Provinz Pommern.
Zinsschein
Reihe
zu der Schuldverschreibung des Kreises Greiffenberg, .. te Ausgabe, Buchstabe Nr.
Mark zu 4 ½ Prozent Zinsen über. Mark
Der Inhaber dieses Zinsscheines empfängt gegen dessen Rück⸗ gabe in der Zeit vom 2. Januar (bezw.) 1. Juli 18 ab die Zinsen der vorbenannten Schuldverschreibung für das Halb⸗ jahr vom . . ten bis. . ten mit. . Mark . Pf. bei der Kreis⸗Kommunalkasse zu Greiffenberg in Pommern. Greiffenberg in Pommern, den .. ten vE Der Kreisausschuß des Greiffenberger Kreises. Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird. Provinz Pommern. Regierungsbezirk Stettin. Anweisung zum Kreisanleiheschein des Kreises Greiffenberg, w. te Ausgabe, Buchstabe..Nr.. . über
Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu der obigen Schuldverschreibung die .. . te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre 18. .bis 18 bei der Kreis⸗Kommunalkasse zu Greifsenberg i. Pom., sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber der Schuldverschreibung dagegen Widerspruch erhoben wird.
Greiffenberg in Pommern, den. ten 18
Der Kreisausschuß des Kreises Greiffenberg in Pommern.
Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreisausschusses können unter den Zinsscheinen und Anweisungen mit Lettern oder Faksimile⸗Stempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein beziehungsweise jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.
Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:
.. ter Zinsschein.
... ter Zinsschein.
Anweisung.
4 % iges vormals Nassauisches Staatsanlehen von 7 200 000 Fl., d. d. 30. September 1862.
Bei der am 4. d. Mts. stattgefundenen vierzehnten Ver⸗ loosung der Partial⸗Obligationen des unter Vermittelung des Bankhauses M. A. von Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M. negociirten 4 %igen vormals Nassauischen Staatsanlehens von
7 200 000 Fl., d. d. 30. September 1862, sind nachverzeichnete Obli⸗ gationen gezogen worden: 1 Zur Rückzahlung auf den 1. April 1881.
Litt. N. à 100 Fl. = 171 ℳ 43 ₰ Nr. 24 120 418 522 533 1088 1148 1202 1273 1283 1309 1447 1507 1517 1547 1801 1893 M2182 2830 2861 3032 3406 3426 3936 3944 4003 4207 4271 4321
5505 5583 5763 5843 5938 = 34 Stück über 3400 Fl. oder 5828 ℳ 62 ₰. Litt. O. à 200 Fl. = 342 ℳ 86 ₰ Nr. 163 173 346 552 620 712 902 919 1571 1640 1791 = 11 Stück über 2200 Fl. oder 3771 ℳ 46 ₰. Litt. P. à 500 Fl. = 857 ℳ 14 ₰ Nr. 28 54 117 283 456 613 756 820 1348 1761 1946 2074 2231 2968 3266 3502 3512 3690 4145 4950 5128 5136 5156 5265 5370 5413 5815 6219 6280 6318 6348 6398 6682 6692 6967 6987 7151 7559 7817 7847 7909 7929 = 42 Stück über 21 000 Fl. oder 35 999 ℳ 88 ₰. 8 Litt. Q. à 1000 Fl. = 1714 ℳ 29 ₰ Nr. 153 570 602 744 773 976 979 1164 1391 1541 1620 1786 = 12 Stück über 12 000 Fl. oder 20 571 ℳ 48 3. Summa 99 Stück über 38 600 Fl. oder 66 171 ℳ 44 ₰. b B. Zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1881.
Litt. N. à 100 Fl. = 171 ℳ 43 ₰ Nr. 36 46 469 804 994
1161 1284 1902 2470 2743 2774 2924 3068 3262 3701 3770 3925 3979 4278 4420 4492 4513 4529 4736 4888 4934 4943 5078 5116 5126 5485 5636 = 32 Stück über 3200 Fl. oder 5485 ℳ 76 ₰.
Litt. O. à 200 Fl. = 342 ℳ 86 ₰ Nr. 228 310 333 501 580 609 791 807 1062 1130 1952 = 11 Stück über 2200 Fl. oder 3771 ℳ 46 ₰.
Litt. P. à 500 Fl. = 857 ℳ 14 ₰ Nr. 127 137 448 625 792 16 1446 1534 1575 1826 2013 2040 2194 2251 2261 2409 3064 098 3255 3348 3425 3590 3600 3779 3881 3892 4238 4284 4949 367 5423 5472 5482 5564 5845 6109 6308 6358 6388 6575 7227 658 = 42 Stück über 21 000 Fl. oder 35 999 ℳ 88 ₰.
Litt. Q. à 1000 Fl. = 1714 ℳ 29 ₰ Nr. 6 59 425 481 680
931 937 957 1083 1159 1328 2125 2135 = 13 Stück über 3 000 Fl. oder 22 285 ℳ 77 . Summa 98 Stück über 39 400, Fl. oder 67 542 ℳ 87 ₰. 8 Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken benachrichtigt, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung ur bis zum betreffenden Rückzahlungstermine stattfindet, bei folgenden Stellen erhoben werden können: — „Bei dem Bankhause M. A. von Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M., bei der Königlichen Re⸗ gierungs⸗Hauptkasse in Wiesbaden, sowie bei jeder anderen Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse, bei der Königlichen Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin, er rene. TPreiskass5 in 1 a. M. und en niglichen ezirks⸗Hauptkassen in Hannover Lüneburg und Osnabrück. 1— 8 6 8 Die Auszahlung erfolgt gegen Rückgabe der Obligationen mit den dazu gehörigen Zinscoupons und Talons, und zwar bei den unter A. verzeichneten Obligationen mit den Zinkcoupons Ser. S tr. 2/8 und bei den unter B. verzeichneten bligationen mit den Zinscoupons Ser. III. Nr. 3/8 und Talons.
Der Geldbetrag der etwa fehlenden Zinscoupons wird an dem zu zahlenden Kapitale zurückbehalten.
