fälle veröffentlicht. Grund genauer technischer Feststellungen eine detaillirte, mit den nöthigen Zeichnungen und Maßen erläuterte Beschreibung des Kessels und eine Darlegung der Umstände und der muthmaßlichen Ursachen der Explosion. Diese Berichte, die in ihrer Jahresfolge ein werth⸗ volles Material für die Dampfkesseltechnik werden müssen, sind in Separatabdrücken verkäuflich. 8 — Die Veranlagung der Grund⸗ und Gebäudesteuer in Preußen 1880/81. (Stat. Corr.) Für das Etatsjahr 1880/81 sind kürzlich die Hauptübersichten des Bestandes der Gebäude und Liegenschaften, sowie der hiervon zu entrichtenden Gebäude⸗ und Grundsteuer zum Abschluß gelangt. Bei der großen Bedeutung, welche diese Steuern im Staatshaushalte haben, dürften die Resul⸗ tate derselben für viele Leserkreise nicht ohne Interesse sein. Es waren im Etatsjahr 1880/81 im ganzen preußischen Staate mit Aus⸗ nahme der hohenzollernschen Lande zur Gebäudesteuer veranlast Gebaäude 1879/80 1880/81 zum Bewohnen 4 3 136 905 3 222 411 zu gewerblichen Zwecken 483 283 557 780 zusammen 3 620 188 3 780 191 . seuerfrei blieben. 3 872 346 3 816 058.
Im Vergleich mit dem Vorjahr ergiebt Dies bei den Wohn⸗ gebäuden einen Zuwachs von 85 506, bei den Gebäuden zu gewerb⸗ lichen Zwecken einen solchen von 74 497 Gebäuden Der Jahres⸗ betrag der veranlagten Gebäudesteuer betrug 27169 551 ℳ und er⸗ giebt gegen die im Jahre 1879/80 eingeschätzte Summe von 19 750 792 ℳ ein Mehr von 7 418 759 ℳ Hierven entfallen von den
auf das platte Land auf die Städte
steuerpflichtigen Gebäuden: ℳ 166
v114* 2 420 81: “ 205 070 steuerfreie Gebäude. 3 417 35 vom Jahresbetrage der Ge⸗ bäudesteuer: zu 4 % 7 306 399 18 441 230 Iu 2 50 317 353 1 104 571
Die erhebliche Zunahme der Gebäudesteuer beruht auf der in Folge gesetzlicher Bestimmung von 15 zu 15 Jahren vorzunehmenden, unlaͤngst zum Abschluß gelangten erstmaligen Revision derselben und wird auch ferner bedingt durch die Neubauten von Gebäuden, sowie durch die in dem letzten Dezennium nicht unwesentlich gesteigerten Miethserträge derselben. 1
Dem entgegengesetzt zeigt die Nachweisung über den Bestand der Liegenschaften und den Betrag der darauf lastenden Grundsteuer eine große Gleichmäßigkeit, da der Betrag dieser Stever durch Gesetz kontingentirt ist. Etwanige Aenderungen können nur eintreten, sobald die Liegenschaften, von denen sie zu entrichten sind, eine Substanz⸗ änderung erleiden, ihre Steuerfreiheit nach den gesetzlichen Bestim⸗ mungen verlieren oder umgekehrt dieselbe erwerben. Ihre Verthei⸗ lung auf die Städte und das platte Land innerhalb des Jahres 1880/81, sowie innerhalb des Stoates in den letzten zwei Jahren er⸗ giebt nachstehende Uebersicht.
Es wurden zur Grundsteuer veranlagt:
Städte plattes Land Zahl der Gemeinden 1880/81 1879/80 1880/81 und Gutsbezirke. 1 281 54 989 56 339 55 270 A. Steuerpflichtige Liegenschaften: Anzahl der Parzellen 2 784 100 30 457 518] 33 132 648 33 241 618 Flächeninhalt ha . . 1 841 603 27 688 349] 29 534 193 29 529 952 Reinertrag ℳ .34 721 998 379 525 5351414 285 587,414 247 533
Jahresbetrag der Grundsteuer... . 3 332 262 36 287 805] 39 623 747 39 620. 067 B. Steuerfreie Liegenschaften. Anzahl der Parzellen 73 630 510 89 378 727 8 81 3 67
8 ““
Staat im Ganzen
Flächeninhalt ha .. 121 903 3 554 940 3 680 427 Reinertrag ℳ 2 282 223 29 829 468] 32 250 441 32 111 691 C. Wegen ihrer Benutzung zu öffentlichen Zwecken
ertraglose Grundstücke.
