. trommenger, frühere Wittwe von Peter Vasen, ohne Geschäft, zu M. Gladbach wohnhaft, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Busch, klagt gegen ihren genanuten Ehe⸗ mann Joseph Geppert, Schreiner und Spezerei⸗ waarenhändler, zuletzt wohnhaft zu M. Glad⸗
(Klägerin zurückzukehren und die Ehe mit ihr fort⸗
mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 2. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf auf den 26. Februar 1881, Vormlt⸗ tags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der: öffentl ichen Zustellung wird ieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Düsseldorf, den 3. Dezember 1880.
Holz, Gerichtsschreiber des K. Landgerichts. [30112] Oessentliche Zustellung.
Der Kaufmann Ferdinand Landsberger, als ge⸗ richtlicher Verwalter der H. Brostschen Konkurs⸗ masse zu Breslau, vertreten durch den Rechtsanwalt Krug zu Breslau, klagt gegen den Kaufmann Oscar Hertzer, bis zum 2. Oktober 1880 in Breslau wohn⸗ haft gewesen, wegen 240 Mark Miethsforderung mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 240 Mark an den Kläger, sowie vorläufige Vollstreckbarkeitserklärung des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreitzs vor das Königliche Amts⸗ gericht zu Breslau, Zimmer 9, auf
den 22. Febrnar 1881, Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Breslau, den 30. November 1880.
Rabe, i. V.
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[30077] Oeffentliche Zustellung. Die Ehefrau des Kaufmanns Gustav Rumpf, Anna, geb. Thurm, hier, klagt gegen ihren in un⸗ bekannter Abwesenheit lebenden Ehemann, den Kauf⸗ mann Gustav Rumpf, wegen Versagung des Unter⸗ halts und böslichen Verlassens auf Ehescheidung mit dem Antrage: das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen, den Verklagten für den allein schuldigen Theil zu erachten und ihm die Prozeßkosten zur Last zu legen, und ladet ihn zur mündlichen Verhandlung über den Rechtsstreit vor die erste Eivilkammer des Königlichen Landgerichts zu Magdeburg auf den 24. März 1881, Vormittags 11 ¾ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei diesem Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage hiermit bekannt gemacht. Magdeburg, den 23. November 1880. Die Gerichtsschreiberei der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts. Nuthmann, Landgerichts⸗Sekretär.
[30126] Oeffentliche Zustellung. In Sachen der Ehefrau des ehemaligen Kapell⸗ meisters Jean Capito, Julie, geb. Jaquel, zu In⸗ sterburg, Klägerin, gegen ihren Ehemann Jean Ca⸗ pito, früher in Bockenheim, jetzt unbekannt wo? abwesend, Beklagten, wegen Ehescheidung, wird dem Beklagten aufgegeben, binnen nem Monat zu der
zusetzen bei Meidung weiterer Verhandlung der von der Klägerin angestrengten Klage auf Ehescheidung wegen böslicher Verlassung.
Gleichzeitig werden die Parteien zur eventuellen weiteren Verhandlung auf
Samstag, den 26. Febrnar 1881, Vormittags 10 Uhr,
vor die zweite Civilkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Frankfurt a. M. geladen, der Beklagte mit der eeun einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Beschluß bekannt gemacht.
Frankfurt a. Main, den 29. November 1880. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
1aone, Heffentliche Zustellung.
Nr. 21 743. Die Firma Paul Eichner’s Nach⸗ folger zu Mannheim, vertreten durch Rechtsanwalt Geißmar daselbst, klagt gegen den Weinhändler Carl Friedrich Blaufuß von Mannheim, zur Zeit an unbekannten Orten, aus dem Wechsel vom 15. Juli 1880 mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 460 ℳ 80 ₰ Haupt⸗ geld und 5 ℳ 70 ₰ Wechselunkosten nebst 6 % Zinsen aus beiden Beträgen seit 15. Oktober 1880, sowie von 41 ℳ 10 ₰ Kosten des Arrestprozesses und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die Kammer für Handels⸗ sachen des Großherzoglichen Landgerichts zu Mann⸗
Klageerhebung und ladet den Beklagten zur
Glak hier, den mit unbekanntem Aufenthalt in Amerika abwesenden Beklagten zu dem anzuberau⸗ menden Termin vor das diesseitige Amtsgericht mit dem Antrag, zu erkennen: „Die Kaufschillingsforderung des Beklagten an den Kläger im Betrag von 471 ℳ 43 ₰ sammt Zinsen, zu deren Sicherung Pfandrechts⸗ vorbehalt am 20. Januar 1864 im Unter⸗ pfandsbuch zu Nagelsberg eingetragen ist, sei für erloschen zu erklären und in Folge dieß auch der Pfandeintrag.
Begründuna: Kläger habe dem Beklagten an dessen ursprünglich 275 Fl. (471 ℳ 43 ₰) betra⸗ genden, unterpfändlich versicherten Kaufschillings⸗ forderung für unterm 6. November 1863 verkaufte Liegenschaft auf Nagelsberger Markung am 31. Juli 1864 laut vorliegender Quittung 100 F (171 ℳ 43 ₰) und im Jahre 1865 vor der Aus wanderung des Beklagten die restlichen 175 Fl. (300 ℳ) sammt Zinsen bezahlt, die diesfallsige Quittung aber verloren.