Sollte die Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei dem vorbenannten Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs⸗ Hauptkasse in Wiesbaden oder bei der Königlichen Kreiskasse in Frank⸗ furt a. M., sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden,
o sind die betreffenden Obligationen nebst Coupons und Talons durch diese Kasse vor der Auszahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden, weshalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rückzahlungstermine eingereicht werden können. Rückständig sind noch aus der Verloosung:
pro 1. Oktober 1876: P. Nr. 5821.
pro 1. April 1877: N. Nr. 2847.
pro 1. Oktober 1878: N. Nr. 725 803 1048, 0. 943 1356.
pro 1. April 1879: N. Nr. 465 5162, P. 2266 5920 6999.
pro 1. Oktober 1879: N. Nr. 167 2818, P. 6096
pro 1. April 1880: N. Nr. 423 573 1295 1863 2271 3393 3893 4725 4836, P. 440 489 807 3987, 0. 1546.
pro 1. Oktober 1880: N. Nr. 156 1170 1233 1853 1872 4179 735 4959 5723 5742, P. 1337 1956 2174 3265 3671 5173 5417
7749, Q. 791 1091.
Wiesbaden, den 7. Dezember 1880.
Der Regierungs⸗Präsident e11.1“*“
Regierungsbezirk Stettin.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 28. Dezember. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute in Fv des Gouverneurs, Generals der Infanterie von Fransecky, und des Kommandanten, General⸗Majors von Berken militärische Meldungen entgegen, hörten die Vorträge des Polizei⸗ von Madai und des Chefs des Militär⸗Kabinets,
eneral⸗Adjutanten von Albedyll und empfingen den Ge⸗ sandten in Bern, General der Infanterie von Roeder, welcher seine bevorstehende Rückkehr nach der Schweiz meldete.
Nachmittags um 4 ¼ Uhr nahmen Se. Majestät den Vortrag des Geheimen Legations⸗Raths Dr. Busch entgegen.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sich gestern früh, begleitet von Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen Wilhelm und Heinrich mit dem Zuge 8 Uhr 40 Minuten von hier nach Potsdam und hielt bei Bornstedt, Bornim, Eiche und Golm eine Jagd ab. Mit dem 3 Uhr⸗Zuge kehrte Höchstderselbe hierher zurüͤck, während Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wilhelm und Heinrich das Diner in Potsdam einnahmen.
Abends wohnte Se. Kaiserliche Hoheit mit Ihren König⸗ lichen Hoheiten der Erbprinzessin von Sachsen⸗Meiningen, den Prinzen Wilhelm und Heinrich und den Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe der Vorstellung im Cirkus Renz bei.
Diejenigen Personen, welche Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin aus Veranlassung des eintretenden Jahreswechsels ihre Glückwünsche darbringen möchten, haben ihre Karten am 31. d. Mts. bei der Ober⸗Hofmeisterin Gräfin von Perponcher abzugeben.
— Mit Bezug auf die in einigen Blättern enthaltene Nachricht über die zwangsweise Liquidation der „Great Britain Mutual Life Assurance Society“ in London verweisen wir auf die in der heutigen Nummer unter „Ge⸗ werbe und Handel“ befindliche Notiz.
— An Zöllen und gemeinschaftlichen Ver— brauchssteuern sowie anderen Einnahmen sind im Reich für die Zeit vom 1 April 1880 bis zum Schlusse des Monats November 1880, einschließlich der kreditirten Beträge (verglichen mit der Einnahme in dem⸗ selben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschreibung gelangt: Zölle 118 699 415 ℳ (+ 19 830 926 ℳ), Rübenzucker⸗ steuer 14 611 960 ℳ (+ 5 066 767 ℳ), Salzfleuer 24 259 258 ℳ K. 812 122 ℳ), Tabaksteuer 1 263 523 ℳ (+ 978 637 ℳ), Branntweinsteuer 20 401 479 ℳ (712 924 ℳ), Uebergangsabgaben von Branntwein 77 053 ℳ (+ 5271 ℳ), Brausteuer 10 921 453 ℳ (+ 405 887 ℳ), Uebergangsabgaben von Bier 677 473 ℳ (+ 50 041 ℳ), Summe 190 911 614 ℳ (+ 27 862 575 ℳ), Spielkartenstempel 666 275 ℳ (+ 15 338 ℳ), Wechselstempelsteuer 4 323 040 ℳ (+ 63 699 ℳ), Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung 88 527 642 ℳ (+ 3812 010 ℳ), Reichs⸗Eisenbahnverwaltung 26 706 200 ℳ (+ 1 173 758 ℳ). Die zur Reichskasse gelangte Ist⸗Einnahme abzüglich der Bonifikationen und Verwaltungskosten beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende November 1880: Zölle 100 807 087 ℳ (+ 7378 677 ℳ), Rübenzuckersteuer 51 116 900 ℳ, (+ 1 334 159 ℳ), Salzsteuer 21 798 746 ℳ +⁸⁹ 611 240 ℳ), Tabaksteuer 559 914 ℳ (+ 329 953 ℳ,
ranntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 24 398 496 ℳ (— 1 971 132 ℳ), Brausteuer und Ueber⸗ Langsabgabe von Bier 9 836 658 ℳ (+ 383 117 ℳ),
umme 208 517 801 ℳ (+ 8066 014 ℳ), Spielkartenstempel (einschließlich der Nachsteuer) 573 904 ℳ (— 96 640 ℳ).
— Bei theilweiser Zahlung einer durch Hypothek ge⸗ sicherten Forderung durch den Schuldner oder einen Dritten behält der Hypothekengläubiger nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, II. Hülfssenats, vom 18. Oktober d. J., nur dann wegen der Restforderung den Vorz ug vor dem durch Zahlung abgezweigten und auf den Schuldner oder einen Dritten übergegangenen Theil, wenn er bei der Quittung oder der Cession des gezahlten Theiles ausdrücklich zu Gunsten seiner Restforderung den Vorbehalt des Vorrechts vor dem bezahlten Theil erklärt hat. Hat er dies verabsäumt, so hat die gezahlte Theilpost gleiche Rechte mit der Restforderung.
Breslau, 27. Dezember. Gestern verschied in Schwentnig der Wirkliche Geheime Rath und Regierungs⸗Chef⸗Prä⸗ sident a. D., Graf von Zedlitz⸗Trützschler.
Sachsen. Dresden, 27. Dezember. (Dr. o) Der König hat sich infolge einer Jagdeinladung des Kaisers von Oesterreich heute früh 1 Uhr nach Wien begeben und gedenkt am 31. d. früh hierher zurückzukehren.