a. Land (Wege, Eisenbahnen) Anzahl der Parzellen 161 807 1 386 204 1 529 944 Flächeninhalt ha .. 80 590 781 073 855 977
b. Wasser (Flüsse, Bäche). 8 Anzahl der Parzellen 44 189 454 767 495 879 Flächeninhalt ha 269 534
32 174 238 041 D. Hofräume u. s. w. Anzahl der Parzellen 690 591 3 284 905]⁄ m3 937 007 3 975 496 Flächeninhalt ha .. 370 169 372 800 U, eberhaupt 39 674 205 39 848 595
55 703 317 098 Anzahl der Parzellen 3 754 317 36 094 278 Flächeninhalt ha .. 2 131 974 32 579 502 34 710 300 34 711 476 Reinertrag M . 37 004 221 409 355 003 446 536 028 446 359 224 — Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund“⸗ heits⸗Amtes sind in der 52. Jahrerwoche von je 1000 2. wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben ge⸗ meldet: in Berlin 24 5, in Breslau 27,7, in Königsberg 28,1, in Cöln 18,4, in Frankfurt a. M. 20,8, in Hannover 18,6, in Cassel 26,7, in Magdeburg 23,4, in Stettin 23,0, in Altona 21,5, in Straßburg 21,1, in Metz 25,7, in Müpchen 25,3, in Nürnberg 19,2, in Augsburg 21,9, in Dresden 22,2, in Leipzig 14,1, in Stuttgart 15,1, in Braunschweig 28,1, in Karlsruhe 14,6, in Hamburg 27,4, in Wien 27,9, in Budapest 36,0, in Prag 39,4, in Triest —, in Krakau 26,1, in Basel 20,3, in Brüssel 20,9, in Paris 24,3, in Amster⸗ dam 22,5, in Kopenhagen 23,0, in Stockholm 30,9, in Christiania 10,6, in St. Petersburg 38,0, in Warschau 22 6, in Odessa 36,9, in Bukarest 27 8, in Rom 32,6, in Turin 21,2, in Madrid 33,0, in Lon⸗ don 17,7, in Glasgow 19,1, in Liverpool 22,2 in Dublin 27,0, in Edinburgh 22,2, in Alexandr a (Egypten) 44,9. — Ferner aus frühe⸗ ren Wochen: in New⸗York 27,6, in Philadelphia 21,0, in Chicago 20,7, in St. Louis 13,9, in Cincinnati 18,3, in San Francisko 21,8, in Calcutta 40,8, in Bombay 28,4, in Madras 34,9. 1 Während der Berichtswoche herrschten an alien deutschen Beob⸗ achtungsstationen südliche und südwestliche Luftströmungen, die in den rsten Tagen der Woche nicht selten stürmischen Charakter an⸗ ahmen und in den letzten Tagen der Woche in Konitz und Berlin orübergehend nach Ost umliefen. Das Wetter war meist trübe nd neblig, zu Niederschlägen geneigt, die auch in den meisten Orten, zum Theil in Schneeform, reichlich erfolgten. Die Luft⸗ ärme lag allgemein weit über der normalen. Der schon beim Wochenbeginn nur mäßig hohe Druck der Luft nahm in den ersten Tagen der Woche noch mehr ab. stieg am 21., sank aber vom 23. n tief und zeigte auch am Schluß der Woche noch keine Neigung um Steigen. 8 Die Sterbli vkeitsverhältnisse der meisten größeren Städte Europas gestalteten sich in der Berichtewoche etwas weniger günstig, nur aus den westlich gelegeneren Orten, Cöln, Paris, London, und aus süddeurschen Städten wurden vielsach kleinere Sterblichkeits⸗ verhältnißzahlen gemeldet. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältniß⸗ ahl für die deutschen Städte stieg auf 23,0 von 22,5 der vorher⸗ gegangenen Woche (aufs Jahr berechnet). Der Antheil des Säug⸗ lingealters an der Sterblichkeit erscheint etwas erhöht. Von 10,00) Lebenden starben aufs Jahr berechnet, Kinder unter 1 Jahr 73 gegen 69 der vorhergegangenen Woche (in Berlin 78 gegen 65). — Unter den Todesursachen gewannen von den Infektionskrankheiten nur diphtherische Affektionen und in außerdeutschen Städten auch die Pocken größere Ausdehnung. Namentlich war die Zahl der Todes⸗ fälle an Diphtherie wieder in Berlin, Köͤnigsberg, Danzig, Dresden, München, Pest größer; auch in Breslau, Halberstadt, Aachen, Bochum, behn i. B., Warschau u. a. stieg die Zahl der Opfer, während
1 548 011 861 663
498 956 270 215
e in Hamburg, Cöln, Wien kleiner wurde. In New⸗York und rooklyn müthet die Diphtherie gleichfalls in bohem Grade. Oft in Verbindung mit Diphtherie zeigte sich auch das Scharlachfieber, das in Aachen, Elberfeld, Düsseldorf, Cöln, Solingen, Prag und Stocholm oft Todesveranlassung wird. Masern haben in Altona erheblich nachgelassen, in Hamburg, Kiel ist ein Nachlaß der Epidemie
AHMneeee E
Sie enihalten für jeden einzelnen Fall auf;
noch nicht ersichtlich. — Typhöse Fieber haben in Berlin und Paris ab⸗, ja Wien, Barcelona und Alexundria zugenommen. Todes fälle an Flecklkyphus werden aus Danzig, Krakau, London, Bukarest und Murcia je I, aus Amsterdam und Valercia je 3, aus St. Peters⸗ burg 10,aus Madrid (erste Novemberwoche) 4 gemeldet. — Darm⸗ katarrhe der Kinder zeigen im Allgemeinen keine wesentliche Ver⸗ änderung in ihrem Vorkommen. Pocken traten in Wien, Pest, Malaga, Rom, Paris, London in größerer Zahl als Todesursache auf, wenn auch in den beiden letztgenannten Städten die Zahl der Todesfälle daran eine etwas kleinere geworden i Sa beschränkter Zahl wurden sie in Krakau, Prag, St. Petersburg, Venedig Todes⸗ veranlassung. Einzelne Pockentodesfälle wurden aus Breslau, Brüssel, Odessa, Bukarest. Murcia und Saragossa gemeldei.