Termin zur mündlichen Verhandlung ist au Dienstag, den 1. März 1881, Vormittags 9 Uhr, anberaumt und ist die Ausfertigung der Klagschrift sammt Beilagen auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht für den Beklagten aufgelegt. 8
Den 30. November 1880.
Oberamtsrichter Härlin. Für die Veröffentlichung: Gerichtsschreiber Kohler.
10111 Bekanntmachung.
Durch Ausschluß⸗Urtheil des Königlichen Amts⸗ gerichts zu Barmen vom 19. November 1880 sin die beiden Quittungsbücher der städtischen Spar⸗ kasse zu Barmen Nr. 41 093 und 46 752, ausge⸗ stellt ersteres am 24. Juni 1871, letzteres am 26. April 1873 auf den Namen der Wittwe Caspar Geldmacher, Wilhelmine, geborene Kißler, und lau⸗ tend auf eingezahlte Beträge von je einhundert Thaler für kraftlos erklärt worden. 1 Barmen, den 19. November 1880. Der Gerichtsschreiber.
[30110]
Oeffentliche Bekanntmachung.
In der Zwangsvollstreckungssache des Kaufmann Theodor Hammerschmidt von Hanau, Klägers, gege den Wilhelm Conrad Gerlach aus Hanau, jetzt un bekannt wo abwesend, Beklagten, wird detzterer hiermit vorgeladen, sich im Termine den 4. Februar 1881, Morgens 9 Uhr, auf die angemeldete Hypothekforderung des Carl Heinrich Ihm in Hanau von 1) 450 ℳ mit 5 % Zinsen vom 1. Juni 1876, 2) 9 ℳ 80 ₰ Kosten, 1 aus Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 17. Mai 1854, 8 bei Strafe der Ausschließung zu erklären. Hanau, den 29. November 1880. 8 Königliches Amtsgericht, Abtheilung IV. Sunn.
[30086]) Bekanntmachung. Auf den Antrag der Wittwe Milling zu Brom⸗
berg, hat das Königliche Amtsgericht in Bromberg
in öffentlicher Sitzung vom 1. Dezember
1880 nachstehendes Ausschlußurtheil publicirt: Daß das über die im Grundbuch von Brom⸗ berger Vorstadt, Canalswerder Nr. 2B., Abthei⸗ lung III. sub Nr. 5 für den Kaufmann S. H. Lesser hierselbst eingetragene Post von 49 Thlr. 29 Sgr. nebst 6 % Zinsen und 1 Thlr. gebildete Hypotheken⸗Dokument für kraftlos zu erklären und die Kosten des Aufgebotsverfahrens der Wittwe Milling hierselbst aufzuerlegen. Von Rechts Wegen.
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[30088] Amtsgericht Hamburg. 2 Alfred Kohlsaat hat vorgetragen, daß er im April d. J. hierselbst ein Handelsgeschäft unter der Firma „A. Kohlsaat“ errichtet und den Charles Brinck zu seinem Prokuristen n habe, und ferner, daß der genannte Brinck sowohl unter der von ihm per procura gezeichneten Firma des Antrag⸗ stellers, wie auch unter direkter Fälschung der Firma des Antragstellers, eine Anzahl schwerer Betrü⸗- gereien begangen habe. In dieser Veranlassung ergeht auf Antrag ein Aufgebot dahin: 8 CEsz werden Alle und Jede, welche an den An⸗
heim auf den 21. Januar 1881,
1 Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Fn Zwecke der öffentlichen Zustellung dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Mannheim, den 2. Dezember 1880.
Kuhn, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts. K. Amtsgericht Künzelsau.
(80124] Oeffentliche Zustellung.
bach, jetzt ohne bekannten Aufenthaltsort, mit dem Antrage: die zwischen der Klägerin und dem
Gerichtsschreiber
Beklagten bestehende gesetzliche eheliche Güter⸗ gemeinschaft aufzuheben mit Wirkung vom Tage der W1“ ““
In Sachen des Georg Limbach von Garnberg, Kl., gegen Johann Schmitt von Nagelsberg, Bekl., Löschung eines Pfandbucheintrags betreffend, ladet der klägerische Prozeßbevollmächtigte, Rechtsanwalt! 8 1“ 1 w 1““ 8
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wird
tragsteller Ansprüche oder Forderungen irgend welcher Art aus Geschäften, welche unter der Firma „A. Kohlsaat“ bis zum 1. Oktober d. J. gbgeschlossen worden sind, zu haben vermeinen, hiemit aufgefordert, diese ihre Ansprüche und Forderungen spätestens in dem auf . Montag, 25. April 1881, 10 Uhr Vorm.,
8 8
8 aanberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten
Amtsgericht anzumelden, bei Strafe des Aus⸗- schlusses. 8 Hamburg, den 2. Dezember 1880. Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung I. Zur Beglaubigung: Romberg, Dr., Gerichts⸗Sekretär.