Württemberg. Stuttgart, 27. Dezember. (W T. B.) Die „Württembergische Landeszeitung“ meldet, daß die Führung der Geschäfte der württembergischen Gesandtschaft in Berlin durch den General⸗Major, Faber du Faur, welcher als Militärbevollmächtigter Mit⸗ glied der Gesandtschaft und seit geraumer Zeit auch Bundes⸗ rathsbevollmächtigter ist, noch längere Zeit dauern werde. An den sogenannten Ministersitzungen des Bundesraths, welchen nach der neuen Geschäftsordnung die ersten Bevoll⸗ mächtigten der Regierungen anwohnen werden, würde, wie die „Württ. Landeszeitung“ vernimmt, der erste Bevollmächtigte ö“ Staats⸗Minister von Mittnacht theil⸗ nehmen.
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 25. Dezember. Die „Gem. Ztg. für E. L.“ macht darauf aufmerksam, daß aus den letzten Etatsjahren zwar eine schwebende Schuld ver⸗ blieben sei, welche mit Berücksichtigung auch des gegenwärtig laufenden Etats den Betrag von 4 Millionen etwas übersteige. Derselben stehe indeß ein aus früheren Jahren angesammelter und auch fernerhin beizubehaltender eiserner Betriebsfonds von 3 Millionen sowie ein spezieller Betriebsfonds der Tabakmanu⸗ faktur gegenüber. Unter den Zahlungen an das Reich pro 1881/82 ist der Matrikularbeitrag nur zu 3 095 919 ℳ an⸗ genommen. Die auf Elsaß⸗Lothringen treffende Quote dürfte indessen sicher noch eine Vermehrung erfahren. Als Ueber⸗ weisung des Reichs aus dem Ueberschusse der Zölle und Tabak⸗ steuererträge figuriren im Etat 2 Millionen Mark — 543 580 ℳ mehr, als im laufenden Jahre erhalten wurden (es waren
1 456 420 ℳ); auch hier tritt wahrscheinlich eine Vermeh⸗
rung ein 8
Oesterreich⸗Ungarn. Wisen, 27. Dezember. (W. T. B.) Der König von Sachsen ist heute Nachmittag hier ein⸗ getroffen und, nach kurzem Aufenthalte in der Hofburg, mit dem Kaiser nach Neuburg weitergereist, wo morgen und
übermorgen größere Jagden stattfinden werden.
Schweiz. Bern, 27. Dezember. (W. T. B.) Die heute vorgenommene Sektion des verstorbenen Bundesraths An⸗ derwert ergab bedeutende organische Veränderungen im Ge⸗ hirn, Verknöcherungen der Gehirn und großen Körper⸗Arterien und eine bedeutende Vergrößerung des Herzens, wodurch eine Depression seines Gemüthszustandes herbeigeführt sein mag. Auch bezeugt ein hinterlassener Brief, daß die heftigen An⸗ griffe eines gewissen Theiles der Presse ihn stark affizirt haben.
Großbritannien und land. London, 28. De⸗ zember. (W. T. B.) Die „Times“ bringt eine Meldung aus Durban, von gestern, worin die Nach⸗ richten über die Niederlage des 94. Regiments als über⸗ trieben bezeichnet werden; im Ganzen seien nur 30 Mann getödtet oder verwundet, die Uebrigen wären entwaffnet wor⸗ ven 88 hätten die Erlaubniß erhalten, sich nach Pretoria zu egeben.
Dublin, 28. Dezember. In einer gestern stattgehabten Versammlung der die Homerule⸗Partei bildenden 37 irischen Parlamentsmitglieder wurden Parnell als Präsident und Justin M'Carthy als Vizepräsident wieder⸗ gewählt. Die Versammlung beschloß ferner, daß die irischen Deputirten im Unterhause ihre Plätze auf den Bänken der Opposition einzunehmen, der Annahme der Zwangsbill jeden möglichen Widerstand entgegenzusetzen und zur Adresse ein Amendement zu beantragen hätten, worin die Königin um Inhibirung der Exmissionen während der Berathungen über die Landbill ersucht wird.
(Cöln. Ztg.)
Frankreich. Paris, 25. Dezember. Die Kammern sehen sich seit Jahren zum ersten Male ge⸗ nöthigt, zwischen Weihnacht und Neujahr zu arbeiten. Ver⸗ fassungsmäßig hat die neue Session am zweiten Dienstag des Januar zu beginnen; dieser fällt 1881 auf den 11. Januar. Um Zeit bis zum 20. Januar zu gewinnen, werden die Alters⸗ präsidenten denjenigen Deputirten und Senatoren, die sich einstellen, vorschlagen, die Wahl des Vorstandes bis zum 20. Januar zu vertagen. So werden die Senatoren und Deputirten Zeit gewinnen, den Ge⸗ meindewahlen in der Heimath anzuwohnen, die auf den 9. Ja⸗ nuar anberaumt sind. Am 16. finden die nöthig werdenden engeren Wahlen statt, so daß am 20. alles fertig ist. Der Senat tagte gestern bis 8 Uhr Abends, um das Einnahme⸗ budget noch fertig zu stellen, damit es der Deputirtenkammer am Montag vorgelegt werden könne.
Im Ministerrathe im Elysée legte Constans, Mi⸗ nister des Innern, dem Präfidenten der Republik das Dekret zur Unterschrift vor, welches das vom 3. November 1875 datirende Dekret bezüglich der Zusammensetzung des höheren Gefängnißrathes abschafft. Der neue Rath ist aus 30 Mitgliedern zusammengesetzt, von denen ein Theil dem Parlamente angehört. Der neue Rath wird nicht, wie der alte, Mitglieder von rechtswegen und keine auf Lebenszeit enthalten, sondern alle zwei Jahre zur Hälfte erneuert werden.