— Summarische Uebersicht über die Zahl der Stu⸗ direnden an der Königlichen vereinigten Friedrichs⸗ Universität Halle⸗Wittenberg im Wintersemestser 1880/81. Im Sommersemester 1880 sind immatrikulirt gewesen 1129, nach Aufstellung der betreffenden Nachweise wurden noch im⸗ matrikulirt 10. zusammen 1139. Davon sind abgegangen 318, es sind demnach geblieben 821. Dazu sind in diesem Semester gekom⸗ men 390. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden be⸗ trägt daher 1211. De ervangelisch⸗theologische Fakultät zählt: Preußen 291, Nichtpreußen 30, zusammen 321. Die juristische Fa⸗ kultät zählt: Preußen 99, Nichtpreußen 4, zusammen 103. Die medi⸗ zinische Fakultät zaͤhlt: Preußen 146, Nichtpreußen 21, zusammen 167. Die philosophische Fakultät zählt: a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 350, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife auf Grund des §. 3 der Vorschriften vom 1. Oktober 1879 147, zusammen 497, c. Nicht⸗ preußen 123, zusammen 620, im Ganzen 1211. Außer diesen im⸗ matrikulirten Studirenden kesuchen die Universität als Hospitanten 34, es nehmen mithin an den Vorlesungen überhaupt Theil 1245
Kunst, Wissenschaft und Eiteratur⸗ 1
Gottfried Keller eröffnet das Januarbeft der „Deutschen Rurndschau“ (Verlag der Gebr. Pätel hierselbst) mit seinem neuen Novellencyelus „Das Sinngedicht.“ Es ist eine Reihe von Geschichten, ernsten und scherzhaften, tragischen und humoristischen, welche fein und kunstvoll, in buntem Wechsel, mit einander verflochten sind. An zweiter Stelle finden wir den Pbysiologen der Wiener Hochschule, Prof. Ernst Brücke, mit einem Aufsatz von klassischer Formvollendung über „die Darstellung der Bewegung in den bilden⸗ den Künsten,“ eine gedankenreiche Studie, in welcher der Verfasser es unternimmt, eine der schwierigst n Aufgaben der bildenden Kunst auf feste physiologische Gesetze zu stützen. Georg Brandes beginnt mit Balzac eine Porträtgallerie „moderner französischer Romanschriftsteller“; Karl Lamp entwirft ein farbenreiches Gemälde „der mex kanischen Gesell⸗ schaft“, welches aus eigener Anschauung und mehrjährigem Aufent⸗ halt des Verfasers in Mexiko hervorgegangen ist. Julian Schmidt liefert seine auf den neuesten Briespublikationen beruhende Charakteristik über „Die Brüder Grimm', Jacob und Wilhelm. In der „iitera⸗ rischen Rundschau“, die diesmal von den Professoren Wilhelm Sche⸗ rer, Eduard Hanslick und L. Friedländer geschrieben, ist der Artikel „Belgien und der Vatikan', welcher auf einer vom belgischen Minister⸗Präsidenten M. Frère⸗Orban veranlaßten Sammlung amt⸗ licher Dokumente beruht, von besonderem Interesse.
— Das kürzlich erschienene 5. Heft XII Jahrgaags der Zeit⸗ schrift für Ethnologie, Organ der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte (Berlin, Verlag von Wiegandt, Hempel und Parey [Paul Parey!) enthält Beiträge zur Anthropologte Tirols von D.. Tappeiner in Meran, eine Arbeit von Professor Gustav Fritsch hierselbst über die afrikanischen Busch⸗ männer als Urrasse und Mittheilungen von Dr. Otto Finsch (nach eigenen Beobachtungen und Erkundigungen), über die Bewohner von Ponaxpé (östliche Carolinen⸗Inseln); endlich die ausführlichen Pro⸗ über die Sitzungen der Gesellschaft vom Mai bis Oktober 1880. 2
— Seit dem März v. J. erscheint in Landsberg a/W. ein „Brandenburgisches Provinzialblatt'; dasselbe will die gemeinsamen Interessen der Provinz Brandenburg in der Presse ver⸗ treten. Ganz zutreffend weist die Redaktion darauaf hin, daß die übrigen Provinzen der Monarchte in der Presse der Provinzial⸗ Hauptstädte arsreichende Vertretung der provinziellen Fragen und Bedürfnisse fänden, während die Berliner Tagesblätter ein umfäng⸗ licheres Material zu bewältigen hätten und den speziellen Angelegen⸗ heiten unserer Provinz nicht ausreichende Aufmerksamkeit zuwenden könnten; die kleinen Provinzialblätter aber, deren es ca. 130 giebt, verträten wieder zu kleine Gebiete und hätten meist eine zu unbedeu⸗ tende Verbreitung, um eine centrale Stellung in der periodischen Presse der Provinz einnehmen zu können. Diese Lücke aus⸗ zufüllen, ist die Absicht des Brandenburgischen Provinzialblatts; es will sich die Förderung des Gefühls provinzieller Zusammen⸗ gehörigkeit angelegen sein lassen, ohne darüber die Pflege gesunden vaterlär dischen Sinnes zu vergessen. Den Inhalt der seitherigen Nummern bilden interessante Aufsätze, meist über wiethschaftliche und historische Stoffe, welche gem insame Interessen der Provinz berübren. Außerdem werden Berichte über die Sitzungen des Provinzial⸗Land⸗ tages, des Prooinzial⸗Ausschusses, Referate über die Verhandlungen sämmtlicher Kreistage und Handelskammern der Provinz und die Entscheidungen der Bezirke⸗Verwaltungsgerichte mitgetheilt; jede Nummer bringt endlich noch ein Feuilleton. — Die bisber vorliegen⸗ den Nummern lassen erkennen, daß die Redaktion dieses wöchentlich einmal erscheinenden Blattes bemüht ist, den Aufgaben, die sie sich gestellt, allseitig gerecht zu werden.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
(Hamb. Corr.) Die Ausbeute des Fischfanges an Breit⸗ lingen in der Nordsee seit November vorigen Jahres ist so reich ausgefallen, daß tausende von Centnecn als Dünger haben verwerthet werden müssen. In der Pinnau bei Uetersen wurden 15 Fahrzeuge und eine gleiche Anzahl bei Wedel gelöscht. Dieselben enthielten per Stück eine Quantität von 3 — 400 Ctr. und wurden pro Ctr. mit 0,20 —- 1,20 ℳ bedungen. Was den Düngerwerth der Fische betrifft, so schätzen die Landleute 1 Ctr. derselben gleich 10 Ctr. Stalldünger. Die Fische werden entweder frisch aus dem Ewer aufs Land gefahren, mit der Schaufel ausgestreut und zur Hafersaat tiefer untergepflügt, oder in Komposthaufen für Kartoffelfelder oder Wiesen verlegt. Nach einer mehrjährigen Erfahrung liefert der Fischdünger immer gute Hafersaat und im zweiten Jahre noch einen reichen Klee⸗ chnitt. toffeln- und Rubenfeldern. Für die Eierkartoffeln hat man noch nicht überall das zuträgliche Maß getzoffen, da die Urtheile hierüber verschieden lauten. Auf die Weiden hat man von diesem Dünger ganz Abstand nehmen müssen, weil die Zersetzung der Fische im Frühjahr noch nicht vollendet war und die Grasung erst im Juni erfolgen konnte.