— 27. Dezember. (W. T. B.) Der Depu⸗ tirte Laisant hatte der Kommission für die Unter⸗ suchung der Affaire Cissey einen Brief der Wittwe Duvergier⸗Hauranne mitgetheilt, in welchem Girardin be⸗ schuldigt wird, für Rechnung auswärtiger Staaten Spionage im Großen getrieben und der deutschen Regierung durch Ver⸗ mittelung von Frauen wichtige Dokumente über die französische Armee zugestellt zu haben. Die Kommission hatte diesen Brief, nachdem sie Kenntniß von dem absurden Inhalte desselben genommen, Laisant zurückgesandt, ohne auch nur eine Kopie des Briefes nehmen zu wollen. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer erklärte nun Girardin: er würde die Anklage, der Chef preußischer Spione zu sein, gering schätzen, wenn diese Anklage nicht von einem Deputirten ausginge. Er verlange Widerruf. Laisant erwiderte, er habe geglaubt, der Kommission von dem Briefe Kenntniß geben zu sollen, und weigerte sich zu widerrufen. Der Vorsitzende der Kommission, Philippoteaux, konstatirte, daß die Kommission sich geweigert habe, von dem Briefe Gebrauch zu machen. Die einfache Tagesordnung wurde hierauf mit 393 gegen 79 Stimmen abgelehnt und eine Tagesordnung angenommen, welche die Haltung der Untersuchungs⸗ kommission billigt. — Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde das Einnahmebudget berathen. Die Budgetkom⸗ mission hielt ihre Fassung des von Brisson beantragten Amen⸗ dements, wesches vom Senate modifizirt worden war, aufrecht. Brisson vertheidigte seine Fassung. Wilson beantragte, die Kammer solle die vom Senate beschlossenen Modifikationen annehmen. Die Fassung Brissons wurde hierauf mit 311. gegen 183 Stimmen abgelehnt und sodann das ganze Ein⸗ nahmebudget mit den vom Senate beschlossenen Modifikationen
enehmigt. — Der Schluß der Kammer und des Senats er⸗ olgt voraussichtlich morgen.
FESpanien. Madrid, 27. Dezember. hier eingegangenen Nachrichten haben in Coruna große
Ueberschwemmungenb stattgefunden, durch welche sehr be⸗ trächtlicher Schaden angerichtet worden ist.
Griechenland. (W. T. B) Einer Meldung des in Rom erscheinenden „Diritto“ aus Athen zufolge, erklärte der Mi⸗ nisterpräsident Comunduros dem französischen Gesandten in Athen, Grafen Mouy: er behalte sich eine definitive Ant⸗ wort in der Schiedsgerichtsfrage bis dahin vor, wo der offizielle Vorschlag vorliege. Comunduros habe dabei aber zu verstehen gegeben, Griechenland sei entschlossen, kein Schiedsgericht anzunehmen, welches die vom Berliner Kon⸗ gresse an Griechenland gemachten Zugeständnisse verringern
inte.
Türkei. Einer amtlichen Mittheilung zufolge ist der bisherige Finanz⸗ Minister Subhi Pascha zum Minister der frommen Stiftungen und der s. Z. wegen Uebernahme der Henry⸗ Martini⸗Gewehre nach Amerika gesandte Tewfik Pascha zum Finanz⸗Minister ernannt worden. — Dem Ver⸗ nehmen nach beabsichtigt die Pforte ein neues Rund⸗ schreiben mit neuen Vorschlägen betreffs eines Modus zur Lösung der griechischen Frage zu erlassen. Danach hätte sich eine zu ernennende europaͤsche Kommission an Ort und Stelle zu begeben, und eine Konferenz hätte sodann über die Grenzlinie zu entscheiden. In dem Rundschreiben würde
Senahtinoper, 27. Dezember. (W. T. B.) g
weder der Schiedsgerichtsfrage noch der türkischen Note vom 3. Oktober d. J. Erwähnung geschehen.
(W. T. B.) Nach
“
Die „Agens Havas“ meldet:
gesprochen.
„— 28. Dezember. (W. T. B.) Die Botschafter der Mächte haben gestern der Pforte mündlich den Vorschlag betreffs Einsetzung eines europäischen Schiedsgerichts
gemacht und zur Annahme empfohlen. Der Vorschlag sollte
gestern Abend dem Ministerrathe unterbreitet werden.
Schweden und Norwegen. Christiania, 23. De⸗ zember. Der durch das Ausscheiden des Staats⸗
Ministers Stang vakant gewordene Staatsraths⸗ (Mi⸗ berichtet mit dem
nister⸗) Posten ist, wie „Morgenbladet“ Höchstengerichts⸗Anwalt Schweigard besetzt worden. In die Stangsche Stellung als Conseilspräsident ist bekanntlich Staatsrath Selmer aufgerückt.
Dänemark. Kopenhagen, 23. Dezember. (H. Corr.) Die von der Regierung beantragte Vermehrung der Folkethingswahlkreise bringt die Zahl der Mitglieder des Folkethings für Kopenhagen von 9 auf 13, für Fredriks⸗ berg (Vorstadt von Kopenhagen) von 1 auf 2, für Aarhus, Stadt⸗ und Landkreis, von 1 auf 2. Diese Vermehrung steht aber weit hinter dem Zuwachs der Bevölkerung zurück.
Nr. 52 des Centralblatts für das Deutsche Reich, berausgegeben im Reichsamt des Innern, hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungssachen: Ausweisung von Aus⸗ ländern aus dem Reichsgebiete. — Bankwesen: Stellvertretung des Reichskanzles in der Leitung der Reichsbank. — Finanzwesen: Nach⸗ weisung der Einnahmen an Zöllen und Verbrauchssteuern, sowie anderer Einnahmen des Reichs vom 1. April bis Ende November 1880. — Zoll⸗ und Steuerwesen: Taravergütung für unbearbeitete Tabakblätter und Stengel; — Bestellung eines Stations⸗Controleurs; — Veränderungen im Bestande und in den Befugnissen von Zoll⸗ und Steuerstellen. — Justi⸗wesen: Aenderung im Verzeichniß der zur Einziehung von Gerichtskosten bestimmten Stellen. — Eisenbahn⸗ wesen; Eröffnung einer Bahnstrecke. — Marine und Schiffahrt: Zirkularverfügung an die Konsulate zum Gesetz, betreffend die Schiffsmeldungen; — Beginn einer Seesteuermanns⸗Prüfung; — Ertheilung eines Flaggenattestes. — Post⸗ und Telegraphenwesen: Einführung des Postanweisungs⸗Verkehrs mit Neu⸗Süd⸗Wales. — E“ Bestellung eines Konsular⸗Agenten; Einziehung eines Konsulats.