Gewerbe und Hanbdel
In der Diskontogesellschaft wurde beschlossen, die Abschlagsdividende mit 4 % vom 10. Januar ab zur Auszahlung zu bringen. Der Generaldirektor Bail in Dortmund wurde durch Kooptation zum Mitgliede des Verwaltungsraths gewählt.
— Aus Dortmund wird der „B. Börs.⸗Ztg.“ geschrleben: In der verflossenen Woche ruhte auf manchen Eisen⸗ werken der Betrieb wegen der Inrenturaufnahme vollständig, wo⸗ durch das Geschäft natürlicher Weise nicht wenig beeinflußt wurde. Die allgemeine Stimmung ist aber als eine vertrauensvolle zu be⸗ bncren, indem man mit Bestimmtheit darauf rechnet, daß das neue Jahr eine durchgreifende und dauernde Besserung im Eisengeschäft dringen werde. Die Nachfrage in Roheisen ist unvermindert ge⸗ blieben und hat sich in Stabeisen und Blechen weiter belebt. Namentlich sind Bleche stark begehrt, und nach vorliegenden Geschäfts⸗ briefen sind verschiedene Werke so reichlich mit Aufträgen versehen, daß sie neue Offerten ablehnen. Feinbleche werden in
größeren Bedarfs von einigen Etablissements 5 ℳ pro 1000 kg
Ebenso vortheilhaft wirkt das Fischcompost auf den Kar⸗
höher gehalten. Die Notirungen für Stabeisen sind unverändert geblieben, jedoch ist eine festere Tendenz derselben zu konstatiren. Die Schienenwalzwerke haben in den letzten Monaten so belangreiche Aufträge erhalten und zwar sowohl für das In⸗ land wie für das Ausland, daß sie auf mehrere Monate reichliche Beschäftigung haben. Im Kohlengeschäft ist die Stimmung gedrückt, da die Nachfrage wegen der milden Witterung nachgelassen hat. Das nunmehr eingetretene Frost⸗ wetter dü fte darin eine für die Zechen erfreuliche Aenderung hervor⸗ rufen, namentlich wenn es von Dauer ist. Die Kohlenpreise sind wenig fest, namentlich werden von manchen Händlern, die zu große Vorräthe eingekauft haben, crhebliche Preiskonzessionen gemacht. Die Kokspreise haben ihren vorwöchentlichen Stand behauptet, auch if die Nachfrage nach Koks und Kokskohlen noch immer lebhaft. 8 Bielefeld, 2. Januar. (Westf. Ztg.) Heute früh zwischen 6 und 7 Uhr wurde die hiesige Turnerfeuerwehr alarmirt, um bei dem großen Brande der Hoffmannschen Stärkefabrik in Salzuflen hülfreiche Hand zu leisten, der sich seit 5 ½ Uhr Morgens durch ein selbst hier (4 Stunden Entfernung) stark bemerkbares Feuermeer an kündigte. Bis auf einige Wohnhäuser und die Holzschneidemühle is wenig gerettet. Der Schaden, welchen die Versicherungsgesellschafte zu tragen haben, beziffert sich auf mehr als 2 Millionen Mark D'e großartige Fabrik, die etwa 1000 Arbeiter deschäftigte un durchschnittlich in der Woche 5000 Ctr. Reis zu Stärke verarbeitet⸗ das großartisste Etablissement seiner Art auf dem ganzen Kontinent ist vollständig ausgebrannt; nur die nackten Mauern zeugen noch vor dem früheren imponirenden Umfange des Betriebs. 3 New⸗York, 3. Januar. (W. T. B.) Weizen⸗Verschif fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver einigten Staaten nach England 155 000, do. nach dem Konti⸗ nent 60 000, do. von Kalifornien und Oregon nach England 70 000 OQitis. Visible Supply an Weizen 30 000 000 Bushel, do. do. an Mais 17 000 000 Bushel.
Verkehrs⸗Anstalten.
Kiel, 4. Januar. (W. T. B.) Der deutsche Postdampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ ist heute Nachmittag wieder flott geworden und in Begleitung von zwei Ber ungsdampfern zu⸗ nächst nach Korsör gebracht worden. Das Schiff soll von dort nach Kiel zur Reparatur gebracht werden.
London, 3. Januar. (Allg. Corr.) Der annähernde Werth der während des Jahres 1880 zu Grunde gegangenen Schiffs⸗ fahrzeuge aller Nationalitäten nebst deren Ladungen betrug 68-327 000 †; daron entfallen 47 495 000 £ auf britisches Eigen⸗ thum. Die Gesammtanzahl der gemeldeten Schiffbrüche war: 1680, d. i. im Vergleich mit dem Jahre 1879 eine Abaahme von 8. 913 Schiffe hatten britische Eigner, und 480 Schiffe aller Flaggen gingen an den Küsten der britischen Inseln zu Grunde. Die registtirte Tragkraft üterstieg 900 000 Tonnen, einschließlich 160 Dampfer, deren Eigenthümer meistens im Verein. Königresch ansässig sind. Es gingen cirea 4000 Menschenleben verloren, und circa 200 Fahrzeuge sanken in Folge von Kollision.
New⸗York, 4. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer hI1X“ National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.
Berlin, 5. Januar 1881. 8
Zu der vor einigen Monaten für die Nationalgalerie erworbenen „Episode aus den Kämpfen vor Metz“ con Ludwig Kolitz in Düsseldorf ist neuerdings noch ein zweitees Gemälde des⸗ selben Meisters eine „Scene aus dem Gefecht bei Vendöme“, ange⸗ kauft worden. Die Eroberung eines auf einer Anhöhe postirten, von der in die Flucht geschlagenen Bedeckung bereits verlassenen französischen Geschützes durch preußische Infanterie darstellend, gehört das bereits vor einigen Jahren entstandene Bild zu den voll⸗ endetsten und wirkungsvollsten, in der vorzüglich durchgeführten Stimmung der weiten winterlichen Landschaft wie in der lebendigen und charakteristischen Bewegung der wenigen Figuren des Vordergrundes gleich sehr gelungenen Schöpfungen des in der Schilderung des Krieges durch kleinere, episodenhafte Vorgänge un⸗ übertroffenen Künstlers. — In einer figurenreichen Komposition, einem „Waldfest“ im Kostüm der Auegangszeit des sieb⸗ zehnten Jahrhunderts, ist der Galerie gleichzeitig eine sehr bemerkenswerthe Arbeit des bisher in ihr noch nicht vertretenen Wilhelm Diez zugeführt worden dessen Kunst⸗ und Lehrweise auf ie Entwickelung der neueren Münchener Malerei bekanntlich den bestimmendsten Einfluß ausübt. In den mit großem Geschick und malerischem Geschmack angeordneten Gruppen der im Vordergrunde im Grünen Lagernden und der weiter zurück zu Pferd und zu Wagen eben erst Ankommenden zeigt jedes Figürchen die scharfe Beobach⸗ tung, das feine koloristische Gefühl und die breite und geistvolle Zeichnung und Vortragsweise des Künstlers mit einer sich nicht minder auch auf die landschaftlichen Partien erstreckenden außer⸗ ordentlichen Sorgfalt der Durchführung verbunden, zu deren Gunsten das Bild allerdings ein wenig von der unmittelbaren Frische und Wärme des Eindrucks verloren hat, die gerade sonst den Arbeiten des Meisters bei leichterer und skizzenhaster Behandlung eigen zu sein pflegt. — Beide Gemälde sind neben bereits früher erwäh ten neueren Erwerbungen einstweilen in der Querhalle im unteren Ge⸗ schoß der Nationalgalerie aufgestellt.
Die in Nr. 1 d. Bl. erwähnte, von dem Bildhauer Steiner gefertigte Porträtbüste des Kriegs⸗Ministers von Ka⸗ meke wird, wie wir erfahren, nicht in dem Fort Kameke zu Metz Aufstellung finden, steht vielmehr zur Verfügung des Künstlers, aus dessen eigener Initiative die Büste auch hervorgegangen ist.
Hamburg, 28. Dezember. (Cöln. Ztg.) Der Verein für niederdeutsche Sprachforschung feierte am heutigen Tage in Gemeinscha t mit der germanistischen Sektion des Vcreins für Kunst und Wissenschaft sein Stiftungsfest. An demselben Tage hatte sich hier der Vorstand des Vereins für niederdeutsche Sprach⸗ forschung im Patriotischen Hause zu seiner Jabressitzung versam⸗ melt. Den Vorsitz führte Dr. A. Lübben⸗Oldenburg. Es wurde mitgetheilt, daß die Zahl der Mitglieder 450 beträgt. Ferner wurde für gut befunden, die Versammlung im nächsten Jahre nicht zu Pfingsten mit dem Hanseatischen Geschichtsverein zusammen in Danzig abzuhalten, sondern sie für den besagten Verein allein in den Michaclisferien in Herford, Bückeburg oder Minden stattfinden zu lassen. Da der Verein dieemal allein tagt, so soll die Auswahl der Vorträge eine größere sein und an diese eine Besprechung ange⸗ schlossen werden. Insbesondere sollen die verschiedenen Ansichten über die Aufstellung der Kinderlieder⸗Sammlung, wozu die Bauersche
8 — Stiftung so reichliche Mittel gewährt, gehört werden. gestrigen Plenarsitzung des Verwaltungsraths der
Im Residenz⸗Theater wird Frau Hedwig Niemann⸗Raabe noch weitere drei Mal als „Frou⸗Frou“ auftreten, und zwar am
Freitag, Sonnabend und Sonntag. unterm 3. d. M.
Im Flora⸗Etablissement zu Charlottenbueg wird die
diesjährige erste Subskriptionsredoute am Soanabend, den
15. Januar, stattfinden. Programm ist in der Börseabeilage
abgedruckt.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Vier Beilagen
Berlin:
zum Deutschen Reich
3.
2 1 nn Aðng.
Erste Beilage “ s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Mittwoch den 5. Januar
5
Prenßischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
V
Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.
Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗
register nimmt ann die Königliche Expedition des Beutschen Reichs⸗Anzrigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Sabhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
a. 8. w. von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger. Deffen tli ) 22 nzetger. nehmen an: die Annoncen⸗Expeditto en bes ee. Rudolf Mosse, Haasende
3. Verkäufe, Verpachtsngen, Submissionen etc. Seese 8. Wirtter, sowie alle Uhricen grübhenen
—— —y „ — —
5. Ioadastrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Litersrische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen.
In der Börsen-
beilage. KR
G. L. Daube & Co., E. Schlott?,
Annoneen⸗Bureaus.
8
9. Familien-Nachrichten.
Eteckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[31695]
Oeffentliche Ladung. Der am 18. Dezember 1853 zu Tornow, Kreis Bitterfeld, geborene Mu⸗ siker Richard Hausmann, zuletzt zu Lübbenau, wird beschuldigt, im Anfange des Juli 1879 zu Zützen ein der Steuer vom Gewerbebetriebe im Um⸗ herziehen unterworsenes Gewerbe betrieben und einen Gewerbeschein nicht gelöst zu haben. Er wird auf den 5. März 1881, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Cottbus zur mündl chen Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird die von ihm gegen das ihn verurtheilende Erkenntniß des König⸗ lichen Schöffengerichts zu Luckau vom 30. Dezember 1879 eingelegte Berufung nach §. 370 der Straf⸗ prozeß⸗Ordnung verworfen werden. Cottbns, den 17. Dezember 1880. Königliche Staatsanwaltschaft.