— Nr. 39 des Deutschen Handels⸗Archivs, Wochenschrift für Handel und Gewerbe, herausgegeben im Reichsamt des Innern, enthält: Gesetzgebung: Spanien und Brasilien: Konsular⸗ vertrag zwischen beiden Ländern. — Berichte: Oesterreich⸗Ungarn: Handelsbericht aus Fiume für 1879. — Großbritannien: Handels⸗ bericht aus Georgetown (Britisch⸗Guiana) für 1879. — Bericht aus Port Elizabeth über Schiffahrt und Handel der östlichen Preovinz der Karkolonie im Jahre 1879. — Spanien: Santander (Handels⸗ bewegung im Jahre 1879). — Vereinigte Staaten von Amerika: Handelsbericht aus San Francisco für 1879 (Schluß). — Argenti⸗ nische Republik: Bericht aus Buenos Aires über den auswärtigen Handel der Argentinischen Republik im Jahre 1878.
Statistische Nachrichten.
Die preußischen Sparkassen im Jahre 187 9.
(Stat. Corr.) Die ungünstige Lage, in welche fast alle Erwerbs⸗
zweige seit den Jahren 1873 und 1874 geriethen, hatte sich auch sehr deutlich in dem Verkehre bei den Sparkassen wiedergespiegelt. Die Vermehrung der Sparkasseneinlagen war von dem Jahre 1875 an stetig kleiner geworden, indem nicht nur der Betrag der neuen Ein⸗ zahlungen abnahm, sondern sich auch die Rückzahlungen in sehr schnellem Maße steigerten. Während im Jahre 1874 auf 100 ℳ Rückzahlungen noch 154 ℳ Einzahlungen kamen, sanken die letzteren im Jahre 1878 bs auf 107 ℳ
Betrachtet man den Sparkassenverkehr als einen Messer des Volkswohlstandes — und man darf dies mit einer gewissen Berech⸗ tigung thun, da zur Zeit jeder zehnte Bewohner in Preußen Besitzer eines Sparkassenboches ist, auch die Sparer fast ausnahmslos in den wenig bemittelten Volkskreisen angetroffen werden —, so haben die Erhebungen’ hierüber in den letzten Jahren ergeben, daß der Volks⸗ wohlstand sich nicht nur nicht vermehrt, sondern in manchen Kreisen offenbar auch vermindert hatte. 1
Um so erfrenlicher ist es, konstatiren zu können, daß die Ab⸗ schlüässe der Sparkassen für das Geschäftsjahr 1879 bezw 1879/80 diesmal eine Besserung sowohl in der Zunahme der Einlagen, als besonders im Verhältniß der neuen Einzahlungen zu den Rückzah⸗ lungen aufzuweisen haben. Einer kürzlich im statistischen Bureau beendeten Aufstellung hierüber, welche in nächster Zeit in der Zeit⸗ schrift desselben veröffentlicht werden wird, entnehmen wir die fol⸗ genden Hauptresultate.
Die Spartassenstatistik des Jahres 1879 behandelt den Ge⸗ schäftsverkehr von 1174 Kassen, das sind nur 17 Kassen mehr als im Vorjahre. Den Zugang bildeten 25 Kassen, von denen 9 neu er⸗ richtet waren, während die übrigen schon länger bestanden hatten. Dagegen kamen 8 Kassen in Abzug: 2 davon verweigerten die Mit⸗ theilung ihres Geschäftsabschlusses, 3 wurden nicht mehr aufgeführt, weil sie Volksbanken, bezw. Vorschußvereine sind, endlich sind 3 Kassen im Laufe des Jahres eingegangen. Zu den 1174 Spar⸗ kassen kamen noch 328 Filial⸗ oder Nebenkassen und 526 Sammel⸗ oder Innahmestellen, so daß an 2028 Stellen dem Publikum zur Einlage von Sparkassengeldern Gelegenheit gegeben war, also an 77 Stellen mehr als im Jahre zuvor.
Die Zunahme der Einlagen im Laufe des Jahres 1879 (wobei immer das Geschäftsjahr zu verstehen ist, das bei 941 Kassen mit dem Kalenderjahre zusammenfällt, bei den übrigen aber mit dem 31. März, 30. Juni, auch an einem andern Tage schließz) läßt die folgende Zusammenstellung erkennen. Die am Anfange und Ende des Rechnungsjahres bei den verschiedenen Arten von Sparkassen ein⸗ gelegten Gelder hatten folgende Summen erreicht:
“ mit Einlagen von Mark am Kassen Anfang Ende des Rechnungsjahres Städten 519 752 805 128 800 696 516 Landgemeinden 1 235 98 764 266 103 248 520 Kreisen und Aemtern ..271 398 090 562 427 902 369 ;n—“¹”]; ͤae1ö1.“;“; 5 38 966 893 40 919 978 14A4244*“* Privaten v
74 601 944 79 233 117
1 8 753 935 11 150 798
überhaupt 1 174 1 385 338 084 1 476 811 951
Die Einlagen vermehrten sich demnach um 91 473 867 ℳ oder
6,4 % des mittleren Bestandes, das ist eine absolut wie ralativ
höhere Zunahme als in den beiden vorhergehenden Jahren, in
welchen sie 60 und 72 Mill. Mark, bezw. 4,4 und 5,7 % betrug;
das Jahr 1876 hatze dagegen eine Zunahme von mehr alo 100 Mill.
Mark oder 8,6 % aufzuweisen, Die Sparkassenschuld wuchs 1878 1879
durch neue Einzahlungen um 8 351 500 922 380 118 681 ℳ
e- Zuschreibung von Biasen un —. 37 812 866 40 221 482 „ ie verringerte sich durch Rückzahlun⸗
3 sich . . 329 417 660 328 866 296 „
sich in den Jahren 1876 bis 1878
““ um mehr als 10 Millionen vermindert, dafür zeigt das Jahr 1879
verwaltet von
Die neuen Einla en hatten
vas Aleko Pascha hat der Pforte seine Demission als Generalgouverneur von Ostrumelien überreicht. — Wie verlautet, hätte die Finanz⸗
mmission si f 85 Ko ss sich gegen das Projekt Wettendorfs aus⸗ “
D. Bikélas und N. K. Sathas übernommen.
1—
eine fast dreimal so starke Vergrößerung; in keinem Jahre zuvor
erreichte der Betrag der Einzahlungen eine solche Höhe. Die Rück⸗ zahlungen, welche naturgemäß bei wachsendem Einlagenstande auch zuzunehmen pflegen, haben sich trotzdem gegen das Ergebniß des Vor⸗
Die günstigere Gestaltung des Sparkassenverkehres im Jahre 1879 gegenüber den Vorjahren ergiebt sich auch sehr deutlich, wenn man den Zu⸗ und Abfluß der Gelder mit deren mittlerem Jahres⸗ bestande vergleicht; von diesem betrugen: 8 im die neuen die Zins⸗ die Rück⸗ Verwaltungsjahre Einzahlungen zuschreibungen zahlungen EA 1“ 26,0 25,6 25,2
og1“
I“
6* 25,2
— 25,2
E1 24,4 VI““ 2,8 23,0
Das Verhältniß der Einzahlungen zu den Rückzahlungen ist hier⸗ nach in dem letzten Jahre wieder ein besseres geworden; denn im Prozent des mittleren Jahresbestandes betrugen die neuen Ein⸗ zahlungen mehr als die Rückzahlungen: 1873 16,5, 1874 13,8, 1875 9,1, 1876 5,9, 1877 3,0, 1878 1,6, 1879 3,6 %.
Das Jahr 1879 ergiebt auch für die Bewegung der Sparkassen⸗ Bücher ein günstigeres Resultat als das Vorjahr; denn auf 100 zu⸗ rückgenommene Bücher kamen neu ausgegebene Bücher 1878 127, 1879 hingegen 133. Im Jahre 1879 wurden 475 190 Bücher neu ausgegeben, dagegen 357 587 Stück zurückgezogen, so daß sich im Laufe des Jahres eine Zunahme von 117 603 Büchern ergab, gegen 100 156 im Vorjahre. Am Schlusse des Jahres 1879 waren über⸗ haupt 2 760 302 Bücher im Umlaufe; bei 34 281 Büchern war der Betrag der Einlage nicht angegeben. Es verblieben sonach Spar⸗ kassenbücher im Umlauf:
von 100
mit einer Einlage von 1877 1878 unter bis 60 ℳ 642 959 24,96 60 bis 150 ℳ 465 101 19,84 150 „ 300 ℳ 446 684 17,44 300 „ 600 ℳ 420 963 427 674 448 398 16,84 16,44 über 600 ℳ 524 821 554 693 590 020 20,99 21 32 21,65 zusammen ℳ 2500 528 2601 401 2726 021 (100,00 100,00 100,00 Gegen das Vorjahr zeigt das Jahr 1879 in der Klassirung der Sparkassenbücher nach der Höhe der Einlagen nur unbedeutende Ver⸗ änderungen; doch tritt auch hier die schon lange beobachtete Erschei⸗ nung zu Tage, daß die Bücher mit einer Einlage von 600 und mehr Mark stärker zunehmen als die übrigen. Hieraus folgt, daß der durchschnittliche Betrag eines Sparkassenkontos ein stetig wachsen⸗ der ist, er stieg von 515 ℳ im Jahre 1876 auf 520 ℳ im folgen⸗ den Jahre, blieb 1878 auf derselben Höhe und bezifferte sich 1879 gar auf 535 ℳ 8 Von den Kapitalien, welche durch die Sparkassen verwaltet wurden, waren am Jahresschlusse zinsbar angelegt: überhaupt 1878 1879 ℳ ℳ
415 595 045 438 261 248 384 415 586 416 566 137
310 468 496 345 846 674
überhaupt 1878 649 320 516 014 453 700
1879 681 211 534 927 471 465
1877
25,71 18,60 17,86
1879 25,00 19.62 17,28 16,45
von 100 ℳ 1878 1879 ℳ ℳ
29,28 28,90 27,09 27,47
21,88 22,81
in Hypotheken auf städtische Grundstücke ländliche ¹
in Inhaberpapieren, an⸗
gegeben nach Courswerth
auf EE“ 2 egen Bürgschaft un Leeecesel- “ 2nd 153 090 098 gegen Faustpfand. 48 194 790
bei öffentlichen Institu⸗ teen 107 208 888 7,55
auf andere Art 202 804 — 0,01
zusammen —. 1 419 175 658 1 516 632 415 100,00 100,00.
Der größte Theil der Anlagen geschieht in Hypothekarwerthen, worauf im Jahre 1874 fast 52 % ausgeliehen waren, welcher Arn⸗ theil bis zum Jahre 1878 auf 56,4 % anwuchs; auf diesem Stande ist er auch im Jahre 1879 geblieben. Scheinbar zugenommen hat nach obiger Tabelle im letzteren Jahre die Kreditgewährung auf In⸗ haberpapiere, doch rührt dies daher, daß von den Sparkassen⸗Ver⸗ waltungen im Jahre 1879 ein wesentlich höherer Cours für die In⸗ haberpapiere angesetzt worden ist, als im Jahre zuvor; auf 100 ℳ Nominalwerth kam ein Courswerth 1878 von 96,38 ℳ, 1879 dagegen ein solcher von 98,18 ℳ 1 G
Die ausgeliehenen Kapitalien umfassen nicht nur die Einlagen der Sparkassengläubiger, sondern es ist darin auch das Vermögen der Kassen enthalten, das unter verschiedenen Namen figurirt. So betrug am Schlusse des Geschäftsjahres 1879 der Separat⸗ oder Sparfonds 3 665 188 ℳ, der Reservefonds 93 257 314 ℳ, es be⸗ liefen sich die Zinsüberschüsse auf 14 536 938 ℳ, während sich der Betrag des eigenen Vermögens der Kassen auf 4 969 934 ℳ bezif⸗ ferte. Zu öffentlichen Zwecken sind aus dem Reservefonds der ver⸗ schiedenen Sparkassen im Laufe des Jahres 5 263 342 ℳ verwandt worden, überhaupt seit dem Bestehen der Kassen aber 43 493 464 ℳ
— Bei der Königlich bayerischen Friedrich⸗Alexander⸗Uni⸗ versität Erlangen sind im Sommersemester 1880 immatrikulirt ge⸗
156 342 603 48 278 556
111 337 197
10,79 3,40
10,30 3,18
7,34
mundschaftsordnung,
1