[31768]
Oeffentliche Ladung. Der Michael Kipusz aus Ungarn, 24 Jahre alt, dessen Aufenthalt un⸗ bekannt ist und welchem zur Last gelegt wird, mit Blechwaaren in verschiedenen Sorten hausirt zu haben ohne im Besitze eines Gewerbescheins befind⸗ lich zu sein, Uebertretung gegen §§. 1, 6 und 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876, wird auf Anord⸗ nung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 1. April 1881, Vormittags 9 ½ Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Rüthen zur Haupt⸗ verhandlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Rüthen, den 18. Dezember 1880. ge Gerichtsschreiber des Königlichen Amts⸗ gerichts.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
Oeffentliche Zustellung. IE1“
Der Kaufmann J. J. Hirschberg, Friedrichstraße 125, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Salo⸗ mon hier, klagt gegen die Ehefrau des Kaufmanns Louis Kohn, Marle⸗ geb. Neumann, dem Aufenthalt nach unbekannt, zuletzt in Berlin wohnhaft, aus dem Vertrage vom 3. April 1879 resp. dem Reverse vom 21. September 1879, wegen einer Darlehns⸗ forderung, mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten zur Zahlung von 815 ℳ nebst 5 % Zinsen seit 1. Januar 1880, bei Vermeidung der Zwangs⸗ vollstreckung in die von der beklagtischen Chefrau mit Genehmiguug ihres Ehemannes an den Kläger verkauften Sachen, nämlich:
a. ein paar oldene Ohrringe in Brillanten,
d. eine Broche mit Brillanten und
zwei Pfandscheine des Königlichen Leihamts
hierselbst, x und in ihr sonstiges Vermögen, sowie auf vorläufige Vollstreckbarkeits⸗Erklärung des Urtheils gegen Sicherheit, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 4. Civilkam⸗ mer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin, Jüdenstr. 59 I., Zimmer 48, auf den 28. März 1881, Vormittags 10 ¼ Uhr, mit der Auffor⸗ derung, einen bei dem gedachten Gerichte zuge lassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 29. Dezember 1880. 1
b Troschel, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I.
[216 HOeffentliche Zustellung.
Der Schneider G. Sattler, Gr. Frankfurterstr. 104 zu Berlin, vertreten durch den Justizrath Haack hier, Neue Roßstr. 14, klagt gegen den Gärtner Adolph Julius Emil Papstein, Wohnsitz unbekannt, wegen eines im Monat November 1878 gelieferten Winterüberziehers mit dem Antrage auf Verurthei⸗ lung des Beklagten, zur Zahlung des Restbetrages von 24 Mark nebst 5 Prozent Zinsen seit dem 1. Ja⸗ nuar 1879, und das Urtheil fuͤr vorläufig vollstreck⸗ bar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht I. zu Berlin auf
den 12 März 1881, Vormittags 10 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 3. Januar 1881.
I“ Miquet, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts I. Abth. 26.
[215]
[206) HOeffentliche Zustellnng.
Die verehelichte Arbeitsmann Wiede, Wilhelmine, geb. Nagel, zu Ree den Rechtsanwalt Laemmel zu Neu⸗Ruppin, klagt gegen ihren Ehemann, den zuletzt in Ree haft gewesenen, jetzt mit unbekanntem Aufenthalte abwesenden Arbeitsmann Heinrich Ludwig Elias Wiede, aus böslicher Verlassung und wegen Ver⸗ sagung des Unterhaltes auf Ehescheidung mit dem Antrage, das zwischen ihnen bestehende Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schul⸗ digen Theil zu erklären und ihn demgemäß in die gesetzliche Ehescheidungsstrafe zu verurtheilen, und ladet den Beklagten zur weiteren mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor die zweite Civil⸗
öffentlichen Zustellung wird
Ruppin auf den 15. März 1881, Vormittags 10 Uhr,
richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Auszug der Klage bekannt gemacht. “ Krämer, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
2o;s Heffeutliche Zustellung.
streitzs vor das Grohher'ogliche Offenbach auf Mittwoch, den 16. Februar 1881, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Wendel,
[299] Oeffentliche Zustellung.
solidarischer Haftbarkeit, zur Zahlung von 213 ℳ 5 ₰ nebst 6 %
klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ bach auf Mittwoch, den 16. Februar 1881, Vormittags 9 Uhr.
Auszug der Klage bekannt gemacht. Wendel, Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts.
[297] Oeffentliche Zustellung.
in Darmstadt,
Großherzogl. Landgerichts zu Darmstadt auf den 24. März 1881, Vormittags 9 Uhr,
richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Auszug der Klage bekannt gemacht. Gerichtsschreiberei Gr. G“ zu Darmstadt. nß, Hülfsgerichtsschreiber.
Aufgebot.
[207]
Rheinsberg verstorbenen Ewald Puhlmann erlassen. an ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem au
den 1. April 1881, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigen⸗ falls sie gegen die Benefizialerben ihre Ansprüche nur insoweit geltend machen können, als der Nach⸗ laß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erb⸗ lassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.
Rheinsberg, den 26. Dezember 1880.
Königliches Amtsgericht.
[2121.. 1 Oeffentliche Zustellung mit Ladung. Klageschrift zum K. Bayer. Landgerichte Landau i. d. Pfalz, Civilkammer, in Sachen Barbara Frey, gewerblos, in Niederhochstadt wohnhaft, Ehefrau von Adam
Bürgermeisters
Gießler, Ackerer, daselbst wohnhaft, zur Zeit ohne
bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort abwesend,
bei Karstaedt, vertreten durch
wohn⸗
Klägerin durch Rechtsanwalt Keller in Landau, gegen ihren genannten Ehemann, Beklagten, Ehe⸗ scheidung betreffend, mit dem Schlußantrage: „wegen schwerer Beleidigungen, grober Mißhand⸗ lungen und böslichen Verlassens der Klägerin Sei⸗ tens des Beklagten die Ehescheidung zwischen den
artien auszusprechen, auch zu erkennen, daß die inder der Partien der Klägerin zur Pflege und Erziehung belassen bleiben, dem Beklagten die Prbhegtosten zur Last zu legen und die Alimentations⸗ ansprüche der Klägerin für sich und ihre Kinder vorzubehalten“; —
wird mit dem Bemerken, daß Termin zur Ver⸗
handlung und zum Erscheinen des Beklagten durch
kammer des Königlichen Landgerichts zu Neu⸗
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗- Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Die Firma Moses Stern zu Offenbach — ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Dr. Weber — klagt gegen den Christian Neidlinger zu Offenbach, jetzt mit geborenen Kindes Georg Christoph klagen gegen unbekanntem Aufenthaltsorte abwesend, aus käuf⸗ 1 licher Waarenlieferung, mit dem Antrage auf Ver⸗ urtheilung des Beklagten zur Zahlung von 160 ℳ enthalts, mit dem Antrage: 60 ₰ nebst 6 % Prozeßzinsen, aach vorläufige Voll⸗ streckbarkeitserklärung des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ Amtsgericht zu
öffentlichen Zustellung wird
Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.