— Die Nachlaßregulirung, das Erbrecht, die Vor⸗ die Hinterlegungsordnung, die Gesetze über die Geschäftsfähigkeit Miaderjähriger, die Zwangserziehung ver⸗ wahrloster Kinder, die Zwangsvollstreckung gegen Benefizialerben und das Aufgebot der Nachlaßgläubiger, und die Beurkundung des Per⸗ sonenstandes für das preußische Rechtsgebiet, von Maercker, Amts⸗ gerichts⸗Rath. 8. Auflage. Berlin 1881. R. von Deckers Verlag, Marquardt & Schenck. 28 ½ Bogen gr. 8., cartonn. Preis 4,40 ℳ — Die schlennige Aufeinanderfolge der Auflagen dieses Werkes spricht am Besten für den Werth desselben. Nicht nur der Jurist, sondern auch der Laie wird daraus eine ausgiebige Belehrung zu schöpfen vermögen. Hatte übrigens schon die vorige Auflage eine bedeutende Erweiterung des Stoffes erfahren und war in ihr namentlich der Einfluß der neueren Prozeßgesetzgebung berücksichtigt worden, so hat die gegen⸗ wärtige noch dadurch erhebliche Vorzüge aufzuweisen, daß in ihr eine nicht unwesentliche Vermehrung der Reichs⸗ und Ober⸗Landesgericht⸗ lichen Entscheidungen zu konstatiren ist. Neu hinzugetreten sind ferner: die gesetzlichen Bestimmungen über die Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung in den Terminen, der Wortlaut der wesentlichen Bestimmungen der Joachimica und des Erbschaftsediktes, die Verordnungen über die Verwahrung letztwilli⸗ ger Verfünungen und über die vorläufige Verwahrung von Werth⸗ gegenständen nach jetzigem Rechte, die Erbrechte der Armenanstal⸗ ten ꝛc., die Bestimmungen über das Gaadengehalt und Sterbe⸗ quartal, die Legitimation der natürlichen Kinder, über die Rechte der Eltern in Betreff der Person der Kinder, über die Veräußerung von Grundstücken, welche Kindern unter väterlicher Gewalt gehören u. s. w. Auch ist das Sachregister einer Umarbeitung und Vervollständigung unterzogen worden, so daß es einer weiteren Empfehlung des Wer⸗ kes wohl schwerlich bedürfen wird.
— Der Buchdruckereibesitzer Otto Elsner, Ritterstraße 13 hierselbst, hat zum Jahre 1881 wiederum einen Wandkalender verfertigt, welcher die Verollkommenheit darthut, die die Typographie erreicht hat. Der Kalender ist in 17 Farben ausgeführt; die ein⸗ zelnen Monate gruppiren sich auf Tafeln zwischen geschmackvollen Arabe’ken um eine in der Mitte befindliche Rose, die in 12 Farben auf der Buchdruckschnellpresse von chemigraphischen Platten (Zinkhoch⸗ ätzungen) gedruckt ist, ein Verfahren, welches sich von Jahr zu Jahr mehr W1 und für die Zukunft bisher ungeahnte Erfolge verspricht. —
Gewerbe und Handel.
Blätter haben in letzter Zeit die gebracht, daß über die „Great Britain Afsurance Society“ in London die zwangsweise Liqui⸗ dation verhängt worden sei. Nach eingezogenen Erkun⸗ digungen ist eine derartige gerichtliche Verfügung zwar erlassen, aber nicht zur Ausführung gebracht, sondern in⸗ folge des Einspruchs mehrerer englischer Policen⸗Inhaber einst⸗ weilen wieder aufgehoben worden. Zur Berathschlagung und Be⸗ schlußnahme über die erhoffte Rezelung der Verhältnisse der Gesell⸗ schaft wird am 7. Januar künftigen Jahres eine Generalversammlung der Policen⸗Inhaber im Canon Street Hotel zu London stattfinden. Der Agent der Gesellschaft für Deutschland, Hr. J. Schumann, Friedrichstraße 23 in Berlin wohnhaft, hat die deutschen Versicher⸗ ten, soweit solche ihm bekannt, bereits von der Sachlage in Kenntniß gesetzt. Derselbe wird der Generalversammlung persönlich beiwohnen und ist bereit in derselben — gegen Ertheilung von Spezialvoll⸗ macht, wofür er Formulare bereit hält — die Rechte der deutschen Interessenten wahrzunehmen. Eine Vertretung durch einen Rechts⸗ anwalt oder sonst zur Policen⸗Inhaberschaft nicht gehörige Personen ist, soviel bekannt, als statutenwidrig, nicht gestattet. Die fällig wer⸗ denden Prämien sind nach einer Verfügung der zuständigen britischen Behörde vom 15. d. M. nach wi vor an den festgesetzten Terminen und zwar unmittelbar an den prontsorischen amtlichen Massenverwalter Hrn. Frederick Bertram Smart in London zu zahlen; sie sollen zurückerstattet werden, falls schließlich doch die Zwangsliquidation der Gesenschaft eintritt. — Die Prämtenzahlungen zu vermitteln, würde der genannte Agent nur gegen seinerseitige Ausstellung von Interims⸗ qaittungen in der Lage sein.
— Am Abend des 24. d. M. verschied in Cöln der Geheime
Nachricht Mutual Life
Verschiedene
Kommerzien⸗Rath Simon Freiherr v. Oppenheim im Aiter von I 78 Jahren.
— Die Akltionäre der Schloßbrauerei Oranienburg sind auf den 12. Januar 1881 zu einer außerordentlichen General⸗ versammlung eingeladen, in welcher über die Ausgabe von Priocitäts⸗ Obligationen behufs Ablösung von Hypotheken und gleichzeitig über Abänderung des §. 18 der Statuten Beschluß gefaßt werden soll.
— Aus der Liquidationsmasse der Cottbus⸗Schwielochsee⸗ Eisenbahngesellschaft entfällt nach Maßzabe des Beschlussed der Generalversammlung auf jede Aktte ein Betrag von 2 ℳ 50 ₰. Die Inhaber der Aktien werden nunmehr aufgefordert, ihre Aktien nebst Talons Behufs Empfangnahme dieses Betrages bei der Kasse der Gesellschaft in Cottbus bis zum 1. März n. J. einzureichen.
— In der Gexeralversammlung der Lübecker See⸗Ver⸗ sicherungs⸗Gesellschaft von 1859 wurde der Geschäftsbericht über das Assekuranzjahr 1878 genehmigt und einstimmig beschlossen. den in demselben erzielten Gewinn von 17 000 ℳ mit Ricksicht auf die ungünstigen Resultate des Jahres 1880 dem Reservefonds zu überweisen. Die Bilanz pro Ultimo 1880 schließt mit 1 074 294 ℳ
wesen 464, davon sind abgegangen 213, es sind demnach geblieben 251, dazu sind in diesem Semester gekommen 222, die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 473. Von diesen studiren: Theologie 186, nämlich 101 Bayern und 85 Nicht⸗Bayern (darunter 9 zugleich Philologie); Jurisprudenz und Cameralwissen⸗ schaft 52, 49 Bayern, 3 Nicht⸗Bayern; Medizin 113, 77 Bayern, 36 Nicht⸗Bayern; Pharmacie 35, 23 Bayern, 12 Nicht⸗Bayern; Chemie und Naturwissenschaften 22, 14 Bayern, 8 Nicht⸗Bayern; Landwirthschaft 1 Nicht⸗Bayer; Mathematik und Physik 7, 2 Bayern, 5 Nicht⸗Bayern; 1 Bayern, 11 Nicht⸗Bayern (darunter 2 zugleich Theologie); Phil sophie 12, 5 Bayern, 7 Nicht⸗Bayern. In Summa 473, nämlich 305 Bayern und 168 Nicht⸗Bayern.
Kunst, Wissenschaft und Literatuzn.
In Jena verstarb am 24. d. M. der Dekan der dortigen juristischen Fakultät, Professor Dr. Heinrich Luden.
— In der Nacht vom 25. zum 26. d. M. starb in Danzig der Privat⸗ dozent an der Universität Berlin, Dr. Wilhelm Mannhardt, be⸗ kannt durch seine Forschungen auf dem Gebiete der germanischen Mythologie und Sagenkunde.
— Aus dem Nachlasse des jüngst verstorbenen Hamburger Pro⸗ fessors Wilhelm Wagner werden demnächst im Verlage von S. Calvary u. Co. hierselbst eine Anzahl bisher unbekannter, theils ungenügend herausgegebener mittelgriechischer Gedichte veröffentlicht werden, welche derselbe während seines letzten Aufent⸗ haltes in Italien gesammelt hat; es liegen der Ausgabe werthvolle Handschriften zu Grunde; die Redaktion haben die Herren Zunächst kommen drei Gedichte, eine Achilleis in 1820 Versen, eine Alexandreis in ca. 3800 Versen und ein Liebesroman Lvyvbistros und Rhodamna zur Veröffentlichung. Letzteres romantisches Gedicht war schon einmal von Maurophrydes herausgegeben worden doch so unge⸗ nügend, daß eine neue Ausgabe dringend nothwendig erscheint; Wagner Material zu einer umgestaltenden Redaktion boten. Ein sachlicher Herausgeber werden dem Ganzen noch besonderen Werth verleihn. Auf die äußere Ausstattung in alle Sorgfalt verwendet worden; schönes Velinpapier, ein scharfer, übersichtlicher Druck und die Bei⸗
gabe eines Portraits des verstorbenen Gelehrten werden auch dem Bücherliebhaber das Buch willkommen machen.
Philologie und Geschichte 45, 34 Philo.
hat zwei Handschriften aufgefunden, welche alles wünschenswerthe
Kommentar und eine Einleitung in französischer Sprache von Seiten dee I
im Debet und Kredit.
— (Gem. Ztg. f. E. L.) Die Kaiserl. Tabakmanufaktur in Straßburg figurert in dem neuen Etat mit einer Einnahme von 4 346 600 ℳ (1 228 000 ℳ mehr, als im laufenden Etat). Für Erlös aus Tabakfabrikaten sind 1 221 000 ℳ mehr aggesetzt (4 331 000 ℳ); diese Erhöhung gründet sich auf den durch Erweite⸗ rung des Betriebs möglich gewordenen größeren Absatz der Fabrikate, besonders nach dem übrigen Deutschland. Die Gesammtausgabe ist 4 085 025 ℳ, darunter 500 000 ℳ einmalige Ausgabe zur weit ren Verstärkung des Betriebe fonds. Dielse 500 00) ℳ sollen, zusammen smit der im vorigen Etat bewilligten gleichen Summe, einen eisernen Betriebsfonds bitden, zu dessen Erhaltung die Mittel nur aus Ueber⸗ schüssen der Manufaktur entnommen werden können, jedoch nur so⸗
weit letztere den etatsmäßig vorgesehenen Betrag überst igen. (Aus
dem Betriebsfonds werden die Mittel entnommen zum außerordent⸗ lichen Ankauf von Rohtabak bei günstigen Einkaufskonjunkturen, sofern der etatsmäßig vorgesehene Fonds hierzu nicht ausreicht, sowie Zur Deckung außerordentlicher Ausgaben zur weiteren Ausdehnung des Betriebs der Mannfaktur Der Fonds kann verzinslich angelegt V werden.) Unter den ordentlichen Ausgaben der Tabakmanufaktur
(3 585 025 ℳ) sind 2 806 000 ℳ Betriebskosten aufgeführt (745 000 ℳ mehr als für 1880/81), und zwar für: 1) Rohtabake einschließlich Eingangszölle 2 491 000 ℳ, 2) U terhaltung und Neu⸗ beschaffung von Utensilien 15 000 ℳ, 3) Bureaubedürfnisse, Frachten und Frachtenlöhne, Porto, Steuern, Entrepotmiethen. Feuerversiche⸗
rungen, Brennmaterial, Medikamente u. s. w. 300 000 ℳ
Verkehrs⸗Anstalten.
Wegen der durch das nasse Wetter hervorgerufenen Aufweichung der Bahndämme hat bis auf Weiteres auf der Moselbahn der Bahnbetrieb zwischen Ehrang und Wittlich eingestellt werden müssen.
Plvpvmouth, 27. Dezember. (W. T. B.) Der Hamburaer
Postdampfer „Lessing“ ist hier eingetroffen. 3 W1 New⸗York, 27. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Rhein“ und der Dampfer „Egypt⸗ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Mes⸗ singsche Linie) sind hier eingetroffen. h 8