Der Moses Stern zu Offenbach, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Weber, klagt gegen den Christian Neidlinger und Johann Hofmann, Lohnkutscher zu Offenbach, jetzt mit unbekanntem Aufenthaltsorte abwesend, aus käuflicher Waarenlieferung mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten, unter
Prozeßzinsen, auch vorläufige Voll⸗ streckbarkeitserklärung des Urtheils, und ladet die Be⸗
streits vor das Großberzogl. Amtsgericht zu Offen⸗
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Die Ehefrau des Johannes Arras zu Nieder⸗ Ramstadt, vertreten durch Rechtsanwalt Lauteren klagt gegen ihren Ehemann zu Nieder⸗Ramstadt auf Trennung der Ehe vom Bande und auf Ueberlassung des aus dieser Ehe hervor⸗ gegangenen Kindes an die Klägerin zur Erziehung und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Auf Antrag des Vormundes des minderjährigen Bernhard Puhlmann, des Rentiers Bal erstaedt, wird hiermit das Aufgebot der Nachlaßgläubiger in der Nachlaßsache des am 1. November 1880 zu August Die Nachlaßgläubiger
einen Rechtsanwalt auf den 11. März 1881, Vor⸗
richtes angesetzt ist, dem obigen Beklagten Adam Gießler, dessen Aufenthalt unbekannt ist, auf den Grund Beschlusses obigen Gerichts vom 31. Dezem⸗ ber 1880 hiermit öffentlich zugestellt. Landanu, den 31. Dezember 1880. Der K. Obergerichtsschreiber: Pfirmann.
[2511 Oeffentliche Zustellung.
Die ledige Dienstmagd Anna Christine Lutz von Obernbreit und die Kuratel ihres am 8. April 1878
den Schreinergesellen Georg Kistner von Nenzen⸗ heim, zul tzt dahier, uun unbekannten Auf⸗
Denselben zur Anerkennung der Vaterschaft zu dem genannten Kinde, zur Zahlung eines jähr⸗ lichen Alimentationsbeitrags von 80 ℳ auf 14 Lebensjahre, der Tauf⸗ und Kindbettkosten zu 25 ℳ, der Hälfte des Schulgelds und der Handwerkserlernungskosten, sowie der etwaigen Kur⸗ und Leichenkosten, dann zur Stellung einer Kaution von 1500 ℳ und zur Tragung der Streitskosten zu verurtheilen,
und laden den Beklagten in die zur mündlichen Verhandlung auf Dienstag, den 15. Februar ds. Irs., Vormittags 11 Uhr, im Zimme Nr. 11 des kgl. Amtsgerichts Nürnberg anberaumte Sitzung.
Nürnberg, den 3. Januar 1881. Der geschäftsleitende kgl. Gerichtsschreiber: Hacker.
[241]1 SOeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau Tagelöhner Friedrich Keuth zu Essen, Bernestraße 55, klagt gegen den Tagelöhner Friedrich Keuth, Aufenthaltsort unbekannt, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage auf Sühneversuch, und ladet den Beklagten zum Zwecke des Sühne⸗ versuchs vor das Königliche Amtsgericht zu Essen auf den 23. Februar 1881, Vormittags 10 Uhr, Zimmer 40.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Essen, den 3. Dezember 1880,
Lüching,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
S Aufgebot.
Der Weber Heinrich August Hörsting zu Ems⸗ detten hat das Aufgebot der Urkunde vom 4. Juli 1842, aus welcher für den Kaufmann Hermann Heinrich Heuveldop in Emsdetten zu Lasten des Be⸗ sitzers Band 5, Blatt 67 des Grundbuchs Einhun⸗ dert fünfzig Thaler Darlehn eingetragen stehen, be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf
den 2. April 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ ebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ unde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Burgsteinfurt, den 23. Dezember 1880 Königliches Amtsgericht.
2498 2.
180o”l Lbobtüt.
Es ist das Aufgebot angeblich ver⸗
lorener Urkunden beantragt, und zwar:
a. der Schuldverschreibungen der Preußischen kon⸗ solidirten vierprozentigen Staats⸗Anleihe Litt. C. Nr. 1293 über 1000 ℳ und Litt. F. Nr. 13801. über 200 ℳ der Kaiserlichen Ober⸗Postdirektion zu Bremen, „der Schuldverschreibungen der Preußischen kon⸗ solidirten vierprozentigen Staats⸗Anleihe Litt. E. Nr. 14165 und 14314 über je 300 ℳ
von der Handlung C. F. Schwarz Söhne zu Ech⸗ zell im Großherzogthum Hessen,
c. des von der Frau Polizei⸗Sekretär D. Schroe⸗ der, geborenen Fricke, hier am 7. August 1876 an eigene Ordre auf den Polizei⸗Sekretär H. Schroeder hier gezogenen, von dieser acceptir⸗ ten, von der Ausstellerin in blanco girirten Wechsels über 1263 ℳ 40 ₰, fällig am 3. No⸗ vember 1877,
von IH R. Wiedmer hier, Potsdamer⸗ straße „
d. des von der Handlung E. F Zwanziger & Söhne zu Peterswaldau in Schlesien ausgestell⸗ ten, von dem Kaufmann Sally Davidsohn in Pr. Stargardt acceptirten Wechsels vom 23. Mai 1879 über 415 ℳ 70 ₰, zahlbar am 1. Oktober 1879,
von der Handlung E. F. Zwanziger & Söhne zu Peterswaldau in Schlesien.
Die Inhaber der vorbezeichneten Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 30. März 1881, Vorm. 11 Uhr, vor dem Köhniglichen Amtsgericht I., Jüdenstraße Nr. 58, 1 Treppe, Fhager 21, anberaumten Auf⸗ ebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur⸗ zunden vorzulegen, widrigenfalls die Urkunden für kraftlos erklärt werden. 8 Berlin, den 4. Oktober 1880.
8 Beyer, Gerichtsschreiber
des Königlichen Amtsgerichts I., Abtheilung 62
1 8
2 1245] mittags 9 Uhr, im Sitzungssaale besagten Ge⸗
Aufgebot.
Der Zimmermann Bernhard Horstmann, Kirch⸗ spiels Ochtrup, hat das Aufgebot der verlorenen Urkunden über folgende Band 16 Blatt 20 des Grundbuchs auf den Parzellen Flur 17 Nr. 627,276, 628/276, Gemeinde Ochtrup zu Lasten des Besitzers eingetragenen Posten:
1) Zweihundert Thaler für den Kaufmann F. J. Aloys Tenbaum zu Borghorst aus der Urkunde vom 1. August 1862,
2) ein und dreißig Thaler 16 Sgr. für denselben aus der Urkunde vom 26. Juni 1863,
3) fünf und zwanzig Thaler 29 Sgr. 4 Pf. für die Brüder Conrad und Franz Schräder zu Ochtrup aus dem Judicat vom 7. April 1864,
4) sechs Thaler 21 Sgr. für den Kolon J. Theodor Holtmann, gent. Elfering, Kirchspiel Ochtrup,
aus dem Erkenntniß vom 17. Dezember 1863,
5) vierzehn Thaler 18 Sgr. für die Wittwe Ro⸗ ling, Adelheid, geb. Grotegerd, Kirchspiel
Ochtrup, aus dem Erkenntniß vom 9. Juli 1863 und 7. Januar 1864,
6) vier Thaler 14 Sgr. für den Schulzen Bitting, Kirchspiel Metelen, aus dem Mandat vom 17. September 1868
beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗
gefordert, spätestens in dem auf
den 16. März 1881, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urkunden erforgen wird. 11““
Burgsteinfurt, den 18. Dezember 1880.
Königliches Amtsgericht. [249] Das Kgl. Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen
hat am 29. Dezember 1880 im Betreff des Auf⸗ gebotsverfahrens bezüglich einer 3 ½ % Obligation der öe“ vom 1. Fe⸗
Tassa Cat. Nr. 1629 bruar 1842 Com. Cat. Nr. 11300 zu 100 Gul⸗ den nachstehendes 0
Ausschluß Urtheil erlassen und verkündet: 8
I. Es wird die 3 ½ % Obligation der allgemeinen 1 Lb. vom 1. Februar 1842
assa Cat. Nr. 1692 1 1 Com. Cat. Nr. 11309 über 100 Gulden, welche ursprünglich auf Jakob Messerer lautete, unterm 14. Januar 1861 auf den Namen des Mathias Messerer, Heigenbauers in Axing umgeschrieben wor den, nachmals aber nämlich laut Erbschaftszeugniß des K. Amtsgerichts München II. vom 3. April 1880 im Erbwege dem Bauern Andreas Maier von Aying aus der Verlassenschaft der Bauers⸗ Wittwe Marie Messerer von dort eigenthümlich zugefallen, indessen zu Verlust gegangen ist, hiermit für kraftlos erklärt.
II. Antragsteller Andreas Maier hat sämmtliche auf das Aufgebotsverfahren erwachsenen Kosten zu tragen.
München, den 31. Dezember 1880.
Der geschäftsleitende Gerichtsschreiber Hagenaner.
1214) Aufgebot. Der versto rbene Eigenthümer Samuel Knoll zu Alt⸗ Carbe hat das Grundstück Alt⸗Carber Hinterland Band II. Blatt Nr. 53, früher Band XIX a. pag. 229 Nr. 1 Antheil B. zusammen mit seinem Halb⸗ bauergute Alt⸗Carbe Band I. Nr. 4, früher Band IV. Nr. 7 B. und zwar das erstere, als Pertinenz des letzteren, bereits im Jahre 1817 für den Preis von 1300 Thalern erworben, doch ist der Besitztitel rück⸗ sichtlich des Hinterlandes erst auf Grund des Attestes des Schulzenamtes zu Alt⸗Carbe vom 2. Ok⸗ tober 1842 im Jahre 1843 für ihn berichtigt worden. Mittels gerichtlichen Vertrages vom 28. November 1846 und Nachtragsverhandlung vom 25. März 1851 hat Samuel Martin Knoll das Halbbauergut Band I. Blatt Nr. 4 von Alt⸗Carbe erworben und und ist derselbe als Eigenthümer dieses Grundstückes im Grundbuche eingetragen. Der Eigenthümer Sa⸗ muel Knoll ist am 17. Juli 1850 verstorben und haben sich dessen Erben bis auf die unbekannten Erben und Erbebserben einer angeblich im Auslande ve storbenen Tochter, der verehelichten Zöllner Do⸗ rothea, geb. Knoll, legitimirt und ausdrücklich darin gewilligt, daß der Miterbe Samuel Martin Knoll als Eigenthümer des Grundstückes Alt⸗Carber Hin⸗ erland Band II. Blatt Nr. 53 im Grundbuche ein⸗ getragen werde. Der Eigenthümer Samuel Martin Knoll hat das Aufgebot der unbekannten Realprä⸗ tendenten beantragt. Es werden deshalb die unbe⸗ kannten Erben 29 Erbeserben des am 17. Juli 1850 zu Alt⸗Carbe verstorbenen Eigenthümers Sa⸗ muel Knoll hiermit aufgefordert, ihre Widerspruchs-⸗ rechte bezüglich des Grundstückes Alt⸗Carber Hinter- land Band II. Blatt Nr. 53 früher Vol. XIX a. pag. 229 Ne. 1 Antheil B. spätestens in dem auf den 27. April 1881, Mittags 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermint anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls die Eintragung des Eigenthums für den Extrahenten Samuel Martin Knoll erfolgen wird und ihnen überlassen bleiben muß, ihre Ansprüche in einem
besonderen Prozesse zu verfolgen.
Friedeberg N. Br., den 20. Dezember 1880. Konigliches Amtsgericht.